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Autor Thema: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?  (Gelesen 14355 mal)

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Lisa78

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Hallo!

Die Frage hatte ich zwar in unserem Routenplanungsthread auch gestellt, aber vielleicht lesen die "echten Hiker" ja mehr hier mit - eine Antwort habe ich nämlich nicht erhalten und der Thread ist schon ziemlich weit nach unten gerutscht.

Gibt es hier jemanden, der schon Angels Landing und den Half Dome gemacht hat und den "Gruselfaktor" vergleichen kann? Angels Landing hat bei mir ganz gut geklappt und ich fand es eine tolle Wanderung. Nachdem wir jetzt für unseren nächsten Urlaub Permits bekommen haben    :D  für einen "Backcountry Hike" mit Abstecher zum Half Dome frage ich mich, ob ich das letzte Stück - die berüchtigten Cables - auch gebacken bekomme. Wir müssen nur mit Tagesgepäck rauf (Zelt etc. bleibt im Little Yosemite Valley).

Letztlich werde ich mich natürlich einfach vor Ort entscheiden, ob ich unten an den Cables auf Torsten warte oder auch den Anstieg antrete. Aber ich bin ja neugierig und gespannt und habe schon mal ein bisschen im Netz gelesen - da wird teilweise zum Anseilen geraten? Ist die Strecke so viel schlimmer / gefährlicher?

Für Infos schon mal jetzt vielen Dank und schöne Grüße
Lisa

2x4

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #1 am: 13.01.2011, 18:33 Uhr »
Sorry, daß ich hier so zwischenplatze, dennoch würden mich Fotos von beiden interessieren.
Gerade von den heiklen Stellen hätte ich gerne viele Fotos zu Gesicht bekommen, da sich die meisten Homepages da sehr knapp halten

Lisa, ich hoffe, daß du mir nicht allzu böse bist  :nixwieweg:
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Lisa78

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #2 am: 13.01.2011, 19:22 Uhr »
Hallo!

Quatsch - keine Grund fürs "Böse-sein". Und ich kann zumindest mit einigen Bildern zum Angels Landing dienen:











An den kniffligsten Stellen haben wir aber nicht fotographiert, auf den Fotos kann man erkennen, dass letztlich ein Felsgrat zu überqueren ist. An den meisten Stellen ist der Weg so "breit" wie auf den Bildern zu erkennen. In meiner Erinnerung gab es einige wenige und kurze Abschnitte, wo es ein Stück schmaler war. Aber für mich durchaus schaffbar, halt hübsch aufpassen, wo man hintritt, schön festhalten an den Ketten und das ganze klappt. (Sehr lustig damals war übrigens, dass wir morgens mit dem ersten Bus zum Start gefahren sind, an der Haltestelle in Ruhe noch mal die sanitären Anlagen besucht haben, unsere Rucksäcke noch mal schön gepackt usw. und in aller Seelenruhe und bummelnd langsam als Letzte losmarschiert sind. Am Einstieg zu dem Felsgrat standen dann fast alle Mitfahrer, als wir da irgendwann eintrudelten und trauten sich nicht weiter - nur ein Paar war vor uns da, glücklicherweise, denn so haben wir wenigstens auch ein Foto von uns beiden und die eines von sich. Das stelle ich mir übrigens bedeutend kniffliger vor: wenn an den Ketten viele Menschen unterwegs sind, man sich überholen oder Gegenverkehr vorbei lassen muss... also mein Tipp: schön früh los marschieren!)

Viele Grüße
Lisa

leia

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #3 am: 13.01.2011, 19:25 Uhr »
Hallo Lisa,

ich (wir) haben beide Touren gemacht, allerdings in unterschiedlichen Jahren, so dass mir der direkte Vergleich fehlt. Für mich war der "Fear-Faktor" beim Half-Dome doch um einiges höher, weil es eben doch ein ganzes Stück tiefer runter geht und man nicht auf dem Fels steht, bzw entlanggeht, sondern sich im Prinzip an den Cables hochzieht, der Fels unterstützt dabei maximal, gibt aber nie sicheren Halt ohne Cable. Den hat man nur (mit Cable) auf den eingezogenen Hozlplanken, die aber ein ganzes Stück auseinander sind.

Gerade bei Gegenverkehr kann das ziemlich anstrengend sein. Hier habe ich mal ein paar Bilder vom Half Dome, von Angels Landig habe ich -glaube ich -kein geeignetes "Anschauungsmaterial. Meine Tochter war am Half Dome übrigens mit einem Klettersteigset gesichert.
Viele Grüße Leia


leia

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #4 am: 13.01.2011, 19:36 Uhr »
Hier noch ein Auszug aus dem damaligen Reisebericht:

Die Fels-„Serpentinen“, die uns zum eigentlich Gipfelaufstieg führten verlangten dann meiner Lunge doch einiges ab. Aber auch das brachten wir –inzwischen auch nicht mehr frierend- hinter uns, bevor es zum „Goldstück“ dieses Hikes ging, dem Aufstieg an den Cables auf die Kuppe hoch.

Es führten zwei Stahlseile (Cables), die als Handlauf zu nutzen waren, die Kuppe hinauf. An den Pfosten, durch die die Cables gespannt waren, lag auch immer eine Latte auf dem Fels, die als Stehhilfe diente. Der Abgrund, der sich einem da links und rechts auftat war gigantisch. Für Line hatten wir einen Gurt und bastelten aus Bandschlingen und Karabinern ein Klettersteigset. Sie fand es zwar übertrieben, aber ohne diese Sicherung hätten wir sie da nicht hoch gelassen. Weniger, weil wir ihr das nicht zugetraut hätten, sondern viel mehr, weil wir nicht wussten wie „Trittsicher“ die anderen waren –und es waren einige -wann waren die eigentlich los gelaufen?

Der Aufstieg –Line ging voran- gestaltete sich sehr langwierig und damit schwierig, weil wir einen vor uns hatten, der sich auch mittels Seil und Karabiner sicherte, aber das Seil, bevor er den Karabiner einhakte, noch zwanzig mal um das Cable wickelte und dieses eben bei jedem Pfosten wieder abwickelte und danach wieder
dran wickelte... Wenn man nicht gerade eine der besagten Latten zum Stehen hatte, ging das ganze mächtig in die Arme.

Das Gefühl, dann endlich oben zu stehen, war irgendwie überwältigend. Ich hatte mir die „Gipfelfläche“ viel kleiner vorgestellt, dabei war da oben ganz schön viel Platz. Line meinte nur: das ist ja ganz okay hier, das heißt ungefähr soviel wie: voll geil hier...der Ausblick war aber auch wirklich fantastisch!

Der Abstieg von der Kuppe ging besser als gedacht Die, die uns entgegenkamen machten allerdings alle einen ziemlich fertigen Eindruck...
Wir verstauten unten Lines Gurtzeug und machten uns auf den Weg zum Valley. Schon bei den Felsserpentinen, beschlich mich so eine Ahnung, dass der Weg nach unten anstrengender als angenommen werden würde.

Viele Grüße Leia


2x4

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #5 am: 13.01.2011, 20:03 Uhr »
Wow, was für Bilder und jetzt von hier aus kann ich mir garnicht vorstellen, daß ihr da tatsächlich langspaziert seid.
Weder Angels Landing, noch die Cables zum Half Dome sehen einladend aus und gerade beim Angels Landing müsste ich wahrschienlich groß schlucken.

Danke euch beiden, tolle Fotos und genau so habe ich mir das gewünscht :)

Kann man deinen Reisebericht irgendwo nachlesen Leia ?
Die gleiche Frage stelle ich auch dir Lisa :)
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leia

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Viele Grüße Leia


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PhilippJFry

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #8 am: 13.01.2011, 20:51 Uhr »
Ich war zwar noch nicht oben, aber auf dem Half Dome muss man wohl bei Regen/Feuchtigkeit vorsichtig sein. Als wir 2009 da waren, hatte es geregnet und der Fels wurde so rutschig, dass die Leute oben nicht mehr runterkamen und per Hubschrauber gerettet werden mussten. Für einen kam das leider zu spät. Er ist ausgerutscht und abgestürzt und gestorben.

Lisa78

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #9 am: 13.01.2011, 21:15 Uhr »
Hallo!

Leia: Vielen lieben Dank für die ausführliche Einschätzung! Ich bin schon echt gespannt, wie ich mich fühlen werde, wenn ich da unten vor den Cables stehen werde. Im Zweifel bin ich dann auch zufrieden, bis dahin gekommen zu sein - schauen wir mal!

PhilipJFry: Ja, das mit dem Regen haben wir auch schon gelesen. Da haben wir möglicherweise einen kleinen Vorteil, denn laut einer Quelle sind nachmittags Gewitterstürme häufig. Dadurch, dass wir ja am Tag zuvor schon die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben werden, können wir ja sehr früh an den Cables ankommen - nutzt natürlich nichts, wenn wir einen Regentag erwischen. Dann schauen wir mal, wie wir uns die Zeit vertreiben.

2x4: Unseren Reisebericht gibt es hier:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36824.0 (Ich hoffe, das verlinken klappt, ist mein erster Versuch!)

Viele Grüße
Lisa

02171

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #10 am: 14.01.2011, 06:05 Uhr »
ich bin auch schon beide Trails gegangen. Meine Einschaetzung ist genau umgekehrt wie die von Leia; beim Half Dome fand ich immer dass die Cable die gesamte kritische Passage gut absichern und beim besagten Abschnitt zum Angel's Landing hatte ich kurze Bedenken, die aber nach spaetestens 5-10 Minuten im Grad vorbei waren. Auf dem Rueckweg wars dann nur noch ein vorsichtiger Spaziergang.
Ich bin sehr schwindelfrei und kenne keine Hoehenangst, aber man muss natuerlich dennoch - oder gerade dann - aufpassen da nicht runter zu fallen.
Ein Faktor ist allerdings dass ich auf den Halfdome das erste Mal 1984 war (und seitdem immer mal wieder) und auf Angel's Landing nur einmal in 2009. Mit dem Alter wird man vielleicht (etwas) nachdenklicher?

Noch als Tip fuer beide Trails: Handschuhe fuer die Cables am Half Dome (sehr wichtig) bzw. die Ketten am Angels Landing (zumindest praktisch) dabei haben.

leia

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #11 am: 14.01.2011, 07:11 Uhr »
ich bin auch schon beide Trails gegangen. Meine Einschaetzung ist genau umgekehrt wie die von Leia; beim Half Dome fand ich immer dass die Cable die gesamte kritische Passage gut absichern und beim besagten Abschnitt zum Angel's Landing hatte ich kurze Bedenken, die aber nach spaetestens 5-10 Minuten im Grad vorbei waren. Auf dem Rueckweg wars dann nur noch ein vorsichtiger Spaziergang.
Ich bin sehr schwindelfrei und kenne keine Hoehenangst, aber man muss natuerlich dennoch - oder gerade dann - aufpassen da nicht runter zu fallen.
Ein Faktor ist allerdings dass ich auf den Halfdome das erste Mal 1984 war (und seitdem immer mal wieder) und auf Angel's Landing nur einmal in 2009. Mit dem Alter wird man vielleicht (etwas) nachdenklicher?

Noch als Tip fuer beide Trails: Handschuhe fuer die Cables am Half Dome (sehr wichtig) bzw. die Ketten am Angels Landing (zumindest praktisch) dabei haben.

So unterschiedlich können die Empfindungen sein. Ich habe auch keine Höhenangst und für uns war Angels Landing ein "anspruchsvoller Spaziergang" während der Half Dome ein echter Kraft-AKt war, da wir sowohl  hoch als auch runter ziemlichen Verkehr hatten und deshalb öfters mal "gefühlte" Ewigkeiten ohne richtigen Halt an den Cables hingen-auch zwischen den Balken. Für mich macht es vermutlich den Unterschied, dass ich bei Angels Landig die meiste Zeit sicher auf dem Fels auf meinen Füßen stehe - da ist mir egal wir es seitlich runtergeht- während ich mich am Half Dome für lange Zeit auf meine Armkraft und auf die Cables verlassen musste.

Vielleicht lags aber auch daran, dass Angels Landing im Gegensatz zum Half Dome eben ein "normaler" Grat ist, wie man ihn bei uns auch findet und der Weg somit für uns nichts ungewöhnliches war.

Am Half Dome hatte wir auch Handschuhe dabei und sie auch gut brauchen können! Es solten aber gut sitzende z.B. Fahrradhandschuhe sein, damit man auch mit Handschuhen ein gutes Gefühl hat.
Viele Grüße Leia


Lisa78

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #12 am: 14.01.2011, 15:56 Uhr »
Hallo!

02171, auch dir lieben Dank für deine Meinung! Ich glaube auch, dass sich die Gefahreneinschätzung im Laufe der Jahre ändert, manche Dinge, die ich als Jugendliche einfach mal so gemacht habe, würde ich mir heute schon genau überlegen (und dabei bin ich doch erst Anfang 30).

Handschuhe stehen schon auf der Packliste drauf, ich werde meine gut sitzenden und dabei schön stabilen Winterreithandschuhe anziehen, Torsten muss mal schauen, der hat auch verschiedene Paar zur Auswahl (Fahrrad, Reiten...).

Schönes Wochenende
Lisa

grasdach

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #13 am: 14.01.2011, 17:02 Uhr »
Hallo,

wie schon erwähnt, spielt es eine wesentliche Rolle, wieviele Leute zur gleichen Zeit mit einem mitwandern.
Unsere erste "Angels Landing"- Tour war völlig problemlos: wir sind sehr früh los (war im Juli) und haben sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg wenige Wanderer getroffen. Das war 1996.
Letztes Jahr waren die Wanderer quasi überall, da waren zig Leute.
Als uns kurz hinter dem Sattel ein Ehepaar entgegen kam, beide über siebzig, er beide Hände an der Kette, sie nur mit einer Hand, weil sie einen Hund unterm anderen Arm trug (!), haben wir auf den weiteren Aufstieg verzichtet.
Man konnte sehen, dass sich an manchen Engstellen jeweils eine Art Warteschlange bildete, dazu hatten wir dann keine Lust mehr. Es gibt auf dem Trail Stellen, da kann man ganz einfach nicht gleichzeitig in beide Richtungen gehen.
Am nächsten Tag sind wir dann den Trail zum "Observation Point" gegangen und haben uns das Ameisen- Gewimmel an "Angels Landing" von oben angesehen.

Gruss
Peter

leia

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #14 am: 14.01.2011, 20:03 Uhr »
Lisa, ich wünsche Dir/Euch eine wunderschöne Wanderung! Wenn man erst mal oben steht ist es ein wunderbares Gefühl und ein gigantischer Ausblick! :wink:
Viele Grüße Leia


Schneewie

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #15 am: 14.01.2011, 21:06 Uhr »
Braucht man für die Half Dome Wanderung ein Permit?
Gruß Gabriele

leia

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #16 am: 14.01.2011, 21:26 Uhr »
Ja, siehe hier: http://www.nps.gov/yose/planyourvisit/hdpermits.htm

Ich glaube zunächst war nur an den Wochenenden eine Permit erforderlich, jetzt täglich.
Viele Grüße Leia


Schneewie

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #17 am: 14.01.2011, 22:07 Uhr »
Danke.
Gruß Gabriele

EDVM96

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #18 am: 14.01.2011, 22:32 Uhr »

http://www.nps.gov/yose/parkmgmt/hdp.htm

DAS nenn ich mal Stau an den Cables!
 :shock:

Canyoncrawler

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #19 am: 15.01.2011, 08:23 Uhr »
Hallo,

zu Angels Landing sind wir noch nicht gewandert (dort war uns zu viel Betrieb  :( ) aber ich wollte noch beim Vergleich von Angels Landing mit Half Dome zu Bedenken geben, dass bei der Wanderung zum Half Dome die Weglänge für den Anmarsch zu den Drahtseilen sehr viel weiter ist als der bis zu den Ketten bei Angels Landing.

Beim Half Dome Hike ist man mindestens doppelt so lange unterwegs (was bei Übernachtung im Little Yosemite Valley sich ja auf 2 Tage verteilt).
Wer aber die Half Dome Wanderung an einem Tag macht, sollte den langen Anstieg berücksichtigen nach dem man evtl. nicht mehr ganz so frisch für den Drahtseilgang ist wie nach dem kurzen Aufstieg zum Felsen im Zion.

Wir hatten damals ein Klettersteigset (bzw. eine lange Bandschlinge mit Karabinern zum Anseilen) mit nach oben zu den Cables geschleppt. Das wäre aber nicht nötig gewesen, denn von einem Klettersteig für den eine Absicherung erforderlich ist, ist der Half Dome doch entfernt. Für kleinere Kinder ist eine Sicherung sicher überlegenwert aber für Erwachsene braucht man das nicht. Falls man keine Handschuhe dabei hat: am Einstieg zu den Cables stand damals (Juli 2000) eine Kiste mit einem ganzen Sortiment an Handschuhen bereit. Wir hatten unsere eigenen Fahrradhandschuhe mit Lederbesätzen dabei.

Leider sind wir wegen eines Gewitters nicht bis ganz nach oben gekommen und haben beim Einstieg zu den Cables dann auf einen Guide gehört der eine Gruppe führte und der uns vor einem Unwetter warnte das in der nächsten Stunde kommen würde. Genau so war es dann auch und es war kein Spass bei dem tobenden Gewitter mit zuckenden Blitzen den durch den Regen rutschigen Abstieg zurück ins Valley zu gehen. Ohne die Unterhaltung mit dem Guide wären wir wahrscheinlich nach oben geklettert und das wäre auf dem exponierten Grat und dem Gipfel sehr gefährlich geworden.
Wegen dem rutschigen Weg haben wir runter genau so lange gebraucht wie rauf und waren insgesamt 11,5 Stunden unterwegs. Das war die bis dato härteste Wanderung in unserer damals noch jungen Alpinwanderkarriere gewesen.
Aber die Schinderei lohnt sich.  :wink:
Gruss Kate
- - - - - - -
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
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Lisa78

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #20 am: 15.01.2011, 17:38 Uhr »
Hallo Kate und alle anderen!

Je mehr Antworten ich lese, desto gespannter bin ich. Ich glaube, ein guter "Vorsprung" mit einem richtig frühen Start spätestens zum Sonnenaufgang im Little Yosemite Valley ist schon mal ein guter Vorteil. Aber das stelle ich mir schon schade vor, wenn man fast oben ist und es dann wetterbedingt abbrechen muss - schlimmer wäre natürlich gewesen, ihr hättet keine Warnung gehalten und dann da oben gestanden. Das ist sicher kein Platz, um sich während eines Gewitters aufzuhalten!

Zu den Permits haben wir viel auf den Seiten des Nationalparkservices gelesen:
Um halt die "Massen" einzudämmen, hat der Nationalparkservice ein Permit-System eingeführt. Wenn ich mir die Zahlen richtig gemerkt habe, liefen an einem üblichen Wochentag rund 400 Personen hoch, an den Wochenenden waren es 800. Daher die Permits: 300 pro Tag für Tageswanderer und 100 für Backcountrycamper. So wie ich das verstanden habe auf nps.gov ist es so, dass wir, wenn wir unser Backcountrypermit abholen halt auch ein Permit für den Half Dome bekommen können, ohne dass wir hierfür eine Reservierung benötigen.

Viele Grüße
Lisa

blub

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #21 am: 16.01.2015, 09:13 Uhr »
Hallo,

ich hoffe es ist ok wenn ich diesen alten Thread nocheinmal hervorkrame statt einen neuen zu eröffnen.  :oops:

Auf unserer Tour im kommenden September möchten wir gerne den Half Dome angehen. Bei den zwei Tagen die wir für die Lottery nehmen können lag die Erfolgschance im Vorjahr bei 95 - 100%, deshalb hoffe ich sehr, dass das bei uns auch klappt. Ich habe inzwischen ein paar Reiseberichte gelesen und bin etwas unsicher was die Schwierigkeit der Tour angeht.

Die Länge der Strecke und der Aufstieg an den Cables macht mir weniger Sorgen. Meine Bedenken liegen im Abstieg. Ich traue mir das zwar generell zu, aber ich habe ein bißchen Höhenangst und jetzt in mehreren Reiseberichten gelesen, dass es so steil ist, dass man ohne sich sehr fest zu halten mehr oder weniger nicht stehen kann. Das könnte sich für mich mit viel Gegenverkehr zu einer Stresssituation entwickeln. 

Insgesamt würde ich mich schon als trittsicher bezeichnen. Ich klettere und bouldere (von der Armkraft her dürften die Cables also auch zu bewältigen sein) und kann auch schwierigere Klettersteige mit steilen Platten gut bewältigen. Aber an der Wand und am Klettersteig ist man gesichert, es geht meistens bergauf und man hat eher selten viel Gegenverkehr.  :oops:

Ich weiß solche Einschätzungen sind immer relativ subjektiv, aber mich würde interessieren wie die die schonmal da waren den Abstieg empfanden. War es schwierig Gegenverkehr vorbeiziehen zu lassen? Ist es möglich mit Blick ins Tal abzusteigen oder geht nur rückwärts? Hat man mit den entsprechenden Sohlen genug Halt auf dem Granit oder ist das eher rutschig?

Da wir wahrscheinlich sowieso Kletterausrüstung dabei haben, überlegen ich den Klettergurt mitzunehmen und eine Bandschlinge mit Karabiner als Rastschlinge zu nutzen um mich zu sicher wenn ich warten muss. Hat das schon jemand gemacht? Würden diese Stäbe an den Kabels das halten wenn man wegrutscht und reinfällt?  :oops:

McC

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #22 am: 16.01.2015, 09:21 Uhr »
Ich halte den Half Dome Hike für schwieriger! Ersten ein wesentlich längerer Hike, was am Ende wirklich an die Substanz geht. Bei einem Wetterumschwung (z.B. nasse Kabel) hat man ein Problem. Die meisten Unfälle passieren auch beim Abstieg...

http://hikehalfdome.com/accidents/

schwieriger wird es, wenn....

Lisa78

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #23 am: 17.01.2015, 15:51 Uhr »
Hallo!

Ich kann jetzt aus eigener Erfahrung berichten:

Ich finde auch den Half Dome wesentlich schwieriger und ich bin auch nicht bis nach oben gekommen. :oops:  Das hat an mehreren Gründen gelegen:

Wir hatten wie geplant eine Nacht auf dem Campingplatz unterhalb der "Kuppe" verbracht und sind morgens auch einigermaßen früh los. Wir warenn dennoch nicht die ersten, und diejenigen, die bereits wieder herunter stiegen, meinten, es sähe nach Gewitter aus. Fanden wir zwar nicht, aber das hat mich schon mal etwas beunruhigt, denn bei Regen dürfte der Granit übelst glatt sein und bei Blitzen mag ich mich auch nicht auf so einer Kuppe aufhalten.
Da aber unserer Meinung nach alles gut aussah, haben wir uns entschieden, den Aufstieg dennoch zu machen und sind auch gut vorangekommen. Und dann hab ich mich nach einem guten Viertel geschätzt von weiteren Leutchen, die herunter kamen, ins Bockshorn jagen lassen. Die meinten nämlich, der Abstieg sei so fürchterlich und schrecklich und waren echt fertig mit den Nerven. Dazu dann der gefühtle Zeitdruck wegen der Möglichkeit eines Gewitters...
Das hat mich Angsthase dann halt beunruhigt und ich wollte lieber umdrehen.  :wink: Better safe than sorry... Meinen Mann habe ich natürlich weiter geschickt und er war auch sehr flink oben und fand es einmalig!

Runter klappt aber jedenfalls rückwärts ganz prima (vorwärts würde ich nie ausprobieren wollen) - das habe ich aber erst zu spät gemerkt und hab  stattdessen dann einfach unten gemütlich gewartet.

Unser Plan ist es nun, irgendwann einen weiteren Versuch zu starten und um meine Nerven zu beruhigen, würde ich mich tatsächlich mit so einem Klettersteigset einhaken wollen. Das ist da auch gar nicht unüblich und wir haben viele gesehen, die das genutzt haben.

(Der Regen kam dann übrigens erst in der Nacht, unser Zelt schwamm am nächsten Morgen beinahe (blieb aber dicht!)  und unser Abstieg ins Tal am nächsten Tag war die nasseste Wanderung meines Lebens, es hat ununterbrochen geregnet! Insgesamt war es aber trotzdem einmalig und ich würde es in genau dieser Form (mit Klettersteigset) unheimlich gern wiederholen!

Viel Spaß!
Lisa

Toran

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Re: Angels Landing - Half Dome - "Gruselfaktor" im Vergleich?
« Antwort #24 am: 05.02.2015, 23:30 Uhr »
Insgesamt würde ich mich schon als trittsicher bezeichnen. Ich klettere und bouldere (von der Armkraft her dürften die Cables also auch zu bewältigen sein) und kann auch schwierigere Klettersteige mit steilen Platten gut bewältigen. Aber an der Wand und am Klettersteig ist man gesichert, es geht meistens bergauf und man hat eher selten viel Gegenverkehr.  :oops:

Wenn Du kletterst und boulderst werden dir die Cables weder Sorgen noch Schwierigkeiten machen. Wenn Du unsicher bist nimm einen Leichtklettergurt (wenn Du einen hast) und eine Bandschlinge mit Karabiner mit, das wäre aber m.E. eher zu Deiner Beruhigung als wirklich notwendig. Ich war mal im April/Mai auf dem Half Dome als die Cables noch nicht oben waren (die Seile bleiben da, aber die Stützen und Holzbretter werden entfernt). Da ging mir schon die Pumpe (mehr vor Aufregung als vor Anstrengung). Aber da hatte ich auch keine Alpinerfahrung. Mit Klettererfahrung ist das m.E. nicht weiter wild.