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Autor Thema: Im Urlaub Risiken eingehen ?  (Gelesen 5709 mal)

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Utah

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Im Urlaub Risiken eingehen ?
« am: 03.10.2006, 14:22 Uhr »
Hallo!

Ein neues Thema für Pro & Contra:

Geht ihr im USA Urlaub Risiken ein ?

Fahrt ihr z.B. ganz allein 70 Meilen mit dem Auto im Niemandsland, auch wenn die Versicherung es untersagt ?
Wandert ihr in Gegenden die kaum besucht werden ?
Seit ihr euch bewußt, wenn man sich z.B. in einem Slotcanyon verletzt, das ihr dadurch auf fremde Hilfe angewiesen sein könntet ?
Schaltet der Entdeckergeist den gesunden Menschenverstand aus ?
Geht ihr solche Risiken bewußt ein oder laßt es lieber bleiben ?  

Wie sind eure Meinungen ?

Vielen Dank an DocHoliday für die Anregung dieses Themas!

Neue Themenvorschläge wie immer oben im festgestickten Thread "Pro & Contra Themen" posten.
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

MoodyMare1

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #1 am: 03.10.2006, 15:16 Uhr »
ich enthalte mich jetzt mal, allerdings finde ich es unter aller weiblichen Schwein wenn Touristen mit ihren Rental Cars in Gebiete vordringen in denen ein Mensch nichts zu suchen hat, schon gar nicht mit einem Auto, vorzugsweise Naturschutzgebiete oder Privates Land.

brigi

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #2 am: 03.10.2006, 16:30 Uhr »
Nachdem ich auch hier keinen Heldentod sterben werde u mich bewußt keinen allzugroßen Risiken aussetze, halte ich es im Urlaub auch so.

Einziger kleiner Unterschied, hier meide ich gewisse Ecken (weil ich diese kenne) u drüben schau ich halt daß ich diese schnell verlasse. Was aber bisher äußerst selten vorkam. :wink:

Genauso halten wir es mit Geschwindigkeitsbegrenzung (b. 10% mehr), war nie ein Probl., für alles andere täte mir das sauer-verdiente Geld leid.
liebe Grüsse Brigi
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Antje

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #3 am: 03.10.2006, 18:53 Uhr »
Hallo,

im Urlaub wie hier - ich gehe eigentlich keine Risiken ein - warum sollte ich das in unbekannten Gegenden, wenn ich es hier schon nicht mache.

Bin halt einfach nicht der Typ dazu - ich überschaue Dinge ganz gern und warum sollte ich mich im Urlaub um 180° drehen (ich hab auch in Neuseeland nicht auf einmal mit dem Bungeespringen angefangen....)

Antje

HashBrown

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #4 am: 03.10.2006, 19:04 Uhr »
Genauso ist es bei mir auch.
Danke, Antje, du sprichst mir aus der Seele.
Viele Grüße, HashBrown

DocHoliday

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #5 am: 03.10.2006, 19:10 Uhr »
Da ich diese Diskussion angestoßen habe, will ich auch meinen Teil dazu beitragen.
Ich für meinen Teil gehe im Urlaub durchaus Risiken ein. Ich fahre mit dem Mietwagen jenseits asphaltierter Pisten ohne Versicherungsschutz. Ich wandere alleine in entlegenen Gebieten, wo es z.T. Tage dauern könnte, bis jemand mich findet, wenn ich mir z.B. bei einem Sturz ein Bein breche. Ich klettere auch schon mal alleine durch enge Canyons, wo neben der Gefahr eines Sturzes auch die eine oder andere Klapperschlange lauern könnte.
Last but not least: Wenn ich in Las Vegas bin, riskiere ich mein sauer verdientes Geld am Blackjacktisch ;)

Warum tue ich das? Zum einen natürlich, weil manche sehenswerten Ziele für mich ohne die genannten Risiken gar nicht erreichbar wären. Vor allem aber, weil es gut tut, mal aus meiner regulierten und abgesicherten Alltagsexistenz auszubrechen, sozusagen das kleine Abenteuer zu suchen. Das ist ein wesentlicher Punkt, der für mich den Reiz von Touren zu den abgelegeneren Zielen im amerikanischen Südwesten, in das australische Outback oder demnächst hoffentlich ins südliche Afrika ausmacht. Wenn man wirklich Natur (und sich selber in der Natur) erleben will, geht das halt nicht ganz ohne Risiken.

Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass ich mir keine Gedanken mache, welche Risiken noch vernünftig kalkulierbar sind, und einfach gedankenlos jede Gefahr suche. Sein Hirn sollte man schon eingeschaltet lassen und ggf. rechtzeitig kehrt machen.

Zitat von: MoodyMare1
ich enthalte mich jetzt mal, allerdings finde ich es unter aller weiblichen Schwein wenn Touristen mit ihren Rental Cars in Gebiete vordringen in denen ein Mensch nichts zu suchen hat, schon gar nicht mit einem Auto, vorzugsweise Naturschutzgebiete oder Privates Land.


Wer spricht hier von Naturschutzgebieten oder privatem Land? Bisher habe ich mich auf meinen Touren auf offiziell freigegebenen Pisten auf öffentlichem Land bewegt. Auf privatem Land fragt man halt den Eigentümer.
Warum ist es nur unter allem "weiblichen Schwein", wenn Touristen in diese Gebiete vordringen? Richten die Einheimischen weniger Schäden an?
Na ja, das wäre wohl wieder ein eigenes Thema für eine pro und contra Diskussion.
Gruß
Dirk

boehm22

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #6 am: 03.10.2006, 22:41 Uhr »
Also ich mach schon auch Sachen, die eigentlich nicht erlaubt sind - jedoch für mich keine besondere Gefahr bringen, das Risiko kalkulierbar ist und von vielen anderen auch gemacht werden: mit dem normalen Mietwagen auf den Mauna Kea fahren, auf einer unpaved Road in eine Fischerstadt an der Westküste Kanadas fahren (Bamfield).

Schnell mal Parken, ohne einen Parkzettel zu bezahlen - auf das Riskio, daß ausgerechnet in den 10 Minuten ein Wächter kommt.


Wenn ich zum Wandern ins Backcountry gehe, dann sehe ich da auch kein gesteigertes Riskio, obwohl ich solo und weiblich unterwegs bin - weil ich da auf Wanderwegen bleibe, die markiert sind, meist auch so beliebt sind, daß täglich jemand vorbei kommt und ich hinterlasse auch meinen genauen Weg bei der Ranger-Station.

In all den Fällen ist es eigentlich für mich kein Risiko. Ich kann die Situation einschätzen.

Was ich nicht mache: die Geschwindigkeitsbegrenzungen um mehr als 5 Meilen überschreiten, Kamera oder wertvolle Sachen offen im Auto liegen lassen oder in - nach meinem Gefühl - unsicheren Stadtteilen parken.

Das ist mir dann zu riskant.
Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



MoodyMare1

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #7 am: 04.10.2006, 00:09 Uhr »
@Doc, Weil Touristen (egal woher es gibt ja auch US Touristen) gerne dorthin vordringen wollen wo es etwas zu entdecken gibt und kaum touristmus ist, und das ist leider meist in Gebieten das privat liegt oder in einem Naturschutzgebiet, und da stoesst es mir sauer auf. Egal wer, ob einheimischer, Tourist oder Europaeischer Tourist.

PaulWerner

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #8 am: 04.10.2006, 07:23 Uhr »
Hallo,
Vorschriften haben meist einen Grund (manchmal auch anscheinend nicht :D ). Leider kann man auch nicht alles in einen Tof werfen.
Bei Parkverstöße und Geschwindigkeitsübertretungen sind die Risiken kalkulierbar. Beim Fahren auf unbefestigten Straßen leider nicht.
Überlegen könnt man auch, wo das Übertreten von Vorschriften aufhört und die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anderen bzw. der Umwelt beginnt.
Diese Vorschriften zu Übertreten ist das Problem jedes einzelnen.
Von mir aus kann jeder z.B. mit seinem Auto eine unbefestigte Straße fahren und seinen Versicherungsschutz verlieren (in wie weit, darüber könnte man sich auch streiten).
Schade, dass es nicht möglich ist, die Beanspruchung eines Fahrzeuges zu messen und dem Kunden in Rechnung zu stellen. Die Überprüfung bei der Rückgabe des Fahrzeuges sind leider auch zu schlecht um Schäden am Fahrzeug zu erkennen.
So wird eben der nächste Mieter mit einem evtl. kaputten Fahrzeug fahren müssen.
Dass die Umwelt bei so etwas leidet, ...??!!
Scheint auch kaum jemand zu interessieren.

Fahrlässig finde ich es allerdings, wenn in einem Forum geschrieben wird:
Kannst Du ruhig machen, kann eigentlich nichts passieren usw. usw.
Derjenige, der sich dann danach richtet, kann sich leider nicht! darauf berufen -der Mod XYZ aus dem Forum hat aber geschrieben..-
Irgendwie hat ein Poster, und insbesonders die Mods auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Usern.

HashBrown

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #9 am: 04.10.2006, 07:44 Uhr »
Zitat von: PaulWerner

Fahrlässig finde ich es allerdings, wenn in einem Forum geschrieben wird:
Kannst Du ruhig machen, kann eigentlich nichts passieren usw. usw.
Derjenige, der sich dann danach richtet, kann sich leider nicht! darauf berufen -der Mod XYZ aus dem Forum hat aber geschrieben..-
Irgendwie hat ein Poster, und insbesonders die Mods auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Usern.



Die Verantwortung kann sich aber in einem anonymen Forum aus der Natur der Sache heraus letztlich nur auf sehr grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz beschränken.

Auch wenn das bei vorherrschender Vollkaskomentalität gelegentlich vergessen wird, trägt die größte Verantwortung jeder für sich selbst.
(Paul, das ist nicht persönlich gemeint!)
Viele Grüße, HashBrown

PaulWerner

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #10 am: 04.10.2006, 08:00 Uhr »
Hallo Hashbrown,
ich rede nicht von einer Verantwortung um juristischen Sinne.
Die gibt es hier nicht.
Es gibt aber auch eine moralische Verantwortung.
Und was User angeht.
Ich habe schon oft erlebt, dass User Jemanden regelrecht gesucht haben, der schreibt, diese Strecke (egal ob Entfernung oder Gravel) kannst Du ohne Probleme fahren und dann sauer sind, wenn man etwas anderes schreibt.
Oder eben User, die so unerfahren sind, dass sie keine eigene Meinung haben.

HashBrown

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #11 am: 04.10.2006, 08:39 Uhr »
Auch die moralische Verantwortung sehe ich nur sehr eingeschränkt.
Wer als User seine Reise nach Tips in diesem Forum ausrichtet, ist erwachsen.  Es ist die Sache des Users, ob er sich an Ratschläge hält oder nicht. Seine sittliche oder moralische Reife kann ein Mod nicht beurteilen.

Wenn sich ein User beschwert, wie du das geschildert hast, spricht das gegen seine Reife. Sein Problem. Und wie du schon richtig sagtest: Kein juristisches Problem. Glücklicherweise.
Viele Grüße, HashBrown

Stephan_

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #12 am: 04.10.2006, 08:42 Uhr »
Ich kann mit dem Diskussionsthema nicht so sehr viel anfangen, weil ich nicht gewnau erkenne, was riskant ist.

Alle Dinge, die wir täglich tuin haben doch auch immer die Optiopn des Scheiterns und damit ein Risiko in sich. Wenn ich was esse, dann laufe ich ja Gefahr, dass es mir nicht schmeckt - bin ich damit ein riskanter Esser?

Fahre ich mit dem Mietwagen auf verbotenen Wegen und ich habe einen Schaden, so muss ich diesen vermutlich selbst zahlen. Bin ich ein riskanter Fahrer, wenn ich trotzdfem über ungepflasterte Straßen fahre.

Fahre ich auf erlauvten Wegen und habe einen Reifenplatzer, dann ist das Risiko eines Unfalls hoch.

Ich wäge für mich ab und entscheide mich für aus meiner Sicht ungefährliche Sachen. Das heißt, wenns daneben geht, kann ichmit den Folgen umgehen, oder aber die Chance das es daneben geht ist so gering, dass ich das "wagnis" eingehe.

stephan

P.S.: ich war noch nie in Situationen in denen ich mir sagen musste, dass ich das Risiko besser nicht eingegangen wäre, also bin ich im Urlaub wohl nicht riskofreudig :-)
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas

OWL

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #13 am: 04.10.2006, 10:03 Uhr »
Im Urlaub Risiken eingehen ? Ja, wann denn sonst? Hier im Münsterland bin ich ja schon froh, wenn ich eine Wanderung mal so legen kann, daß ich mal für 1 km keinen Asphalt unter den Schuhen habe. Wenn ich also Gebirge, Wüste, Gletscher oder Vulkane erleben will, geht das nur auf Reisen. Aber ein wichtiger Aspekt ist, daß ich mich auf solche Reisen gut vorbereite und auch weiß, wo meine Grenzen liegen, sowohl was meine Outdoor-Fähigkeiten als auch was meine sportliche Konstitution angeht.

Und nun kommt das große Problem eines Reiseforums: Wir geben hier Tips für Leute, die wir nicht kennen! Vielen meiner Bekannten würde ich nicht mal die Hälfte meiner Wanderungen empfehlen, einige schaffen hingegen viel heftigere Touren als ich. Wie soll ich also jemandem Ratschläge geben, den ich gar nicht kenne? Besonders schwierig wird es, weil manche Fragesteller so gar nichts über ihre Interessen und Reiseerfahrungen bekannt geben! Es ist eigentlich gar nicht so schlecht, daß sich der Thread in Richtung dieser Frage entwickelt hat.

Meine Meinung: Wir müssen nicht jeden zur Wave schicken, ich kenne durchaus Leute, für die diese Wanderung ein zu hohes Risiko ist! Wenn einer schreibt, daß er gerne und viel wandert, klar, aber sonst???

Quid licet Iovi, non licet bovi

HashBrown

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #14 am: 04.10.2006, 10:28 Uhr »
Zitat von: OWL

Meine Meinung: Wir müssen nicht jeden zur Wave schicken, ich kenne durchaus Leute, für die diese Wanderung ein zu hohes Risiko ist!


Stimme dir zu, allerdings wird keiner "geschickt", jeder Wanderer geht da freiwillig hin.
Es kommt, wie du schon sagtest, auf die eigene Risiko-Einschätzung an. Und den daraus möglicherweise entstehenden Schaden.
Und diese Einschätzung ist abhängig von persönlichen Wertvorstellungen.

Deswegen möchte ich mein erstes Posting in diesem Thread hier auch relativerien, da ich selbstverständlich Risiken eingehe (DocHoliday hat das so schön mit dem Blackjacktisch beschrieben.)
Nur sind das eben Risiken aus meiner Sicht.
Viele Grüße, HashBrown

mrh400

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #15 am: 04.10.2006, 11:06 Uhr »
Hallo,
natürlich gehe ich im Urlaub Risiken ein - aber wohl keine wesentlich höheren als hier. Die Frage ist vor allem, wie man das jeweilige Risiko einschätzt und wie man sich auf "Ernstfälle" einstellt (soweit man das kann).
Beispiele:
    Jeder Flug ist ein Risiko, wenngleich ein relativ geringes; aber man kann dubiose Carrier vermeiden.

    Jede Teilnahme am Straßenverkehr ist ein Risiko, und zwar ein höheres als beim Fliegen; aufmerksame Fahrweise kann das begrenzen, aber von anderen Verkehrsteilnehmern verursachte Gefahren nicht ausschließen (nicht nur bei uns, auch in den USA sind auf  den Straßen manchmal Irre unterwegs - vor allem im Umkreis von Großstädten).

    Ein weiteres Risiko besteht darin, daß man bei einem Mietwagen schwer abschätzen kann, wie fahrtauglich das Gerät eigentlich ist;
ein grob angefahrener scharfkantiger Randstein im Stadtverkehr kann da im übrigen bei weitem mehr Schaden anrichten als 100 mi verhalten gefahrener Gravel.

Beim Wandern sind wir idR zu zweit; in Gebieten mit nur rudimentärer Wegführung - auch wenn sie zunächst übersichtlich ausschauen - haben wir ein GPS dabei; ausgesetzte Trails gehe ich weder hier noch dort noch sonstwo; einsame Wanderwege in Bear Country werden gemieden; zu Bisons wird Abstand gehalten (mehr als von manch anderen Touristen).

Gravel wird gefahren, soweit es sich um "ordentliche" Straßen handelt, wo man damit rechnen kann, daß ab und zu jemand vorbeikommt (z.B. ist man auf der CCR wohl nie richtig allein; auf der Castle Gardens Road war ein mehrfaches an Verkehr als auf vielen geteerten Nebenstraßen); Abstecher "zur Seite" können idR fußläufig zurückgekehrt werden; auf Waschbrett wird nicht gebolzt (auch mit SUV nicht), sondern "nur" gerade noch geschwebt, um nicht unverhofft in größere Löcher zu fallen; bei schlechtem Zusand wird halt eher geschlichen; Reifenpannen dürften bei dieser Fahrweise glimpflicher ausgehen als bei Highwaytempo; als Placebo ist immer Fix-a-Flat dabei (seit einer Panne ohne Gravel!); der Verlust des Versicherungsschutzes ist als rein finanzielles Thema leichter kalkulierbar als die vielen anderen Dinge. nb 1: ich fahre nirgends im Gelände herum, sondern nur auf Straßen, die als solche unterhalten werden und die nicht selten von öffentlichen Stellen wie BLM oder NPS als Zufahrten zu Sehenswürdigkeiten empfohlen werden; nb 2: Nachmieter haben mit einem so gefahrenen Fahrzeug wahrscheinlich ein geringeres Risiko als mit einem rücksichtslos über den Asphalt gedroschenen Auto.

In Städten wird nach "no-go-areas" gefragt und diese ggfs. gemieden; auch sonst haben wir die Augen vielleicht etwas mehr offen als hierzulande, weil man ja doch als Touri erkennbar ist.[/list:u]
Gruß
mrh400

IkeaRegal

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #16 am: 04.10.2006, 11:37 Uhr »
Ich finde diese Vergleiche immer witzig. Da wird das Risiko abzustürzen mit dem Risiko verglichen unversichert durch die Pampa zu fahren. Diese Argumentation begegnet mir häufig, wenn es um die Risiken eines Rauchers geht ;) Wer einfach seinen vernünftigen Menschenverstand einschaltet, ist sich darüber im klaren, was mehr Risiko und weniger Risiko bedeutet.

Naja, jeder muss mit seinem Gewissen mit sich selber im reinen sein.

Ich war bisher nicht im Südwesten, aber ich gehe im Urlaub genausowenig Risiken ein, wie hier. D.h. ich würde nicht über Schotterpisten fahren (jedenfalls nicht irgendwelche gravel roads). Ein paar Hundert Meter zum nächsten Parkplatz sind sicherlich ok.

Kauschthaus

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #17 am: 04.10.2006, 12:35 Uhr »
Ich denke, man muss das Reisen an sich nicht als Risiko im hier gemeinten Sinne bezeichnen. Ich verstehe das Thema so, dass gefragt wird, ob man Risiken eingeht, die über das ganz normale touristische Dasein hinaus gehen.

Weder mein Mann und ich sind da sonderlich risikobereit. Ich vermutlich noch ein bisschen weniger.  :oops:  :wink:

Und da wir mit Kindern reisen, achten wir noch mehr auf eventuelle Gefährdungen. Mir ist z.B. immer sehr unwohl, wenn wir Wanderwege lang gehen, wo es Schlangen geben könnte. Ich pfeife also die Kinder manchmal zurück, wenn sie allzu abseits rumkraxeln, dabei in Fels- oder Erdspalten greifen usw.

In wirklich einsamen Gegenden, wo man eventuell den ganzen Tag keinen Menschen sieht, waren wir noch nicht unterwegs. Unpaved Roads sind wir schon gefahren, allerdings nur auf ausgewiesenen Strecken, z.b. auf der Onion Creek Road. Und auf dem Weg zu manchen Campgrounds lässt sich das sowieso nicht vermeiden.

Ansonsten erschöpft sich die Risikobereitschaft darin, dass wir unser Zelt auch auf campgrounds in Bärengegenden aufstellen. Mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (bärensichere Boxen etc.) ist das sicher ein kalkulierbares Risiko.

Da wir in der Reisezeit August unterwegs sind, hält sich die Wanderlust sowieso in engen Grenzen. Auf den "touristischen Trampelpfaden", die wir bis jetzt in ein paar Parks gegangen sind, ist uns jedenfalls nichts begegnet, was uns als Albbewohner irgendwie gefährlich vorkam, von möglichen Schlangen mal abgesehen. Wanderwege direkt an steilen Felsabhängen entlang (auf denen wir die Kinder streng bewachen) finden wir zu Hause im Umkreis von wenigen km häufiger vor. (Anders als scheinbar im Münsterland  :wink: )

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

mrh400

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #18 am: 04.10.2006, 12:38 Uhr »
Hallo,
Zitat von: IkeaRegal
Ich finde diese Vergleiche immer witzig. Da wird das Risiko abzustürzen mit dem Risiko verglichen unversichert durch die Pampa zu fahren.
da liegt wohl ein Mißverständnis vor. Es ging mir nicht um einen Vergleich, sondern um eine beispielhafte Aufzählung von Risiken unterschiedlichster Natur im Urlaub (wie der Titel ja allgemein von "Risiken" spricht). Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Schadenfalles hat ja nichts damit zu tun, ob das Risiko als solches besteht oder nicht; sie beeinflußt nur die Höhe des Risikos.

Manche Risiken geht man ein, weil man die Realisierung für unwahrscheinlich hält, auch wenn die Folgen unbeherrschbar sind (Flugzeugabsturz); manche, weil man die Folgen trotz höherer Eintrittswahrscheinlichkeit für beherrschbar hält (Panne auf Gravel). Risiken sind es allemal und eine noch so geringe Wahrscheinlichkeit schließt nicht aus, daß es einen trifft (es gibt auch immer wieder Leute, die trotz größter Unwahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen werden oder im Lotto gewinnen).
Gruß
mrh400

alljogi

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #19 am: 04.10.2006, 14:37 Uhr »
Die Frage war, wenn ich es richtig verstanden habe, ob man im Urlaub mehr Risiken eingeht als zuhause? Wobei man das Wort Risiko definieren müsste.

Geht man davon aus, daß ein Risiko Leib- und Leben in Gefahr bringt, dann bin ich sicher im Urlaub nicht risikofreudiger als im Alltag. Ein bißchen Adrenalin darf zwar schon mal fließen, aber so richtig lebensgefährlich wird es eigentlich nie. Damit auch nicht im Urlaub.

Ist es jetzt ein größeres Risiko auf gravel zu fahren? Ich würde sagen - Nein, warum auch? Das einzigste Risiko das eventuell größer ist, ist das eines Plattfußes. Der ist zwar ärgerlich, aber mehr auch nicht. Sicher gibt es Unterschiede zwischen gravel und gravel. Eine Straße die als solches nicht mehr erkennbar ist, muss man ja nicht unbedingt fahren. In den USA sind gravel roads allerdings nichts zu selten und vielerorts für Menschen die einzigste Verbindung zur Außenwelt.

Schlangen, Bären und sonstige gefährliche Tiere wie z.B. der gemeine Mountain lion sind da schon etwas anderes. Aber auch nur, weil wir in Mitteleuropa verlernt haben, mit dieser Gefahr zu leben. Wer sich an bestimmte Regeln hält, wird im Normalfall ohne Gefahr für Leib und Seele über die Runden kommen. Im übrigen meiden diese Tiere die Menschen und gehen ihnen wenn möglich aus dem Weg. Die Betonung liegt auf wenn möglich. Deshalb sollte man eben auch etwas vorsichtig sein und den Tieren die  Möglichkeit geben auszuweichen. Wobei ich zugebe, dass ich bisher mit einem mountain lion (Puma) noch keine Bekanntschaft gemacht habe und deshalb auch nicht weiß wie er reagiert oder wie man sich im Fall der Fälle verhalten soll. In der Umgebung von Page soll es ja genug davon geben. Ob´s stimmt, will ich eigentlich gar nicht erfahren.

In Städten hilft einem glaube ich der gesunde Menschenverstand schon viel weiter. In Gegenden in denen man das Gefühl hat besser nicht sein zu wollen, sollte man besser eben auch nicht sein. Ich glaube persönlich nicht, dass es in den USA dahingehend gefährlicher ist als bei uns in Deutschland oder in Europa. Wer bei Nacht schon mal durch München gefahren ist, wird mir sicher Recht geben. Selbst in unserem schönen Allgäu gibt es Gegenden in denen man nach Sonnenuntergang nicht unbedingt sein muss. Ich würde jetzt nicht sagen, es ist lebensgefährlich. Aber darauf verzichten könnte ich trotzdem.

Über das Risiko des Fliegens ist glaube ich auch schon viel gesagt worden. Am Besten gefällt mir eigentlich der Satz:" Das gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt zum Flughafen". Der sagt eigentlich schon alles.

Nee, also ich glaube wir gehen im Urlaub auch nicht mehr Risiken ein als sonst. Wobei für jeden wie erwähnt das Risiko an einer anderen Stelle anfängt. Was für den einen lebensgefährlich anmutet, ist für einen Anderen Normal. Das wichtigste ist doch, dass man seinen Urlaub geniessen kann und sich nicht ständig über ein mögliches Risiko Gedanken machen muss. Denn dann wird der Urlaub schnell zum Albtraum.

Gruß aus dem Allgäu
alljogi
Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum!!!

Stephan_

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #20 am: 04.10.2006, 14:57 Uhr »
Wenn ich es recht bedenke, verhalte ich mich im Urlaub eigentlich genauso, wie wenn ich keinen Urlaub habe. Zwar ist die Stimmung vielleicht etwas entspannter, aber ich fahre halt auch mal los, ohne vorher genau zu wissen, was mich erwartet. Zu Hause mache ich das auch, wenn ich zum Beispiel am Wochende nicht so auf die Zeit achte.

Also nur weil ich Urlaub habe gehe ich keine höheren Risiken ein als sonst auch.

Wenn ich die Beiträge hier im Forum im Allgemeinen betrachte, geht es uns hier allen offensichtlich um Risikovermeidung: wo fahre ich am besten hin, wo übernachte ich, gebe ich Trinkgeld oder nicht. Meiner Schätzung nach haben 80% der Beitrage das Ziel ein Risiko zu vermeiden. man bereitet sich halt auf neue Situationen vor, um sie besser einschätzen zu können.

stephan
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas