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Autor Thema: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018  (Gelesen 19396 mal)

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Detritus

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aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #90 am: 21.10.2018, 18:10 Uhr »
Wie gesagt - umsonst muss ich gar nicht haben, aber es dürfen halt gerne auch mit Augenmaß die Preise festlegt werden, dafür gibt es immer noch genügend (kostenlose) Alternativen die nicht so gehyped sind.

Wir hatten bei einer der nächsten Touren die Havasupi Falls im Auge - beim Blick auf die „Zwangskosten“ (min. 450,-$) haben wir lachend abgewunken, man muss ja nicht jeden Mist mitmachen. ;)

So - aber jetzt genug OT - soll ja primär um den RB gehen.

partybombe

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #91 am: 22.10.2018, 10:59 Uhr »
Modische Anblicke beim Wasserwandern😉

partybombe

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #92 am: 22.10.2018, 11:01 Uhr »
Übrigens noch vielen Dank für das Langsamschreiben, Ilona😘

Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #93 am: 23.10.2018, 08:32 Uhr »
Wir hatten bei einer der nächsten Touren die Havasupi Falls im Auge - beim Blick auf die „Zwangskosten“ (min. 450,-$) haben wir lachend abgewunken, man muss ja nicht jeden Mist mitmachen. ;)

So - aber jetzt genug OT - soll ja primär um den RB gehen.

Mich stört das nicht, denn Reisebericht lesen bildet doch  :zwinker: und man findet immer ein paar Infos.

Die Falls lassen sich die Native Americans ganz schön bezahlen. 450 $ wäre mir der Spaß auch nicht wert. Bekannte waren vor Jahren dort. Da hatte es vorher geregnet und dann war nur Schlammbrühe in den Becken.

Modische Anblicke beim Wasserwandern😉

 :lachen07: So ist es.

Übrigens noch vielen Dank für das Langsamschreiben, Ilona😘

Gern geschehen und zudem war ich zwischendurch in den Dolomiten, in Slowenien und in London. Das passte also ganz gut  :socool: .

Wo warst du eigentlich in der Zeit, wenn ich fragen darf?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


taiger.wutz

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #94 am: 23.10.2018, 12:32 Uhr »
Modische Anblicke beim Wasserwandern😉

Das ist ja noch "harmlos" formuliert... man könnte vor Neid fast erblinden :lol:

Aber - Sachen gibt`s... es wird nicht mehr lange dauern und die ersten Strümpfe kommen auf den Markt, die braucht man nicht mehr ausziehen, wenn man die Zehennägel schneidet.  :roll:

Gruß
Günter
Reisen bildet - im besten Fall...
ansonsten werden Vorurteile bestätigt

partybombe

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #95 am: 23.10.2018, 12:43 Uhr »
Wir waren Inselhüpfen in Griechenland: Euböa, Andros, Tinos, Naxos, Schinoussa, Amorgos, Donoussa,Paros, Santorini

Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #96 am: 23.10.2018, 15:26 Uhr »
Modische Anblicke beim Wasserwandern😉

Das ist ja noch "harmlos" formuliert... man könnte vor Neid fast erblinden :lol:

Aber - Sachen gibt`s... es wird nicht mehr lange dauern und die ersten Strümpfe kommen auf den Markt, die braucht man nicht mehr ausziehen, wenn man die Zehennägel schneidet.  :roll:

Die wasserdichten Strümpfe waren einwandfrei  :daumen:, Günter. Auch wenn man wie ein englischer Grundschüler gekleidet durch die Fluten stapfte.

Immerhin hielten sie absolut trocken, warm und haben somit ihren Zweck erfüllt.

Wir waren Inselhüpfen in Griechenland: Euböa, Andros, Tinos, Naxos, Schinoussa, Amorgos, Donoussa,Paros, Santorini

Ahhh  :idee: , auch schön.

Ich dachte, du startest mit einem RB aus Übersee, wenn meiner fertig ist  :zwinker:  :grins:.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #97 am: 23.10.2018, 15:33 Uhr »
23.04.18 – St. George -> Cedar City

Von schneeweißen Felsen und einer Actionfigur

Pine Park Valley, Cathedral Gorge State Park

Kurz nach der Abfahrt hielten wir am nächsten Subway und holten uns Proviant. Mit zwei Turkey-Subs in der Kühlbox machten wir uns auf den langen Weg zu einem ganz einsamen Ziel. Das dachten wir zumindest .

Vorbei an einigen wohlhabenden Vororten von St. George, führte uns der Highway 18 nach Enterprise. An der einzigen Kreuzung bogen wir links auf die SR-120 (219) ab.

Schon bald nach der Terry Springs Ranch geht es auf einer sehr breiten Gravelroad bis zu diesem Schild



weiter. Die Gegend ist dort ist eher langweilig und unspektakulär. Doch nach knapp 10 Meilen führt die Road ins Valley hinunter. Dort gibt es einen kleinen Campground und ein Ehepaar staunte nicht schlecht, als wir Christine vor ihrer Hängematte parkten.

Zwei große Hunde kamen gleich bellend angerannt und verschafften mir Respekt. Aber die wollten nur spielen und ihr Herrchen ermutigte mich auszusteigen. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er ein Casinoangestellter vom Cosmopolitan in Las Vegas ist. Für die freien Wochenenden sucht sich das Paar so abgelegene Orte wie diesen und campt dort. Dass gerade dann deutsche Touristen vorbeikommen müssen  :pfeifen: .

Jedenfalls hatte er auf seinem Pickup einen blauen Wasserkanister. Da wir für unseren keine Verwendung mehr hatten, bot ich ihn an. Er freute sich über den fast neuen Behälter und sagte auch zum Gasgrill nebst Kartusche nicht nein. So wechselten die Campingutensilien den Besitzer und wir hatten auf einmal richtig viel Platz im Kofferraum.

An dem Primitive Campground beginnt/endet der selten genutzte South BoundaryTrail.



Die Großstädter kannten sich dort gar nicht aus. Sie waren bisher nur ein Stück entgegengesetzt mit den Hunden Gassi gegangen.

Abseits ausgetretener Pfade erreichten wir die ersten weißen Felsen, die durch Bäume ziemlich verdeckt sind.



Das gefiel mir schon besser.



Aber so richtig begeistert hat mich die Ecke nicht. Da gab es entlang der Road schönere Felsen zu sehen.

Wir verabschiedeten uns von den Campern und die Ruhebedürftigen konnten endlich weiter chillen.

Auf der Fahrt nach oben, stoppten wir hier:





Das Gebiet ist traumhaft schön. Einziges Manko: Das weiße Gestein ist ziemlich bröselig und man kommt leicht ins Rutschen.

Noch ein Stück weiter oben, parkten wir neben diesen Gebilden.



Klein-Kappadokien in weiß.







Noch ein Stück weiter oben lugte ein kleines Gebiet zwischen den Bäumen hervor, das ich mir noch kurz angeschaut habe.





Es gäbe bestimmt noch einiges zu erkunden, doch wir hatten noch etliche Meilen zum nächsten Ziel vor uns.

Am frühen Nachmittag erreichten wir den Cathedral Gorge State Park. Nachdem wir die Eintrittsgebühr im Umschlag an der Self-Pay-Station eingeworfen hatten, starteten wir an den Moon Caves.





Das ist alles fest verbackener und ausgewaschener Lehm. Als Slot Canyon Fans begeisterten uns die ausgewaschenen Lehmsäulen mit den teils sehr schmalen Durchgängen natürlich sehr.



Die Erkundung machte richtig Spaß



und auch nach oben sind wir geklettert.





Wir kamen zum ehemaligen Wasserturm



und auf der Rückseite stand plötzlich diese Actionfigur vor mir.



Nach dem ersten Schreck , bat ich um ein Foto, bevor er in der Bruthitze mit seinem Team weiterzog. Was muss der arme Kerl unter der Kunststoffverkleidung geschwitzt haben  :sun: .



Weiter zu den Cathedral Caves.





An der überdachten Picnic Area trafen wir wieder auf den gepanzerten Krieger. Ich fragte ihn, ob das Werbeaufnahmen sind. "No" erhielt ich zur Antwort, die Aufnahmen sind "just for fun". Vielleicht muss man heutzutage wegen Tinder oder sonstigen Dating Apps so einen Aufwand treiben ?

Da es zu heiß zum Wandern war, fuhren wir zum Highway 93 zurück und dort in nördlicher Richtung zum Parkplatz vom Eagle und Miller Point Trail.

Von oben sieht man, wie zerklüftet und filigran alles ist.







Die Fahrt nach Cedar City zog sich. Wir checkten schnell im Abbey Inn ein und fuhren dann zum Home Depot weiter. Dort gaben wir die ungebrauchte Schaufel zurück.

In unmittelbarer Nähe kehrten wir zum ersten Mal bei Appelbee‘s ein. Die Kellnerin empfahl uns das Partnermenü mit Chicken und Shrimps in der heißen Pfanne. Ihre Empfehlung war wirklich sehr gut. Mir fällt gerade auf, dass wir im Gegensatz zu den vorherigen Reisen, während dieser kaum Pech mit dem Essen hatten.

Zurück im Abbey Inn setzten wir uns noch eine Weile in den Außenbereich vom Indoor Pool und ließen den schönen Tag mit einer spannenden Lektüre ausklingen.

Übernachtung: Abbey Inn, Cedar City

Link zur Map
Liebe Grüße

Ilona

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usa-rookie

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #98 am: 23.10.2018, 20:11 Uhr »
Wieder eine spannende Gegend und tolle Bilder  :D

LG romy

partybombe

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #99 am: 24.10.2018, 11:44 Uhr »
Die Moon Caves sind sehr, sehr schön  :dankeschoen:

Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #100 am: 24.10.2018, 14:08 Uhr »
Wieder eine spannende Gegend und tolle Bilder  :D

 :dankeschoen: Romy.

Die Moon Caves sind sehr, sehr schön  :dankeschoen:

Ja und das Erkunden der engen Lehmsäulen macht richtig Spaß.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #101 am: 25.10.2018, 15:14 Uhr »
24.04.18 – Cedar City -> Salt Lake City

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten

Salt Lake City

Das Frühstück im Abbey Inn ist richtig urig. Die haben ein kleines Häuschen neben dem Motel, das nur als Frühstücksrestaurant genutzt wird. Zwei Frauen bereiten in der offenen Küche alles frisch zu und man kann sich am Büffet bedienen. In dem Motel sorgt man sich hier sehr ums Wohl der Gäste.

Ein langes Stück Weg bis Salt Lake City lag vor uns. Unterwegs kehrten wir zur Mittagszeit in einem Olive Garden ein. Selbst zum Mittagsmenü werden die großen Salatschüsseln samt Breadsticks aufgetischt. Einfach sehr lecker .

Am frühen Nachmittag erreichten wir das Crystal Inn Hotel am Rande der Innenstadt von Salt Lake City. Wir hätten nicht erwartet, dass wir schon einchecken dürfen, doch das war kein Problem.

An der Rezeption ließen wir uns die Richtung zur Trax, der Straßenbahn, zeigen und machten uns auf den Weg.

Drei Blocks weiter ist die Haltestelle.



Die Fahrt mit der Tram ist im Innenstadtbereich kostenlos.

Vier Stationen weiter stiegen wir am Temple Square aus.



Das schönste und wichtigste Gebäude der Mormonen ist wohl der Salt Lake Temple, zu dem Andersgläubige keinen Zutritt haben.



Dafür darf man in das angrenzende Joseph Smith Memorial Building,



das 1995 umgebaut wurde und früher einmal das Hotel Utah war. Heute befinden sich u. a. darin das FamilySearch™ Center sowie im 10. Stock zwei Restaurants.

Kaum hatten wir das imposante Gebäude betreten,



kamen sofort zwei Damen herbei, die uns unbedingt zur Familiensuche lotsen wollten. Als ich Ihnen sagte, dass wir bereits wissen, dass unsere beiden Stammbäume nicht verzeichnet sind, gaben sie auf.

Wir wollten nur mit dem Lift nach oben



und einen Blick nach unten auf die Umgebung werfen.





An das Memorial Building angrenzend befindet sich das Lion Haus (erbaut 1854).



Einst war dies das Haus von Brigham Young und nun befindet sich ein Restaurant darin.
 
Für den Polygamist wurde das Haus schnell zu klein und deshalb wurde 1856 daneben das Beehive House gebaut,



welches dann die offizielle Residenz von Brigham Young war.

Wir wollten das Haus von innen sehen und wurden von zwei jungen Missionarinnen aufs Herzlichste begrüßt. Sie wollten uns sogar eine deutsche Glaubensschwester an die Seite stellen, doch die hatte schon Feierabend. Dafür führten uns eine Amerikanerin und ein junges Mädchen aus Kiribati (wir mussten auch erst einmal guugeln  :zwinker: ) durchs Haus.

Was für ein heißer Ofen .



Das Schlafzimmer der First Lady  :socool: .



Des Hausherrn Schlafgemach,



die gute Stube



und das Esszimmer.



Das Treppenhaus



mit einem besonderen Treppenknauf – dem Bienenstock (Utah = the Beehive State).



Durch bienenhaften Fleiß, mit dessen Hilfe Wohlstand als göttliche Belohnung für Rechtschaffenheit angesehen wird, erwarben sich die Mitglieder weltweite Anerkennung. Sie verfügen heutzutage über viel Macht und Geld.

Die Besichtigung war ganz interessant und wir wurden auch hier nicht missioniert.

Wir setzten unseren Rundgang im Temple Square fort. Vorbei am Hauptquartier der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage



steuerten wir das Tabernacle an. Hier also singt der berühmte Chor.
 




Zum Capitol wollten wir auch noch, aber ich lahmte schon wieder. Da entdeckte ich eine Bushaltestelle. Es dauerte nicht lange bis der Gratisbus kam und wir als einzige Passagiere zustiegen. Das ging ganz schön den Berg hinauf und ich war um den Fahrdienst froh.



Am Eingang standen zwar zwei Security Leute, doch es wurden nicht mal die Taschen kontrolliert. Sie drückten uns eine Broschüre in die Hand und wir durften uns im Gebäude frei bewegen.





Eine Ausstellung über die in Utah gedrehten Filme.





Zum Gedenken an den Franziskaner Pater Escalante, der 1776 durch Utah reiste.



Über die breite Treppe



liefen wir in die Stadt hinunter. Bergab schmerzte mein Bein nämlich nicht.

Downtown schauten wir uns die teuren Läden der Mall an



und gingen, vorbei an den historischen Gebäuden,







in Richtung Hotel zurück.

Ein paar Blocks außerhalb der Innenstadt trifft man auf sehr viele Obdachlose. Das ist uns schon vor zwei Jahren aufgefallen. Sie wurden an die Randzonen verbannt, damit die Innenstadt "sauber" bleibt. Tja, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.

Wir hätten nie geglaubt, dass wir an einem halben Tag so viel von Salt Lake City sehen. Obwohl wir keine Großstadtfans sind, gefiel uns das ruhige Städtchen sehr.

Zum Abendessen gingen wir nur auf einen kleinen Burger zu Wendy’s, denn großen Hunger hatten wir nach dem Mittagessen im Olive Garden nicht. 

Übernachtung: Crystal Inn, Salt Lake City

Link zur Map
Liebe Grüße

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #102 am: 26.10.2018, 15:51 Uhr »
SLC sieht nicht schlecht aus

Saguaro

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Antw:aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #103 am: 26.10.2018, 16:03 Uhr »
SLC sieht nicht schlecht aus

Obwohl wir Großstädte aus dem Weg gehen, gefiel uns SLC sehr gut.

Die City ist überschaubar und überhaupt nicht hektisch.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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« Antwort #104 am: 28.10.2018, 10:30 Uhr »
25.04.18 – Salt Lake City -> Seattle

Von beißwütigen Biestern, dem Abschied von Christine, der vergeigten Flugbuchung und dem Fahrstuhl des Grauens

Antelope Island State Park

Der Tag fing vielsprechend an und wir konnten beim leckeren Frühstück nicht im Geringsten ahnen, wie aufregend er verlaufen würde. Doch von Anfang an:

Die Dame an der Rezeption hatte uns beim Einchecken darauf hingewiesen, dass wir keinesfalls aufs gute Frühstück verzichten sollen. Sie hatte recht, denn das Büffet war für amerikanische Verhältnisse sehr umfangreich und es gab richtiges Porzellangeschirr und Metallbesteck.

Nach dem Auschecken fuhren wir einen Block weiter, denn da steht morgens ein Foodtruck, von dem sich die Obdachlosen ihr Frühstück abholen können. Wir hatten noch zwei Campingstühle und Kopfkissen abzugeben. Kaum hatten wir die Sachen aus dem Kofferraum geladen, nahm sie auch schon ein Afroamerikaner mit.

Über die Interstate fuhren wir in nördliche Richtung und bogen kurz nach Layton auf den Antelope Drive ab. Die Strecke bis zum Kassenhäuschen am Anfang vom Damm



zieht sich etwas.

Da unser Flug erst am Nachmittag ging, wollten wir vormittags die größte Insel im Großen Salzsee erkunden.



Anfangs war nur auf dem Navi rechts und links der Straße Wasser zu sehen,



aber je näher wir der Insel kamen



lag die gar nicht auf dem Trockenen.

1893 wurden 12 Bisons auf die Insel gebracht und noch immer gibt es dort kleine Herden. Einige Frischwasserquellen machen dies möglich.



Solch eine Landschaft hätten wir hier nicht erwartet.





Sogar eine Pronghorn-Antilope zeigte sich. Nach diesen Springböcken wurde die Insel benannt.



Mit so viel Wildlife hätten wir hier erst recht nicht gerechnet.

Die Küstenstraße endet an der Fielding Garr Ranch.



Fielding Garr siedelte 1848 auf der Insel an und gründete eine der größten Schafzuchtfarmen in den USA.
 
Der Rundgang durch die Gebäude führte uns zu einem Holzofen



und durch die Werkstatt,



in der heutzutage das Werkeln strikt verboten ist.



Das war an diesem Vormittag unsere kleine Farm.



Während ich noch etwas unsicher auf dem Traktor saß,



reitete Heiko den Braunen aus



und beherrschte perfekt den Lassowurf.



Doch nun zum Wohngebäude.



Die Küche,



das Esszimmer,



die gute Stube,



das Schlafzimmer



und im Nebengebäude das Zimmer der Schafshirten.



Ich wunderte mich die ganze Zeit, dass mir seit wir auf der Insel sind, fürchterlich die Kopfhaut und die Ohren jucken . Da kam uns eine junge Rangerin mit so einem Moskitonetz auf dem Kopf entgegen. Ich fragte sie, wovor sie sich schützt. Es waren Biting Gnats, auch als Midges oder Gnitze bekannt. Doch nur die Weibchen der millimeterkleinen Mücke sind die fiesen Blutsauger. Sie kommen in Schwärmen und kriechen in alle Ritzen. Nichts wie schnell ins Auto zurück.

Auf dem Rückweg sahen wir wieder Bisons.





Im Nordwesten der Insel gibt es viele Campgrounds und schöne Strände. So schön die Aussicht auch ist, sobald ich kurz ausstieg oder das Fenster öffnete, wurde ich von den blutsaugenden Biestern angefallen. Das sind keine Regentropfen auf dem Bild, sondern Gnats, die gegen die Autoscheibe klatschten.





Antelope Island ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wandern kann man hier auch. Aber dann zu einer anderen Jahreszeit, wenn die Plagegeister nicht im Blutrausch sind. 

Um die Mittagszeit machten wir uns auf den Rückweg nach Salt Lake City. In der Umgebung vom Flughafen fanden wir nur ein Diner. Wir bestellten uns Burger, die jedoch fürchterlich geschmeckt haben. Eigentlich hatten wir auch keinen Appetit, denn der Abschied von Christine stand bevor. Noch einmal befüllten wir ihren Tank und dann fuhren wir sie zu Rugged Rental zurück. 2151 Meilen war sie uns eine zuverlässige Begleiterin auf guten wie auf bösen Straßen. Wir hatten sie ohne Schramme zurückgebracht. Ich erzählte dem Manager, dass das kein gewöhnlicher Jeep ist, sondern wie es zu dem Namen Christine kam. Er versprach, dass er einen Aufkleber mit ihrem Namen anbringen würde.
 
Dann war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Unser Gepäck war zwischenzeitlich in einen Van verladen und es blieb keine Zeit, um sentimental zu werden. Ein Mitarbeiter fuhr uns zum Flughafen.

Wir steuerten den einzigen offenen Schalter der Alaska Airlines an und ich legte der Dame meine Buchungsbestätigung vor. Die hochschwangere Angestellte tippte lustlos auf dem Computer herum und fand unsere Buchung nicht. Ich dachte, ich flippe aus. Da hatte ich alles schwarz auf weiß ausgedruckt und im System war nichts zu finden. Unsere reservierten Plätze waren belegt und wir konnten froh sein, dass wir nach dem Herbeirufen ihrer Vorgesetzten überhaupt mitfliegen konnten. Das auch nur, weil noch ein paar Plätze ganz hinten im Flieger frei waren.

Wenigstens verlief der Flug ruhig und kurz vor der Landung hatten wir einen schönen Blick auf den Mt. Rainier.



In Seattle angekommen versuchte ich mir zu orientieren, denn der Flughafen ist sehr unübersichtlich. Da hilft nur durchfragen. Aber erst der zweite Flughafenangestellte konnte mir erklären, wo die Hotelshuttlebusse abfahren.

Im Fairfield Inn war wenigstens die Reservierung im System, aber die Mitarbeiterin wollte uns ein Zimmer im EG geben, weil sie ausgebucht waren. Das lehnte ich ab, denn immerhin hatte ich zwei Nächte gebucht. Meine Nerven lagen schon seit der Geschichte mit der Alaska Airlines blank und jetzt noch dies. Der Manager, Mr. S. nahm sich der Sache an und siehe da, plötzlich stand uns ein Zimmer im 4. Stock zur Verfügung. Na, geht doch!

Wir brachten unsere Koffer ins Zimmer und wollten noch etwas essen gehen und bis zum nächsten Restaurant sind es 800 m.

Es war 19 Uhr als wir in den Aufzug stiegen. Der Aufzug fuhr ins EG, doch die Türe ging nicht auf. Wir warteten und drückten auf den Türöffner. Nichts geschah. Wir drückten auf die anderen Knöpfe. Wieder nichts. OK, dann eben auf den Rufknopf. Noch immer nichts. Puuh, dann auf den Sprechknopf. Noch immer nichts. Auweia. Ich hämmerte gegen die Türe und schrie "HELP". Heiko drückte wieder auf die Knöpfe. Nichts. Dann plötzlich die Rezeptionistin aus dem Lautsprecher: "May I help you?" Ja klar, die Aufzugstüre geht nicht auf. "Oh, I’m so sorry" kam es zurück "please wait". Ja, du drolliges Schneckle, wo sollen wir denn hin. 

Mittlerweile wurde es immer heißer und stickiger im Lift. Wir hatten außer dem Becher Cola im Flugzeug seit längerem nichts mehr getrunken und waren dementsprechend durstig. Heiko drückte noch einmal auf den Knöpfen herum und auf einmal setzte sich der Lift in Bewegung. Er stoppte im 1. Stock. Mir wurde ganz schlecht, denn der Horror wäre , wenn die Kabine zwischen zwei Stockwerken feststeckt.

Der Manager tönte nun durch den Lautsprecher, dass wir Ruhe bewahren sollen, denn der Techniker wäre schon unterwegs. Es könnte allerdings etwas dauern. Kein Problem, es ist nur heiß und stickig hier drin, außerdem haben wir Durst. Plötzlich setzte sich der Lift wieder in Bewegung und fuhr nochmals ins EG hinunter. Der Manager sagte, wir sollen den Türöffner betätigen. Das machten wir, aber der Knopf reagierte nicht. Nun wollte er einen zweiten Restart versuchen. Endlich, nach insgesamt 30 Minuten ging die Türe in Zeitlupe auf. Was tat die kühle Luft gut.

Mr. S. war unser Held. Ich sagte ihm, dass das nur passiert ist, weil ich so zickig auf ein Zimmer in der obersten Etage bestanden hatte. Das mache ich nie wieder . Er lachte und wir waren alle happy, dass die Befreiungsaktion relativ schnell geglückt ist.

Da wir Essen gehen wollten, bot uns Mr. S. an, dass er von einem Lieferdienst was bringen lässt. Doch uns war der Appetit vergangen. Wir hatten nur Durst und baten ihn um ein paar Flaschen Wasser. Bevor wir in Richtung Treppenhaus gingen, fragte ich ihn noch, ob wir dafür einen Nachlass auf den Zimmerpreis bekommen. Er wollte dies mit seinem Boss besprechen und uns Bescheid geben. Wir waren kaum im Zimmer, schon klingelte das Telefon. Das Management erließ uns den Preis für eine Übernachtung. Na, da haben sich die 30 Minuten im Lift wenigstens gelohnt  .

Tja, da hatte mich mein Liftfluch nach Jahren wieder eingeholt. Es gab eine Zeit, da blieben einige Aufzüge, in die ich stieg, einfach so stecken. Nach 20 Jahren war dies nun wieder passiert.

Was für ein Tag! Den hätte ich am liebsten aus dem Kalender gestrichen.

Übernachtung: Fairfield Inn, Seattle Airport

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Ilona

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