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Autor Thema: The sun ain´t gonna shine anymore - Südwesten Juli und August 2009  (Gelesen 30865 mal)

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Alrik

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Hallo zusammen. Es ist zwar schon etwas länger her, aber da ich hier so viel Hilfe im Forum zu meiner Tourplanung erhalten habe, möchte ich auch etwas zurückgeben. Sicher, es mangelt zwar nicht an Reiseberichten, gerade über den Südwesten, aber vielleicht ist es ja für den ein oder anderen doch interessant oder für eigene Planungen hilfreich. Doch eine Warnung vorneweg. Es ist mein erster Reisebericht und leider kam ich nicht dazu mir Notizen auf unserer Reise zu machen, da wir doch ein recht straffes Programm hatten und mehr oder weniger nach dem Sonnenlicht gelebt haben. Also alles aus dem verklärten Blick zurück geschrieben.

Ach…die Überschrift ist im Laufe des Reiseberichts hoffentlich selbsterklärend.

Vorwort

Auf meinen Reisen 1999 (Reise innerhalb des Studiums nach Boston und New York), 2005 (Gruppenreise mit Womo´s in Colorado, Wyoming, South Dakota) und 2007 (Winterurlaub in Crested Butte, Colorado mit Abstechern zum Colorado NM sowie dem Great Sand Dunes NP) habe ich Land und Leute lieben gelernt und es zieht mich immer wieder magisch an. Zudem haben wir durch eine Partnergemeinde gute Freunde in Colorado gefunden, die wir immer wieder gerne besuchen und bei uns begrüßen.

Daraus entstand die Idee, 2009 erneut über den großen Teich zu fliegen, unsere Freunde zu besuchen und eine kleine Tour durch den Südwesten zu machen, der für mich und meine Frau noch unbekanntes Terrain war. Aufgrund einer schon lange geplanten, aber leider nicht durchführbaren Reise 2008, die uns auch in den Südwesten geführt hätte, konnte ich auf die Unterlagen zurückgreifen und die Planungen aktualisieren und verfeinern. Letztendlich mündeten so, mit Unterbrechungen, fast zwei Jahre Planung in diese Reise, und jede Minute hat sich gelohnt!

Da wir uns mit meiner Schwägerin sehr gut verstehen, und sie letztendlich die Idee zur Reise hatte, haben wir sie kurzerhand mit eingepackt. Also wurden die Flüge mittels unserer Meilen gebucht.

Da eine unserer Freundinnen über ein geniales Gefährt verfügt (Pick-up mit 4WD und Dachzelt) fragte ich vorsichtig an, ob wir uns das gute Stück für unsere Tour ausleihen könnten. Glücklicherweise kam prompt ein ja aus der Antarktis, wo sie zu der Zeit arbeitete. Jedoch stellte sich das mit der Versicherung zunächst schwieriger als erwartet heraus, aber letztendlich konnte ich, nach drei Telefonaten mit der Versicherung und Überlegungen, noch schnell den US-Führerschein zu machen, doch als versicherter Fahrer kostenlos in ihre Versicherung eingetragen werden. Unserer geplanten Tour stand also nichts mehr im Wege. YIPIEEE!!!

Angesteuert werden diesmal die Rockies, Moab Area, Goblin Valley SP, Capitol Reef NP, GSENM, Bryce Canyon NP, Zion NP, Page Area, Grand Canyon NP, Monument Valley, Mesa Verde NP und der Great Sand Dunes NP. Also, wer Lust hat mitzukommen, jetzt wäre die Zeit aufzuspringen. Aber Vorsicht, die Tour ist eher was für Natur- und Wanderfreunde und frühes Aufstehen ist auch meistens angebracht.

Falls jemand Rückfragen zu einzelnen Stationen, Wanderungen o.ä. hat oder GPS-Daten benötigt, immer her mit den Fragen, gerne auch per PN.

Tag 1 - 29.07.2009 – Anreise Berlin – London – Denver – Gunnison, CO – Crested Butte, CO

Unsere Flüge hatten wir, da wir schon lange fleißig Meilen sammeln recht günstig über ein entsprechendes Vielfliegerprogramm gebucht. Leider gab es jedoch keine Business-Class-Flüge mehr (ich will es wenigstens einmal machen und es hätte nicht mehr Geld sondern nur mehr Meilen gekostet), so dass wir uns wieder in der Holzklasse vergnügen durften. Zudem mussten wir zwei getrennte Buchungen vornehmen, da die Meilen von unterschiedlichen Konten kamen, was sich später noch als hinderlich erweisen sollte.

Da unsere Freunde uns schon angekündigt hatten, uns umfänglich auszustatten, sollten wir nur leicht packen. Wie das aussieht, wenn man mit zwei Frauen verreist sieht man hier…


ohne Worte...

Ok…es war auch einiges von mir dabei, aber DAS war wirklich notwendig (Spannungswandler, Fotoausrüstung, Laptop, GPS-Gerät u.ä.)!

Nachdem wir unsere erste Etappe zum Flughafen gemeistert hatten, die erste Beigeisterung. Es war nur ein Schalter war für alle Lufthansa-Flüge geöffnet und dementsprechend lange hat es gedauert. Den Mädels wurde auch gleich für den Anschlussflug London - Denver ein Sitzplatz zugewiesen, bei mir ging das merkwürdigerweise nicht. Ich sollte mich in London halt einfach noch mal zum Schalter begeben. Na gut, bei vier Stunden Aufenthalt sollte das ja machbar sein.

Der Flug nach London war unspektakulär und ruhig. In Heathrow gings dann zunächst zum Check-In-Schalter um mir einen Platz möglichst nah bei den Mädels zu sichern. Leider bekam ich keinen Platz genau neben den beiden, aber ganz in der Nähe, so dass wir hofften, dass noch jemand tauschen würde, was dann auch klappte. Zudem wurde mir gleich der Sitzplatz für den Flug Denver – Gunnison zugewiesen, was nun komischerweise bei den Mädels wieder nicht möglich war! Möge das einer verstehen…Danach gab es dann die ersten Stärkungen und jeder bereitete sich auf seine Art und Weise auf unsere Reise vor.


Auch der Flug nach Denver verging recht schnell, doch dort sahen wir schon, dass sich eine ordentliche Wolkenfront in Richtung der Rockies auftürmte. Meiner Schwägerin wurde recht mulmig, weil wir ihr in Erinnerung an unsere Reise 2007 erzählten, dass es nun mit einer kleinen Propellermaschine (33 Sitze, wenn ich mich recht erinnere) weitergehen würde.

Zunächst durchliefen wir jedoch noch problemlos die Immigration und machten uns auf den Weg zu unserem Flugsteig. Die regionalen Flüge ab Denver werden offensichtlich immer zusammen an einem Gate abgefertigt und so konnten wir beobachten, dass unser Flug der zwar der erste war, der sich verspätete, aber bei weitem nicht der Letzte. Nach und nach verspätete sich so ziemlich jeder Flug und nachdem der nach Aspen sogar komplett gestrichen wurde, war uns etwas mulmig zumute.


Sitzplätze am Flugsteig waren natürlich nicht mehr zu bekommen, so dass wir es uns auf dem Boden „gemütlich“ machten.
 

Zunächst musste ich noch unsere Freundin anrufen und vertrösten, die uns in Gunnison abholen wollte. Leider war die Informationspolitik mehr als spärlich, so dass einfach nicht abzuschätzen war, wie lange wir für den letzten Flug noch benötigen würden bzw. wie groß unsere Verspätung sein würde.

Nach und nach trafen die Maschinen ein und ein Flug nach dem anderen wurde abgefertigt…nur unserer nicht. Zumindest gab es noch eine kleine Kuriosität zu beobachten. Der Flug nach Grand Junction war ebenfalls verspätet. Nachdem die Passagiere endlich eingestiegen waren durften sie alle wieder aussteigen und waren dementsprechend begesitert. Der Grund war, dass offensichtlich zwei Flugzeuge auf der Strecke eingesetzt werden. Eines war verspätet, so dass das andere, welches pünktlich war, vorher ankam und abfliegen sollte. Nur leider hat das Bodenpersonal den falschen Flug aufgerufen, so dass die Passagiere des verspäteten Fluges das falsche Flugzeug bestiegen. Es war eine interessante Mischung aus Verärgerung und Belustigung über das Chaos und die Unfähigkeit des Bodenpersonals bei den Passagieren zu beobachten.

Letztendlich kam unser Flugzeug doch tatsächlich noch in Denver an und wir konnten, als letzter Flug von dem Flugsteig, unsere Reise mit gut zwei Stunden Verspätung fortsetzen. Inzwischen waren wir ziemlich gebeutelt, doch immerhin hatte ich einen außergewöhnlichen Sitzplatz.


Nur doof, dass bei den kleinen Maschinen wohl darauf geachtet werden muss, dass das Gewicht möglicht gleichmäßig verteilt wird. So durfte ich mich dann doch noch mal umsetzen. Leider hab ich die Tauschaktion nicht so genau verfolgt, so dass ich nicht sagen kann, ob ich am neuen Platz für mehr oder weniger Gewicht sorgen sollte…

In Gunnsion erwartete uns schon unsere Freundin und brachte uns das letzte Stück nach Crested Butte, was ungefähr 40 Autominuten entfernt liegt. Leider war es inzwischen schon dunkel, so dass wir die Rockies noch nicht sehen konnten. Letztendlich kamen wir nach einem langen Tag erschöpft bei unserer Gastmutter an, nahmen nach der Begrüßung noch einen kurzen Drink, verteilten ein paar Gastgeschenke und fielen dann halbtot ins Bett.

sarahbonita

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Bin schon gespannt, wie es weiter geht. Wir werden diesen Sommer das erste Mal bekanntschaft mit den Vereinigten Staaten machen. Und da wir unter anderem auch in Moab sein werden, bin ich ganz gespannt, was du (ihr) mir davon berichtest.

Der Anfang ist schon mal vielversprechend, wenn nicht turbulent ;)
Aber jesses, ihr habt ja ganz schön Gepäck dabei.
Wir werden uns auf einen Koffer pro Person beschränken müssen und aufs Handgepäck. Aber man packt ja tendenziell eh zuviel ein und wir werden unterwegs ein paar Mal waschen.

Mit lieben Grüssen
Sarah

AngieK

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Die Ecke wäre was für unsere dritte USA Reise, also ich steig mit ein, rückt ein bisschen zusammen!

LG AngieK

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Kommt mir irgendwie bekannt vor.... :platsch:



Bin dabei!

Gruss,
Manni


RedZed

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Na, da komm' ich auch mit :-).....
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99 California Love
01 Big Apple, South & Sunshine
04 Memorials & Legends
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06 Into the great wide open
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10 Rough Road Rookies on the move
12 & 13 FL
14 CCC

PrivatePaula

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Das fängt ja gut an! :roll:  Das schau ich mir mit an! :D
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

Alrik

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Hallo zusammen,

da das Auto schon gut voll ist gehts gleich weiter.

@ Sarah: Moab ist ne tolle Ecke. waren zum ersten mal da und haben trotz unserer fast drei Tage noch lange nicht alles gesehen.

Gruß

Alrik

Alrik

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Tag 2 - 30.07.2009 – Reisevorbereitungen Crested Butte, CO

Nachdem wir aufgrund des Jetlags enorm früh wach waren und den Ausblick genossen, sind meine Frau und ich erstmal ne kleine Runde gejoggt. Das erwies sich für uns Flachländer in 2.700 Metern Höhe und bei dem Profil doch als echte Herausforderung, so dass wir schon nach 4,5 KM erschöpft zurückkehrten.


Blick aus unserem Schlafzimmer

Dann ging es nach dem Frühstück an die Reisevorbereitungen unserer Tour:

-   Einweisung in das Auto (Grey Jay) und Zeltdach
-   Sichtung und Erklärung der Ausrüstung unserer Freunde
-   Einkaufen fahren
-   Beladen von Grey Jay


Grey Jay mit Besitzerin von innen

Den mittleren Fußbereich konnten wir mit passenden Platten abdecken, so dass wir bequem unsere Lebensmittel und Getränkevorräte, die nicht gekühlt werden mussten, dort verstauen konnten.

Außerdem haben wir einen anderen Freund besucht, der ein paar Tage zuvor 80 geworden ist und die Damen haben ein Stück von dem Kuchen geschnorrt.

Nachmittags machte uns unsere Gastmutter noch mit einer jungen Frau aus Berlin bekannt, die anlässlich des jährlichen Music-Festivals in Crested Butte arbeitete.

Im Laufe des Tages kam es zur ersten Umplanung der Tour.


Ursprünglich war geplant am ersten Tag über Gunnison zum Black Canyon of the Gunnison NP zu fahren und von dort weiter über Montrose und Grand Junction zum Arches NP gehen. In Montrose wurde nach Auskunft unserer Gastmutter leider ein recht beliebter Police Officer erschossen und am nächsten Tag sollte die Beerdigung stattfinden. Dafür sollten eine Menge Straßen in und um Montrose gesperrt werden, da viele Leute erwartet wurden. Also entschlossen wir uns aufgrund dieses traurigen Anlasses und den damit verbundenen Folgen auf den Black Canyon of the Gunnison NP zu verzichten und direkt durch die Rockies über Glenwood Springs zum Arches NP zu fahren.

So verging der Tag recht schnell. Da es am nächsten Tag früh losgehen sollte und der Jetlag uns noch in den Knochen saß, sind wir nicht all zu spät ins Bett.


Tag 3 - 31.07.2009 – Crested Butte, CO – Arches NP

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da wir eine recht lange Fahrt vor uns hatten und am Nachmittag zumindest noch den Sonnenuntergang am Delicate Arch sehen wollten.

Nach einer freundlichen Verabschiedung machten wir uns auf den Weg.


Zunächst führte der Weg über den herrlichen Kebler Pass. Dieser muss im Herbst traumhaft zu fahren sein, wenn sich das Laub verfärbt.


Wir sahen einige Tiere, vor allem Squirrels, von denen sich sogar einer mutig vor uns auf der Straße aufbaute. Zum Glück besann es sich schnell eines besseren und verschwand genauso schnell wie es gekommen war. Diesem Schild nach zu deuten, gibt es von den possierlichen Gesellen in der Gegend wohl jede Menge.


In Redstone legten wir den ersten Stopp ein. Es ist ein kleines, beschauliches Örtchen, das seine Gründung, wie viele Siedlungen in der Gegend, dem Bergbau verdankt. Immerhin gibt es ein Museum, auch wenn dieses recht übersichtlich zu sein scheint.


hier der namensgebende Fels


In Glenwood Springs wollten wir dann ein wenig in den Thermalquellen baden, weil dies von unseren Freunden empfohlen wurde. Letztendlich stellten sich die Quellen, sofern wir uns nicht geirrt haben, als mehr oder weniger ein Thermalbad wie wir es in Deutschland auch kennen heraus. Daher verzichteten wir auf einen Besuch und fuhren weiter in Richtung Arches.

Der nächste Stopp galt der Mesa Mall in Grand Junction. Eine mir eigentlich nicht sehr sympathische Ansammlung an Geschäften, recht dunkel, aber die Mädels wollten halt noch nach Klamotten schauen. Es kam natürlich so wie es kommen musste. Die Mädels waren recht kritisch und so hab ich wieder das meiste ausgegeben, obwohl ich eigentlich kaum was kaufen wollte. Neben ein paar neuen Jeans habe ich mir zudem noch nen passenden Hut für die Reise gekauft, der von meiner Frau jedoch nur als albern abgetan wurde.

Nach einer kurzen Stärkung in der Mall ging es nun endlich dem Arches NP entgegen. Wir haben von der Interstate aus den Scenic Byway 128 genommen, da diese bis Moab am Colorado River entlang führt und unter anderem auch die Fisher Towers zu sehen sind. Zwar waren wir nicht beim besten Licht in der Gegend, aber die Fahrt war echt überwältigend und wir legten noch einen Fotostopp ein. Es war ein schöner Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde.


Im Arches NP angekommen besuchten wir zunächst das Visitor Center, da ich Karten für die Fiery Furnace Tour für den nächsten Tag kaufen wollte. Leider waren diese schon vergriffen, aber zum Glück konnten wir noch welche für den darauf folgenden Tag ergattern. Los gehen sollte die Tour um 16:00 Uhr. Die Verschiebung erforderte ein klein wenig Umplanung, weil wir eigentlich zu der Zeit schon im Canyonlands NP (Islands in the Sky) sein wollten. Aber da die Entfernungen nicht so groß sind und ich nur gutes über die Tour gehört hatte, war ich froh überhaupt noch Karten zu bekommen.

Dann ging es weiter zu unserer ersten Wanderung: der Balanced Rock! Ihr merkt, wir fangen langsam an, aber keine Sorge, wir werden uns noch steigern. Die paar Meter waren natürlich nicht wirklich anstrengend, aber doch recht interessant diese merkwürdige Formation von allen Seiten zu sehen.
 

Hier stolperten wir auch über die ersten Cairns, die uns auf unseren weiteren Wegen doch eine gute Hilfe sein sollten.

Weiter ging es zur Wolfe Ranch um die Wanderung zum Delicate Arch in Angriff zu nehmen. Diese war nun schon etwas länger, aber, wenn man diese im gemäßigten Tempo angeht, auch nicht wirklich anstrengend. Oben angekommen erwartete uns schon eine stattliche Anzahl an Touristen, die ebenfalls auf den Sonnenuntergang wartete. Immer wieder posierten einige Touris direkt am Arch, so dass es nicht zunächst nicht einfach war, diesen auch ohne Menschen abzulichten.


Nachdem der Arch nicht mehr von der untergehenden Sonne illuminiert wurde, machten wir uns auf den Rückweg. Uns kam hier noch eine Joggerin (!) entgegen. Ich frage mich was das außer verwunderten Blicken der Touristen und der Gefahr sich zu verletzen bringen soll. Anschließend fuhren wir zum Devils Garden Campground, den ich reserviert hatte. Der Campground ist herrlich zwischen den Felsen gelegen. Zudem ist der Abstand zwischen den Sites angenehm groß, so dass man den Nachbarn nicht gleich auf der Pelle sitzt, wie man es von so manchem Campingplatz in Europa kennt. Allerdings sollte man den Campground auf jednefall vorher reservieren, da er eigentlich immer recht voll ist.

Dort gab es das erste Abendessen in der „Wildnis“. Es gab, wie so oft auf unserer Reise, leckere Sandwiches á la Hot Dog, d.h. Ketchup, Senf, Röstzwiebeln, Saure Gurken und wahlweise Wurst oder Käse. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich so lange freiwillig davon ernähren kann und es einem am Ende immer noch schmeckt.

Dann bauten wir das Dachzelt auf, was sich wirklich als extrem einfach herausstellte und nur ca. eine Minute in Anspruch nahm. Nachdem ich mich noch an einem Nachtbild versucht habe, ging es ab ins Bett.




Stefanie_GZ

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Ein schöner Bericht, schon bisher, ich steige auch noch mit ein. Bei uns geht es in 53 Tagen in die gleiche Gegend, daher freue ich mich sehr euch schon mal virtuell begleiten zu können. :D :D


Anne05

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Na, dann rutscht mal ein bißchen ... ich steige noch ein, bringe auch ein paar kühle Getränke mit :D
Von der Gegend kann ich einfach nicht genug bekommen ... *schwärm*

In Redstone legten wir den ersten Stopp ein. Es ist ein kleines, beschauliches Örtchen, das seine Gründung, wie viele Siedlungen in der Gegend, dem Bergbau verdankt. Immerhin gibt es ein Museum, auch wenn dieses recht übersichtlich zu sein scheint.


hier der namensgebende Fels

... Du meinst bestimmt den im Vordergrund!?  :lol: Da bin ich sicher!

LG
Anne

PS: Schöne Bilder!

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Alrik

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Ein schöner Bericht, schon bisher, ich steige auch noch mit ein. Bei uns geht es in 53 Tagen in die gleiche Gegend, daher freue ich mich sehr euch schon mal virtuell begleiten zu können. :D :D



*seufz* Ich beneide Dich...könnte sofort wieder hinfahren.

@Anna:  :D Eigentlich war eher der große rot-grüne im Hintergrund gemeint. Kühle Getränke sind immer gut in der Gegend. Hab glaub ich noch nie so viel getrunken.

Simmo

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... Du meinst bestimmt den im Vordergrund!?  :lol: Da bin ich sicher!


 :lol: Das hatte ich auch grad auf der Zunge liegen

Scheint doch interessant zu werden, da bin ich auch noch mit dabei. Macht mal ein bischen Platz da auf den billigen Plätzen!  :popcorn:
6./7.2008 Southwest
4.2009 SFO + LV
6.2009 New York
10./11.2009 New York + Florida
5./6.2010 Southwest
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Glorrk

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Ich bin dabei, wenn neben dem Gepäck noch ein Plätzchen ist  :wink:

viele Grüße,
Stefan
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Alrik

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The sun ain´t gonna shine anymore - Südwesten Juli und August 2009
« Antwort #13 am: 08.03.2010, 19:23 Uhr »
Tag 4 - 01.08.2009 –Arches NP – Corona Arch – Canyonlands NP – Dead Horse Point SP

Da der Jetlag mich offensichtlich noch fester im Griff hatte als die Mädels bin ich noch vor dem Sonnenaufgang raus und habe ne kleine Wanderung durch das Gelände am Campground gemacht und einige weitere Arches entdeckt, deren Namen ich leider nicht kenne. Ich war offensichtlich der Einzige der schon wach war und es war eine wunderschöne Atmosphäre als die Sonne langsam über den Horizont kroch.


hier sieht man Gray Jay im Ruhemodus

Nach dem Frühstück, Müsli in diversen Ausprägungen und ein paar Sandwiches bereiteten wir die Verpflegung für den Tag vor.


Man beachte das tolle Geschirr, welches uns gestellt wurde. Jeder hatte Teller, Besteck und Tasse in seiner eigene Farbe.  :)

Wir machten uns zur ersten größeren Wanderung in den Devils Garden. Dort haben wir am Anfang auch die kleinen Abstecher abseits vom Hauptweg mitgemacht mit und sahen später den Punkt an dem wir nach der Primitive Loop wieder auf den Hauptweg zurückkehren würden. Kurz nach dem Landscape Arch wartete dann die erste „Herausforderung“ auf mich. Wahrscheinlich ist den meisten die Stelle nicht mal bewusst, aber ich leide unter recht starker Höhenangst und an dieser Stelle ging es auf einem Felsrücken bergauf.


Links und rechts waren zwar Wände, aber zwischen diesen und dem Weg gab es halt Spalten im Fels. Natürlich wurde sich der Spaß gemacht und mein nicht ganz entspannter Aufstieg per Video festgehalten. *grmbl*

Kurz darauf folgten die Abzweige zum Partition und zum Navajo Arch. Letzteren kann ich jedem wirklich nur uneingeschränkt empfehlen. Obwohl, gerade auf dem Hauptweg doch schon einiges los war, waren wir am Navajo Arch ganz alleine. Man gelangt dort in eine Art Kammer zwischen den Felsen. Dort findet man zum einen etwas Schutz im Schatten und ein schönes Plätzchen, um sich in herrlicher Stille ein wenig auszuruhen.


Wieder zurück auf dem Hauptweg kamen wir dann zu der Stelle, über die ich im Forum schon einiges gelesen hatte. Man läuft auf einem, für mich, unheimlich schmalen Grat und links und rechts geht’s runter. Ok, kein Vergleich zu Angels Landing im Zion NP, aber für mich durchaus eine Überwindung. Ich hatte ja schon gelesen, dass einige diese Stelle auf allen vieren überquert haben, aber ich wollte es zunächst in dem mir durch die Evolution zugedachten Stil versuchen. Es klappte auch recht gut, lediglich der Wind schmeckte mir nicht so ganz. So war ich dann auch froh die Stelle hinter mich gebracht zu haben und dort nicht wieder lang zu müssen, da wir ja über die Primitive Loop zurück wollten.


So kamen wir an den Double-O-Arch und ich konnte kaum hinschauen, als ich oben über den Arch Leute laufen sah *schauder*. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg über die Primitive Loop und diese war teilweise deutlich schwieriger zu gehen, so dass man ab und an unbedingt die Hände brauchte. Alles in allem aber für halbwegs trittsichere Leute gut zu machen. Die Sonne brannte inzwischen schon mächtig und unsere Getränkevorräte schrumpften deutlich. Gegen Ende der primitive Loop kommen immer mehr Passagen in weichem Sand, so dass wir froh waren, als wir am Landscape Arch endlich den Hauptweg wieder erreichten. Das Wasser (pro Person vier Liter) war uns inzwischen ausgegangen, doch zum Glück war es ja nicht mehr so weit.

Zurück am Auto spülten wir erstmal den Staub von uns und werteten die Strecke mittels des GPS-Gerätes aus, was in den nächsten Tagen noch zu einigem Stolz bei uns Großstädtern führen sollte.

Anschließend ging es zur Windows Section mit kurzen Wanderungen zum Double Arch (rieeesengroß!) sowie dem North und South Window und dem Turret Arch. Mir ging es noch recht gut.


Bei anderen machten sich (schon) Ermüdungserscheinungen bemerkbar.


Insgesamt war es mir jedoch etwas zu voll, so dass ich mich schon auf die letzte Wanderung des Tages freute.

Wir verließen den Arches NP und fuhren die 279 den Colorado River entlang zu dem Parkplatz, an dem die Wanderung zum Corona Arch beginnt. Wir legten noch schnell die Solardusche in die Sonne, da wir wussten, dass es heute Abend auf dem Campground keine Duschen geben würde. Als wir uns ins Trail-Register eintrugen sahen wir, dass außer uns lediglich zwei Personen auf dem Weg waren. Diese kamen uns, kurz nachdem wir die Gleise überquert hatten entgegen, so dass wir nun alleine waren. Der Weg war problemlos zu finden und auch die Leiter und die Stelle mit dem Seil waren problemlos zu meistern. Manchmal ist das Gelände auf dem man läuft seitlich ganzschön abschüssig, daher sollte man auf jeden Fall vernünftige Schuhe tragen.


Auf dem Weg zum imposanten Corona Arch sieht man noch den Bowtie Arch (auf dem Bild links) und das Schönste ist die herrliche Ruhe. Wer in der Gegend ist und ein bisschen Zeit erübrigen kann, sollte diese Wanderung auf jeden Fall ins Auge fassen. Unter dem Corona Arch machten wir unsere letzte Rast des Tages, naschten ein paar Trockenfrüchte und ich schilderte den Mädels, dass wir jetzt nur noch zum Campground fahren und den Sonnenuntergang im Dead Horse Point SP bestaunen, was einige Erleichterung hervorrief. Zwar war es schon später Nachmittag, aber es waren ja laut Navi nur noch wenige Kilometer über die Potash Road und den Shafer Trail. Es war unsere erste Off-Road-Strecke, aber das sollte zu schaffen sein.

Wir machten uns also auf den Weg zurück zu Grey Jay und dann gemütlich weiter die 279 in Richtung Canyonlands NP. Der Weg über die Potash Road erwies sich teilweise als deutlich ruppiger als gedacht. Zudem musste ich vor Steigungen aufpassen, dass das Auto nicht zu langsam ist, da der Motor mit dem Gewicht des Autos, des Dachzeltes, dem Gepäck und uns doch teilweise seine Probleme hatte. Zweimal durfte ich an einer Steigung neu anfahren und mir schwante nichts Gutes für den Shafer Trail. Also fuhr ich einen etwas zügigeren Stil und was soll ich sagen…ich hab es tatsächlich geschafft in einer direkt auf eine Steigung folgende Kurve aufzusetzen, da das große Schlagloch nicht zu sehen war! :shock:

So ein Mist! Ich hoffte dass die Ölwanne nichts abbekommen hat und fuhr nach einer kurzen Begutachtung weiter, da wir schon fast den Shafer Trail erreicht hatten. Nach dem kurzen Schock genossen wir weiter die Fahrt durch die herrliche, in Abendrot getauchte Landschaft und meine Frau meinte zu Recht, dass man das zu einem Nationalpark erklären müsste. Ich klärte Sie auf, dass die Amis schon auf die Idee gekommen sind und wir bereits im Canyonlands NP waren. Auf der Strecke passierten wir noch eine Stelle, an der die Straße extrem nah am Abgrund zum Colorado vorbei führt und uns allen war etwas mulmig zumute. Das Gefühl nahm noch zu, als wir auf die Felswand zu steuerten und ich erklärte, dass wir da rauf müssen. Die Frage wo denn die Straße sei, konnte ich ehrlich gesagt nicht beantworten, weil keine zu sehen war.  :shock:

Als wir uns der Felswand näherten sahen wir den Weg. Nun ja, ich hatte mir die Straße ehrlich gesagt etwas breiter vorgestellt. Letztendlich passt eigentlich kaum mehr als ein Auto auf den Weg und die Nervosität bei allen war geradezu greifbar als wir uns an den Aufstieg machten. Ich versuchte es so lange wie möglich im dritten und dann im zweiten Gang. Letztendlich musste ich, als ich merkte, dass das mit dem zweiten nicht so recht was werden würde, im ersten Gang hochklettern. Meine Frau achtete darauf, dass ich rechts nicht zu weit rausfuhr, meine Schwägerin schluchzte auf der Rückbank und ich versuchte positiv zu denken und wischte mir immer wieder den kalten Schweiß von den Händen. Hatte ich erwähnt, dass ich Höhenangst habe? Der Weg schien kein Ende zu nehmen und nach und nach verschwand die Sonne. Ok. Das mit dem Sonnenuntergang am Dead Horse Point SP konnten wir vergessen, aber das war jetzt nebensächlich. Wir wollten nur noch heil oben ankommen und ich hoffte, dass Gray Jay beim Aufsetzen wirklich keine größeren Schäden abbekommen hat.

Irgendwann hatten wir es geschafft, dass wir zumindest die Kehren hinter uns gebracht hatten und nur noch der gerade Teil vor uns lag. Erleichterung machte sich breit, auch wenn ich sonst diese Strecke unter hoher Anspannung gefahren wäre. Ich hatte mir vorher Fotos und Reiseberichte angeschaut und es mir ehrlich gesagt weniger aufregend vorgestellt. Vielleicht lag es auch daran, dass Gray Jay nicht mehr die Jüngste ist und es auch so langsam dunkel wurde, aber ich war wirklich heilfroh, als wir oben waren. Danach sagte ich NIE WIEDER! Inzwischen könnte ich es mir aber wieder vorstellen…Aber bitte den Weg, auch vom Zeitumfang, nicht unterschätzen. Wenn ich mich recht entsinne haben wir vom Parkplatz beim Corona Arch zum Campground ca. 2 Stunden gebraucht.

Nun ja. Wir kamen im Dunkeln an unseren Campground, den wir schon reserviert hatten und aßen erleichtert eine Kleinigkeit. Zu allem Überfluss war auch noch die Solardusche auf der "Ladefläche" ausgelaufen und einiges war pitschnass. Schäden an Gray Jay konnte ich in dem Licht nicht entdecken und wir gingen noch etwas geschafft zu Bett. Meine Gedanken kreisten jedoch noch immer um Gray Jay und die Hoffnung, dass nichts passiert sei.

GreyWolf

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Shafer Trail and Potash Road fahren sich sicherlich runter besser als hoch.
Erstens kann man den Wagen so weitgehend laufen lassen, hat also nicht die Probleme mit durchdrehenden Reifen o.ä.
Zweitens sieht man von oben nach unten die Schlaglöcher besser.
Und drittens sind die Ausblicke so auch besser - was allerdings für Höhenangstgeplagte nicht unbedingt sinnvoll ist.
Ne, für Leute mit Höhenangst ist diese Straße wirklich nichts.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte