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Autor Thema: Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika  (Gelesen 23436 mal)

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Drummond

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #45 am: 16.09.2017, 14:38 Uhr »


Hallo Tobias,

Ja ich war zur Sonnenfinsternis drüben in Nebraska.

Ich war auch da.
War interessant.
VG

paula2

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #46 am: 16.09.2017, 19:09 Uhr »


Hallo Tobias,

Ja ich war zur Sonnenfinsternis drüben in Nebraska.

Ich war auch da.
War interessant.
VG

Interessant ist die Untertreibung des Jahrhunderts   :roll:

Drummond

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #47 am: 17.09.2017, 11:06 Uhr »


Hallo Tobias,

Ja ich war zur Sonnenfinsternis drüben in Nebraska.

Ich war auch da.
War interessant.
VG

Interessant ist die Untertreibung des Jahrhunderts   :roll:

Haha,
war natürlich nicht ernst gemeint.
War ja da, in der Kernzone, NE Hwy 21/ Intersection 787 Dr. , weil ich es 19999 in D erlebt habe.

Ich fand es leider kurz. Gefühlt!
Am meisten beeindruckend war für mich, daß die Dunkelheit erst spät mit der Bedeckung eintrat. Aber trotzdem "langsam".
Es nach der vollständigen Bedeckung aber plötzlich wieder taghell wurde.
Als hätte jemand das Licht eingeschaldet.
Schönen Sonntag.

paula2

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #48 am: 17.09.2017, 12:18 Uhr »


Hallo Tobias,

Ja ich war zur Sonnenfinsternis drüben in Nebraska.

Ich war auch da.
War interessant.
VG

Interessant ist die Untertreibung des Jahrhunderts   :roll:

Haha,
war natürlich nicht ernst gemeint.
War ja da, in der Kernzone, NE Hwy 21/ Intersection 787 Dr. , weil ich es 19999 in D erlebt habe.

Ich fand es leider kurz. Gefühlt!

Ja ich hätte es auch gern länger bewundert! Die Chance ergibt sich 2024 in Texas, wie ich gehört habe soll die Totalität da viereinhalb Minuten dauern! Ich fahre hin!  8)

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #49 am: 17.09.2017, 15:48 Uhr »
Auch wir haben die SoFi 1999 in Deutschland gesehen. Trotz des grenzwertigen Wetters war es ein tolles Erlebnis.
Die diesjährige SoFi in den Staaten hatten wir natürlich auch auf dem Radar, haben uns aber bewusst dagegen entschieden, weil wir den Massen und den Preisaufschlägen aus dem Weg gehen wollten.

Wir sind gespannt auf eure Bilder und Erlebnisse!
Gruß
Tobias

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #50 am: 24.09.2017, 08:41 Uhr »
„Rodeo-Queen“

Im Restaurant unseres Hotels waren gestern zum Abendessen schon viele Tische für das Frühstücksbuffet aufgebaut worden. Entsprechend groß sind unsere Erwartungen an das heutige Frühstück.

Schade, leider gibt es nur den Continentalen Einheitsbrei. Das Best Western in Sheridan ist aber trotzdem empfehlenswert. Ansonsten haben wir nur ein Super8 außerhalb der Stadt gesehen. Die übrigen Motels entlang der Hauptstraße machten eher einen recht düsteren Eindruck.



Außerdem könnten wir hier unseren Tesla aufladen, wenn wir denn beim nächsten Mal einen hätten.



Nach dem Frühstück verlassen wir Sheridan in Richtung Westen. Serpentine für Serpentine erklimmen wir die Berge des Bighorn National Forest. Wir sehen Schnee und erreichen in der Spitze 9430 Fuß (2874 m).



Das Medicine Wheel der Indianer lassen wir rechts liegen, weil es uns nicht so sehr interessiert. Auf der anderen Seite des Berges geht es mächtig steil nach unten. Man hätte wahrscheinlich auch eine tolle Fernsicht, wenn da nicht der Dunst am Horizont wäre.





Unser nächstes Ziel ist der Bighorn Canyon. Zunächst besuchen wir das Visitor Center. Danach geht es parallel zum Canyon bis zum Devil Canyon Overlook. Dort bieten sich uns beeindruckende Ausblicke.









Entsprechend hohe Erwartungen haben wir auch an den Horseshoe Bend. Doch wir werden bitter enttäuscht. Es gibt zwar auf der Karte eine Flussbiegung, die den Namen rechtfertigt, aber ringsum nur mehr oder weniger flache Berge, so dass man vor Ort „das Hufeisen“ noch nicht einmal ahnen kann, geschweige denn Felsformationen sehen wie in Page.
Hier sind zwar eine Marina, Bade- und Campingmöglichkeiten, die für den einen oder anderen interessant sein mögen, aber als Touristenattraktion taugt der hiesige Horseshoe Bend gar nicht.

Weiter geht es auf dem Weg nach Cody. Heute Abend wollen wir uns dort ein Rodeo ansehen, zwar nur ein Touristen-Rodeo, was jeden Abend gegeben wird, aber immerhin. Wir haben noch nie ein Rodeo live erlebt und sind entsprechend voller Erwartungen. Während der Fahrt kommt Uta auf die Idee, es müsste dort einen Stier geben, der so friedlich, betäubt oder fixiert ist, dass man sich einmal draufsetzen kann. Unsere Fantasie reicht von Sekundenkleber bis Valium. Später werde ich noch einmal darauf zurückkommen.

Als wir uns Cody nähern, machen wir uns Gedanken über unsere Unterkunft. Heute soll es kein Hotel/Motel werden, sondern ein Cottage, also ein kleines Häuschen. Es liegt recht zentrumsnah und ist zudem noch relativ preiswert, was in Cody „nicht ganz so unverschämt teuer“ bedeutet. Wir sind gespannt. Unser Ziel liegt an einer Parallelstraße zur Hauptstraße. Das Problem ist nur: Es gibt dort offenbar gar keine kleinen Häuschen! Die angegebene Hausnummer hängt an einem Einfamilienhaus. Nirgends sehen wir einen Hinweis, dass hier ein Cottage zu vermieten wäre.  :kratzen:



Wir gehen einfach zu dem Einfamilienhaus und klopfen einmal – offenbar ist niemand zu Hause. Als ich beginne, um das Haus herumzulaufen, erscheint doch noch ein Mann an der Tür und wir tragen unser Anliegen vor. Ja, da wären wir hier richtig, wir mögen hereinkommen. Drinnen schaut er sich den Vertrag an, telefoniert etwas und lässt sich unsere Kreditkarte geben, um sie mit dem Handy zu belasten. Am Ende führt er uns hinten aus dem Haus heraus.  :shock:

Keine Angst, alles ist gut. Hier steht unser Cottage, ein Gartenhäuschen. Von außen sieht es ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, aber es ist innen recht groß und ganz anständig eingerichtet.







Uta ist insbesondere von den Kosmetik-Produkten angetan, die auch gleich in der Staatsreserve verschwinden. 



Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, gehen wir in die Stadt und essen erst einmal Pizza. Danach schlendern wir die Hauptstraße entlang und schauen in den einen oder anderen Laden herein. Wer die bisherigen Folgen dieses Reiseberichts gelesen hat, ahnt vielleicht schon, dass mich das wenig begeistert …

Den Blick auf „unendlich“ gestellt, schaue ich mich in einem solchen Laden um. Da ruft plötzlich eine Damen-Handtasche ganz laut nach mir, ein ungewohntes Gefühl. Ich kann mir vorstellen, dass sie meiner Frau gefällt und nehme sie an mich. Als Uta ihren Rundgang beendet hat, hole ich die Tasche hinter meinem Rücken hervor und präsentiere sie. Es folgt ein kurzer Schrei, der wohl so viel wie „gefällt mir“ bedeuten soll.

Was ist nun das Besondere daran? Die Tasche hat die Form eines kurzen Damenstiefels mit hohem Absatz und ist mit Jeansstoff bezogen. Als wir die Tasche bezahlen, gratuliert uns die Verkäuferin zu unserem „conversation bag“, einer Handtasche, auf die man angesprochen wird. Auf einem der folgenden Fotos wird sie zu entdecken sein …
Mit einem Kuss werde ich zum „Held des Tages“ erklärt.

Kurz vor 18.00 Uhr finden wir uns am „Irma“ ein, dem Hotel/Restaurant des legendären Buffalo Bill Cody. Es sind Stühle aufgestellt, die sich das Publikum für ein paar Dollar mieten kann, um dem gleich folgenden Wild-West-Schauspiel beizuwohnen.



Es tritt zunächst „Buffalo Bill“ himself auf und preist die Vorzüge von Wyoming im Allgemeinen und Besonderen. 



Dann beginnt das Schauspiel.

Und wer weiß womit?

Natürlich mit dem Einmarsch der Fahnen (USA und Wyoming) und dem Singen der Nationalhymne. Neben mir sitzt eine Frau im Rollstuhl. Die Art ihrer Krankheit/Behinderung ist für mich nicht erkennbar, aber zur Nationalhymne steht auch sie. Respekt.

Der Handlung des Stückes ist nicht sonderlich bedeutungsschwer und läuft natürlich, wie von allen erwartet, auf einen Shoot-Out hinaus.





Mit dem Sheriff trage ich mein ganz eigenes Duell aus. Ich will sehen, ob ich mit dem Fotoapparat schneller schießen kann, als er mit dem Revolver, d.h. ich möchte sein Mündungsfeuer fotografieren. Es braucht zwar ein paar Versuche, aber am Ende hat es geklappt.



OK, ich gebe zu, es war unfair. Mein Fotoapparat war auf „Dauerfeuer“ gestellt (9 Bilder/Sekunde).

Irgendwann gehen wir dann zurück in unser Häuschen und machen uns fertig für den Höhepunkt des Tages, das Rodeo. Als wir dort ankommen, trauen wir unseren Augen nicht. Da gibt es doch glatt den „Stier zum Besteigen“, den wir uns auf der Fahrt nach Cody ersponnen  haben. Er steht in einer Metallkonstruktion und hat den Kopf fest angebunden, so dass er sich kaum bewegen kann. Äußerlich macht er einen sehr entspannten, ja fast betäubten Eindruck. Am Ende ist hier doch Valium im Spiel? Trotz allem ist es ein Stier, wie man an dem „Beutel voll Testosteron“ gut erkennen kann. Gegen einen nennenswerten Obolus, kann man ihn auch besteigen, wenn man sich traut …

… und Uta traut sich und wird so zu meiner Rodeo-Queen.



Hat eigentlich irgendjemand auf dem Bild die Handtasche bemerkt?



Nach einem kleinen Imbiss („Nachos“, für uns das worst meal ever) suchen wir uns Plätze und harren der Dinge, die da kommen mögen. Bevor es richtig losgeht, noch etwas Landeskunde: Mit welchen drei rituellen Handlungen wird so ein Rodeo eröffnet?

Die Nationalhymne. Gut, das war einfach, die kommt hier aber erst an Nummer 2.

Zuerst heißt es: „Aufstehen und Hut ab zum Gebet“. Es wir gedankt für die Gaben, die wir erhalten haben, Fürbitte geleistet für die Gesundheit der Reiter und der Tiere und Schutz erbeten für unsere „armed forces“, die überall auf der Welt (!) unsere Freiheit verteidigen. Ja so ist das …

Danach kommt die Nationalhymne, bei der natürlich wieder alle mitsingen. Passend dazu prescht eine Reiterin mit dem Sternenbanner in der Hand durchs Oval und kommt mit den letzten Klängen in der Mitte der Arena zum Stehen. Ja, in Sachen Theatralik macht den Amerikanern keiner so schnell etwas vor.



Und was ist das Dritte? Die Werbung natürlich, what else! Angefangen von Pepsi bis hin zum letzten örtlichen Souvenirladen präsentieren Reiter Fahnen mit den Logos der „Sponsoren“.

Jetzt geht es aber endlich los. Das Rodeo startet mit der klassischen Disziplin „Mann auf Pferd ohne Sattel“. Das sieht schon recht spektakulär aus.





Leider kann ich nicht mit so brillanten Fotos aufwarten wie Flicka seinerzeit. Mal abgesehen von der Fotoausrüstung fand ihr Rodeo (wahrscheinlich) tagsüber statt. Unser Rodeo begann 20.00 Uhr und lief bei Flutlicht, d.h. wir hatten fototechnisch magere Lichtverhältnisse. Bei einer gegebenen Lichtstärke des Objektivs und einer notwendigen Belichtungszeit von 1/1000 s bleibt am Ende nur, die Empfindlichkeit hochzudrehen. Schon bald bin ich bei ISO 25600 angelangt, was Bildrauschen aufkommen lässt. Schluss mit Jammern, weiter geht es.

Dass auch Stiere zum Einsatz kommen, hatten wir erwartet, aber nicht, dass „Kinder“ darauf reiten. Sechs Halbwüchsige im Alter um 13 Jahre treten gegeneinander an. Es mag sein, dass ihre Stiere auch noch etwas kleiner/jünger sind, aber das ist fast egal. Keiner bleibt länger als ein paar Sekunden oben und so mancher hält sich danach ein Bein oder ein anderes Körperteil. Wenn das zum Mann-Werden in Cody dazugehört, wäre ich wohl Kind geblieben.







Die nächste Disziplin ist das Kälber-Einfangen. Bei den Könnern sieht es recht leicht aus. Daran, dass es eine ganze Reihe von Reitern auch nicht schafft, erkennt man, dass es eben doch nicht so einfach ist.



Es folgt die Disziplin „Mann auf Pferd mit Sattel“. Dabei geht es ganz ordentlich zur Sache.





Durchs Programm führen ein Clown und ein Jugendlicher mit zum Teil halbseidenen Witzen wie diesem:

„What’s the difference between snow man and snow woman?“
Antwort:  „Snow balls!“.

Dann kommt ein Lehrstück wie aus dem wahren Leben:

Alle Kinder bis 12 Jahre werden in die Arena gebeten. Sie mögen sich in einer Linie aufstellen und zum Clown blicken. Der erklärt ihnen, dass gleich zwei Kälber hereingelassen werden, die jeweils ein farbiges Band zwischen den Hörnern tragen. Wer dem Clown ein solches Band bringt, bekommt einen Preis.

Auf die Plätze, fertig, los!

Die Kinder rennen mit aller Kraft los. Ein großer Teil läuft auf den Clown zu, weil es „alle“ tun und man schneller sein möchte als sein Nebenmann. Gemeinerweise hat man die Tiere aber hinter dem Rücken der Kinder in die Arena geführt, was nur ein Teil von ihnen bemerkt hat.

Es ist offensichtlich: Die, die zuerst denken und dann handeln, sind im Vorteil. Das könnte man sich merken.  :think:



Weiter geht es mit den Ladies. Junge Frauen reiten einen Dreiecks-Parcours ab, bei dem es auf Geschwindigkeit und Geschicklichkeit ankommt. Da geht die Post ab. Wie ein geölter Blitz umrunden sie die Tonnen. Toll anzusehen!



Publikumsliebling ist ein Mädchen von 4 Jahren, das auf einem ausgewachsenen Pferd ebenfalls die Strecke um die Tonnen reitet, im Schritt zwar, aber immerhin beherrscht sie das Pferd und kann es auf den richtigen Weg führen.



Höhepunkt des Abends sind die Männer auf den Stieren. Respekt, was beide leisten. Den Männern natürlich, weil sie es verhältnismäßig lange schaffen, oben zu bleiben. Und den Stieren, weil sie Sprünge hinlegen, die man den schwerfällig erscheinenden Tieren gar nicht zutraut.





Uns hat es Spaß gemacht. Ob den Tieren auch, kann bezweifelt werden. Jedes von ihnen bekommt vor seinem Auftritt „untenrum“ einen Gurt umgeschnallt, der wohl irgendwie auf ihr Gemächt wirkt und sie ausschlagen lässt. Der Gurt wird zwar, nachdem es den Reiter „geerdet“ hat, sofort von anderen Reitern gelöst, aber ich glaube nicht, dass die Tiere vor sexueller Erregung ausschlagen, sondern eher, weil es ihnen unangenehm ist, um das einmal vorsichtig auszudrücken.

Lassen wir diese Gedanken.

Schön war’s. Zufrieden und voller Eindrücke reiten wir nach Hause.


Morgen geht es endlich in den Yellowstone!   


Exkurs für Planer

Die Strecke:



Das Best Western in Sheridan ist empfehlenswert. Vorsicht, Sparversuche mit Billighotels könnten in eine „Absteige“ führen!

Der Devil Canyon Overlook im Bighorn Canyon ist sehenswert, der dortige Horseshoe Bend nicht.

Das über Casa Lodging Cottages früh gebuchte Gartenhäuschen war für uns eine „preiswerte“ und zentrumsnahe Alternative zu einem gewöhnlichen Motel/Hotel in Cody.

Die allabendliche Schießerei am Irma in Cody ist sehenswert.

Das (Touristen-)Rodeo in Cody ist sehenswert. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man ein reguläres Meisterschafts-Rodeo vorziehen. Sofern man (schöne) Fotos machen möchte, sollte man ein Rodeo bei Tageslicht besuchen.
Gruß
Tobias

gecko1a

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #51 am: 24.09.2017, 09:12 Uhr »
Die Fotos sind doch klasse.
Bei dem Rodeo, was wir in Moab gesehen hatten, war alles in einer Halle mit noch weniger Licht :-)
Aber der gleiche Ablauf, inklusiv alle 10 min Werbung des Sprechers und am Anfang und vor und nach der Pause auch mit Werbefahnen :-)

Viele Grüße
Frank

BigDADDY

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #52 am: 24.09.2017, 15:31 Uhr »
Mh,

Buffalo Bill? - Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ich dachte, den hätte es am Little Big Horn erwischt?
Aber vielleicht bringe ich da auch was durcheinander...
Die Handtasche gefällt mir im Übrigen auch, ein Träumchen :wink:
Reducing Truck Traffic since 2007!

saibot

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Antw: Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #53 am: 01.10.2017, 10:50 Uhr »
Regenbogen-Parade

Nun ist es endlich soweit! Heute geht es in den Yellowstone National Park.

Wir frühstücken im „Our Place“, einem kleineren Diner in der Nähe des Ortsausganges von Cody. Es gibt sogar frischen, selbst gebackenen Kuchen. Lecker!

Unser heutiges Ziel ist Canyon Village. Bekanntermaßen kann man es von Cody aus „oben herum“ erreichen oder eben „unten herum“. Zumeist wird die obere Strecke empfohlen, weil der Weg über den Chief Joseph Highway und durchs Lamar Valley landschaftlich schöner ist. Wir entscheiden uns trotzdem für die untere Strecke, da wir uns noch den Buffalo Bill Staudamm ansehen wollen und dieser Weg kürzer ist. So versprechen wir uns mehr Zeit am Grand Canyon of the Yellowstone.

Zunächst ein paar Bilder vom Buffalo Bill Dam, der zur Zeit seiner Errichtung (1910) mit 99 m der höchste der Welt war. Auch heute sieht er noch recht imposant aus.







Später erreichen wir den Yellowstone Lake. Wir sehen und riechen erste geothermale Erscheinungen, die aber vergleichsweise winzig sind.



Am Wegesrand entdecken wir ein paar „Blümchen“, die uns in diesem Moment exotisch erscheinen und daher mit auf’s Bild müssen. Später werden wir sie vielfach wiedersehen.





Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage ist die Canyon Lodge im Canyon Village. Sie ist zwar wie alle Hotels im Yellowstone NP nach unseren Begriffen ziemlich teuer, aber man hat hier kaum Alternativen. So ist halt die Marktwirtschaft. Natürlich kann man auch außerhalb des Yellowstone NP übernachten, aber die tägliche An- und Abfahrt wäre nicht so toll.

Wir checken ein, können aber noch nicht auf unser Zimmer. So beginnen wir unsere Rundfahrt um den Grand Canyon of the Yellowstone. Zur Orientierung für alle, die noch nicht hier gewesen sind, eine kleine Übersichtskarte.



Den Uncle Tom’s Trail hinab zu den Lower Falls wären wir gern gelaufen, dieser ist aber leider wegen Bauarbeiten gesperrt, was uns vorher bekannt war. So beginnen wir mit dem Artist Point und werden mit einem allgemeinen Problem konfrontiert: Der Yellowstone ist überlaufen. Wir stehen gefühlte 30 Minuten in der Autoschlange vor dem Parkplatz an.

Es lohnt sich aber. Wir haben tolle Ausblicke und bekommen auch mit, woher der Yellowstone seinen Namen hat. 







Danach geht es an die Nordseite, deren View Points wir uns der Reihe nach ansehen. An den Upper Falls entdecken wir den von Flicka versprochenen Regenbogen. Toll, und es sollte nicht der Einzige bleiben.









Die Lower Falls liegen tiefer. So weit, so klar. Wenn man die sich aus der Nähe ansehen will, muss man natürlich herabsteigen. Das ist tiefer, als man erwartet. Wenn ich mich recht erinnere, waren es 160 Höhenmeter. Zum Vergleich, das ist in etwa die Höhe des Kölner Doms.

Unten erwarten uns wieder schöne Eindrücke und auch hier zaubert die Gischt einen Regenbogen in die Landschaft.







Gegenüber liegt die Plattform des Uncle Tom’s Trail, die aber, wie schon gesagt, leider gesperrt ist. Von dort könnte man die Lower Falls von vorn sehen, wahrscheinlich die beeindruckendste  Perspektive.  So weichen wir auf den Lower Lookout Point aus, den wir von hier aus schon in der Ferne erkennen können.



Runter war leicht. Jetzt heißt es erst einmal, die Höhenmeter wieder hinaufzusteigen. Oben wundern sich ein paar Rehe im Schatten, warum sich die vielen Menschen in der prallen Sonne quälen.



Auf dem Weg zum Lookout Point sehen wir in einiger Entfernung, vielleicht 100 m, ein Greifvogelnest mit einem Jungen, das schon von Fotografen mit respektabler Ausrüstung belagert wird. Wir machen unser Foto und gehen weiter.



Gemeinerweise liegt der Lower Lookout Point etwa auf gleicher Höhe wie der View Point an den Lower Falls. Das heißt, es geht erneut 100+ Höhenmeter nach unten. Wir haben den dringenden Verdacht, dass wir diese auf dem Rückweg wieder hoch müssen.

Vom Lower Lookout Point aus sieht man die Lower Falls frontal, wenngleich aus einiger Entfernung, wie das folgende Bild vom Abstieg zeigt.



So, endlich sind wir unten. Mit etwas Mühe erkennt man auf den Fotos die Menschen an den Lower Falls und kann so die Mächtigkeit des Wasserfalls (94 m hoch) erahnen.





Ob sich die Mühe des zweiten Abstiegs gelohnt hat? Da sind wir beide geteilter Meinung.
Pro: Eine neue, schöne Perspektive.  :guckstdu:
Kontra: Wer geht schon zweimal nacheinander auf den Kölner Dom?  :roll:

Abschließend besuchen wir noch den Grand View Point, von dem wir u.a. auf den Artist Point herabblicken können und bekommen noch einmal gezeigt, woher der Yellowstone seinen Namen hat.





Der Inspiration Point ist ebenfalls wegen Bauarbeiten gesperrt. Er befindet sich in etwa dort, wo man auf dem letzten Bild den Kran sieht.

Nach der Tour beziehen wir unser Zimmer in einem Bungalow …



… und gehen im Restaurant des Canyon Village essen. Die Schweinekoteletts in Dijon-Soße schmecken richtig lecker.

Nach dem Essen fahren wir ins Hayden Valley. Für den Sonnenuntergang sind wir leider zu spät, können aber in der Ferne noch zwei Hirsche beobachten, die sich vor zwei Wölfen in den Yellowstone River retten.  Auch hier sind wir nicht allein und müssen wie viele andere entlang der Straße parken, weil der Parkplatz bereits übervoll ist.



Zurück im Hotel lassen wir den Abend bei einem Gläschen Rotwein ausklingen.


Morgen steht die „Nordschleife“ auf dem Programm.


Exkurs für Planer:

Die Strecke:



Von Cody aus nach Canyon Village gibt es zwei Wege, „unten herum“ und „oben herum“. Die Strecke „unten herum“ bietet den Buffalo Bill Dam und spart ca. 1 h Zeit. „Oben herum“ hat man den Chief Joseph Highway und das Lamar Valley. Mainstream ist die Strecke „oben“. Wir können aus unserer Sicht keine klare Empfehlung geben.

Wer den Grand Canyon of the Yellowstone besucht, sollte auf jeden Fall den Artist Point und einen der drei Abstiege einplanen (Uncle Tom’s Trail (vermutlich der beste), Lower Falls, Lower Lookout Point). Je nach Zeit, Lust und Laune kann man dann noch die (oberen) Aussichtspunkte am Nord Rim abfahren und/oder einen weiteren Abstieg unternehmen. Alle drei Abstiege an einem Tag wären etwas heftig. Wer es auf die Regenbögen an den Lower und Upper Falls abgesehen hat, sollte dort gegen 15.00 – 16.00 Uhr eintreffen. Dann steht die Sonne im Rücken und man hat gute Chancen. 

Das Restaurant hinten im Gebäude der Canyon Lodge Cafeteria ist empfehlenswert (an der Rezeption vorbestellen!).   

Gruß
Tobias

Flicka

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #54 am: 01.10.2017, 13:09 Uhr »
Nachdem Flicka hier offenbar sowieso in Gedanken schon mitreist, ist sie jetzt auch an Bord gehüpft.  :D

Beim vorherigen Reisetag (nach Cody) musste ich ein paar paar laut lachen. Herrlich trocken beschrieben! Das Shootout hatte bei meinem Besuch nicht stattgefunden, aber na ja, sooo spektakulär scheint es ja dann wirklich nicht zu sein.

Und was die Fotos vom Rodeo angeht: Bei meinem Rodeobesuch hatte ich wie du schon geschrieben hast, um die Mittagszeit einfach viel mehr Licht. Und trotzdem hatte ich schon gemerkt, dass es mit den Belichtungszeiten knapp wird, wenn man gleichzeitig noch versuchen will, die Blende so zuzumachen, dass man noch ein bisschen Tiefenschärfe hat. Die Fotos hier im Forum waren dann letztlich auch nur die Highlights aus hunderten von Aufnahmen. Die Sichtung am heimischen PC war echt Arbeit.

Aber jetzt sind wir im Yellowstone - und voilà, mit Regenbögen!  :D

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #55 am: 01.10.2017, 18:31 Uhr »
Hallo Flicka,
schön, dass du dabei bist.

Ja, auch aus deinem Reisebericht haben wir die eine oder andere Anregung dankbar entnommen. Eine vorläufig letzte namentliche Erwähnung wirst du dir "übermorgen" noch gefallen lassen müssen. Stichwort: Nachtaufnahmen!

Ansonsten habe ich beim Rodeo auch ca. 600 Fotos geschossen, weil ich mit Serienaufnahmen gearbeitet habe.

Übrigens hätte es die Regenbogenaufnahmen fast nicht gegeben. Den ersten Regenbogen habe ich einfach nicht auf's Foto bekommen, obwohl er doch da war.
Ich dachte schon, ich hätte den falschen Film.  :kratzen:
Irgendwann kam ich dann auf den Polfilter ... Das muss einem doch gesagt werden!
Gruß
Tobias

Drummond

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #56 am: 01.10.2017, 19:44 Uhr »
# "Der Devil Canyon Overlook im Bighorn Canyon ist sehenswert, der dortige Horseshoe Bend nicht. #

Ist natürlich Geschmackssache.

Ich habe da einen völlig anderen und empfehle die gesamte Stichstraße lang zu fahren. :D
VG

Flicka

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #57 am: 01.10.2017, 21:08 Uhr »

Ja, auch aus deinem Reisebericht haben wir die eine oder andere Anregung dankbar entnommen. Eine vorläufig letzte namentliche Erwähnung wirst du dir "übermorgen" noch gefallen lassen müssen. Stichwort: Nachtaufnahmen!


Hm, ich durchforste gerade vergeblich mein Gehirn danach, was du meinen könntest. Ich bin gespannt! Eigentlich fällt mir jetzt nur eine spezielle Nachtaufnahme ein, die ich im Urlaub leider NICHT gemacht habe.

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #58 am: 01.10.2017, 22:07 Uhr »
@Drummond
Die Stichstraße ist nicht allzu lang. Möge sich jeder seine Meinung bilden.

@Flicka
Ja, genau DIE Aufnahme meine ich. Ich hatte mir das gemerkt, weil ich während der Planung unserer Reise genau die gleiche Idee hatte und dann deinen Reisebericht las.
Wir sehen uns "Übermorgen" am Old Faithful.

PS. Das Foto hat geklappt, aber es gibt dazu eine gute und eine schlechte Nachricht ...
Gruß
Tobias

Flicka

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #59 am: 01.10.2017, 22:40 Uhr »

@Flicka
Ja, genau DIE Aufnahme meine ich. Ich hatte mir das gemerkt, weil ich während der Planung unserer Reise genau die gleiche Idee hatte und dann deinen Reisebericht las.
Wir sehen uns "Übermorgen" am Old Faithful.

PS. Das Foto hat geklappt, aber es gibt dazu eine gute und eine schlechte Nachricht ...

Oh !
Da bin ich ja jetzt richtig neugierig.  :D
Und ich hoffe, die schlechte Nachricht hat nichts mit Speicherkartenfehlfunktionen oder ähnlichem Mist zu tun...