Hallo zusammen:
habe gerade folgendes Buch für Yukon-Fans gelesen:
Dorian Amos, „Mit Kanu, Kind und Karibu“, Frederking & Thaler Verlag München, 240 Seiten, 11 Euro, ISBN 3-89405-260-0
Ein junges Paar gibt seine gesicherte Existenz in einem englischen Küstenstädtchen auf um in den Weiten Kanadas eine neue Herausforderung anzunehmen. Nur durch ein kurzes Überlebenstraining in der Heimat auf das Leben in der Wildnis vorbereitet erleben sie bereits zahlreiche Rückschläge bei ersten Erkundungsreisen in der neuen Heimat. Trotzdem lassen sich die beiden nicht entmutigen, dringen weiter in den Norden vor, lernen aus ihren Misserfolgen, lassen sich in der ehemaligen Goldgräberstadt Dawson City im Yukon Territorium nieder und gründen dort sogar eine Familie.
Mit viel Gefühl schildert der Autor sein „neues“ Leben und die Region, die er sich dafür ausgesucht hat und spickt sie mit zahlreichen historischen und anderen Fakten. Dabei kommen auch ganz persönliche Eindrücke wie das Verhältnis des Autors zu seiner Frau, die selber leider erst im letzten Abschnitt des Buches zu Wort kommt, nicht zu kurz. Auf sympathische und humorvolle Art und Weise werden eigene Fehler und Unzulänglichkeiten beschrieben.
Kleine Wermutstropfen beim sonstigen Lesegenuss sind die Überdramatisierung von Erlebnissen, wie etwa der einfachen Kanutour auf dem Yukon River („brodelnder Hexenkessel“ und „Wasserwand“ bei den einfachen Five Finger Stromschnellen), falsche Angaben wie Ortsnamen („Battleship Island“ statt Shipyard Island) und übernommene Klischees (die Einwohner von Dawson City pauschal als „Hinterwäldler“ zu bezeichnen oder der „riesige Bär“). Trotz vieler orthografischer und grammatikalischer Fehler, die wohl auf das Konto der Übersetzung gehen werden, eine heitere Abendlektüre.
Gruß
Baumjoe
Thema: Mit Kanu, Kind und Karibu (Gelesen 719 mal)
