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Autor Thema: Mt Rainier NP - Wonderland Trail: White River - Summerland - Panhandle Gap  (Gelesen 2206 mal)

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Toran

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Mt. Rainier NP - Wonderland Trail von White River über Summerland zum Panhandle Gap

Länge: 10,1 km one way (7,7 km bis Summerland) - siehe One-Way GPS Track.

Höhenmeter: 650 bis Summerland (von 1189 auf 1840), weitere 250 bis zum Panhandle Gap (bis 2070 m Höhe) bei recht gleichmäßiger Steigung (kleines Gefälle kurz hinterm Camp Summerland) - siehe One-Way Höhenprofil.

Zeitbedarf: Je nach Fitness und Anzahl Fotopausen zwischen 4 und 6 Stunden (ich war genau fünf Stunden unterwegs).

Schwierigkeitsgrad: Mittel bis schwer. Bis Summerland ausschließlich gut ausgebaute Wege. Zwischen Summerland und Panhandle Gap dann teils felsig und geröllig und im August 2008 (nach extrem schneereichem Winter) auch noch teilweise schneebedeckt. Bis Panhandle Gap immerhin 900 Höhenmeter.

Trailhead: Kleiner Parkplatz (Fryingpan Creek Trailhead) an der Nordseite der Stichstraße nach Summerland unmittelbar westlich der Brücke über den Fryingpan Creek kurz östlich des Abzweigs zum White River Campground.

Wegbeschreibung:

Karte siehe allgemeine Parkkarte.

Ums gleich vorneweg zu sagen: Anders als in der Sunrise und Paradise Region des National Parks muss man sich hier die Höhepunkte erst erwandern.
Der Weg beginnt unspektakulär im Wald und führt im Tal des Fryingpan Creek, allerdings fast immer abseits und ohne Sicht auf den Bach, gleichmäßig aber nicht übermäßig steil aufwärts. Außer schönem Wald und zwei, drei Ausblicken auf Kaskaden des in einem engen Bett zu Tal donnernden Fryingpan Creek gibt es hier nicht viel zu sehen. Nach 4,5 km lichtet sich der Wald und man gelangt in ein weites Hochtal. Ab hier fängt langsam der wirklich schöne Teil der Wanderung an, denn von hier bieten sich die allerersten Ausblicke auf den direkt vorausliegenden Mt. Rainier. Durch Wiesen mit teils lichtem Baumbestand folgt man dem Fryingpan Creek weiter bergan, den Mt. Rainier fast immer im Blick (siehe Bild 3 und 4).

Nach 5,8 km quert man den Creek auf einer kleinen Brücke (ein oben abgeflachter Baumstamm mit angenageltem Geländer, siehe Bild 1 und 2). Etwa einen halben Kilometer später beginnt der Weg in Serpentinen die linke Talwand hinaufzuführen. Der Anstieg wird durch den ständigen Ausblick ins Tal und auf den Mt. Rainier versüßt (siehe Bild 5). Gut einen Kilometer weiter und 150 Meter höher erreicht man dann Summerland. Der Wilderness Campground liegt auf einem Sattel der überwiegend mit im Sommer phantastisch blühenden Wildblumen bewachsen ist. Die Zeltplätze sind schön zwischen einzelnen Bäumen verstreut angelegt. Mitten im Camp habe ich Murmeltiere und Streifenhörnchen beobachtet (Bild 6, 7 und 8 )!

Summerland kann man nicht beschreiben, dass muss man gesehen haben. In jedem Fall entschädigt das Panorama und die Atmosphäre dieser herrlichen Wiesen mühelos und reichlich für den relativ langen Anweg. Wenn man einmal bis Summerland gewandert ist, sollte man dem Wonderland Trail auch noch bis zum Panhandle Gap weiter folgen. Hinter dem Camp Summerland verliert man wieder geringfügig an Höhe, läuft aber weiter durch wunderschöne Wiesen (Bild 9 und 10). Dabei unbedingt auf die hier reichlich lebenden Murmeltiere achten (Bild 11 und 12)! Nach einer weiteren Bachquerung gewinnt der Weg wieder deutlich an Höhe und man verlässt die Wiesen und gelangt in felsiges alpines Terrain. Bei Kilometer 8,6 habe ich auf einer Höhe von knapp 1900 m die ersten Schneefelder erreicht. Der Winter 2007/2008 war allerdings im Nordwesten der USA auch untypisch schneereich gewesen. Dieser obere Wegabschnitt nahe des Panhandle Gaps beeindruckt nicht nur durch den rauhen alpinen Charakter, der stark die lieblichen Wiesen um Summerland kontrastiert, sondern auch durch die phantastischen Ausblicke auf Geröll- und Schneefelder und natürlich in die Gebirgslandschaft rundherum (Bild 13 und 14). Mit dem Panhandle Gap erreicht man nach insgesamt gut 10 Kilometern einen Sattel, der einen der höchsten Punkte des gesamten Wonderland Trails markiert und unvermittelt freien Ausblick auch nach Süden und Osten (Mt. Adams) gestattet (Bild 15 und 16).

Von hier kehrt man auf dem gleichen Weg wieder zum Trailhead zurück.

Fazit: Ein phantastischer Weg, vor allem in der Gegend um Summerland und von dort bis zum Panhandle Gap. Die entsprechende Landschaft muss man sich allerdings durch fünf Kilometer Anweg (one-way!) durch relativ unspektakulären Wald erkaufen. Dafür ist Summerland, wenn der Trail auch gut besucht ist, selbstverständlich bei weitem nicht so überlaufen wie die Sunrise und vor allem die Paradise Region. Wem es nur um die Aussichten und die Landschaft geht, kann diese in der Paradise Region auch mit weniger Anweg haben. Wer aber etwas mehr Ruhe sucht, dem kann ich diesen Trail nur ans Herz legen!

Bild 1 und 2: Querung Fryingpan Creek
Bild 3 und 4: Wiesen mit Blick auf Mt. Rainier im ersten Hochtal

Toran

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Bild 5: Blick auf Mt. Rainier beim Aufstieg nach Summerland
Bild 6-8: Murmeltiere und Streifenhörnchen in Summerland

Toran

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Bild 9: Trailverlauf hinter Summerland
Bild 10: Blick zurück auf Summerland
Bild 11 und 12: Murmeltiere auf den Wiesen hinter Summerland

Toran

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Bild 13 und 14: Hochalpines Gelände auf dem Weg zum Panhandle Gap
Bild 15 und 16: Ausblick vom Panhandle Gap