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Autor Thema: Zwischen Pazifikküste und Rocky Mountains - Der Nordwesten mit WoMo im Juni 2009  (Gelesen 23718 mal)

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Rattus

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Hallo!

Heute starte ich meinen Reisebericht von der diesjährigen großen Nordwest-Tour im Juni 2009. Kurz ein paar Eckpunkte in Stichworten:

Termin: 30.05. - 28.06.2009 (4 Wochen)
Reisende: Mein Vater (56) und ich (22)
Vorkenntnisse: Mein Vater war vor etwa 30 Jahren im Südwesten, letztes Jahr waren wir gemeinsam 3 Wochen im Südwesten (Reisebericht 2008)
Reiseart: Wohnmobil von El Monte RV (22ft)
Staaten: Kalifornien, Oregon, Washington, Idaho, Montana, Wyoming, Utah, Nevada
Gefahrene Meilen: 4683 (7492 km)

Route bildlich:

Erstellt mit www.google.de

Route in Worten:
01. Tag, Samstag, 30.05.: Frankfurt - San Francisco (X)
02. Tag, Sonntag, 31.05.: San Francisco - Dublin - Bodega (B)
03. Tag, Montag, 01.06.: Bodega - Humboldt Redwoods State Park (C)
04. Tag, Dienstag, 02.06.: Humboldt Redwoods State Park - Redwood National Park (D)
05. Tag, Mittwoch, 03.06.: Redwood National Park - Crater Lake (E)
06. Tag, Donnerstag, 04.06.: Crater Lake - Oregon Sand Dunes National Recreation Area (F)
07. Tag, Freitag, 05.06.: Oregon Sand Dunes National Recreation Area - Lincoln City (G)
08. Tag, Samstag, 06.06.: Lincoln City - Portland (H)
09. Tag, Sonntag, 07.06.: Portland - Mount Rainier National Park (I)
10. Tag, Montag, 08.06.: Mount Rainier National Park - Seattle (J)
11. Tag, Dienstag, 09.06.: Seattle - Anacortes (K)
12. Tag, Mittwoch, 10.06.: Anacortes - Friday Harbor (L) - Anacortes
13. Tag, Donnerstag, 11.06.: Anacortes - Spokane (M)
14. Tag, Freitag, 12.06.: Spokane - Glacier National Park (N)
15. Tag, Samstag, 13.06.: Glacier National Park
16. Tag, Sonntag, 14.06.: Glacier National Park - Livingston (O)
17. Tag, Montag, 15.06.: Livingston - Yellowstone National Park (P)
18. Tag, Dienstag, 16.06.: Yellowstone National Park
19. Tag, Mittwoch, 17.06.: Yellowstone National Park
20. Tag, Donnerstag, 18.06.: Yellowstone National Park - Grand Teton National Park (Q)
21. Tag, Freitag, 19.06.: Grand Teton National Park - Bear Lake (R)
22. Tag, Samstag, 20.06.: Bear Lake - Salt Lake City (S)
23. Tag, Sonntag, 21.06.: Salt Lake City - Great Basin National Park (T)
24. Tag, Montag, 22.06.: Great Basin National Park - Lee Vining (U)
25. Tag, Dienstag, 23.06.: Lee Vining - Yosemite National Park - Coarsegold (V)
26. Tag, Mittwoch, 24.06.: Coarsegold - Yosemite National Park - Groveland (W)
27. Tag, Donnerstag, 25.06.: Groveland - San Francisco (X)
28. Tag, Freitag, 26.06.: San Francisco
29. Tag, Samstag, 27.06.: San Francisco -
30. Tag, Sonntag, 28.06.: Frankfurt

Einleitung:
Nachdem wir letztes Jahr 3 traumhafte und erlebnisreiche Wochen im Südwesten verbracht haben, wir aber leider nicht alle meine Wunsch-Ziele (vor allem San Francisco und Yellowstone NP) unterbringen konnten, war ziemlich schnell klar, dass wir 2009 noch mal in die USA und zwar in den Nordwesten fahren würden. Wir hatten vorher wochenlang an der Route getüftelt, bis wir alle Ziele in 4 Wochen unter hatten.

Ich werde ab und zu mal Ausschnitte aus meinem selbstgemachten Fotobuch von dieser Reise mit einfließen lassen:

Einband und Deckblatt


Genug Platz und Proviant ist an Bord:



Also wer Lust hat, ist gerne eingeladen mitzufahren!! Freue mich über jeden Mitfahrer. :)

Viele Grüße, Verena

Palo

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Ich bin mit Freude dabei !

Gruß

Palo

MalteMontana

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Hi Verena,

wow, das ist eine interessante Route - da bin ich gerne mit dabei!
Außerdem finde ich es cool, wenn ein Papa mit seiner Tochter unterwegs ist!
Gruß, Malte


Reisefan62

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vatikano

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Rice and Pasta - fahre mit  :pancake:

http://patti-usa.npage.de

ziony

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Bin auch mit Begeiterung dabei, habe fast die selbe Route Ende der 90er mit einem RV gemacht.
Und du bist eine brillante Schreiberin / Fotografin. Dein letzter Reisebericht war schon Spitzenklasse!  :smiledance:
LG,
ziony

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
( Jean Paul )

Rattus

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Ok, dann mal alle anschnallen, es geht los.

1. Tag: Samstag, 30.05.2009
Frankfurt – San Francisco

Endlich!!!

Völlig unvermittelt und scheinbar ganz weit in der Ferne trällert mein Wecker Radiomusik untermalt von einem penetrant quietschenden Piepston. Das kann ja wohl nur eins heißen: Das Warten hat ein Ende!! Ich bin sofort hell wach und vergewissere mich mit einem Blick auf die Funkuhr: „SA 30.05.09“. Jaaha, endlich das Datum auf das ich seit einem halben Jahr sehnsüchtig warte! Da kriegt selbst ein unverbesserliches Morgenmuffel wie ich schon um 5 Uhr in der Früh gute Laune. Ich spule mein morgendliches Programm herunter – umziehen, frühstücken, frisch machen – und packe dann die restlichen Gegenstände wie z.B. die Zahnbürste als finale Aktion in den Koffer. Hoffentlich habe ich auch alles…

Gegen 7 Uhr machen wir uns auf zum Frankfurter Flughafen. Meine Mutter fährt uns und da um diese Zeit am Wochenende kaum Verkehr ist, trudeln wir bereits um 7.15 Uhr an der Abflughalle ein. Eine kleine Abschiedszeremonie und schon geht es auf ins Getümmel. Wir warten ein paar Minuten bis an der großen Tafel in der Abflughalle des Terminals 1 unser Flug aufgerufen wird – planmäßiger Abflug ist um 9.55 Uhr. Wir stellen uns an die äußerst kurze Schlange um einzuchecken. Alles klappt problemlos und bald schon sind wir unsere Koffer (hoffentlich nur vorübergehend) los. Nach kurzer Orientierungslosigkeit in dem uns eigentlich so gut bekannten Flughafen erreichen wir dann doch unser Gate. Jetzt heißt es erstmal warten. Ich vertreibe mir die Zeit damit, „unsere“ Maschine zu knipsen und in Vorfreude zu schwelgen.

Eine umherlaufende Frau spricht ziellos die Fluggäste an und schließlich kommt sie auch zu uns. Sie ist offiziell dazu beauftragt, bei den Passagieren eine Umfrage durchzuführen. Also warum nicht, wir haben sowieso nichts Besseres zu tun. Es geht in der Umfrage unter anderem darum, ab welchem Preis und ab welcher Zeitersparnis man von einem Direktflug absehen und Flüge mit Umsteigen wählen würde. Ich habe meine Kreuzchen schnell gesetzt und dann geht’s auch schon bald ans Einsteigen. Es erfolgt die letzte Passkontrolle und schließlich sitzen wir auf unseren Plätzen. Wir haben wieder die Sitze ganz hinten ausgewählt; in der ersten Reihe, in der das Flugzeug „dünner“ wird und nur noch zwei Sitze ganz links und rechts im Flugzeug vorhanden sind. Diese Plätze sind praktisch, da zwischen Stuhl und Flugzeugwand außergewöhnlich viel Platz ist, sodass ich mich dort während des Fluges öfter mal hinstellen kann bzw. wir dort unser Handgepäck oder die beiden Decken und Kissen verstauen können.

Endlich bewegt sich das Flugzeug und wir heben nahezu pünktlich ab. Es geht zunächst über Deutschland bis hin zur Küste mit einigen mir unbekannten Inseln, ich meine, das Wattenmeer erkennen zu können und dann erreichen wir das für mich nicht besonders interessant erscheinende England.

Wir kommen schließlich in die Gegend um Island und ich entdecke die ersten Inseln. Eine davon identifiziere ich später als Heimaey unverkennbar mit dem „Kreuz“ in der Mitte, das den kleinen Flughafen darstellen soll. Bald kommt auch Island selbst in Sicht. Auf einer vor lauter Gischt weiß umrandeten Halbinsel zeichnet sich ein hellblauer Fleck ab. Möglicherweise ist das die so genannte Blaue Lagune, die auch auf einer Halbinsel liegt und mit ihrem warmen Wasser viele Touristen anlockt.

Links die Insel Heimaey und rechts Island mit eventuell der Blauen Lagune



Nach kurzer Zeit ist endlich Grönland in Sicht, für mich der Höhepunkt dieses Flugs und schon mal eine Vorbesichtigung meines nächsten Sommer-Urlaubsortes. Mir ist ja nach wie vor suspekt, warum dieses Land „Greenland“ heißt, ein unpassenderer Name fällt mir nicht ein. Es bieten sich atemberaubende Ausblicke auf Eisberge, -schollen und Schnee und der Fotoapparat steht nicht mehr still…



Wir sehen eine Gletscherzunge, sie erscheint so klein, muss aber riesig sein von unten...



Irgendwann haben wir auch Grönland hinter uns gelassen, die Landschaft wird flacher und die Schneedecke lichtet sich zunehmend. Wir sind über Kanada. Hätte diese Gegend noch keinen Namen, ich würde sie „Land der 1000 Seen“ nennen.



Schließlich erreichen wir die „Rockies“, wir sind schon in den USA!!



Irgendwie wäre ich mittlerweile nicht böse darum, wenn der Flug bald vorbei wäre. Auch das Ausfüllen der grünen Einreiseformulare ist keine besonders lang anhaltende Abwechselung, zumal wir die Dinger schon vorher im Internet ausgefüllt haben und überraschenderweise noch immer keine terroristischen Anschläge planen.

San Francisco kommt so langsam in Sicht und plötzlich traue ich meinen Augen nicht bei einem Blick auf den Computer der die verbleibende Zeit anzeigt. Eben stand der noch auf „0:28 h“ und jetzt steht er auf „0:58 h“. Das kann doch nicht wahr sein, ich will endlich raus aus der Kiste. Ich sinke in meinen Sitz. Wenige Sekunden später kommt die Durchsage des Kapitäns, dass große Nebelbänke über San Francisco liegen, es deswegen einen Rückstau gibt und wir noch ein paar Warteschleifen fliegen müssen. Ich sinke noch tiefer in meinen Sitz. Auf der Karte auf dem Bildschirm verfolge ich, wie das kleine Flugzeug immer mehr nette rote Kreise über San Francisco einzeichnet. So nah und doch so fern… Allerdings kann ich offiziell bestätigen, dass Nebelbänke über San Francisco liegen.



Als wir bereits knapp 12 Stunden im Flugzeug sitzen, kommt endlich die erlösende Ansage, dass wir nun an der Reihe sind. Eine kleine United Express Maschine gesellt sich zu uns und landet parallel auf der Bahn nebenan. Jaja, nicht mal in der Luft ist man alleine…



Die Landung ist im Gegensatz zum Flug schnell geschafft und endlich können wir wieder ein paar Schritte gehen, hurra. Unsere ersten Schritte führen uns –wohin auch sonst - auf die Toilette. Nachdem das erledigt ist, geht es auf zum Einreisen.

Die Schlange ist recht lang – offensichtlich haben wir uns zu lang auf dem Klo aufgehalten. Kurz nachdem wir uns angestellt haben, fällt das auch den Polizisten auf und es wird noch ein weiterer Schalter geöffnet. Als wir auch dort nur wenige Minuten stehen, kommt ein Polizist, ruft nach den Passagieren der Lufthansa Maschine und leitet uns wieder an einen anderen, noch leeren Schalter. Eine nette Polizistin will unsere Pässe sehen und fragt nur, ob wir zwecks „vacation“ einreisen wollen. Als wir das bejahen ist die Sache für sie gegessen – keine weiteren Fragen.
Sie regt sich ein wenig über den lahmen PC auf, der ein paar Minuten braucht, bis er uns „verarbeitet“ hat. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen! Die Polizistin versichert sich bei ihrem Nachbarn, dass dessen PC ebenfalls so langsam ist. Ist ja beruhigend, dass die PCs in den USA dieselben Probleme haben wie unsere auf der Arbeit… Irgendwann ist die Kiste soweit, wir werden fotografiert und von jedem werden alle 10 Fingerabdrücke genommen. Endlich gibt’s zur Belohnung für die Prozedur, die insgesamt kaum länger als 20 Minuten gedauert hat, den heiß ersehnten Stempel.

Wir gabeln unsere Koffer auf – was ein Glück dass sie ebenfalls hier angekommen sind – und machen uns auf den Weg zum Shuttle. Erst sind wir im falschen Stockwerk, die Shuttle fahren oben los, aber mit Hilfe einer Einweiserin hat sich das schnell geklärt. Die Shuttles sind deutlich teurer hier als in Los Angeles, wo man nur einen Dollar pro Koffer zahlt, aber immer noch billiger als ein Taxi.

Wir gondeln durch die Stadt und kommen schließlich im Bijou Hotel an. Unser Zimmer ist sogar schon fertig, obwohl es noch vor 14 Uhr ist. Der Zahn der Zeit hat auch schon ein wenig an diesem Haus genagt, aber für eine Nacht ist alles da, was man braucht. Direkt vor unserem Fenster glucksen ein paar Tauben, die allesamt nicht wirklich gesund aussehen… Wir machen uns ein wenig frisch und dann kann uns natürlich nichts mehr halten und wir spazieren mit Straßenkarte bewaffnet los. Die Gegend hier ist nicht wirklich schön; es ist alles heruntergekommen und die Bevölkerung scheint größtenteils aus den unteren Unterschichten zu stammen.

Es geht auf in Richtung Innenstadt, zunächst aber durch die berühmte Chinatown San Franciscos. Standesgemäß sind bis auf ein paar Touristen nur Chinesen anzutreffen.



Uns begegnet die Transamerica Pyramid – ich muss unwillkürlich an den James Bond Film „A view to a kill“ denken, den ich mir zur Einstimmung auf die Reise angeschaut habe, in dem Bond an einem Zeppelin hängend an der Spitze der Pyramide hängen bleibt  :roll:. Wir sehen die ersten Cable Cars und steuern erstmal die Piers an, genauer gesagt Pier 39. Wir erhaschen erste Blicke auf Alcatraz, aber jetzt ist erstmal etwas anderes für mich interessant. Schon von weitem hört man die Seelöwen blöken. Es ist einfach zu niedlich, wie die alle aufeinander liegen und wie sie sich aufregen, wenn ein anderer Seelöwe, der anscheinend nicht zur ihrer Sippe gehört, es wagt auf „ihre“ Insel zu springen. Ganz ordentliche Stimmchen haben die. Aber die Mehrheit döst friedlich vor sich hin.



Nur schwer kann ich mich losreißen, aber es gibt noch so viel hier zu sehen. Langsam gehen wir den Fisherman’s Wharf entlang. Ein wenig enttäuscht bin ich; irgendwie hatte ich mehr „Atmosphäre“ von diesem Ort erwartet, stattdessen gibt es hier eigentlich nur Touristen und deren Begleiterscheinungen. Aber was beschwere ich mich, ich bin ja selbst einer.

Wir verlassen die Piers und erklimmen langsam wieder den Hügel. Ich schieße noch eins der typischen San Francisco Bilder mit Cable Car und im Hintergrund Alcatraz.



Nach kurzer Zeit erreichen wir auch die nächste Touristenattraktion: die Lombard Street – angeblich kurvenreichste Straße der Welt. Ist ganz nett und witzig mit anzusehen, dass es offenbar Leute gibt, die den ganzen Tag nichts anderes tun als diese Serpentinen hinunter zu fahren.



So langsam macht sich dann doch der Jetlag bemerkbar und wir treten den Rückmarsch an. Im Hotel angekommen, versuchen wir, bei El Monte anzurufen, um noch unser Shuttle zu bestellen. Es läuft nur ein Tonband und zur angeblichen Ansage, wann sie welches Hotel anfahren, komme ich gar nicht erst durch. Bei unserer am Vortag von Zuhause losgeschickten Mail kam eine Notiz zurück, dass die Bearbeitung 60 Tage dauern kann. Na Prima, bis dahin sind wir schon längst wieder in Deutschland. Na ja, es hilft nichts, wir werden wohl morgen nochmals anrufen und schon mal ein wenig Verspätung einplanen.

Lieben Gruß
Verena

rookie

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Hi Verena,

das fängt ja schon gut an, da bin ich doch auch mit dabei  :wink:

LG Rookie
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
A wise forum member

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SEA2009

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Toller erster Tag und du schreibst auch so ausführlich! Jetzt wo ich selbst mit meinem Reisebericht fertig bin, kann ich endlich wieder die anderen geniessen und da es bei euch bald an die Oregon Coast gehen wird, bin ich gerne dabei. Find das auch ganz toll, dass du das mit deinem Papa gemeinsam machst!
1997: Helendale, CA - Las Vegas - Los Angeles - San Francisco
2009: Seattle - Oregon Coast - San Francisco
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mrh400

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Hallo,
bei dem Auftakt mit so tollen Bildern klinke ich mich auch mal ein.
Gruß
mrh400

Crimson Tide

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Zitat
Also wer Lust hat, ist gerne eingeladen mitzufahren!! Freue mich über jeden Mitfahrer.

Viele Grüße, Verena
 
 

Da komme ich auch noch mit!  :D

L.G. Monika

Rattus

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Hallo, schön dass sich noch ein paar eingefunden haben.  :winke:

Spätestens morgen geht es weiter...

@SEA2009
Habe mir gerade mal die Bilder von Deinem Bericht angesehen und sie sind echt schön, besonders die Wale. Aber mich hat überrascht, dass -obwohl ihr ja auch auch SFO-SEA (bzw. umgekehrt) gefahren seid- wir von den Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen abgesehen von zwei Leuchttürmen ziemlich wenige Parallelen haben. Sieht man mal, wie ergiebig diese Gegend ist.  :)

SEA2009

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@SEA2009
Habe mir gerade mal die Bilder von Deinem Bericht angesehen und sie sind echt schön, besonders die Wale. Aber mich hat überrascht, dass -obwohl ihr ja auch auch SFO-SEA (bzw. umgekehrt) gefahren seid- wir von den Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen abgesehen von zwei Leuchttürmen ziemlich wenige Parallelen haben. Sieht man mal, wie ergiebig diese Gegend ist.  :)

Ich glaube wir sind genau das entgegengesetzte "S" gefahren sind. Ihr habt den unteren Teil der Küste in Oregon ausgelassen und seid ins Landesinnere zum Crater Lake und dann zurück nach Eureka und in Kalifornien der Küste entlang und wir genau umgekehrt (Küste Oregon und übers Landesinnere in Kalifornien). Bin also auch sehr gespannt auf deine Bilder, was ich wiedererkenne und was wir verpasst haben  :wink:

Schön finde ich, dass du Seiten aus dem Album einstellst. Ich hab auch viel Zeit in ein kleines Fotobuch gesteckt und manche Bilder kommen so noch besser zur Geltung (durch mehrere ähnliche Bilder, die Beschriftung etc.) Sieht wirklich toll aus!
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Rattus

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2. Tag: Sonntag, 31.05.2009
San Francisco – Dublin - Bodega

Turbulente Übernahme und ein altes WoMo

Unsere erste Nach war – grauenhaft. Es ist dermaßen laut in diesem Hotel und vor allem auf der Straße draußen, dagegen war das Airport Hotel in LA letztes Jahr eine Oase der Ruhe. Die ganze Nacht war Gekreische, Gehupe und Sirenengeheul zu hören. Selbst ich, neben der sonst eine Bombe explodieren kann, war ein paar Mal wach. Mein Vater stand quasi nur senkrecht im Bett. Was bin ich froh, dass wir nur eine Nacht hier verbracht haben! Insgesamt ist das Bijou Hotel nicht schlecht, vor allem ist es ziemlich zentral gelegen und man kann viel erlaufen, aber bei der Gegend hier und den herumlaufenden Gestalten kommt man sich vor wie in Slums.

Bei El Monte läuft noch immer dieses Tonband und so gehen wir erstmal zum Frühstück. Was das angeht, gibt es nichts zu meckern, insofern stimmt uns das etwas milde. Bleibt noch das Problem wie wir zu El Monte kommen…

Mit uns im Frühstückssaal sitzt eine ebenfalls deutsch sprechende Familie. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie sehen die auch so nach „Typ Camper“ aus. Wir probieren unser Glück und sprechen die Leute an. Tatsächlich, sie wollen auch einen Camper übernehmen und –man glaubt es kaum- auch einen El Monte. Sie haben auch bei El Monte angerufen, bei ihnen lief ebenfalls nur ein Tonband, aber im Gegensatz zu uns sind sie bis zu der Uhrzeitenansage durchgekommen. Es hieß, man solle sich um 7.15 Uhr vor das Hotel stellen. Na, da hängen wir uns doch mal fröhlich mit drauf!
Da es mittlerweile schon kurz nach 7 Uhr ist, rennen wir innerhalb von 10 Minuten auf das Zimmer, packen alles noch herumliegende Gepäck in unsere Koffer und hetzen wieder runter. Puh, gerade noch pünktlich und die anderen Leute stehen auch noch dort. Wir halten ein kleines Standard-Schwätzchen unter deutschen USA-Touris, sprich wer wo schon war und wer wo noch hin will. Es stellt sich heraus, dass die Familie zwar noch nicht mit einem Camper unterwegs war, aber der Vater dafür schon mit Motorrad. Zwischendurch betteln uns immer wieder Obdachlose, die teilweise in erbärmlichem Zustand sind, um ein paar Cents an. Also nach „schönster Stadt der USA“ sieht das hier nicht aus…

Wir warten und warten und warten. Natürlich kommt das Shuttle nicht. Wäre auch zu schön gewesen. Die Dame an der Rezeption nimmt sich unseres Problems an und ruft um kurz nach 8 Uhr selbst bei den Montes an. Anschließend teilt sie uns mit, dass es wohl ein Missverständnis gegeben hat und sie gar nicht wussten, dass sie hier jemanden abholen sollen. Um 9.30 Uhr wollen sie einen Bus schicken. Na toll. Das heißt mehr als zwei Stunden sinnlos im Hotel rumhocken. Die andere Familie tigert noch mal los, aber mir steht nicht der Sinn danach. Ehe wir an irgendeiner Sehenswürdigkeit sind, müssen wir wieder umdrehen. Wir pflanzen uns auf ein Sofa und schauen uns das Treiben in der Lobby an. Wir machen, was man halt so macht, wenn man wartet; sinnlos auf’s Klo gehen, in der Gegend umher laufen und je näher die Zeit rückt, desto öfter gehe ich nach draußen und halte Ausschau. Auch die anderen treffen schließlich wieder ein und mittlerweile stehe ich nur noch draußen. Irgendwann erscheint dann tatsächlich das weiße Shuttle mit der roten Aufschrift. Ich gehe rein und verkünde die frohe Botschaft. Endlich geht es los.

Alles wird eingeladen und schließlich werden in einem anderen Hotel auch noch Leute aufgegabelt, sodass wir am Ende zu zehnt sind.

Wir fahren durch San Francisco und schließlich über die Bay Bridge nach Dublin und erhaschen wieder einige Blicke auf die Golden Gate Bridge und Alcatraz. Ich versuche, mir grob den Weg einzuprägen, damit wir uns bei der Abgabe nicht verfahren, mein Erfolg hält sich aber in Grenzen.

Bei El Monte eingetrudelt laden wir die Koffer aus. Natürlich muss ich erstmal schnell die Camperreihen abchecken bis ich „unser“ Wohnmobil gefunden habe. Der erste Eindruck ist gut; diesmal ist es ein Chevrolet und kein Ford. Im Büro oben liegen bereits alle Unterlagen bereit. Wir ziehen uns mit den anderen den uns bereits bekannten Einführungsfilm rein. Ein bisschen Wiederholung kann nicht schaden. Dann geht es an den Papierkram und gefühlte tausend Unterschriften. Zu unserem Erstaunen sind hier auch Deutsche tätig, sodass die Übergabe diesmal wie im Reisekatalog angegeben wirklich auf Deutsch stattfindet. Ich bedauere das fast ein bisschen, denn besonders viel „Ami-Feeling“ kommt so natürlich nicht auf.

Diese Massenübergabe nervt mich etwas; es zieht sich alles total lang hin, weil die anderen beiden Familien noch tausend Rückfragen haben und die eine Frau bestimmt fünf Minuten braucht, bis sie verstanden hat, für was ein Generator da ist und dann noch mal ebenso lang überlegen muss, bis sie weiß, ob sie nach Stunden oder Tagen abgerechnet haben möchte bzw. nicht mal mehr weiß, ob sie den Generator nicht sowieso inklusive hat und sich diese Frage damit ohnehin erledigt hätte.

Endlich geht es dann zum Camper. Der Innenraum sieht ähnlich aus wie bei unserem Ford letztes Jahr, allerdings gefällt mir beim Chevy besser, dass er beim Bad eine richtige Tür hat und nicht nur so eine Art festen Vorhang.

Das ist das Prachtexemplar (das Bild ist auf einem Campground im Humboldt Redwoods State Park aufgenommen)



Der zweite Eindruck ist allerdings weniger gut. Unser RV ist nicht besonders neu, zeigt deutliche Gebrauchsspuren und hat über 80.000 Meilen hinter sich. Es wurde in New Jersey zugelassen, ist also schon weit rumgekommen. Eingewiesen werden wir kurzerhand im Wohnmobil einer anderen Familie –ein ganz anderes Model-, damit die Mitarbeiterin nicht alles zweimal erklären muss.

Als die Mitarbeiterin zu unserem WoMo geht und das Formular ausfüllt, in dem die Schäden und Kratzer eingezeichnet werden, hat sich ganz schön was zu tun. Mein Vater entdeckt, dass diese Gummi-Schutzmatte über dem Reifen lose dran hängt und die Beifahrertür quietscht, also wird ein Mechaniker gerufen. Er macht die Matte wieder fest, die Tür quietscht weiterhin.
Das WoMo hat nur ein Kennzeichen hinten, vorne steht einfach "ENJOY LIFE". Mit dem Motto kann ich mich anfreunden.:lol:

Wir lassen alle Schäden schriftlich festhalten, machen uns ein wenig mit dem Auto vertraut und fahren auf dem Gelände zur Tankstelle um wirklich bis oben hin vollmachen zu lassen. Schließlich verlassen wir als erste das Gelände mit einem kurzen Winken zu der anderen Familie.

Erstmal geht es natürlich Proviant aufnehmen in einem riesigen Supermarkt. Nachdem alles notdürftig verstaut ist, fahren wir dieselbe Strecke wieder zurück, ebenfalls über die Bay Bridge und Treasure Island, müssen in diese Richtung allerdings sechs Dollar Maut bezahlen.



Quer durch San Francisco geht es zur Golden Gate Bridge. Wir finden den Weg erstaunlich gut, halten kurz vor der Brückenauffahrt an einem der Aussichtspunkte und machen uns erstmal zu Fuß auf den Weg. Ich hatte gehofft, dass bei unserer Besichtigung der Brücke entweder strahlend blauer Himmel oder die Brücke ein wenig in Wolken gehüllt ist. Leider trifft beides nicht zu, aber es ist trotzdem ganz schön beeindruckend wie das riesige rote Teil aus dem Wasser ragt.



Auch hier gibt es eine Maut Station, allerdings auch nur, wenn man in die Stadt hinein fährt. Daneben das Bild zeigt die Seite zur Golden Gate Bridge aus meinem Fotobuch.

 

Weil es mittlerweile durch die ungeplant verspätete WoMo-Übernahme schon nach 16.30 Uhr ist, laufen wir nur etwas weiter als bis zur Hälfte der Brücke und drehen dann um. Direkt unter uns fährt ein Frachter unter der Brücke durch und wir haben einen tollen Blick auf San Francisco. Anschließend geht es noch einmal mit dem WoMo über die Brücke, da wir sowieso nach Norden müssen.



Wir steuern den so bekannten Highway 1 an und sind beide gleichermaßen überrascht. Wir hatten schon mal einen Teil dieses Highways in LA gesehen und da war er schnurgrade und mehrspurig, irgendwie gingen wir davon aus, dass das über die ganze Strecke so ist. Aber hier müssen wir feststellen, dass die eine Spur extrem schmal für unser breites WoMo ist und die Strecke insgesamt sehr kurvig, was unser Vorankommen erheblich verzögert. Die Gegend selbst ist wunderschön, so richtig urig neblige Pazifik-Suppe, genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir legen immer mal wieder kleine Stopps ein...

 

... und haben wunderbare Ausblicke auf die nebelverhangene Küste.



Als wir so gemütlich durch die kleinen Käffer brausen, ist mein Vater plötzlich verdutzt. Ich lehne mich zu ihm rüber und sehe es auch: eine Warnleuchte auf dem Armaturenbrett ist angegangen. Das Licht leuchtet orange und zeigt einen kleinen Motor mit dem Hinweis „Check“. Na toll :shock:. Wir halten auf dem nächst besten Parkplatz an, öffnen die Motorhaube und kontrollieren das Öl. Wir bilden uns ein, dass etwas wenig drin ist und da uns nicht besseres einfällt, fahren wir zur nächsten Tankstelle, kaufen Öl und füllen nach. Das Licht leuchtet weiterhin. :?

Unter diesen Umständen und vor allem, da es mittlerweile schon nach 18.30 Uhr ist, beschließen wir, unser eigentliches Ziel, den Salt Point State Park, nicht anzusteuern, sondern auf dem nächsten Campingplatz zu halten. Wir entscheiden uns für den Bodega Bay RV Park. Natürlich ist das Office um diese Zeit nicht mehr besetzt, es hängt aber ein Zettel an der Tür, dass man sich einfach hinstellen und am nächsten Morgen ab 8 Uhr nachträglich einchecken kann. Der Campground ist ganz schön und irgendwie erinnert die Stimmung und Landschaft hier tatsächlich an den Film „Die Vögel“, der in und um Bodega gedreht wurde.

Am Abend führen wir uns das Handbuch von El Monte näher zu Gemüte, um herauszufinden, warum dieses Lämpchen leuchtet. Das Buch ist ganz und gar nicht hilfreich; leider steht nur drin, dass man bei leuchtenden Warnlampen den Pannendienst anrufen soll. Na ja, für heute lassen wir den langen Tag erstmal ausklingen. Abends gerate ich schon fast in Grundsatzzweifel, ob wir uns bei der Gestaltung der Route nicht doch kilometermäßig etwas übernommen haben, wenn wir schon am ersten Tag unseren Plan nicht einhalten können...


Campground: Bodega Bay RV Park (nicht gerade billig, nichts besonderes, aber ok)
Meilen: ca. 130 (208 km)
Wetter: Neblig und recht frisch

PrivatePaula

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Hupps,Anfang verpasst!Spring noch schnell rein,jemand Durst? :prost:
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!