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Autor Thema: Route 66 - zu mainstreamig?  (Gelesen 13505 mal)

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Smokey-the-Bear

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Re: Route 66 - zu mainstreamig?
« Antwort #15 am: 14.01.2015, 14:37 Uhr »
Was sollen oder könnten uns denn solche Attribute wie "öde", "touristisch", "mainstreaming" wohl sagen?

Alles und auch nichts.

Jeder Jeck ist anders.

Es kommt auch darauf an, ob man so etwas wie "Spirit" in sich trägt oder ob man rein sachlich und nüchtern an die Sache rangeht.

Das ist bei der Route 66 übrigens nicht anders, als bei anderen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten.

So kann sich der eine an den Red Rocks rund um Moab nicht satt sehen, für den anderen sind es nur Steine. Ähnliche Beispiele gibt es sicher viele.

Wer sich etwas mit der Route 66 befasst hat und einen gewissen "Spirit" in sich fühlt, der wird die Lust verspüren, die Route 66 (oder besser: Teilabschnitte davon) mal selbst unter die Ränder zu nehmen. Nicht jedem wird alles gefallen, aber so ist das Leben.

Wer die Route 66 primär als (irgendeine) Straße sieht, kann sie sicher auch gerne mal unter die eigenen Räder nehmen, sollte sich vielleicht aber fragen, ob er seine Reise nicht doch lieber (wo)anders gestalten möchte.
Viele Grüße
  Frank

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Kauschthaus

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Re: Route 66 - zu mainstreamig?
« Antwort #16 am: 14.01.2015, 18:24 Uhr »
Ich bin 2010 auf der Route 66 von Chicago nach LA gefahren und fand das einfach nur klasse.

Es war ein reiner Road Trip innerhalb von 12 Tagen, wobei ich Ende März gestartet bin, und schon allein deshalb nur wenig andere Touristen unterwegs getroffen habe.

Der Abschnitt zwischen Kingman und Seligman ist dabei mit Abstand das am wenigsten interessante Teilstück.
Da ich das aber schon von vorigen Südwestreisen kannte, habe ich ab Flagstaff einen Abstecher nach Tombstone gemacht und bin dann in Needles wieder auf die Rt. 66 gefahren.

Am schönsten war es im ersten Teil bis TX. Es gibt so viel zu entdecken entlang des Weges, teils völlig oder halb zerfallen, teils liebevoll wieder hergerichtet.
Und natürlich auch Dinge, die erst mal nichts mit der Rt. 66 zu tun haben (Städte, Museen, Landschaften).
Irgendwann in den nächsten Jahren werde ich garantiert zur Wiederholungstäterin.  :D

Man muss aber einen Sinn für das roadside America und vor allem für "decay" haben.  :wink:

Ich kann also auch nur dazu raten, das ist ein toller Trip.

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

chrilla

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Re: Route 66 - zu mainstreamig?
« Antwort #17 am: 14.01.2015, 21:11 Uhr »
Für mich nicht, nein ;)

Canyoncrawler

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Re: Route 66 - zu mainstreamig?
« Antwort #18 am: 14.01.2015, 22:12 Uhr »
Wir sind auch schon abschnittsweise die 66 gefahren.

Den Klassiker zwischen Kingman & Seligman, die 66 durch die Mojave Desert nach Californien, u.a. mit Amboy und dem Klassiker Roys Motel.
Und ein Stück der 66 in Oklahoma & Texas, u.a. Erick und der Klassiker den wohl jeder fährt oder auch zu Fuss erkundet wenn er in der Gegend ist: 66 in Amarillo.

Teilweise fand ich die 66 schon irgendwie deprimierend. Es gibt so viel Morbides und Verfallenes entlang der Strecke, Gebäude, Tankstellen, Werkstätten, verlassene Städtchen. So viel Melancholie an einer Route wo man versucht die Vergangenheit zu konservieren. Sehr viel das aus der Zeit gefallen ist und wo der Glanz vergangener Zeiten heute verfallen bis schäbig daherkommt.

Ich denke man braucht schon ein wenig Begeisterung für das Thema 66 und auch für die Epoche um die ganze Strecke mit Genuss und Gefallen zu fahren. Meine Begeisterung hielt sich insgesamt eher in Grenzen und ich fand es persönlich viel spannender auf Routen zu reisen die dem Verlauf der frühen Siedlerpfade folgten.

Mein Mann fand das 1. Mal auf der 66 noch spannend und redete danach davon mal mit einem Motorrad auf der 66 zu fahren.
Nach 66 in California und Oklahoma/Texas wollte er davon allerdings nicht mehr wissen und philosophierte darüber, was die aktuellen Reisenden wohl auf der Strecke suchen. Einen Mythos den es nicht mehr gibt? Spiritualität in der Glorifizierung der Vergangenheit? Oder hat man sich einfach keine Gedanken über die Route gemacht und fährt das was man in Deutschland von den USA kennt: 66 und NO. 1?  :wink:

So oder so ähnlich waren seine Gedanken während meine Gedanken nach stundenlanger Fahrt sich eher darum drehten wo in all den verfallenen Ortschaften man einen ordentlichen Burgerladen oder ein uriges Diner findet wo die Leuchtreklame Open und nicht Closed lautet und wann man endlich da ankommt wo man eigentlich hin will. Und warum man nicht einfach die schnellere Route genommen hat weil man wieder das einzige offene Gebäude für Publikum das Historic Museum in dem Beinahe-Geister-Städtchen ist.

Wie auch immer: wer den Traum von der 66 hat, sollte die Strecke ruhig mal antesten, Begeisterung für die Sache sollte man allerdings schon mitbringen und sich am besten auch schon Morgens oder am Abend vorher um das Picnic für unterwegs kümmern, weil es unterwegs nichts vernünftiges Essbares einzukaufen gibt und da wo die Route 66 überhaupt kein nennenswertes Touristenaufkommen hat, es auch keine offenen Diners oder Restaurants gibt.
Gruss Kate
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Drummond

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Re: Route 66 - zu mainstreamig?
« Antwort #19 am: 15.01.2015, 10:24 Uhr »
Wenn man z.B. zwischen Denver und Green River die Interstate 70 verlässt und in ein Kaff daneben fährt, hat man einen guten Einblick in die Geschichte.

In jeden dieser ( wenigen) Kaffs stehen alte, meist heruntergekommene oder verlassene Hotels und Kneipen.
Da lief vor dem Interstate der Verkehr lang und die Gegend war belebt. Heutezutage sind das entweder Geisterstädte oder Museumsstädte.
Das ist nicht aufzuhalten.
Für den Nostalgiker aber schön.
VG