usa-reise.de Forum

Autor Thema: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag  (Gelesen 22061 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Hallo liebe Fomis,

endlich schaffen wir es, unsere 3. Südwestreise aufzuarbeiten. Da wir sehr gerne die Reiseberichte hier im Forum verfolgen, möchten wir es dieses Mal auch mit unserem Eigenen versuchen. Vielleicht finden sich ein paar Mitfahrer?

Wir, das sind Katja und Jens, mittlerweile beide 32, wandern, geocachen und fotografieren gerne. Und Reisen mögen wir natürlich auch. :) Der Südwesten der USA hat es uns besonders angetan.

Die vorangegangenen Reisen durch die USA in 2009 und 2010 haben wir live auf unserem Blog gepostet. In 2012 entschieden wir uns bewusst dagegen live zu berichten, um mehr Zeit vor Ort zu haben. Nach der Reise fanden wir aber leider auch keine Zeit, also musste der Bericht fast 2 Jahre warten.

Vom 14.10. bis 06.11.2012 hatten wir 22 unvergessliche Tage im Land der roten Steine. Start- und Endpunkt war Las Vegas. Geflogen sind wir von Stuttgart mit Delta via Atlanta, was wieder vollkommen ok war. Da wir in Stuttgart wohnen, hatten wir einen kurzen Weg zum Flughafen.

Da Jens ein glückliches Händchen bei der online Permit-Lotterie für die CBN hatte, mussten wir einen Stopp in Page einplanen. Nach langem Planen und wieder umplanen - Page war ursprünglich nicht vorgesehen - kam folgende Route heraus:

Las Vegas - Williams - Cameron - Holbrock - Albuquerque - Los Alamos - Farmington - Bluff - Hanksville - Escalante - Page - Las Vegas

Vorgebucht hatten wir nur die Hotels in Hanksville, Escalante und Page. Bei den restlichen Orten wollten wir flexibel bleiben, unter anderem auch wegen dem Wetter zu dieser späten Jahreszeit. Schlussendlich hatten wir bestes Wanderwetter, nur manchmal etwas stürmisch und vor allem in Hanksville und Escalante morgens schon recht kalt.

Unterwegs waren wir mit einem Midsize SUV, gebucht bei Alamo über billiger-mietwagen. In der Choice Line haben wir uns dann für einen fast neuen Nissan Rouge mit nur 1400 Meilen aufm Tacho entschieden.

Wir freuen uns über zahlreiche Mitfahrer, gleich geht’s los!
Katja & Jens
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #1 am: 02.11.2014, 21:07 Uhr »
Erste!  :dance:
LG Silvia

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #2 am: 02.11.2014, 21:18 Uhr »
Hinreise - Sonntag, 14.10.2012

Gegen 5:30 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Schlaf. Schnell sind wir geduscht und angezogen. In Windeseile packen wir die letzten Sachen in unsere Reisetaschen. Weil es schnell gehen muss, gibt es zum Frühstück nur einen Kaffee und Müsli.
Während des Frühstücks werfen wir immer wieder kritische Blicke aus dem Fenster. Es regnet in Strömen. Ausgerechnet darauf waren wir nicht vorbereitet. Eigentlich wollten wir mit der S-Bahn zum Flughafen fahren.


Nach kurzer Überlegung, ob die Zeit reichen würde, das Gepäck wetterfest zu verpacken oder Katja samt Gepäck mit dem Auto zum Bahnhof zu bringen, entscheiden wir uns spontan für ein Taxi. Natürlich haben wir beide keinen Schimmer, wo wir zur Bestellung eines solchen anrufen müssen. Katja kramt ein altes Exemplar des Örtlichen hervor. Nachdem der erste Versuch bei einem lokalen Unternehmen jemanden auf einer Festnetznummer zu Erreichen fehlgeschlagen ist, erinnert sich Jens an die App myTaxi, die er seit geraumer Zeit ungenutzt auf seinem iPhone hat. Während der Starts der App überschlagen sich die Gedanken: „Hoffentlich funktioniert das auch und man muss sich da jetzt nicht noch kompliziert anmelden!?! Was kostet der Spaß eigentlich?!?“. Erstes Aufatmen: Außer Vor- und Nachname sowie einer Telefonnummer benötigt man keine weiteren Angaben zur Benutzung. Etwas unsicher, wie denn die Bedienung konzipiert ist, tasten wir uns in der App voran. Mutig wählen wir den prominenten gelben „T“-Knopf und bestellen ein Taxi für 7:00 Uhr zum Flughafen. Die kostenpflichtige Option „Flughafenfahrt“ sparen wir uns. Wofür sie auch immer gut sein mag?! Sogleich wird uns ein Fahrer zugewiesen. In der App können wir nun auf der Karte mitverfolgen, wie er sich auf den Weg zu uns macht. Weiterhin sind über sein Fahrer-Profil Name, Foto und Fahrzeugtyp ersichtlich. Das schafft Vertrauen, dass wir jetzt noch rechtzeitig trocken zum Flughafen schaffen.
Pünktlich steht das Taxi dann auch vor der Tür. Schnell sind unsere Reisetaschen und Rucksäcke eingeladen. Was wir in den folgenden Minuten erleben, könnte einem Hollywood-Streifen entsprungen sein. Der Fahrer fragt uns, wie wir am Besten zum Flughafen kommen, doch davon haben wir keinen blassen Schimmer. Also startet er sein On-Board Navigationssystem und versucht den Flughafen per Spracheingabe als Ziel einzugeben. Der Fahrer und wir sind unsicher, ob es wirklich notwenig ist, über die Autobahn zu fahren. Also entscheiden wir uns, entgegen dem Vorschlag des Navigationssystems, in Luftlinienrichtung Flughafen loszufahren, in der Hoffnung es würde nach wenigen Metern umplanen. Tatsächlich gibt es wenige Straßen weiter auch keinen Mucks mehr von sich. Einige Kilometer später, wir fahren gerade durch einen Kreisverkehr, fragt uns der Fahrer abermals, welche Ausfahrt wir Richtung Flughafen nehmen würden. Irritiert nehmen wir zur Kenntnis, dass er das Navigationssystem in der Zwischenzeit wieder abgeschaltet hatte. Was für eine Odyssee!

Am Flughafen machen wir uns gleich auf die Suche des Gepäckaufgabe-Schalters von Delta Airlines. Wie gewohnt müssen wir kurz vor dem Schalter noch ein paar Fragen der TSA zu unserer Reise und unserem Gepäck beantworten. Diesmal dürfen wir dies jedoch gemeinsam erledigen. Die Dame am Schalter macht uns freundlicherweise auch noch darauf aufmerksam, dass zusätzliche aufgegebene Gepäckstücke beim Rückflug bei Online-Buchung günstiger als am Schalter seien. Noch ein Grund mehr, am Vorabend den online Check-In zu machen.
Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben, machen wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle und anschließend auf die Suche nach etwas zu Trinken für den Flug. Unser Geheimtipp ist der Getränkeautomat am linken hinteren Ende des Terminals. Dort kostet ein 0,5 l Softdrink „nur“ zwei Euro. Je weiter man jedoch in Richtung des rechten hinteren Endes des Terminals kommt, von wo auch später unser Flug starten wird, desto mehr kosten die Getränke an den Automaten.
Kurz vor dem Wartebereich zu unserem Gate ist noch eine Passkontrolle, die um die Uhrzeit jedoch noch nicht besetzt ist, so dass wir noch etwas warten müssen. Wir genießen die Aussicht auf das Rollfeld und nutzen die Gelegenheit etwas zu lesen.


Unser Flug mit Delta von Stuttgart nach Atlanta startet pünktlich. Unterwegs müssen wir uns wie immer zwischen: „Chicken or Pasta?“ entscheiden. Wir wählen das leckere Curry-Hühnchen. Die Filmauswahl ist leider eher mäßig, so dass die letzten drei Flugstunden kaum vergehen wollen.

Nachdem wir die Immigration schnell hinter uns gebracht haben, machen wir bei der Sicherheitskontrolle erstmals Bekanntschaft mit den berüchtigten Körperscannern. Man kommt sich schon etwas blöd vor, sich breitbeinig mit den Händen überm Kopf und dem verrotzten Taschentuch in der Hand durchleuchten zu lassen. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach einer Mahlzeit und entscheiden uns für ein paar fade Wraps bei Great Wraps.


Der Flug nach Las Vegas zieht sich abermals in die Länge, auch wenn wir es schaffen etwas Schlaf nachzuholen.

Gegen 19:30 Uhr landen wir in Las Vegas und begeben uns nach der Gepäckausgabe direkt zum Rental Car Center. Es fällt uns schwer uns aus der Auswahl an SUVs zwischen einem Jeep und einem Nissan zu entscheiden. Letzten Endes wählen wir den fast neuen Nissan mit nur 1400 Meilen auf dem Tacho.

Im Hotel, das wir schon auf unserer letzten USA Reise als ersten Übernachtungsort gewählt hatten, fallen wir nach einer schnellen Dusche gleich in den Tiefschlaf.
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

Yaphi

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 608
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #3 am: 02.11.2014, 22:05 Uhr »
Woher soll man als Taxi-Fahrer auch wissen, wo der Flughafen ist, da will doch nie jemand hin :P
Naja jetzt habt ihr zumindest ne lustige Geschichte zu erzählen.
Bin mit an Bord im Land der roten Steine

snowtigger

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 585
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #4 am: 03.11.2014, 09:35 Uhr »
Das schaue ich mir gerne an ...  :D dabei!
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #5 am: 03.11.2014, 17:24 Uhr »
Schön, daß sich ein paar Mitreisende gefunden haben! :D

Woher soll man als Taxi-Fahrer auch wissen, wo der Flughafen ist, da will doch nie jemand hin :P

Ja, der Taxifahrer war der Hammer! Obwohl Jens ihn rechtzeitig darauf aufmerksam machte, wäre er beinahe von einem festinstalierten Blitzkasten geblitzt worden. Und das 2 Mal an der gleichen Stelle, weil er wenden mußte, nachdem er das Navi wieder eingeschaltet hatte.  :platsch:

Mal schauen, vielleicht geht die Fahrt später weiter!
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #6 am: 03.11.2014, 20:31 Uhr »
Tag 1 - Montag, 15.10.2012

Dank Jetlag haben wir diese Nacht leider nicht so viel geschlafen. Gegen halb sechs geben wir es auf und gehen erst mal duschen.

Da sich bei uns beiden so langsam Hunger bemerkbar macht, gehen wir um die Ecke zu Denny‘s zum Frühstücken. Wir bestellen beide einen „Grand Slam“, mit Eiern, Speck, Hash Browns und Pancakes. Es ist wie immer mächtig lecker!

Gut gestärkt sortieren wir im Hotel unsere Taschen um, beladen das Auto und fahren zu Walmart in Henderson. Immer wieder erstaunlich, was man in einem Walmart Supercenter alles bekommt! Wir decken uns mit allem nötigen ein: Wasser, Canada Dry, Starbucks Kaffee, Bagels und vielem mehr.

Nur ein kleines Stück weiter ist ein Chipotle. Diese Fastfood-Kette hatten wir vor schon zwei Jahren lieben gelernt und so werden wir natürlich wieder schwach! Aufgrund des mächtigen Frühstücks teilten wir uns einen der superleckeren Chicken Burritos. Leider befinden sich auf unserer diesjährigen Strecke nur in Las Vegas Chipotles, so dass wir jetzt wieder drei Wochen auf den nächsten Burrito warten müssen.


Via Boulder fahren wir zum Hoover Dam, wo wir auf recht große Menschenmassen treffen. Wir quälen uns im Schritttempo über die Staumauer. Auf der anderen Seite halten wir an zwei View Points für ein paar Fotos und fahren dann im Schneckentempo wieder zurück. Die neue Bypass-Brücke ist ein echt gewaltiges Bauwerk! An einem kleinen Turnoff, von dem wir prima den Damm und die Brücke überblicken können machen wir einige Panorama-Aufnahmen.


Wir nehmen die Bypass-Brücke und schon sind wir in Arizona. Der Highway 93 führt uns ziemlich gerade nach Kingman und ist super zu fahren. Tempomat rein, Countrymusik an und gemütlich gen Süden fahren. Das ist USA-Feeling!

Es ist schon Nachmittag, als wir Kingman erreichen. Daher halten wir uns hier nicht auf, sondern biegen direkt auf die alte Route 66 ab. Diese verläuft hier anfangs sogar vierspurig in einem Bogen nach Seligman. Unterwegs halten wir am Milepost 66, um einen Geocache zu loggen und ein Foto zu schießen, sowie am bekannten Hackberry General Store. Parallel zur Route 66 verläuft immer wieder die Santa Fe Railroad, auf der wir einige beeindruckend lange Züge bestaunen können.



In Seligman kehren wir zum Abendessen in Lilo‘s Cafe ein, auf das wir durch die ZDF-Dokumentation „Einmal Wilder Westen und zurück“ aufmerksam geworden waren. Die Burger dort sind ganz lecker. Danach machen wir noch ein paar Fotos und brausen über die I40 nach Williams. Hier finden wir schnell ein Zimmer im Motel 6. Das Motel stellt sich leider als etwas hellhörig heraus. Ein oder zweimal können wir die Züge der Santa Fe Railroad hupen hören und man hat fast das Gefühl, als führen sie durchs Zimmer. Trotzdem schlafen wir müde und geschafft vom Tag schnell ein.

Gefahren: 245,8 Meilen
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

Denise1706

  • Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind. – Hermann Hesse –
  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 150
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #7 am: 03.11.2014, 22:20 Uhr »
So, ich spring auch noch fix auf :)
2013: kleine Südwest- Ersttäter- Schleife
2014: große gut geplante Südwest- Schleife ;-)
         Vegas Baby
2015: Vegas- Birthday- Bash

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #8 am: 05.11.2014, 19:20 Uhr »
So, weiter geht's:

Tag 2 - Dienstag, 16.10.2012

Heute haben wir ganz gut geschlafen, so bis fünf Uhr. Dann sind die Nachbarn wach, und wir leider auch. Gegen sechs Uhr geben wir es auf und machen uns abreisefertig.

Zum Frühstücken wird uns an der Rezeption das Pine Country Restaurant empfohlen. Dort wir werden nicht enttäuscht. Das Omelette und das Rührei mit Chorizo schmecken sehr lecker. Gut gestärkt geht es dann zum ersten Mal tanken, was mit der deutschen Postleitzahl als ZIP-Code ohne Probleme funktioniert. Bevor wir Williams in Richtung Grand Canyon verlassen, stoppen wir noch für ein paar Fotos an der Grand Canyon Railroad.

   

Danach fahren wir gemütlich Richtung Grand Canyon National Park. In Tusayan, kurz vor dem Park kaufen wir im IMAX Theater unseren America the Beautiful Pass und stöbern ein bisschen im Shop. Dann geht es in den Nationalpark. Zuerst statten wir dem Visitor Center und dem Shop einen kurzen Besuch ab. Da es noch recht früh am Tag ist, beschließen wir, ein Stück den Rim Trail zu laufen. Also schnüren wir zum ersten Mal in diesem Urlaub unsere Wanderschuhe, packen Sandwiches und Wasser in den Rucksack und marschieren los.

      

Wir starten am Mather Point und wandern nach Westen. Zunächst sind auf dem asphaltierten Weg viele Leute unterwegs, zwischen den einzelnen View Points nimmt der Verkehr aber mehr und mehr ab. An der Bright Angel Lodge ist eine Baustelle, so dass wir durch den Komplex laufen müssen, um weiter zu kommen.


Hinter der Bright Angel Lodge ist der Weg deutlich hügeliger und steiler, weshalb nochmals weniger Leute unterwegs sind. Auf einer Bank, mit Blick auf die Wanderer, die sich den Bright Angel Trail aus dem Canyon hochschleppen, picknicken wir unsere Sandwiches. Danach wandern wir mit immer wieder neuen Ausblicken weiter bis zum Hopi Point.

   

Am Hopi Point besteigen wir einen Shuttle Bus, der uns via Hermits Rest, dem westlichsten Aussichtspunkt im Nationalpark, zur Bright Angel Lodge zurückbringt. Hier müssen wir den Bus wechseln, um zum Parkplatz am Visitor Center zurückzugelangen.

Wieder am Auto ist es schon halb fünf. Wir fahren dann mit einigen Fotostopps den East Rim Drive Richtung Parkausgang. Leider sind wir für den Sonnenuntergang am Desert View Point etwas zu spät.

   

Der Weg vom Parkausgang bis Cameron zieht sich in der einbrechenden Dunkelheit ziemlich in die Länge. In der Cameron Trading Post angekommen beziehen wir unser nettes Zimmer im ersten Stock und duschen schnell. Im Restaurant der Lodge gibt es dann Navajo Stew (Eintopf) und Navajo Burger zum Abendessen. Ziemlich geschafft fallen wir schließlich ins Bett.

Gefahren: 117,2 Meilen
Gewandert: 9,5 Kilometer entlang des West Rim Trail des Grand Canyon
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

Tricia

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 28
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #9 am: 06.11.2014, 08:54 Uhr »
Komme auch noch mit. Ich habe 2012 auch einen Antrag auf unserer Südwestreise bekommen  :liebe:, deshalb werde ich deinen Bericht mit Neugier verfolgen und in meinen eigenen Erinnerungen schwelgen  :)
Eigentlich wollte ich auch mal einen Bericht schreiben, hab's bis jetzt aber noch nicht geschafft...

Viele Grüße
Tricia

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #10 am: 06.11.2014, 19:41 Uhr »
Hallo Tricia,

willkommen an Bord!

Der Antrag hat die Reise wirklich unvergesslich gemacht! :liebe: Es dauert aber noch ein paar Tage, bis wir zu diesem magischen Moment kommen...
Gleich geht's weiter zum Blue Canyon.

Viele Grüße,
Katja
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #11 am: 06.11.2014, 19:54 Uhr »
Tag 3 - Mittwoch, 17.10.2012

Leider können wir auch heute wieder nur bis fünf - halb sechs schlafen. Irgendwann sollte der Jetlag doch vorbei sein?! Wir frühstücken Bagels mit Marmelade auf dem Zimmer und genießen dabei den Blick auf die Little Colorado River Gorge im Sonnenaufgang.

Über die Highways 89 und 160 fahren wir anschließend nach Tuba City. Ab hier geht es über die 264 weiter Richtung Blue Canyon. Die letzten ca. 25 Kilometer müssen wir über eine unbefestigte Straße fahren, um zum dorthin zu gelangen. Die ersten gut zwanzig Kilometer auf dieser Dirt Road lassen sich super fahren. Danach ist für uns leider Schluss. Die Straße geht steil bergab und ist sehr sandig. Wir sind uns unsicher, ob wir diesen Hügel später wieder hochkommen würden. Da es bis zum Ziel nur noch 2,5 Kilometer sind, parken wir das Auto neben der Straße und gehen den Rest lieber zu Fuß.

Dies ist eine gute Entscheidung, denn gleich nach dem Hügel müssen wir ein sehr sandiges Flussbett durchqueren. Das hätten wir ohne 4WD eher nicht geschafft. Auf dem Weg haben wir den Blue Canyon bzw. die roten Zipfelmützen immer vor Augen und erreichen nach ca. 25 Minuten die Ersten.

   

Die roten Steine mit den weißen Streifen und dem weißen Stein darunter sind wirklich sehr schön! Mit der Zeit erkennen wir immer mehr Figuren im Stein, Vögel, Boxhandschuhe und natürlich die ehemaligen „Five Padres“, von denen leider nur noch drei stehen.

   

Nach ungefähr 1,5 Stunden machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. Auf halber Strecke kommt uns ein Pickup mit einem Native entgegen. Er stoppt und fragt, ob wir ein Permit bzw. einen einheimischen Guide hätten. Das Hopi-Land, auf dem wir uns befinden, dürfe nur mit Guide betreten werden. Auch als wir die Anwesenheit eines Guides verneinen, bleibt der Native sehr freundlich und bittet uns lediglich zu gehen, was wir ohnehin vorhatten. Da haben wir nochmal Glück gehabt!


Vor der Reise konnten wir im Internet keine eindeutige Information finden, ob man ein Permit braucht oder nicht und wo man es ggf. erwerben kann. Auch war an der Straße, die wir ja gut zwanzig Kilometer gefahren sind, kein Hinweisschild zu finden, dass man ein Permit oder dergleichen braucht.

Zurück am Auto verschnaufen wir nur kurz und machen uns zügig auf den Rückweg zur Hauptstraße, ehe der nächste Native auftaucht. Unbehelligt erreichen wir den Highway 264 und fahren nach Süden in Richtung Winslow.

Die Strecke führt anfangs ganz nett über Mesas, vorbei an meist unordentlichen und wenig einladenden kleinen Siedlungen. Irgendwann wird die Landschaft immer eintöniger und die Strecke zieht sich. In Ermangelung eines Rastplatzes essen wir unsere Bagels im Auto. In Winslow biegen wir auf die Interstate 40 ab, auf der wir bis Holbrook fahren. Dort finden wir ohne Probleme ein günstiges Motel – mit allerdings recht kleinem Zimmer.

Da es erst früher Nachmittag ist, beschließen wir noch einen kurzen Abstecher in den Petrified Forest National Park zu machen. Wir fahren direkt zur Blue Mesa und wanden im Abendlicht den dortigen kurzen Rundweg. Eine irgendwie unwirkliche Landschaft, mit bläulich-lilafarbenen Felsen, auf denen zum Teil versteinertes Holz liegt.

      

Zurück in Holbrook entscheiden wir uns für das Abendessen in das Butterfield Stage Steakhouse zu gehen. Katjas Steak und Jens Rippchen sind ganz lecker. Im Motel sichern wir noch schnell unsere Fotos. Wieder ist ein langer, aber schöner Urlaubstag zu Ende.

Gefahren: 278,2 Meilen
Gewandert: 6,4 Kilometer im Blue Canyon
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #12 am: 07.11.2014, 16:03 Uhr »
Tag 4 - Donnerstag, 18.10.2012

In unserem Motel ist das Frühstück im gegenüberliegenden Diner inklusive, so dass wir den Tag mit leckerem French Toast, Eiern und Speck beginnen. Nachdem wir im örtlichen Safeway noch schnell unsere Wasservorräte aufgefüllt haben, fahren wir erneut in den Petrified Forest National Park.

Gleich hinter dem Parkeingang laufen wir den Long Logs Trail und weiter zum Agate House. Das Agate House wurde vor ungefähr 900 Jahren von Pueblo Indianern aus versteinertem Holz gebaut. Vor allem im hinteren Bereich des Trails finden sich große Brocken versteinerten Holzes und auch noch einige lange Stämme. Auf dem Trail sind wir heute Morgen nahezu alleine. Im Park sind nur wenige Besucher unterwegs.

      
 

Zurück am Auto fahren wir mit wenigen Fotostopps zum Visitor Center ganz im Norden des Parks. Dort wollen wir uns über den Weg zur Onyx Bridge erkundigen. Auch wenn wir die Koordinaten und einen Track von Freunden bekommen haben, ist es oft hilfreich, sich noch einmal vor Ort zu erkundigen. Ein freundlicher Ranger erklärt uns, vor der Panoramaverglasung stehend, mit vielen Worten und Gesten den Weg. Wir haben zum Glück die Koordinaten und der Weg ist trocken. Alleine mit seiner Wegbeschreibung hätten wir wohl keine große Chance die Onyx Bridge zu finden. Wir stärken uns noch schnell mit Bagels und Käse, bevor wir uns auf den Weg machen.

Der Weg führt zunächst sehr steil vom Plateau runter in den Canyon. Unten angekommen wanden wir zwischen bunten Badlandhügeln mehr oder weniger querfeldein. Wir wissen, dass es auf dem Weg zur Onyx Bridge ein Petroglyph-Panel geben soll, aber leider nicht genau wo. Katjas Adleraugen entgeht jedoch nichts und sie erspäht nach kurzer Suche die Petroglyphen.

   

Der Weg führt weiter durch einen großen trockenen Wash auf ein kleines Seitental zu. Hier sehen wir teilweise beeindruckend große Stücke versteinerten Holzes. Kein Vergleich zum Long Logs Trail auf der anderen Parkseite!

   

Wir erkunden auf dem Weg zur Onyx Bridge noch ein wenig die umliegenden Hügel. Die Onyx Bridge, ein langer Stamm aus versteinertem Holz, der sich über einen kleinen Wash spannt, wird wohl nicht mehr lange halten. An einer Seite wurde sie von Parkmitarbeitern schon mit versteinertem Holz abgestützt und in der Mitte kann man einen großen Riss erkennen. Trotzdem ist es sehr schön hier. Wir genießen die Aussicht und Stille – wir sind ganz alleine unterwegs.

      

Auf dem Rückweg zum Auto erschrecken wir einen Hasen. Leider ist er für ein Foto zu schnell weg. Der steile Anstieg bringt uns dann nochmal kräftig ins Schwitzen. Oben angekommen verschnaufen wir und gönnen uns einen Schokodoughnut und einen Starbucks-Kaffee aus der Kühlbox.

So gestärkt nehmen wir die 200 Meilen bis Albuquerque in Angriff. Die lassen sich über die Interstate 40 gut fahren; bis auf wenige Ausnahmen sind 75 mph erlaubt. Wir aktivieren den Tempomaten, schließen das iPhone über das vorhandene Kabel an das Radio an und fressen mit Lieblingsmusik Meilen. Zwischendurch halten wir an einer Raststätte und teilen uns ein Sandwich bei Subway.

Auf der Weiterfahrt bewundern wir das beeindruckende Lichtermeer von Albuquerque. Wir halten beim Days Inn in Bernalillo. Auf dem Parkplatz angekommen wollen wir heute keine einzige Meile mehr fahren! Zum Glück hat das Motel noch ein Zimmer für uns. Wir springen schnell unter die Dusche und fallen dann ziemlich geschafft ins Bett.

Gefahren: 274,8 Meilen
Gewandert: 4 Kilometer auf dem Long Logs Trail inkl. Abstecher zum Agate House; 8,3 Kilometer zur Onyx Bridge
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #13 am: 09.11.2014, 17:46 Uhr »
Tag 5 - Freitag, 19.10.2012

Nach dem anstrengenden Vortag gönnen wir uns heute ein wenig mehr Schlaf. So langsam scheint auch der Jetlag überwunden zu sein. Im Hotel gibt es Complimentary Breakfast inklusive Waffeln zum Selberbacken.

Gut gestärkt fahren wir über die Interstate 25 nach Santa Fe, um den dortigen Fashion Outlets einen Besuch abzustatten. Die Outlets liegt zwar eigentlich direkt an der Interstate, ist aber trotzdem schwer zu finden, jedenfalls ist unser Navi damit etwas überfordert.

Endlich angekommen sind wir zunächst etwas enttäuscht. Es wirkt alles ein bisschen öde und einige Geschäfte stehen leider leer. Es sind recht wenige Besucher da, aber das hat auch seinen Vorteil: Wir haben Aéropostale und Levi’s fast für uns! Die Verkäuferinnen bei Aéropostale sind aufgrund unseres Kleiderberges zunehmend gestresst. Der Verkäufer bei Levi’s ist dafür super und hat uns sehr gut beraten.

Zum Mittagessen gibt es im Cafe der Outlets ein recht leckeres Panini mit Salat. So sind wir für den letzten Shop, Tommy Hilfiger, gut gestärkt. Recht zufrieden und mit etlichen Tüten beladen kehren wir zurück zum Auto. Bevor wir Santa Fe verlassen, düsen wir zum nächsten Starbucks, um einen Latte Macchiato und vor allem zwei New Mexico City Mugs zu kaufen.

Um nach Bernalillo zurückzukommen, entscheiden wir uns den Turquoise Trail (NM 14) zu nehmen, eine landschaftlich nette Strecke mit kleinen Künstkerkolonien und alten, verfallen Häusern.

      

Im Hotel ist dann die erste Ladung Wäsche dieses Urlaubs fällig. Es ist immer wieder spannend diese US-Waschmaschinen zu benutzen. Toploader und so kurze Waschzeiten sind wir von Zuhause nicht gewohnt. Danach huschen wir zum Abendessen zu Denny‘s, wo es leckere Burger gibt.

Gefahren: 132,6 Meilen

Morgen wird es wieder interessanter, es geht zum Kasha-Katuwe Tent Rocks NM und zum Bandelier NM. :D
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.

KatJen

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 126
    • Katja & Jens Reiseblog
Re: 3. Südwestreise Okt/Nov 2012 - Mit Welle und Antrag
« Antwort #14 am: 10.11.2014, 20:01 Uhr »
Tag 6 - Samstag, 20.10.2012

Heute Morgen müssen wir nach dem Aufstehen erst noch die gewaschene Wäsche in unseren Reisetaschen verstauen und die Einkaufstüten im Kofferraum umpacken, damit darin alles Platz findet.

Nach dem gestrigen Shoppingtag zieht es uns wieder in die Natur. Unser erstes Ziel ist das Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument. Auf dem Weg dorthin begegnet uns eine große Kolonne Fahrradfahrer. Das haben wir in den USA so auch noch nicht gesehen.
In dem kleinen National Monument ist heute am Samstag reger Betrieb. Wir schnüren die Wanderstiefel und machen uns zügig auf den Weg zu den Tent Rocks. Anfangs verläuft der Trail durch Sand und fast ohne Anstieg. Nach einigen kleinen Slot Canyon Passagen erreichen wir die bekannten Motive. Ab hier steigt der Weg zum Aussichtspunkt steil an, so dass wir etwas ins Schwitzen kommen. Oben angekommen genießen wir die Aussicht und machen zahlreiche Fotos.

      
      

Zurück am Auto picknicken wir erst einmal gemütlich, bevor wir noch schnell einen Abstecher zum Veterans Memorial Overlook im Park machen. Der Weg dorthin führt über eine unbefestigte Straße. Der Ausblick ist nicht spektakulär und lohnt unserer Meinung nicht wirklich, aber auf der Rückfahrt können wir nochmal einige Tent Rocks bewundern.


Im Anschluss fahren wir Richtung Los Alamos. In White Rock erkundigen wir uns im Visitor Center über das Bandelier National Monument. Da es mittlerweile schon fast 16 Uhr ist, können wir mit unserem Auto in den Canyon fahren, vorher hätten wir einen Shuttlebus benutzen müssen.

         

Im Bandelier NM kann man etliche Höhlen/Behausungen der Indianer besichtigen. Wir laufen den Main Loop Trail bis zum Alcove House. Dieses befindet sich in einem Alkoven in der Felswand. Um zu diesem zu gelangen, müssen wir über einige Treppen und Leitern hochsteigen. Im Licht der untergehenden Sonne leuchten die Felsen und die herbstlich gefärbten Bäume am Fluß sehr schön. Uns hat es hier gut gefallen. In einige Wohnhöhlen kann man über Leitern von innen besichtigen. Die ehemaligen Bewohner waren allerdings wohl eher klein, da die Höhlen schon für uns sehr eng und niedrig sind und dabei sind wir beide nicht sehr groß.

         

In der Dämmerung legen wir die letzten Meilen bis Los Alamos zurück. Unterwegs kommen wir an diversen Technical Areas (TA) des Los Alamos National Laboratory (LANL) vorbei. Die Straße 501 führt kurz vor Los Alamos direkt durch die TA-03 (South Mesa Site) des LANL. Wir sind etwas verunsichert, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, als wir auf einen Check-Point stoßen. Der freundliche Wachmann kann uns jedoch beruhigen und erklärt uns den Weg und wir dürfen passieren. In den Labors wird immer noch Atomforschung betrieben, deshalb wohl die Sicherheitsvorkehrungen.
Ein Motel ist schnell gefunden und nach einer raschen Dusche suchen wir mittels Yelp nach einem Restaurant zum Abendessen. Aufgrund der sehr guten Bewertungen entscheiden wir uns zum Blue Window Bistro zu fahren. Mit unserer Wahl liegen wir goldrichtig! Von außen wirkt es etwas düster, aber innen ist das Restaurant sehr nett eingerichtet. Die Bedienung ist sehr aufmerksam und der Eistee ist der Beste, den wir bisher hatten. Katja entscheidet sich für Ossobuco und Jens für gefüllte Hähnchenbrust, beides super lecker.

Hochzufrieden und pappsatt gehen wir noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt gegenüber einkaufen und kehren anschließend ins Hotel zurück. Im Zimmer sichern wir nur noch die Fotos und verschicken ein paar Mails nach Hause.

Gefahren: 145,3 Meilen
Gewandert: 6 Kilometer im Kasha-Katuwe Tent Rocks NM; 5,3 Kilometer im Bandelier NM
Katja & Jens Reiseblog: USA 2009, USA 2010, Namibia 2011, USA 2012.