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Autor Thema: Endlich Alaska  (Gelesen 28913 mal)

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k100olli

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Endlich Alaska
« am: 19.08.2015, 13:02 Uhr »
Wir sind von unserer Reise in den hohen Norden zurück und ich möchte unseren Reisebericht hier mit euch teilen. Ich habe ihn während der Reise geschrieben und auch schon anderweitig gepostet.

Endlich Alaska

Ist es da nicht immer kalt? Hat´s da nicht jede Menge Schnee? Sind da nicht ganz viele, ganz gefährliche Tiere?

Das sind nur ein paar Fragen, die wir gestellt bekommen haben, als wir von unserem diesjährigen Reiseziel erzählt haben. Und um ehrlich zu sein, habe auch ich den nördlichsten Bundesstaat der USA immer mit diesen Attributen verbunden.

Klar ist es in Alaska kalt, insbesondere natürlich im Winter. Da wird's es dort sogar richtig kalt und das ist auch der Grund, warum es dort gar nicht mal so viel Schnee hat. Es ist einfach zu kalt. Aber auch in Alaska gibt es einen Sommer, nicht so lange wie bei uns (von Anfang Juni bis Anfang September) und auch nicht so heiß, dennoch ist es Sommer.

Klima in Fairbanks, Alaska

Und ja, es hat dort jede Menge Tiere. Vom Weißkopfseeadler über Elche, Bären bis hin zu Lachsen und Walen.

Damit wären wir auch schon bei einem der Hauptgründe für Alaska und das Yukon Territory als Reiseziel. Denn neben der Tatsache, dass eine Reise in den hohen Norden der USA schon immer ein Traum war, sind es Tiere die man in dieser Dichte und Vielfalt fast nirgendwo anders vor die Kamera bekommt. Daher hoffen wir sogar auf möglichst viele Tierbegegnungen in freier Wildbahn. Neben der Tierwelt weiß hoffentlich auch die Landschaft zu überzeugen. Zumindest lassen die zahlreichen Reiseberichte, die im Vorfeld zu diesem Thema gelesen wurden, hier einiges erwarten. Neben dem Denali National Park mit dem Mount McKinley und einigen Goldgräberstädten, steht auch eine Bootstour zu den Gletschern und Walen der Kenaihalbinsel auf unserem Wunschzettel. Insofern hoffen wir auf gutes Wetter.

Stichwort Wetter. Im Gegensatz zu unseren bisherigen USA-Reisen betreten wir nicht nur Neuland in Bezug auf den Bundesstaat, sondern auch in Bezug auf die Art und Weise wie wir Reisen. Wer die bisherigen Berichte kennt, weiß, das wir immer mit dem Mietwagen unterwegs waren und in Hotels und Motel genächtigt haben. Das ist grundsätzlich eine sehr angenehme Art zu reisen und wenn man die Hotels vorgebucht hat, weiß man morgens schon, wo man abends absteigt. Nicht so jedoch in diesem Jahr. Bei dieser Tour steht das Erleben der Natur im Vordergrund, wirklich große Städte werden wir nicht besuchen. Beim Absteigen in einem Hotel geht einem meiner Meinung nach ein wenig der Bezug zur Natur verloren, wegen der wir doch eigentlich diese Reise machen. Da geht man abends was essen und hockt dann den Rest des Abends in seinem Zimmer.

Als alter Camper war es also mein Wunsch, die Reise mit einem Wohnmobil, oder wie man in Amerika sagt: RV, in Angriff zu nehmen. Schön abends vor dem RV sitzen, das Lagerfeuer knackt und knistert und nebenbei schauen wir den Bären beim Lachsefangen zu. Hm, grande Problem. Steffi kann nicht so wirklich viel mit Camping anfangen, insbesondre die Tatsache, öffentliche sanitäre Anlage zu nutzen widerstrebten ihr extrem. Die USA wären nicht die USA, wenn es nicht auch hierfür eine Lösung gäbe. Das Stichwort hier ist: bigger is better! In einem entsprechend großen RV sind sämtliche sanitären Einrichtungen inklusive Warmwasser vorhanden. Und so kam es, dass wir nach entsprechender Urlaubsgenehmigung durch unsere Arbeitgeber schon Ende Juli 2014 unseren Alaskatrip gebucht haben. Jetzt hieß es fast 1 Jahr warten oder, positiv ausgedrückt, Vorfreude.

Am 23.07. geht´s also von Frankfurt nach Anchorage. Dort werden wir Tags drauf dieses RV übernehmen:


Danach fahren wir dann gut 3 Wochen durch Alaska und das Yukon Territory bis wir am 15.08. wieder nach Frankfurt fliegen.

Geplant ist diese Route:

 Abhängig vom Wetter und den derzeitigen Waldbränden werden wir evtl. etwas variieren müssen und die Route entsprechend anpassen. Zumindest soweit möglich.

Wir werden wieder versuchen so gut wie möglich live zu berichten. Da die W-LAN-Dichte in der Wildnis vermutlich nicht die Beste sein wird, kann es vorkommen, dass wir uns einige Tage nicht melden. Ihr müsst also nicht gleich eine Vermisstenmeldung aufgeben ;-)

In diesem Sinne...
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neoprenfisch

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #1 am: 19.08.2015, 14:44 Uhr »
ERSTE! Ich komme mit! :D Ich hoffe ich krieg nen guten Platz im Womob? :rollen:

sil1969

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #2 am: 19.08.2015, 15:11 Uhr »
Alaska ist auch noch ein Wunschziel von mir. Ich bin dabei!  :D
LG Silvia

Gitania

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #3 am: 19.08.2015, 16:04 Uhr »
Nachdem WOMO schon für August 2016 gebucht ist, bin ich selbstverständlich dabei und mächtig auf eure Erlebnisse gespannt!!
Ist das der C25?
LG
Gitania

Kremers

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #4 am: 20.08.2015, 08:22 Uhr »
Mit Alaska hab ich mich noch nie beschäftigt. Da reise ich doch einfach mit. Dann sehe ich ja ob das was für uns ist.
1992 - Florida/Bahamas/New York
1994 - Westküste
2005 - Florida
2009 - Westküste (Reisebericht)
2011 - Südstaaten (RB)
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k100olli

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #5 am: 20.08.2015, 08:23 Uhr »
Das war ein C30.

weiter geht´s

Anreise nach Anchorage

Nach vielen, vielen Stunden sind wir nun endlich da; Alaska here we are!


Los gefahren sind wir am Mittwoch gegen 14 Uhr bei etwa 35° in Renningen, haben dann noch eine Nacht in Frankfurt verbracht und sind dann hier am Donnerstag um 12 Uhr Ortszeit (22 Uhr deutsche Zeit) bei 15° und Sonnenschein gelandet. Nach der Hitze in Deutschland fühlen sich 15° fantastisch an. Der Flug selbst war äußerst ereignislos. Die Einreise in die USA war so unproblematisch und schnell wie nie zuvor.

Da unsere Hotel fußläufig zu Innenstadt liegt haben wir gleich nach der Ankunft noch einen kleinen Rundgang gestartet und eine Kleinigkeit gegessen. Jetzt ist es hier 16 Uhr (Freitag morgen 4 Uhr in Deutschland) und wir sind seit über 20 Stunden auf den Beinen. Deshalb haben wir beschlossen jetzt einen kleinen Mittagsschlaf ein zu legen um dann gegen Abend noch mal los zu ziehen.

Morgen um 14 können wir denn unser Wohnmobil abholen, bis dahin müssen wir uns noch ein wenig die Zeit vertreiben.

Fototechnisch war die Ausbeute heute eher mager.

Lustig war die Fahrt mit dem Shuttle zum Hotel. Mit uns waren 4 ältere Herrschaften (deutlich über 50) im Bus. Es scheint nicht deren erste USA-Reise zu sein, zumindest waren sie schon mal an Grand Canyon. Als wir an der ersten Tankstelle vorbei kamen waren sie doch sehr brüskiert über die hohen Spritpreise. Derzeit kostet eine Gallone 3,32$. Das entspricht etwa 0,80€/Liter. Für uns also immer noch spottbillig. Die haben gezetert was das Zeug hält und gehofft, das der Sprit bald wieder billiger wird. Wenn die gewusst hätten, dass Benzin hier bis vor wenigen Wochen noch knapp 5$ gekostet hat....
Immerhin sind wir hier am A.... der Welt und alles, aber auch wirklich alles muss hierher geschafft werden. Das kostet eben.

In diesem Sinne...

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k100olli

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #6 am: 20.08.2015, 08:28 Uhr »
und gleich noch ein Tag hinterher

My Home is my Riesenschiff


Wie bereits angekündigt sollten wir heute endlich unser Wohnmobil übernehmen. Bevor es jedoch soweit war hieß es erst einmal jede Menge Zeit zu überbrücken, schließlich hatten wir erst um 14 Uhr einen Termin.

Und dann gab es da noch etwas das nennt sich Jetlag. Um 4 Uhr war die Nacht zu Ende. Noch ein wenige gedöst bis um 5 und anschließend noch 2 Stunden durchs amerikanische Morgenprogramm gezappt. Nach dem Frühstück (mit viel Speck und Rührei) mussten wir dann irgendwann das Zimmer räumen. Also ein 3. Mal in die City, die aber immer noch nicht wirklich aufregend war.

Um 13 wurden wir dann endlich mit dem Taxi abgeholt. Unsere erste Taxifahrt in den USA war dann auch gleich recht witzig. Abgesehen davon das ich den Fahrer mit Eskimoursprung kaum verstanden habe, durfte ich ihm noch sagen wo es lang geht. Der kannte sich überhaupt nicht aus und auch nach dem ich ihm sein Navi programmiert hatte wollte er diesem nicht folgen.

Erfreulicherweise war dann beim Vermieter nichts los, wir waren die einzigen Kunden dort und die Mitarbeiterin sprach auch noch deutsch, mit deutlichem schweizer Einschlag.

Die Übernahme ging ratzfatz und schon um kurz nach 2 waren wir mit unserem Raumschiff unterwegs. Das Teil hat echt die Ausmaße eines Raumschiffs, gefühlte 400 Meter Wendekreis, breit wie ein Panzer und lang wie ein Gigaliner. Auf dem ersten Supermarktparkplatz angekommen meinte Steffi dann, warum ich nicht weiter vorne parken würde. Auf meine Gegenfrage, wie ich das Teil denn bitte ausparken soll, wenn jemand daneben parkt war die Diskussion recht schnell beendet und wir haben unseren Einkaufswagen eben einige Meter weiter schieben müssen.

Auf dem Parkplatz hat uns eine Familie aus Virginia angesprochen. Die waren auch mit einem Leihmobil unterwegs und hatten heute ihren letzten Tag. Sie haben uns dann einige Sachen geschenkt, die sie nicht mehr brauchen, unter anderem Bärenspray, eine viertels Flasche Whiskey und noch einige andere Dinge. Über das Bärenspray hat Steffi sich ganz besonders gefreut und im Walmart gleich noch eine Bärenglocke dazu gekauft. Jetzt sind wir zu 100% Bärensicher!!!!

250,-$ ärmer und 2 Stunden später waren wir auf dem Weg nach Seward. Der ursprüngliche Plan war irgendwo auf halber Strecke zu übernachten. Letztlich sind wir aber so gut durch gekommen, dass wir bis Seward durch gefahren sind. Hier waren die schönsten Campingplätze bedingt durch das gute Wetter und der Tatsache, das wir Wochenende haben, bereits vergeben. Auf einem ehemaligen Baseballfeld hat man hier Stellplätze eingerichtet. Nicht schön, aber mit 15,-$ (ohne Strom und Wasser) billig und die Aussicht ist auch nicht so schlecht.

Zum Wohnmobil ist zu sagen, das wir hier absolutes Glück hatten. Das Teil ist in einem wirklich guten Zustand, hat knapp 46.000 Meilen auf dem Tacho und bis jetzt funktioniert alles.

Hier noch einige Bilder von heute.













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KarinaNYC

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #7 am: 20.08.2015, 10:23 Uhr »
Ich bin dabei!  :D

miwunk

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #8 am: 20.08.2015, 12:38 Uhr »
..........und bis jetzt funktioniert alles.



Täusche ich mich oder sollte sich das im Laufe der Reise ändern?? :lol: :lol:


hanelman

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #9 am: 20.08.2015, 12:46 Uhr »
 :rv: Kann losgehen!  :D
2010 Southwest / 2011 Florida / 2011 Southwest / 2012 Südstaatentour (Sandyslalom) / 2013 Southwest + Yellowstone / 2014 Southwest

k100olli

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #10 am: 20.08.2015, 13:14 Uhr »
..........und bis jetzt funktioniert alles.



Täusche ich mich oder sollte sich das im Laufe der Reise ändern?? :lol: :lol:



Ganz und gar nicht. Soviel sei schon mal vorweg genommen: Cruise America hat bei unserer erste Anmietung durchaus einen guten Eindruck hinterlassen. :clap: Bis zum Schluss gab es nicht einen einzigen Mangel oder Aussetzer zu vermelden. Von der etwas wortkargen schweizer Dame am Counter einmal abgesehen.
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tiswas01

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #11 am: 20.08.2015, 19:47 Uhr »
Interessanter Bericht.

Danke fürs Einstellen.

Fluggesellschaft Condor?

k100olli

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #12 am: 21.08.2015, 07:37 Uhr »
Genau, mit Condor sind wir geflogen.

Es gibt Eis Baby (Samstag, 25.07.15)

Dadurch, dass wir bereits gestern bis hierher gefahren sind haben wir hier einen ganzen Tag gewonnen. Und was fangen wir damit an??? Auf der Fahrt hierher und in der Vorbereitung habe ich gesehen, das man hier recht nahe an einen Gletscher herankommen kann. Hierzu gibt es eine ca. 15km lange Stichstraße die vom Seward-Highway zum Exit Glacier führt.

Auf einem ca. 3km langen Rundweg gelangt man zumindest so nahe heran, dass man einige Details sehen kann. Früher konnte man wohl bis auf das Eis laufen. Aus Sicherheitsgründen ist dies heute nicht mehr möglich (einstürzende Eishöhlen).

Am Besucherzentrum vom Gletscher stehen immer auch aktuelle Sicherheitshinweise, etwa wie die Wetterverhältnisse sind, ob es Waldbrände gibt oder, und das war für Steffi besonders interessant, ob sich Bären in der Gegend rumtreiben. Tja, und genau das stand dann auch da. Es seien einige Bärenaktivitäten rund um den kleinen Wanderweg beobachtet worden. Tja, dreimal dürft Ihr raten was wir nicht dabei hatten! Genau, Bärenspray und Bärenglocke!!! Wir haben´s überlebt ;-)









Auf den Rückweg nach Seward gab es dann zum Mittag noch die Reste von gestern Abend, und zwar mit Blick auf den Gletscher. Campen hat schon was. Da wo es einem gefällt hält man an und macht Pause mit allen Annehmlichkeiten, die ein Wohnmobil so mitbringt. Feine Sache das.

Zurück in Seward mussten wir uns einen neuen Stellplatz suchen. Steffi wollte unbedingt einen in der ersten Reihe mit ungehindertem Blick aufs Wasser. Während wir so die einzelnen Plätze abfuhren und eigentlich alle belegt waren, kam eine Frau aus ihrem Camper auf uns zu. Sie würden in einigen Stunden fort fahren und dann könnten wir ja deren Campsite haben. Gesagt, getan. Jetzt stehen wir hier in der ersten Reihe und können dem Treiben auf dem Wasser zusehen, während wir am Esstisch sitzen. Erste Wildlifesichtungen gab es daher auch schon. Im Wasser tummeln sich einige Seeotter, allerdings zu weit weg um sie ordentlich auf ein Foto zu bekommen. Dafür haben wir heute unseren ersten Weißkopfseeadler zu Gesicht bekommen.





Für morgen haben wir eine 6-stündige Bootstour gebucht. Hier sollen wir kalbende Gletscher und auch Wale sehen. Hoffentlich bessert sich bis dahin das Wetter. In dem Moment in dem ich diese Zeilen hier schreibe regnet es und ist windig bei etwa 13°.

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sil1969

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #13 am: 23.08.2015, 10:54 Uhr »
Also was die Bären betrifft, bin ich total bei Steffi! Als wir vor 3 Jahren in Kanada waren, hatten wir die glücklicherweise immer nur vom Auto aus gesehen.
LG Silvia

k100olli

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Re: Endlich Alaska
« Antwort #14 am: 24.08.2015, 07:44 Uhr »
Vom einen Schiff auf´s nächste....(Sonntag, 26.07.15)

Wie bereits angekündigt ging es heute auf´s Schiff. Und auch wenn es das Wetter nicht so wirklich gut mit uns meinte, war es doch jeden einzelnen Cent wert.

Der Reihe nach:

Der Regen von gestern Abend hat die ganze Nacht nicht nach gelassen und ich habe schon das schlimmste befürchtet. Pünktlich mit dem Wecker war es jedoch vorbei mit dem geplätscher auf dem Dach. Gefrühstückt, noch ein paar Brote geschmiert und Äpfel eingepackt und schon ging es zum Hafen. Zwar regnete es nicht mehr, die Wolken haben aber das Wasser bzw. den Boden fast berührt, so tief hingen diese. Das entsprach dann auch einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100%. Insofern war es egal ob es regnete oder nicht. Man wurde eben langsamer nass.

Um kurz vor 8 Uhr legte das Schiff dann auch ab. Wir haben uns gleich einen Platz auf dem Oberdeck gesichert, was sich im nachhinein allerdings noch als Fehler herausstellen sollte.Dort lernten wir ein nettes, älteres Paar aus San Diego kennen. Beide schienen so reisebegeistert zu sein wie wir und sie fotografierte auch noch sehr gerne. Da kamen wir sehr leicht ins Gespräch.

Je weiter wir dann raus fuhren, desto mehr besserte sich das Wetter. Was natürlich nicht heißt, das wir hier über strahlenden Sonnenschein reden, schließlich sind wir hier in Alaska. Nein, es hat zumindest nur ab und an man geregnet und die Wolken hingen einige Meter weiter oben. Des tat der Stimmung und beeindruckenden Szenerie jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil.









Nach gut 3 Stunden Fahrt durch die Resurrection Bay und den Golf von Alaska erreichten wir den Holgate Gletscher. Dieser ist nur ein Teil des riesigen Harding Icefields, zu dem auch der Exit Glacier von gestern gehört. Hier blieben wir etwa 30 Minuten vor dem Gletscher und konnten ihn deutlich bei der Arbeit hören und auch sehen. Immer wieder knackte und krachte es und einige (leider nur kleine) Eisbrocken fielen ins mehr. Vor diesem Rieseneisfeld kamen wir uns sehr, sehr klein vor.













Neben dem Besuch des Gletschers hatte der Captain auch ein besonderes Augenmerk auf die Tierwelt Alaskas geworfen. Praktisch zu jedem Tier, das auch nur in Sichtweite kam hatte er was zu erzählen. Und wenn es nicht in Reichweite war und er es verantworten konnte hat er und bis auf wenige Meter an die Tiere heran gebracht.

Eine Kleine Auswahl:









Haben auch in einiger Entfernung einen springen sehen, leider kein Bild.







Um 14:30 waren wir wieder zurück. Ach so, ich vergas zu erwähnen, warum der Platz auf dem Oberdeck nicht die beste Idee war. Nun, Steffi ist so zu sagen alles andere als seefest. Und je weiter oben man in einem Schiff ist, desto mehr wackelt es eben auch. Sie hat aber alles drin behalten, ihr Sandwich wollte sie allerdings nicht essen.

Wieder zurück am Wagen haben wir noch ein wenig die Aussicht genossen, bevor wir wieder zum Hafen sind und uns den Fang des Tages angesehen haben.











Wieder zurück haben wir dann zum ersten mal den Grill angeschmissen. An dieser Stelle auch mal einige Bilder vom Leben im und am Camper.









Morgen brechen wir unsere Zelte hier in Seward wieder ab und fahren Richtung Norden. In Anchorage werden wir noch mal unsere Vorräte auffüllen und dann ca. 40 Meilen weiter Richtung Denali National Park fahren. Übernachten werden wir in Wasilla.

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