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Autor Thema: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Südwes  (Gelesen 25007 mal)

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Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #15 am: 28.10.2004, 17:27 Uhr »
Tag 2 "Rocky Mountain N.P."

Wie bereits am Vortag geschrieben mussten wir notgedrungen
eine Nacht mehr in Denver verbringen. Den einen Tag nutzten
wir zum Besuch des Rocky Mountain NP.

Die Anreise erfolgte über Golden und Boulder (nette Städtchen mit
"The North Face Outlet") nach Estes Park. Die Strecke bietet außer dem letzen Stück vor Estes Park nichts besonderes.
Estes Park selbst bietet nichts besonderes und ist bis auf 1-2
ältere Hotels ziehmlich gesichtslos. Allerdings soll hier im Sommer
der Bär tanzen, obs dadurch schöner wird weiß ich nicht.

Kurzer Einkauf im gut bestückten Safeway (mit Clubkarte, ich
glaube die 4., die ich auf meine Tante in New Jersey ausgestellt habe)
und dann gings ins Visitor Center.

Die nette Rangerin kreiste die schönsten Stellen auf der NP-Karte ein
und los gings!

Da die Old Fall River Road bereits gesperrt war gings über die Trail
Ridge Road nach oben. Und wie nach oben - der höchste Punkt dieser
Straße liegt auf sagenhaften 3595m (!). In Europa Gibts nur 1-2 Gondeln
die diese Höhe erreichen!
Achtung: Der Kreislauf wird in dieser Höhe wirklich extrem beansprucht!!
Oben gibts einen netten Trail (sofern die Puste reicht) zu einigen
schönen Felsformationen. Am Rückweg lief mir doch ein Kojte in 5m
Abstand über den Weg, den ich natürlich sofort schoß (Olympus OM 4ti).
Leider hatte sich derweil mein Sohn vorm Auto, wohl aus Über-
müdung und der extremen Höhe, übergeben. So fuhren wir nicht
auf der anderen Seite runter. Schade denn drüben sollte es viele
Elche geben (Elche mögen mich nicht, außer einem weiblichen
ca. 40m entfernt, habe ich noch nie einen vor die Linse bekommen),
aber die Gesundheit meines Sohens ging natürlich vor.

Beim hinabfahren wuden wir aber durch 2 Wapitiherden, wobei die
2 männlichen Tiere wirklich gewaltige Geweihe trugen, entschädigt.
Ein herrlicher Anblick! Nur die Ranger waren etwas nervös und
vertieben uns nach eineiger Zeit, weil unsere Autos am Rand
standen! Höchst ungwöhnlich!

Generell ist die Landschaft und die Straßenführung ganz nett,
aber ganz klar kein "must see park"!

Vom berühmten Bear Lake war ich maßlos enttäuscht, selbst im
Oktober Rummel ohne Ende, was läuft da im Juli erst ab!

Es gibt zwar wie überall reichlich Wanderwege, aber trozdem
                  nur 6/10 Punkte bei Wildbeobachtungsintersse 7/10

Wer gut essen und frühstücken will. Mimi's Cafe ist klasse!
urgemütlich mit offenem Kaminen. Ist eine Kette von der ich noch
nie gehört habe! (direkt neben dem Holiday Inn).

Abends im Motel waren wir sehr zufrieden mit dem Tag nur die
Koffer fehlten immer noch. Stocksauer rief ich bei Lufthansa am Airport
an - Anrufbeantworter, Lufthansa US-Zentrale - Anrufbeantworter!
Wir wartetenbis 9.00, dann hatte ich keine Lust mehr und legte mich
schlafen. Marion wollt noch einmal an die Reception und ein Wunder
geschah: um 9.45 trafen die Koffer ein!
Puhhhh - Erleichterung, jetzt konnten wir beruhigt schlafen, denn
morgen wartete die lange Fahrt nach Vernal auf uns!

(an alle Abend-Leser schlaft auch gut)!
Gruß!        Jörg
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Scooby Doo

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #16 am: 28.10.2004, 17:31 Uhr »
Nix schlafen. Um 17:00 Uhr habe ich erst die Hälfte des Tages um. Jedenfalls danke für den interessanten Bericht! Weiter so!
Viele Grüße, Markus

http://www.historic-route66.de

Manetou

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #17 am: 29.10.2004, 17:17 Uhr »
Hallo Gutenberg,

bin heute auf Deinen Reisebericht gestoßen,

prima, ich freue mich auf die nächsten Tage.

Ich will ja nicht maßlos sein, aber hast Du auch Fotos?
Vor allem von den Trails.

Danke Manetou

GreyWolf

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #18 am: 29.10.2004, 21:09 Uhr »
Zitat von: Gutenberg
Leider hatte sich derweil mein Sohn vorm Auto, wohl aus Übermüdung und der extremen Höhe, übergeben.


Höhenkrankheit, hatte mich auch erwischt.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

postmann

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #19 am: 29.10.2004, 23:32 Uhr »
ach nee , ich liebe diese Berichte !!

wer das liest , ok nicht das von den Flügen , der will doch sofort da hin.

SOFORT

und der , der schon mal da war und ähnliches erlebt hat , der sowieso !!

ich freu mich auf den nächsten Tag !!
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New York - Key West  *San Francisco - LA (im Cabrio)  *San Francisco - Vancouver  *LA - New York (auf´m Moped)  *LA - Oregon Coast   *Toronto - Rundreise mit WoMo  *LA - Chicago (Route 66)
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Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #20 am: 02.11.2004, 12:36 Uhr »
Tag 3 "Fahrtag" und erste Eindrücke "Dinosaur NM"

Eigentlich wollte ich heute zeitig los, aber wie das so ist,
wenn man mit Freunden unterwgs ist, klappt manches nicht so
wie gewollt. Unsere Freunde wollten noch einmal in Ruhe bei
"Mimi's" frühstücken. Um 9.00 gings dann endlich los.

Die I70 westwärds über die Rocky Mountains ist eine wunderschöne
Strecke mit etlichen starken Steigungen. Da es wenig Verkehr hatte
kamen wir zügig vorwärts. Nur der Grand Cherokee erwies sich
am Berg ziemlich schlapp, im Gegensatz zum Trailblazer.

Auch hier überquert man wieder Höhen weit über 3.000m (Kreislauf!).

Die wunderschöne Streckenführung entschädigt aber für alle Mühen!

Orte wie Vail, Aspen und Beaver Creek ließen mein
Skifahrer-Herz natürlich höher schlagen und die beine zappelten
ganz schön, aber ohne Stopp ging es weiter.

Über die sehr reizvolle Straßenkombination 13 und 64 ging es weiter
nach Dinosaur. Diese Sreckenführung kann ich nur empfehlen!
Einsamkeit pur und eine traumhafte Flußlandschaft mit wunderbar
gefärbten Cottonwoods.

Der Visitorcenter in Dinosaur hatte geschlossen (Wochenende) und
es gab leider auch keine Parkkarte.

Die Einfahrt in den Park (nicht die Sektion mit den Knochen) ist
etwas langatmig und auch langweilig. Nach ca. 20 Meilen geht rechts
die Echo Park Road ab. (Schwierigkeitklasse 2, evtl. mit PKW machbar,
aber problematisch). Diese windet sich in etlichen Kehren sehr steil
nach unten. Die Strecke ist sehr lehmig, also bitte keinesfals bei
Nässe!

Wunderschöne Streckenführung vorbei an der sehr gut erhaltenen
"Chew Ranch" (ein ehemaliger Outlaw der hier ca. von 1895-1912
siedelte), vorbei am "Whispering Cave" (ehemalige Kultstätte der
Indianer, Taschenlampe nicht vergessen) erreicht man den Echo-Park.
Der Name stammt von der 1869 Expedition von Powell.

Hie unten ist sicher einer der schönsten (der Schönste?)
Fluß- Picknic- und Campingplätze. Gewaltige Sandsteinformationen
spiegeln sich im Yampa River, der Gewaltigste trägt den Namen
"Steamboat Rock". Hier unten kann man Fotographieren, klettern,
schwimmen und alles in einer der schönsten Landschaften des
Südwestens. Der Fluß ist absolut ruhig, sodaß auch Kinder sorgenlos
herumtollen können! Ihr merkt schon: 9 von 10 Punkten.

Zurück auf der asphaltierten Parkstraße lohnt sich noch der Besuch und die kurze Wanderung zu Harpers Corner. Bereits unterwegs hat man
bereits sehr schöne Blicke auf das Canyon System des Yampa- und
des Green Rivers. Der Aussichtspunkt Harper Corner ist sehr schön,
aber nicht ganz so toll, wie er vor Ort dargestellt wird, aber trozdem
lohnend. 7 von 10 Punkten!.

In der anbrechenden Dämmerung fuhren wir nach Vernal (nette unpaved
Abkürzung möglich, viele Wildtiere) und quartierten uns im
hübschen und ruhigen Landmark Inn (BuB) ein (55 Dolar incl. Frühstück
ohne Eier). Abends gingen wir ins örtliche "Nobelrestaurant"
"Curry Manor". Das Essen war gut, das Gebäude wunderschön
(ca. 110 Jahre alte Villa, mit sehr schöner alter Einrichtung), die Portionen
zu groß, die Preise (zu) hoch. Trotzdem hat es sich gelohnt!


Danke für die bisherige positive Resonanz - Jörg
Gruß!        Jörg
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Eisi

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #21 am: 02.11.2004, 12:50 Uhr »
Hi Jörg

Super Bericht, weiter so.

Gruss Eisi
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Marverel

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #22 am: 02.11.2004, 12:56 Uhr »
Sehr schön - macht Appetit auf mehr!
Gruß,
Martin

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AndyOne

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #23 am: 02.11.2004, 13:00 Uhr »
Hi Jörg,

schaue auch täglich rein um zu sehen ob Du schon wieder was geschrieben hast und heute gings nach dem Wochenende zum Glück weiter. Super.
bye
Andy

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Easy Going

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #24 am: 02.11.2004, 13:38 Uhr »
Hi Jörg,
toller Bericht  :D

Die Strecke zum Steamboat Rock bin ich schon mal mit normalen Mietwagen gefahren - ging eigentlich ganz gut - wie Du schon schreibst ist das erste Stück hinab (Hinweg) am kritischsten. Danach kein Problem mehr aber natürlich nur bei trockenem Wetter machbar.
Gruß Easy


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Filou

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #25 am: 02.11.2004, 13:56 Uhr »
da freut man sich ja schon auf die nächste Mittagspause.

Danke Gutenberg

Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #26 am: 02.11.2004, 17:32 Uhr »
Tag 4 "Fantasy Canyon" und "Dinosaur NM"

Heute morgen war es leicht bewölkt, trotzdem beschlossen wir zum
Fantasy Canyon zu fahren. Das Wetter wurde tatsälich immer besser.

Die Anfahrt zum Fantasy-Canyon ist absolut problemlos auch mit
Wohnmobilen. Von Vernal der Beschilderung "Bonanza" (nicht die
Ranch, ist ein Kraftwerk). Einige Meilen vor Bonanza geht rechts
eine beschilderte und asphaltierte Straße ab, die gesamte Strecke ist
gut ausgeschildert, auch der Rückweg ist problemlos zu finden.
(außer für ganz Blöde und die gibts ja bekanntlich im Forum nicht).

Die Straße wird nach einiger Zeit sehr staubig und es sind viele
Trucks unterwegs, also bitte gut aufpassen.
Am Parkplatz angekommen denkt man eigentlich man ist auf dem Mond
so grau und öde, aber nach einigen Schritten ist man in einem Wunder-
land der Formenund der "Bilder". Einfach Fantastisch! Ich finde auch
die etwas gräuliche Farbe nicht störend, es muß ja nicht alles rot sein.

Nehmt euch ganz viel Zeit - es gibt soviel zu entdecken und zu
fotografieren. Wir waren jedenfalls oft erstaunt über die Wunderwerke
der Erosion. Die Wege sind klar erkenntlich und problemlos zu begehen.
ich denke gesamt höchstens einen KM.
Für mich mit das Beste und ungewöhnlichste, was es zu sehen gibt
und deshalb klare 10 von 10 Punkte!

Wir fuhren wieder zurück nach Vernal um uns im Dinosaur NM
die "alten Knochen" anzuschauen. Die Straße geht ab Jensen
zum Dinosaur Quarry Visiter Center. wie man hier, und in welcher
Vielzahl die Dinosurierknochen findet ist , auch für den nicht
Interesierten, schon unglaublich und wirklich beeindruckend.

Die Felswand mit den Knochen ist direkt in das Visitor-Center
(eigentlich mehr ein Museum) integriert und man kann den
Wissenschaftler und Studenten bei der Arbeit zusehen. Wer genau
wissen will was in der Gegend alles gefunden wird der sollte sich das
Museum in Vernal ansehen, hier gibt es komplette Skelette.

Wer schon einmal hier ist sollte weiter bis "Split Mountain" fahren.
Die Landschaft um den Green River ist grandios und es gibt auch
nette Wanderungen durch die Einsamkeit. Die Gegend hier
gehört übrigens zu den leisesten der Welt. Die db Werte sollen niedriger
wie in einem Tonstudio sein. Insgesamt 7 von 10 Punkten.

Am Nachnittag fuhren wir noch zu einer der wenig besuchten Orte des
Dinosaurs NM: "Rainbow and Island Parkt Trail"
Dazu Fährt man ab Vernal die "Vernal Avenue" und biegt nach ca 8 Meilen
rechts ab. Die Straße ist eigentlich sehr gut (bis auf die Abstecher zu
den Aussichtspunkten, die kann man laufen), auch für Wohnmobile.
Allerdings hat hier der Sommerregen seine Spuren hinterlassen, es gibt teilweise sehr tiefe Auswaschungen, oft nur 50 cm breit, aber dafür
richtig tief und gemein, momentan ist m.E. ein SUV unabdingbar,
auch wenn man ihn gesamt nur für 5m braucht.
Am Weg gibt es einige besonders schöne Petroglyphen der
Freemont Indianer aus der Zeit ca. 200-1150, am Ende des Weges
herrlich gelegen die Ruple Ranch, unter großen Cottonwoods
1883 gegründet.
Im Rainbow Park, eigentliche eine Flußschleife des Green River
gibt es einen traumhaften Picnic-Platz direkt am Wasser und ein Stück
weiter den fantastischen Island Park Overlook, ein wundervoller Blick
über eine 200 Grad Schleife des Green River. Nicht dramatisch aber
wunderbar mit den gelben Cottonwoods. Weiter unten gibt es
viele Offroad-Trails (Grad 3-4) zu idillischen Punkten direkt am Wasser.
Insgeamt eine menschenleere wunderschöne, "die Seele beruhigende
Gegend" und darum 8 von 10 Punkte.

Zum Diner waren wir im "golden Chorral". Schrecklich!
unordentlich, übervoll, "All you can eat" in seinen schlimmsten
amerikanischen Auswüchsen.

Jörg
Gruß!        Jörg
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EasyAmerica

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #27 am: 02.11.2004, 18:05 Uhr »
Fantasy Canyon ist für die nächste Reise gebucht! Dabei war ich vor 10 und 20 Jahren in der Gegend und habe nur die stinkenden Ölpumpen gesehen.  :D
Viele Grüße
Heinz

GreyWolf

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #28 am: 03.11.2004, 11:40 Uhr »
Fantasy Canyon - hatte ich noch nie gehört.

Gibt es davon Bilder?
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #29 am: 03.11.2004, 12:42 Uhr »
Tag 5 "Sand Wash Trail, Franks Canyon, Nine Mile Canyon"

Heute gehts los in die absolute Einsamkeit!
Ganz wichtig vorab für die Nachfahrer: die heutige Route ist nur etwas für
Leute, die gerne OFF-Road fahren. Insbesondere für Frank's Canyon
sind 2 Autos sicherer. Hier muß man öfters aussteigen, schauen, bereden,
usw.. Für die 5 Meilen Strecke sollte man schon 1,5-2 Stunden einplanen.
Ganz wichtig: Franks Canyon beschreibe ich als Slot-Canyon fürs Auto,
teilweise ist die Strecke nur wenige m breit, teilweise nur ca 3m.
Im Falle einer überraschenden Floodway verliert Ihr nicht nur garantiert
das Auto (es gibt keine Chance herauszufahren), sondern auch das Leben.
Mit Einschränkung gilt das auch für das letzte Teil des Sand Wash, wie
der Name schon verrät fahrt Ihr unmittelbar in einem Wash.
Schwierigkeitsgrad: Sand Wash 3, Franks Canyon 4, 9Mile Canyon 1.

Jetzt gehts aber los!
Wir fuhrnen von Vernal die US 40 bis Myton, kurz danach zweigt die
Sand Wash Strecke (ausgeschildert) ab. Die ersten Meilen sind
langweilig, ähnlich wie am Fantasy Canyon ist hier ein Ölbohrgebiet,
also Achtung auf Trucks. Die Strecke wird immer rauher, nach ca. 20
Meilen gehts in den Sand Wash hinein, ab hier besser Untersetzung einlegen (da habt Ihr mehr Kontrolle beim Langsamfahren, auch wenn
wie hier HC genügen würde). Die folgende Strecke war nahezu 40
Jahre eine Hauptverkehrsader des Südwestens. Landschaftlich
hoch spektakulär gehts bergab bis zum Green River, hier war zwischen
1920 und 1950 auf über 400 Meilen die einzige Möglichkeit den
Green River trocken zu überqueren. Die Stewart Family betrieb hier
eine Fähre. Hier einfaches Wohnhaus ist noch sehr gut erhalten.
Im Sommer gibts hier sogar eine Rangerstation für die Bootle-Fahrer.
Der Green River ist ideal zum Boot fahren, da er kaum Stromschnellen
aufweist. Nach der Fahrt ist hier ein idealer Ort um sich zu entspannen.
Strecke und Endpunkt 7 von 10 Punkte

Den Sand Wash ein Stück zurück geht links die einfache Wrinkle Road,
von hier aus gehts links in den Franks Canyon ab. Sagenhafte hohe
Wände links und rechts und wir mitten im ausgespülten Wash. Manchmal
die Strecke so schmal, daß man denkt es geht nicht mehr weiter.
Für Leute, die gerne in fantastischer, einsamer Landschaft unterwegs
sind und das noch mit dem Auto - ein Traum!
Für mich klare 10 von 10 Punkte!

Bei der Ausfahrt gelangt man zum Endpukt des 9 Mile Canyons, hier
schließt sich ein rießiges Privatgrundstück an. Der 9 MC ist hier im hinteren Teil auch lanschaftlich sehr beeindruckend. Der 9 MC ist übrigens
40 Meilen lang. Woher er seinen Namen hat weiß man heute nicht mehr so genau. Der Nine MC gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten der
Freemont Indianer, die ab ca. 1000 hier für viele Jahrhunderte siedelten.
Ihre Petroglyphen kann man überall bewundern! Die Amerikaner
sagen zum 9 MC auch längste Galerie der Welt. Auch die Weißen entdeckten bald die Vorzüge des 9 MC. Viele "Geister Farmen" unter
farbenprächtigen cottonwoods gibts anzuschauen. Übrigens hatte auch
Preston Nutter, zeitweise der größte Rancher des Südwestens seinen
Wohnsitz. Also wer sich für die Geschichte der USA, sowohl der Indianer
als auch der Besiedlungsgeschichte interesiert ist hier goldrichtig.
Es gibt wirklich viel zu sehen und die Landschaft ist sehr schön,
besonders im Hebst und Frühling. Die Anfahrt ab Price (Infobroschüre
beim Visitor Center besorgen) ist problemlos auch für kleinere Wonmobile
(außer bei Nässe) möglich.
8 von 10 Punkte, bei gesteigertem Geschichtsinteresse durchaus
10 von 10 Punkte.

 Wir fuhren zur Übernachtung nach Price ins sehr angenehme
Holiday Inn (66,-- Dollar Firmenrate), abends gings in ein
griechisches Restaurant (Price hat eine griechische Kolonoe).

In der Nähe liegt übrigens Helper, ein alter Eisenbahnstützpunkt und
Minenstadt. Das lohnt sich nicht wirklich, auch die sogenannten Geister-
städte in der Nähe sind mehr Geister, als Städte.
Gruß!        Jörg
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