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Autor Thema: Beobachtungen auf dem Trail.  (Gelesen 6871 mal)

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winki

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Beobachtungen auf dem Trail.
« am: 02.10.2011, 19:52 Uhr »
Nach dem wir heuer, viele Trails in verschiedene NP und Stateparks gegangen sind, hier ein paar nicht ganz ernst gemeinte Anmerkungen was einem dabei so auffällt.

Nach ein paar Wochen, Trails bekommt man einen professionellen Blick wie ein marokkanischer Basarverkäufer, welche Nationalität einem so begegnet. Dabei ist festzustellen, dass nach wie vor die meisten Amerikaner die freundlichsten Personen sind. Man kann förmlich die Freude erkennen, dass sie diesen Weg schafften und dies auch mit einem lächeln dem Gesicht mit einen freundlichen Gruß kundtun.

Ganz anders wir Europäer, mit weitem Abstand und impertinenter Arroganz unser französische Nachbar, keines Blickes würdig wird man ignoriert, gefolgt von den spanisch sprechenden Europäer, die ebenso wie Italiener in Gruppen auftreten und dabei erwarten dass man sich auf dem Trail, gefälligst in Luft auflöst um kein Hindernis zu sein. Wobei letztere mir immer noch nicht das Geheimnis verrieten, wie man es schafft, immer nach den letzten Schrei modisch gekleidet und trotzdem bei 35° so frisch als wenn man gerade eine Dusche  kommt, auszusehen.

Eine besonderer Fall sind Asiaten, den Linksverkehr gewohnt, in Gruppen praktisch alles für sich beanspruchend wird man buchstäblich überrannt. Dabei muss man dann an allen möglichen fotogenen Stellen viel Zeit einkalkulieren, bis die Einzel und Gruppenfotos getätigt wurden, das je nach Gruppenstärke dauern kann.... Ist ja klar, bei der knappen bemessenen Zeit, muss man ja den lieben Verwandten daheim beweisen wo man war und um später die besuchten Orte auch identifizieren können selber auf dem Foto erscheinen.
 
Eine besondere Kategorie, Touristen ist seit Neuem zu beobachten, sollte einem,  Er mit nur einer Badeshort oder eine Sie, mit drallem Oberkörper  und knappen Zweiteiler bekleidetes Paar oder Gruppe entgegenkommen, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um Olga von der Wolga...

Wenn einem auf einem Trail, wo noch locker ein mit Flipp-Flopps und Basball-short bekleideter Amerikaner mit einer Wasserflasche in der Hand entgegen kommt, ein Paar, das ausgerüstet für eine Nanga Parbat Besteigung mit absolut Out'er,  potthässlicher Zipperhose, den obligatorischen Wanderskistöcke, mit sich und der Welt unzufrieden und mit sauertöpfigen, stieren Blick, begegnet, darf man Sicher sein, es sind Deutsche. Wobei dabei noch ein feiner Unterschied zwischen Alten und Neue Bundesländer gemacht werden kann.
Wir rätseln immer noch, wie so eigentlich Deutsche immer so missmutig in die Welt blicken. Ist schon sehr auffällig, noch dazu uns Amerikaner genau daran identifizieren können…

Also ich kann eigentlich nicht verstehen, wo der Grund liegen sollte dass man sich nicht mehr wie früher in den Alpen, mit einem freundlichen Gruß begegnet. Wobei mir immer mehr auffällt dass das auch etwas mit dem Alter der Personen zu tun hat. Ob ihr Euch damit einen Gefallen tut bezweifle ich. Ein freundlicher Gruß, kostet nichts und es fällt einem keinen Zacken aus seiner blasierten Arroganzkrone…:P

Sam-Style

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #1 am: 03.10.2011, 01:14 Uhr »
Ich bin seit Samstag wieder zuhause und kan dir da zu 100% zustimmen.

Canyoncrawler

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #2 am: 03.10.2011, 07:35 Uhr »
Meine Beobachtungen gehen da in eine etwas andere Richtung:

Amerikaner: die weniger sportlichen Dayhiker: weisse Tennisschuhe, Diet Coke in der Gürteltasche, schwitzend, über den Gruss hinausgehend suchen sie ein Gespräch, da besonders bei Aufstiegen um jede Pause froh.  :wink:
die sportlichen Dayhiker: Keen Sandalen, kleiner Hightech-Rucksack mit Camelbag, Shorts auch bei kühlen Temperaturen, freundlich grüssend, evtl. für einen kurzen Plausch zu haben, ansonsten in Eile, da ein Mammuttagesprogramm ansteht.  :wink:
Multidayhiker oder Through-Hiker: man trifft sie vor allem im Gebirge und in den abgelegeneren Canyons, sind mit Trail Running Shoes oder Wanderstiefeln unterwegs, ausladend grosser staubiger Trekkingrucksack, Schlapphut oder Basecap, meist in Gruppen unterwegs. Gespräche dauern etwas länger, da garantiert eine Karte ausgepackt wird und man sich ausgiebig über die Trails austauscht. Irgendwann kommt dann garantiert die Frage nach den Long Distance Trails in Europe, und dann wird es spannend und man wundert sich, was die Amerikaner ausgerechnet in die Berge nach Europa zieht und vor allem dass diese Amerikaner über ausgezeichnete Geographiekenntnisse des europ. Kontinents verfügen.  :wink:

Asiaten: die Frauen vermummt wie die Beduinen, evtl. noch mit Sonnenschirm und/oder Fächer wandernd, Männer mit langen Bundfaltenhosen, evtl. langärmligem Hemd oder Polo-Shirt und einem Cap mit Nationalparkaufdruck, antworten nicht auf ein freundliches "Hi"   :wink:

Franzosen: modisch gekleidet, Männer wahrscheinlich mit Trekkingsandalen unterwegs, Frauen mit Zehenstegsandalen, wandern auf schlechten Wegen mühelos, scheinbar ohne Anstrengung. i.d.R. wird der Gruss gleichgültig erwidert.   :wink:

Italiener: hektisch gestikulierend und schwadronierend, am Handy fummelnd oder rein sprechend, modisch gekleidet, i.d.R. wird der Gruss nicht erwidert, da dieser gar nicht bemerkt wird.  :wink:

Osteuropäer: Männer mit überdimensionalen aber modischen Sonnenbrillen, Kurzhaarschnitt, Frauen mit blond gefärbten Haaren, lackierten Fingernägeln und im Sportdress unterwegs. Männer mit Turnschuhen, Frauen mit Stoffturnschuhen oder anderem leichten Schuhwerk. Gruss wird i.d.R. nicht erwidert.  :wink:

Deutsche: funktionell gekleidet, Kleidung bzw. Rucksack mit Jack Wolfskin Logo, feste Schuhe, ein freundliches "Hi", wird in der Regel erwidert, auf Wegen abseits des Massentourismus unterhält man sich sogar in ganzen Sätzen und tauscht ein paar Wander- oder Reiseerfahrungen aus.  :wink:

Wen treffe ich unterwegs am liebsten ?
Am liebsten niemanden  :wink: - ansonsten ist es mir egal, ich gehe ja weiter.  
Gruss Kate
- - - - - - -
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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tiswas01

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #3 am: 03.10.2011, 09:09 Uhr »
@winki

Jetzt mach mal die Deutschen nicht ganz so schlecht.  :D

Es soll ja solche und solche geben.

Wie ist es mit den deutsch-amerikanischen Paaren? Da würden mich Deine Erfahrungen/Beobachtungen sehr interessieren.

 :dance:


@kate

Danke.


tissi

aa_muc

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #4 am: 03.10.2011, 09:44 Uhr »
Da möchte ich mich - frisch aus den Rocky Mountains zurück - auch etwas beteiligen  8)

Dabei ist festzustellen, dass nach wie vor die meisten Amerikaner die freundlichsten Personen sind. Man kann förmlich die Freude erkennen, dass sie diesen Weg schafften und dies auch mit einem lächeln dem Gesicht mit einen freundlichen Gruß kundtun.
Es gibt dabei nur eine Ausnahme, die vor allem im Rocky Mountain NP vertreten ist: Irgendwelche Studenten, sobald sie in Gruppen unterwegs sind. Die haben das Ignorieren ihrer Umgebung mindestens so perfektioniert wie Spaziergänger und Jogger im Münchner Speckgürtel.

Zitat
Eine besonderer Fall sind Asiaten
Ja, aber ich glaube, diese Analyse bedarf noch einiger Verfeinerung. Asiate ist halt nicht gleich Asiate (die würden da wohl auch massiv widersprechen). Ich kann aber mangels Erfahrung die Nationalitäten auch nicht auseinander halten  - aber es gibt zumindest grob zwei Kategorien: Die überaus höflichen und freundlichen, die auf ein einfaches "Hi" schon mit Verbeugung antworten, und die, die nach dem Motto "der Weg/Wald/Berg/... gehört mir" mit vollem Körpereinsatz ihre Fotoposition verteidigen oder ihre Gespräche in entsprechender Lautstärke quer über den Parkplatz / Bergsee / Gipfelplateau / etc. führen. Interessant finde ich auch die Verbreitung der Mundschutz-Masken - frische Luft abseits von Städten scheint irgendwie als besonders gefährlich zu gelten...

Bleiben dann noch wir Deutschen (die ja im September durchaus in größeren Mengen auftreten). Bei den Deutschen werde ich den Verdacht nicht los, dass es manchen irgenwie peinlich ist, andere Deutsche im Urlaub zu treffen (wofür ich manchmal schon Verständnis hätte :wink:). Die meisten scheinen mir sehr mit sich selbst und/oder dem Weg beschäftigt, so dass es allenfalls für ein knappes "Hi" reicht. Interessanter Weise sind Wohnmobil-Fahrer, die auf für diese Vehikel gesperrten Strecken unterwegs sind, seltsamer Weise keine Italiener (die doch sonst überall hinfahren, wo noch ein Fahrzeug durchpasst...), sondern Deutsche. Das geht dann wohl nach dem Motto "Wenn ich schon Eintritt bezahlt habe, ....".

So viel zur Pflege der Klischees  :dance:. Auch ich treffe lieber niemanden, als von sauertöpfisch dreinschauenden Mitwanderern oder asiatischen Fotomobs ignoriert zu werden. Wenn ich alleine unterwegs bin, freue ich mich aber auch über ein nettes Gespräch - und wie offenbar nicht nur meine Erfahrung zeigt, gibt's das meistens mit (älteren) Amerikanern.



andi7435

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #5 am: 03.10.2011, 17:56 Uhr »
 @winki

Kurze Frage noch. Wie unterscheidest du NBL und "gebrauchte" BL ? Ausser am Dialekt habe ich da noch nichts weiter gefunden.
Interessante Einschätzungen bisher. Kann ich teilweise so bestätigen. Ich versuche auch manchmal die Nationalität rauszubekommen auf Grund des Aussehens.

Andreas 

Buffalo-Burger

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #6 am: 11.10.2011, 21:11 Uhr »
@ Winki. Du hast so Recht! Danke für diese schöne Analyse.

winki

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #7 am: 12.10.2011, 02:45 Uhr »
@winki

Kurze Frage noch. Wie unterscheidest du NBL und "gebrauchte" BL ? Ausser am Dialekt habe ich da noch nichts weiter gefunden.
Interessante Einschätzungen bisher. Kann ich teilweise so bestätigen. Ich versuche auch manchmal die Nationalität rauszubekommen auf Grund des Aussehens.

Andreas 

....oh habe ich vergessen zu antworten. Bei den jüngeren Generationen, gibt es keinen Unterschied mehr. Bei denen in meiner Generation habe ich das Gefühl, dass sie sich noch genauso wie zu DDR's Zeiten bei einem Urlaub Ungarn oder Schwarzmeerküste verhalten, um keinen Preis auffallen und Selbstvertrauen entwickeln....  :wink:

Bitte nicht ganz ernst nehmen...  :wink:

Seb.

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #8 am: 12.10.2011, 14:41 Uhr »
Interresant eure beobachtungen und ich muss euch zustimmen, dass die Einzelen Nationalitäten sehr gut auseinanderhalten kann.

Offt erkennt man die Wanderen auch schon an der Kleidung und den Marken die sie tragen. Vorallem an bei den wirklichen Hiker, die gut ausgerüstet sind und die auch eine 17 Meilen Trailen laufen sehe ich den Unterschied.

Ich Selbst bin auch immer mit meinen obligatorischen Wanderskistöcken bestückt, allein schon meiner Knie wegen, und mit recht großen Treckingrucksack mit Kleidung für jede Witterungsbedingung unterwegs.

Aber eine Besonderen typ von Amerikanern haben wir auch schon ein paar mal kennengelernt.  Und zwar das Junge Paar um die 30, offt mit laufschuhen und Laufbekleidung aus New York oder Vancouver die einen 6 Stunden Hike in 3 Stunden runterreisen, ja fast schon rennen. Überaus freundlich,  aber nicht aufdringlich und auch immer für ein paar informationen gut.

Zitat
Interessant finde ich auch die Verbreitung der Mundschutz-Masken - frische Luft abseits von Städten scheint irgendwie als besonders gefährlich zu gelten...

Das tragen eines Mundschutzes hat einen anderen Hintergrund. Bei den Japaner und Chinesen ist es so, dass man eine solchen Mundschutz vorallem dann Trägt, wenn man selbst an einer Erkältung oder einem Infekt leidet um seine Mitmenschen nicht mit der Krankheit anzustecken. Dieses ist bei der hohen Befölkerungsdichte in den länderen und der geringen Individualdistanz eingentlich eine gute Sache bei der jeder Mensch  mit dazu beiträgt um das ausbreiten von Krankheiten zu verhindern.

zzyzx

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #9 am: 17.10.2011, 20:01 Uhr »
Ein netter Thread, der zum schmunzeln einlädt.  :D
Es werden Klischees bedient, aber auch Mentalitäten einzelner Nationälitäten, die nicht von der Hand zuweisen sind.

jodelkatze

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #10 am: 17.10.2011, 20:12 Uhr »
Zitat
Deutsche: funktionell gekleidet, Kleidung bzw. Rucksack mit Jack Wolfskin Logo, feste Schuhe, ein freundliches "Hi", wird in der Regel erwidert, auf Wegen abseits des Massentourismus unterhält man sich sogar in ganzen Sätzen und tauscht ein paar Wander- oder Reiseerfahrungen aus. 

Wow, da passen wir aber hervorragend ins Bild! :wink: Allerdings ist nur unsere Kleidung von Jack Wolfskin, Rucksäcke bevorzuge ich von Deuter, aber auch an denen kann man ganz gut die europäische Herkunft erkennen, finde ich!

Stefanie_GZ

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #11 am: 17.10.2011, 20:53 Uhr »
Die Russen oder andere aus der Ecke erkennt man oft an den veralteten Kameras :-)
Zudem an den Geldbündeln mit den sie rumweldeln...
Ich frage mich nur warum sie sich dann nicht mal ne neue Kamera kaufen, wenn das Geld so locker sitzt. :D


Italiener ist mir auch aufgefallen sind immer pickfein gestyled, und treten in Gruppen auf. Vom Bären angegruffen werden sie auch nicht... :D

Deutsche sind oft Nichtgrüßer, das stimmt. Aber auch bei jungen Amerikaner fällt mir das auf, da grüßt dann oft nur der Mann.


Wie gut dass wir keine Jack Wolfskin Klamotten haben. Wir lächeln bei jedem Hike jeden an, und grüßen oder machen eine Bemerkung, also sind wir wohl nicht als Deutsche zu erkennen. Puh!

Ältere Leute, egal woher sind oft für einen Samtalk zu haben.

Asiaten waren bisher immer sehr freundlich wir gehen immer auf sie zu und fragen, ob wir sie fotografieren sollen. Das finden sie immer toll..




Tinerfeño

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #12 am: 17.10.2011, 21:03 Uhr »
Amerikaner sehe ich eigentlich eher selten auf langen Trails weit draußen ;)

Häufig sind es Europäer, auf die ich dann treffe...  8)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

DocHoliday

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #13 am: 17.10.2011, 21:39 Uhr »
Ist mir alles ein bisschen zu Klischee-behaftet.
Mir ist auf meiner vor 2 Wochen zu Ende gegangenen Tour aufgefallen, dass gerade die jüngeren Amerikaner längst nicht so freundlich grüßen, wie ihre älteren Mitbürger. Gerade die Damen der Schöpfung können wunderbar durch einen hindurch sehen.
Im Yellowstone habe ich dieses Jahr auffallend viele französisch sprechende Menschen getroffen, wobei ich meist nicht unterscheiden konnte, ob es Franzosen oder Kanadier waren. Die meisten waren eigentlich recht freundlich, nur in größeren Gruppen fand ich sie recht nervig (das gilt aber eigentlich für größere Gruppen allgemein - unabhängig von der Nationalität).
Neu für mich waren indische Reisegruppen, die ich dort ebenfalls mehrfach gesehen habe. Über deren Verhalten auf dem Trail kann ich nichts sagen. Sie haben sich nicht aus der sicheren Nähe ihres Reisebus weg bewegt.

Italiener habe ich keine gesehen bzw. erkannt.
Spanier waren selten. Ein sehr nettes Paar habe ich auf dem Mt. Washburn getroffen und mit ihnen ein halbes Stündchen geradebrecht (ihr englisch war unwesentlich besser als mein spanisch ;)).

Die deutschen Landsleute waren (wie nicht anders zu erwarten) sehr unterschiedlich. Von Berfusnörglern, denen auch unter Androhung körperlicher Gewalt kein Gruß zu entlocken gewesen wäre bis hin zu sehr offenen, freundlichen und kommunikationsfreudigen Exemplaren, mit denen man rasch ins Gespräch kam (wahrscheinlich alles Forenmitglieder, obwohl das ja eigentlich nicht sein kann, weil die ja keine deutschen im Urlaub treffen wollen ;)).

Bei den Ostasiaten sind mir auch die ausdauernden Fotosessions aufgefallen, bei denen am schönsten Aussichtspunkt unbedingt jeder an der gleichen Stelle und natürlich jeder mit jedem fotografiert werden musste.

Auf die Kleidung habe ich nicht so geachtet. Deutsche an deutschen Marken zu erkennen ist ja keine Kunst. Was dem Ami sein North Face ist dem Deutschen sein Wolfskin.

Wie immer haben sich die Fotofreunde als sehr kommunikativ erwiesen. Egal, wo ich zum Sonnenauf- oder -untergang mein Stativ aufgebaut habe. Wenn noch jemand anderes dort auf das richtige Licht wartete, sind wir eigentlich immer ins Gespräch gekommen (ganz unabhängig von der Nationalität). Der einzige Russe, den ich dabei getroffen habe, fotografierte übrigens mit einer Ausrüstung für deutlich über 50.000$ inklusive 45MP-Digitalrückteil für seine Hasselblad. ;)
Gruß
Dirk

winki

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #14 am: 18.10.2011, 03:04 Uhr »
Laut Wiki ist ja ein Klischee eine übernommene Vorstellung oder ein eingefahrenes Denkschema....  da muss ich aber leider enttäuschen, das trifft aber auf mich nicht zu. Gebe aber auch zu mittlerweile einen sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln, die Nationalität zu erraten...

Nach 5 Monate Reisen (dieses Jahr) in verschiedene NP in den USA gepaart mit ähnliche Erfahrungen bei Wohnmobilreisen in Europa glauben wir schon, dass man irgendwann seinen Gegenüber relativ sicher eintaxieren kann. Da wir als Deutsche so lange wir uns nicht in ein längeres Gespräch verwickeln lassen als solche nicht erkennbar sind, verraten sich die Gegenüber meistens an der Sprache selber.
Im Übrigen kannst Du ja mal bei einem türkischen oder marokkanischen Basarhändler in die Schule gehen, jede Wette dass er zu 98% Sicherheit die Nationalität errät.... ohne das betroffene Person nur ein Wort spricht.... :wink:

Franzosen sprechen ein viel weicheres französisch als Quebecer bei denen man auch wenn man französisch versteht (etwas spricht) kaum eine Chance hat es zu verstehen, so etwa wie Hannover zu Sachsen (oder Bayern)....  :lol:

Und der Unterschied zu italienisch und spanisch ist doch offensichtlich, wobei laut Klischee der Italiener mit den Händen in der Hosentasche nicht mehr zu verstehen ist....  da helfen mir aber meine Mexikokenntnisse und meine früheren Italienurlaube weiter...

Bei Holländer ist etwas schwerer,  da sie ja auf dem Trail keine gelben Nummernschilder oder am Auto keine Anhängerkupplung mit sich führen...   :wink:

Zum Schluss geben wir offen zu, mit östlichen Ländern tun wir uns schwer, Russisch und Polnisch sowie Tschechisch waren leider, als Münchner, schon aus geschichtlichen Gründen, nicht unserem Urlaubs Repertoire, da waren wir echt auf raten angewiesen... :oops:

nordlicht

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #15 am: 18.10.2011, 07:11 Uhr »
Also merke: die Deutschen erkennt man am Nichtgruessen und an Jack Wolfskin. Ausser natuerlich Deutsche aus dem Forum, denn die sind offenbar alle nicht als Deutsche zu erkennen.
Aber vielleicht gibt es ja auch fuer Franzosen und Amerikaner entsprechende Foren, bei denen die Mitgliedschaft eine eindeutige Identifikation verhindert. Wie erkennt man die dann?

Marvin88288

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #16 am: 18.10.2011, 08:30 Uhr »
Hallo!

Das Wolfsgesicht ist aber nicht typisch deutsch, auch die Franzosen tragen das oft.
Wenn aber zur JW-hose/Jacke aber Lowa oder Meindl Schuhe zu sehen sind ist man bei 95% mit deutsch richtig.

In Kanada sind die Kanadier am freundlichsten, dann folgen die sportlichen Amerikaner.
Auf den Trails trifft man meist eh nur angenehme Leute, die unangenehmen halten sich mehr an den Hot Spots auf.
Gruppen sind dabei immer gegen die Außenwelt abgeschirmt.
Ja, da sind die Asiaten die schlimmsten, obwohl wir in 2008 etliche wirklich nette Gespräche mit Japanern und Koreaner in den Hostels und auf den Trails hatten.

Ein Grund für uns, uns untereinander in Englisch zu unterhalten. Oft gehen wir dann als Kanadier/Amerikaner durch.
Ist dann immer wieder schön zu sehen wie die deutschen Landsmänner und -frauen sich einen abbrechen. Aber wenn ich in englisch angesprochen werde, bin ich so nett und antworte auch so. :lol:

Meist sind wir dann aber so gnädig und fragen ob wir nicht in deutsch weiter machen sollen. Obwohl es da auch Ausnahmen gibt.

Gruß Torsten

DocHoliday

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #17 am: 18.10.2011, 09:05 Uhr »
Nach 5 Monate Reisen (dieses Jahr) in verschiedene NP in den USA gepaart mit ähnliche Erfahrungen bei Wohnmobilreisen in Europa glauben wir schon, dass man irgendwann seinen Gegenüber relativ sicher eintaxieren kann. Da wir als Deutsche so lange wir uns nicht in ein längeres Gespräch verwickeln lassen als solche nicht erkennbar sind, verraten sich die Gegenüber meistens an der Sprache selber.
Im Übrigen kannst Du ja mal bei einem türkischen oder marokkanischen Basarhändler in die Schule gehen, jede Wette dass er zu 98% Sicherheit die Nationalität errät.... ohne das betroffene Person nur ein Wort spricht.... :wink:

Ist klar. Alle anderen sind aus 100m Entfernung als Deutsche zu erkennen, nur Ihr nicht ;)

Und der türkische Basarhändler (gleich das nächste Klischee) erkennt auch nur die "typischen Touris". Ich bin bei meinem letzten Istanbul-Besuch im großen Basar auf jeden Fall häufiger auf englisch als auf deutsch angesprochen worden. Obwohl ich selber finde, dass ich eigentlich typisch deutsch aussehe. Also ich habe mich zumindest immer sofort als deutschen erkannt. :D
Gruß
Dirk

Anti

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #18 am: 18.10.2011, 09:32 Uhr »
Das ganze kann man dann auf die Frühstücksräume in Motels ausweiten. Es macht Spaß dort irgendwelche Jugendliche auf deutsch herumlästern zu hören. Vor allem wenn sie so tun als wüssten sie genau Bescheid, aber es ist ihnen deutlich anzumerken, dass sie gerade erst angekommen sind. Und als ich sie am nächsten morgen krebsrot sah, obwohl sie doch schön braun werden wollten (und deshalb lauthals auf Sonnenschutz verzichteten), konnte ich schweigend genießen...  :wink:

Canyoncrawler

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #19 am: 18.10.2011, 10:19 Uhr »
Hallo!
Ein Grund für uns, uns untereinander in Englisch zu unterhalten. Oft gehen wir dann als Kanadier/Amerikaner durch.
Ist dann immer wieder schön zu sehen wie die deutschen Landsmänner und -frauen sich einen abbrechen. Aber wenn ich in englisch angesprochen werde, bin ich so nett und antworte auch so. :lol:
Meist sind wir dann aber so gnädig und fragen ob wir nicht in deutsch weiter machen sollen. Obwohl es da auch Ausnahmen gibt.
Gruß Torsten

Stimmt, man beginnt in Englisch bis man dann feststellt dass der Gesprächspartner ebenfalls kein englischer Muttersprachler ist und wechselt dann ins Deutsche.  :lol:

Das Wolfsgesicht ist aber nicht typisch deutsch, auch die Franzosen tragen das oft.
Wenn aber zur JW-hose/Jacke aber Lowa oder Meindl Schuhe zu sehen sind ist man bei 95% mit deutsch richtig.
Das kann ich nicht bestätigen. Franzosen, zumindest die Franzosen die wir bei zahlreichen Urlaubsreisen im Süden Frankreichs in Stadt und Land kennen gelernt haben, tragen kein JW.
JW ist erst seit Ende 2010 überhaupt in Frankreich mit einem Store vertreten (in Paris). Wir sind schon öfters durch einschlägige Läden in Frankreich gebummelt, kein JW erhältlich.  
Franzosen erkennt man einigermassen zuverlässig an Kleidung und Rucksäcken z.B. der Marken "Quechua" (günstige Eigenmarke der in Frankreich weit verbreiteten Sportartikelläden Decathlon), "Lafuma", "Millet" oder "Big Pack". Zuverlässiger aber daran wenn man sieht wie scheinbar mühelos sie sich auf den Trails bewegen und das sie oft nur leichtes Schuhwerk tragen. Und auch daran, dass sie drahtig bis sportlich durchtrainiert daherkommen. Übergewichtige Franzosen sieht man kaum.

Wenn man sich ein wenig für Outdoorkleidung und die Hersteller interessiert, kann man da tatsächlich landesspezifische Vorlieben erkennen. Briten bsp. trifft man häufig in den bei uns nicht so verbreiteten Kleidungsstücken von Rab und Craghoppers an, aber auch die bekannten Ausrüster Berghaus, Mountain Equipment, TNF, Marmot sind bei den Briten sehr beliebt.
Niederländer kleiden sich, ähnlich wie die Franzosen häufiger in Lafuma, Millet oder Quechua, oder in Ausrüstung der niederländ. Outdoormarke Nomad. Wobei Nomad aber bei Campingartikeln weiter verbreitet ist als bei Kleidung - oder meint das nur weil die Niederländer eine Campingnation sind ?  :wink:

Seit Jahren sind wir kleidungsmarkentechnisch höchstens noch am Schuhwerk als Deutsch zu erkennen. JW-Kleidung trage ich im Alltag, weil sie modisch ist, aber nicht mehr auf den Trails, da gibt es für meinen Geschmack inzwischen Besseres, insbesondere wenn man die doch recht hohen Preise bei JW berücksichtigt.
Auf den Trails hülle ich mich vorwiegend in Mammut, Mountain Equipment, Marmot, Mountain Hardwear, TNF, Salewa, Vaude.
Wobei der Bergsportausrüster Vaude (obwohl bereits Mitte der 70er Jahre gegründet) nicht so häufig als deutsche Aurüstungsmarke wahrgenommen wird wie die Marke mit der Tatze. Das Vaude-Logo ist auch unauffälliger und prangt nicht so unübersehbar auf der Kleidung.
Bei den Wanderstiefeln habe ich für meine Füsse noch keine Alternative zu deutscher Wertarbeit gefunden (warum sollte ich auch), an meine Füsse kommt nur Hanwag, Meindl oder Lowa.  :wink:
Bei den Halbschuhen aber in letzter Zeit die saubequemen Keen Schuhe die modischer daherkommen als die traditionellen deutschen Outdoorhalbschuhe und damit für meinen Bedarf alltagstauglicher sind. Mit Keens kann ich mich auch mal im Büro sehen lassen, was mit den meist doch eher globigen Meindl-Halbschuhen nicht ganz passend wäre.

Am Rucksack könnte man uns auch erkennen, ich finde Deuter Packs gut, obwohl mein Tagesrucksack inzwischen nicht mehr von Deuter sondern von GoLite ist, dem Trend zur leichten Ausrüstung geschuldet. Mein Mann geht aber ohne seinen Deuter nicht auf den Trail.  :wink:

Aber ehrlich gesagt ist es mir egal, ob man mich als Deutschen erkennt und ich versuche auch nicht mich zu "tarnen" oder anderen Deutschen aus dem Weg zu gehen. Ich mag mein Land und i.d.R. auch meine Landsleute. Deutsch sein ist mir nicht peinlich. Und auf dem Trail grüsse ich und bin auch einem Plausch nicht abgeneigt, egal mit welcher Nationalität.

Zitat
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Interessant finde ich auch die Verbreitung der Mundschutz-Masken - frische Luft abseits von Städten scheint irgendwie als besonders gefährlich zu gelten...

Das tragen eines Mundschutzes hat einen anderen Hintergrund. Bei den Japaner und Chinesen ist es so, dass man eine solchen Mundschutz vorallem dann Trägt, wenn man selbst an einer Erkältung oder einem Infekt leidet um seine Mitmenschen nicht mit der Krankheit anzustecken. Dieses ist bei der hohen Befölkerungsdichte in den länderen und der geringen Individualdistanz eingentlich eine gute Sache bei der jeder Mensch  mit dazu beiträgt um das ausbreiten von Krankheiten zu verhindern.
Mein Mann hat dazu noch eine andere Erklärung parat. Er sagt, das liegt am Schönheitsideal weisser Haut. Deshalb "vermummen" sich vor allem die Frauen hinter Gesichtsmasken und tragen grosse, schlabberige Hüte oder Sonnenschirme um ihre Haut gegen Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Hautbräunung zu schützen. Bei den jüngeren ist das Ideal von möglichst kalkweisser Haut nicht mehr so verbreitet, daher beobachtet man die "Vermummung" vor allem bei asiatischen Reisenden mittleren bis höheren Alters.

Wie sich Osteuropäer in den USA geben, habe ich nicht beobachten können, mir sind bei unserer letzten Reise vor 2 Jahren keine aufgefallen. Die Begegnungen haben in europäischen Ländern stattgefunden.  

Bei unseren beiden Balkanreisen in den letzten beiden Jahren hatten wir beim Wandern auch einige nette Gespräche mit Osteuropäern, bzw. einige Begegnungen die wir zunächst nicht richtig einschätzen konnten. Bsp. schauten die montenegrinischen Hirten anfangs für meinen Geschmack ziemlich grimmig und misstrauisch als wir durch die archaische Landschaft des Durmitor Gebirges wanderten und noch dazu die grossen Hunde um die Herde kreiste und wir uns fragten, ob sie wohl die Hunde zurückpfeiffen würden, wenn wir uns, an bunter Outdoorkleidung unübersehbar als Fremde erkennbar, näherten. Das änderte sich schnell als wir herausfanden, dass ein Gruss bzw. ein Winken von uns schon aus der Ferne in ihre Richtung die Situation gänzlich ändert. Plötzlich trafen wir nur noch auf strahlende Hirten-Gesichter und Gespräche mit Händen und Füssen wurden geführt und wir konnten ein wenig die legendäre Gastfreundschaft des Balkans kennen lernen indem man darauf bestand die zufällige Begegnung mit einem Gläschen Hochprozentigem abzurunden bzw. uns einen Schnitzer Ziegenkäse zum Kosten reichte. Eigentlich mag ich weder Hochprozentiges noch Ziegenkäse, aber da die mit so viel Herzlichkeit dargeboten wurden, konnte ich nicht ablehnen.  :D
Seitdem bin ich nicht mehr der Meinung, dass die Amerikaner die netteste Nation sind die man in deren Land unterwegs treffen kann, immer noch eine der nettesten, aber die Menschen auf dem Balkan lassen einem wirklich das Herz aufgehen.
Wir haben gerade in Montenegro auch viele andere Ost-, Südosteuropäer getroffen, auch Nationen die in Deutschland einen eher schlechten Ruf geniessen. Als Tourist aus Mitteleuropa in Montenegro und auch im angrenzenden Bosnien-Herzegowina ist man ein Exot. Ausser dass wir manchmal extrem angebettelt wurden, dies vor allem in den Dörfern in der Nähe der albanischen Grenze, hatten wir keine Begegnungen mit diesen Nationen die unangenehm waren. Mein Mann sagte zwar spasseshalber, wir sollten unser Länderkennzeichen am Auto mal verdecken. Das "D" für Deutschland würde hier offenbar mit "D" wie Dollars verwechselt. :wink: Aber angebettelt wurden wir auch in Berlin und in anderen deutschen Großstädten.

Ich versuche mir Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Nationen und Kulturkreisen zu bewahren. Dass man das eine oder andere Vorurteil mit sich herumträgt, denke ich, ist normal. Aber gerade dafür sind Reisen gut. Frei nach Oscar Wilde:
Zitat
Reisen veredelt den Geist und räumt mit allen anderen Vorurteilen auf.
Gruss Kate
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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #20 am: 18.10.2011, 10:50 Uhr »
Es gibt übrigens auch französisch und italienisch sprechende Schweizer...   :wink:

Die Schweiz mag nur ein kleines Land mit 7 Mio Einwohner sein, aber egal, wo man hinreist, irgendwo hört man immer schweizerdeutsch. Kein Witz, ist so... wir wandern zum Skyline Arch und auch dort gleich wieder Schweizer  :roll:

Dieser französisch sprechende Guide lief bei wenigen Graden über Null im Bryce barfuss herum... das kann doch nur ein Kanadier gewesen sein  :o :wink:
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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #21 am: 18.10.2011, 12:14 Uhr »
Aber ehrlich gesagt ist es mir egal, ob man mich als Deutschen erkennt und ich versuche auch nicht mich zu "tarnen" oder anderen Deutschen aus dem Weg zu gehen. Ich mag mein Land und i.d.R. auch meine Landsleute. Deutsch sein ist mir nicht peinlich. Und auf dem Trail grüsse ich und bin auch einem Plausch nicht abgeneigt, egal mit welcher Nationalität.

Danke!
Ich dachte schon, ich wäre der einzige, dem es so geht.

Ich versuche mir Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Nationen und Kulturkreisen zu bewahren. Dass man das eine oder andere Vorurteil mit sich herumträgt, denke ich, ist normal. Aber gerade dafür sind Reisen gut. Frei nach Oscar Wilde:
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Gruß
Dirk

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #22 am: 18.10.2011, 15:29 Uhr »
Bin erst jetzt auf diesen Thread gestoßen. Ich finde, eine wichtige Nationalität wurde vergessen: Die Briten! :)
Die Briten sind ein Volk, dass an ihrer entweder besonders bleichen oder extrem gerötetten Hautfarbe zu erkennen ist und meist in Gruppen von mehreren Pärchen auftreten. Besonders gut zu beobachten ist, wie die Britin den britischen Ehemann (oder ähnlich) wegen verschiedenen Kleinigkeiten runterputzt und der allgemeine britische Ehemann danach traurig dreinblickend hinter der feder- und kartenführenden Ehefrau hinterher trottet. ;) So haben wir es zumindest im letzten Urlaub erlebt. ;)

Aber nun Spass beiseite, ich denke, es ist mit den Deutschen nicht anders, als hier im eigenen Land auch. Hier in Hannover wirst du angeschaut, als ob du komplett durchgeknallt wärst, wenn du jemandem einen guten Tag wünscht und wirst nicht weiter beachtet. Hält man sich nun etwa 90km weiter südlich in einem netten kleinen Mittelgebirge (und meiner Heimat) auf, so gilt man als Exot, wen man nicht einen guten Tag wünscht. Ich mache mir hier als Zwangs-Hannoveraner auch immer den Spass daraus besonders freundlich zu sein. Immerhin reagiert bei der örtlichen Üstra mittlerweile etwa jeder fünfte Busfahrer auf mein abendliches "Schönen Feierabend!" mit einem "Danke!", die anderen vier schauen nur verwundert...
Und eben genauso ist es im Urlaub auch. Die einen kennen es, andere freunlich zu grüßen, die anderen würden nicht im Traum darauf kommen.
Übrigens ist es bei einigen Asiaten Sitte, sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, um seine Schichtenzugehörigkeit zu zeigen. Während die obere Schicht meist in Büros sitzt und dadurch keine Sonne abbekommt, ist die Unterschicht zumeist auf Reisfeldern oder ähnlichem am arbeiten und bekommt dadurch eine gesunde Bräune. Damit gilt das Element der Hautfarbe in der Schichtenzugehötigkeit genau entgegengesetzt zu unserem europäischen Denken, wo man ja möglichst zwölf Stunden am Tag in der Sonne liegt, um möglichst gebräunt aus dem Urlaub zurückzukommen. ;)
Grüße!

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #23 am: 18.10.2011, 18:21 Uhr »
Ausser natuerlich Deutsche aus dem Forum, denn die sind offenbar alle nicht als Deutsche zu erkennen.

Ich liebe es ganz besonders, wenn ein Deutscher auf mich zukommt, mich auf englisch was fragt und ich dann antworte: "Wir können uns auch auf Deutsch unterhalten."
Einige sind dann wirklich ein bisschen sauer: "Woher wissen sie das? Wir geben uns doch solche Mühe, dass man das nicht erkennt."

Davon abgesehen, dass ich diese Mühe für absoluten Blödsinn halte - vielen Leuten sieht man es einfach an. Das hat für mich nichts mit Kleidung bestimmter Marken zu tun, ich finde man kann das einfach oft (sicher nicht immer) auch so sehen.


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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #24 am: 18.10.2011, 18:33 Uhr »
Nach 5 Monate Reisen (dieses Jahr) in verschiedene NP in den USA gepaart mit ähnliche Erfahrungen bei Wohnmobilreisen in Europa glauben wir schon, dass man irgendwann seinen Gegenüber relativ sicher eintaxieren kann. Da wir als Deutsche so lange wir uns nicht in ein längeres Gespräch verwickeln lassen als solche nicht erkennbar sind, verraten sich die Gegenüber meistens an der Sprache selber.
Im Übrigen kannst Du ja mal bei einem türkischen oder marokkanischen Basarhändler in die Schule gehen, jede Wette dass er zu 98% Sicherheit die Nationalität errät.... ohne das betroffene Person nur ein Wort spricht.... :wink:

Ist klar. Alle anderen sind aus 100m Entfernung als Deutsche zu erkennen, nur Ihr nicht ;)

Und der türkische Basarhändler (gleich das nächste Klischee) erkennt auch nur die "typischen Touris". Ich bin bei meinem letzten Istanbul-Besuch im großen Basar auf jeden Fall häufiger auf englisch als auf deutsch angesprochen worden. Obwohl ich selber finde, dass ich eigentlich typisch deutsch aussehe. Also ich habe mich zumindest immer sofort als deutschen erkannt. :D

....interessant wie Du Klischee interpretierst und ich dachte immer Reisen bildet :wink:  :D

Ist ja nichts Neues es werden immer nur die "typischen Touris" erkannt, die weniger "Auffälligen" kann man ja auch schlechter einordnen. Unsere Beobachtungen beziehen sich deshalb auch ausnahmslos auf das Touridreieck des Coloradoplateaus und deren NP's.

Und warum wir nicht erkannt werden hat einen einfachen Hintergrund, wir haben es uns abgewöhnt laut zu sprechen, denn es ist viel lustiger anderen zuzuhören... Hinzukommt dass wir hier kaum mehr Klamotten aus Deutschland besitzen und amerikanische Kleidung tragen um Fluggepäck zu sparen, und wir als "Süddeutsche" schon äußerlich nicht dem typischen Haderer - Deutschen entsprechen.  :wink:

Zum Schluss, nur noch eins.  Ich schrieb ja ausdrücklich!  Nicht ganz ernst gemeinter Beitrag.

Goon

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #25 am: 18.10.2011, 18:35 Uhr »
Wollt ihr auch wissen wie der Stereotyp des Deutschen aus Sicht vieler Schweizer aussieht?
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #26 am: 18.10.2011, 18:37 Uhr »
Ausser natuerlich Deutsche aus dem Forum, denn die sind offenbar alle nicht als Deutsche zu erkennen.

Ich liebe es ganz besonders, wenn ein Deutscher auf mich zukommt, mich auf englisch was fragt und ich dann antworte: "Wir können uns auch auf Deutsch unterhalten."
Einige sind dann wirklich ein bisschen sauer: "Woher wissen sie das? Wir geben uns doch solche Mühe, dass man das nicht erkennt."

Davon abgesehen, dass ich diese Mühe für absoluten Blödsinn halte - vielen Leuten sieht man es einfach an. Das hat für mich nichts mit Kleidung bestimmter Marken zu tun, ich finde man kann das einfach oft (sicher nicht immer) auch so sehen.


Am besten finde ich immer die selbsternannten Sprachakrobaten, die sich ernsthaft glauben, dass ihr Schul/Urlaubs-Englisch so gut ist, dass sie fuer einen Ami gehalten werden.

Ich versuche mir Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Nationen und Kulturkreisen zu bewahren. Dass man das eine oder andere Vorurteil mit sich herumträgt, denke ich, ist normal. Aber gerade dafür sind Reisen gut. Frei nach Oscar Wilde:
Zitat
Reisen veredelt den Geist und räumt mit allen anderen Vorurteilen auf.
Ist manchmal lästig, wenn die lieb gewonnenen Vorurteile durch persönliche Erfahrungen und Begegnungen über den Haufen geworfen werden, bildet aber ungemein ;)
Also wenn ich diesen Thread hier so lese, bekomme ich ernsthafte Zweifel an der Richtigkeit des Wilde-Zitats. Wenn man sich der Vorurteile nur sicher genug ist, dann hilft keine Reise.

Canyoncrawler

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #27 am: 18.10.2011, 18:37 Uhr »
Wollt ihr auch wissen wie der Stereotyp des Deutschen aus Sicht vieler Schweizer aussieht?

Klar, raus damit.  :D  :wink:
Gruss Kate
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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #28 am: 18.10.2011, 18:42 Uhr »
Wollt ihr auch wissen wie der Stereotyp des Deutschen aus Sicht vieler Schweizer aussieht?

....ich kann's mir gut Vorstellen. Kennst Du den Haderer??   


Aber genau diese Reaktion wollte ich vermeiden, denn jetzt wirds tatsächlich ein Klischee :roll:

nordlicht als gast

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #29 am: 18.10.2011, 18:44 Uhr »
Aber genau diese Reaktion wollte ich vermeiden, denn jetzt wirds tatsächlich ein Klischee :roll:
Ach und was war es vorher?

Goon

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #30 am: 18.10.2011, 18:51 Uhr »
Oh je, soll ich jetzt wirklich?

Der Bilderbuchdeutsche wird hier in der Schweiz folgendermassen definiert:

-Sehr laut und über alles motzend:
Paradebeispiel letzten Monat beim Las Vegas Sign erlebt. War einer genervt dass ihm das Schild nicht alleine gehört zum fotografieren und schnauzte alle auf Deutsch zusammen. War dann aber so geschockt als ich ihm auf Deutsch gesagt habe er solle sich verpissen, dass er dies wirklich wortlos auch machte  :lol: :lol: :lol: :lol:

-Sandalen und Socken:
Und sagt jetzt nicht dass es nicht viele sind. Meine Augen lügen nicht  :wink:

-Sich immer vordrängelnd

-knausrig
lieber 3 Euro für Benzin verfahren als 50 Cent mehr fürs Bier bezahlen

-Besserwisserisch

-arogant
ich will, ich kriege, etc etc


Aber wie gesagt, sind halt Klischees. Auf einige trifft es voll zu, auf die Mehrheit jedoch gar nicht. Ist halt wie überall. Aber wir Schweizer ernähren uns wirklich nur von Käse und Schokolade, tragen alle Rolex, sind alles Tennis- und Skiasse, wohnen auf der Alp bei Heidi und haben alle mindestens eine Kuh im Garten.  :wink:

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #31 am: 18.10.2011, 18:52 Uhr »

....ich kann's mir gut Vorstellen. Kennst Du den Haderer??   


Ne, sagt mir jetzt wirklich nichts
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dschlei

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #32 am: 18.10.2011, 19:35 Uhr »
Meine Frau glaubt, Deutsche sofort zu erkennen, ob sie nun in der Mal of America sind, oder auf nem Trail.  In der Mal erkennt sie Frauen oft an ihrem haar Style.  Fast alle berufstaetigen Frauen in Deutschland haben pflegeleichte Kurshaarschnitte, meistens mit mehr oder weniger starker reotlichen Toenung, und sie tragen immer sehr modische Kleidung, ob die nun zur Figur passt oder nicht, solange es nur modisch ist.  Maenner tragen immer bewusst sprotlich elegante Sachen und tragen oft eine Handtasche mit sich rum.

Auf dem Trail sind Maennlein und Weiblein immer so gekleidet als muessten sie fuer eine 5 Tage Tour ausgeruestet sein. Aeltere Maenner tragen oft eine Weste mit einer Unzahl von Taschen und Teaschchen.  Wenn Maenner keine Trecking Sandalen mit Socken tragen, tragen sie Wandershuhe, die dazu geeignet sind, die Rockies zu ueberqueren.  Frauen tragen entweder moderne Mokasin/Bootsschuhe oder sie tragen auch die Wanderschuhe fuer Bergsteiger, und niemals fehlt der breite, sehr sportliche Wanderhut bei beiden Geschlechtern.
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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #33 am: 18.10.2011, 20:28 Uhr »

....ich kann's mir gut Vorstellen. Kennst Du den Haderer??  


Ne, sagt mir jetzt wirklich nichts


kuckst Du hier haderer


Bravo, eine Frage der Intelligenz! Jetzt hat der Thread genau die Wende genommen, die in einem Reiseforum am wenigsten gefragt ist.    :shock:

mrh400

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #34 am: 18.10.2011, 21:22 Uhr »
Hallo,
ich habe das gerade mal mit einem leichten Grinsen gelesen - wer da was für Marken alles kennt, an denen der Touri regional exakt zuzuordnen ist. Ein paar davon kenne ich immerhin dem Namen nach - ich wäre aber von ganz wenigen Ausnahmen nie in der Lage, zu erkennen, was jemand denn da an hat (ist mir bei anderen auch sowas von wurscht - und bei mir erst recht).

Was macht man denn mit jemand, der ausgelatschte Geoxx Schuhe trägt, eine no-name-Schlabberhose, ein zufällig aus dem Schrank in den Koffer geschmissenes und dort herausgeholtes Polo (ich habe mal geguckt; außer CK mit praktisch unsichtbarem Logo hab ich noch ein paar Izod und Polo RL) oder T-Shirt (uralt-Muster, keine Logos) und einen Tamrac-Foto-Kombirucksack sowie eine no-name Basecap (absolut unamerikanische Variante; sandfarben, faltbar, gabs mal bei Tchibo  :lol: :lol:, jedenfalls kein breiter Wanderhut  :roll:)? Bin ich jetzt der totale Deutsche oder wo gehöre ich nun hin - ich glaube, ich bekomme ein Identifikationsproblem, wenn ich darüber nachdenke  :hilfe:?

Übrigens ist es bei einigen Asiaten Sitte, sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, um seine Schichtenzugehörigkeit zu zeigen. Während die obere Schicht meist in Büros sitzt und dadurch keine Sonne abbekommt, ist die Unterschicht zumeist auf Reisfeldern oder ähnlichem am arbeiten und bekommt dadurch eine gesunde Bräune.
Das ist z.T. in Südeuropa heute noch genauso und war in Mitteleuropa vor gar nicht so langer Zeit noch üblich ("vornehme Blässe"; "blaues Blut" hatte nur der nicht im Freien tätige Adel, weil die Adern durch die helle Haut durchscheinen).

Dieser französisch sprechende Guide lief bei wenigen Graden über Null im Bryce barfuss herum... das kann doch nur ein Kanadier gewesen sein  :o :wink:
glaub ich nicht  :wink: :lol: - mit Handschuhen, dicker Jacke und Schal ist das doch eher ein Weichei  :mrgreen: - wenn nicht Sprache und sonstige Gewandung wäre, würde ich sagen, ein typischer Deutscher auf Kneippgang  :lol:

Gruß
mrh400

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #35 am: 18.10.2011, 23:03 Uhr »
Lustig zu lesen.  :lol:

Auf Trails weitab der Zivilisation war ich leider noch nicht unterwegs, dazu kann ich nichts sagen. Auf unseren bisherigen Wanderungen, die selten länger als 3-4 Stunden waren, sind mir bisher nie Leute begegnet, die in mir den Wunsch geweckt hätten, sie zu kategorisieren.  :shock: :wink:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

DocHoliday

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #36 am: 18.10.2011, 23:35 Uhr »
Ich fühle mich eigentlich ziemlich typisch deutsch aber nach den hier vorgestellten Kriterien kann ich wohl weiter unerkannt durch die Welt laufen.

Kein Jack Wolfskin, keine Weste mit vielen Taschen, kein Hut mit breiter Krempe, keine Sandalen (schon gar nicht mit Socken). Auf kurzen Trails meist Mocassins ganz ohne Socken, auf längeren in der Regel Wanderschuhe (o.k., die sind wegen ausgeleierter Bänder recht schwer und stabil), Shorts oder Jeans, schlabbriges Souvenir T-Shirt von irgend woher, meist ohne Kopfbedeckung, wenn dann eine Basecap. Wenn's kühl ist eine No-Name Softshell Jacke und der Kamerarucksack ist auch in den USA gekauft. Werde ich jetzt expatriiert?
Ach ja, grüßen tue ich gnadenlos jeden, ob er will oder nicht und packe dazu mein Colgate-Grinsen aus.


Aber genau diese Reaktion wollte ich vermeiden, denn jetzt wirds tatsächlich ein Klischee :roll:

Vorher nicht?  :shock: :lachroll:

Meist sagen Vorurteile/Klischees ja mehr über den, der sie hat als über den, auf den sie sich beziehen. Was auch immer das in Bezug auf die Diskutanten hier zu bedeuten haben mag ;)
Gruß
Dirk

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #37 am: 19.10.2011, 00:27 Uhr »
@DocHoliday

Vornehm halte ich mich zurück, aber ehrlich meine Geduld wird durch Deine Äußerungen Klischee und Vorurteile auf eine harte Probe gestellt. Mag auch sein dass wir unterschiedliche Auffassungen haben was nun eine Beobachtung, Klischee oder Vorurteil ist.

Meine Beobachtungen haben eigentlich nichts mit Klischees und Vorurteile zu tun sondern sind mir heuer besonders in den NP und einigen Staate Parks aufgefallen. Mag auch daran gelegen haben dass wir diesmal einfach mehr Zeit für die einzelnen NP - State Parks im Schnitt 5-8 Tage zur Verfügung hatten und dadurch einige längere Trails zwischen 15 - 20km gingen, da liegt es in der Natur der Dinge dass sich Spreu vom Weizen trennt oder daran dass wir zur Hauptreisezeit dort waren.

Ach übrigens noch so eine Beobachtung und kein Klischee auf Campingplätze, wo der "gemeine" Amerikaner noch ein freundliches Nicken übrig hat wenn er den Spot neben an belegt, kann man sich sicher sein dass aus Fahrzeugen mit den auffälligen Logos garantiert kein netter Gruß erfolgt. Dabei wird auf dem Platz gefahren als wenn man sich auf der Flucht befinden würde.  Dreimal darfst Du raten wer dabei besonders auffällt..... :D

DocHoliday

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #38 am: 19.10.2011, 02:24 Uhr »
Oops, anfangs hatte ich dein Ausgangsposting noch für ein ganz unterhaltsames, wenn auch etwas dich aufgetragenes leicht satirisches Spiel mit diversen Klischees geahlten. Aber imnzwischen fprchte ich, Du meinst das ernst.
Da trifft es der Verweis auf Hader doch ganz gut.

Von "marokkanischen Basarverkäufern" über arrogante Franzosen, immer modische Italiener, die nie schwitzen, bis hin zum hässlichen, unfreundlichen Deutschen, der im Expeditionsoutfit grußlos vorbei drängelt alles streng klischeefrei und genau beobachtet. Und "Olga von der Wolga" mit ihrer uralten Kamera ist natürlich auch keinesfalls ein Vorurteil.

Wer es so schwarz und weiß mag, bitte. Meine Welt ist etwas bunter.

Ich bedanke mich daher für Deine vornehme Geduld und störe nicht weiter beim einsortieren der Menschen in diverse Schubladen.

Gruß
Dirk

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #39 am: 19.10.2011, 07:16 Uhr »
Meine Frau glaubt, Deutsche sofort zu erkennen, ob sie nun in der Mal of America sind, oder auf nem Trail.  .... und niemals fehlt der breite, sehr sportliche Wanderhut bei beiden Geschlechtern.

Das ist aber jetzt Mist.  :wink:
Nicht mal mit den Stetson Cowboyhüten wird man für einen Amerikaner gehalten ?  :lol:  :wink:

Ich fühle mich eigentlich ziemlich typisch deutsch aber nach den hier vorgestellten Kriterien kann ich wohl weiter unerkannt durch die Welt laufen.

Kein Jack Wolfskin, keine Weste mit vielen Taschen, kein Hut mit breiter Krempe, keine Sandalen (schon gar nicht mit Socken). Auf kurzen Trails meist Mocassins ganz ohne Socken, auf längeren in der Regel Wanderschuhe (o.k., die sind wegen ausgeleierter Bänder recht schwer und stabil), Shorts oder Jeans, schlabbriges Souvenir T-Shirt von irgend woher, meist ohne Kopfbedeckung, wenn dann eine Basecap. Wenn's kühl ist eine No-Name Softshell Jacke und der Kamerarucksack ist auch in den USA gekauft. Werde ich jetzt expatriiert?
Ach ja, grüßen tue ich gnadenlos jeden, ob er will oder nicht und packe dazu mein Colgate-Grinsen aus.
@ Doc: da Du ja grüsst und einem Gespräch nicht abgeneigt bist, werden wir Dich "trotz deutsch-unüblicher Kleidung" als Landsmann erkennen.  :wink:

@ All:
Ich habe den Thread auch eher in Richtung Satire und nicht so ernst gemeint aufgefasst.  :?
Alles was ich vorher über das Auftreten und die Kleidung der verschiedenen Nationen geschrieben habe, war nicht so ganz bierernst gemeint. Ich hoffe ich hatte in meinem 1. Beitrag genügend Smilies gesetzt um das auszudrücken.  :D
Ich finde, dass man über Klischees auch mal lachen sollte, auch über die weniger schmeichelhaften Eigenschaften die man uns Deutschen anhängt.
Gruss Kate
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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #40 am: 25.10.2011, 21:40 Uhr »
Auch wenn ich nicht auf Trails unterwegs bin, finde ich dass man als Europäer die anderen Nationen schon am allgemeinen Aussehen erkennen kann (dass trifft nicht immer zu ich bin aber überrascht wie oft sich die Vermutungen bezüglich der Nationalität dann in der Sprache bestätigten), z.B. sehen Franzosen oft anders aus als Engländer und Osteuropäer sowie die aus dem Süden, dem Norden und der Mitte kann man auch meist am Aussehen/ Styling unterscheiden (Irrtümer nicht ausgeschlossen). Allerding sind sicher nicht alle Menschen zu kategorisieren, weil sie dazu einfach zu verschieden sind.
Ich persönlich gebe mich im Urlaub schon als Deutsche zu erkennen, ich habe da kein Problem damit, ich persönlich finde es peinlich wenn man versucht sich als was anderes auszugebe (z.B. nur Englisch sprechen damit man nicht erkannt wird, Einheimische werden dass ziemlich schnell merken). Ich hatte bisher immer nette Smalltalks mit Amerikanern (vielleicht auch mit getarnte Deutschen) Aufgrund meines Heimatlandes. Abgesehen davon würde ich mich im Urlaub nicht als typisch Deutsch bezeichnen, aber ich trage auch keine Sandalen mit Socken ;) und spreche relativ akzentfrei Englisch, (laut der Dame am Hotelcheckout im Treasure Island Chicagoer Dialekt, ich war da noch nie :shock: )

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #41 am: 25.10.2011, 22:40 Uhr »
Chicagoer Dialekt, ich war da noch nie :shock:

Entweder war die Dame auch nicht aus den USA, oder sie ist noch nie aus ihrer Ecke weggekommen.  In Chicago gibt es keinen speziellen Dialekt, da wird Mid West Englisch gesprochen (absolut identisch zu dem Englisch, welches hier gesprochen wird).  Diese Version des Englischen ist so etwas wie die "Hoch-Sprache" in den USA, da es dieser "Dialekt" ist, der im Fernsehen, Radio usw. gesprochen wird, und auch die Aussprache ist, die in Schulen und Universitaeten verwendet wird (werden sollte).  Dieser "Dialekt wird im gesamten noerdlichen Teil des Mid West gesprochen.
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Gansita

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #42 am: 25.10.2011, 22:47 Uhr »
Danke für die Aufklärung, das wäre dann das hochdeutsch der Amerikaner wenn ich dass richtige verstanden habe. Sie meinte nur zu mir "going back to Chicago?". Als ich sagte "no, back to Germany" war sie kurz irritiert.

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #43 am: 26.10.2011, 13:50 Uhr »

Auf die Kleidung habe ich nicht so geachtet. Deutsche an deutschen Marken zu erkennen ist ja keine Kunst. Was dem Ami sein North Face ist dem Deutschen sein Wolfskin.


Schon aus diesem Grund gibt es bei uns kein Wolfskin ... Bin kein Freund, mit irgendwelch Label rum zu laufen.

Ansonsten sind hier viele Verallgemeinerungen ... Für mich gibt es immer "solche und solche".
Allerdings das die Japaner immer mit aufs Motiv müssen, ist wohl tatsächlich so ...
Gruß Matze




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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #44 am: 26.10.2011, 16:44 Uhr »
Ansonsten sind hier viele Verallgemeinerungen ... Für mich gibt es immer "solche und solche".

 :clap: Genau meine Meinung. Verallgemeinerungen können im Einzelfall passen, müsse aber nicht. Also bringt's nichts. Bei den Trails studiere ich lieber intensiv die Natur als die Klamotten der Leute. Gegrüßt werden sie aber natürlich trotzdem.

McC

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #45 am: 26.10.2011, 16:57 Uhr »
Also merke: die Deutschen erkennt man am Nichtgruessen und an Jack Wolfskin.

Zutreff...

...wobei die Kleidung mir wurscht ist. Ich ziehe das an was mir gefällt, ob mich das erkennbar macht oder nicht  :wink:

Übrigens Deutsche und andere Europäer erkenne ich meist auch ohne ihre "markenspezifische" Kleidung und Nichtgrüßen  :roll:

dschlei

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Re: Beobachtungen auf dem Trail.
« Antwort #46 am: 26.10.2011, 17:01 Uhr »
Danke für die Aufklärung, das wäre dann das hochdeutsch der Amerikaner wenn ich dass richtige verstanden habe. Sie meinte nur zu mir "going back to Chicago?". Als ich sagte "no, back to Germany" war sie kurz irritiert.
So koennte man das nennen.

Es gibt dann Ecken in Wisconsin, Minnesota und Nord Dakota, wo dieses Englisch einen ganz leichten deutschen oder skandinavischen Akzent bekommt, aber meistens nur, wenn Leute aus diesen Ecken sich untereinander unterhalten.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River