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Autor Thema: Minutiöse Planung vs sich einfach treiben lassen. Warum machst du es wie?  (Gelesen 50607 mal)

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IkeaRegal

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Grundsätzlich: Leben und leben lassen. Wer minutiös seine Route plant, soll das tun. :)

Ich gehöre zu den "Grobplanern": d.h. die Route steht schon zuhause, auf der Liste stehen Highlights die man machen kann und vor Ort entscheide ich, was genau ich mir angucken werde. Meist schau ich Abends kurz auf die Liste und das wars.


PrivatePaula

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Bin mehr für Grobe Planung,lass mich da überraschen! :D Da ich noch nicht genau weiss, ob es  dieses Jahr überhaupt klappt mit USA hab ich den Ersten Tag schon voll durchgeplant!Flug nach LAX,und dann je nach Ankunft ne Nacht in LA oder gleich nach San Diego fahren! 8)
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

wolfi

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Was ich bei dieser Diskussion witzig finde:
 
Sind es die Jüngeren, die genau planen ?
 
Die älteren, so wie Marterpfahl, lassen sich mehr treiben - und wir (inzwischen ü65) tun das auch ...
 
Ich buche auch nur ein paar Eckpunkte, wie schon beschrieben: Erstes und letztes Hotel, Großstädte, Nationalparks, evtl Feiertage - den Rest lassen wir offen.
 
Da wir "erst" fünf Jahre zusammen sind und ich schon wesentlich mehr von USA gesehen habe als meine Partnerin (die war mehr als 40 Jahre hinter dem Eisernen Vorhang eingesperrt ...), überlasse ich meistens ihr die Entscheidung:
 
Sollen wir hier bleiben, ggf noch eine Nacht anhängen ? Dass wir mehrere Tage an einem Ort bleiben passiert aber, nur wenn sich etwas besonderes ergibt - ansonsten möchte sie verständlicherweise so viel wie möglich Neues sehen.
 
Von unserer letzten Reise in den Westen dazu drei Beispiele:
 
Weil wir in Las Vegas relativ spät ankamen, habe ich für die erste Nacht das Motel 6 (an der Tropicana Ave, kann man zu Fuß zum Strip) genommen - am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich in ein Themenhotel. Aber als meine Partnerin diese Kitsch-Leuchtreklamen und Hotel-Designs gesehen hat, hat sie so lachen müssen ...
 
Daraufhin haben wir im Motel eine Nacht verlängert, sind am zweiten Tag in die outlets und abends nochmals den Strip entlang gebummelt - Vegas war abgehakt ...

In Williams sind wir auf dem Rückweg vom Grand Canyon "hängen geblieben" in der Wild West Junction - da muss im Sommer die Hölle los sein, im April konnten sich die zwei Besitzer zu den Gästen an die Bar setzen. Als uns einer erklärt hat, dass er am nächsten Abend ein Blues"Rock/Country Konzert gibt mit seiner Band und der andere uns sein im "Wild West Stil" eingerichtetes Gästezimmer gezeigt hat, da konnte ich der Bitte meiner Partnerin nicht widerstehen, im Wild West Zimmer zu übernachten - das "Bordell Zimmer" mit seinen roten Lampen schien uns nicht so angemessen für zwei ältere Herrschaften ...
 
In Laughlin sind wir am Ostersamstag im Edgware Casino abgestiegen, weil dort selbst am Feiertag die Zimmer relativ günstig waren - als wir beim Abendspaziergang gesehen haben, dass direkt nebenan "Open Air Blues and Beer Festival" war, da mussten wir auch noch einen Tag anhängen ...
 
Das hätte uns schwer geärgert, wenn wir jedes Mal wg vorgebuchter Hotels hätten weiterziehen müssen.
 
PS: Wie eigentlich alle hier wissen kann man ohnehin nicht "alles sehen/mitnehmen" selbst wenn man mehrfach in die gleiche Ecke zurückkommte - es gibt immer noch mehr ...
 

Inspired

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  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Ich überlege mir mittlerweile ganz gut, was ich wo machen will und wie lange ich an welchem Ort bleiben will. Das funktioniert auch in den meisten Fällen ganz gut.

Dabei ist mir nicht wichtig im Vorfeld schon unbedingt wissen zu müssen, wo genau ich übernachte, aber ich finde es bequem mir vorher im Internet schon ansehen zu können, welches Hotel günstig liegt und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Außerdem beginnt der Urlaub für mich damit mir wochen- oder sogar monatelang ausmalen zu können, wie die Reise so verlaufen könnte.

Vor Ort sieht dann das eine oder andere dann schon wieder anders aus: Ich storniere dann auch mal ein Hotel oder lasse es sausen, obwohl es kostet.

Wenn ich unterwegs bin, habe ich meistens eine Vorstellung, was ich in welcher Reihenfolge sinnvollerweise mache. Je nach Laune und Wetter sind das aber dann nur Optionen.

stephan65

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Was ich bei dieser Diskussion witzig finde:
 
Sind es die Jüngeren, die genau planen ?

Ich bin 45, ob ich zu den "Jüngeren" zähle, ist Ansichtssache. :)
Als Jungspund (16-22) bin ich "chaotisch/ungeplant" gereist, da habe ich deutlich weniger gesehen, auch weil ich oft garnicht so genau wusste, was ich wollte. Und das ist auch das, was ich überwiegend in Reiseforen lese. Die "ganz jungen", die Backpacker, die studierenden oder garnichts arbeitenden Aussteiger, das sind überwiegend die nichtplanenden. Klar, die können es sich ja auch erlauben.


Inspired

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Ich weiß nicht so recht, ob das eine Frage des Alters ist, vielleicht eher eine Frage dessen, wie man so gewöhnt ist seine Reisen zu planen.

Vor 20 Jahren habe ich mich nicht viel getraut hinsichtlich individueller Reisen.

Vor 10 bis 15 Jahren habe ich im Grunde erst damit begonnen, dann bin ich mehr oder weniger drauflos gefahren mit einem Reiseführer in der Tasche. "Damals" gab es aber auch noch nicht soooo viele Infoquellen im Internet, zumindest kannte ich sie nicht und bin gar nicht darauf gekommen sie zu nutzen.

Innerhalb der seitdem vergangenen Zeit bereite ich meine Reisen vorwiegend über das Internet vor, das gibt mehr Planungsmöglichkeiten, die ich auch gerne nutze.

Wäre ich nun 20 Jahre älter und hätte 2 Jahrzehnte mehr gehabt meinen Reisestil mit Reiseführer und sonst nichts zu planen, wäre ich vielleicht dabei geblieben?

Birgit (42)

Stefanie_GZ

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Ich plane auch sehr gerne nicht um mich dann zu 100% daran zu halten, sondern mehr zu sehen was möglich ist.  Zudem habe ich einfach extrem Spass daran, es ist sozusagen ein Hobby von mir geworden. 
Wie von so vielen hier sonst wären wir ja nicht hier. :D :D
Dann plane ich eine Reise und dann werfe ich wieder alles um.... :D

Um zu vielen Zielen, die wir sehen wollen zu kommen benötigen wir GPS Daten und man muss über Dirtroads fahren und wandern. Wenn du da nicht weißt wie lange du ca. benöigstund auch wieder zurück (möglichst im Hellen) in die Zivilsation willst, dann bleibt einfach nichts anderes übrig als zu planen, sicher nicht minuten genau aber stunden genau sicher in einigen Fällen.

Es gibt Tage auf Reisen da halten wir uns an den "Plan" weil wir es so wollen und ja auch im Vorfeld extra Zeit darauf verwendet haben um diese Ziele zu sehen.

Dann gibt es Tage, die wir auf Grund von Umständen (Wetter, Unlust, ...) oder einer Begegnung, so wir einen Tipp bekommen oder so anders verbringen als es der "Plan" vorgesehen hatte. Das bringt unseren Plan nicht durcheinander oder wir gelangen dadurch auch nicht in Stress. So ist das Leben, man folgt ab und an einem Plan und ab und an läßt man sich treiben und folgt Impulsen.


Ich weiß nicht ob es am Alter liegt, einfach am Ziel USA (sicher bei Australien, Afrika oder so Ähnlich) liegt, und was man dort erleben will. Wenn wir Urlaub in Deutschland/Holland machen oder in Spanien planen wir z.b. nicht so im Detail.

Hotels buchen wir meist auch nicht vor, es sei denn wir fahren, wie dieses Jahr, ausgerechnet an Ostern los, da habe ich mal vorichsthalber etwas gebucht. Oder Z.B im Monument Valley etc. wo du einfach ohne vorbuchen nie ein Zimmer bekommst.
Sonst gucken wir uns gerne das Hotel vor Ort an, da es uns bei Unterkünften auch nicht so auf den Euro ankommt, ist das so einfach praktischer.

mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Hallo,
also Frage des Alters ist das wohl nicht. Ich habe meine Touren vor 40 Jahren ähnlich detailliert geplant wie heute (nahezu wie ein "Rallye-Gebetbuch" mit jeder Abzweigung) und tu das heute im Prinzip noch immer (wenn auch nicht mehr ganz so detailversessen) ... und heute wie damals wird unterwegs halt gestrichen auf Teufel komm raus, ohne daß das Grundraster verändert würde.

Wirklich geändert hat sich nur das Buchungsverhalten. Das liegt aber an den Möglichkeiten des Internet. Früher habe ich mit Michelin (in Europa) oder Tourbook (in den USA) am (geplanten  :lol:) Zielort unter den genehm erscheinenden Quartieren ausgewählt - das hat aber leider öfters nicht geklappt (und wenn man nächtens noch ein oder zwei Alpenpässe in abgelegeneren Gegenden fahren muß, um ein Hotel zu finden, gerät man ins Fluchen), so daß ich jetzt vorbuche und ggfs. unterwegs wieder cancele.

Ich glaube, das ist wirklich Mentalitätssache.
Gruß
mrh400

brigi

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    • http://www.deschner-usa.de/
Hi,
 
Meine 1. USA-Reise war eine gebuchte Pauschalreise war. Die nächsten plante ich mit Reiseführern, sowie Infocentern vor Ort und nutzte Couponhefte z. Übernachten.

Seit den Möglichkeiten des Internets fallen die Planungen schon relativ genau aus. Als ich die BRG-von Wyndham entdeckte wurden auch die Unterkünfte vorgebucht. Neben der doch nicht unerheblichen Ersparnis kam auch noch die Erfahrung dazu, daß es doch recht angenehm ist, zu Wissen wo man schläft und für welchen Preis. Früher habe ich meist um 17 Uhr angefangen, mich nach geeigneten Unterkünften umzusehen. (Bei jedem Urlaub war da mal ein "besonderes" Erlebnis garantiert - von extrem teuer, ausgebucht, oder hier bestimmt keine 2.Nacht :wink:). Sind die Ü vorgebucht kann ich auch spät abends eintrudeln.

Das Alter spielt eher eine untergeordnete Rolle, mit Ausnahme daß ich mir heute nicht mehr vorstellen kann, notfalls eine Nacht im Auto zu verbringen. Ein einziges Mal hatte ich fast überhaupt nichts vorbereitet. a) war der Urlaub recht kurzfristig, b) war das Ziel uns durch frühere Reisen schon bekannt. Es war ein einziger Reinfall. Morgens immer die große Überlegung was tun wir heute.... kostete schon recht viel der kostbaren Zeit und eigentlich haben wir in diesem Urlaub verhältnismäßig wenig gesehen.

Heute habe ich zwar Zeit, aber dafür ist das Budget auch kleiner :wink: Ich plane zwischenzeitlich recht konkret vor. Dies ist mit der Fülle der Informationen übers I-net ja relativ einfach und Zeit dafür habe ich nun ja auch. Entspannen, bzw. mich Treiben lassen, kann ich zu Hause wirklich günstiger. Ich denke, daß die "Freiheit" schon alleine durch die den zur Verfügung stehenden Reisezeitraum eingeschränkt ist. Naja, und wenn das Eine oder Andere vom Plan aus Zeitmangel oder wetterbedingt ausfällt ist es auch kein Problem, welches die Freude am Urlaub trüben könnte.
liebe Grüsse Brigi
http://deschner-usa.de/
Reiseberichte kreuz und quer durch die USA und Kanada, mit vielen Informationen und Fotos

Canyoncrawler

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Hi,
...
 
Sind es die Jüngeren, die genau planen ?
 
Die älteren, ... lassen sich mehr treiben - und wir (inzwischen ü65) tun das auch ...

ich glaube auch nicht dass es eine Frage des Alters ist.
Als wir (39 bzw. 42) noch in den 20ern waren haben wir nie grossartig vorgeplant: Flug  und Hotel evtl. noch Mietwagen gebucht, Reise- und Wanderführer gekauft und zu Hause schon mal ein paar Markierungen reingesetzt.
Oder am Abend die Tasche mit dem Campingkram gepackt, ein Sortiment Autokarten, Wander- und Reiseführer ins Auto gesteckt, den ADAC-Campingführer und Nachts losgefahren Richtung Italien, Südfrankreich oder Alpen.
Der Plan lautete Provence, Cote d' Azur, Cevennen, Dolomiten, Gardasee, Tirol. Mal schauen wo es dort schön ist, da stoppen wir.  
Nicht selten haben wir kurz vor der Abreise noch weitere Karten eingepackt und am nächsten Tag unsere Eltern telefonisch damit überrascht dass wir uns statt aus Italien aus Frankreich meldeten oder statt aus Österreich vom Gardasee.  :lol:

Zum 1. Mal aufwendig geplant haben wir mit Ende 20 für unsere 1. Fernreise (die USA). So eine Reise war teuer und wir wollten viel sehen für unser Geld.
Tagesgenau wurde die Route mit Aktivitäten niedergeschrieben, nur um nach dem 2. Ziel (Yellowstone) bereits 1 Tag Rückstand zu haben und nach dem 3. Ziel (Moab) schon 3 Tage hinten zu liegen. So ähnlich erging es uns auch mit unserer Kanada-Planung ein Jahr später.
Danach haben wir es nochmal versucht mit den tagesgenauen Plänen bei der nächsten USA-Reise um dann einzusehen, dass es viel mehr Spass macht, im Flugzeug mal eben die Route komplett in einen anderen Bundesstaat zu verlegen (Utah mit Colorado statt Utah mit Kalifornien) :wink: und seitdem gibt es nur noch die Eckpunkte.

Das heisst nicht, dass wir (respektive ich) im Vorfeld nicht recherchieren. Ganz im Gegenteil: ich durchforste die Foren und das Netz nach lohnenden Zielen, generiere PDF-Files auf den Rechner, lade GPS-Tracks, lese Bücher, Reiseberichte etc.
Wenn man das als Planung verstehen will, dann sind wir in jedem Fall auch Planer, sogar fleissige Planer.  :D

Aber unsere Reiseroute folgt keinem festgelegten Plan mehr.
Gruss Kate
- - - - - - -
On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
2018:  Wandern & Paddeln Schluchten-ABC: Ardeche, Baume, Chassezac sowie Cote Vermeille

Unsere Website: http://www.outdoordreams.de

leia

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Ich plane sehr gerne und habe bei Reiseantritt eine lange ToDo-Liste im Gepäck. Unterkünfte buche ich dann, wenn es aufgrund der Reisezeit oder Lokation (Ferien, Feiertage, NP) zu Engpässen kommen kann. Am liebsten buche ich dabei aber solche Unterkünfte, die man kurzfristig wieder stornieren kann.

Bei unseren letzten Reisen in den Westen gab es aber trotz genauer Planung immer mehr oder weniger große Planabweichungen - und das ist auch gut so :wink:. Mal hat uns das Wetter dazu getrieben, eine andere Route zu fahren, mal wurde wir unterwegs neugierig auf eine andere Ecke, mal hat es uns irgendwo besonders gut gefallen oder wir hattern auch mal genug vom "Zelten in der Pampa" und wollten zurück in die "Zivilisation".

Ich glaube auch nicht, dass das mit dem Alter zusammen hängt. Bei uns hängt es viel mehr damit zusammen, dass man durch das Internet ganz neue Möglichkeiten hat. Früher -vor Internet- wurde der Flug, Mietwagen und manchmal noch die erste Nacht gebucht. Mehr nicht. Wir wussten zwar wo es hingehen sollte und hatten einen Reiseführer im Gepäck, aber das wars dann auch. Heute weiß ich, dass wir damals (mangels Planung und Information) vieles auch nicht gesehen haben. Schön wars aber trotzdem :D
Viele Grüße Leia


aa_muc

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    • <<< Reisebilder >>>
Ich glaube, ich plane inzwischen mehr als früher. Das ist aber vermutlich nur in so fern eine Frage Alters, als dass sich die Auswahl und Verfügbarkeit an Informationen in den letzten 20 Jahren vor allem Dank Internet verändert hat.

Ich plane in der Regel lange & viel, aber das gehört zur Vorfreude auf den Urlaub. Ein minutiöser Plan zum Abhaken von Sehenswürdigkeiten wird daraus aber nicht. Meist ist das dann eine Grobplanung mit gesammelten Informationen darüber, was ich wo machen könnte.  Einfach treiben lasse ich mich höchstens mal in Städten, die ich schon ganz gut kenne - sonst ist mir meine Urlaubszeit zu schade, um sie zu vertrödeln (das geht daheim billiger) - vor allem wenn ich z.B. nur zwei Wochen Zeit habe. In dem Fall steht auch die Route ziemlich fest oder ich habe mir Alternativen für einzelne Etappen überlegt (ich möchte ja weder zwei Tage am Abflugort sitzen, weil ich zu schnell war, noch am letzten Tag hunderte Meilen fahren).

IkeaRegal

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Zitat
mir meine Urlaubszeit zu schade, um sie zu vertrödeln
Das gehört für mich aber irgendwie zum Urlaub dazu. Im Job geht es um Leistung und darum jede Minute gut zu nutzen. Im Urlaub möchte ich das aber nicht. Immerhin stell ich vorher keine Kosten-Nutzen-Analyse auf, das wäre mir dann auch noch zu blöd. Wenn es mir irgendwo gefällt, dann bleib ich halt länger dort und streich dafür was anderes. Ich möchte mich doch vom Alltag erholen indem ich mal einen Gang runterschalte. Alles andere wäre für mich keine Entspannung.

Raigro

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Am Alter kann es nicht liegen, denn sonst wäre ich Anfang 20.
Ich plane und recherchiere auch sehr intensiv vor meinen Reisen verschiedene Ziele und Locations, aber wann und ob ich im Endeffekt dorthin komme, hängt von vielen Dingen ab, u.a. auch vom Wetter.

Eine tagesgenaue Planung, oder sogar schon Vorbuchen, käme für mich überhaupt nicht in Frage, denn dann fühlte ich mich in ein Korsett gezwängt, ohne freie und spontane Entscheidungsmöglichkeit. Ich lasse mich immer sehr stark vom Wetter leiten, denn ich habe keine Lust mehrere Tage in einem Schlechtwetterloch zu stecken. Das kann natürlich bedeuten, dass ich manchmal weite Wege fahre, um wieder zu besserem Wetter zu kommen.

Im Mai fliege ich nach SFO, und das ist schon alles, was ich fest eingeplant habe (+ SUV). Aber, ob ich wie vorgeplant nach Norden (OR, WA) fahre, oder doch spontan aufgrund der Großwetterlage in den Südwesten fahre, das steht noch in den Sternen. Genügend lohnende Ziele habe ich in beiden "Gebieten" recherchiert und zusammen getragen, aber wie es kommt, weiß ich noch nicht. Nicht, dass ich immer so reise, aber in diesem Fall bin ich mir noch ziemlich unsicher, ob Mai schon eine gute Zeit für den Nordwesten ist, wenn man auch mal mit Zelt wandern will.

Ich könnte natürlich auch 2 minutiös vorgeplante Routen bereit halten, aber das macht man ja erst im höheren Alter.
Gruß aus München

Rainer

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usa2008

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Zitat
ch gehöre der Fraktion: "Hotels auf jeden Fall vorausbuchen" an - über Reiseziele vorher gut informieren und wissen, WAS man denn machen kann.
Normalerweise hab ich nen Ordner mit Datums-Register - da wird eingeheftet: Vorne: Flüge, Mietwagen etc. (halt alles in der Reihenfolge, wie es gebraucht wird). Dann zu jedem Ziel der Rundreise am betreffenden Tag die Möglichkeiten, die sich bieten und meine Hotelbestätigung.
So ist die Zettelwirtschaft gut sortiert - und ich kann jeweils am Abend vorher überlegen, was der nächste Tag wetterabhängig so bietet.
Habe ich Lust auf ein Museum, habe ich Adresse und Öffnungszeiten parat, möchte ich was "draußen" machen, weiß ich, was es so gibt.Streß mache ich mir keinen, ich reise schon ziemlich lange und man bekommt auch "Mut zur Lücke" - ich weiß, daß ich nicht alle Highlights gesehen haben werde - aber ich kann ja wieder mal hinreisen. Ich reise nicht mehr nach dem Motto "once in a lifetime". Es muß auch Zeit für einen gemütlichen Cafébesuch oder nen Shoppingtag sein.(aber dann weiß ich auch, wo ich shoppen kann).
Ich denk immer: Im Vorfeld hab ich genug Zeit zu planen und vorzufreuen - vor Ort will ich darauf keine Zeit verschwenden, sondern für meine Zeit dort alles parat haben.

Genauso sehe ich das auch. In jungen Jahren habe ich unsere Reisen minutiös geplant - und das meine ich wörtlich - aus einer gewissen Angst heraus etwas zu verpassen:  wenn ich das und das nicht gesehen habe, war der Urlaub nicht erfolgreich!! :oops:
Davon habe ich mich im Laufe der Jahre frei gemacht. Zu einem gelungenen Urlaub gehören ganz andere Erlebnisse als das Erfolgserlebnis "Ich habe alles gesehen, was es in Paris zu sehen gibt", was sowieso nicht geht.
Was ich aber heute noch schade finde, ist Urlaubszeit zu verschenken:
Nachmittags mit der Suche nach einem Hotelzimmer anzufangen ist ein absolutes nogo, diese Zeit nutze ich lieber, um im vorgebuchten Hotel mit einem interessanten Buch am Pool zu entspannen.
Abends oder morgens darüber zu debattieren, wo könnten wir denn morgen hinfahren, was wäre denn da oder dort anzuschauen, geht für mich gar nicht. Ich bin ein absoluter Morgenmensch und will mich morgens, wenn ich auffahre, gedanklich und emotional auf den Tag einstellen, dazu muss ich wissen, wo´s hingeht.
Das einzige, was ich ab und an mache, unterwegs im Internet nach Einkaufs- oder Essensgelegenheiten suchen, aber auch
dafür suche ich lieber schon daheim Adressen heraus. Das gehört für mich zur Urlaubsvorfreude dazu.

Unterwegs will ich nicht planen sondern genießen, nicht suchen sondern finden.

Vielleicht resultiert das auch aus den Urlaubserfahrungen mit einer Großfamilie, wo unterwegs noch soviel ungeplantes passiert,
dass es zu regeln oder zu verdauen :? gilt, dass der Grundstock einfach geplant sein muss.
Ich erinnere mich an Horrorurlaubstage, an denen wir uns nicht einigen konnten, was wir machen wollen, weil ich Alternativen angeboten hatte und wir dann im Endeffekt gar nichts gemacht haben und nur jeder irgendwie sauer, unzufrieden war.
Oder an Abende, wo wir nach einem gescheiten WM-Stellplatz gesucht haben - ja damals konnte man in Europa noch frei stehen - und dann zu guterletzt auf einem Parkplatz an einer Autobahnraststätte gelandet sind, weil wir nicht fündig geworden sind.
Daher plane ich heute mit viel, viel Vorfreude die Route, buche die Hotels vor, sammle Adressen von Orten und Dingen, die ich sehen möchte, wo ich einkaufen und essen will.

Wenn ich sie dann nicht brauche, auch gut, das Heraussuchen war kein Stress sondern reine Freude und was ich diesmal nicht gesehen habe, schaue ich mir nächstes Mal an oder vielleicht nie. Wenn ich mal gehe, werde ich eh´ nicht alles gesehen und alles gemacht und alles genutzt haben, dafür ist das Leben zu kurz (und der Geldbeutel zu klein  :wink:).

Gaby