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Autor Thema: "On the Road again" - USA Süd-Südwest  (Gelesen 8513 mal)

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born2fly

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"On the Road again" - USA Süd-Südwest
« am: 15.02.2005, 16:51 Uhr »
Hi,

habe das schlechte Wochenendwetter genutzt und aus unseren Grundaufzeichnungen versucht einen Reisebericht zu erstellen.

Ich werde immer so 3-5 Tage einstellen, brauche ja schließlich ein paar Beitäge :lol:

On the Road again

USA 1993



Vorbereitung:

Unsere 2. Tour im Frühjahr 1993 soll von Ende April bis Anfang Juni  
(wir wollen an 2 besonderen Tagen in USA sein)

durch die Staaten
California   –   Arizona   –   New Mexico   –   Texas   –   Colorado   –   Utah
führen.

Start in San Diego
Ende in Phoenix

Gebucht werden:
die Flüge mit Delta Airlines:  
München – Atlanta – San Diego
Phoenix –Cincinnati – München

das Auto (Fullsize) bei AVIS

und das erste Hotel in San Diego, Holiday in on the Bay (5 Tage für 118 DM / Tag, Zimmer!)




 
Mi, 28.4.1993:

Wir wollen mit Delta Flug 33 von München nach Atlanta und dann weiter nach San Diego.

Die Abflugzeit verschiebt sich von 11:00 auf 12:30 und dann auf 14:00,
der Anschlußflug wird angeblich umgebucht.
Wegen eines defekten Teiles wird der Flug dann ge-canceled.

Ein Bus bringt uns ins Arabella-Hotel in Schwaig bei Freising.
Delta-Airlines kümmert sich klasse um die Fluggäste und das Buffet am Abend ist spitze
– nur halt am falschen Ort.
Die Passagieren sind erstaunlicher weise gut drauf, keiner regt sich besonders auf und alle sitzen noch lange zusammen. Wir unterhalten uns gut mit unseren Tischnachbarn, ein älteres amerikanisches Paar, das gerade „Europa in 14 Tagen“ hinter sich hat und eine „deutsche Amerikanerin“.
Die Zeit vergeht angenehm und morgen um 8:00 soll‘s los gehen.
Spät dann noch ein Anruf: Start ist jetzt morgen doch um 11:00.



Do, 29.4.1993:

Am Flughafen ist ein extra Schalter nur für unseren Sonderflug DL 9299 eingerichtet.
Wir werden noch schnell Mitglied im Skymiles-Programm
und erhalten die Meilen dieses Jahres und einen Bonus von 5000 Meilen gutgeschrieben.

Ein Delta-Mitarbeiter verspricht uns schnelle Abfertigung in Atlanta.
Ich bin skeptisch, schließlich sind ja Immigration und Zoll staatliche Behörden.
Er erklärt uns, daß ja Delta alle Gehälter am Flughafen bezahlt, und deshalb wohl Anweisungen geben kann.

Wir starten tatsächlich um 11:15; eine halbe Stunde vor der planmäßigen DL 33.

Im Flieger herrscht eine gute Stimmung, schließlich kennen sich ja viele Passagiere von gestern abend.

Nach 9:30 Stunden landen wir in Atlanta.
Die ganzen Formalitäten dauern tatsächlich nur 20 Minuten und es bleibt ausreichend Zeit uns vor dem Weiterflug zu erholen.

Mit DL 1439 geht’s um ca. 17:00 weiter Richtung Westküste.

Nach 2 Stunden - Zwischenstop in Dallas, mit 1 Stunde Aufenthalt.
Wir bleiben im Flugzeug sitzen, lange ganz allein und besichtigen die Boardküche und das Cockpit.
Nochmals knapp 3 Stunden fliegen und wir landen kurz nach 20:00 Ortszeit in San Diego.

Der Airport ist mitten in der City und wir fliegen praktisch durch die Häuser.

Nach 44 Stunden erreichen wir endlich unser erstes Hotel „Holiday Inn on the Bay“

Wir wollen den ausgefallenen ersten Tag am Ende des Aufenthalts anhängen und sollen dafür 120 Dollar + Tax bezahlen. Ich erkläre, daß das Problem ja wohl bei Delta liegt und sie die Rechnung dorthin senden sollen, schließlich haben wir ja bei unserem Reiseanbieter 5 Nächte bezahlt.
Plötzlich ist alles ok und wir müssen natürlich nichts bezahlen.

Wir sind geschafft und wollen eigentlich nur noch schlafen.

Der Ausblick auf San Diego von unserem Balkon im 7. Stock macht uns dann wieder munter,
wir sitzen noch länger und trinken etwas.
Beim durchzappen der Fernsehprogramme entdecke ich die Übertragung des
Eishockeyspiels Los Angeles gegen Calgary.
Es ist ein Wahnsinnsspiel, LA gewinnt 9:6 und erreicht die nächste Playoffrunde,
Gretzky ist wirklich „The Great One“ und das Schlafen muß noch warten!!
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #1 am: 15.02.2005, 18:29 Uhr »
Teil 2:

Fr, 30.4.1993:

Wir werden früh wach, das Frühstückbuffet in Hotel in super.

Als erstes besichtigen wir das Maritim-Museum, direkt beim Hotel.

Dann gehen! wir am Meer entlang zum Flughafen und wollen bei AVIS unser Auto abholen.
Nicht so einfach:
der Mitarbeiter am Schalter kann mit den beiden Vouchers (für 4 Wochen + 1 Woche) absolut nichts anfangen. Warum macht AVIS über 28 Tagen einen extra Gutschein?
Es dauert fast 2 Stunden, dann ist geklärt, daß wir nur 1 Auto vom 30.4. bis 4.6. wollen und wir werden zum Parkplatz gebracht.
Auch dort noch einige Probleme:
der uns zugedachte Oldsmobil ist doch ziemlich verbeult (unter anderem eine Delle am Türschloß
– ist der überhaupt einbruchsicher?).
Schließlich erhalten wir einen hellblauen Chevrolet Lumina mit einem Meilenstand von 8664.

Endlich geht’s los und wir fahren gleich nach Seaworld.
Wir sind total begeistert und verbringen dort den restlichen Tag.
Es ist herrliches Wetter, es weht ein angenehmer Wind und abends besichtigen wir unsere Verbrennungen.
Mich hat’s unter den 3 mm „langen“ Haaren besonders erwischt. Die Baseballmütze bleibt nicht mehr im Auto!
Das Abendessen in Hotel ist durchschnittlich.



Sa, 1.5.1993:

Wir fahren durch die Stadt und hören KCBQ 92,9 The Oldies Station.

Bummeln durch Gaslamp-Quarter,
Schopping in Horton-Plaza (sehr schön)

Wir machen eine Bay-Cruise,
super Sicht auf die Stadt, durch die imposante Coronado-Bridge,
vorbei an unzähligen Kriegsschiffen (beeindruckend aber auch erschreckend)
und tolle Aussicht auf die Küste.

Anschließend fahren wir zur Old Town, ein Freilichtmuseum mitten in der Stadt.
Wir haben Glück, es ist Folklore-Festival, alles mexikanisch und die Zeit vergeht schnell.

Abends dann nach Seaport-Village, im Lokal einen Tisch reservieren, Wartezeit über 1 Stunde,
die Zeit vertreiben wir uns angenehm in den kleinen Geschäften.
Langsam kommt ein Hungergefühl; das Essen ist hervorragend.



So, 2.5.1993:

Heute machen wir den ersten „Ausritt“ mit unserem Chevy.
Gleich vorweg, mit dem Pontiac von 1991 nicht zu vergleichen, eine totale Familienkutsche ohne Flair,
jedoch geräumig und bringt uns ohne Probleme bis ans Ziel.

In Escondido fahren und wandern wir durch denn Wild Animals Park.
Dann weiter ans Meer nach Carlsbad.
Dort ist Village Fair, interessant die amerikanische Version eines Altstadtfestes zu erleben.

Am Meer entlang, wandern im Torrey Pines S.P. mit tollen Ausblicken auf die schöne Küste.
Nach 100 Meilen sind wir wieder in San Diego.

 

Mo, 3.5.1993:

Nach Besichtigung des Heritage Parks (einige victorianische Häuser)
fahren wir nochmals zur Old Town (fotografieren ist ohne Festival besser)

und dann geht’s zum San Diego Zoo. Diesen kann man nur als „Weltklasse“ bezeichnen.

Nachher fahren wir Richtung mexikanische Grenze, die Grenzanlagen sehen trostlos aus,
bei uns ist so was schon seit über 3 Jahren Geschichte.
Wir sehen uns im Factory Outlet um.

Dann fahren wir über die Wahnsinns Brücke (so hoch, daß Flugzeugträger durch können) nach Coronado.
Wir besichtigen das Hotel (manche mögen’s heiß) und genießen denn Strand – ab morgen wird’s ja trocken!

Das Abendessen in Antony’s Fisch Grotto, bei unserem Hotel, direkt am Meer ist vorzüglich.



Di, 4.5.1993:

Wir verlassen San Diego,
die City am Meer hat uns begeistert und das Holiday Inn war ein klasse Hotel, in bester Lage.
und auf der I 10 geht’s flott voran. Bald verlassen wir die Interstate,
in Julian haben wir endlich wieder Kleinstadtfeeling
und die Landschaft des Anza Borego S.P. ist nach unserem Geschmack.

Wir kreuzen durch die Wüste und erreichen irgendwann unser geplantes Tagesziel: Yuma, AZ.
Wir sehen uns den Teritorial Prison S.P. an und beschließen noch weiter zu fahren.

In Gila Bend bleiben wir im Super 8 Motel (besser als Motel 6 und günstig).
Die erste Etappe war mit 373 Meilen schon wieder recht stattlich.
Viele Grüße
Klaus

Matze

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #2 am: 15.02.2005, 19:01 Uhr »
Hi, haben Deinen Bericht mit Interesse gelesen! Einiges haben wir in SD auch gesehen (Horton Pl. und Gaslampen Quarter z.B.), anders müssen wir uns fürs nächste Mal aufheben!!
Toll fanden wir auch Anza Borega sP!
Jetzt sind wir gespannt, auf die nächsten Tagesberichte!! :lesend:
Gruß Matze




San Francisco!!

Westernlady

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #3 am: 15.02.2005, 19:57 Uhr »
Danke   :D
Für den nächsten Reisebericht  :D
Bitte: immer weiter so, und weiter, und weiter ...  :lol:  :lol:  :lol:

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #4 am: 15.02.2005, 21:07 Uhr »
Noch ein paar Tage, weil heute Dienstag ist :wink:


Mi, 5.5.1993:

Heute haben wir knapp 300 Meilen Wüste vor uns.
Wir fahren nach Süden, durchs Niemandsland,
irgendwann erreichen wir das Organ Pipe N.M. -  der Wüstenpark schlechthin.
Wir fahren alle Teile des Scenic Drives, schießen unzählige Fotos, wandern nur kurze Strecken – es ist furchtbar heiß, man sieht alles gut vom Weg aus.
Wir sind alleine unterwegs. Nur ein paar Raubvögel am Himmel.
Hat der „Geier“ da oben schon die Serviette umgebunden ??

Weiter geht’s, wieder durch die Einsamkeit, irgendwo in einer „One Horse Town“ ein Hamburger,
Richtung Tucson.
Dort nehmen wir für 3 Nächte die Travelodge.



Do, 6.5.1993:

Morgens in „The Tucson Mall“, unsere erste „typische Mall“ überhaupt.

Dann zur Biosphere 2 – interessant.
Hier wird künstliches Leben, in allen möglichen Landschaftsformen unter Glas erprobt.

Zurück in Tucson zum Saguaro N.M. – Eastteil, riesengroße Kakteen, eindrucksvolle Landschaft.

Zum Sonnenuntergang wollen wir noch in den Westteil des N.M.
– quer durch die Stadt kommen wir gerade rechtzeitig.
Bei der Wanderung am Gates-Pass erleben wir einen super Súnset.
Wir fahren bis zur völligen Dunkelheit durch den Park und machen klasse Fotos.
Bei Sizzler gibt’s ein hervorragendes Abendessen.



Fr, 7.5.1993:

Nach dem besten Frühstück überhaupt, bei Dennys, starten wir zum

Arizona-Sonora Desert Museum, ein super Erlebnis, auch bei 35 Grad am frühen Morgen.

In den Old Tucson Studios fühlen wir uns wie „Matt Dillon und Miss Kitty“.

Über einsame Straßen mit toll zu fahrenden Dips erreichen wir die Colossal Cave.
Die Tour ist beeindruckend, auch wenn wir kein Wort verstehen, und kühlt schön ab.
Den Mitbesuchern aus München geht’s genauso.

Dann erreichen wir Tombstone und binden unsere 170 Pferde in der Allen Street fest.
Wir schlendern durch die Stadt, immer ein Blick nach hinten und die Hand am Colt :--)))
Die Gegend ist gefährlich – man sieht’s deutlich am Boothill. Kaum einer starb natürlich.
Im Longhorn Saloon essen wir ein Steak und trinken ein Bier.

Die Sonne steht tief, die Wüste ist farbig und wir kommen nach 200 Meilen zurück nach Tuscon.



Sa, 8.5.1993:

Als erstes besichtigen wir heute das Pima Air Museum.
In der Gegend um Tuscon stehen außerdem über 20000 alte Flugzeuge.

In Willcox reservieren wir im Motel 6 und fahren dann weiter zum

Chiricahua N.M. – absoluter Wahnsinn, wir laufen stundenlang rum, nach jeder Biegung sieht‘s noch toller aus.

Wieder 200 Meilen durch die Landschaft, die uns fasziniert.



So. 9.5.1993:

Wir besuchen einen neuen Staat: New Mexico

Über Silver City und Pinos Altos – unterwegs sehen wird unsere erste Klapperschlange – erreichen wir
Gila Cliff Dwellins N.M.; interessante Felsenwohnungen.

Vorbei an Lake Roberts zum City of Rock S.P. (wieder 270 Meilen).

Wir bleiben im Best Western Chilton Inn in Deming. Für 36 $ ein Super Hotel mitten in der Wüste.
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #5 am: 16.02.2005, 10:06 Uhr »
Hi, weiter geht's durch den Süden:


Mo, 10.5.1993:

Frühmorgens zum Rockhound S.P.,
und dann, als Steine-Fans: Stop beim „Basin Range Volcanics Geolapidary Museum and Rock Shop“
welch ein Name für 2 Räume.
Unser Interesse bemerkend verzichtete Curator „Geode Kid“ auf den Eintritt von 1 $ p.P.
und erklärte uns ausführlich alles zu den Mineralien.
Das Gespräch, auch über Politik, mit einem amerikanischen „Grünen“ war interessant.
Ein super Typ – könnte jederzeit auch bei ZZ Top aushelfen.

Auf der I 25 geht’s weiter nach Texas – schon wieder ein neuer Staat –
im Welcome Center erhalten wir alle Informationen und gratis Kaffee.

Kurz vor El Paso:  
das vor uns sieht seltsam aus, zwei Pickups – ohne Abstand auf der rechten Spur –
so weit wie möglich nach links (4 Spuren) und vorbei – der Typ im hinteren Fahrzeug pennt – schnell aufs Gas und weg – gerade noch vorbeigekommen, schon kracht‘s hinter uns – dank wenig Verkehr aber nichts passiert – durchatmen!

In El Paso bleiben wir für 2 Nächte im Motel 6 Gateway West – zufällig(!) mit Dennys.

Nachmittags Shopping in der Cielo Vista Mall und im Sattelblanket (36.000 SqFt –nur Schund)

Abends bei Dennys – mit Lizenz zum „Margarita-Ausschenken“



Di, 11.5.1993:

Heute wollen wir nach Ciudad Juarez, Mexico.

Mit dem Auto darf man nicht rüber, also an der Brücke parken und laufen.
Es ist morgens schon brutal heiß.
„Hank“ will 4 Dollar fürs parken und bietet uns eine private Tour mit seinem Auto an.
30 Dollar für 2 Stunden – wir einigen uns auf 25 Dollar für 2:30 Stunden, zahlbar nach Rückkehr.

Sein Mexiko-Auto ist was Besonderes:
6 Meter lang, 20 Jahre alt, mit Schaltgetriebe und hundert kleinen Beulen – ein Pontiac.
Hank fährt uns zu allen Sehenswürdigkeiten, hält für Fotos an
und bringt uns natürlich in ein Geschäft in dem man günstig Leder und Schmuck kaufen kann.
Er erhält sicher nicht nur den Kaffee gratis; man wird jedoch nicht zum Kaufen gedrängt, und die Preise sind wirklich ok.

Hank erzählt uns ein paar Geschichten und will auch einiges von Germany „over there“ wissen.
Insgesamt ein netter Ausflug, und die Gegend an der Grenze wäre zu Fuß nicht besonders einladend gewesen.
Sicher ist eine arme Grenzstadt kein Maßstab für Mexiko, nach den zweieinhalb Stunden ist es uns aber auch genug.

Es ist erst Mittag und wir beschließen spontan heute schon zum White Sands N.M. zu fahren.

In Alamogordo besichtigen wir das Space Center und stärken uns bei Pizza Hut.

Dann fahren wir zum White Sands N.M.,
machen den Scenic Drive – die müssen den Sand mit Schneeräumfahrzeugen von der Strecke räumen,
und laufen dann bis nach Sonnenuntergang durch die Dünen.
Die Lichtstimmung wird immer eindrucksvoller.
Der Termin war gut gewählt, denn manchmal ist der Park wegen Raketentests geschlossen, z.B. übermorgen.

Nach 260 Meilen erreichen wir um 22:00 wieder El Paso
– das Lichtermeer der beiden Städte, von einer Anhöhe aus ist gigantisch.
Gut daß Dennys „always open“ ist.


 
Mi, 12.5.1993:

Heute steht der Gualalupe Mountains N.P. auf unserem Plan.
Mal sehen was wir nach dem großen Feuer von letztem Samstag überhaupt machen können. Im TV sah’s schon heftig aus. Der erste Blick auf das Gebirgsmassiv ist  eindrucksvoll.
Das Feuer konnte kurz vor dem Visitorcenter gestoppt werden. Man riecht es noch deutlich.
Außer dem McKitrick Canyon ist alles im Park gesperrt.
Eine Rangerin rät uns, besonders auf Rattlesnakes zu achten.
Der Loop Trail durch den Canyon ist schön zu gehen, Schlangen sehen wir nicht – hat uns eine gesehen?

Weiter zum Carlsbad Caverns N.P.
Wir machen die Blue Tour – dabei geht man selbst zur Höhle runter, sportlicher und eindrucksvoller als mit dem Lift.
Die Formationen und Räume voller Skulpturen (teilweise groß wie ein Fußballfeld) begeistern uns.
Nach oben doch mit dem Aufzug.

Abends warten wir, und viele andere auf den Ausflug der Fledermäuse.
Ein Ranger erklärt alles, nur die Viecher wollen heute nicht.
Nach wieder 200 Meilen übernachten wir im Motel 6 in Carlsbad.



Do, 13.5.1993:

Mittlerweile hören wir seit Tagen ganz andere Musik.
In der Wüste gab‘s keine Oldie Sender und wir haben uns mit Countrymusic angefreundet.  
KASY 103 Albuquerque spielt New Country, das gefällt uns gut.
Schon irgendwie wie unsere Musik früher, mit Melodie und recht flott.

In der Roswell Mall schlagen wir im Western Warehouse mal so richtig zu: 6 Jeanshemden (echt Levis) und einen Gürtel, alles zu unglaublichen Preisen. Der Service ist auch unschlagbar.

Wir bleiben im Valley of Fire S.P. und im Gran Quivira Salinas N.M.
Das Wetter ist heiß und nachmittags gibt’s ein heftiges Gewitter, stundengenau vorhergesagt.

Nach langen 363 Meilen (Rosi hat mich mit 168 Meilen unterstützt – sie wird noch zur Autofahrerin?)
erreichen wir Santa Fe.
Die Motels sind etwas teuerer und wir gönnen uns das Quality Inn für 4 Nächte.



Fr. 14.5.1993:

Heute mal wo anders zum frühstücken (sorry Dennys), JB’s hat uns beim letzten Mal auch geschmeckt.
In „alter Tradition“ esse ich nur 2 Stück Erdbeerkuchen.

Wir machen uns auf den Weg nach Taos und erkunden zunächst den netten Ort,
kaufen ein paar Sachen für unsere Wände zu hause und für Rosi’s Ohren!!

Dann besichtigen wir den Taos Pueblo.
Daß man für alles bezahlen muß stört uns eigentlich nicht, die leben ja davon und man hat ihnen ja auch nicht viel gelassen. Waren ja früher in den Western schon immer auf Seiten der Indianer!
Der Verkäufer am Schmuckstand bringt‘s auf den Punkt: „Deutsch Mark, Gut Mark“

Der Rückweg nach Santa Fe führt an der Rio Grande Gorge Bridge vorbei.

Abendessen ist heute was besonderes: Wir haben unseren verschwenderischen Tag und gehen in das teuer aussehende Mexikanische Restaurant „Casa Margarita“, gleich bei unserem Hotel. Der Ober ist etwas komisch, die Preise sind wirklich hoch und auf der Karte steht: „Keine Haftung für unser scharfes Chilli!“
Scharf ist kein Ausdruck, es war fast nicht zu essen,
den Hauptgang haben unsere Geschmacksnerven nicht mehr wahrgenommen. Für 50 Dollar insgesamt ein Reinfall.


 
Sa, 15.5.1993:

Nach dem Frühstück ... bei Dennys, laufen wir die Innenstadt von Santa Fe ab.
Beeindruckend, bis zur Tankstelle alles im Adobe Stil.
Uns gefällt die Stadt sehr und wir kaufen auch ein paar nette Sachen.

Nachmittags dann zum Bandelier N.M.

Nach einem wieder schönen Tag haben wir nur ein Problem: Wo gehen wir zum Essen hin?

Das mexikanische Essen gestern kann’s doch nicht gewesen sein.
In der Nähe unseres Hotels noch ein Mexikaner, „Little Anitas“ – von außen eher unscheinbar, innen nett eingerichtet,
gut besucht, es ist Samstag, wir bekommen aber sofort einen Tisch. Die Bedienung ist super nett.
Beim Blick in die umfangreiche Speisekarte kennen wir uns gar nicht mehr aus. Die Bedienung berät uns und schlägt uns vor eine Samplerplatte, mit etwas von allem zu bringen. Sie erklärt uns alles, das Essen schmeckt super, das Bier ist süffig – ich muß ja nicht mehr fahren. Ein perfekter Abend für 30 Dollar.
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #6 am: 16.02.2005, 21:28 Uhr »
Hallo, die nächsten Tage:

So. 16.5.1993:

Heute steht Albuquerque auf dem Programm.
Wir fahren natürlich nicht die Interstate, sondern übers Land,
vorbei an Ghosttowns von denen man teilweise die Überreste nur noch schwer findet.

In Albuquerque besichtigen wird die nette Old Town und das Indian Pueblo Cultural Center.
Tolle Ausstellungen und eine gute Tanzaufführung.

Wir spielen eine umkämpfte Runde Minigolf im Loco Falls Miniature Golf and Games Park.
Der Stärkere setzt sich am Ende durch :--)).

Wir fahren wegen der Aussicht auf den Sandia Crest – nicht mit der Gondel, sondern mit dem Auto und wandern zum Gipfel. Aussicht ist plötzlich nicht mehr so viel, aber das Gewitter unter uns sieht phantastisch aus.

Auf dem Rückweg stoppen wir in der Geisterstadt Cerrilos.
Diese wurde für Filmaufnahmen zu Young Guns II wieder zum Leben erweckt.

Zurück in Santa Fe (200 Meilen) schmeckt es uns bei Mr. Steak recht gut.



Mo, 17.5.1993:

Wir verlassen Santa Fe – irgendwann kommen wir wieder –
und fahren durch vulkanisches Gebiet zum Capalin Volcano N.M.
Man kann bis zum Rand des Kraters fahren, die Wanderung hinunter ist nicht schwer, alles sehr eindrucksvoll, besonders im Krater und die Aussicht in die weite Landschaft mit noch mehr Vulkanen.

Dann zieht‘s uns weiter nordwärts, wieder ein neuer Staat: Colorado

In Canon City bleiben wir im Super 8 Motel – 2 Nächte.



Di, 18.5.1993:

Wir fahren die Phamtom Canyon Road, eine ehemalige Eisenbahnstrecke
besichtigen die Ghosttown Victor,
Cripple Creek, irgendwie ganz nett  (wir nennen sie „Zombie Town“),
der Altersdurchschnitt liegt über 70, die Witwen verzocken das hart verdiente Geld der Verblichenen.
und das Florissant Fossil Beds N.M.
Über die Shelf Road geht’s schmal und steil wieder nach unten.

Die Royal Gorge Bridge ist in Privatbesitz und wird total vermarktet.
Der Blick von der Brücke in den tiefen Canyon ist aber schon stark.


Mi, 19.5.1993:

Wir fahren den langen Weg nach Alamosa (knapp 400 Meilen),
nehmen ein Zimmer im Super 8 Motel und erhalten einen super Tip fürs Abendessen.

Dann fahren wir zum Great Sand Dunes N.M.
Herrlich sehen die hohen Dünen vor den noch schneebedeckten Bergen aus.
Wir wollen da raufklettern.
Da müssen wir zuerst durchs Wasser – Schuhe aus und Hosen raufkrempeln.
Es ist Frühjahr und das Schmelzwasser ist eiskalt und unberechenbar, manchmal ist’s etwas tiefer – gell Rosi!
Drüben angekommen ist der Sand schön warm, die Füße werden gut paniert und man macht immer einen Schritt nach oben und gleichzeitig einen halben wieder zurück. Irgendwann kommen wir oben an. Die Mühe hat sich gelohnt.
Nach unten geht’s leicht. Jetzt wieder zurück durchs Wasser, wenn man es vorher weiß, ist es noch kälter.

Noch ein Blick zurück, sieht wirklich gut aus, da begrüßt uns eine Stimme aus einem Wohnmobil.
Die beiden Münchner aus der Colosal Cave sind nach ganz anderer Route auch hier angekommen – die Welt ist klein.

Der Restauranttip war erstklassig.
Das Hide Away – der Eingang sieht aus wie eine Garagentür, die Einrichtung ist einfach,
aber die Baby Back BBQ Ribs für 10,95 $ sind der Hammer.
Immer fragen wo man gut essen kann!

Gut drauf, fahren wir nochmals zu den Dunes, genießen den Sunset und warten bis es dunkel wird.



Do, 20.5.1993:

Heute ist unser Hochzeitstag.

Wir fahren durch die Landschaft, das gefällt uns beiden am besten – gut daß wir uns so einig sind.

Der Black Canyon of the Gunnison ist beeindruckend tief. Wir bleiben überall stehen und laufen alles ab.

Mit 120 von 212 Meilen ließ mir Rosi heute keine Chance.

In Montrose mieten wir uns für 2 Nächte im Super 8 Motel ein. Für 36 Dollar mehr als ok.

Unser Festtagsessen gibt’s bei Sizzler.



Fr. 21.5.1993:

Heute geht’s zum Colorado N.M. – schöne rote Landschaft, gefällt uns besonders gut.

In Grand Junction gehen wir in die Mesa Mall.

Direkt am Highway: Rosi’s Lieblingsfelsen – Mt. Garfield.

Es hat wie immer fast 30 Grad.

Wir fahren über die Grand Mesa zurück nach Montrose.
Plötzlich kommt uns ein Truck mit Snowmobiles beladen entgegen ???
Kurze Zeit später sind wir im Winter – die Seen zugefroren und alles voll Schnee – ist 10.800 feet hoch hier.
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #7 am: 17.02.2005, 12:16 Uhr »
Weiter geht's:

Sa, 22.5.1993:

Über Quary mit tollen Wasserfällen
 – wir fahren mit der Lore in eine Silbermine (Bachelor Syrucuse Mine Tour)

geht’s weiter durch die Berge – es beginnt zu schneien – hier ist es 10600 feet (3500 Meter) hoch.

Wir halten uns in Silverton nicht auf, hierher wollen wir morgen mit der Eisenbahn,
jetzt wollen wir zur Ghosttown Eureka.
Die Straße wird immer schlechter, eigentlich ja nicht erlaubt mit Leihwagen, „no Risk, no Fun!“
Wir sind mitten im Winter, die Straße ist lange schon keine mehr und mehrmals kratzt es am Unterboden.
Jetzt müssen wir doch umkehren – Millimeterarbeit auf dem engen Weg.
Am Rückweg sehen wir dann doch noch Eureka, wir sind an den wenigen verbliebenen Brettern vorbeigefahren.

In Durango kaufen wir die Tickets für morgen und reservieren des Super 8 Motel für 2 Nächte.
Bei K-Bobs haben wir unser Dinner.



So, 23.5.1993:

Früh raus – schon um 8:30 startet die Durango & Siverton Narrow Gauge Railway (D&S NGRR).

Vor dem Einsteigen natürlich die schöne alte Lokomotive fotografieren und dann geht’s los.

Der malerische Zug, mit seinen gelben Wagen, war schon in mehreren Filmen zu sehen.
Schwer schnauft die Lok bergauf, mehrere Stopps zum Wassertanken, ist wird immer winterlicher draußen,
und man ist meistens (halb) draußen, durchs Fenster.

Kurz vor Silverton: mehrere laute Pfiffe aus der Lokomotive,
„Leute aufstehen, der Zug kommt“!
Silverton lebt von den Zügen, es gibt keinen Bahnhof; die Gleise enden einfach im Ort.

Wir laufen rum, essen im Saloon und gehen wahrscheinlich in jeden Shop rein.

Die Rückfahrt ist für die Lok leichter und die Aussicht immer wieder schön.
Ein rundum gelungener Ausflug.



Mo, 24.5.1993:

Ziemlich früh starten wir zum

Mesa Verde N.P.

Wir fahren alle Aussichtspunkte ab, bestaunen die Felsenstädte vom Wanderweg aus der Ferne,
manchmal kaum auszumachen, manchmal ganz nah.
Wir machen die Touren zum Long House und zum Sprouse Tree House. Alles sehr beeindruckend.

Die Landschaft im Park ist auch nicht uninteressant.

Dann geht’s weiter am schönen Shiprock, dem heiligen Berg der Indianer vorbei,
noch bis Farmington (wieder im New Mexiko).
Nach wieder 200 Meilen, und doch viel laufen, haben wir uns das gute Essen bei Rocky Mountain Ribs verdient.
Wir bleiben im Motel 6 (es kostet 31 Dollar).

 


Di, 25.5.1993:

Heute geht’s durchs „schlechte Land“ – Bisti Badlands - für uns nicht schlecht.

El Malpais N.M.
Bandera Volcana & Ice Cave
El Morro N.M.    --  alles herrlich einsam, schroff und unwirtlich – einfach toll.
Hier ist ein künftiger Nationalpark geplant.

Nach 150 schönen Meilen bleiben wir im Motel 6 in Gallup.



Mi, 26.5.1993:

Vor der Weiterfahrt müssen wir noch Cola einkaufen. Für 118 Dollar haben wir einiges gekauft, nur kein Cola.

Dann fahren wir durchs Indianerland
- die Verkehrsschilder dienen offensichtlich als Zielscheiben
und die „Weltmeister im Flaschenweitwurf aus fahrenden Autos“ haben hier wohl ihr Trainingslager –
und erreichen das

Canyon de Celly N.M.

Wir halten rund um den Canyon an allen Aussichtspunkten und gehen immer wieder am Canyonrand entlang
– das ist wieder was für uns, rote Felsen und rote Felsen.
Indianerinnen verkaufen ihre Handarbeiten, schön und eigentlich günstig.
Wir fahren runter in den Canyon, rein darf man nur mit Indianerführer, ist noch von den Indians bewohnt.
Die Touren finden heute nicht oft statt, sind nicht viele Touristen da,
und der Canyon ist von der Schneeschmelze überschwemmt.
Wir beschließen irgendwann mal in den Canyon zu fahren; in diese Gegend wollen wir sicher mal wieder.
Wir essen bei den Indianern ein „Green Chilli“ – nicht schlecht! Und fahren weiter.

Wir wollen noch bis Holbrook.

Unterwegs müssen wir anhalten, wir sehen nichts mehr, der Gewitterregen ist zu heftig.
Bald geht’s jedoch weiter und die Luft ist herrlich klar.
Den Perified Forrest N.P. sehen wir nur am Rand, da waren wir ja vor 2 Jahren (jetzt ist der Kreis geschlossen).
Bei 300 Meilen Fahrleistung erreichen wir spät das Ecomony Motel in Holbrook.
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #8 am: 17.02.2005, 21:20 Uhr »
Hi, hier die nächsten Tage, morgen dann der Rest:


Do, 27.5.1993:

I 40 – „Standing in a Corner, in Winslow, Arizona“ – Route 66

In Flagstaff  müssen wir zuerst für die nächsten 4 Nächte das Zimmer sichern.
Es ist Memorial Day Weekend.
Die Kettenmotels sind schon ausgebucht.
Wir entscheiden uns für das Arizonan Motel.
Das Zimmer kostet 40 Dollar – das macht für 4 Nächte dann 244 Dollar  -- ??
Heute 40 – Freitag 80 – Samstag und Sonntag je 100, und für uns als special-price eben brutto 244.
Das ist Marktwirtschaft !!  Beim nächsten mal wird so ein Weekend vorgebucht.

Wichtig ist mittlerweile auch, ob man in Motel ESPN empfangen kann, durchaus nicht üblich.
Die LA Kings spielen als Außenseiter super Playoffs und wir versuchen, jedes Spiel im TV zu sehen.
Als erstes wird im Zimmer der Fernseher gecheckt – geht überhaupt nicht – aber das wird bis abends noch behoben.

Uns ist irgendwie nach shopping – Flagstaff.Mall – ToyRUs – und Walmart, unser erster!

Abendessen beim Mexikaner und dann mit Gretzky kämpfen.



Fr. 28.5.1993.

Sedona
Wer es kennt, kommt immer wieder
Slide Rock S.P.   -  Oak Creek Canyon  -- schauen und genießen

Dann Factory Outlet    (Perfumania!)

Red Rock S.P.

Und nochmals Getränke und Kleinigkeiten zum Knabbern für den Rest der Reise einkaufen.
Der Monitor am Shopping-Cart hilft beim finden der Artikel  - verrückt.

Abends Nudeln in der Pasta-Works – klein, einfach aber super.



Sa. 29.5.1993:


Heute Natur pur.

Walnut Canyon N.M.
Sunset Crater N.M – wurde von hier die Mondlandung übertragen ? ;--)))
Wupatki N.M.


Um 17:00 beginnt das entscheidende Spiel.

LA in Toronto – es steht 3 : 3 Spiele.

„Wir“ gewinnen 5:4 und ziehen mit LA und Gretzky ins Stanley-Cup Finale ein.

Der bisherige Weg:
LA – Calgary      4:3   Siege      - unser Einstieg in San Diego
LA – Vancouver 4:2   Siege      - wir immer dabei
LA – Toronto      4:3  Siege       - wir dank ESPN dabei
jetzt geht’s gegen Montreal.

Zum Feiern gibt’s ein tolles Essen im Fiddlers.



So. 30.5.1993:


Wir fahren auf der Interstate 40,
mit Stop in Williams, dort geht’s beim Straßenfest schon morgens hoch her, nach Kingman.

Im größten Truckstop zwischen Los Angeles und Phoenix bewundern und fotografieren wir die
toll lackierten Trucks. Die meisten Trucker sind stolz, wenn ihre Babys abgelichtet werden.

Und dann zurück auf der    Route 66     --   „Get your kix“,
irgendwo ganz einfach essen und stauen über die Einsamkeit. Es ist trostlos schön!

In Seligman sehen wir uns kurz um
und müssen dann nochmals schnell nach Bedrock City, nur in den Shop
– T-Shirt für die Nichte kaufen, die ist auch ein richtiger Flintstones Fan.

Nach strammen 370 Meilen wieder zurück in Flagstaff,
wir geh’n nochmals ins Pasta-Works und werden freudig begrüßt.


 Mo, 31.5.1993:

Über Landstraßen fahren wir Richtung Phoenix – unsere letzte Station.

Wir stoppen im Tonto Natural Bridge S.P.

Und erleben kurz vorm Großraum Phoenix unseren ersten und einzigen Stau des Urlaubs, aber vom Feinsten.

Wir suchen uns ein Zimmer im Super 8 Motel in Mesa für die letzten 4 Nächte.

Der erste Weg in Phoenix führt uns wieder in den Desert Botanical Garden.



Di, 1.6.1993:

Heute werde ich 1 Jahr älter – aber 9 Stunden später!!

Wir frühstücken gemütlich und gehen dann Shoppen,
zuerst ins Superstition Springs Center,
dann in einige Photo-Shops, im 4. werde ich fündig, 2 tolle alte Canon Gehäuse, recht günstig.

Mittags ein gutes Chilli und einige Cola – war Hot – Essen und Wetter, es hat ca. 40 Grad.

Am späten Nachmittag sehen wir Eishockey. Die Kings gewinnen sensationell in Montreal mit 4:1.
„Unser Wayne“ macht 1 Tor und 3 Assists.

Die super BBQ Ribs machen dann den Tag perfekt.
Das Lokal ist toll, die Bedienungen laufen als Cowboys/-girls rum, die Erdnußschalen kommen auf den Fußboden,
urige Einrichtung, tolle Stimmung ...
Die Leute feiern, Phoenix hat das erste Spiel der Basketball-Finalserie gegen Chicago gewonnen.
Die ganze Stadt ist aus dem Häuschen: „Go SUN’s GO!!“
Leider finden die Spiele ziemlich zeitgleich statt und wir können nur wenig Basketball sehen.
Wir sind sicher die einzigen in der Stadt, die Hockey anschauen.




Mi, 2.6.1993:

Heute steht eine der schwierigsten Routen, die man fahren kann, auf unserem Programm.
So steht’s zumindest in einer Tourbeschreibung.

Der Apache-Trail erweist sich als landschaftlich sehr schön, ungeteert und kurvig und manchmal steil,
aber keinesfalls schwierig zu fahren, auch nicht mit PKW.

Es ist toll über den riesigen Saguaro-Kakteen zu fahren und von oben in die jetzt unzähligen Blüten zu schauen.
Die Blüten riechen nach Melone..
Ein besonderer Moment:
an einer steil abfallenden Stelle fliegt ein großer Raubvogel lange neben unserem Auto her, praktisch Auge in Auge.

Uns gefällt die Gegend gut und nach Besuch des Tonto N.M. fahren wir zurück nach Mesa.

Unser Countrysender ist: KNIX 102,5 FM
Viele Grüße
Klaus

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #9 am: 18.02.2005, 10:55 Uhr »
Hi, jetzt geht unsere Reise dem Ende entgegen:

Do, 3.6.1993:

Den letzten Tag gehen wir ruhig an.

Shopping im Metro-Center mit 225 Shops,
wir kaufen unsere ersten 4 Country-CDs

Ein kleines Minigolf-Match;
der Stärkere setzt sich nicht immer durch, bin doch ein Jahr älter geworden – Rosi’s erster Sieg

Es hat 43 Grad, zwar angenehm trocken, aber wir flüchten ins Kühle
und bummeln in der schicken Scotsdale Gallery.

Noch etwas durch die Straßen schlendern, dann zurück..

Nachmittags kämpfen wir mit den Kings vergeblich gegen den Favoriten Montreal, 2:3 in Overtime.
Jetzt kommen die 2 Heimspiele – wir werden sie nicht sehen.

Die Suns verlieren ebenfalls Spiel 2.

Zum schönen Abschluß gehen wir nochmals in den Saloon von vorgestern,
es ist relativ leer und wir unterhalten uns lange mit der Bedienung.
Das Essen ist wieder gut und wir wissen schon wo die nächste Reise hingehen soll:

1995 in die Rocky Mountains, von Denver bis Canada und zurück, und das se-ehr lange.



Fr, 4.6.1993:

Wir checken früh aus, und trösten unseren netten Suns-Fan an der Rezeption – und er uns.
Um 10:30 geht der Flug, wir müssen durch die ganze große Stadt und ich will etwas eher dort sein.
Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl wegen AVIS.

Das Auto fährt man in PHX direkt am Flughafen in den Garage und geht dann direkt zum Schalter, kein Shuttle.
Die nette AVIS-Mitarbeiterin erklärt uns, wir seien seit 28 Tagen überfällig.
Ich zeige ihr meine Unterlagen, und sie ruft in San Diego an, nur dort kann der falsche Eintrag im Computer geändert werden. Es dauert, sie ruft nochmals an, wir unterhalten uns nett und erzählen ihr, wie lange die Anmietung gedauert hat.
Es ist fast eine halbe Stunde vergangen, in San Diego hat sich noch nichts getan.
Wir gehen zu Delta und erledigen dort das Einchecken. Wieder zurück bei AVIS ruft unsere Bearbeiterin nochmals nach San Diego, ist sehr bestimmt und irgendwann kann sie dann die Rückgabe eingeben.
Wir müssen auch noch 100 Dollar Einweggebühr zahlen – ein Fehler unseres Deutschen Veranstalters, der dies so bestätigt hat. Wir bekommen eine Durchschrift der Bestätigung. Im Katalog war ja zwischen Kalifornien und Arizona keine Einweggebühr. Die, auch nach mehr als einer Stunde, immer noch Nette schreibt uns 70 Dollar für unsere Schwierigkeiten in und mit San Diego gut und wir zahlen 30 Dollar.

Der Meilenstand ist: 15.409 – wir sind 6745 Meilen (10860 km) gefahren, davon Rosi 1585 (2551) – Respekt!

Der Flug nach Cincinnati ist planmäßig.

Pünktlich um 21:00 verläßt DL 140 nach München das Gate. Der Pilot verspricht 7:30 Flugzeit.
Wir sitzen an der Tragfläche. Der Pilot checkt die Landeklappen, öfter als normal und ich sag zu Rosi:
„Jetzt kriegen wir unseren Tag aus München zurück“. Ich habe leider recht.
Zurück ans Gate, eine Kontrollleuchte für die Landeklappen ist an. 6 Stunden Reparatur, immer wieder Bohren, Hämmern und mit der Flex. Wir dürfen nicht mehr aus der Maschine raus, das Essen wird serviert. Der Flieger ist relativ leer, wir haben genügend Platz. Seltsamerweise wird die Stimmung immer besser, man erzählt sich die Urlaubserlebnisse.
Eine Dame aus der Firstclass setzt sich hinter, weil‘s hier so lustig ist.
Irgendwann ruft einer: „ Ich glaub‘ nicht mehr, daß der Ami auf dem Mond war“.

Um 3:00 früh geht’s tatsächlich los.
Problemloser Flug- kurz vor der Landung: Blick nach unten, ob da der Schaumteppich und die Blaulichter zu sehen sind – von wegen Landeklappen, aber es ist natürlich alles ok.

In München ist es 17:15. Wir fahren mit unserem „Abholkommando“ nach Erding, zum Weißbräu.
Wir bestellen Schweinebraten und ein Weißbier.
Unsere 4jährige Nichte ruft der Bedienung hinterher: „ Aber schnell, die kommen aus Amerika“



Nachtrag:

Die Kings verlieren die Serie mit 1 : 4, ohne uns hatte auch Gretzky keine Chance.
Auch die Suns haben den NBA-Titel verpaßt.

Wir sind immer noch, und noch mehr, Country Music Fans.

Von Delta erhalten wir als Entschädigung für die Verspätungen jeweils 8000 Meilen gutgeschrieben.
Die zu Unrecht berechnete Einweggebühr haben wir nach ca. 1 Jahr vom deutschen Veranstalter erhalten.


Die Highlights dieser Reise waren:

San Diego (City, Zoo und Sea World)
Santa Fe
die Wüste
alle Parks, besonders Mesa Verde, Canyon de Celly und Colorado N.M
das Essen, viel besser als sein Ruf
die netten Menschen
die Playoff-Serie mit den LA Kings

... und die „Unterhaltungsprogramme“ von Delta und AVIS :--)))




 

Nach der 2. Reise haben wir schon einige persönliche Rankings:

Städte:
San Francisco
San Diego   - Santa Fe

Parks:
Yosemite – Bryce – Arches   (gleichwertig)
Canyonlands – Colorado N.M.
alle anderen besuchten

Hotels:
Super 8      
Best Western    
Holiday Inn   


Restaurants:
Dennys (für Frühstück No. 1)
viele kleine, nette Restaurants

Autos:
Pontiac Bonneville (1991)
.....
Chevrolet Lumina (1993)

-------------------------------------------------------
Das war der kleine Bericht von unserer 2. USA-Tour im Jahr 1993.

Vielen Dank für's "mitfahren".
Und wenn das Wetter weiter so toll ist, werde ich bald den nächsten Reisebericht fertigschreiben ...
Viele Grüße
Klaus

Easy Going

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #10 am: 18.02.2005, 11:24 Uhr »
:applaus: Vielen Dank für Deinen Bericht  :D

Zitat von: born2fly
Und wenn das Wetter weiter so toll ist, werde ich bald den nächsten Reisebericht fertigschreiben ...

dann hat das Wetter ja zumindest eine gute Seite..... :wink:
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Matze

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #11 am: 18.02.2005, 17:40 Uhr »
Hi, prima Bericht, auch in der Kürze informativ!
Aber: Weißbier brrr, ihhhh :never: Imer nur Pils!
Gruß Matze




San Francisco!!

born2fly

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Re: "On the Road again" - USA Süd-Südwest
« Antwort #12 am: 18.02.2005, 18:39 Uhr »
Hi, danke für's Lob.
Fürchte der nächste Bericht wird länger.
Bin gerade dabei und hab mich irgendwie "warmgeschrieben".

@Matze:  Pils!, ich bin da flexibel. Weißbier halt im Blut :lol:
Hauptsache kein Bud Light

Klaus
Viele Grüße
Klaus