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Autor Thema: Kakteen, Wüste und tote Cowboys - Südarizona und Vegas im November 2014  (Gelesen 38220 mal)

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usa-rookie

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Prolog

Wie der geneigte Leser vielleicht noch weiß, hatte sich während der letzten Reise (Silvester 2013/2014) eine leise Vegas-Müdigkeit eingeschlichen, die soweit ging, daß sogar und tatsächlich andere Rieseziele ernsthaft überdacht wurden… aber nur kurz  :lol:
Irgendwann im März/April 2014 der arglos dahingeplapperte Satz "das wär doch mal was.." incl. Link zu einem Beitrag auf den ich im weiteren Verlauf dieses Reiseberichtes noch näher eingehen möchte und schon saß der USA-Stachel wieder im Fleisch und verteilte sein süßes Gift. Wenig später gab es ein respektables Flugangebot mit verrücktem Routing (Hin: Amsterdam – Las Vegas;  Rück Los Angeles – Frankfurt; Wurm zum „Verbilligen“ München – Tel Aviv > kein Witz!) zum Preis von 330 Euro pro Nase. Die Worte „buch das“ sprudelten ebenso schnell aus dem Mund vom Schatz, wie meine Finger die Kreditkarten-Daten eingeben konnten  8)
Da war es wieder… dieses herrliche Gefühl in der Magengegend, wenn es zur Gewissheit wird: ES GEHT WIEDER RÜBER!

Der Zeitplan:
5.11.14 Ankunft Las Vegas (ÜN NY NY)
6.11. Las Vegas – Ajo (ÜN La Siesta Motel)
7.11. morgens Besuch Organ Pipe NM – Weiterfahrt nach Tucson (ÜN offen)
8.11. Besichtigungen rund um Tucson > Saguaro NP, Pima Air&Space Museum, Kitt’s Peak, Mission, Old Tucson... usw.
9.11. Tucson – Tombstone (ÜN offen)
10.11. Tombstone – Bisbee (ÜN Trailer Shady Dell)
11.11. Bisbee – Chiricahua NP (ÜN offen)
12.11. Chiricahua NP – Sedona (ÜN offen)
13.11. Sedona – Las Vegas
13.11. – 20.11. Las Vegas (ÜN Mandalay Bay und Encore)
20.11. Flug nach Los Angeles (ÜN Best Western Redondo Beach)
21.11. Heimflug  :(

Soweit der Plan…




4.11.2014 (Prä-Anreise-Tag)

Es regnet.. aber egal… wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Allerdings nicht, um zu fliegen. Nee – wir fahren heute mit der der sicheren und zuverlässigen Deutschen Bahn von Frankfurt nach Amsterdam. Wie? Einer der allseits beliebten Lokführerstreiks ist angekündigt?.. Och nööhhh… doch nicht heute! Und, was soll ich sagen? Wir entgehen diesem leidigen Streik-Streit um sage und schreibe einen Tag  :D Puh.. Glück gehabt. Dafür stehen wir nach einem Kaffee und einem Spaziergang durch „The Squaire“ am Fernbahnhof und die Anzeige spricht zu uns „Zug nach Amsterdam statt von Gleis 7 heute von Gleis 3“. Aha.. wir fahren also statt vom schicken, neuen Fernbahnhof vom eher unspektakulären, leicht abgeranzten Regionalbahnhof. Dafür rollen wir mit unseren 2 Koffern gefühlte 46 1/2 Minuten durchs halbe Terminal.
4 Stunden und 1x umsteigen später sind wir dann aber in Schiphol. Der Shuttle zum Ibis ist problemlos. Auf dem Zimmer noch die mitgebrachten belegten Brötchen vertilgt und eine kurze Runde im Fitneßstudio. Dann freuen auf Vegas morgen!

Gehört dazu, wie die Butter unter Nutella... der Traveldonkey:


captsamson

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Wir glauben Euch doch nie wieder wenn ihr sagt "Nun haben wir aber genug" :-)

Aber egal...ist ja immer schön, bin dabei!!!

 :lol:
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Hi,
das Tierchen kenne ich doch...
Hau in die Tasten!

Cheers,
Manni

Doreen & Andreas

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Frei nach Adenauers "...was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" geht´s nun also doch wieder ins gelobte Land.
Klasse, Romani. Ich bin dabei  :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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NähkreisSteffi

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Hallo Romani,

klar bin ich wieder dabei und freue mich auf die Reise.

Viele Grüße

Steffi

usa2008

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Na, das wird aber auch Zeit  :lol:, ich hab´ schon auf deinen Bericht gewartet.
Bin gespannt, wie euch das Encore gefallen hat.

Gaby

usa-rookie

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5.11.2014

Wecken 5:30 und unter die Dusche gekrochen.. hmm.. es gibt nur ein großes Handtuch. Pech für den Hasen  :P Ansonsten ist das Ibis Style aber recht nett gestaltet. Für eine Nacht am Flughafen absolut o.k. Die Unsitte sich das Frühstück zu Raubritter-Preisen fürstlich bezahlen zu lassen, macht auch hier nicht halt (17 Euro pP).  Nun gut, man muss es ja nicht nehmen, aber ich will Kaffee und zwar sofort! Also möglichst viel für’s Geld reingestopft. Es gibt eigentlich alles, was sonst auch so auf den Hotel-Buffets rumsteht.
Während wir so da sitzen fällt mir ein blonder Zeit-Rechen-Fehler auf. Ich wollte den Shuttle um 7 Uhr nehmen, weil mein Köpfchen mir sagte „dann sind wir auch die geforderten 3 Stunden vorm Abflug am Airport“. Der Hase ist mal nicht oberlehrerhaft unterwegs, sondern fragt schlicht „warum so früh?“ und da fällt es mir, wie Schuppen aus den Haaren.. 7 Uhr bis 11 Uhr sind ja 4 Stunden. Gut wer da einen Finger mehr zum Rechnen hat.. ;)
Sei’s drum, dann können wir uns jetzt auch Zeit lassen, gemütlich fertig machen und den Shuttle um 7:30 Uhr nehmen (wie ca. 123 andere Hotelgäste auch). Der Bus rollt ein und das Hauen und Stechen beginnt. Ich bin geübt in „aktivem Anstehen“ und schiebe und schlängele mich irgendwie in den Bus und… erhasche einen Platz. Aber wo ist mein Schatz abgeblieben? Der steht mit den Koffern noch draußen. Ich will ihm schon zuwinken und wähne ihn im nächsten Bus, aber der Fahrer drückt, schiebt und brüllt „weitergehen..“. So stelle ich mir eine Busfahrt in Bangalore zum Schichtwechsel der Textilfabrik vor. Mein armer Schatz hängt samt Koffer außen am Bus.. nun ja, nicht ganz. Er klebt fast an der hinteren Bustür… also innen.:)
Am Flughafen checken wir uns an einem der zahlreichen Automaten ein und drucken die Bordkarten. Koffer abgeben und dann zur Passkontrolle.. sogar DIE kann man mit einem Reisepass neuerer Generation selber machen.. Pass scannen und dann wird man selbst gescannt.. grünes Licht und ich kann durch die gläsernen Schiebetüren hindurchschreiten. Patrick natürlich mal wieder nicht.. der hasst solche Sachen aber auch. Ich denke mit Graus an die letzten Walmart-Aktion am self-check-out, als er beim dritten Rufen nach der Service-Fachkraft fast die Nerven verloren hat... aber ich schweife ab.
Auch der Hase schafft es schließlich und ich denke so bei mir, in ein paar Jahren checken wir uns nicht mehr nur selbst ein und machen die Passkontrolle auch noch höchstselbst, sondern womöglich auch den Sicherheitscheck. Stellt Euch mal folgendens vor:
Handgepäck und Schuhe aufs Band… schnell rum und am Durchleuchtungsautomaten was Verdächtiges im Rucksack entdecken – strenges Gesicht machen und sagen „was ist denn da drin? Öffnen sie bitte mal dieses Gepäckstück“… dann wieder um den Tisch rum und als Reisender total nervös den blöden Rucksack aufmachen..“ wieder rum, Kappe vom  Zoll aufn Kopp… usw. usw.
Dann fliegen Roboter die Maschinen und kleine selbstfahrende Wägelchen offerieren blechern „chicken or pasta“ und Duty-Free-Zeugs… brrrr.

Zurück zu unserem Flug… ich finde es klasse, daß es hier keine „große“ Sicherheitskontrolle für alle gibt, sondern an jedem Gate stehen Durchleuchtungs-Kästen. Da kann man seine Getränke bis kurz vor dem boarding mitschleppen und muss nicht hastig die 1-Liter-koffeinhaltiges-Kaltgetränk runterstürzen, weil es sonst in die Tonne fliegt.
Das Boarding ist irgendwie leicht chaotisch. Unser LH-Flug ist durchgeführt von United und die Schlipsträger bitten jeden einzelnen Gast bzw. Reisegrupe zu einem kleinen Stehtischchen, an dem die üblichen Dinge (Koffer selbst gepackt – ja; keiner mehr was reingepackt – nö; immer im Auge gehabt? Jahaaa..) abgefragt werden. Dann werden die Pässe via PC gecheckt und man darf in die Fummelbude. Dort muss der Hase mit dem Beamten eine Runde Kabel-Memory spielen. D.h. alle Kabel zu den jeweiligen Geräten müssen da sein. Ist bei uns kein Problem und wir dürfen in den Flieger.
Kaum richtig auf unseren Sitzen angekommen, die Durchsage, daß es eine Verzögerung gibt..Zwei weitere Durchsagen und 45 Minuten später, heben wir ab. Damit ist unsere Umsteigezeit in Chicago auf mickrige 60 Minuten geschrumpft.
Nun ja, ich habe ob unserer langen Haxen Economy Comfort gebucht und gleich die erste Reihe hinter der Business reserviert. Das beschert uns den Vorteil, daß wir schnell aus dem fliegenden Transportmittel rauskommen.
Die 767 hat ihre besten Tage gefühlt irgendwie schon hinter sich. Wir sitzen am Notausgang und als Entertainment dient ein in den Seilen hängender Mini-Monitor, dessen Einrast-Funktion wohl schon vor Jahren ihren Geist aufgegeben hat.
Dennoch schaue ich mit schräg gelegtem Kopf „Hairspray“. John Travolta als matronenhafte Mama ist einfach nur göttlich.
Das Essen ist o.k… Flugzeugessen eben.. ich überlege, beim nächsten Flug vielleicht lieber lecker belegte Sandwiches vom Metzger meines Vertrauens mitzunehmen und das Essen einfach abzulehnen.
Der unsinnige Versuch zu schlafen (klappt bei mir nie so wirklich) und noch ein Film (mit Diane Keaton und Michael Douglas).. dann sind 7 Stunden rum und so langsam wird mir langweilig, mir tut der Popo weh und ich werde echt unleidlich… sind wir bald dahaaa?
Nicht ganz.. das dargebrachte „fast-da-Brötchen“ kommt mit deutschem Senf daher :D, den ich als Geschmackskomponente natürlich auch nutze.
Der Pilot hat doch tatsächlich einen Teil der Verspätung wieder reingeholt, trotzdem hopsen wir aus dem Flieger und rennen los, wie die McAllister’s bei „Kevin allein Zuhaus“ (jetzt im Hintergrund bitte „run run Rudolph“ mitsummen  8) )

Sorry für die spärliche bis nicht vorhandene Bebilderung bislang... aber leider sind durch rätselhafte Umstände meine Handy-Bilder weg und auch das Wiederherstellen hat nicht geklappt (dabei machen die das bei CSI doch jeden Tag).. ein paar Fotos kommen aber noch..

Zurück zum Bericht:

Keine 15 Minuten vergehen und wir sind von einer blonden, freundlichen Homeland-Lady abgefertigt, haben die Koffer eingesammelt und wieder beim Re-Check aufs Band geschmissen. Durch den Zoll sind wir auch schon… wow, Chicago ist wirklich klasse!
Bis… bis ja bis wir die Schlange am erneuten Sicherheitscheck sehen. Gerade mal 2 Officers kontrollieren Bordkarten und Pässe. Als ich dem schnuckeligen Dunkelhäutigen meine Unterlagen unter die Nase halte, nuschelt der etwas von „pre-checked“… häää? Tja, ich bin ge-pre-checked. Heißt, ich darf meine Schuhe, Jacke und Gürtel anbehalten und muss nicht durch den Nacktscanner  :whistle:
„She’s special today“ flötet Black Beauty dem Hasen entgegen, der nicht gepre-dingst ist und deshalb einigermaßen enttäuscht. Natürlich werfe ich die Haare in den Nacken und säusele dem Sicherheitsmensch ein entschiedenes „not just today“ entgegen  :lol:
Anyway .. 20 Minuten vor Abflug kommen wir abgehetzt am Gate an und dort hat nicht mal das Boarding angefangen. Glück gehabt.
Kleine Zwischenbemerkung für alle frisch Verliebten… wenn Ihr einen ultimativen Beziehungs-Check machen wollt, verreist zusammen. Möglichst mit etwas anstrengender Anreise. Wenn Ihr Euch dann noch leiden könnt, klappt das mit dem Leben zu zweit  :liebe:
Jetzt noch schnell den Inlandsflug hinter uns bringen. Die Verspätung von dem Vogel ist uns egal, denn wir sind auf dem Weg nach Vegas !
United verlangt auf dem Inlandsflug übrigens 8$ für’s Inseat-Entertainment..
Mein Bild des Tages war der Anblick des Hasen, als er einen Typen vor uns in der Warteschlange erblickte, der solche Riesen-Ohrlöcher hatte. Früher hätte ich gesagt mehr als 5-Mark-Stück groß. Heute fällt mir kein rechter Vergleich ein.. Patrick guckt jedenfalls ähnlich wie Alan und das Baby in der Krankenhausszene bei „Hangover“.
Um 17 Uhr haben wir endlich wieder Nevada-Boden unter den Füßen. Der Anblick, der Duft… tief einatmen   :rollen:.. bereits im Flieger hatte ich irgendwie diesen ganz typischen Vegas-Geruch in der Nase.. möglicherweise auch nur eine Einbildung meines Stupsnäschens.. keine Ahnung..
Ich wundere mich ein bisschen, daß wir mit der Bahn zum Terminal mit dem Baggage Claim fahren. Das bringt mir einen Anranzer vom übermüdeten mir Angetrauten ein „klar sind wir hier schon gewesen“.. Aber auch die Gepäckausgabe kommt mir sehr unbekannt vor. Als wir dann den Rental-Car-Shuttle suchen, sagt Patrick „hier waren wir noch nicht“, woraufhin ich ein bisschen süffisant entgegne „und wir hatten noch immer ein Auto.. ergo waren wir eben noch nicht in diesem Terminal“ .. alter Besserwisser – ICH.
Dank tatkräftiger Unterstützung und super Anleitung aus dem Forum ist die Abholung bei Alamo dank Bypass-Ticket absolut problemlos und wir fahren mit einem RAV 4 vom Hof (incl. GPS). Die allseits bekannte CD in den Player und ab auf den Strip
Und zurück zum Geruch… auf dem Weg vom Parkhaus des NYNY zur Rezeption wabert uns ein blumiger Duft entgegen. Ist mir hier sonst noch nicht aufgefallen, aber was solls. Eingecheckt und im Zimmer kurz frischgemacht..



.. ehe wir hinaus auf dem Strip drängen. Haaach… viel zu lange nicht hier gewesen. Es hat sich einiges getan..
Zuerst mal Fontänen gucken für’s „Daheim“-Gefühl und dann im Cromwell ne Runde zocken. Kein Drink.., kein Gewinn.. weiter zum Linq. Da ist gerade die Rallye-Cross-Veranstaltung zu Ende. Schade..









Mir wird schwindlig und da fällt uns auf, daß wir seit Stunden nix getrunken haben. Hunger hab ich auch. Im Flamingo gibt’s bei Jonny Rocket Burger, fries und Coke. Diese Kombi mit dem folgenden Cocktail beleben mich wieder.
warten....


Essen ist fertig!





Im Walgreens versorgen wir uns noch mit ein paar Schmerzmitteln (Schatzi hat Rücken) und schlendern zurück Richtung NY NY.





Fazit:  Ich hab sie vermisst... diese "Scheiß"-Stadt  :D

Hotel: NYNY (für lau über myvegas – nur RF zu zahlen)

usa-rookie

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Als Entschädigung das Tagesvideo:


Yaphi

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a) Dein Burger ist ja halbleer....
b) Wenn der Sicherheitscheck irgendwann automatisiert ist, wird natürlich jedes verdächtige Gepäckstück direkt gesprengt. Und wer die Schuhe nicht ausgezogen hat auch.
c) Deine bessere Hälfte scheint nicht so special zu sein wie du :P Kein pre-check, kein grünes Licht...
d) Lustiger Bericht soweit, ich bin gerne dabei

Doreen & Andreas

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Fazit:  Ich hab sie vermisst... diese "Scheiß"-Stadt  :D
Na also, geht doch...  8) :zwinker: :daumen:
Eure Rituale, wie die altbekannte CD, verbunden mit Deinem flotten Schreibstil hätte ich aber auch sehr vermisst.
Manchmal frage ich mich, ob ich bei einem Las-Vegas-Besuch nicht enttäuscht wäre, weil mir das Romani-Spezifische fehlt...  :kratz: :lol:

Insofern kann ich dem nur beipflichten...:
„She’s special today“ flötet Black Beauty dem Hasen entgegen, der nicht gepre-dingst ist und deshalb einigermaßen enttäuscht. Natürlich werfe ich die Haare in den Nacken und säusele dem Sicherheitsmensch ein entschiedenes „not just today“ entgegen  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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snowtigger

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Ich flieg mal schnell hinterher und komme mit.

Kleine Zwischenbemerkung für alle frisch Verliebten… wenn Ihr einen ultimativen Beziehungs-Check machen wollt, verreist zusammen. Möglichst mit etwas anstrengender Anreise. Wenn Ihr Euch dann noch leiden könnt, klappt das mit dem Leben zu zweit  :liebe:

Stimmt, haben wir dieses Jahr zwischen Frankfurt, Philadelphia und Las Vegas durchgestanden und sind quasi bereit für alles, was jemals kommen sollte ...  :wink:
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

KatJen

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Ich bin natürlich auch dabei! :D

Dein Reisebericht hilft bestimmt gegen den Winterblues, hier schneit es immer mal wieder... :shock:

Freu mich auf die Weiterreise,
Grüße Katja
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

usa-rookie

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Ein dreifach schallendes "Howdy folks" an alle Mitfahrer  :D

@Andreas: auf Dich hab ich schon gewartet  :lol:


06.01.2014

Der Piepton des Radioweckers lässt uns um 1 Uhr aufschrecken… schlaftrunken ausgeschaltet, doch 10 Minuten später plärrt das Ding natürlich wieder. Ich finde den AAS (Alarm-Aus-Schalter) und bewahre das elektronische Helferlein so vor dem sicheren Tod durch Hasenfaust.
Um 3 Uhr nochmal jetlag-mäßig wach, aber zum Glück ereilt mich ein tiefer Schlaf und bis 7 Uhr wird geschlummert. Nach der Dusche und dem obligatorischen Zuhause-Melden, kann es losgehen.. Der Blick nach draussen..



Doch was ist das? Die Zimmerrechnung zeigt eine Room Rate von 65$.. Oh Mann. Also zum Check-out-Schalter, wo sich –wie sollte es anders sein- schon eine Schlange gebildet hat. Aber die Wartezeit ist kurz und die Klärung des Sachverhalts ebenso. Beim Einchecken wurde irgendein falscher Knopf gedrückt. Wenig später halte ich eine Rechnung über 0$ in Händen und bin zufrieden.

Wie wär’s mit Frühstück? Normalerweise wählen wir am ersten Tag meist das Buffet im Main Street Station, aber bei unserer geplanten Route macht das wenig Sinn. Also ab ins Orleans und für 8,99$ pro Nase (mit Playerscard wär’s nen Dollar günstiger, aber die sind noch im Koffer) ausgiebig gefrühstückt, ehe es Richtung Arizona gehen soll.
Von mir gibts gewohntermassen keine perfekt ausgeleuchtete Fotos auf teures Essen, sondern schnöden "Buffetfrass"  :wink: :lol:





Den Videopoker-Automaten vorsorglich nochmal gefüttert, damit er bei unserer Rückkunft wohl gesonnen ist und natürlich geht jeder nochmal auf’s… na Ihr wisst schon… Denn heute wird ein langer Fahrtag.
Unsere sprechende Wegerklärungs-Lady – kurz Mary- bekommt die Koordinaten vom La Siesta Inn und schon sind wir „on the road again“.
In Boulder versorgen wir uns bei Albertsons mit den wichtigsten Dingen: Bier und Lunchables  8)
Na gut, Wasser und Pepsi dürfen auch mitspielen.
Die wenig abwechslungsreiche Wüstenlandschaft mit ein paar kargen Büscheln hier und dort ist anfangs nicht sehr interessant, aber irgendwann hinter dem Hoover Dam wird Arizona zunehmend grüner und die ersten Saguaros können wir auch entdecken. Sie huschen allerdings zu schnell vorbei, als daß ich ein Foto davon schießen könnte.



Es sieht immer noch sehr nach Wüste aus, auch wenn die stacheligen Büsche jetzt grüner sind. Ich sinniere darüber, was man dieser sehr kargen Gegend abtrotzen kann. Die Rinder vom Silver Creek zum Burro Wash zu treiben, scheint hier keinen Sinn zu machen. Oder fressen die massiven Wiederkäuer etwa doch Wüstengras?
Zwischen Wikieup und Wickenburg sieht man zunehmend… nix… Kakteen, stachelige Büsche.. Erholung für das europäische, häuser- und siedlungsgewohnte Auge.
In Wickenburg legen wir einen kleinen Stop ein. Leider stehen viele Läden in der historic Downtown leer. Aber ich kann endlich meinen ersten Saguaro ohne Zeitdruck oder im Vorbeifahren ablichten und dann geht’s auch schon weiter.









Vorher hatten wir passend zur Landschaft viel Country gehört. Der jetzt neu gefundene Radiosender spielt eines meiner Lieblings-Vegas-Lieder der letzten Jahre (keine Ahnung warum).. don’t stop believing von Journey.  Laut mitsingend nehmen wir die letzten 100 Meilen unter die Räder.

Die Temperaturen sind mal richtig klasse. Strahlend blauer Himmel und fast 30°C. So habe ich mir den November schon immer vorgestellt.
Zwischendurch unterhalte ich den Hasen mit dem unterschöpflichen Wissen aus dem ADAC-Tourpaket  :D Kaum habe ich was von der Air-Base in Phoenix gefaselt, sehen wir sie auch schon. Gerade landen 4 Jets… wow, das ist ja wie bei Top Gun!
Und dann zwischen Gila Bend und Ajo unser erster Grenzposten. Ich finde es ein bisschen unheimlich.. aber aus unserer Richtung wird ohnehin nicht kontrolliert.
Und dann sind wir auch schon am La Siesta Inn, das ich für 63$ vorgebucht hatte. Die Cabin hat ein bisschen abgewetzten „shabby-chic“, ist aber sauber und völlig o.k.
Um 17 Uhr wird es irgendwie schlagartig dunkel.. hmm.. es ist ja hier auch schon 18 Uhr in Arizona..




Wir sind von der langen Fahrt ziemlich platt und unternehmen an diesem Abend nix mehr.
Vorm Licht-aus-machen entdecke ich irgendeinen Krabbler an der Wand und mache ihn platt. Danach suche ich völlig paranoisch die ganzen Wände nach weiteren sechs- bis achtbeinigen Viechern ab. Ich kann nix entdecken, entschließe mich dennoch  mit Jogginghose zu schlafen. Man weiß ja nie.

Bilder der Cabin findt Ihr im Tagesvideo:


Fazit: Fahrtag durch unbekannte Gegenden und ich mag das mexikanische Grenzgebiet irgendwie nicht

Gefahrene Meilen: 362
Hotel: La Siesta Inn: 63$ + Tax

usa2008

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Zitat
   Von mir gibts gewohntermassen keine perfekt ausgeleuchtete Fotos auf teures Essen, sondern schnöden "Buffetfrass"   

 :dafuer:  Buffetfrass, Bilder von der "Sch...stadt" und die Vorfreude steigt, noch 94 Tage, danke, dass du meinen
Winterblues vertreibst.

Und das mexikanische Grenzgebiet mag ich auch nicht, besonders auf die über die Straße laufenden Spinnen
kann ich verzichten. :zunge:

Inspired

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  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Romani,

deine "Schreibe" wird immer lustiger. Mach noch viele Reisen, das übt ;)

Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich jetzt Lust auf Burger und Wüste und die Fountains, und dabei werden die USA sicher für 2015 auf mich verzichten müssen...

Freue mich daher besonders auf die Weiterfahrt!