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Autor Thema: Nevada - Las Vegas - Reisebericht Oktober 2006  (Gelesen 4814 mal)

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micha-ms

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Nevada - Las Vegas - Reisebericht Oktober 2006
« am: 01.11.2006, 12:14 Uhr »
Nevada - Las Vegas - Reisebericht 12.10. 2006 - 19.10.2006

Liebes Forum. Eher durch Zufall kamen wir in den Genuss, im Oktober 2006 eine Woche in Las Vegas zu verbringen. Leider (oder zum Glück ?!) ließen sich unsere besten Freunde nicht davon abbringen, sich an genau diesem Ort das Ja-Wort zu geben. Die Reise-Vorbereitungen erfolgten über diverse Reiseführer und dieses Forum. Eine entsprechende Dankschön-Postkarte war natürlich Ehrensache (www.usakarte.de/community/postkarten2006.html). Ebenso ist es uns selbstverständlich, die gewonnen Eindrücke und gemachten Erfahrungen auf diesem Wege anderen Urlaubern, Heiratswilligen und Las-Vegas-Reisenden zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei natürlich lediglich um unsere subjektiven Eindrücke - aber sicher wird für den einen oder anderen ein guter Ratschlag enthalten sein. In der Hoffnung, dass es nicht zu langatmig/ausführlich ist - - viel Spaß bei folgendem Reisebericht...

Liebe Grüße von Christiane und Michael aus Senden-Bösensell (Münsterland)...

Flüge

Hinflug 12.10. ab Frankfurt. Die Sicherheitsvorkehrungen wirkten sehr übertrieben. Getränke wurden am Einlass komplett einkassiert, beim Metalldetektor-Durchgang mussten Uhren, Gürtel, Schuhe, etc. separat abgeben werden. Etwas erniedrigend dann die Körperabtastung samt hinsetzen und Unter-Fuss-Prüfung (- einzig der Griff in die A..spalte blieb aus!!). Dann 12 Stunden mit einer Boing 767-300 von Condor Nonstop und Übertag, somit Zeitverschiebung relativ problemlos in den Griff zu bekommen (= der Tag war halt ein paar Stunden länger, als gewöhnlich). Pilot Gottschalk hatte die Maschine gut im Griff und flog einen weiten Bogen über Norddeutschland, Nordsee, Island, Grönland, nördliches Hudson Bay, Salt Lake City. Er gab oft Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und man fühlte sich stets sicher. Die Crew war freundlich und wirkte sehr beruhigend. Als Essen wurde Pasta und Geschnetzeltes gereicht, zum Abend gab es Brötchen und eine Frikadelle. Alles in allem ein angenehmer, gelungener Flug, - leider hätte die Versorgung mit Getränken besser sein können. Aber wer wollte, konnte sich (durch die engen Gänge schlängelnd) im Heck der Maschine zusätzliche Getränke holen. Als Entertainment gab es für die Economy-Class eine Komödie mit einer Meerjungfrau und Big-Mamma-2, also eher was für Kinder.  Während des Fluges mussten Einreiseformulare und Zollbestimmungen ausgefüllt werden. Am besten erkundigt man sich vorher, wie die aussehen und was da rein muss. Obligatorisch ist zum Beispiel die Nennung der Hoteladresse (die man natürlich im Handgepäck stets mit dabei hat?!). Sehr akribisch wurde auf die amerikanische Schreibweise von Datum und Zahlen hingewiesen (= keine Umlaute, eins nur als Strich, sieben nur ohne Querstrich). Aber auch derartige "Verschreiber" wurden von den Beamten später nicht abgewiesen. In Las Vegas angekommen wurden von diesen die Pässe kontrolliert, die Formulare überflogen und nach der Dauer des Aufenthaltes gefragt. Das Gepäck stand dann sofort parat.

Rückflug 19.10. ab Las Vegas. Die Sicherheitsvorkehrungen wirkten hier deutlich schmaler. Der obligatorische Metalldetektorbogen-Durchgang war problemlos, jedoch wurden uns bereits an dieser Stelle sämtliche Getränke abgenommen. Drinnen gab es dann zwar einen Burger-King, aber der war (natürlich) drei mal so teuer als normal. Es folgte ein 10-Stunden-Flug mit einer Boing 767-300 von Condor Nonstop und über Nacht. Die Crew wirkte sehr verkrampft und lächelte - wenn überhaupt - eher gequält. Der Pilot vermeldete geheimnisvoll "durchwachsenes Wetter in Frankfurt, aber dazu später mehr" (= tatsächlich war es leicht bewölkt und ruhig). Als Abendessen gab es Ravioli-Pasta und Putenbrust, für meine Frau als Vegetarierin also eine Katastrophe. Aufgrund enormer Flugangst hatten wir erneut den vom Hinflug bewährten Fensterplatz gewählt, um die äußeren Geschehnisse im Blick zu haben. Wie aber die Nachtruhe eingeläutet wurde, sollte das Fensterrollo geschlossen werden. Plötzlich saßen wir wie im Plastiksarg und unsere Unruhe war deutlich erkennbar. Dennoch wurden wir von den Stewardessen drei mal mit Nachdruck ermahnt, das Rollo wieder zu schließen, da - so die Aussage - in einer Stunde die Sonne aufgehen würde und es in der Kabine dann taghell wäre. Tatsächlich ging die Sonne aber erst 5 Stunden später auf. Als Filme gab es Ice Age 2 und ein albernes Im Dutzend billiger mit Steve Martin. Auf dem Hinflug beobachteten wir, wie vor den Sitzen der vordersten Economy-Mittelreihe (Reihe 7, glaube ich) für ein Säugling ein kleines Reisebettchen aufgebaut wurde. Da das Flugzeug nur halb besetzt war, konnten wir zwischendurch auf diese Plätze wechseln und bemerkten eine deutlich bessere Beinfreiheit. Es war sogar möglich, die Beine man an der Wand angelehnt hochzunehmen. Dies gilt aber nur für die Dreier-Sitze der Mittelreihe, die Fenstersitze haben unveränderte Beinfreiheit. Ebenfalls positiv an dieser Reihe: es gibt keinen Vordermann, der einem durch Liege-Rückstellung seines Sitzes das ausgefahrene Tablett in den Bauch rammt. Aua!! In Frankfurt angekommen wurden wir mit einer Fahrtreppe aus dem Flieger verabschiedet und ein Shuttle-Bus brachte uns ins Terminal. Die Gepäckausgabe war dann ein wenig Weg entfernt, der nachfolgende Marsch zum Fernbahnhof wiederum zwingt zum Einsatz eines Kofferwagens. Aufgrund der verlorenen Nacht (= an Schlaf war wegen der Aufregung wirklich nicht zu denken) war der Jetlag ganz erheblich und verfolgte und noch einige Tage lang im Alltag. Ein sofortiger Start ins Arbeitsleben war für uns somit undenkbar und wir brauchten erst mal sozusagen Urlaub vom Urlaub...

Mietwagen

Wir haben einen Mietwagen über www.usa-mietwagen.de (via FTI) von Alamo gebucht. Hier gab es ein interessantes All-inklusive-Angebot über einen Equinox. Dank dem Forum wusste ich, dass bei der Abholung meist ein höherwertiges SUV-Fahrzeug angeboten wird. So auch bei uns: in der Choice-Line standen drei Chevrolet Trailblazer LS (zwei weisse, ein schwarzer) und ein Buick Rendezvous. 4-Rad-Antrieb war uns egal und auch ein Navi-System musste nicht unbedingt sein. Der gewählte Trailblazer war sauber und innerhalb des Wartungsintervalls (11.600 Meilen / nächste Wartung laut Aufkleber bei 13.600 Meilen). Leider gab es keinerlei Einführung oder Bedienungshinweise. Die Anleitung und den Zusatzschlüssel fanden wir einige Tage später erst durch Zufall in einer Klappe im Laderaum versteckt. Wir würden diesen Wagen dennoch jedes mal wieder nehmen! Gepäckvolumen ist prima und Fahreigenschaften machen Spaß. Dank der EQ-Tarifklassifizierung ist das ganze zu dem noch super-günstig (= knapp 50 Euro die Woche Aufpreis auf einen (nicht vergleichbaren) kleinen Economy-Mietwagen).

Die Abholung bei Alamo in Las Vegas war problemlos: vor dem Flughafengebäude (raus, dann 50 Meter links) warteten bereits zwei Alamo/National-Shuttle-Busse. Der Fahrer war hilfsbereit beim Gepäckeinladen und freundlich, die Fahrt flott und die 6855 Bermuda Road schnell erreicht. Dort gab es dann am Schalter 10 Minuten Wartezeit bis wir dran waren (= die Flugzeug-Crew stand vor uns da) und dank unseres gebuchten All-Inklusive-Pakets auch keine Aufschwatzversuche. Zwar wurde noch eine Sonderangebots-Upgrade auf eine andere Fahrzeugklasse gemacht, dass wir dann aber natürlichdankend ablehnten. Somit gab es also die SUV-Choiceline. Vorher aber ein unerwartetes Problem: Da ich vor Jahren bei der Heirat den Namen meiner Frau angenommen hatte (was in USA scheinbar eher unüblich ist), wichen die Namen im Führerschein und der Kreditkarte voneinander ab. Nach deutschem Recht ist eine Führerscheinumschreibung nicht notwendig und eigentlich nur ein unangenehmer Kostenfaktor. Dies hat dann einiges an Überzeugungskraft beim Alamo-Menschen benötigt, der letztendlich nach Rückfrage beim Chef doch noch eine "Sonderausnahme" machte. Leider wuchs die Schlange der Wartenden dadurch mittlerweile auf über 15 Personen an. Sorry...

Die Rückgabe war völlig unspektakulär in 3 Minuten erledigt: vorfahren, der heraneilenden Person meinen Namen nennen, Hinweis auf einen Empty-Tank geben (= war ja eh all-inklusive), ausladen, fertig. Die Shuttle-Busse standen bereit bzw. folgten Schlag-auf-Schlag und auch hier wieder freundlich helfende Busfahrer. Als Condor-Fluggäste mussten wir dann am Terminal 2 raus (= das meldet Condor auf seiner Homepage dummerweise falsch, aber der Fahrer gab rechtzeitig passende Durchsagen).

Alles in allem waren wir mit Mietwagen und dem Service drum herum also sehr zufrieden!!

Tanken

An der Shell-Tankstelle 991 East Desert Inn Road gibt es eine Zapfsäule mit Kreditkarten-Schlitz. Dort wird zunächst unser ZIP-Code abgefragt (= die deutsche Postleitzahl wurde akzeptiert) und dann die Benzinart abgefragt. Und schon floss der Sprit durch den Zapfhahn. Alles sehr unspektakulär und easy.

Frühstücken

Ports-of-Call-Buffet im Golden Coast, 4000 W Flamingo Road, für 6,95 Dollar. Der Kaffee wurde uns gleich in ganzen Kannen auf den Tisch gestellt, so dass man zum Naschschenken nicht auf die Bedienung warten musste. Die Speisenauswahl war überragend: ein laaaanges Buffet sortiert nach Mexikanisch - Amerikanisch - French - Asiatisch und Italienisch. Zusätzliches gab es Obst und die obligatorische Kuchentheke. Wir waren total beeindruckt - in den Folgetagen zeigte sich auch, dass dieses Frühstückbuffet eine herausragende Position in LV einnimmt - und das bei dem Preis. Einziger Nachteil: es liegt nicht direkt am Strip

Breakfast-Buffet im Orleans (4500 West Tropicana Avenue) für 6,95 Dollar + Tax. Es gab eine reichhaltige Auswahl und die probierten Speisen waren überaus lecker. Die sehr zuvorkommende Bedienung liess den etwas lauten Geräuschpegel schnell vergessen. Wegen des günstigen Preises und der leckeren Auswahl eine echt empfehlenswerte Alternative zum Strip, zu dem verkehrstechnisch (mit dem Pkw) recht gut erreichbar.

Carnival-World--Buffet im Rio. Das Breakfast Buffet war weder gut, noch schlecht. Irgendwie fehlten uns hier die Möglichkeit mal was zu belegen (= keine Semmeln/Brötchen). Grundsätzlich kann man aber sagen, dass nicht zu erkennen war, warum es mit 13,99 Dollar + Tax deutlich teurer als die Vorgänger ist. Dennoch überwog hier ein positiver Eindruck. Es war halt lecker und sättigend. Tipp: Es macht keinen Sinn, vom Parkhaus außen herum zu gehen. Im vierten Stock gibt es einen Verbindungsgang zum Casino - und dort gelangt man über einen Loggia-Gang Richtung Carnival-Buffet.

Das Breakfast-Buffet im Luxor bot für stolze 11,99 Dollar + Tax nur eine vergleichsweise kleine Standard-Auswahl. Zumindest die scrambled-eggs schmeckten, aber der eher negative Eindruck des Dinner-Buffets setzte sich hier fort. Besser meiden!!
    
Im Freemont (Mittig Freemont Street) gibt es ein Frühstücksbuffet, das eine einfache, aber schmackhafte Auswahl bereit hält. Für den Preis von 12,90 Dollar war das Angebot aber fast schon nicht mehr akzeptabel. Hier würde ich nicht unbedingt noch mal hingehen - warum das Buffet in einigen Foren so überaus positiv gelobt wird, blieb uns jedenfalls verschlossen.  

Das Frühstücksbuffet im Golden Nugget war weder gut noch schlecht. Für 9,95 Dollar + Tax erwarteten wir eigentlich mehr als die gebotene Standard-Auswahl. Diese war dann aber schmackhaft und soweit okay. Herausragend war es aber halt nicht.

In vielen Foren wird das Frühstücksbuffet im Silverton hoch gelobt. Verkehrstechnisch gut erreichbar direkt an der Interstate-15 machten wir uns also auf den Weg - und es wurde ein Reinfall: das Buffet war (ohne Angaben von Gründen) geschlossen und man möge das Breakfast doch bitte A-La-Carte im hauseigenen Grill einnehmen. In dessen Karte war für uns Vegetarier aber keine Alternative vorhanden und so zogen wir hungrig wieder ab. Nach dem wir dann den Stau auf der Interstate überstanden hatten, zeigte die Uhr nach 10 am, und somit waren die Breakfast-Buffets allesamt geschlossen - und wir blieben heute ohne Frühstück. Pech?!

Eine weiteres viel gelobtes Frühstücks-Buffet befindet sich im Red Rock. Erst viel zu spät bemerkten wir, was eine Hausnummer "Charlston Boulevard 11011" im morgendlichen Verkehr von Downtown aus bedeutete: eine schier endlose Anreise mit Stop-and-go vor unzähligen Ampeln. Wie wir endlich eintrafen, war auch dieses Buffet bereits geschlossen und wir ziemlich sauer (und hungrig noch dazu). Also kann ich auch hierzu keine Qualitätsaussage machen, aber den Tipp einer rechtzeitigen Anreise geben.

Dinner-Buffet

Das Luxor-Dinner kostete 19,99 Dollar + Tax. Der erste Blick auf die Auswahl ließ noch Milde warten, aber die Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Die Getränke (Sprite, Wasser, Cola) schmeckten ausnahmslos eklig nach Chlor und auch bei den Nachfolgebestellungen "without ice" war stets ein seltsamer Beigeschmack vorhanden. Und auch die Speisen selbst konnten nicht überzeugen und schmeckten teilweise unappetitlich. Die Pizza war schon richtig krümmelig-pappig. Für den Preis kann sich ein Luxor dieses eigentlich nicht erlauben,. Wir waren/sind sehr negativ überrascht und raten ausdrücklich von diesem Buffet ab!! Seltsam, dass dieses Buffet in anderen FOren-Beiträgen so hoch-gelobt wird. Ob wir nur einen schlechten Tag erwischt haben?!

Ein Versuch im Bellagio beim Italiener "Olives" einen Tisch ohne Voranmeldung zu bekommen, scheiterte kläglich. Nach einiger Wartezeit ging es dann also zum Buffet (26,95 Dollar + Tax) und der Name hielt, was er versprach. Reichlich Auswahl, auch mal außergewöhnliches Seafood und diverse Schmankerl, lecker frisch und ausreichend in Anzahl serviert. Die zusätzliche Getränkekarte beinhaltet mit 36 Dollar und 50 Dollar (+ Tax) zwei gerade noch bezahlbare, sehr leckere Sekt-Alternativen. Na ja, wir hatten halt was zu feiern und es war das Bellagio...

Das Carnival-Buffet im Rio wird sehr gerne als das beste LV-Dinner angepriesen. Dem möchten wir nicht widersprechen: die Auswahl ist ernorm, die Speisen schmecken gut, die Bedienung ist aufmerksam und der Preis für das gebotene akzeptabel. Tipp: es gibt diverse Coupon-Zeitschriften (zum Beispiel die What's on), in denen per Coupon-Vorlage eine vergünstigter Eintritt angeboten wird. Erfahrensgemäß reicht hier ein Gutschein für mehrere Leute. In LV unsere unbestrittene No. 1. Aber Achtung: Es gibt noch ein spezielles Carnival-Seafood-Buffet, genau im entgegengesetzen Teil des Casinos.

Übrigens: Fast-Food auf dem Strip gibt es zu Hauf. Da buhlen MacDonalds, Wienerschnitzel und Pizzabäcker um die Gunst - es bleibt aber stets ein etwas unangenehm unsauberer Nachgeschmack. Die Preise waren entsprechend gesalzen und den Blick auf die sanitären Anlagen haben wir uns von vornherein erspart. Na, wenn's denn Fastfood sein muss... - ein kleiner Lichtblick war der Burger-Palace im Imperial-Palace (3535 Las Vegas Boulevard South). Hier wirkte alles etwas gemächlicher und nicht so überlaufen.

Und noch was: Der Dienstleistungssektor bzw. die Servicekräfte sind sehr stark vom Tipping abhängig. Das heißt, dass in LV vieles vom Trinkgeld abhängt und man gewöhnt sich recht schnell daran, dieses in akzeptabler Höhe gerne auf dem Tisch zu hinterlassen. Aber gerade bei den größeren Buffets beobachtet man öfters, dass die Servicekraft, die einem den angenehmen Aufenthalt mit besonderer Hingabe ermöglicht hat, nicht gleichzeitig für das abschließende Tischabräumen verantwortlich ist. Sollten Sie also einen Tip ganz gezielt einer Person zubilligen wollen, so sollten Sie dieses auch gezielt persönlich übergeben. Man wird es danken...

Heiraten in Vegas

Grund der Reise war die Begleitung eines "heiratwilligen Paares". Diese wollten alles vor Ort innerhalb von drei Tagen organisieren...

1) Die notwendige Heiratslizenz erhält man bekannterweise im Court-House. Nur dumm, dass sich die Adresse wie im Reiseführer angegeben oder von den offiziellen Schriften deutscher Ämter mitgeteilt inzwischen geändert hat. Die Licence-Stelle befindet sich nun zwei Häuserblocks entfernt im Gebäude des Justice-Center - linker Gebäudeflügel (201 Clark Avenue). Donnerstags, 10 Uhr war das Durchkommen noch kein Problem, wie wir später um ca. 13 Uhr noch mal vorbeischlenderten, standen die Leute aber schon bis zur Türe hinaus. Sehr nervig waren die vor dem Court-House stehenden "Chapel-Berater", von denen jeder genau den triftigen Grund parat hatte, warum man unbedingt gerade seine Chapel nehmen musste. Die waren teilweise schon sehr aufdringlich und aggressiv - man fühlte sich an einen orientalischen Bazar erinnert. Auf einen Fingerschnipp hin wäre bei einigen sogar eine Limousine angefahren gekommen und hätte eine "völlig unverbindliche und kostenfreie" Chapel-Besichtigung gegeben. Es versteht sich, dass man da so ohne weiteres - mindestens ohne den obligatorischen Tip (= Trinkgeld) nicht rauskommt. Wir wollten gar nicht erst ausprobieren, ob er uns anschließend tatsächlich zur gewünschten Stelle wieder zurückgebracht hätte...

2) Im Internet gibt es unzählige Angebote, die Chapels aufzählen, Vor- und Nachteile aufführen und einige Fotos parat haben. Hier haben wir vorab eine Grundauswahl getroffen und die interessantesten direkt besucht: Erwähnenswertes Negativbeispiel: Die Hollywood-Wedding-Chapel  macht im Internet (www.ahollywoodweddingchapel.com) einen recht netten Eindruck und liegt direkt am LV-Boulevard. Beim Besuch wirkt sie jedoch zunächst von außen einen wenig nach Hinterhof-Atmosphäre. Drinnen wurde es dann leider nicht besser: alles zwar in nettem weiß gehalten, aber die Holzstühle, deren Sitzflächen mit knatschender Plastikfolie überzogen sind, wirken total unecht und abstoßend. Kein Fenster spendet Tageslicht und meine Absicht, alles auf Camcorder zu dokumentieren wurde sofort mit bestimmenden Worten unterbunden: No Fotos! Dies geschah bemerkenswerterweise bereits bei der Vorab-Besichtigung, da war von der Zeremonie selbst noch keine Rede! Mit viel Verspiegelung an Wand und Decke wurde versucht, den recht kleinen Raum größer wirken zu lassen. Das angebotene Paket enthielt Plastikblumen für die Braut, die man nach der Zeremonie wieder zurück in den Glasschrank stellen durfte. Die Luft wirkte etwas verraucht - und das Hauptverkaufsargument war die große Bilderwand im Verkaufsraum, welcher Promi hier schon alles geheiratet haben sollte. Fazit:Lieber nicht !! Unsere Wahl viel schließlich auf A Special Memory Chapel (www.aspecialmemory.com) an der 800 S 4th Street / Ecke Grass Street. Die Chapel ist komplett freistehend und eine einladende Eingangsfront mit Springbrunnen, Pavillon und Türmchen. Alles sehr fotogen für die Fotosession. Der Trauraum selbst besteht aus einem Mittelgang mit rotem Teppich und braun-roten Bänken rechts und links, die zum Gang hin mit Blumen geschmückt sind. Selbst die EXIT-Schilder sind geblümt verziert. Die reich verzierten Fenster erzeugen ein angenehmes Licht-Klima und alles wirkt sehr sauber. Die angebotenen Pakete sind vergleichsweise human und die Details passen. Selbst Add-Ons (Elvis) und andere Verrücktheiten (Drive-In-Window) sind hier möglich. Die Unterstützung beim Schreibkram gut, der Limo-Service sehr zuvorkommend. Tip: Bei der anschließenden Fotosession wird das Brautpaar in die Ecke mit der Orgel und der Amerika-Flagge pos(t)iert. Wenn man den Fotografen nett fragt, kann man auch einen anderen Platz aussuchen (z. B. auf dem Gebäude-Vorplatz (=der Springbrunnen und Pavillon sind etwas fotogener als die Orgel). Diese Chapel war wirklich eine schöne "special-memory".

3) Bald jede Chapel bietet verschiedene Pakete an. Allen gleich ist die Einschränkung bei der Video-/Foto-Erlaubnis: nur wenn man ein Paket mit Video oder Foto-Shooting bucht, darf man (bzw. die anwesenden Begleiter) auch selbst zu Camcorder und Digicam greifen. Das wird sehr akribisch beachtet. Ist die Zeremonie beendet, wird man ach direkt aus der Chapel komplimentiert, so dass kaum Zeit für dortige Innen-Fotos bleibt. Es empfiehlt sich daher, das gebuchte Paket auch wirklich voll auszunutzen, d. h. ein enthaltenes Foto-Shooting auch wirklich in Anspruch zu nehmen (auf die Gefahr hin, dass der Fotograf alle anderen Fotografen aus dem Raum schickt, wie bei uns geschehen).

4) In unserem Paket waren zwei Lieder enthalten, die nur angespielt wurden. Dennoch war es besonders schön, dass unsere aus Deutschland mitgebrachten CDs akzeptiert wurden und die Braut somit bei "unserem Lied" zum Altar geleitet wurde.Also: Musik bitte mitbringen.

5) Bei der Chapel-Auswahl achteten wir darauf, dass der Brautstrauss aus echten Blumen bestand und bei der Zeremonie auch in unser Eigentum überging. Das wirkte dann nicht so pappig künstlich und auf allen Fotos des restlichen Tages hatte die Braut noch etwas in der Hand. Der Aufpreis lohnt wirklich = der Blumenschmuck lässt die Braut und somit alle Fotos deutlich schöner erscheinen.

6) Insbesondere rund um den Stratosphere-Tower gibt es eine ganze Reihe Verleih-Läden für Bräutigam- und Brautmoden. Besonders gute Erfahrungen haben wir hier mit Ilene's Rental gemacht. Die Auswahl war - für ihn wie auch für sie - reichhaltig und überzeugend, die Preise moderat (Bräutigam komplett ab 95 Dollar, Braut komplett ab 300 Dollar) und die Beratung echt gut. Sehr fix war dann auch der Änderungsservice - das Kleid konnte bereits am nächsten Tag erneut geprüft und anprobiert werden. Für die Kleidung gab es im Preis enthalten für den "Tag der Tage" einen Liefer- und Abholservice vom/zum Hotel. Und auch der eigentliche Kleidauswahl-Termin hätte über eine Stretch-Limousinen-Abholung organisiert werden können. Aber Vorsicht: hier empfiehlt ein Schild im Fahrzeug-innern recht nachhaltig einen Fahrer-Tip "up to 35 Dollar".

7) Die Apostille / Übersetzung der Heiratsurkunde war leider nicht ohne weiteres zu bekommen. Das deutsche Standesamt hatte uns vorab (kostenpflichtig !!) einen aktuellen Ratgeber "Heiraten für Deutsche in Nordamerika" übergeben. In diesem stand, dass wir mit der Chapel-Bescheinigung zum Honorarkonsulat an der East Desert Inn Road mussten. Dort angekommen wurden wir informiert, dass dieses Konsulat bereits seit knapp einem Jahr nicht mehr in Las Vegas ist und sich nun in San Francisco befindet !!! Wir sind daraufhin zum Clark-County Government Center (500 S Grand Central Parkway) gefahren und haben dort nach Rat gefragt. Hier erhielten wir eine beglaubigte Kopie des Trauscheins, nicht aber die notwendige Apostille. Dortige Auskunft im Recorders Office war, dass wir wegen der Apostille nach Carson City (bei San Francisco) müssten. Schock!!! Eine erneute Rückfrage bei unserer Chapel führte dann zu der Bestätigung, dass wir dies alles auch postalisch regeln könnten. Voraussetzung ist die Übersendung des Zertifikats nach Carson City - gemeinsam mit einer Money-Order von Seven-Eleven (= so ne Art Tante-Emma-Ladenkette). Diese musste nun also zusätzlich organisiert werden, - und es gab sie nur gegen Cash. Jetzt warten wir mal, ob das wirklich alles so problemlos auch per Post geht. Als Wartezeit hat man uns auf 8 Wochen vertröstet. Die deutschen Behörden haben hier m. E. jedenfalls mit ihrer Auskunft und Dokumentation total versagt!

Übernachtungen

Das Luxor hat einen ganz eigenen Charme: die Zimmer sind gut und funktionell ausgestattet, alle Scheiben stark getönt und die Architektur dank der Pyramiden-Struktur ein echter Hingucker. Inzwischen gibt es seitlich angebaute Tower, deren Ausstattung etwas moderner sein soll. Wir hatten an dem Pyramidenzimmer aber nichts auszusetzen und für vier Tage einen angenehmen Aufenthalt. Da sich die Fenster aber nicht öffnen lassen, sollte man als Nichtraucher in jedem Falle auf ein Nichtraucherzimmer bestehen !! Skandalös war dann die Abreise: für wenige Minuten Pay-TV (Fluch-der-Karibik) verlangte man 12 Dollar und für Anrufe in die Heimat schlappe 188 Dollar. Nach einigem Hin-und-Her wurden aus Kulanz zwei Posten gestrichen, bei denen wir angerufen, aber niemanden erreicht hatten (Freizeichen ohne Gesprächsannahme, Gesprächsdauer 0 Sekunden, als Rechnungsposition berechnet wurden hierfür aber jeweils 22 Dollar). Dennoch ein echter Hammer!!

In Downtown waren wir abschließend 3 Tage im Golden Nugget ansässig. Die Wege im Hotel waren teilweise recht lang und die Zimmer wirkten auch relativ muffig (Raucher). Die Fenster ließen sich aber einen 5-Zentimeter-Spalt öffnen und nach 2 Tagen Dauerbelüftung war die Luft wieder erträglich. Der Getränkeautomat auf dem Flur war defekt. Ärgerlich: Leider kämpften wir Tag-wie-Nacht mit der gerade neu entstehenden Pool-Landschaft. Stets kam es zu Baulärm, Absperrungen von Infoständen oder Ausgängen und ganzen Zugangswegen. Das ganze Ambiente wirkte schon recht abstossend - wir waren wohl zur falschen Zeit am falschen Ort?!. Vielleicht noch Erwähnenswert, dass man zur Bedienung des Abflussdeckels ein Diplom braucht: sollte dieser geschlossen sein, so kann man diesen durch kräftigen Druck an der richtigen Ecke aufkippen, damit das Wasser aus der Badewanne abfließt.  

Sehenswerte Hotels / Ressorts

Eine kostenfreie Monorail verbindet die Hotels Excalibur, Luxor und Mandalay Bay. In letzterem läuft die wirklich sehenswerte Abba-Show "Mamma Mia" und generell wirkt hier alles recht jung und laut. Die Disco Rumjungle empfiehlt sich nach 23 Uhr nur für Disco-erfahrene Leute (House-Music, Animationstänzerinnen, hoher Lautstärkepegel). Der Weg zum Shark-Reef (im South Convention Center) wird nach und nach immer länger - und dann erwartet einen ein Eintrittspreis von 17 Dollar. Uff...

Im MGM befindet sich hinter dem Casinobereich ein glasumzäunter Tigerkäfig samt Wasserfall. Der Clou: liebend gerne liegen die Tiger auf einer durchsichtigen Durchgangsröhre, so dass man die Tiere von unten greifbar nahe betrachten kann. Nach einiger Wartezeit kommen dann auch Tierpfleger, die die Tiere ein wenig aufmischen und mit ihnen herumtollen.

Das Mirage beinhaltet Siegfried und Roys Secret Gardens mit Delphinen. Aber Vorsicht: erst nach weitem Weg in die Tiefe des Hotels informiert ein Schild, dass die tägliche Öffnungszeit um 5:30 pm endet.

Die Sirens of TI muss man gesehen haben: ein tänzerisches Piratenspektakel mit Sound und Feuerwerk, dass etwa 10 Minuten dauert. Es empfiehlt sich ein rechtzeitiges Kommen, damit man einen der erhöhten Podestplätze am Fußgängerweg des Treasure Island ergattert.  

Im Venetian befindet sich neben dem Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud einge ganze Menge nachgebauter Gebäude und Sehenswürdigkeiten aus Venedig. Samstags nach 21 Uhr war das ganze aber direkt weniger beeindruckend, da die Beleuchtung weitgehend aus und die Gondeln bereits zur Nachtruhe eingepackt waren.

Im Paris-Las Vegas ist trotz der zu erwartenden Wartezeit ein Besuch auf dem Eifelturm (7 Dollar) absolutes Pflichtprogramm !! Die Aussicht auf den Strip ist absolut umwerfend und man sollte sich zu dem rechtzeitig ein passendes Guckloch sichern, um die Wasserspiele im Comer See am Bellagio von oben zu bestaunen!!

Im Imperial-Palace findet man die Show "Legends in Concert". Für diese Show sind die verlangten 49 Dollar eindeutig zu viel Geld. Außerdem wird man enttäuscht, wenn man alle Headliner der Werbung  erwartet: wir erlebten die Temptations (super!!), Britney Spears, Sting und zwei amerikanische Ur-Gesteine aus den 60ern und dem Countrybereich, sowie einen desaströsen Elvis Presley. Nichts hingegen sahen wir von Pince, Marylin Monroe oder Cher. Kauft man die Tickets aber bei einem der Half-Price-Anbieter, so ist der Preis gerade noch akzeptabel. Zu dem sollte man einen Blick auf den Seatplan werfen: Die Bestuhlung erfolgt an langen Tischen längs zur Bühne - wer hinten sitzt, muss also an allen Köpfen der vorderen Leute seiner Ebene vorbeischauen. Wichtig: Die Half-Price-Anbieter geben keine Platznummern heraus, sondern lediglich Anrecht-Tickets. Diese müssen im Imperial-Palace frühzeitig in Platzkarten umgetauscht werden. Üblicherweise erhält man zunächst den letzten Schrott in hinterster Ecke. Traurige Dackelblicke und ein Tipp (bei uns waren es für 4 Leute schlappe 20 Dollar) haben und dann die Türe zu einer Couch-Lounge geöffnet, bei der man gemütlich im Halbkreis sitzt. Trotzdem blöd: diese Lounges stehen erst HINTER den Längs-Bänken der gleichen Ebene und so hat man trotz des Aufpreises doch wieder eine Menge Köpfe vor sich sitzen. Am besten sind also die zur Bühne hin vordersten Bank-Stühle einer jeden Ebene. Wie gesagt: am besten man studiert vorab (z. B: im Internet den Bestuhlungsplan).

Vor dem Bellagio befindet sich der Comer See, in dem sich im 15-Minuten-Takt Wasserspiele mit sehenswerten Springbrunnen-Fontänen zu passender Musik abspielen. Die Sache ist echt sehenswert und es lohnt sich auch auf die (stets abwechselnde) nächste Show - aus anderer Perspektive - zu warten. Ob sich das alles besser am Tage, besser bei Nacht oder gar vom Eifelturm anzuschauen ist, lässt sich schlecht bewerten. Am besten, man macht alles drei !!

Der Stratosphere-Tower ist ein hoher Turm, auf dessen Spitze 3 Fahrgeschäfte installiert wurden. Aber auch ohne den Wunsch zum nötigen Nervenkitzel, in dieser Höhe eine Karusselfahrt zu machen, lohnt sich die Auffahrt. Die Aussicht ist für 9,95 Dollar (Aufpreise für Karussels, z. B. Auffahrt mit einer Fahrt kostet dann 13,95 Dollar) atemberaubend schön und völlig unvergittert und frei-luft genießbar! Und selbst bei schlechtem Wetter lohnt die Auffahrt: das drehbare Rondell bietet breite Panoramascheiben ins Umland. Schade nur, dass sich aufgrund der etwas abgeknickten Lage am Strip dieser etwas hinter dem Wynn versteckt.

Sehenswertes im Umland

Der nahe See "Lake Mead" ist ein wirklich sehenswertes Ausflugsziel, wobei ein Teilausflug sicherlich zum Hoover Dam gehen sollte. Von der begehbaren Staumauer entspringt der Colorado River, auf der anderen Seite umrahmt eine Bergpanorama den blau schillernden See. Achtung: wenn eine Besichtigungstour in die Staumauer geplant ist, so muss alles essbares im Parkhaus (Gebühr 7 Dollar je Pkw) beim Fahrzeug gelassen werden. Generell sind hier die Sicherheitsvorkehrungen wieder enorm auffallend aufdringlich.

Der nächste Stop muss dann der Bootsanleger zur "Desert Princess" sein. Dieser Schaufelrad-Dampfer (zumindest sieht er so ähnlich aus) fährt ca. 1,5 Stunden über den See und gewährt einen Blick auf die Staumauer von der See-Seite aus. Das ganze kostet 23 Dollar bzw. 26 Dollar mit Pizza zum Satt-Essen und das Bergpanorama ist echt sehenswert! Der Bootsanleger befindet sich übrigens schnell und gut erreichbar bei der ersten Abfahrt hinter dem Zoll-Häuschen, bei dem je Pkw eine Tageskarte von 5 Dollar kassiert wird.

Ob man den Valley of Fire noch am gleichen Tag mitnimmt oder daraus eine eigene Tagestour macht, sollte die fortgeschrittene Zeit und Laune bestimmen. Einen Ausflug wert ist es aber auf jeden Fall!! Das Valley ist von Las Vegas über die Interstate problemlos und schnell erreichbar - spontane Zwischenstopps mit Spinnensuche macht auch den eher unspektakulären Hinweg für Kids interessant. Die Felsen selbst sind dann über mehrere Standorte verteilt und wirklich sehenswert. Lediglich der Elephant-Rock ist etwas peinlich. Ohne das deutlich aufzeigende Pfeil-Schild hätten wir das Teil nicht erkannt! Als Rückfahrtroute wählten wir die im Reiseführer empfohlene Route entlang des Lake Mead. Okay, - Berge waren reichlich zu sehen, aber der See selbst blieb meist verborgen. Auch ein Zwischenstopp am Echo-Bay war eher ein Reinfall und besonders nervig war die permanente Baustellentätigkeit auf knapp 8 / 13 Meilen (teilweise reine Schotterpiste). Ist das aber erst mal fertig, wird die erlaubte Geschwindigkeit vermutlich wieder mit 55 mph erträglicher ausgeschildert sein.

Fährt man den Charlston Boulevard immer geradeaus Richtung Westen stadtauswärts, so kommt nach knapp einer Stunde recht sein Abzweig in den Red Rock Canyon. Hier fährt man gemächlich einen 13 Meilen langen Rundkurs an einem Felsenpanorama entlang, dass an Parkplätzen und View-Points immer wieder zu Zwischenstopps einlädt. Kinder können hier prima auf Felsen klettern und unter Steinen nach Skorpionen und Spinnen suchen (zumindest suggerieren dies Warnschilder). Für Trekking-Fans steh ein netter Wanderweg bereit. Für alle, die mal aus dem Großstadt-Troubel raus wollen, ist dies eine schnell erreichte und nette Abwechslung.

Fortbewegungsmittel

Es gibt zwei kostenfreie Monorails, die einem viele weite Wege ersparen. Die sinnvollste findet man zwischen Mandalay Bay, Luxor und Excalibur, die andere beim Treasure Island. Eine Dritte Monorail läuft fast den ganzen Strip entlang - allerdings hinter (!!) den Hotels. Das Teil ist kostenpflichtig (9 Dollar) und relativ schlecht erreichbar (= die Wege quer durch die Hotels sind laaang !!). Dennoch empfiehlt sich die Nutzung, um z. B. vom MGM zum Stratosphere zum kommen. Ist man jedoch mit mehreren Personen unterwegs, so empfiehlt sich zumeist doch ein Tax. Aber Vorsicht: manche Fahrer nutzen die Unwissenheit und benutzen oftmals unsinnige Umwege z. B. über die Interstate-15. Beispiel: Einfache Fahrt Bellagio - Mandalay Bay über den Strip 10 Dollar. Einfache Fahrt Imperial Palace - Downtown über die Interstate 20 Dollar.

Einkaufen

Ein Hinweis, dass direkt am Strip alles doppelt- und dreifach- so teuer ist, ist wohl überflüssig?! Alternativen gibt es genug. Selbst in Downtown, direkt an der Freemont-Street, kauft man beim ABC-Shop Chips (Pringles), Getränke und Schoki günstiger ein. Noch besser - auch wegen der Auswahl - ist ein Besuch im Wal-Mart im Tropicana-Center (3125 Tropicana Avenue). Dort kostet die Flasche Wasser anstatt 2 oder 3 Dollar nur 1 Dollar und auf dem Gelände befindet sich zum ein kompetenter Elektro-Fachhändler (Radio-Shack), sowie ein zuverlässiger und bezahlbarer Fotoservice. Hier haben wir unser 250 Digicam-Fotos (aus Angst vor den X.Rays am Flughafen-Zoll, was aber quatsch war) für 6 Dollars auf 2 CD brennen lassen und als Überraschung für das Brautpaar ein Foto im großen 8x12-Format (4 Dollar) direkt entwickeln lassen. Das ganze war in 30 Minuten erledigt und kam echt gut an!!

Reiseliteratur

Wir haben uns vorab sehr intensiv auf die eine Woche in Las Vegas vorbereitet. Aus den gemachten Erfahrungen ergibt sich eine kleine Rangliste bei der aus unserer Sicht sinnvollen Reiseliteratur. Global empfiehlt sich unbedingt der Kauf einer lokalen Stadt-Straßenkarte (Faltplan), den es in den Gift-Shops für erträgliche 5 Dollar gibt.

- Der Reiseführer von Marco-Polo hat uns gut beraten, - sobald es aber über die Stadtgrenze hnaus ging, ließ die Zuverlässigkeit nach.

- Der Vista-Point / GoVista City-Guide (ISBN 3-88973-481-2 ist momentan überraschend günstig zu bekommen. Er wirkt recht aktuell (Impressum: 2. aktualisierte Auflage 2006) und gibt im Textteil (90 Seiten) ganz gute Tipps. Bei näherer Betrachtung entdeckt man aber inhaltliche Unzulänglichkeiten, gänzlich katastrophal hingegen ist die beigefügte Straßenkarte!! Hier sind Gebäude völlig falsch eingezeichnet (Marriage-Büro, Post-Office) und Straßen falsch bezeichnet (James-Dean, Jerry-Lewis) oder fehlen einfach komplett  (East Industrial Road).

- Reise-Know-How "USA und der ganze Westen" ISBN 3-89662-218-8. 740 Seiten, von denen 227 allgemeine USA-Infos enthalten und nur 18 Seiten über LV und das Umland handeln. Für einen ersten groben Überblick aber ausreichend.

- Travel-Handbuch Kalifornien mit Grand Canyon und Las Vegas ISBN 3-7701-6110-6. 730 Seiten von denen 78 allgemeine USA-Infos enthalten und nur 11 Seiten über LV und das Umland handeln. Für den reinen Stadt-Besuch somit eindeutig zu wenig.

- Das Internet ist voll von Reiseberichten und Hinweisen in Foren und auf privaten Homepages. Diese unparteiischen Darstellungen des tatsächlich erlebten zeigen, wie es wirklich ist und was wo zu beachten ist. Es geht nichts über realen Erfahrungsaustausch zwischen Gleichgesinnten und Reiseberichten, wie dies hier einer ist. Das soll jetzt kein Eigenlob sein, sondern die Feststellung, dass all das Erlebte und Aufgezählte so ohne die vielen Tipps und Hinweise aus Foren nicht geschehen wäre.
  
- Unverzichtbar in Sachen Coupons für Preisermäßigungen und aktuellen Terminhinweisen und Veranstaltungstipps sind die kostenfrei erhältlichen Info-Magazine. Neben dem LVM-2GO und dem Today-in-Las-Vegas-Magazin begeistert vor allem die What's On. Dies ist der richtige Einstieg für einen LV-Aufenthalt und ich kann jedem empfehlen, dieses Magazin bereits vorab nach Deutschland zu bestellen (ca. 9 Dollar, http://www.ilovevegas.com). Das macht Vorfreude und spart zeit vor Ort. Natürlich geht's auch als Gratis-Exemplar - z. B. direkt im Alamo-Büro.  

Offene Punkte

Tja, das war unser Programm von einer Woche Las Vegas. Und wegen der Fülle an Attraktionen ist dennoch vieles auf der Strecke geblieben: den Grand Canyon (per Hubschrauber kostet ein 4-Stunden-Tripp rund 300 Dollar) hätten wir unbedingt mitnehmen müssen, einige Shows diverser Stars (Elton John, Celine Dion) und weitere sehenswerte Attraktionen wie die Star-Trek-Expirience im Hilton haben wir schlichtweg zeitlich nicht mehr geschafft. Alles in allem war/ist Las Vegas eine Reise wert - und alle mal einen längeren Aufenthalt als die üblichen 2 Schnuppertage. Auch nach dieser ganzen Woche wird es für uns - irgendwann - sicher ein Wiedersehen geben...

jochenrosi

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Re: Nevada - Las Vegas - Reisebericht Oktober 2006
« Antwort #1 am: 08.11.2006, 13:21 Uhr »
Hallo,

sehr schön aufgelistet ist Euer Bericht....kopliment!!!:daumen:

Auch wir hatten eine Hochzeit (unsere Tochter) in Las Vegas, und wir können Deine Erläuterungen durchaus bestätigen.

http://www.alexandra-matthias.schoene-hochzeit.com
oder
http://www.jochenrosi.beep.de
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum