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Autor Thema: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?  (Gelesen 70954 mal)

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EDVM96

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #15 am: 10.02.2008, 11:50 Uhr »
  • Canon EF-S 17-85mm 1:4-5.6 IS USM
  • Canon EF 70-300mm 1:4-5.6 IS USM

Da das Tele kein EF-S Objektiv ist, entspricht es mit Crop-Faktor einem 112-480er.
Den IS (Image Stabilizer) kann ich übrigens wärmstens empfehlen.
Der bringt wirklich etwas, gerade wenn man viel ohne Stativ unterwegs ist.

Das Kit-Objektiv habe ich über e.bay entsorgt.  :wink:

DocHoliday

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #16 am: 10.02.2008, 12:45 Uhr »
Nochmal zum Thema Superzooms: Ich hatte mir zur 300D damals das Tokina ATX 24-200 3,5-5,6 gekauft. Wurde "damals" (2004) überall sehr gut getestet. Letztens hatte ich für einen Wochenendausflug keine Lust soviel zu schleppen und habe nur die 300D mit diesem Objektiv mitgenommen. Die Bildqualität (Schärfe, Verzeichnung gerade bei Architektur/Stadtaufnahmen) fällt deutlich gegenüber den "normalen" Zoomobjektiven ab (24-70, 100-400). Ist natürlich auch eine Preisfrage.
Ich habe mir daaufhin die Bilder von meiner 2004er USA-Reise nochmal kritisch angeschaut und auch da sieht man einen Qualitätsunterschied zwischen den Bildern mit dem Superzoom und denen, die ich mit dem Canon 17-40 oder dem 70-300 IS (das preislich eher unter dem Tokina lag) gemacht habe. Es liegen nicht unbedingt Welten dazwischen aber gerade an den Enden des Spektrums fällt das Tokina gegenüber den Spezialisten doch sichtbar ab.

AN der 5D mit dem Vollformatsensor ist es noch weniger zu gebrauchen.
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #17 am: 10.02.2008, 14:09 Uhr »
Hallo,
  • Canon EF-S 17-85mm 1:4-5.6 IS USM
  • Canon EF 70-300mm 1:4-5.6 IS USM
Die Ausstattung kommt mir bekannt vor  :) hier

Da das Tele kein EF-S Objektiv ist, entspricht es mit Crop-Faktor einem 112-480er.
Das allerdings hat nichts mit EF-S zu tun. Auch das EF-S hat bei den Canon 300D - 400D einen Crop-Faktor von 1,6 (=> wirkt wie 27-136). Die Linsen der EF-S-Objektive kommen nur näher an den Chip heran, so daß sie nicht mit einer analogen Cam verwendbar sind. Zum einen, weil sie eben zu weit ins Gehäuse reinreichen, zum anderen weil sie nicht die Fläche eines KB-Films abdecken. Außerdem ist der Lichteinfall auf Digital optimiert => paralleler Lichteinfall, weil der Chip im Gegensatz zum Film kein schräg auftreffendes Lich erkennt.
Gruß
mrh400

Jack Black

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #18 am: 10.02.2008, 17:01 Uhr »
Welche Objektive fahren mit? Gute Frage - es passen nur zwei von vier: (seltsamerweise alles Sigma, wie mir hier erst auffällt):

Sigma 10 - 20
Sigma 18 - 200
Sigma 18 - 50
Sigma 55  - 200

In den Jahren 2004, 2005 und 2006 sind die Kitobjektive mitgefahren (18 - 50, 55 - 200), beim letzten Mal die (dann neuen) oberen beiden (10 - 20, 18 - 200).

Was Schärfe und Verzeichnung betrifft: am meisten verzeichnet das 10 - 20er im maxilen Weitwinkel, die Schärfe ist ansonsten bei allen Objektiven ausreichend. Man muss mit sich im Klaren sein, was man mit den Bildern machen will. Für "nur auf dem Computer" bzw. "auf dem Fernseher" reicht jedes Objektiv qualitativ aus. Für Papierbilder bis 18x12cm reichen ebenfalls alle o.g. Objektive aus.

Wer dagegen nur Poster mit Mindestmaß 50x75 oder 60x90 abziehen will, wird die Randunschärfe sehen. Wer aber meint, er würde am Computer (ohne Zoom) oder auf Papierbildern die Schärfe-Unterschiede von Objektiven wahrzunehmen, kann das in meiner Gegenwart gerne beweisen - ich jedenfalls kann es nicht. Man sieht nicht einmal Unterschiede zwischen DSLR und Kompaktkamera (auf Abzügen 16x11,5 cm). Verzeichnungen kommen auf unseren Bildern sehr selten zum Vorschein (obwohl sie sicher vorhanden sind), mangels senkrechter und waagerechter Linien im Motiv. Gebäude u.ä. fotografieren wir eher selten.

Deswegen haben wir uns zu der Kombination 10-20 und 18-200 durchgerungen - die (vermeintlichen) qualitativen Einbußen werden durch das Vorhandensein des wirklich wertvollen Weitwinkels wieder aufgehoben. Das möchte ich für Landschaftsaufnahmen nicht mehr missen.

Die Alternative, für jeden Zweck das geeignete Objektiv mitzunehmen, hat nicht nur finanzielle Probleme (was aber nicht erstrangig ist), sondern in erster Linie Transportprobleme. Wir können definitiv nicht eine oder gar zwei riesige Fotokoffer mit in den Flieger schleppen. Es muss alles in eine Cullmann Tasche passen, die um den Hals hängt, das Stativ hängt dann seinerseits am Cullmann (wenn wir es nicht vergessen haben....).

Klapperig oder wacklig ist übrigens kein einziges der genannten Objektive - ich habe auch noch ein paar Nikkor-Objektive aus meiner "Analogzeit", da kann ich so vom Anfassen her keine Vor- oder Nachteile feststellen. Die Objektive machen alle einen soliden Eindruck.

Insgesamt würde ich auch gerne mal die Frage stellen, "wieso DSLR", insbesondere die damit verbundene Frage, was macht Ihr mit den Aufnahmen, wieso ist eine DSLR notwendig, oder wären die meisten Bilder nicht auch genauso gut mit einer Kompaktkamera zu machen? Könnte man vielleicht einen anderen "Fred" eröffnen.

Grüße
Rainer

McC

  • Gast
Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #19 am: 10.02.2008, 17:17 Uhr »
Insgesamt würde ich auch gerne mal die Frage stellen, "wieso DSLR", insbesondere die damit verbundene Frage, was macht Ihr mit den Aufnahmen, wieso ist eine DSLR notwendig, oder wären die meisten Bilder nicht auch genauso gut mit einer Kompaktkamera zu machen? Könnte man vielleicht einen anderen "Fred" eröffnen.

Weil ich bestimmte Aufnahmen nicht in der Quali mit einer Kompakten machen könnte..... zB. Bokeh, Bewegung einfrieren etc.

Jack Black

  • Gast
Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #20 am: 10.02.2008, 17:55 Uhr »
Warum soll das nicht gehen?

In diesem Thread (mit dem bezeichnenden Titel "Bokeh ist schee (nun auch bei den Kompakten)") aus dem DSLR-Forum findest Du ca. 10 - 20 Bokehs mit Kompaktkameras geschossen: http://www.dslr-forum.de/showthread.php?s=4eab2ab4fc2d0504632d1306dfa6d0ea&t=268251

Und das mit dem "Bewegung einfrieren" verstehe ich gar nicht erst - 1/1000 Sekunde können fast alle Kompakten, es muss natürlich hell genug sein, aber unmöglich ist es deswegen doch nicht.

Grüße
Rainer

P.S.: Wobei mir bei der Auswahl Deiner Objektive auffällt, dass da kein einziges richtig lichtstarkes dabei ist (Blende 1:1,4 oder besser) - das wäre für unscharfe Hintergründe sicher eine große Hilfe. Mit dem Equipment sind Bokehs auch nicht unbedingt leichter zu machen.

P.P.S.: Zeig doch mal die Fotos von Dir, die Du mit einer kompakten nicht hinbekommst.

McC

  • Gast
Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #21 am: 10.02.2008, 18:17 Uhr »
P.S.: Wobei mir bei der Auswahl Deiner Objektive auffällt, dass da kein einziges richtig lichtstarkes dabei ist (Blende 1:1,4 oder besser) - das wäre für unscharfe Hintergründe sicher eine große Hilfe. Mit dem Equipment sind Bokehs auch nicht unbedingt leichter zu machen.

Nicht alleine die LS ist entscheidend, sondern auch die Entfernung von Objekt zum HG. Nicht umsonst ist das Nikon 70-200 u.a. für sein hervorragendes Bokeh bekannt, obwohl es nur eine 2,8 LS hat. Lichtstarke Objektive wie zB. Nikons 50 1,4 oder 85 1,4 bringen die richtige Schärfe erst durch abblenden und machen da den Vorteil wieder zunichte.

Vorteil/Nachteil von div.  Kameras ist hier gut beschrieben: http://www.andreashurni.ch/equipment/index.html

NickMUC

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #22 am: 10.02.2008, 18:40 Uhr »

In diesem Thread (mit dem bezeichnenden Titel "Bokeh ist schee (nun auch bei den Kompakten)") aus dem DSLR-Forum findest Du ca. 10 - 20 Bokehs mit Kompaktkameras geschossen: http://www.dslr-forum.de/showthread.php?s=4eab2ab4fc2d0504632d1306dfa6d0ea&t=268251

..... Mit dem Equipment sind Bokehs auch nicht unbedingt leichter zu machen.



Da liegt gerade irgendwie ein Mißverständnis vor: Bokeh ist nicht "machbar" und hat nichts mit der Brennweite und auch nur bedingt etwas der Lichtstärke zu tun, sondern beschreibt lediglich die Charakteristik, die ein bestimmtes Objektiv hat oder eben nicht hat. Vielen Leica, auch vielen Nikon-Objektiven sagt man ein "schönes Bokeh" nach – veränderbar durch den Fotografen ist das nicht, also auch nicht "machbar". Das Bokeh wird u.a. bestimmt durch die Art und Qualität der verwendeten Gläser und durch die Zahl, Form und Anordnung der Blendenlamellen.

Der systembedingte Nachteil der Kompaktknipsen ist die absolut (nicht in Relation zur Chipgröße) sehr kurze Brennweite. Die wiederum bringt eben leider den Nachteil (oder machmal auch Vorteil) ein sehr hohen Tiefenschärfe mit sich. Freistellen des scharfen Motivs vor einem sehr unscharfen Hintergrund geht damit nicht oder nur bei Verwendung der längeren Brennweiten, also des Telebereichs. Andersherum hat man eben auch im Telebereich den Vorteil einer recht großen Tiefenschärfe, wenn man sie den gerade braucht.
Es wird gerne übersehen, dass eine 24 mm Brennweite (die also an einer KB-DSLR schon ein veritables Weitwinkel ist) an einer Kompakten schon den Telebereich markiert.

Insofern ist es de facto ein Unterschied, ob ich das gleiche Motiv mit einer kompakten oder einer DSLR mit einem erheblich größeren Chip (oder gar KB-Format-Chip, also ohne Cropfaktor gegenüber KB) fotografiere. In Auflösung und/oder Schärfe mag der Unterschied bei einem 13x18 Abzug zu vernachlässigen sein, was aber z.B. die Tiefenschärfe und/oder das Bokeh betrifft, sieht man den Unterschied deutlichst.

Grüße,
Nick
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Jack Black

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #23 am: 10.02.2008, 22:26 Uhr »
Es würde zuweit führen, diese Diskussion in diese technische Richtung zu vertiefen, ob das gesagte richtig oder falsch oder unzutreffend oder Geschmackssache ist. Darum geht es mir gar nicht.

Es geht darum, ob man in einem USA-Urlaub (was ja Gegenstand aller Betrachtungen in diesem Forum ist) wirklich ein solches Equipment benötigt UND auch in dieser Richtung benutzt. Von daher hätte es mich jetzt viel mehr überzeugt, diverse konkrete Beispiele, in Form von Fotos aus dem USA-Urlaub, zu sehen, die die angefragte Notwendigkeit einer DSLR eindeutig dokumentieren.

Macht "man" grundsätzlich im USA-Urlaub Fotos, die eine DSLR-Kamera als Equipment bedingen - das ist die Frage. Die leider immer noch unbeantwortet ist, denn die theoretische Betrachtung hilft hier nicht weiter, sondern allein die Praxis.

Wir nehmen ja selbst eine DSLR mit in den Urlaub, mithin muss ich mir die Frage ja auch selbst stellen. Ich kann sie nicht mit "Bokeh" oder "Einfrieren" beantworten, denn solche Fotos machen wir nicht. Die Weitwinkelfunktionalität ist für mich persönlich ein wichtigeres Kriterium - wobei es (noch) unbeantwortet ist, ob es nicht doch einmal eine "vernünftige" kompakte Kamera mit Weitwinkelbereicht (bis 28mm wenigstens umgerechnet auf Kleinbildformat) gibt. Vielleicht ist ja die neue Fuji Finepix F100fd die Antwort auf diese Frage - Fuji hat mein Bitten erhört und bringt im März den Nachfolger der F50fd auf den Markt, mit SuperCCD 1/1,7" und 28-140mm - zwar leider erneut mit 12MP, aber angeblich verbessertem Chip und verbesserter Software.

Grüße
Rainer

P.S.: Übrigens ein sehr netter Widerspruch:

Zitat
Da liegt gerade irgendwie ein Mißverständnis vor: Bokeh ist nicht "machbar" und hat nichts mit der Brennweite ... zu tun

versus

Zitat
Der systembedingte Nachteil der Kompaktknipsen ist die absolut (nicht in Relation zur Chipgröße) sehr kurze Brennweite

Watt denn nu'?

http://www.henner.info/schaerfentiefe.htm ist übrigens nicht Deiner Meinung und zeigt konkrete Beispiele auf.

BettinaW

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #24 am: 10.02.2008, 22:32 Uhr »
Hallo,

ich habe die Canon 10D und als Objektive immer das Tamron 17-50 mm und das Tamron 28-300 mm dabei.
Damit bin ich voll und ganz zufrieden.

Gruß
Bettina

DocHoliday

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #25 am: 11.02.2008, 00:41 Uhr »
P.S.: Übrigens ein sehr netter Widerspruch:

Zitat
Da liegt gerade irgendwie ein Mißverständnis vor: Bokeh ist nicht "machbar" und hat nichts mit der Brennweite ... zu tun

versus

Zitat
Der systembedingte Nachteil der Kompaktknipsen ist die absolut (nicht in Relation zur Chipgröße) sehr kurze Brennweite

Watt denn nu'?

http://www.henner.info/schaerfentiefe.htm ist übrigens nicht Deiner Meinung und zeigt konkrete Beispiele auf.

Da ist kein Widerspruch. Die "Qualität" des Bokeh ist eine Eigenschaft des Objektivs und unabhängig von der Brennweite.

Der zweite Satz bezog sich auf die Tiefenschärfe. Erst bei einer Aufnahme, wo man das Hauptmotiv vom Hintergrund freistellt, dieser also unscharf ist, kommt ja das Bokeh zum tragen. Wenn alles von vorne bis hinten scharf ist spielt das keine Rolle.

Dein Herr Henner ist übrigens derselben Meinung. Zitat:
"Wer eine einfache Digitalkamera hat, muss sich also mit der großen Schärfentiefe "abfinden" .... oder sich darüber freuen! Vielfach ist sie ja auch ein Vorteil!"

Die Beispielbilder auf der von Dir zitierten Seite finde ich im übrigen wenig überzeugend. Bei den Vietnambildern ist das der Echse insgesamt etwas unscharf und das von dem älteren Mann demonstriert gerade das Problem der zu hohen Tiefenschärfe, weil der Hintergrund durch zuviele Details noch recht unruhig ist.

Man kann sicher darüber diskutieren, ob die Limitationen der Kompaktkameras für die meisten Fotografen relevant sind aber wegdiskutieren kann man sie nicht.
Gruß
Dirk

TheJerseyDevil

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #26 am: 11.02.2008, 08:16 Uhr »
Insgesamt würde ich auch gerne mal die Frage stellen, "wieso DSLR", insbesondere die damit verbundene Frage, was macht Ihr mit den Aufnahmen, wieso ist eine DSLR notwendig, oder wären die meisten Bilder nicht auch genauso gut mit einer Kompaktkamera zu machen? Könnte man vielleicht einen anderen "Fred" eröffnen.

Grüße
Rainer

Ein anderes Beispiel für den Vorteil einer DSLR ist die Flugzeugfotografie. Ich habe immer die Nikon D80 und eine Canon G9 dabei und, solange die Flugzeuge gemächlich vor mir her rollen, kann ich mit der Canon die gleichen Bilder machen. Aber wenn Bewegung ins Spiel kommt, die Flieger vielleicht sogar im Landeanflug knapp über mich wegfliegen und ich von unten fotografiere, ist das Display der G9 einfach zu langsam und gelungene Aufnahmen werden zu einem absoluten Glücksfall. Der Sucher ist zudem sehr ungenau und hat einen großen Versatz, ist also auch nicht nutzbar. Keine Frage: ich finde die G9 richtig gut, denn sie passt in die Jackentasche und bietet trotzdem jede Menge Einstellmöglichkeiten. Aber manches bekommt man damit nicht hin, das wichtigste wurde ja schon von Doc und anderen beschrieben.

Ciao,
Stefan

NickMUC

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #27 am: 11.02.2008, 10:20 Uhr »
P.S.: Übrigens ein sehr netter Widerspruch:

Zitat
Da liegt gerade irgendwie ein Mißverständnis vor: Bokeh ist nicht "machbar" und hat nichts mit der Brennweite ... zu tun

versus

Zitat
Der systembedingte Nachteil der Kompaktknipsen ist die absolut (nicht in Relation zur Chipgröße) sehr kurze Brennweite

Watt denn nu'?


Sorry, Rainer... da hätte ich wohl zwischen die beiden Abschnitte einen dicken Strich ziehen müssen: der erste bezog sich auf das Bokeh, der zweite auf eine (völlig andere) Eigenart der kompakten Digis, nämlich die absolut kurzen Brennweiten. Das hat – wie Doc schon bemerkte – nichts miteinander zu tun.

Recht geb ich Dir allerdings bei der Frage, ob eine DSLR mit einem lückenlosen Brennweitenbereich von Ultrawide bis Supertele, verteilt auf drei Monsterzooms, für Urlaubsbilder wirklich notwendig ist. Ich wage mal die Behauptung: in wenigstens 85% aller Fälle nicht.

Und um auch zur Ausgangsfrage was beizutragen, wenn auch vielleicht etwas Provokantes: die in meinen Augen besten und konzentriertesten Bilder entstehen, wenn man eine Kamera (egal ob DSLR oder SLR, Messsucher- oder TLR-Kamera oder auch eine digiatle Kompaktknipse) dabei hat, die mit einer (!!) Festbrennweite bestückt ist, wobei das je nach Temperament und Gusto des Fotografierenden ein leichtes WW oder ein Normal- bis Kurztele sein kann. Damit gelingen nicht deshalb die besten Bilder, weil eine Festbrennweite technisch und optisch in der Regel allen Zooms überlegen ist (das spielt keine wirklich wichtige Rolle), sondern weil man einen erheblich schärferen und selektiveren Blick bekommt, wenn man sich auf einen Bildwinkel konzentriert und damit dann halt nur das fotografiert, was sich damit fotografieren lässt.

Wie gesagt: ein bisschen provokant dieser Vorschlag, aber es ist sicher kein Zufall, dass die meisten großen Fotografen eben genau das getan haben. Cartier-Bresson z.B. war Zeit seines Lebens mit einer Leica M und einem 50mm-Objektiv unterwegs.

Jetzt denk Dir bitte einen gaaaaanz langen Absatz vor dem nächsten Satz (damit möchte ich vermeiden, meine Tätigkeit auch nur ansatzweise in die Nähe von Cartier-Bresson zu rücken...)

Ich war gerade 4 Wochen in LA und habe dort versucht, ein fotografisches Essay über die Downtown-Area zu fotografieren. Ausrüstung: Rolleiflex TLR mit 80mm Brennweite (das ist bei 6x6 die Normalbrennweite). Basta. Ich habe keine Sekunde eine längere oder kürzere Brennweite vermisst. Die als Notizbuch mitgenommene M8 mit dem 15er erwähne ich hier nicht, weil sie nicht für die eigentlichen "ernst gemeinten" Fotos genutzt wurde.

Die Manie, für jede fotorafische Eventualität geüstet zu sein, erscheint mir immer als etwas... überzogen? Superzooms mögen in den Händen von Sportreportern oder Wildlife-Fotografen Sinn machen, für die Dokumentation eines Urlaubs sind sie in meinen Augen technischer Overkill.
Grüße,
Nick
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mrh400

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #28 am: 11.02.2008, 10:48 Uhr »
Hallo,
Und um auch zur Ausgangsfrage was beizutragen, wenn auch vielleicht etwas Provokantes: die in meinen Augen besten und konzentriertesten Bilder entstehen, wenn man eine Kamera (egal ob DSLR oder SLR, Messsucher- oder TLR-Kamera oder auch eine digiatle Kompaktknipse) dabei hat, die mit einer (!!) Festbrennweite bestückt ist, wobei das je nach Temperament und Gusto des Fotografierenden ein leichtes WW oder ein Normal- bis Kurztele sein kann. Damit gelingen nicht deshalb die besten Bilder, weil eine Festbrennweite technisch und optisch in der Regel allen Zooms überlegen ist (das spielt keine wirklich wichtige Rolle), sondern weil man einen erheblich schärferen und selektiveren Blick bekommt, wenn man sich auf einen Bildwinkel konzentriert und damit dann halt nur das fotografiert, was sich damit fotografieren lässt.

wahrscheinlich hast Du recht. Wenn man allerdings lange genug mit "Breitbandausrüstung" (sei es Superzoom oder mehrere kleinere Zoomobjektive) unterwegs ist und das auch meist nur wenige Wochen im Jahr, dann ist es wahrscheinlich ziemlich mühsam, diesen Blick wiederzubeleben oder zu erlernen (je nachdem, womit man angefangen hat). Vermutlich kommt das der Entziehungskur eines schwer Drogenabhängigen gleich  :lol:

Obwohl "Telefan" muß ich mir natürlich auch die Frage stellen, ob man jede Bergkapelle, die man auf der anderen Seite des Tals mit einem Fernglas erkennen kann, auch als Foto mit nach Hause nehmen muß. Andererseits: sowohl den Bison, der gerade den Fluß überquert hat und sich schüttelt, als auch die ganz oben angebrachten Wasserspeier gotischer Kirchen schaue ich mir gerne auch zuhause wieder an und möchte dabei nicht nur den Eindruck von Fliegensch... haben. Und bei beiden Beispielen ist das viel zitierte "Turnschuhzoom" wenig hilfreich.
Gruß
mrh400

DocHoliday

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Re: DSLR: Welche Objektive nehmt Ihr mit in den Urlaub?
« Antwort #29 am: 11.02.2008, 10:50 Uhr »
@Nick: Da steckt sicher viel wahres drin. Auch aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Aufnahmen, wo ich das Super-WW oder das Tele nur benutzt habe, weil das Objektiv aufgrund der Verhältnisse vor Ort anders nicht ins Bild zu bekommen war, meist nicht gerade die besten sind. Sprich: mit weniger Möglichkeiten beim Material hätte ich sie gar nicht gemacht und auch nichts versäumt.

Ich erwische mich immer wieder dabei, mich in den technischen Möglichkeiten der Kamera zu verlieren und Bilder zu machen, weil es halt geht, obwohl ich vorher eigentlich schon fast sicher bin, dass da nichts vernünftiges draus wird. Die Versuchung, der wohl jeder ganz schnell erliegt, der von Film auf digital umsteigt, ist die Möglichkeit nahezu unbegrenzt viele Bilder zu machen, ohne dafür nennenswert Geld auszugeben. Die Erkenntnis, dass man dadurch nur mehr Müll produziert aber keine besseren Bilder, braucht wesentlich länger.

Ich habe auch schon ernsthaft überlegt bei einem meiner nächsten Trips die DSLR zuhause zu lassen und nur die alte Rolleiflex SLX mitzunehmen. Bei 12 Aufnahmen pro Rollfilm wird man dadurch gezwungen, sich viel stärker auf die Auswahl der Motive, die Bildkomposition und die Wahl des Kamerastandorts zu konzentrieren.

Jetzt haben wir uns aber schon weit vom eigentlich Thema entfernt.

Back on Topic: Wie ich oben schon geschrieben habe würde ich lieber eine hochwertige Linse mit einem beschränkten Brennweitenbereich mitnehmen. Mit dem klassischen Standardzoom  (leicgtes WW bis leichtes Tele, z.B. 35-85mm) hat man schon 80% und mehr der Aufnahmen abgedeckt. Bei meinen Bildern sind sicher locker 90% mit dem 24-70mm entstanden.

@JackBlack: Zur Frage Kompakte oder DSLR: Mit einer guten Kompakten oder Superzoom-Kamera kann man sicher hervorragende Bilder machen, vor allem, wenn man das Göück hat noch eine zu besitzen, wo der Hersteller nicht der Versuchung erlegen ist, idiotisch viele Pixel auf idiotisch kleinem Raum unterbringen zu müssen und damit die Bildqualität eher zu verschlechtern. Das ändert aber nichts daran, dass die SLR bestimmte systembedingte Vorteile hat. Ob man die braucht, ist wieder eine andere Frage.
Aber wie wir beide ganz genau wissen, hat die Anschaffung technischen Spielzeugs nur am Rande etwas mit dem tatsächlichen Bedarf oder gar Vernunft zu tun ;).
Gruß
Dirk