usa-reise.de Forum

Autor Thema: Schlangen in der USA  (Gelesen 31590 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Scottie

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 116
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #15 am: 03.08.2005, 10:40 Uhr »
Ich kann meinem Vorschreiber nur zustimmen!!

Schlangen sind wechselwarm und je wärmer es ist, desto aktiver sind sie!! Deshalb sind sie nachts eher weniger aktiv!! Allerdings sind diese interessanten Tiere mit sehr guten Sinnen (Sensoren) ausgestattet und haben grundsätzlich erstmal mehr Angst vor dem Menschen als umgekehrt. Sie nehmen die Erschütterung durch die Schritte des Menschen wahr oder wittern ihn über die Zunge und verkriechen sich!! Ich bin zur Vorbereitung mehrfach und während des Bataan Memorial Death March 42,2 km durch die Pampa der White Sands Missle Range in New Mexico gelaufen. Wir wurden darauf hingewiesen, dass da draussen jede Menge Klapperschlangen seien, aber wir sollten uns keine Sorgen machen: "Die haben sich schon verkrochen, bevor ihr das Rasseln hören könntet!!". Und in der Tat, selbst bei meinen einsamen Trainingsläufen in diesem für Schlangen optimalen Gebiet, hab ich nie eine gesehen!!

Man muss also sehr viel Glück haben (gerade wenn man in einem dieser völlig überlaufenen Nationalparks ist), um eine Schlange in freier Wildbahn zu sehen!! Entweder man begibt sich sehr weit abseits der normalen Wege aktiv auf die Suche (in Sträuchern, unter größeren Steinen, die ausreichend Unterschlupf für Schlangen bieten) oder man hat das "Glück" und sieht eine Schlange "auf der Flucht". Letzteres ist aber so gut wie ausgeschlossen!! Ich würde schwerstens davon abraten, auf eigene Faust aktiv auf Schlangensuche zu gehen, dafür sind da draussen zu viele doch schon sehr gefährliche Schlangen (Klapperschlangen, wie z.B. die sehr giftige Sidewinder!!). Sie beißen den Menschen zwar nur, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlen und es gibt eine ganze Reihe von Zeichen (Körpersprache) die einen warnen können (wenn man die Schlange denn überhaupt vor dem Biß sieht), aber nur weil man eine Schlange sehen will, einen längeren Krankenhausaufenthalt mit Gegenserumgabe, sehr starken Schmerzen und evtl. nachbleibenden Funktionsstörungen riskieren??? Ok, no risk no fun aber dann vielleicht doch lieber mal auf eine Schlangenfarm oder zu einer entsprechenden Forschungsstation, bei der Giftentnahme zuschauen und durch eine Glasscheibe Kontakt zu diesen wahnsinnig interessanten Tieren aufnehmen!! Ich hatte in Florida (Cocoa Beach, Fl.) abends gegen Sonnenuntergang auf dem 20 m langen Weg von meinem Strandhaus zum Strand eine Begegnung mit einer Babyrattlesnake und hatte Glück, dass ich zufälliger Weise schnell und genau richtig weggesprungen war. Nach der Attacke ergriffen die Schlange und ich die Flucht!!

Andere giftige Tiere sind da schon wahrscheinlicher anzutreffen. Skorpione können einem im Südwesten der USA (auf dem Land oder in den Randzonen der Städte) morgens gerne mal im Schuh  oder in auf dem Boden abgelegten Sachen sitzen oder aber sogar über den Weg laufen. Wir haben in El Paso (Tx.) immer viele ungefährliche Essigskorpione im Garten gehabt. Diese fressen die schwarzen giftigen Skorpione!! Und so kam es auf unserer Terasse schon mal zu dem einen oder anderen von uns inzinierten Showdown. Aber auch für diese Tiere gilt das über die Schlangen bereits geschriebene!! Vorsichtig sollte man nach meinen Erfahrungen auch sein, wenn man Gegenstände aus einem Gebüsch wieder hervorholen will (z.B. einen Ball der beim Ballspielen dort gelandet ist). Ein Freund hat dies getan und ist von einer schwarzen Wittwe gebissen worden. Jetzt kann man natürlich sagen: Murphys Law!! Aber es ist ihm pasiert, es war sehr sehr sehr schmerzhaft und setzte ihn einige Tage ausser Gefecht!! Aber auch in der Wohnung / Motel kann man sie schnell mal anfinden. Also wenn man eine schwarze Spinne mit rotem Punkt sieht: Obacht!!

Ich will niemanden Angst machen!! Es gibt viele giftige Tiere im Südwesten der USA aber sie  haben mehr Angst vor uns, als wir vor Ihnen haben sollten!! Man soll sich der unwahrscheinlichen Gefahren nur bewußt sein, sich entsprechend verhalten und schon steht dem Vergnügen nichts mehr im Weg!! Also: have fun!!
Nobody said life would be easy!! Except my mom!!

If any letters are missing take them as a present!!

9 Wo Osten USA 1999; 9,5 Wo Osten USA 2000; 3 Wo Westen USA 2002; 3 Wo Westen USA 2005

Gutenberg

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.619
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #16 am: 03.08.2005, 10:51 Uhr »
Zitat von: Scottie
Ich kann meinem Vorschreiber nur zustimmen!!

Schlangen sind wechselwarm und je wärmer es ist, desto aktiver sind sie!! Deshalb sind sie nachts eher weniger aktiv!!


Das ist so nocht richtig!
Die Schlangen des Südwestens sind in den Hochsommermonaten
tatsächlich ehr nachts aktiv, weils sie sonst überhitzen würden!

Dies kann man in den Visitor-Centern nachlesen oder auch
im Desert Museum sehr genau erfahren!
Gruß!        Jörg
=================================
Watch for Animals Tour 2008
Aloha Tour 2008

Stephan

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.163
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #17 am: 03.08.2005, 10:54 Uhr »
Zitat
Schlangen sind wechselwarm und je wärmer es ist, desto aktiver sind sie!! Deshalb sind sie nachts eher weniger aktiv!!


Das kann man so nicht stehenlassen. Im Süden ist es auch den
Schlangen zu warm und ihre Aktivitaetszeit liegt dann eher am frühen
Abend oder morgens. Manche Schlangenarten sind sogar ausschliesslich
nachtaktiv.
Grüsse aus Bonn
Stephan

Stephan

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.163
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #18 am: 03.08.2005, 10:59 Uhr »
Zitat
Wie sieht es denn mit Taranteln aus?


Ich nehme an Du meinst Vogelspinnen. Normalerweise hat man
keine Chance eine zu sehen, es sei denn man graebt sie aus.

Ausnahme sind die Paarungszeiten (in Arizona November), dann
laufen die Männchen überall rum. So haben wir an einem Tag 5 Stück
gesehen, wie sie seelenruhig über die Strasse spazierten.

Die Vogelspinnen in den USA gehören zu den mindergiftigen Arten,
Biss vergleichbar mit Biene - Hornisse, wenn man nicht allergisch ist.
Grüsse aus Bonn
Stephan

Gutenberg

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.619
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #19 am: 03.08.2005, 10:59 Uhr »
@ Stephan

Da haben wir uns mit unseren gleichlautenden Antworten
genau überschritten  :D !


Jörg
Gruß!        Jörg
=================================
Watch for Animals Tour 2008
Aloha Tour 2008

Stephan

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.163
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #20 am: 03.08.2005, 11:02 Uhr »
Stimmt  :D , aber Du warst schneller  :wink:
Grüsse aus Bonn
Stephan

Scooby Doo

  • Train Operator
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 13.001
  • Start with nothing you've got nothing to lose!
    • http://www.mk-urlaub.de
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #21 am: 03.08.2005, 11:13 Uhr »
Ihc bin auch froh, dass ich bisher nur eine einzige bei 3 Südwest-Urlauben gesehen habe. Schein ziemlich harmlos gewesen zu sein. Kenne mich mit Schlangen nicht so aus, aber eine Klapperschlange war es definitiv nicht.
Viele Grüße, Markus

http://www.historic-route66.de

Scottie

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 116
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #22 am: 03.08.2005, 11:28 Uhr »
@ gutenberg und stephan

Natürlich sind die meisten Schlangen in den USA generell eher dämmerungs- und teilweise auch nachtaktiv. Letzteres vor allem in den Sommermonaten!! Sie brauchen optimal je nach Art zwischen 20 - 27 ° C Lufttemperatur!! Wird diese Temperatur nicht erreicht, werden sie immer träger, je geringer die Temperatur ist. Daher meine Aussage, dass die Schlangen nachts eher nicht aktiv sind, denn letztlich sind sie es nur in den Sommermonaten bzw (je nach Region) dann, wenn die Temperaturen in der Nacht nicht zu tief fallen!! Fakt ist aber, dass sie vor allem dämmerungsaktiv sind!! Tagsüber verstecken sie sich, wie ich ja auch geschrieben habe, in Büschen, Höhlen und unter Steinen. Da sind sie dann natürlich gefährlich, weil sie eine aktive Körpertemperatur haben und in die Enge gedrängt werden, wenn man ihnen zu nahe kommt.

Ich wußte nicht, dass das hier ein Fachforum über Schlangen ist und hab deshalb meine Aussagen leider für den Ottonormalverbraucher formuliert, sorry for that!!
Nobody said life would be easy!! Except my mom!!

If any letters are missing take them as a present!!

9 Wo Osten USA 1999; 9,5 Wo Osten USA 2000; 3 Wo Westen USA 2002; 3 Wo Westen USA 2005

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #23 am: 03.08.2005, 11:55 Uhr »
Hallo,

meiner Erfahrung nach (allerdings nicht USA) gehen Schlangen nicht immer so völlig konsequent den Menschen aus dem Wege, wie man das erwarten sollte.
Normalerweise tun sie das wohl, aber ich würde mich nicht darauf verlassen.
Ich habe einmal erlebt, wie eine einfach durch ein offenes Fenster in eine Hütte kam, obwohl darin Menschen waren, die auch nicht völlig leise waren.
Ein anderes Mal lag eine scheinbar längere Zeit auf dem Strohdach über einer offenen Hotelbar (wo laufend Betrieb war). Entdeckt wurde sie erst, als sie auf einmal einem Gecko hinterher schoss.

Na ja, ich hoffe jedenfalls, dass uns im Südwesten keine begegnet.  :zuberge:

Mal sehen, wie wir vor allem die Kinder zur Vorsicht ermahnen können, ohne ihnen gleichzeitig zu viel Angst zu machen.
Und wie wir sie dazu bringen, nicht immer ihre Schuhe irgendwo rumzuschmeissen und den Reißverschluss vom Zelt schön geschlossen zu halten.  :roll:  :lol:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

AZcowboy

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.068
    • Günther und Melanies Reisen - Nah und Fern
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #24 am: 03.08.2005, 12:23 Uhr »
Wer Klapperschlangen sehen will, der braucht nur in den Saguaro NPs bei Tucson abseits der geteerten Strassen wandern. Ich hatte dort bei fast jeder Wanderung zu Felszeichnungen das "Glück" auf welche zu stossen.

Winke...
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


hackl gertrud

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 6
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #25 am: 03.08.2005, 13:01 Uhr »
Liebe Fans ,
herzlichen Dank für eure tolle Unterstützung und die Darstellung der Situation . Um ehrlich zu sein ich möchte auch keinen Schlangen begegnen . Die Sendung im Vox war ziemlich aufregend und brachte mich und meine Familie in Unsicherheit . Die konnte wohl durch euch jetzt genommen werden . Wir fliegen am Freitag und werden 4 Wochen den Westen genießen.
Also vielen Dank
                     Gruß Gertrud
gertrud

helny

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 479
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #26 am: 03.08.2005, 14:16 Uhr »
Ich habe die Sendung auf Vox auch gesehen - zum Glück erst nach unserem Urlaub. :zuberge: Ich hätte mich wohl nicht ganz so sorglos abseits der Wege in manchen Gebieten bewegt...

Wir haben dieses Jahr im Mai zwei ziemlich große Klapperschlangen gesehen, eine war direkt am Keys View im Joshua Tree NP (nachmittags um 17 Uhr):



Die andere haben wir an einem Vormittag im Sequoia NP gesehen. Daneben noch etliche kleinere, die wir nicht kannten. Eine wurde gerade von einem Raben bezwungen, aufgedröselt und zum Abtransport aufgewickelt.
Gruß

helny

Andre

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.779
    • Günstige USA Flüge
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #27 am: 03.08.2005, 15:03 Uhr »
Zitat von: Hank
@André,

hätte das Dein Sohn auch mit einer gefährlicheren Schlange gemacht? Woher kennt er den Unterschied zwischen gefährlich und nicht gefährlich? Klingt ziemlich erschreckend!


Ich weiss nicht, ob er auch nen Rattler mitgebracht haette, aber er kennt alle hier vorkommenden Schlangenarten sehr genau. Die Identifizierung lernen die Kids bereits im Kindergarten (teilweise in Reimen). Bei ihm kommt hinzu, dass er sich sehr dafuer interessiert und keine Fernsehsendung dazu verpasst.

Und uebrigens, sind die wirklich gefaehrlichen Schlangen sehr sehr selten. Eine Klapperschlange kann jeder gleich identifizieren, die CottonMouth ist viel zu scheu und die Copperhead ist in der Intensitaet ihres Gifts schon fast harmlos. Schwieriger wird es bei der Coral Snake, die man sehr leicht mit der harmlosen Scarlet Snake verwechseln kann. Die Kids kennen aber genau die Reihenfolge der Farben, um auch hier sicher zu identifizieren.
Ansonsten sind doch die meisten Schlangen eher ungefaehrlich.

freddykr

  • Bastard Operator from Hell
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 11.387
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #28 am: 03.08.2005, 18:15 Uhr »
Zitat von: helny
...eine war direkt am Keys View im Joshua Tree NP (nachmittags um 17 Uhr):


Super Bild. Wie weit war die denn weg? Also brauchte man eher ein Tele oder nen Weitwinkel  :wink:
Viele Grüße,
Danilo


HolgerS

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 566
Re: Schlangen in der USA
« Antwort #29 am: 03.08.2005, 22:33 Uhr »
Fischauge und dann vergrössert ?  8)  :P