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Autor Thema: Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist  (Gelesen 777 mal)

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Heiner

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Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist
« am: 09.09.2017, 15:45 Uhr »
Hi!

Zitat
Der Kampf des Südens gegen den Norden dauerte vier Jahre und war der tödlichste Konflikt Amerikas. Noch heute sind viele Amerikaner besessen von diesem Krieg. Der Grund: Er hat nie wirklich geendet.
welt.de

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

dschlei

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Antw:Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist
« Antwort #1 am: 10.09.2017, 15:19 Uhr »
Der Autor schreibt:"Der amerikanische Bürgerkrieg, der offiziell von 1861 bis 1865 dauerte, ist unsere nationale Besessenheit, unsere Obsession. Und auch wer (wie der Schreiber dieser Zeilen) erst spät in seinem Leben nach Amerika kam und die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat, wird bald von dieser Obsession angesteckt."Ich habe keine Ahnung wo der Autor lebt, aber hier wo ich lebe (und das schon seit ueber 40 Jahren) spricht man nicht vom Buergerkrieg oder seinen Folgen.  Weder im Freundeskreis, in der Familie oder bei der Arbeit wird das oder ist das je erwaehnt worden!
Es mag sein, dass es ein noch schwelendes Problem bei vielen Menschen in den ehemaligen Kriegsgebieten ist, aber hier im Mid West und auch bei Verwandten in Colorado und Kalifornien ist das kein Thema.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Microbi

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Antw:Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist
« Antwort #2 am: 13.09.2017, 10:59 Uhr »
Haben nicht alle Länder Leichen im Keller?
Die Sache mit den Statuen ist freilich befremdlich. In erster Linie gar nicht wegen der Person - z.B. Gen. Lee war ein Soldat, als Symbol mehrdeutig - sondern Anlass und Stifter sind das Problem.
Aber stehen in Frankreich nicht mehrere Statuen v. Napolen? Seine Feldzüge, seine Person dürften schon im eigenen Land nicht unumstritten sein.
Napoleons Wirken war eben ambivalent.
Und auch die Gründe des Bürgerkrieges in den USA waren ambivalent. Sklavenbefreiung? Ja, sicher - war mit "im Paket" und plakativ. Aber war das der einzige Grund? War das überhaupt der wichtigste Grund?
"Wir" würden uns es zu einfach machen, wenn wir sagen würden, "die guten Nordstaateler führten Krieg gegen die bösen Südstaatler (nur) für die Befreiung der Sklaven".
Und ob die Frage noch so allgegenwärtig ist? Nicht wirklich. Schon allein wegen der Mobilität der Amerikaner. Da wohnen die Enkelkinder v. ehemaligen Plantagenbesitzern im Norden und die Abkömmlinge v. Unionssoldaten im Süden, oder zusammen im Westen und sind miteinander verheiratet.
Wenn überhaupt, dann kann man noch im Süden, bei alteingesessenen Familien eine Art romantische Nostalgie spüren: Die guten alten Zeiten -  die es so gar nicht gab.
Und weil sich der Süden endlich im Umbruch befindet, werden die Ewiggestrigen und deren Stimmen nach oben gespült. Verstärkt wird es noch durch andere Probleme. Aber kann man den bisher halbherzig verwirklichten, aber um so überfälligeren Vollzug der Gleichberechtigung noch aufhalten?
Ich glaube nicht. Wenn es auch morgen noch nicht gleich so weit sein wird.... Dafür sorgt schon allein die demographische Entwicklung.

Mic

wolfi

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Antw:Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist
« Antwort #3 am: 14.09.2017, 09:54 Uhr »
Es gibt ja noch andere Unterschiede zwischen "Nord" und "Süd" - Stichwort:
Bible Belt ...

Und wenn ich mit Leuten aus dem aufgeklärten Norden spreche (Freunde, Verwandtschaft meiner Partnerin, früher akademische Kollegen etc), dann fallen sogar böse Worte wie Redneck oder Obesity Belt ...

Drummond

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Antw:Der Bürgerkrieg, der nie zu Ende gegangen ist
« Antwort #4 am: 14.09.2017, 10:09 Uhr »
Es gibt ja noch andere Unterschiede zwischen "Nord" und "Süd" - Stichwort:
Bible Belt ...

Und wenn ich mit Leuten aus dem aufgeklärten Norden spreche (Freunde, Verwandtschaft meiner Partnerin, früher akademische Kollegen etc), dann fallen sogar böse Worte wie Redneck oder Obesity Belt ...

Vor allem sollte man sich bei solchen Themen über den Schreiberling informieren.
Dann kann man das etwas einordnen.