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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: lurvig am 09.04.2019, 20:54 Uhr

Titel: Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 09.04.2019, 20:54 Uhr
Hallo zusammen,

nach jahrelanger Forums-Abstinenz und mindestens eben so langer Amerika-Abstinenz hats mich ja nun 2019 doch wieder sowohl ins wohl beste deutschsprachige USA-Forum (auch wenn es sich hier arg ausgedünnt hat) als auch nach Amerika verschlagen.
Alte Liebe rostet nicht... oder so ;)
Ich versuche mal im Laufe der nächsten Tage Wochen hier ein paar Impressionen meiner zurückliegenden Kalifornien-Reise zu schildern. Mehr Bilder als Text, aber ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte.
Das wird also kein klassischer Reisebericht, sondern mehr eine "photo love story". Oder sowas....
Übt euch in Geduld, ich habe gerade etwas Arbeit um die Ohren und plane zudem die nächsten Reisen ;) Aber es wird in unregelmässigen Abständen hier Updates und am Ende (hoffentlich) ein interessantes Bild einer sehr tollen - wenn auch viel zu kurzen - Reise geben.

Also los, auf nach Kalifornien!

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/2019-04-02_14-41-29.jpg)
Dockweiler Beach, Los Angeles (etwas vorgegriffen, denn das war am letzten Tag)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/2019-04-02_14-42-00.jpg)
Appetizer: das ist die Reiseroute.

Wen es interessiert: aufgenommen wurde alles mit Fujifilm X-T3, Fujinon 18-55, Fujinon 10-24 und Samyang 12.

to be continued...

Lurvig

P.S. ich mag L.A. immer noch nicht, aber wir sind an den zwei notwendigen Tagen ganz gut miteinander ausgekommen ;)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: gecko1a am 09.04.2019, 22:17 Uhr
Dann mal los. Bin dabei

Gruß Frank
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: mrh400 am 09.04.2019, 22:33 Uhr
Hallo lurvig,

bin gerne dabei (nicht zuletzt, weil seit einiger Zeit selbst enthaltsam mit zunehmender Sehnsucht)

Dockweiler Beach, Los Angeles (etwas vorgegriffen, denn das war am letzten Tag)
Idealer Platz zur Entspannung vor dem Abflug

P.S. ich mag L.A. immer noch nicht, aber wir sind an den zwei notwendigen Tagen ganz gut miteinander ausgekommen ;)
Was will man mehr bei LA?!
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 10.04.2019, 10:14 Uhr
Ich steige mal zu
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.04.2019, 12:47 Uhr
Schön, mal wieder ein paar Bilder mit Kommentaren von Dir zu sehen.
Da bin ich natürlich dabei, Daniel  :P 8)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: wolfmark am 10.04.2019, 13:58 Uhr
Welcome back, ich bin dabei :D
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 10.04.2019, 20:43 Uhr
schön, dass ihr dabei seid. Dann wars ja offenbar keine ganz schlechte Idee, mit einem Siebensitzer zu starten ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 10.04.2019, 20:56 Uhr
Prolog

Die ganz lange Vorgeschichte spare ich mir. Soviel nur: nach 3.5 Jahren USA-Abstinenz regt sich Ende 2018 so ein leichtes Hungergefühl: Könnte ich doch noch mal? Will ich wirklich? Hmmm....
Die Preis-Checks der letzten 2-3 Jahre haben mir eigentlich gezeigt, dass meine US-Jahre gezählt sind. Alles sehr viel teurer geworden. Wäre jetzt nicht das grosse Problem, wenn ich nicht schon 17 Mal drüben gewesen wäre. Aber so? Zudem ist mir Asien in den letzten Jahren ein treuer Reisefreund geworden, vor allem Japan. Wie toll. So anders als Amerika (naja, in vielem auch ähnlich).
Nun sitze ich also irgendwann Ende 2018 gelangweilt vor dem Rechner, draussen kalter grauer Winter und drinnen das dringende Bedürfnis, eine Reise für den frühen Frühling zu planen. Island im Februar 2019 ist da längst gebucht ... aber ich habe noch Hunger. Mal ein bisschen Flugpreise recherchiert und die eigentlichen Wunschziele Denver, Salt Lake oder San Fran gleich wieder verworfen. Passt einfach nicht. Doch was ist das? DRS-ZRH-LAX und retour Ende März für deutlich unter 700 Euro? Mit sehr stimmigen Flugzeiten? Das muss man eigentlich buchen! Hätte ich womöglich nicht getan, hätte ich auf die ehr negativen Berichte zur Swiss Eco gehört, über die ich im Netz und im Kollegenkreis so oft gestolpert bin. Aber ich war 2016 mit Swiss im Oman und 2017 in Hongkong und fand es gar nicht schlecht. Standard halt, aber ok. Also am nächsten Tag Team und Chef nach Urlaub gefragt, kurzfristig genehmigt bekommen und den Flug gebucht. Dass ich mir keine Sorgen um unbequemes Fliegen machen muss habe ich da noch nicht geahnt ;)  In den nächsten Tagen noch ein SFAR SUV gebucht - zum ersten Mal bei Hertz, über ADAC und mit Gold Rewards Programm. Ich bin gespannt. Zudem Hotels für den ersten und den letzten Tag, Das "Seaside Motel" in Redondo Beach für die Ankunft (dank booking.com Special für knapp 70€) und das Motel 6 Ventura Downtown für lächerliche 12€ (!) dank hotels.com "Gratis-Nacht". Beide werden sich als gute Wahl herausstellen.
Alles andere wird spontan entschieden, wie eh und jeh.

to be continued....

Lurvig

Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 10.04.2019, 21:08 Uhr
Freitag, 22.03.2019: Lucky Seventeen

Freitag Morgen, der übliche Alltag im Büro. Aber heute ist es ein bisschen anders: Ich warte sehnsüchtig auf 9:25! Der Swiss online check-in öffnet minutenpünktlich. Schweizer eben. Alle Daten liegen bereit, ich hoffe auf einen erträglichen Sitzplatz.
Minuten später bin ich eingecheckt und kriege das breite Grinsen für den Rest des Tages kaum noch aus dem Gesicht: 17K. Business! Und auch noch ein "Thron", einer der Einzelsitze in der Swiss Business Kabine. Hauptgewinn!
Der Rest des Tages geht an mir vorbei. Sinnfreie Meetings, wichtiges Geschwafel. Ich kann immer nur Grinsen. Die Kollegen fragen sich vermutlich, was der Typ heute früh geraucht hat ;)
Morgen gehts nach Amerika, in die Sonne Südkaliforniens. Zum Super Bloom in die Mojave, in die verschneite Sierra Nevada, an den Pazifik. Wegen mir auch nach Los Angeles (das klingt für Aussenstehende ja immer soooo toll ;) )
In der Business Class.
Für 684 Euro.
Besser kann die Reise kaum beginnen.

to be continued....(dann auch wieder mit Bildern)

Lurvig

Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 10.04.2019, 21:37 Uhr
Samstag, 23.03.2019 [1]: Game of Thrones

22.5kg wuchte ich gegen 7:45 aus dem Taxi am "Dresden International". Diese Bezeichnung ist freilich ein Witz. Denn nach der Gemania-Pleite hat die Lufthansa hier ein Quasi-Monopol und international geht fast gar nichts mehr. Zürich mit Swiss, Amsterdam mit KLM und Moskau mit Aeroflot. Sonst nur noch Inland und ein oder zwei Ferienflieger. Traurig. Aber immerhin ist Swiss noch da. Der Vorteil: es reicht eigentlich völlig aus, 45 Minuten vor Abflug hier zu sein.
Ich bin trotzdem früher gekommen. In der Business Lounge ist am DRS nie viel los, schon gar nicht am Wochenende. Da kann man ganz gut frühstücken. Eine Art von Provinzgemütlichkeit  in der "abgekoppelten" Stadt  :?

Nach Zürich gehts dann pünktlich mit einem Embraer 190 der Swiss. Schönes Wetter, gute Sicht. Ich döse - noch etwas müde - am Fenster vor mich hin. Keine Ahnung, wie oft ich dieses Abflugbild in den letzten 3-4 Jahren schon gesehen habe. War viel unterwegs, meist dienstlich. Trotzdem schöner als aus dem Bürofenster zu gucken.

Swiss-genau lande ich gegen 10:30 in Kloten. Sonne. Feines Frühlingswetter. Transfer zum Abflugterminal, alles easy. Die schweizerischen Geräusche im Transfer-Zug zum Terminal sind lustig: Kühe, Kuhglocken, Alphörner. Wäre jetzt auch keine Katastrophe, ein paar Tage in der schönen Schweiz zu bleiben.

Im Abflugterminal habe ich dann noch gut 2 Stunden Zeit. Zeit, die Star Alliance Lounge zu besichtigen (letztes Jahr auf dem Weg nach Hongkong hatte ich keine Zeit). Feine Sache! Brauchbares Essen, Getränke sowieso und eine open-air Terasse mit Blick aufs Flugfeld. Sehr cool!

Die Boeing 777 rechts vom Edelweiss A 330 ist "meine":
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_01.jpg)

So richtig will ich ja immer noch nicht glauben, was da auf meinem Ticket steht. 17K.
Wird da gleich jemand sagen "Es tut uns furchtbar leid, das war ein technischer Fehler, sie sind auf 49B"?

Alles gut gegangen, Ich sitze auf dem "Thron". Die nennen die Einzelsitze bei Swiss wirklich so. Wunderbar. In den letzten Jahren bin ich ein paar mal Lufthansa Business geflogen, teils mit kostenlosem Upgrade, teils weil ich kurzfristig zum Kunden in Asien musste und keine Eco-Sitze mehr zu haben waren (da sagt man nicht nein ;) ). Es ist also nicht das erste mal. Aber die Swiss Business ist schon fein, vor allem eben diese Einzelsitze. Massig Platz, auf Wunsch "full flat bed", Massagesitz, Massig Stauraum links und rechts. Grosser Bildschirm. Fensterplatz(!) am Gang(!). Noch nie so fein geflogen :)

Schon schlechter gesessen: 17K
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_02.jpg)

noch 10251km:  IFE Controller mit eigenem Bildschirm
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_03.jpg)

man muss sich auch auf Nieten verlassen können : irgendwo über den Alpen
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_04.jpg)

Das In flight Entertainment war ok. Ich bin kein Cineast, kann mit Hollywood und Co. nicht viel anfangen, habe aber doch ein paar sehenswerte Filme gefunden ("Crazy Heart" mit dem wunderbaren Jeff Bridges zum Beispiel). Den Rest der Zeit habe ich mitgebrachte Musik gehört, gelesen und das "Bett" getestet.
Und auch das Essen war wirklich gut, auch wenn mir das im Flugzeug eigentlich ziemlich egal ist und ich oft auch komplett verzichte.

nicht nur IFE, auch IPA: Prost!
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_05.jpg)

to be continued...

Lurvig

P.S. ich kenne "Game of Thrones" nur vom Namen her. Nie gesehen. Aber das war halt mein persönliches Thron-Spiel ;)

Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 10.04.2019, 23:04 Uhr
Samstag, 23.03.2019 [2]: Her[t]zlich wilkommen

Irgendwann gegen 17:20 Ortszeit setzt die 777 nahezu planmässig (Schweizer Präzision) in Los Angeles auf. Der Flug war angenehm, es gibts nichts zu bemängeln.
Dank 17K komme ich schnell aus der Boeing raus und eile zum Immigration Desk. Die Erfahrungen der letzen Jahre - vor allem 2013 am LAX - lassen mich nichts gutes ahnen. Doch dann:
alles entspannt! Kaum Leute vor mir. Ein - zumindest für mich - neues elektronisches check-in Terminal macht die alte Einreisekarte überflüssig. Jetzt muss ich halt direkt online NSA & Co erklären, dass ich vor 1945 kein Nazi war und auch nicht vorhabe, in "God´s own country" Böses zu tun. Beides mit gutem Gewissen, ersteres auch nach 1945 und für immer!
Der ganze Immigration-Zirkus geht unfassbar schnell über die Bühne. Nur knapp 50 Minuten nach dem ich aus der Boeing gefallen bin stehe ich schon auf dem Hertz-Parkplatz. So schnell gings noch nie! Verfolgt mich das Glück diesmal überall hin? Sieht so aus ;)

Bei Hertz dann. Mein erstes Mal mit Hertz in USA. Vorher zu "Gold Rewards" angemeldet. Viel geholfen hats nicht. Mein Name steht nicht auf dem Display. Ist aber auch klar, schliesslich bin ich Neukunde und muss ertsmal am Schalter vorsprechen. Das erklärt mir mir auch die nette Hertz-Dame. Beim Erstbesuch wird die Kreditkarte verifiziert. Ok.  Der Rest geht schnell. Eine Unterschrift hier, eine weitere da. Fertig. Führerschein? Will niemand sehen  :shock:
Ich kriege einen Mietvetrag in die Hand und wage dennoch eine kühne Frage: "Kann ich mir ein Auto aussuchen?"
Hertz-Dame: " sorry, no. We´re fully booked. At least it´s an SUV"
Lurvig: "Yes, sure. Thats what I´ve booked and payed for!"
Hertz-Dame: "mmmhh..... yeah"

Hmmmm....

Draussen auf dem Parkplatz - 420 ist mir zugewiesen - finde ich dann einen Chevy Equinox. Nicht gerade mein Traumwagen.  Ja, gut, das Ding wäre ok. Aber ich habe Zeit und einen Versuch ist es wert.
Also mal umsehen. Was steht so rum? Nicht viel mehr. Noch ein Equinox und noch einer. Und noch einer. Und ein Jeep Grand Cherokee. Das wars dann aber auch. Oh weh....
Ich suche weiter. Und da.... etwas abseits: ein Jeep Wrangler Unlimited Shara. Tolle Kiste. Meiner!
Denke ich. Und mache den Fehler, eine Parkplatz-Hertzin danach zu fragen. Die explodiert geradezu. Wo ich das Auto herhabe? Ob ich es gefälligst dahin zurückfahren könnte, woher ich es geholt habe? Und warum ich es überhaupt bewegt habe...
Ich erkläre mehrfach, dass ich es weder bewegt noch sonstwie "beschmutzt" habe. Es stand da und ich wollte nur wissen ob ich es haben könne. Die weder Allerhellste noch Allerfreundlichste begreift nach dreimaliger Erklärung, worum es geht (nein, an meinem Englisch hats nicht gelegen).  Schade, kein Wrangler.
Früher bei Alamo habe ich gerne den Parkplatz-Mann "getippt", wenn das Auto meinem Wunsch entsprach. Hier und heute würde ich die Parkplatz-Hertzin auch gerne tippen, nur leider habe ich gerade keinen Zwanziger mit einem Minuszeichen vor der Zahl griffbereit.

Also zurück zur Hertz-Dame am Schalter.
"I really don´t like the Equinox, do you have anything else. Maybe a Jeep or a Toyota?"
Sorry again. Alles ausgebucht. Samstag abend halt. Wochenende. L.A. Super Blomm, etc.
Trotzdem sucht sie im Computer rum... kommt nach ein, zwei Minuten mit einem Angebot: "I´ll give you an Explorer, for the same price".
Done Deal! Thank you so much!
So bekomme ich also einen Ford Explorer. Den hatte ich schon 2015 im Yellowstone. Toller Highway-Cruiser, super zum übernachten. Und ein Versager offroad. Das ist diesmal aber auch nicht wichitg.

Am Auto angekommen fällt mir zuerst der "P.M." Sticker am Fenster auf "Planned Maintenance". Nötige Wartung. Den werd ich wohl kaum raus bekommen. Was solls, dumm stellen kann helfen. Also los!
Am checkout zeigt die Hertzerin natürlich sofort auf den Sticker: "you can´t take this car!" .
Ich versuche zu erklären, dass genau dieses "car" mir aber von der netten Hertz-Dame zugeteilt wurde. Kurzes Telefonat - Hertzerinnen-intern - und der Sticker wird kurzerhand abgerissen. Ich darf rausfahren.
Man, war das kompliziert. Mir fallen ein paar Steine vom Herzen. Trotzdem gings eigentlich recht schnell.
All die Jahre zuvor Alamo gemietet. das war immer einfacher. Hertz? Naja... ich weiss nicht, ob ich mir das nochmal antun muss.
Immerhin ist das Auto fast neu, perfekt sauber, extrem geräumig und mit ca. 280 Pferden und V6, 4WD,  diversen Assistenten und aktivem Sirius XM gut ausgestattet. Allerdings gibts nur ein dünnes Notrad als Ersatz.
Soviel vorweg: ich werds zum Glück nicht brauchen.

Hertz Fazit: vielleicht ok, wenn man "Gold Rewards" Kunde zum mindestens zweiten Mal ist und ohne freie Wahl leben kann. Sowas wie eine "choice line" existiert vielleicht theoretisch zu Ideal-Zeiten, praktisch jedoch nicht.
Falls man auf dem Dsiplay gelistet ist und mit dem zugeteiltem Auto leben kann, gehts zumindest sehr schnell!
Nächstes Mal? Alamo!
Sorry, Hertz..... Aber fühlt euch frei, meine Daten zu (mis)brauchen ;)

Mein Smartphone-Navi leitet mich auf einem gefühlt etwas indirektem Weg letztlich sicher und staufrei(!) die ca. 10 Meilen zum Seaside Motel in Redondo Beach. Der Betreiber (Besitzer?) ist super-nett, begrüsst mich mit Handschlag und gibt Tipps für die (sichere!) Umgebung. Mein Zimmer ist sauber und gross: Wohnraum, Bad, Schlafzimmer. Zudem ruhig. Kein Strassenlärm, kein Fluglärm, auch bei offenem Fenster, Kein Luxus, aber solide, gute Qualität. Für den Preis in der Lage absolut ok!

Toller Tag. Gute Nacht!

Seaside Motel, Redondo Beach. Der dicke weisse Explorer ist meiner. An der Farbgebung wird während der Reise noch etwas gearbeitet  ;)
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d01_06.jpg)

Lurvig

P.S. ab morgen gibts dann endlich mehr Bilder als Text!


Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: bacchus85 am 11.04.2019, 07:53 Uhr
Oh wie cool! Da steige ich schnell auch noch zu :-)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Wolfgang am 11.04.2019, 09:12 Uhr
Glückwunsch zum Throne. Hätte ich auch mal gerne gehabt.

Hoffentlich hält dein Glück an und der Super Bloom rollt für dich seinen Blütenteppich aus (dann mit vielen, vielen Fotos).
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: mrh400 am 11.04.2019, 10:46 Uhr
nicht nur IFE, auch IPA: Prost!
Zwar kein USA-Bezug - aber das Etikett hat mich mal nach der Appenzeller Brauerei googeln lassen - toll, was die alles brauen; bei unserem Reinheitsgebot vieles nicht denkbar. Selbst ein Vollmondbier für Esoteriker ist dabei.

Das Seaside Motel habe ich mir mal in meine Liste aufgenommen.
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 11.04.2019, 21:32 Uhr
Sonntag, 24.03.2019: Into the bloom

Sonntag morgen um 5:00 aufstehen. Warum macht man sowas, mitten im Urlaub?
Nun, das hat eigentlich zwei Gründe. Zum einen natürlich der Jetlag. Viel länger schlafen ging einfach nicht. Zum anderen war es mein Plan, so früh wie möglich aus L.A. rauszukommen und schon am späten Vormittag im Anza Borrego anzukommen. Jetzt - zu dieser frühen Stunde - überdenke ich das noch mal. Die Idee, zum Sonntag zum "Blümchen gucken" raus zu fahren haben heute sicher noch ein paar (tausend) Los Angeleser. Planänderung also: ehr am späten Nachmittag dort ankommen, dann wirds wohl nicht mehr so voll sein. Und am Montag früh dürfte auch nicht gerade die Hölle los sein. Dort übernachten wollte ich ja eh.
Wach bin ich ja trotzdem, also fahre ich erstmal zum nächsten WalMart Super Center, um Verpflegung und etwas Ausrüstung zu besorgen. Ich bin ca. 15 Minuten zu früh da. Der Laden macht erst um 6:00 auf. dafür bin ich dann aber auch fast alleine dort unterwegs. Neben mir warten noch 2 Leute am Eingang. Trotz der gähnenden Leere im Super Center verbringe ich fast eine Stunde hier. Ich hab ja jetzt Zeit, keine Eile mehr möglichst früh im Blütenmeer anzukommen. Die EInkäufe sind die üblichen: 8 Gallonen Wasser (hey, es geht in die Wüste!), ein paar Dosen Chili, ein paar Dosen Minestrone, Toastbrot, Pepper Jack Käse, Nudeln, Nudelsossen, Zwiebeln, Knoblauch, Jalapenos, Paprika, Gaskartuschen für die beiden Kocher, ein Eimer, zwei Plastikboxen, ein Campingstuhl, ein Kopfkissen und diverser Kleinkarm. Der Wagen ist jedenfalls rammelvoll, als ich ihn quietschend zur Kasse wuchte.
Und dort treffe ich dann ganz unverhofft meinen alten mexikanischen Kumpel Jose Cuervo. Wir haben uns lange nicht gesehen und ich lade in spontan ein, mit auf die Tour zu kommen. Jose zögert zunächst etwas, als er aber die Limetten und das Salz im Einkaufswagen sieht, ist er sofort dabei. Méteme en el coche y vámonos, Jose!
Der Einkauf war vielleicht etwas überdimensioniert, aber vor Lone Pine werde ich kaum wieder einen halbwegs akzeptablen Laden finden und einen echten grossen Supermarkt erst wieder in Big Pine! Das dauert noch einige Tage.
Better safe than sorry ;)

Jetzg gehts also endlich raus aus L.A., am Sonntag morgen ziemlich entspannt. Ich fahre an der Küste entlang nach Süden, über Newport Beach bis nach Dana Point. Hier und da ein Stop, bisschen Surfer gucken. Nicht viel los um diese Zeit. Von Dana Point gehts dann Richtung Lake Elsinore. Dort solls auch irgend ein "Blumengebiet" geben, allerdings schreckt mich der entgegenkommende Verkehr ehr etwas ab. Je später es wird, desto dichter wird die Karawane aus Wohnwagen-Gespannen, Campern, Pickup Trucks voller Fahrrädern und sonstigem Freizeitequipment und diversen derben offroad-Spielzeugen.
Aber: am Strassenrand die ersten Blüten!

Irgendwo auf dem Weg nach Lake Elsinore:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_01.jpg)

bei Temecula:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_02.jpg)

Als ich gegen 14:00 in Borrego Springs ankomme, drängen dort immer mehr Sonntagsrückkehrer heraus, Richtung Küste. Ich komme gerade von dort, passt also ;)
Von oben aus den Bergen sah man schon farbige, vor allem gelbe Teppiche rund um den Ort. Hier unten ist es nun allerdings wirklich unfassbar blumig.  Ich habe keine Ahnung, wie das in "normalen" Jahren hier aussieht, aber 2019 ist "Super Bloom" und das ist wirklich irre. Und erst der Anfang von dem, was ich in den nächsten Tagen noch sehen werde.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_03.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_04.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_05.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_06.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_07.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_08.jpg)

Lange fahre und laufe ich zwischen den Blumenfeldern herum, schiesse dutzende Bilder. Klar, es sind immer noch viele Leute unterwegs, aber es verläuft sich. das ganz grosse Chaos bleibt aus...  oder ist längst vorbei. Wunderbar!
Wie voll es Sonntags an solchen Orten sein kann werde ich nächste Woche noch erleben ;)
Bei den Blechskulpturen in Galleta Meadows ist fast mehr los als bei den Blütenfeldern. Beim berühmten Serpent tummeln sich so viele Leute, dass ich gar nicht erst näher heran gehe. Etwas schade, aber das Licht ist ehr gerade nicht wirklich fotofreundlich. Ich besuche südlich von Borrego Springs ein paar Saurier und andere Urviecher. Auch hier ist noch ziemlich Betrieb.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_09.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_10.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_13.jpg)

Zwischen den Sauriern gibts es ein dichtes Netz an schmalen dirt roads, einige mit kleinen Parkbuchten. Wäre eigentlich eine gute Idee, hier zu übernachten, und im Abendlicht oder nachts noch etwas zu fotografieren. Alle schönen Stellplätze sind jedoch schon mit Campern belegt. Schade. So beschliesse ich am späten Nachmittag nach Süden zu "flüchten", irgendwie über den Yaqui Pass und dort einen Platz für die Nacht zu suchen. Am Yaqui Pass gibts einen "Campingplatz", eine scheussliche, abstossende, eben planierte Fläche mit sonst nichts. Schöne Lage, aber der "Platz " ist abstossend. Also den Pass runter zum Tamarisk Grove Campground. Ganz nett, aber auch ganz schön voll. Alle schönen Stellplätze belegt. Ein paar hundert meter weiter führt eine dirt road zum Yaqui Wash primitive campground. Genau mein Ding: keine "facilities", kaum Leute hier. Grosszügige Stellplätze mitten in der Natur. Meine nächsten Nachbarn heissen Senor Occotillo und Senora Cholla  (letztere eine ziemlich "spitze" Zeitgenossin, wie sich noch zeigen wird). Ich parke den Ford und wandere erstmal etwas durch die Nachbarschaft um den stacheligen Gesellen Guten Abend zu sagen.

"The Explorer Inn" im Yaqui Wash: 5 Sterne, mindestens!
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_11.jpg)

Mein Garten heute abend:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_14.jpg)

Später dann wird der Explorer zum ersten mal "schlaftauglich" gemacht. Am ersten Abend dauert das immer etwas, bis ich herausgefunden habe, wo ich über Nacht alles sinnvoll verstauen kann. Jetzt passt aber alles. Das Bett ist gebaut: fast 2 Meter ebene Liegefläche. Was will man mehr? Dank Sirius XM kann ich auch hier - in the middle of nowhere - noch "Outlaw Country" hören.
Und endlich wird mal wieder auf dem Gaskocher gekocht.

Mahlzeit: "Grünzeug" in der Wüste.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_12.jpg)

Ein kleines Feuer gibts auch. Ganz regelkonform, in der Blechschale. "California Campfire Permit" liegt im Handschuhfach!
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d02_15.jpg)

Jose will jetzt auch endlich aus dem Koffer: ¡salud!

249 Meilen gefahren, das reicht dann auch wirklich. Und eine Milliarde Blüten gesehen. Das reicht noch nicht! Da muss noch was gehen.
Und ja, da wird noch was gehen. Sehr viel sogar!
Übernachtungskosten heute: $0,00

Lurvig

P.S. jetzt wirds ja doch ein Reisebericht und keine reine Bilder-Show. Bin irgendwie gerade in Schreiblaune. Hoffe, es langweilt nicht ;)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: gecko1a am 12.04.2019, 00:16 Uhr
Es langweilt auf keinen Fall.
Mach bitte weiter so :-)

VG Frank
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Wolfgang am 12.04.2019, 09:55 Uhr
Nur Fotos bringt's auch nicht. Schreib nur weiter so.
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa-rookie am 12.04.2019, 15:22 Uhr
Dankeeeeee.... bei deinem Bericht überlege ich gerade, Ob ich in etwas mehr als 30 Tagen doch den Anza Borrengo noch mit einbaue.. Hmmm..  oder gar den Joshua nur durchfahre.. ? Nunja mal sehen.
Auf jeden Fall, danke für den Bericht und die Dino Bilder  :D

LG romy
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 12.04.2019, 15:40 Uhr
Auf jeden Fall, danke für den Bericht und die Dino Bilder  :D

da stehen mittlerweile echt viele Viecher rum. Ich war zuletzt 2006 (glaube ich) dort, da waren es noch viel weniger, eigentlich haben wir damals nur ein paar Elefanten gesehen.

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 12.04.2019, 20:58 Uhr
Montag, 25.03.2019: Flower Power

Montag früh stehe ich ja immer besonders gerne auf ;)
So auch heute. --> Heute aber wirklich!
Die Sonne wird gegen 6:45 aufgehen, ich steige um 6:00 aus dem Ford. Alles ruhig draussen. Wunderbare frische Luft. Rundum nur Natur. So kann jeder Tag anfangen, da tut 6:00 a.m. überhaupt nicht weh!
Das Nachtlager wird zusammengepackt - hier fehlt noch etwas Routine, aber die wird in den nächsten Tagen kommen - und ein Frühstück wird gebastelt: Vollkorn-Toast in der Pfanne auf dem Gaskocher gebraten, mit Pepper Jack und frischen Japapenos. Scharfer Morgen! ;)

6:47 a.m.  Kurz nach Sonnenaufgang im Yaqui Wash.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d03_01.jpg)

Der Plan heute: vorbei am Salton Sea nach Norden in den Yoshua Tree National Park (der einzige NP auf dieser Reise), dort relativ früh ankommen,  einen schönen Campingplatz finden und dann im Park Blümchen suchen (nein, nicht die die 90er Jasmin  :lol: ). Soweit die Theorie. Es wird anders kommen...

Zunächst fahre ich mal von meinem Nachtlager Richtung Norden. Durch eine wunderbar blühende Wüste! Dann kommen ehr öde Abschnitte, diese typischen Süd-Süd-West Landschaften. Steppenartig, kaum Ortschaften. Ne Menge Staub und meilenlange Güterzüge parallel zum Highway. Irgendwie trostlos und doch toll. Das ist auch ein Stück Amerika, dass ich die letzten drei Jahre vermisst habe.

Mile long freight train, irgendwo am Highway 111.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d03_02.jpg)

Im Radio (Y2Kountry auf Sirius XM) läuft Jason Aldean´s "Fly over States". Ich weiss immer noch nicht so richtig, was ich von dem Typen halten soll. Einerseits ist er für mich der totale Redneck, andererseits passt seine Musik so wunderbar hier her, auch wenn Kalifornien nun ganz sicher kein fly-over-state ist. Egal, im Moment passt es perfekt. Draussen zieht die wunderschöne Einöde vorbei, vor mir schnurrt der Sechszylinder und der olle Jason singt etwas, das hier her so viel besser passt als aufs heimische Sofa. So kanns wegen mir weitergehen! Mein "altes" Amerika-Feeling ist wieder da, endlich :) (ja, oberflächlich... ich weiss ;) )

Bombay Beach. Salton Sea. Gerade als ich in Bombay Beach einlaufe, erreicht mich eine Wh####pp Nachricht meines Vaters. Er hat gerade etwas vom Salton Sea gelesen, ob ich da auch vorbei komme? Was ein Zufall. Ich kann mit einem Live-Bild von genau diesem Salton Sea antworten. Irgendwie ist die Welt klein geworden. Bombay Beach war vermutlich mal sowas wie ein Holiday Resort an einem tollen See. Heute ist es "leicht" verfallen, so wie schon vor über 10 Jahren, als ich zum letzen Mal hier vorbeigekommen bin. Trostlos. Leben möchte man hier nicht. Aber fotogen ist es irgendwie trotzdem... stellenweise. Etwas makaber.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d03_03.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d03_04.jpg)

Ein wenig weiter westlich am Salton Sea gibts einige State Recreation Areas. Kosten alle Geld, aber sind wohl auch die einzigen Stellen, an denen man wirklich an den See herankommt. Eine wähle ich aus und zahle tatsächlich die day-use-fee, wohl als einziger hier ;) Was solls. Der See sieht aus einiger Entfernung durchaus idyllisch aus, selbst aus geringer Entfernung ist das Wasser noch schön blau. Es gibt fast weisse "Strände" aus fein zerriebenen Muschelschalen, massig Seevögel und schöne Berge im Hintergrund. Der Boden rund um den See ist jedoch völlig vertrocknet, das Wasser beim näheren Hinsehen ehr grün als blau und das ganze riecht ein wenig nach einer auf Halbmast laufenden Fischfabrik. Unwirklich!

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Da ich ja nun einmal die day-use-fee gezahlt habe und hier im feinsten Sonnenschein bei 28° vor mich hin brate, bleibe ich eine Weile und koche an einem der Campingtische ein spartanisches Mittagessen: Minestrone aus der Dose. Mit Jalapenos aufgewertet. Gar nicht so übel und genau das, was man bei fast 30° so braucht ;) Some like it hot....

Weiter gehts dann über Mecca (hier war ich 2003 schon mal...  wie die Zeit vergeht) nach Coachella. Der Shortcut zum Yoshua Tree N.P. durch den Box Canyon ist leider gesperrt. Schade, schade :(
Auf dem Weg nach Coachella gehts vorbei an Relikten besserer Zeiten. Heute kauft hier keiner mehr gas oder liquor. Rund um den Salton Sea ist es recht tot, was der Gegend einen morbiden Charme verleiht. Sehenswert und trostlos zugleich. Mir gefällts ... zumindest gerade.

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13:35 Uhr. Ich erreiche den Yoshua Tree National Park. Eigentlich "final destination" für heute. Schon vor dem Park lässt sich erahnen, was für eine Blütenpracht hier zu erwarten ist. Irre! Blüten, Blüten. Blüten. Und man ahnt auch schon, dass Milliarden Blüten tausende Menschen anlocken (darf mich nicht beschweren, bin ja selber so einer). Schon weit vor dem Park-Eingang erwartet mich ein Schild, dass ich eigentlich am liebsten ignorieren würde... aber notgedrungen zur Kenntnis nehmen muss:

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Der Trost: selbst 5-Sterne Luxus-Touristen haben hier keine Chance. Mann kann auch für alles Geld der Welt nicht mal eben vor Ort ins Hilton ausweichen ;) Es gäbe auch keins in der Nähe. Zum Glück!

Warum hier so viel los ist, ist aber auch mehr als verständlich. Es blüht! Und zwar wie verrückt!
Ich war ein paar mal im Yoshua Tree, auch im Frühjahr. Aber das hier ist der absolute Wahnsinn! Und die folgenden Bilder können das allenfalls rudimentär vermitteln. Sowas habe ich noch nie gesehen, es ist irre bunt! Trotz der Menschenmassen finde ich noch genügend Plätze wo ich halbwegs ungestört fotografieren kann. Nur halt keinen Platz für die Nacht ;)

Egal.... im Moment zählt erstmal das Erlebnis. Um eine Übernachtung kann ich mich später kümmern.

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Alle auf Verdacht - die Hoffnung stirbt zuletzt - angelaufenen Campingplätze sind voll. Klar. Auch an allen populären Parkplätzen herrscht dichtes Gedränge. Hey... es ist Montag! Und fast alle Besucher sind Amis. Keine China-Reisebusse weit und breit. Vermisse ich allerdings auch nicht wirklich ;)
Wie auch immer, man muss nur ein paar hundert Meter abseits der Hotspots parken und ein paar hundert Meter laufen und schon ist man alleine mit Blüten, Felsen und Yoshua Trees. Geht doch!

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Gegen 17:00 verlasse ich den Yoshua Tree. Schade. Hätte gerne hier übernachtet, aber das ging ja leider nicht. Auf der Suche nach einem Campingplatz - oder zur Not einem Motel - fahre ich immer weiter nach Norden, über Yoshua Tree (city), Yucca Valley, schliesslich auf den Highway 247 nach Nordwesten. Es gibt ein paar akzeptable Stellen zum "dispersed camping", aber so richtig gut fühlen die sich alle nicht an.  Also weiter...

Gegen 18:35 sehe ich am 247 einen Abzweig in die Johnson Valley OHV (off highway vehicles) Recreation Area. Staatliches Erholungsgebiet, campen erlaubt. In der Regel sind diese OHV RCA´s brauchbare Ort zum campen. Meist entlegen, meist ruhig, selten unbrauchbar. So auch hier. Ich fahre einige Meilen eine übel staubige dirt road ins OHV RCA und sehe unten im Tal ein paar Camper stehen. Gutes Zeichen: sicherer Platz, nicht völlig allein und doch allein genug. Lediglich die überall herumliegenden weissen Papierfetzen (Taschentücher, Klopapier?) stören etwas. Egal, ein brauchbarer Platz für die Nacht ist schnell gefunden.

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Heute herrscht etwas mehr Routine beim Umbau" des "highway cruisers in ein "desert  inn". Ein paar Minuten "Arbeit" und die Sache ist erledigt,

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Es ist irgendwie spät, aber es bleibt Zeit genug um die Nachbarschaft zu erkunden. Die vorher wahrgenommenen "Papierfetzen" entpuppen sich ausnahmslos als wunderschöne weisse Wüstenblumen! Krass, was das europäische Industrieauge da zunächst reininterpretiert! Blumen, kein Papier. Meine Umgebung erweist sich als viel schöner als zunächst angenommen.

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Es wird langsam dunkel. Keine lärmenden OHVs unterweg. Nur Sand, Blüten, Himmel. Sterne.... wunderbar!
Jose kommt aus dem Kofferraum und ruft (schon wieder):  ¡salud! ;)

Sonst passiert nicht mehr viel heute Abend. Mein zweíflammiger Wüsten-Herd arbeitet perfekt. Es gibt - wie originell - Nudeln!

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Und so geht ein weiter grossartiger Tag in Kalifornien zu Ende.  Alles läuft nach Plan - mehr oder weniger.
Ich bin sooooo froh, endlich wieder in Amerika zu sein!

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300 Meilen gefahren. Arg viel!


Lurvig

to be continued.....
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 13.04.2019, 07:48 Uhr
Dienstag, 26.03.2019: Run to the Hills

Bruce Dickinson (Iron Maiden) hat das Tagesmotto vorgegeben: Run to the Hills! In meinem Fall: die Alabama Hills. Und ich fahre auch lieber, zum rennen wäre es etwas weit. 275 Meilen werden heute abend auf dem Zähler stehen.
Es geht wieder früh los. Noch lange vor Sonnenaufgang brate ich mir ein Frühstück. Hotel-Frühstücker und selbsternannte Gourmets würde es wohl gruseln...

Zuhause esse ich auch "besser" ;)
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Gegen 6:45 kommt die Sonne über die Berge, ich bin längst startklar.

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Ich folge dem Highway 247. Ziemlich ereignislos, etwas langweilig. Dafür komme ich gut voran, es gibt hier nicht viel was zu Fotostops verleidet.
Noch vor 9:00 erreiche ich Barstow. Ganz ohne fear and loathing ;)

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In Barstow werden ein paar Vorräte aufgefüllt, ein zweites Frühstück eingenommen und der Ford bekommt auch etwas zu trinken. Leider trinkt der ganz ordentlich, aber im Vergleich zu ähnlich motorisierten SUV von vor 10 Jahren hält er sich doch vornehm zurück. Im Schnitt 10 Liter genehmigt sich das Ding auf 100 km.

Weiter gehts auf dem Highway 58, Richtung Kramer Junction. Dort treffe ich dann endlich auf den 395, einen meiner Lieblings-Highways im Südwesten. Den werde ich auch für die nächsten Tage nur für ein paar Abstecher verlassen. Um etwas schneller voranzukommen und etwas Abwechslung in die hier doch recht öde Fahrerei zu bringen versuche ich bei Lockhart über ein paar dirt roads abzukürzen. Klappt nur leider nicht, da das Netz aus kleinen und kleinsten Pisten völlig undurchschaubar ist und zudem auch einige gesperrt sind. Naja, muss ich wohl doch wieder zum Highway. Immerhin gibts ein paar Blütenfelder auf dem Weg zurück

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Eine knappe Stunde später erreiche ich Randsburg, 2 Meilen abseits des 395: California's quirkiest "living" ghost town.  So richtig ghost town ist das nicht, die "Stadt" ist belebt, es gibt immerhin 69 Einwohner! Und diverse mehr oder weniger alte und restaurierte Häuser, die in solchen Orten offenbar obligatorischen Antiquitätenhändler und durchaus etwas zum anschauen.

Ein "Hotel" gibts auch:
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Einen General Store:
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Vor kurzem waren es wohl noch 70 Einwohner:
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Und einen Knast leistet man sich hier auch:
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Gegen Mittag verlasse ich Randsburg. Jetzt ist es nicht mehr ganz so weit nach Lone Pine, meinem Tagesziel. Auf dem Weg dort hin "entdecke" ich die Fossil Falls, fast direkt am 395. Da bin ich in den letzten 15 Jahren sicher schon ein paar Mal dran vorbei gefahren, ohne sie wahrzunehmen. In einem wild zerklüfteten Lavafeld liegt hier ein (meist?) trockener Wasserfall, den man beklettern kann. Leider tut das schon eine Grossfamilie mit brüllend lautem Bluetooth-Lautsprecher. Diese Drecksdinger gehören verboten, zumindest ausserhalb schalldichter Wände! Trotzdem eine sehr schöne Gegend hier und zudem - für mich - völlig unerwartet am sonst hier ehr etwas eintönigen 395. Es gibt zudem eine nette "day use area" und sogar einen durchaus schönen, recht weitläufigen Campingplatz. Aber ich will ja weiter nach Lone Pine und 13:30 ist definitiv zu früh, um den Tag zu beenden.

An den Fossil Falls, im Hintergrund die Sierra Nevada:
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Auf der linken Seite kommen die verschneiten Berge der Sierra Nevada immer näher und gegen 14:30 erreiche ich Lone Pine. Hier war ich schon öfter, ich mag die kleine Stadt. Es gibt alles was man braucht und irgendwie ist mir der Ort sympathisch. Liegt wohl vor allem an der wunderbaren Umgebung. Zunächst fahre ich mal die Whitney Portal Road rauf um einen Platz auf dem Lone Pine National Forest Campground zu sichern.

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Das klappt leider nicht. Der Platz ist bis zum 27. März geschlossen, es wird gerade irgend eine Wasser-Untersuchung durchgeführt. Schade, aber nicht zu ändern. Zum Glück mangelt es nicht an Campingplätzen hier. Der nächste Kandidat ist Tuttle Creek, etwas weiter unten. Hier finde ich schnell einen Platz. Schöne Aussicht, lächerliche fünf Dollar Gebühr und ein schneidiger Wind! Nachdem der Claim abgesteckt ist fahre ich runter in die Alabama Hills. Deshalb bin ich ja her gekommen!

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Nicht viel los hier an einem Dienstag Nachmittag. Sehr schön. Allerdings stehen diverse Camper verstreut in den Hügeln rum und ich fahre - ohne danach zu suchen - an vielen wunderbaren potentiellen Campsites vorbei. Sch... auf die fünf Dollar! Ich bleibe heute Nacht hier und fahre nicht zurück zum Tuttle Creek. Wenige hundert Meter vom Arch Loop Trailhead finde ich einen schönen Stellplatz, mit feiner Aussicht auf die Sierra und die Hills. 4:20 p.m. Engine off, all doors in park. Zitat Brigham Young: "This is the place!" Ist auch erheblich weniger windig hier unten.

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So früh am Tag ist Zeit genug, ein wenig in den Alabama Hills "wandern" zu gehen. Ich war schon zwei oder drei Mal hier, aber es ist immer noch - oder wieder, oder trotzdem - sehr schön. 20°C, sonnig, leichter Wind, wenig Wolken. Was will man mehr?

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Irgendwann am späten Nachmittag versuche ich dann mit der von zuhause mitgebrachten 12-Euro-"Axt" etwas Feuerholz herzustellen. Eine arge Plackerei, das macht keinen Spass und ist wenig effektiv. Immerhin schaffe ich es, ein paar kleine Holzscheite zu produzieren. Morgen muss irgendwo eine richtige Axt gekauft werden. Werkzeug statt Spielzeug!

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Gegen Abend kommen dann noch ein paar Besucher, die einheimischen "grossen Jungs" mit ihren wunderbaren Spielzeugen. Sowas hätte ich auch gerne....

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Aber ich will mal gar nicht klagen. Ich habe ein Schlafzimmer mit fantastischer Aussicht:

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Und eine kleine aber "feine" Küche:

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Nach dem Abendessen - die Sonne ist gerade hinter der Sierra verschwunden - drehe ich noch eine Runde auf dem Arch Loop Trail. Will mal sehen, wie weit es zum Mobius Arch ist, denn dort will ich morgen früh zum Sonnenaufgang fotografieren. Im Abendlicht oder gar ohne Licht "funktioniert" der Mobius ja nicht so gut. Sagt man...
Was für ein Unsinn! Das funktioniert sogar sehr gut. Und nicht nur der Mobius, auch der gerne übersehene, viel kleinere Lathe Arch eignet sich wunderbar als Abendmotiv.

Sierra Nevada durch den Lathe Arch, im letzten Tageslicht.
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Mobius Arch am frühen Abend.
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Mobius Arch nach Sonnenuntergang. Eine Taschenlampe wirkt Wunder ;)
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Irgendwann nach 20:00 bin ich wieder "zuhause" und verbrenne die mühsam gehackten Holzscheite. Das "Bett" ist in wenigen Minuten gebaut, die Handgriffe sitzen jetzt. Ich sitze noch lange am Feuer, kopiere die Bilder der letzten Tage aufs Notebook und lese noch lange. Schöner Abend. Schon wieder!

Übernachtungskosten: naja... fünf Dollar. Aber eigentlich Null.
Plan morgen: keiner. Treiben lassen. Und Axt kaufen!
275 Meilen heute.

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa-rookie am 13.04.2019, 11:32 Uhr
Einfach nur schön.... obwohl so ein "wildes" campen nix für mich/uns wäre... ohne "ordentliches" Klo oder fliessend Wasser fühle ich mich nur bedingt wohl.

LG Romy
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 13.04.2019, 11:44 Uhr
ach, alles halb so wild!
Wasser gibts überall, zur Not hat man das dabei. Eimer, Shampoo, Lappen und Handtuch hat man auch dabei.
Und ausserdem bin ich nicht so ein Dreckschwein, das ich jeden Tag duschen muss ;)
Klos gibts auf fast allen Campingplätzen. Und wenn nicht an der nächsten Tankstelle.
"How to shit in the woods" habe ich zwar gelesen, muss ich aber auch nicht haben ;)

Aber keine Sorge, morgen gibts ein Motel. Wegen Dusche und so ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 13.04.2019, 12:04 Uhr
Feine Fotos und ein schöner Bericht
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa2008 am 13.04.2019, 14:04 Uhr
Mir geht´s da wie Romy. So rein theoretisch eine tolle Sache: im Auto zu übernachten, wann und wo man will und es einem gefällt und ne Menge Geld für teure Hotels zu sparen. Aber ich weiß, dass ich in Panik ausbrechen würde, wenn´s gegen Abend geht: Wo ist mein Klo, wo ist mein Bett, ich will ins Hotel  :shock: :lol:
Ich bedaure das sehr, aber ich bin für sowas nicht geeignet, ich genieße Luxus  :oops:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 13.04.2019, 14:13 Uhr
Wo ist mein Klo,

meist auf dem Campingplatz. Wo ist das Problem?

Zitat
wo ist mein Bett...

im Auto. Mitunter besser als in bílligen Hotels ;) Und vor allem gibt es an den wirklich schönen Orten - zum Glück !!!!! - keine Hotels.

Zitat
ich genieße Luxus  :oops:

ich auch, aber halt meine Art von "Luxus": keine Hotels, kein fliessendes Wasser, kein WLAN, kein TV, kein sonstwas.
All den Zivilisations-Krempel hab ich doch viel zu oft zuhause ;)
Wahrer Luxus ist es, auf all das zu verzichten. Braucht man nicht. Und wenn man viel und oft verreist lernt man des sehr zu schätzen!

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa-rookie am 13.04.2019, 15:03 Uhr
ach, alles halb so wild!
Wasser gibts überall, zur Not hat man das dabei. Eimer, Shampoo, Lappen und Handtuch hat man auch dabei.
Und ausserdem bin ich nicht so ein Dreckschwein, das ich jeden Tag duschen muss ;)
Klos gibts auf fast allen Campingplätzen. Und wenn nicht an der nächsten Tankstelle.
"How to shit in the woods" habe ich zwar gelesen, muss ich aber auch nicht haben ;)

Aber keine Sorge, morgen gibts ein Motel. Wegen Dusche und so ;)

Lurvig

Hmmm... mit dem Duschen gebe ich dir absolut recht... muss nicht täglich sein.. eine Katzenwäsche reicht mir auch total. Ich bin ja selbst so ein Camping-"Kind" und habe meinen "Hasen" mühsam ans Zelten angeführt. Es ist eine Art Lebenseinstellung.. Freiheit und so ;) freu mich wie Bolle, wenn wir im Mai im Joshua Tree und später im Dead Horse Point SP unser Lager unter Millionen von Sternen aufschlagen. Insofern kenne (und liebe) ich Camping auf einem der tollen Plätze in NPs oder SPs... "flush toilets" sind für mich aber dabei halt Mindeststandard. Vielleicht noch ein Satz zu den menschlichen Bedürfnissen... ihr Jungs habt es da halt auch ein wenig einfacher... ;)
Ich bewundere (und beneide) Dich jedenfalls für dieses Abenteuer.  Und gerade weil es  nicht so mein Ding wäre ist dieses Forum und dein Bericht ja so herrlich . Einblick in andere Arten Urlaub zu machen... Inspiration für kommende Trips oder einfach nur ein "über-den-eigenen-urlaubs-Tellerrand" schauen. Tolle Sache..

Jetzt aber genug gequatscht... weiter mit B und B (Bericht und Bildern)!!

GLG Romy
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 13.04.2019, 17:17 Uhr
Jetzt aber genug gequatscht... weiter mit B und B (Bericht und Bildern)!!

ich arbeite dran ...

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 13.04.2019, 20:58 Uhr
Mittwoch, 27.03.2019: Heading north

Heute bin ich schon wieder um 6:00 auf den Beinen. Passiert mir zuhause wochentags nur sehr selten.  Aber hier gibts auch deutlich mehr zu erleben als den alltäglichen Weg ins Büro.
Zum Mobius Arch sind es vom "Explorer Inn" nur 8 Minuten Fussweg. Perfekt, um deutlich vor Sonnenaufgang dort zu sein. Am Trailhead Parkplatz ist kein Auto zu sehen. Ich schätze, der Mobius gehört mir heute morgen ganz alleine :)

Sierra Nevada im Morgenlicht:
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Mobius Arch, noch vor Sonnenaufgang:
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Man in the Mobius ;)
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Noch mehr Mobius:
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Und wieder der wunderbare Lathe Arch:
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Gegen 7:10, also reichlich nach Sonnenaufgang kommt dann doch noch jemand. Eine ältere Amerikanerin, die mit ihrem iPhone fotografiert. Normalerweise tue ich sowas ja als "Knipserei" ab, aber die nette Dame sucht nach ungewöhnlichen Motiven. Gefällt mir. Wir unterhalten uns kurz, gehen uns fotografisch kollegial aus dem Weg und freuen uns beide am wunderbaren Morgen und geniessen die Einsamkeit hier draussen.

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Zurück am Auto packe ich meinen Krempel zusammen, brate ein Frühstück (keine Bilder, ihr wisst ja jetzt, wie das aussieht ;) ) und mach mich dann langsam auf den Weg runter nach Lone Pine. Die paar wenigen Meilen auf den dirt roads in den Alabama Hills haben den Explorer sichtlich verstaubt. Aussen stört mich das nicht, aber auch innen ist es merklich staubig. Unschön, vor allem für den Fotokram. Kamera und Linsen werden erstmal mit einer alten Zahnbürste entstaubt. Nicht dass es der Fuji etwas ausmachen würde... aber es stört mich einfach ;)

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Kurz nach neun bin ich dann wieder in "downtown" Lone Pine und nutze den Aufenthalt in der "grossen" Stadt um mal ins dienstliche E-Mail zu schauen.

downtown Lone Pine: Very relaxed!
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Man solls ja nicht tun auf Reisen, aber ich habe eine gewisse Hoffnung, dort etwas erfreuliches zu finden. Und ja... ich finde es. Meine (dienstliche) Reise nach Japan Anfang Mai ist bestätigt. Mit reichlich Freizeit. Na also! Konnichi wa Nagoya!
Internet brauche ich auch, um mir für heute Abend ein Motel zu buchen. So richtig dringend notwendig ist das nicht, aber eine Dusche wäre so schlecht auch nicht. Bisschen Luxus muss sein ;)  Nach etwas herumsuchen buche ich über booking.com das "El Rancho" Motel in Bishop. Damit ist das Tagesziel auch festgelegt, das wird ein entspannter Tag ohne zu viel Fahrerei.

Aber auf direktem Weg über den 395 gehts natürlich nicht! Ich habe ja genug Zeit, also fahre ich wieder rauf in die Alabama Hills und nehme die back roads nach Norden. Entlang der bekannten Movie Road, weiter dann über die Moffat Ranch Road und schliesslich zurück auf den 395. Mit ein paar Abstechern zu feinen Felsen!

Skull Rock. Spooky!
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Irgendwo an der Moffat Ranch Road:
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Ziemlich früh erreiche ich Bishop, den einzigen wirklich grösseren Ort am 395 zwischen Ridgecrest im Süden und Carson City im Norden. Hier gibt es alles: Motels. Tankstellen, Supermärkte, Restaurants und Erick Schat´s Bakery. Den Hype um diese niederländische(?) Bäckerei verstehe ich bis heute nicht. Aber ok, "echtes" Brot ist in Amerika selten. Ich weiss aber nicht mal, ob der olle Erick überhaupt Brot backt oder nur süsse Kuchen. Der Laden ist von aussen betrachtet schon rammelvoll, das tue ich mir nicht an. Ohnehin scheint halb Bishop in Schat´s Hand zu sein. Diverse andere Loaklitäten tragen "Schat´s" im Namen. Mir ist´s egal. Soll der Erick mal machen...

Zum check-in im El Rancho ist es noch viel zu früh. Was mache ich jetzt mit dem Nachmittag in Bishop? Eigentlich würde ich gerne nochmal in den Ancient Bristlecone Forest fahren, aber die Strasse hoch zur Schulman Grove ist noch gesperrt. Schnee ohne Ende. ist ja auch irgendwie noch Winter. Im "Reise know-how" habe ich etwas von einem "Red Rock Canyon", etliche Meilen nördlich von Bishop, westlich des Highway 6 gelesen. Klingt gut, da fahre ich mal hin!

Highway 6, nördlich von Bishop:
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Und das war eine gute Idee. Es geht zwar erneut über eine übel staubige dirt road in die Berge, aber das kann der Explorer gut ab. Das Ding ist kein offraod-Held, aber rumpelige Pisten dieser "Qualität" beherrscht er problemlos. Der Chidago Canyon entpuppt sich als extrem schmale Piste, die sich zwischen tatsächlich richtig roten und wild zerklüfteten Felsen hindurchschlängelt. Gegenverkehr darf man hier nicht haben! Der dicke Ford passt gerade so durch. Aber mit Gegenverkehr ist auch nicht zu rechnen, hier her verirrt sich scheinbar kaum jemand. Schon gar nicht an einem Mittwoch nachmittag.

Red rocks im Chidago Canyon: fast ein bisschen wie im Valley of Fire.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_11.jpg)

Im Chidago canyon: rot und weiss
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Schöne rote Arches gibts hier auch:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_x2.jpg)

Gegen 16:00 bin ich dann doch schon wieder zurück in Bishop und beziehe mein Quartier im El Rancho. Der Betreiber sieht aus wie einer, dem man nachts in einer Seitenstrasse in L.A. nicht unbedingt begegnen möchte. Junger Kerl, tätowiert und durchtrainiert, böser Blick. Aber hey, weg mit den Vorurteilen. Der Typ ist nett, wir "schmalschwatzen" ein wenig und mein Zimmer ist auch ok. Nichts besonderes, aber mal wieder solide, sauber und alles da was man braucht. das El Rancho hat irgendwas um die 65€ gekostet. Heutzutage wohl ehr ein Schnäppchen in Amerika. Auf meiner ersten USA-Reise (2002) habe ich in Alamogordo  noch 17$ (!) für ein Zimmer in einem durchaus guten Motel bezahlt. Aber da hat die Gallone Sprit auch nur 1,65$ gekostet. Die Zeiten ändern sich halt.

Ich habe viel Zeit heute abend und beschliesse, ganz Bishop zu Fuss zu erkunden. Nicht unbedingt das, was man in Amerikas Städten so tut. Aber Bishop ist ja auch nur ein ziemlich grosses Dorf. Mehr als sechs oder acht Kilometer kriege ich hier nicht zusammengelaufen, ohne alles gesehen zu haben. Macht aber gar nichts, das ist mal eine andere Art, "small town USA" zu erkunden.
Im "official 395 store" kaufe ich diverse 395-lastige Sticker und ein paar Mitbringsel für Freunde zuhause. Cooler Laden, nette Leute (http://stores.395store.com/ (http://stores.395store.com/)) !

Nicht mein Motel. Aber irgendwie so typisch Amerika:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_13.jpg)

Small town USA:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_14.jpg)

Und die Zeit vergeht durchaus, irgendwie ist es schon fast dunkel. Es hüngert mich ein wenig. Dagegen muss was getan werden. Carl´s Jr. war jahrelang mein Lieblings-Burger-Bräter im Südwesten. Da war ich schon lange nicht mehr. Und in Bishop ist einer, ich laufe gerade dran vorbei. Drinnen dann eine gewisse Enttäuschung: den wunderbaren Fishburger gibts nicht mehr, den Six-Dollar Burger auch nicht. Naja, was solls. Wenn ich schon mal hier bin bestelle ich halt einen "irgendwas mit Käse"-Burger. Geht so.

von aussen wie eh und jeh: Carl´s Jr.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_16.jpg)

innen: naja, war schonmal besser. Sieht aus wie Mc Do...., schmeckt aber geringfügig besser. Sorry Carl, das wars dann wohl mit uns ;)
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Auf dem Weg zurück ins El Rancho komme ich durch den Stadtpark von Bishop. Nicht viel los am Mittwoch Abend. Ein paar Jugendliche hängen herum, sonst ist es völlig leer und still
Irgendwie erinnerts mich an Japan...

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_17.jpg)

Etwas weiter "down the road" dann ein verlockendes Angebot: "free trip to heaven"! Hmm... sollte ich meinen Religionsanbieter wechseln? Ach ne, doch nicht. irgenwie habe ich ja schon einen himmlischen Trip. Könnte gar nicht besser laufen!

Freifahrt in den Himmel: Die "First Presbyterian" machts möglich!
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_18.jpg)

Und so wandere ich weiter, entlang am 395, meinem treuen Begleiter (sorry, Jose ;) ) durch Bishop...
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d05_19.jpg)

zurück zum El Rancho
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Morgen gehts nach Lee Vining, zum Mono Lake. Eigentlich wollte ich dort wieder im Auto übernachten, aber der Wetterbericht macht einen Strich durch die Rechnung. Sonnig solls zwar werden, aber nachts bis -12°C !
Ne, dafür bin ich nicht ausgerüstet. Also nutze ich das WiFi des Motels um ein Zimmer in Lee Vining zu buchen. Leider recht teuer, aber besser als frieren ;)

Gegen 21:00 gehen dann die Lichter aus. Zumindest in meinem Zimmer.
Schon wieder ein wunderbarer Tag. So langsam wirds ein bisschen unheimlich. Das läuft ja alles sowas von perfekt  :D

141 Meilen gefahren.
Vergessen: Axt kaufen. Naja, werde ich im Motel auch kaum brauchen ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 09:52 Uhr
Nachtrag zu gestern. In Bishop sieht es tatsächlich ein klein wenig wie in Japan aus ;)

Bishop Sakura:
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Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 11:06 Uhr
Donnerstag, 28.03.2019: 395 Winter Wonderland

Um die 200 TV-Kanäle und nur Mist! Aber das kennt man ja irgendwie. Zuhause ist es halt "nur" Mist x 50.
Eine feste Grösse hingegen: The Weather Channel. Und was der so verkündet lässt mich an diesem Donnerstag Morgen doch ein wenig frösteln: Mammoth Lakes -10°C, Lee Vining -4°C. Neuschnee in der Sierra Nevada. Na was solls, das kann ja durchaus fotogen werden.

Zunächst mal Frühstück. Vorsichtig braten, denn im Zimmer gibts natürlich einen Rauchmelder. Diese Dinger habe ich mit ähnlichen Koch-Experimenten schon öfter aktiviert. Mittlerweile weiss ich, was zu tun ist um sie nicht auszulösen ;)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_01.jpg)

Gegen 7:30 starte ich bei feinstem Sonnenschein und frischen 6°C . See you Bishop! Schon bald werde ich auf dem Rückweg wieder hier vorbeikommen. Jetzt gehts erstmal nach Norden, und irgendwie auch nach oben. Bishop liegt auf ca. 1200 Metern Höhe, mein "Tages-Hoch" wird bei ca. 2500 Metern liegen. Das heisst schon mal mindestens 10 Grad weniger.

395. Nach Norden!
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_02.jpg)

Kurz nach 8:00 bin ich schon in Crowley Lake und hier wirds dann auch so richtig winterlich. Die 2000 Meter Marke ist gerade überschritten. Winter! Aber schöner Winter. Alles weiss, schönes Licht.

Der hier zweigeteilte 395 verschwindet im Schnee:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_03.jpg)

Winter überall. Mittlerweile knapp unter 0°C:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_04.jpg)

Mammoth Lakes ist nicht viel später erreicht. Hier ist kompletter Winter. Ich fahre in den Ort, ohne Ziel, nur so zum gucken. Die interessanten Ziele weiter oben in den Bergen sind um diese Zeit eh nicht zu erreichen. An den (tatsächlich vorhandenen) Gehwegen türmt sich der Schnee meterhoch und es fängt tatsächlich gerade wieder an zu schneien. Vor ein paar Tagen noch 28°C in der Wüste und jetzt das. Cool, im wahrsten Sinne des Wortes.
Weiter auf dem 395 nach Norden! Ketten sollte man jetzt haben, zumindest wenn man einen dicken Truck fährt. Der nicht ganz so dicke Ford darf noch ohne.

Chains required:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_05.jpg)

Es geht langsam voran, schneller als 35 MPH fährt hier heute niemand. Ist aber auch egal, ich habe Zeit. Das Tagesziel ist Lee Vining am Mono Lake, so sehr weit ist das gar nicht mehr. Und so trödele ich gelassen durch die wunderbare Winterlandschaft. Der 395 klettert noch etwas höher und bei zweitausendfünfhundertirgendwas Metern ist der "Höhepunkt" des Tages erreicht.

Der Versuch, den June Lake Loop zu fahren scheitert leider. Man kommt zwar noch rein... aber am Ende nicht weiter. Ein Schlagbaum verhindert nach ca. 10 Meilen die Weiterfahrt. Wintersperre.

Highway 158: June Lake Loop
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d06_06.jpg)

Es ist weihnachtlich hier. Merry Christmas!
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Also weiter auf dem 395, meiner "Lebensader" seit Tagen und für die nächsten Tage. Abwechslungsreich und einfach nur schön. Da stören die Minusgrade draussen absolut nicht. Das Wetter ist perfekt! (ok, vielleicht nicht zum campen ;) )

am 395... mal wieder:
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Der Mono Lake ist schon zu sehen:
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Erschreckend früh, schon um 10:35 bin ich am Mono Lake. Hier braucht man für schicke Fotos ja eigentlich den frühen Morgen oder zur Not (wir werden sehen) den späten Nachmittag. Aber was solls, jetzt ist es fast Mittag und ich bin halt gerade hier. Wäre ja blöd, nicht vorbeizuschauen. Und das lohnt sich absolut! Es hat offenbar letzte Nacht geschneit. ich habe etwas Sorge, dass die letzte Meile runter zum See nicht befahrbar ist, aber es geht dann doch völlig problemlos. Die gravel road ist schneefrei, das Umland jedoch nicht. Mal sehen, wie weit ich mit meinen sehr sommerlichen Schuhen kommen werde.
Vom Parkplatz bis zu den South Tufas sind es ein paar hundert Meter. Der erste Teil des Weges ist erstaunlicherweise auch schneefrei (asphaltiert), die letzen Meter gehts dann über Holzplanken, die sind komplett verschneit. Ich stake vorsichtig durch den Schnee (so hoch ist der nicht, aber die Schuhe passen halt einfach nicht zum Wetter ;) ).

Das ganze lohnt sich aber! Ich war schon zwei oder drei mal hier am Mono Lake, immer "nur" im Herbst. Heute ist es anders und völlig unerwartet: Schnee nicht nur in der Sierra sondern auch auf den Tuffsteinsäulen!
Das kenne ich noch nicht. Wahnsinn! Der Auslöser der Fuji läuft heiss. Trotz der eigentlich extrem unfotogenen Zeit ist das hier ganz wunderbar. Finde ich...

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Nach so viel "Arbeit" fahre ich dann zum Nordwestufer des Mono Lakes. Landschaftlich nicht soooo spannend, aber über ein paar dirt roads errecht man hier schöne einsame Plätze. Genau der richtige Ort für ein Mittags-Picknick. Der Ford muss kleinlich genau ausgerichtet werden um in seinem Windschatten (es ist verdammt windig!) genug Sonne zu haben und dem Wind zu entgehen. Funktioniert aber. Meine letzten koreanische "Spicy Ramen" werden gekocht. Schnell und einfach. Hat schon mal jemand am Ufer des Mono Lake koreanische Fertig-Nudeln gekocht? Naja, vermutlich bin ich nicht der Erste. Aber so viele Ramen-Kocher wirds hier noch nicht gegeben haben ;)

Windschatten, Sonne und Ramen. Es sind fast 8°C !
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Was tun jetzt? Eigentlich hasse ich fest gebuchte Unterkünfte. Die machen sowas von unflexibel. Ich sitze hier am wunderbaren Mono Lake und kann eigentlich nicht so richtig weit weg, da ich ja in Lee Vining - keine 5 Meilen entfernt - übernachten "muss". Natürlich muss ich noch mal zu den South Tufas, aber erst am späten Nachmittag, dann könnten ein paar brauchbare Bilder funktionieren. Aber jetzt? Luxus-Sorgen!
Warum nicht mal schnell nach Nevada? Die ganze Tour sollte zwar "California only" werden, aber es gibt ja keine festen Regeln. Eventuell gelingt es sogar, von Süden her die Ghost Town Body anzusteuern. Glaube ich zu dieser Jahreszeit zwar nicht, aber mal sehen.

Also fahre ich den 395 etwas nach Norden und biege dann auf den 167 Richtung Nevada ab. Der Body-Versuch scheitert. Es gibt zwar eine ausgeschilderte dirt road nach Norden, die ist aber nach ein paar Meilen gesperrt. Bis zum Sperrschild ist sie akzeptabel zu fahren, danach ahnt man aber schon den Tiefschnee. Das kann der Explorer nicht. Also zurück.
Noch knappe 20 Meilen bis Nevada. Eigentlich sinnfrei, aber ich habe ja Zeit und sonst nichts zu tun. Cruise Control an, Outlaw Country an und das Lenkrad könnte ich festbinden. Kurven gibts bis Nevada keine.

Nevada in...
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... and out
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Und dann halt wieder die mehr als 20 Meilen schnurgerade zurück, direkt auf die Sierra Nevada zu. Irgendwie unwirklich...

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Kurz nach 16:00 bin ich zurück in Lee Vining. Zeit, um in der Lake View Lodge einzuchecken. Das geht - wie immer eigentlich - völlig problemlos. Netter Empfang, gutes sauberes Zimmer. Alles was man so braucht. Es ist ziemlich frisch draussen und auch im Zimmer ist es nicht gerade warm. Die Klimaanlage kann aber auch heizen. Ich brauchs eigentlich nicht wirklich warm, schalte das Ding aber tatsächlich mal an. Es wird ja nicht wärmer heute Nacht.

Lake View Lodge in Lee Vining. Nett, aber (leider) ohne Lake View ;)
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Kurze Rast im Zimmer, dann gehts nochmal runter zum Mono Lake. Sonnenuntergang. Mal sehen, wie das funktioniert. Es sind nur ca. 10 Meilen zu fahren, mehr als 15 Minuten dauert das nicht. Gut zu wissen, denn morgen früh will ich lange vor Sonnenaufgang hier sein. Egal wie kalt das wird (und es wird kalt werden!)

Und der Mono Lake enttäuscht auch am frühen Abend nicht. Schönes Licht und ausser meinem "dicken Weissen" nur ein weiteres Auto auf dem Parkplatz.

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Kurz nach Sonnenuntergang mache ich mich wieder auf dem Weg zum Auto. Unterwegs dorthin überhole ich den einzigen weiteren Mono-Besucher. Einen älteren Herren aus Los Angeles, der gerade angefangen hat sich mit Fotografie zu beschäftigen. Wir unterhalten uns eine Weile und er sagt mir natürlich nach nicht mal 2 Sätzen auf den Punkt zu: "you are from Germany, right?" Dieser blöde Akzent! Dabei dachte ich immer, dass es sooo schlimm gar nicht ist. Naja, egal. Immerhin können wir uns ganz gut unterhalten. Netter Typ. Schöner Abend. Schon wieder....

Zurück zur Lodge. Nichts weiter sonst. Wetterbericht für morgen früh: -6°C. Ich habe nichts entsprechendes zum anziehen. Mal sehen.  Zum Sonnenaufgang nicht zum See zu fahren ist jedenfalls keine Option!

203 Meilen gefahren heute.
Wieder keine Axt gekauft. Aber morgen!

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: gecko1a am 14.04.2019, 11:35 Uhr
Für das eine Foto der Berge haben sich die 40 Meilen doch schon gelohnt :-)

Gruß Frank
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 12:54 Uhr
erstaunlich übrigens: Mittags lag noch richtig Schnee am Mono Lake, am Abend war davon nichts mehr übrig.
Und morgen früh wirds zwar richtig kalt, aber der Schnee ist komplett weg. Bisschen schade. Aber mal wieder Jammern auf hohem Niveau ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 14.04.2019, 12:55 Uhr
Hatte der Wagen eigentlich Winterreifen?
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 13:06 Uhr
Hatte der Wagen eigentlich Winterreifen?

keine Ahnung ;)
Irgend ein etwas groberes SUV-Profil schon, aber wirklich "winterreifig" war das kaum. Soooo schlimm wars aber auch nicht.
Es war eigentlich gar nicht schlimm.... nur toll!
Ich komme ja aus einer bergigen Gegend wo es damals - als ich noch jung war und fahren gelernt habe - durchaus schneereiche Winter gab. Mit Autos aus Pappe, brachialen 26 PS und ohne Allrad  :D
Spannender, als immer nur auf Sommer-Highways zu fahren!

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa-rookie am 14.04.2019, 14:04 Uhr
Und wieder ein fettes Dankeschön von mir... Tolle Schneebilder! Btw... bist Du noch mit einer Spiegelreflex unterwegs? Oder systemkamera? Bin noch auf der Suche nach etwas brauchbarem für mich Fotolaien, der nicht mehr nur Smartphone Bilder knipsen will.. ;)
LG Romy
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 14:16 Uhr
Freitag, 29.03.2019: From Mono to Alabama

Lee Vining. -6°C (draussen). 5:55 a.m. Aufstehen! Ich gestehe es ja nicht gerne ein, aber die Heizung im Zimmer muss eingeschaltet werden. Es ist einfach arschkalt!
Kurz unter die Dusche, spartanisches Frühstück (keine Bilder! ;) ) und um 5:55 erwacht der Sechszylinder zum Leben.
Zehn nach sechs bin ich am Mono Lake. Mal wieder alleine. Die drei Dollar "recreation fee" zahle ich. Natürlich, oder trotzdem... oder wie auch immer.
Das Thermometer hat auf dem Weg runter zum See teilweise minus acht Grad gemessen. Ich habe zwei Hosen übereinander angezogen (mehr habe ich nicht dabei) und drei Fleece-Jacken müssen auch reichen. Handschuhe wären nett. Muss aber ohne gehen.

6:24, noch vor Sonnenaufgang. das frieren lohnt sich!
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Der Schnee an den South Tufas ist weg. Vollständig. Krass, nach nicht mal 24 Stunden. Kalt genug ist es immer noch ;)
Sonnenaufgang am Mono Lake ist ein fotografischer Leckerbissen. Ich bin mehr als eine Stunde am Südufer unterwegs. Es ist kalt, sehr kalt. Aber das ist vollkommen egal! Was für ein wunderbarer Morgen! Und ich bin alleine hier! Keine Geräusche, keine Leute. Nur der Mono Lake und ich. Naja, hin und wieder klickt der Auslöser der Fuji ;)

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Noch vor 8:00 mache ich mich wieder auf den Weg nach Süden. Three Nine Five, klar! Weit wird es heute nicht gehen, Lone Pine ist mal wieder mein Ziel. Zurück nach Süden muss ich noch einmal hoch hinauf, auf knapp über 2500 Meter. Tiefster Winter, knackig kalt!

Drinnen Outlaw Country, draussen -12°C!
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Es geht zügig voran, Tom´s Place, Independence und dann bin ich schon "back home" in Lone Pine.

Tom´s Place:
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Irgendwo nördlich von Independence;
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down town Independence:
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Kurz nach Mittag bin ich schon wieder in Lone Pine und wage einen neuen Versuch, auf dem Lone Pine National Forest Campground mein Lager aufzuschlagen.

Auf dem Weg zum Campingplatz:
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Diesmal erfolgrecih. Der Plaz ist offen. Schon einiges los hier für Mittag, aber es ist schliesslich auch Freitag. mein Stellpaltz liegt auf ca. 1700 Metern Höhe, es sind trotzdem 15°C, die Sonne scheint. Perfekt! Als ich meinen Stellplatz ins Garmin eintrage staune ich ungläubig. Ich war schonmal hier. Mein damaliger Stellplatz liegt nur ein paar Meter weiter nördlich. Ui... was man alles vergisst. Das Alter.... Aber egal, trotzdem wieder schön hier!

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Läuft bestens!
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Es ist gerade mal Mittag, ich habe endlos Zeite heute. Zeit, Wäsche zu waschen, etwas auszuruhen, Mittag zu essen und den wunderschönen Campingplatz zu geniessen.
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Aber dann gehts doch wieder runter nach Lone Pine. Da muss ja noch eine Axt gekauft werden! Ich suche etwas herum, finde dann bei einem kleinen Outdoor-Outfitter das passende Werkzeug: eine richtige Axt. Holzgriff, scharf und handlich schwer. Für gerade mal 15$. Inclusive nettem smalltalk mit dem Verkäufer. Geht doch!

downtown Lone Pine:
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Das neu erstandene Werkzeug kommt in den Ford. Ich schlurfe ein wenig in der Stadt herum. Bestes Wetter, entspannte Stimmung. Kann man aushalten!
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Am späten Nachmittag fahre ich wieder rauf in die "Hills". Freitag nachmittag füllen sich die Stellplätze langsam. Mir aber egal, ich habe ja meinen Traumplatz viel weiter oben.

Cooler Bus in den Alabama Hills:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d07_19.jpg)

Zeit, noch etwas "wandern" zu gehen. Zunächst mal rauf zum Alabama Eye. Da fliegt eine nervige Drohne herum, am liebsten möchte ich das Drecksding abschiessen. Muss ich aber nicht. Die zum Glück noch atrg begrenzte Akkulaufzeit dieser Dinger macht dem Lärm bald ein Ende und der "Pilot" verzieht sich zügig. 

Auf dem Weg zum "Alabama Eye":
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d07_20.jpg)

Der Blick durch das "Eye" ist nachmittags nicht optimal, funktioniert aber trotzdem irgendwie:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d07_21.jpg)

Anschliessend muss ich noch zum Boot Arch. Die Anfahrt ist etwas holperig, der Ford gerät an seine Grenzen, obwohl das noch nicht wirklich kritisch ist. Die letzen paar hundert Meter kann ich ja auch laufen!

Boot Arch:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d07_22.jpg)

Und dann gehts zurück, rauf zum Campingplatz. Abendessen... das übliche:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d07_23.jpg)

Mit der neuen scharfen Axt produziere ich eine Menge Feuerholz, diesmal ganz einfach. Das wird dann später in Wärme und Rauch verwandelt. Sehr lange bin ich heute ohnehin nicht wach. Hat aber auch einen Grund: ich will irgendwann nachts aufstehen und Sternenhimmel fotografieren. Die Wolken haben sich fast völlig verzogen. das dürfte ein ziemlich grossartiges Erlebnis werden!

180 Meilen gefahren.
Übernachtungskosten: 24$, relativ teuer für einen Campingplatz. Aber die Lage ist eigentlich kaum mit Geld zu bezahlen.
Axt gekauft!
Schöner Tag.... war ja klar ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 14.04.2019, 14:18 Uhr
Und wieder ein fettes Dankeschön von mir... Tolle Schneebilder! Btw... bist Du noch mit einer Spiegelreflex unterwegs? Oder systemkamera? Bin noch auf der Suche nach etwas brauchbarem für mich Fotolaien, der nicht mehr nur Smartphone Bilder knipsen will.. ;)
LG Romy

danke!

Spiegelreflex war gestern, also so richtig gestern. Bin seit Jahren mit Fujifilm Systemkameras unterwegs, aktuell mit einer X-T3. Tolles Werkzeug!!!! :)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 15.04.2019, 12:58 Uhr
Schnee, blauer Himmel, Grillwetter , was will man mehr
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: U2LS am 15.04.2019, 14:02 Uhr
Da oute ich mich mal als (bisher) stillen Mitleser. Eines muss dir der Neid lassen: sehr schöner Bericht mit vielen tollen Fotos *like* *like* *like*

Mein persönlicher Hit sind die Bilder vom Mono Lake: mit und ohne Schnee!!!

Vielleicht/hoffentlich kann ich mich auch mal dazu durchringen, während meinen 🇺🇸 Reisen im Auto zu pennen!
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.04.2019, 14:20 Uhr
Ja, die Winterbilder vom Mono Lake sind klasse, egal zu welcher Tageszeit  :wink:
Schade, daß es mit Bodie nicht geklappt hat. Mein Besuch da ist zwar schon über 20 Jahre her, aber ich erinnere mich noch gut daran.
Und dann gab´s ja hier im Forum auch mal einen tollen Bericht von Silke (Westernlady), die ihre Cowboystiefel geopfert hat, um im Winter bis nach Bodie rein zu kommen  :lol: :D
 :arrow: nachzulesen noch immer hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=18439.msg228666#msg228666)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: mrh400 am 15.04.2019, 17:40 Uhr
Ja, die Winterbilder vom Mono Lake sind klasse, egal zu welcher Tageszeit  :wink:
Finde ich auch phantastisch!

Und dann gab´s ja hier im Forum auch mal einen tollen Bericht von Silke (Westernlady), die ihre Cowboystiefel geopfert hat, um im Winter bis nach Bodie rein zu kommen  :lol: :D
 :arrow: nachzulesen noch immer hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=18439.msg228666#msg228666)
An den Bericht kann ich mich auch noch erinnern - leider sind die Bilder weg. Um so mehr brauchen wir weiteres Bilderfutter von Lurvig!
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 15.04.2019, 20:47 Uhr
danke, danke, wertes Publikum:
Freut mich wirklich riesig, dass der Bericht - und vor allem natürlich auch die Bilder - ganz gut ankommen. Dann war ich ja doch nicht ganz umsonst "drüben" ;)
Der nächste Tag ist in Arbeit, erscheint in Kürze. Auf die Gefahr hin, dass einige hier keine Bilder von Jalapeno-Käse-Toast mehr sehen können. Es kommen noch welche! ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 15.04.2019, 21:57 Uhr
Samstag, 30.03.2019: A taste of poppies

01:13 bis 05:39. Zu solchen Zeiten schläft man für gewöhnlich. Oder rennt am Samstag morgen auf irgendwelchen Parties rum. Naja, in meinem Alter nicht mehr ;)
Ich bin jedenfalls ziemlich oft wach heute Nacht und gucke mir Sterne über der Sierra an. Immer mit einem schielenden Blick in die nähere Umgebung: Meister Petz soll hier auch ganz gerne mal einen Spaziergang abhalten. Heute Nacht tut er es aber nicht. Dafür gibts am Himmel einiges zu sehen. Die Fotos sind ehr amateurhaft, für richtige Astro-Fotografie fehlen mit sowohl (vor allem) Übung als auch Equipment. Aber das 12mm Samyang macht sich dafür doch ganz gut. Erstmalig vor ein paar Jahren auf Teneriffa für sowas getestet kommt es jetzt immer mit in den Rucksack, wenn Sternenhimmel zu erwarten sind.

01:13 a.m.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_01.jpg)

01:38 a.m.
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_02.jpg)

05:39 a.m. Es wird schon langsam hell, aber der milky way ist gerade besonders präsent (bisschen unscharf und ISO3200, sorry!):
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_03.jpg)

Entsprechend spät starte ich heute wirklich in den Tag. Frühstück fällt aus, es wird mehr ein Brunch. Erst nach 11 Uhr komme ich so richtig in den Tag. Ist aber auch egal, ist ja Wochenende. Naja, für mich ist schon seit fast einer Woche Wochenende, jeden Tag. Bisschen ernüchternd aber auch, die Zeit vergeht sooo schnell. So richtig lange bin ich nicht mehr hier. Will aber mal nicht klagen, bisher war es wunderbar und es werden noch ein paar perfekte Tage folgen!

das angedrohte Jalapeno-Käse-Toast zum (späten) Frühstück:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_04.jpg)

Erst nach Mittag verlasse ich die Alabama Hills. Wieder bei traumhaftem Wetter, 16°C , Sonne! Es ist fast 13 Uhr als ich mich dann in Lone Pine endlich auf den Weg nach Süden mache. Der 395 wird auch heute wieder mein Begleiter sein, überwiegend.

Letzes Bild aus den Alabama Hills:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_05.jpg)

So sehr ich diesen Highway mag, je weiter man nach Süden kommt desto eintöniger wird er. Nicht unbedingt langweilig, aber so richtig viel zu sehen gibts hier gerade nicht. Kurz vor Inyokern teilt sich die Strasse. Östlich gehts weiter auf dem 395, westlich wird jetzt der Highway 14 mein Weg. ich überlege kurz, direkt nach Westen in die Ausläufer der Sierra abzubiegen, irgendwie über Lake Isabella schon in Richtung Küste zu steuern. Aber da sind zwei Dinge, die noch auch dem Plan stehen: der Red Rock Canyon State Park in der Mohave, direkt am Highway 14 und natürlich die California Poppy Reserve, etwas westlich von Lancaster, ein gutes Stück weiter im Süden. Mal sehen, wie weit ich heute kommen werde....

Am Red Rock Canyon bin ich schon um 14:50.  Das ist echtes Neuland, hier war ich noch nie. Wenn man einen der zahlreichen anderen Red Rock Canyons  (wie viele Red Rock Canyons gibts eigentlich in Amerika?) kennt ist das hier zunächst mal nichts besonderes, aber für Kalifornien ist diese Gegend schon ungewöhnlich. Hat man hier so oft nicht. Zudem machen es mal wieder die Wüstenblumen! Es blüht wie irre, in allen Farben. Dazu die feinen roten Felsen, das geht selbst im suboptimalen Nachmittagslicht ganz gut.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_06.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_07.jpg)

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(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_10.jpg)

Einen recht schönen Campingplatz gibts hier auch. Ich überlege kurz, den Tag zu "beenden" und einfach hier zu bleiben. Aber es ist gerade mal 15 Uhr und der Platz ist auch jetzt schon rammelvoll. Zudem muss ich ein wenig Land gewinnen heute, also gehts weiter nach Süden.

Gegen halb fünf erreiche ich Mohave City. Eigentlich völlig unspektakulär, aber dem "Mohave Air and Space Port" muss ich dennoch einen Besuch abstatten.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_12.jpg)

Leider hat man kaum irgendwo einen guten, nahen und unverbauten Blick auf die zahlreichen dort abgestellten Flugzeuge diverser grosser Airlines. Die parken hier alle ihr gerade nicht benötigtes Fluggerät.Rostet halt am wenigsten in der Wüste ;)  Auffallend viele 747 stehen herum. Manche "neutralisiert", manche klar erkennbar: Lufthansa, Thai, EVA. Womöglich habe ich vor Jahren in einem dieser Vögel selber mal gesessen.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_13.jpg)

Abenteuerliche Raumflugkörper gibts auch zu sehen:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_11.jpg)

Und die Stargazer, eine Lockheed L-1011 TriStar steht auch rum:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_14.jpg)

Ein bisschen zu früh bin ich allerdings doch in Mohave City, denn am 14.04. 2019 wird hier "Stratolaunch", das grösste bisher gebaute Flugzeug (zwei Rümpfe, sechs 747 Triebwerke) zum Jungfernflug abheben. das hätte ich wirklich gerne gesehen. Vermutlich steht das Ungetüm bei meinem Besuch schon irgendwo rum. Gesehen habe ich leider nichts. Wusste aber auch bis gestern nichtmal von der Existenz dieses Monsters.

Von Mohave City fahre ich weiter nach Süden. Mein Plan ist es, irgendwo in der Nähe von Lancaster einen Campingplatz zu finden oder irgendwo wild zu campen. Sonntag früh will ich mich ins Mohnblumengetümmel stürzen. Irgendwann nach fünf bin ich dann schon ziemlich nah am California Poppy Preserve. Schon weit ausserhalb des Schutzgebietes ist alles nur noch orange. Unfassbare Mengen an Mohnblumen. Überall. Und entsprechend viele Leute sind hier unterwegs. Obwohl, es verläuft sich eigentlich. So richtig schlimm ist es nicht. Da werde ich morgen viel mehr Mohn-Chaos erleben ;)  Die überall präsenten Strommasten stören ein wenig, aber sehenswert ist das hier allemal!

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_15.jpg)

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(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_17.jpg)

Das erste Mal auf der gesamten Reise fallen mir hier auch ein paar "selfienierende" Asiaten auf. Sonst immer und überall an den schönen Orten dieses Planeten anzutreffen haben sich sich bisher ehr rar gemacht.

Die nächsten zwei Stunden verbringe ich damit, einen Lagerplatz für die Nacht zu finden. In den Mohnfeldern rings um Lancaster wird das nichts. Keine schönen Plätze, fast alles privates Land. Zu viel Zivilisation. Also fahre ich weiter nach Süden in den Angeles National Forest. Alle hier in meiner Karte verzeichneten Campingplätze (ok, sehr viele sind es jetzt auch nicht gerade) existieren nicht (mehr?) oder ich kann sie nicht finden. Die Gegend ist schön. Grünes waldiges Hügelland, hier und da ein paar kleine Seen, kleine Ortschaften. Dazwischen ist alles heftig zersiedelt, massig Ferienhäuser, alles eingezäuntes Privatland. Nichts zum Übernachten. Meine Wikicamps USA App listet - noch reichlich weit entfernt - eine OHV (off highway vehicle) Recreation Area als mögliche Campingoption auf. Diese Dinger haben sich bisher ja immer als benutzbar herausgestellt und angesichts der späten Stunde sehe ich darin auch die einzige Möglichkeit für heute Nacht.  Endlich ist die Zufahrt erreicht! Ich muss allerdings noch sechs oder acht sehr rumpelige Meilen auf einer üblen dirt road zurücklegen um zum Ende der Piste zu gelangen. Hier gibt es einen grossen Parkplatz, ein paar Campingtische und Shelters, sogar zwei Klos. Ab hier gehts nur noch für echte offroad-Gefährte weiter. Nichts fürs weisse Dickerchen! Und es ist noch ziemlich was los! Klar, Samstag Abend, schönes Wetter. Jede Menge kleine und grosse Jungs probieren ihre dirt bikes, Quads und Jeeps aus. Würde ich jetzt auch gerne, hätte ich sowas ;)
Ich suche mir etwas abseits einen Stellplatz und verwandele den - hier besonders brav wirkenden - Ford wieder in ein Nachtlager.

Schaut man in die richtige Richtung ist der Stellplatz gar nicht so schlecht:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_18.jpg)

Wie immer wird etwas gekocht, Holz zum feuern vorbereitet, Bilder werden gesichert. Mein Fünf-Dollar-Campingstuhl tut gute Dienste beim Lesen. Ab und an kommen ein paar jugendliche dirt biker auffällig nahe vorbeigefahren. Vermutlich um zu sondieren, was sich hier für ein Fremdling niedergelassen hat. Nach 19:00 wirds dann langsam dunkel, die meisten der Offroader verschwinden runter in die Zivilisation. Nur ein paar ausgelassene Mexikaner feiern noch drüben auf dem Parkplatz. Wie die wohl nach hause kommen wollen? "Don´t drink and drive" scheint man hier nicht so genau zu nehmen. Irgendwann nach 20 Uhr verschwinden die auch, teils mit ganz normalen PKW. Damit hätte ich die Zufahrt hier rauf nicht gewagt, aber die Jungs werden wissen was sie tun. Sind sicher nicht zum ersten mal hier. Ich jedoch schon ;)

Langsam kehrt Ruhe ein im Texas Caynon OHV RCA:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_19.jpg)

Und dann ists hier oben auch richtig schön:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_20.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d08_21.jpg)

202 Meilen heute.
Gesamtausgaben heute: 20 $ für Sprit in Green Valley im Angeles National Forest.  Sonst nix. Billigster Tag der Reise.
Ihr ahnt es eh schon...  Es war mal wieder ein sehr toller Tag! :)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 16.04.2019, 11:13 Uhr
Toller Farben - der Mohn, das Wasser, der Himmel und der Schnee, auch wenn weiß eigentlich keine Farbe ist  :rollen:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: wolfi am 16.04.2019, 20:48 Uhr
ich muss mich jetzt auch mal melden und Dankeschön! sagen für den tollen Bericht und die phantastischen Bilder - umwerfend gut!
Ein paar (eigentlich recht wenige ...) der von Dir angesteuerten highlights habe ich ja auch schon über die Jahrzehnte hinweg kennengelernt (zwischen 1984 und 2010 ...) aber es gibt ja offfensichtlich noch so viel Beeindruckendes, nochmals Danke!

Etwas OT re TV channels:
Bruce Springsteen hat sie ja genau gezählt.
57 channels and nothing on ...
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 16.04.2019, 21:29 Uhr
Toller Farben - der Mohn, das Wasser, der Himmel und der Schnee, auch wenn weiß eigentlich keine Farbe ist  :rollen:

die berühmten Fuji-Farben halt. Nicht jeder mag das. ich verwende die X-T3 meistens mit der Velvia-Simulation. Den guten alten Velvia-Diafilm habe ich schon früher immer gerne genommen. Der letzte wurde übrigens 2003 - fast zur gleichen Jahreszeit - in Kalifornien "verschossen".

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 16.04.2019, 21:32 Uhr
ich muss mich jetzt auch mal melden und Dankeschön! sagen für den tollen Bericht und die phantastischen Bilder - umwerfend gut!
Ein paar (eigentlich recht wenige ...) der von Dir angesteuerten highlights habe ich ja auch schon über die Jahrzehnte hinweg kennengelernt (zwischen 1984 und 2010 ...) aber es gibt ja offfensichtlich noch so viel Beeindruckendes, nochmals Danke!

Etwas OT re TV channels:
Bruce Springsteen hat sie ja genau gezählt.
57 channels and nothing on ...

danke, danke, danke!
Die wirklich schönen Ziele liegen ja meistens abseits der bekannten Hotspots. Das lag dieses Mal aber wirklich auch zu einem grossen Teil am "Super Bloom". Viele dieser blütenreichen Gegenden sind zu anderen Jahreszeiten (und offenbar auch in anderen Jahren) ehr ziemlich langweilig.

An die "57 channels" habe ich auch öfter gedacht. Der Song war des öfteren in meinem Kopf präsent. Naja... zumindest immer dann wenn ich einen Fernseher hatte. War zum Glück nicht so oft der Fall ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 16.04.2019, 22:40 Uhr
Sonntag, 31.03.2019: Super Bloom - to the max!

Der Super Bloom nimmt kein Ende und heute wird ein neues Level erreicht. Soviel schon mal vorweg. Aber der Reihe nach....

Als ich gegen 7:00 im Texas Canyon OHV RCA erwache bin ich alleine. Kein Mensch - ausser mir - hat hier oben übernachtet. Finde ich ganz gut, denn so habe ich die überdachten Sitzplätze am grossen Parkplatz ganz für mich allein und freie Platzwahl. Luxussorgen schon wieder: wo habe ich die beste Aussicht?

Hier?
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d09_01.jpg)

Ja, das passt!
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Es wird ein wenig gekocht und gebraten. Heute mal kein Jalapeno-Käse Toast sondern schon zum Frühstück ein Hormel-Chili. Muss weg, leider habe ich nicht mehr wirklich viel Zeit in Amerika und etwas zu viel Vorräte. Was solls, der Tag könnte nun wirklich schlechter starten (ok, gesünder auch. Aber das gibts dann wieder zuhause ;) ). 13°C, wolkenlos. Völlige Einsamkeit. Mir gefällts!

Ich mache mich langsam auf den Weg runter, Richtung Lancaster. Wie immer auf "Rückwegen" ist die Strecke gefühlt viel kürzer und ich kenne von gestern Abend noch die paar richtig üblen Stellen und umfahre sie routiniert. Frage mich echt, wie die Jungs gestern mit ihrem PKW hier unversehrt durchgekommen sind. Jahrelange Erfahrung vermutlich ;)
In Lancaster stoppe ich beim WalMart, kaufe Wasser, Käse, Baguette und zwei Hemden (einziger Klamottenkauf der ganzen Reise!). Dann gehts weiter zum California Poppy Preserve. Eigentlich keine gute Idee an einem sonnigen, wolkenlosen Sonntag Spätvormittag. Aber ich bin nun mal gerade hier und es liegt am Weg und so ein bisschen wars ja auch ein Ziel der Reise.

Schon ein paar Meilen vor dem Ziel fängt die Mohn-Pracht wieder an. Es ist wirklich unglaublich! Milliarden Blüten (und leider zu viele Strommasten) ....
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Es werden immer mehr (Blüten, die Strommasten kann man "ausblenden")... und auch immer mehr Menschen. Aber noch verläuft es sich.
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Crazy Poppy Overkill!
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Und je näher ich dem eigentliche "Preserve" komme desto voller wird es. Endlose Autoreihen am Strassenrand, der Verkehr kommt fast völlig zu erliegen. ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich wirklich ins "Preserve" will.
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Erstaunlicherweise ist zwischen den Blumen gar nicht so ein Gedränge, wie es die Automassen vermuten lassen. Klar, diverse Asiaten hier, die sich in allen möglichen Posen zwischen den Mohnblüten selfinieren, aber auch das sind eigentlich weniger als man an so einem populären Ort um diese Zeit erwarten würde. Aber auch irgendwie klar, so eine Reise ist kaum planbar, schon gar nicht aus Übersee. Ich habe wohl schon wieder riesengrosses Glück, genau zu der Zeit hier zu sein. Und selbst für diesen "overcrowded Sunday" ist es ziemlich toll. Ein paar hundert Meter weg vom Mainstream und man hat die Blütenpracht fast für sich alleine.

Gegen 10:45 entschliesse ich mach dann dennoch zur Flucht. Es wird immer voller, tausende neuer Besucher strömen hier her. Ein Vorwärtskommen wird immer schwerer, stop-and-go. Mehr stop. Ich schere aus der Reihe aus und drehe um. Nicht als einziger. Warum muss man sich das antun? Drumherum blüht es auch ganz wunderbar und es ist wesentlich weniger los. Der Mensch ist halt doch ein Herdentier ;)

Ich fahre nach Nordwesten, Richtung Interstate 5. Auf dem Weg dorthin passiere ich noch viele knallbunte Blumen-Felder in grosser Entfernung. Auch das sieht schön aus. Wie farbige Teppiche auf den Bergen.

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Gegen halb zwölf treffe ich bei Gorman auf den Interstate 5, dem ich nur wenige Meilen nordwärts folge um dann nach Westen abzubiegen. Es geht über Frazier Park Richtung Highway 38. Mit einem kleinen Abstecher zur Mittagszeit, eine Stichstrasse hoch in die Berge für ein Mittags-Picknick. Sonnig, warm, Wunderbar. habe noch so viel Futter und Gas übrig, das schon wieder ein Süppchen gekocht wird. Fressreise ;) Keine Bilder!

Dann gehts weiter durchs Bärenland und schöne Berglandschaft:
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Gefühlte Millionen Kurven später ...
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... erreiche ich den Highway 166, auf dem ich auch wieder nur ganz kurz nach Norden fahre, um dann ins Carrizo Plain National Monument einzubiegen (Foto fake, das Schild steht eigentlich am nordwestlichen Eingang, nicht im Südosten. Sorry ;) )
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Und da schlägt der Super Bloom wieder voll zu. Knallbunt (ja ja, ich wiederhole mich ;) ). Viele Leute unterwegs, aber auch gerade noch so, dass es nicht nervt. Eine super-staubige dirt road führt fast 50 km durch die Hochebene. Der mühsam gereinigte Ford verstaubt mit jedem Yard ein bisschen mehr. Aber egal, das lohnt sich trotzdem!

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Was ich dann nördlich von der Piste sehe sieht zunächst wie ein See aus. Ist aber keiner! Es ist ein Meer aus blauen Blüten, mitten zwischen all dem Gelb und Grün:
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Da muss ich abbiegen. Die grauselig staubige Piste - jedes Auto wirbelt meterhohe Staubwolken auf - führt eine Meile nach Norden zu einem gut gefüllten Parkplatz. Von hier ist es noch knapp eine Meile zu Fuss und dann steht man mitten im Blau. Auch wieder arg unwirklich. Und trotz der recht vielen Leute hier ist es nicht nervig. Die Massen verlaufen sich mal wieder, das Areal ist riesengross...

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Einige staubige Meilen weiter nordwestlich komme ich dann zum Soda Lake. Salzig weisse Ufer, unwirklich bunter Hintergrund. Scharf abgezeichnete Linien aus weisem Salz und gelben Blüten. Irre!
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(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d09_20.jpg)

Später fahre ich dann noch verdammt weit auf dem Highway 58 nach Westen, biege irgendwann nach Süden ab auf schmale und immer schmalere Seitenstrassen, die zudem auch immer rumpeliger werden.

Schön ists hier:
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Wikicamps USA kennt hier ein paar Campingplätze. Und tatsächlich existiert der erste in der App gelistete Platz auch wirklich. La Panza, direkt an einer rumpeligen kurvigen dirt road. Völlig einsam, selbst die Zufahrt ist eine gewisse "challenge": tief ausgefahrene Spurrinnen, ein Bach der die Piste quert.
Keine weiteren Besucher. Self registration. Schmale 10 Dollar. Ausser ein paar schönen Stellplätzen und ein paar Plumpsklos gibts hier nichts. Reicht aber auch völlig aus. Mehr würde nur stören hier!
Naja, Mountain Lions gibts noch. Zumindest sagt das ein entsprechendes Schild.

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Man soll sich also wehren, wenn die Viecher zudringlich werden. Zum Glück habe ich ja jetzt eine scharfe Axt. Die weicht an diesem Abend nicht von meiner Seite. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, einen Puma zu Gesicht zu bekommen vermutlich eben so gering ist wie die Chance, ihn im Falle eines Angriffes erfolgreich abzuwehren. Das Kätzchen wird sich aber nicht zeigen heute Abend, soviel schon mal vorweg. Auch wenn ich versuche, es mit lecker (?) Essensgerüchen anzulocken ;)

Kurz vor 18 Uhr kriege ich dann doch noch Besuch. Nicht vom Mountain Lion, sondern von ein paar Leuten aus Oregon, die mit ihrem Subaru Outback gerade angekommen sind. Seltsam scheue Leute. Normalerweise freue ich mich an solchen Plätzen ja über Gleichgesinnte, aber hier kommt kein Gespräch zu stande. Auch ok, muss ja nicht sein.

Im engen Tal habe ich ganz vorne am Eingang zum Campingplatz noch den Platz erwischt, der am längsten Sonne hat. Auto schlaftauglich machen, Holz hacken, Bilder sichern, bisschen in der Umgebung rumwandern. Was man halt so macht ;)

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Und kochen natürlich ;)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d09_24.jpg)

Später wird das Holz verfeuert. Alles was noch übrig ist. Morgen Abend bin ich an der Küste in Ventura, im Motel. Da haben sie offenes Feuer nicht so gerne . Ich sitze noch lange am Feuer, lese ein wenig, reflektiere die zurückliegende Reise. Es hätte nicht besser laufen können (habe ich schon öfter geschrieben die letzten Tage, oder? ;) ). Und morgen Abend in Ventura wird noch eine völlig unerwartete "Abschlussveranstaltung" auf mich warten. So viel vorweg: es wird laut und wild!

Spät abends kommt noch eine vierköpfige Familie mit ihrem Mercedes Sprinter 4x4 Camper (hier heisst das Ding Dodge RAM 2500 ProMaster) auf den Campingplatz. Diese Mercedes-Camper sieht man in Kalifornien oft. Coole Dinger, aber vermutlich auch schweineteuer.
Immerhin zwei kleine Kinder dabei. Und wie ich vom Warnschild gelernt habe fressen die Berglöwen diese ja besonders gerne. Alles sicher also ;)

Schon schlechtere Abende gehabt:
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202 Meilen gefahren.
Milliarden Blüten gesehen.
Null Mountain Lions.
Erstaunlich: auch hier unten im Tal, "in the middle of nowhere" brauchbarer 4G-Empfang. Einerseits toll, andererseits fühlt man sich damit nicht mehr so "remote" wie noch vor wenigen Jahren. Brave new world....

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 16.04.2019, 23:17 Uhr
ich versuche Mal, den Rest des Weges nach Ventura morgen noch zu schreiben. Bin aber nicht ischer, ob das zu schaffen ist.
Eventuell gehts erst nach Ostern weiter.
Der Rückreisetag, sowas wie ein Epilog  und eventuell eine Zusammenfassung kommen definitiv erst nach Ostern.

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Moe am 17.04.2019, 10:12 Uhr
Danke Lurvig für diesen tollen Bericht!
Von dir zu lesen und die Bilder zu sehen da kommt richtig Sehnsucht auf Richtung Westen.
2010 als wir unsere erste USA Reise antraten hatte ich mir auch von dir viele Tipps notiert.
Z.B. das man unter der Rückbank des Wrangler Unlimited prima eine große Schaufel verstauen kann.  8)
Heuer gehts mittlerweile zum 8ten mal und mit zwei Kids "rüber", Washington DC, Virginia, North and South Carolina.
Nach drei Jahren "Strandurlaub" in Florida wieder ein kleiner Roadtrip wenns den Kindern gefällt gehts nächstes Jahr in den Westen.  :D
Was hat dich die Lake View Lodge gekostet? 2010 haben wir für eine Nacht 111$ bezahlt.

Grüße

Moe
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 17.04.2019, 10:28 Uhr
Ich wiederhole mich: Supertolle Farben! So schön kann es live eigentlich gar nicht sein  :verwirrt:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 17.04.2019, 10:36 Uhr
Was hat dich die Lake View Lodge gekostet? 2010 haben wir für eine Nacht 111$ bezahlt.

um die 100 Dollar habe ich auch bezahlt. Genau weiss ichs nicht, müsste ich heute abend mal nachsehen.

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 17.04.2019, 10:38 Uhr
Ich wiederhole mich: Supertolle Farben! So schön kann es live eigentlich gar nicht sein  :verwirrt:

wie schon erwähnt: die Fuji Velvia Farben sind schon recht knallig, das gefällt nicht jedem.
Aber völlig übertrieben sind sie nicht, die Blumen - vor allem der Mohn - war schon unwirklich kräftig farbig!

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: wolfi am 17.04.2019, 14:57 Uhr
Man muss ja auch den Gegensatz sehen zwischen den doch meist etwas dunkleren roten Felsen und den Blumen.
So eine Art superbloom (aber nicht vergleicbar mit den Bildern hier) ist uns mal passiert Ende März im Death Valley - da konnten die Leute (uns eingeschlossen) auch nicht genug kriegen und haben alle par Meter/Yards angehalten
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 17.04.2019, 23:01 Uhr
Montag, 01.04.2019: ocean front and punk rock

Spät bin ich dran heute, es ist weit nach 8:00 als ich aus dem Ford klettere. Kein Katzenbesuch heute Nacht. Draussen alles ruhig, es ist immerhin schon sonnig und mit 19° auch sehr mild im tiefen Tal des La Panza Campground.
Es wird noch gut eine Stunde dauern, bis endlich wieder "on the road" bin. Diverse Sachen lasse ich hier auf dem Campingplatz zurück: halbvolle Gaskartuschen, den Campingstuhl, ein paar Plastikboxen, meine deutsche Spielzeug-Axt und etwas Kleinkram. Keinen Müll (den nehme ich mit) sondern Sachen, die andere Camper vielleicht noch brauchen können. Versehen mit einem Schild damit jeder weiss, dass das Zeug zu haben ist. Habe ich früher auch immer so gemacht und ich denke, dass der Kram einen Abnehmer finden wird. Gerade auf diesen ehr entlegenen Plätzen, die nicht das typische Anlaufziel für Luxus-Camper mit ihren Reisebusgrossen Wohnmobilen sind.

Ich versuche, in einer Schleife - will nicht den gleichen Weg wie gestern fahren - zurück zum Highway 58 zu kommen. Das gelingt dank ein paar Wegweisern und mit Hilfe des Garmin auch ganz gut. Die Piste ist alles. von ziemlich eben bis ziemlich rumpelig. Ein paar flache, klare Bäche müssen durchfahren werden. Klappt problemlos.

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Dann kommt eine grosse, lange, braune "Pfütze". So viel tiefer kann die auch nicht sein. Denke ich. Also "Mud & Rut"-Programm eingelegt, Automatik manuell in den zweiten Gang gesetzt und mit etwas Schwung los. Nicht zu schnell, eine zu hohe Bugwelle kann gefährlich sein, wenn es doch tiefer wird und man ein Auto ohne nennenswerte Wattiefe hat. Der Ford stürzt sich in die Fluten, gibt sich Mühe und .... ungefähr in der Mitte des braunen Tümpels drohen die Räder den Grip zu verlieren. Ein wenig unmotiviertes Herumgedrehe, die Fuhre wird langsamer und ich sehe mich schon aus der Brühe herauswaten. Knietief womöglich.
Es geht aber gerade nochmal gut, am Ende ziehen die zweihundertachzig Pferde den dicken weissen Brocken halbwegs zuverlässig aus dem Sumpf. Ui.... das hätte auch anders enden können. Immerhin ist die Moterhaube jetzt schön verschlammt, es gab doch eine etwas höhere Bugwelle als erwartet. Aber ich bin durchgekommen und der Motor läuft auch nach der gründlichen Spülung noch wie eh und jeh.

Der Rest der Piste bis zum Highway ist stellenweise recht rau, aber nicht mehr kritisch. Es geht zügig voran.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_02.jpg)

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_03.jpg)

Das Umland wird immer grüner. Schöne Gegend hier Und kaum bin ich auf dem 58 gelandet gibts hier am Strassenrand auch wieder diverse gelbe Blütenfelder. Selbst hier und heute am Montag morgen, abseits der grossen Ortschaften sind doch einige Blüten-Touristen - soweit ich erkennen kann alles Einheimische - unterwegs.

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Gegen 11:20 erreiche ich bei Pismo Beach den Ozean. Kurzer Besuch am Stand. Wenig spannend, es gibt schönere Stellen am Pazifik (z.B. in Japan ;)  ). Interessanter finde ich die grosse Gruppe noch grösserer Wohnwagen, die sich unweit des Strandes sammelt. Man rüstet offenbar zum Aufbruch. So komfortabel es ja auch in so einem Ding sein möchte, ich möchte nicht mit so einem Koloss am Haken herumfahren müssen. Und eigentlich reichen mir auch Kofferraum, Schlafsack und Lagerfeuer!

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Leider hat es sich mit Camping ja jetzt auf dieser Reise erledigt. Heute Abend werde ich in Ventura einlaufen, ganz unspektakulär mein Motel 6 Zimmer beziehen und die Reise damit so gut wie beenden. Ein bisschen Wehmut macht sich breit, aber ich habe ja noch den Rest des Tages an der Pazifikküste und morgen fast noch den ganzen Tag um nach L.A. zu kommen.

Etwas weiter südlich am endlos langen Pismo Beach mache ich dann doch mal einen Abstecher ans Meer. Wenigstens mal einen Fuss reintauchen. Hier darf man ganz legal - nach Bezahlung - auch mit dem Auto am Stand herumfahren und auch übernachten. Habe ich 2003 schon mal gemacht. Heute bin ich nur zu Fuss im Sand und im (flachen) Wasser unterwegs. Andere treiben ihre Spielzeuge hier mit ordentlich Speed durch den tiefen Sand.

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Auf dem Weg nach Süden stoppe ich an den wenigen frei zugänglichen Stränden jeweils kurz. Es gibt zwar eine Menge schöner State Parks hier, direkt am Meer. Aber jeweils zehn Dollar für ein paar Minuten und ein oder zwei Fotos zu zahlen passt irgendwie auch nicht. Am Refugio State Park gönne ich mir dann doch gegen Bezahlung einen etwas längeren Aufenthalt. Sand, Sonne, Palmen. Mittagessen (Reste kochen), etwas ausruhen. Für wirklich tolle Fotos reichts aber nicht. Es ist halt Sand und Meer und leicht dunstiger Himmel. Kein Bild!

Bei Gaviola wirds dann schon wieder etwas schöner. Hier gibts wenigstens ein paar Vordergründe, die man ins Bild "bauen" kann.

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Und so gehts weiter nach Süden....

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Bis ich gegen 15:20 das vornehme und schicke Santa Barbara erreiche. Immerhin kann man hier fast überall fast direkt an der ocean front kostenlos parken. Ich stoppe hier und da, schaue etwas herum. Ziemlich nobel. Und das typische So-Cal Klischee wird auch allenortens bedient: nur (mehr oder weniger ;) ) schöne, fitte, sportliche Menschen unterwegs. Viele davon sehen bei etwas genauerem Hinsehen allerdings arg künstlich aus. Trendige Mode-Hunde gehören hier auch dazu. An sowas hat man sich schnell sattgesehen. Absolut nicht mein Ding.

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Auf einem Parkplatz parke ich dann absichtlich direkt neben einem Toyota 4Runner, nur für das Foto. Links das dicke Pummelchen, rechts das Gefährt, das ich gerne für die Tour gehabt hätte. Solls bei Hertz ja durchaus geben.
Ach was solls, der Ford hat sich doch eigentlich ganz gut gemacht. Und er wird auch auf den letzten paar hundert Meilen nicht wirklich enttäuschen.  Ich will mal nicht meckern!

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Nicht mehr weit bis Ventura. Etwas nördlich des Faria Beach Park reihen sich auf etliche Meilen hunderte Camper direkt am Highway.... oder am Strand, je nach dem wie man das sehen will. 98% Surfer. Was machen die eigentlich alle hier an einem Montag nachmittag? Muss in Kalifornien keiner mehr arbeiten? Alles Silicon Valley Millionäre mit unendlich Freizeit. Einige der Campingmobile lassen das vermuten, die Mehrzahl jedoch nicht. Ganz normale Leute wohl, die einfach ein paar Tage frei haben und ihre Zeit auf den Wellen verbringen. Schönere Stellplätze als diese gibt es sicher. Aber so nah am Strand? Das muss man schon suchen.

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Kurz vor 17:00 erreiche ich Ventura. Endstation für heute. Zunächst mal bemühe ich Google Maps mir den Weg zu einem car wash zu suchen. So eingesaut und zugestaubt kann ich den Explorer morgen einfach nicht guten Gewissens zurückgeben. Zudem saut man sich bei jedem Körperkontakt mit dem Ford nur unnötig ein. man sieht das auf dem weissen Lack gar nicht so, aber an den ständigen derben Dreckspuren auf ehr dunklen Klamotten schon.  Ein paar Meilen weiter und um drei Dollar leichter sieht das Ding wieder ganz ordentlich aus. Ordentlich genug, um vor dem "noblen" (LOL) Motel 6 Ventura Downtown einzuparken. 16:54. Final engine stop für heute.

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Einchecken geht problemlos. Der Motelier ist nett, wie eigentlich immer in USA. Gibt ein paar Tipps für die Umgebung, erklärt mir den (kurzen) Weg zum Strand, den (kurzen) Weg nach downtown und betont mehrfach, dass es absolut sicher sei, hier auch nachts zu Fuss unterwegs zu sein. Schön, denn genau das habe ich vor! Das Zimmer ist absolut in Ordnung, eines der "neuen" Motel 6 Designs (Holzimitat-Fussboden, klares, einfaches Design, sieht irgendwie ein wenig wie IKEA aus). Es ist perfekt sauber, das Bett ist bequem, ich kann fast direkt vor dem Zimmer parken und sonderlich laut scheint es auch nicht zu sein. Der Parkplatz steht voller "Arbeitsfahrzeuge". Pickup Trucks diverser Gewerbe. Hier scheinen viele Monteure abzusteigen. Ein paar Zimmer weiter steht die Tür weit offen, ein paar Mexikaner machen live-Musik, der Tequila wird herumgereicht. Stört überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Die Jungs sind lustig, feiern den verdienten Feierabend und um knapp 18:00 ist das ja wohl absolut erlaubt! "it´s five o´clock somewhere"

Ich mache mich nach kurzer Rast und dem kompletten Entladen/Entrümpeln des Autos dann auch mal auf ins Leben. Zunächst mal an den Strand, runter zum Pier.

Ventura Pier:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_13.jpg)

Ventura Pier close up:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_14.jpg)

Wo bleibt "The Hoff"?
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_15.jpg)

Dann rauf nach downtown:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_16.jpg)

Und durch schicke Wohnviertel:
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Und zum sunset wieder runter zur Pier
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_19.jpg)

Ein Japaner und ich sind die einzigen Stativ-bewehrten Fotografen an diesem Abend. Lohnt sich aber!
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(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_21.jpg)

Halb acht, die Sonne ist fast weg. Jetzt kann man auch mal rauf auf die Seebrücke:
(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_22.jpg)

Am "Fusse" des Piers gibts ein paar Restaurants, auch eins das mit Fisch und Seafood wirbt. Quabbeliges Seegewürm kann ich ja nun gar nicht, aber Fisch geht eigentlich immer. Solch "exclusiven" Plätze sind meist teuer, aber das ist mir heute Abend auch egal. Um so mehr staune ich, als die Fish&Chips dann für nicht mal sieben Dollar angeboten werden (das ist immerhin Ventura am Pazifik, nicht das olle Dresden an der Elbe ;) ). Da kann man jetzt nicht so viel falsch machen. Bestellt, kurz gewartet und was kommt ist nicht mal schlecht. Nicht irre viel, aber solide Qualität, durchaus lecker. Wenn man sowas mag. Ess ich zuhause nie, aber auf Reisen schon (das letzte Mal in Schottland ;) ). Urlaub muss - zumindest kulinarisch - (und für mich) nicht gesund sein. Fisch&Chips&Beer&Jose! ;) Zuhause gibts sowas nicht, da ist es aber auch erheblich einfacher, halbwegs "gut" und etwas gesünder zu essen.

(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d10_23.jpg)

Es ist kurz nach acht. Ich beschliesse, über einen kurzen Umweg durch downtown Ventura zurück zum Motel zu laufen. Ein oder zwei Kilometer, das schadet nach der Kalorienbombe sicher nicht. Leider muss ja heute abend noch der Koffer gepackt werden. Soweit der Plan. Es wird jedoch anders kommen...  Koffer, sowas von egal!

Gegen 20:15 laufe ich die East Main runter, eigentlich nur ein Umweg zum  Motel. Ich habe einfach keine Lust auf Koffer packen. Kinda bikeshedding ;)
Ich komme an einem Pub/Club(?) vorbei, höre drinnen laute Live Musik. Klingt nicht so übel. Aber ich muss ja Koffer packen.
Vielleicht wenigstens ein Bier? Immerhin ist er der letzte Abend, irgendwie. Aber ich muss ja Koffer packen.
Draussen hängt ein Poster. Irgend ein Live Musik Abend. Mit verschiedenen Bands. Kenne keine einzige. Muss ja auch Koffer packen.
Aber schnell ein Bier? .....
Scheiss aufs Koffer packen! Kann ich auch morgen früh machen!

Drinnen spielt irgend eine völlig unbekannte Indie-Rock Band. Nicht schlecht. Aber auch nicht das grosse Ding. Als Begleitmusik zu einem ziemlich leckeren IPA reichts aber allemal.
Die Indie-Rocker räumen die Bühne.
Die Combo, die jetzt auf die Bühne steigt stellt sich kurz und knapp vor mit "We are Gymshorts" (da haben selbst Motörhead mehr Worte verloren!). Und dann gehts ab. Laut, schnell, dreckig, rotzig. Punkrock vom feinsten! Habe ich früher schon gemocht, mag ich immer noch. Und oft sind es die kleinen unbekannten Bands die das so richtig gut können! Die Combo rockt den Laden! Irre Stimmung. Viele Besucher sind nicht hier, ich schätze mal so 40, vielleicht 50. Das ganze erinnert mich irgendwie an - nie gesehene - US Fernsehserien der späten 80er, frühen 90er. Zumindest stelle ich mir die so vor ;)  Die Band spielt mit einer unglaublichen Power und Freude. Auf dem dancefloor ist die Hölle los: die (einzig wahre)  "Dorfschöhnheit" (dabei ist Ventura ja nun durchaus eine grosse Stadt) geht ab wie der Teufel: wilde blonde Mähne, knappes pinkfarbenes Kleidchen, Doc Martens Stiefel. Die restlichen "teenage dirtbags" (ok, ein paar scheinen sicher weit über 20 zu sein) tanzen einen wilden Pogo mit ihr. Es ist mal wieder soooo unwirklich! Und einfach nur grossartig! Niemals wäre ich gezielt hier her gegangen. Aber Meister Zufall hats mal wieder perfekt eingefädelt!
Der "alte " Besucher aus Deutschland (nein, ich tanze nicht mit, konnte ich schon früher nicht ;) ) hebt den  Altersdurchschnitt in dem Laden sicher um mindestens ein Jahrzehnt (oder mehr ;) ). Stört aber keinen. Keiner guckt mich komisch an. Wir alle haben Spass, die einen beim Tanzen, die anderen beim Zugucken. Was für eine Stimmung... mit nur eine paar dutzend Leuten. Und einer genialen Band!
Ein IPA geht noch, dann gehen "Gymshorts" leider auch von der Bühne. Jetzt kommt eine Reggae  Band, damit kann ich nun allerdings überhaupt nichts anfangen. Die meisten anderen offenbar auch nicht.
Gymshorts haben einen Merchandising Stand, ich frage  die Sängerin, die dort höchstpersönlich verkauft nach einer CD. Sowas altmodisches haben sie aber nicht mehr. Es gibt Vinyl und Tape (ultramodern) oder einen Hinweis auf den download im Netz. Schau ich mir morgen an! Ein wenig Schmalschwatz noch, dann verlasse ich den Laden. Draussen treffe ich auf den Rest der Band , die laden gerade das Equipment in den Van. Auch hier sage ich nochmal Danke! Einfach weil ich das Konzert so extrem gut fand. Die Jungs freuen sich riesig, vermutlich ihr erster Gast aus Deutschland. Ich erfahre, dass sie aus Rhode Island kommen - auch nicht gerade um die Ecke - und morgen schon in Albuquerque spielen werden. Heftig, das sind ein paar Meilen. Wir unterhalten uns noch ein wenig, aber sie haben nicht wirklich Zeit. ich ja auch nicht. Koffer packen. F*******ck!

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Was hat mir Kalifornien da für einen tollen letzten Abend beschert?!?!?!? ich bin zwar etwas angebiert, aber das macht nichts. Koffer packen? Ja doch,  morgen früh!
Ich schau nochmal im Netz nach den Gymshorts, "The United States of America official national band", wie sie sich selbst nennen. Ernst meinen können die das natürlich als Punk-Rocker nicht. Und den Ansagen zwischen ihren Songs  nach zu urteilen sind sie auch alles andere als "Trumpeltiere". Schön, dass es sowas  noch gibt!
Online klingen sie allerdings bei weitem nicht so toll wie live. Ist ja aber immer so. Vielleicht gut, dass ich keine CD kaufen konnte. Wäre womöglich eine Enttäuschung gewesen. So aber bleibt es eine Erinnerung an ein sehr cooles Konzert mit einer wunderbar sympathischen Band!

Irgendwann später falle ich im Motel 6 ins Bett.

190 Meilen gefahren.
Sonnenuntergang am Pazifik.
Wunderbaren Punk-Rock gehört.
Ich trau´s mich ja kaum schon wieder zu schreiben: schöner Tag! Perfekt!

Lurvig

P.S. die Reise ist leider fast zu Ende, aber ein bisschen was gibts noch zu erzählen. Aber erst nach Ostern.
Schöne Feiertage euch!
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: wolfi am 18.04.2019, 10:24 Uhr
Klasse Tag!
Der Highway 1 hat so unendlich viel zu bieten.
Und der Abend natürlich auch   :D

Die Frontfrau erinnert mich an Susan Tedeschi - die macht allerdings mit ihrem Mann Derek Trucks eher Blues Rock, z. B. bei Eric Clapton's Crossroads Guitar Festival welches dieses Jahr nochmals aufgelegt wird ... (Ende der Werbeeinblendung)
Leider gibt es solche kleinen Konzerte in der Pop-Welt ja nicht mehr so oft - über die Jahre haben wir aber auch einige in den USA erlebt, man darf auch mal Glück haben.  :D
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 18.04.2019, 10:49 Uhr
So schnell kann der Urlaub vorbei sein - ich hab es genossen: Tolle Bilder, schöne Erlebnisse und ein netter Bericht
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 18.04.2019, 11:50 Uhr
So schnell kann der Urlaub vorbei sein - ich hab es genossen: Tolle Bilder, schöne Erlebnisse und ein netter Bericht

bisschen was kommt ja noch. Aber erst nächste Woche...
Und ja, natürlich war das viel zu kurz. 

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 18.04.2019, 12:17 Uhr
Der Highway 1 hat so unendlich viel zu bieten.

naja, beim dritten oder vierten Mal wird er dann doch etwas langweilig.
Ich mag den 395, zumindest im nördlichen Teil mittlerweile lieber: viel weniger Verkehr, viel weniger Touristen und man kann die schönen Stellen besuchen ohne jedesmal Eintritt in einem Statepark zu zahlen ;)

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 23.04.2019, 20:51 Uhr
Dienstag, 02.04.2019: farewell California

Ich hasse diesen "letzten Tag". Fast immer, fast bei jeder Reise. Aber irgendwann kommt er eben, lässt sich kaum vermeiden.
Nach der allgemeinen Relativitätstheorie vergeht die Zeit für einen, der sich sehr schnell bewegt langsamer als für einen, der sich im Verhältnis nicht bewegt. Soweit die Theorie. Nach meinen Erfahrungen vergeht die Zeit für einen, der auf Reisen ist - sich also bewegt -  viel schneller als für einen der im Büro hockt, sich also nicht bewegt (gilt aber wohl nur, wenn beide Personen eigentlich die gleiche Person sind ;) ).  Herr Einstein, das müssen wir nochmal diskutieren. Irgendwas stimmt da nicht ganz mit ihrer Theorie!

Aber irgendwie muss man ja auch aus dem "letzen Tag" etwas machen.

Also! Kurz nach 7:00 stehe ich auf, packe den restlichen Kram zusammen und wuchte die erstaunlich wenigen Sachen ins Auto: Koffer, Rucksack, Kamera. Mehr isses nicht heute morgen. Keine "Futterkiste", kein Klappstuhl. Schlafsack und Iso-Matte sind längst verpackt, auf dem Klappstuhl sitzt jetzt bestenfalls ein Mountain Lion .... oben am La Panza Campground.
Das Jalapeno-Toast zum Frühstück fällt auch aus: keine Jalapenos mehr, kein Toast mehr. Und der Kocher liegt irgendwo unter Klamotten und allerlei Krempel tief unten im Koffer. Zeit also, ein Experiment zu wagen: Dienstag früh zu Jack in the Box. Weniger experimentell des Dienstags wegen, sondern weil ich da - wenn überhaupt - vor zig Jahren das letzte Mal gewesen bin. Ohne Erwartungen betrete ich den Laden und bestelle nach dem Studium des Displays ein "Fish Sandwich".

So schlecht ist es gar nicht. Nochmal muss ich das aber auch nicht haben.

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Dann gehts weiter auf dem 101 entlang der Küste, immer nach Süden. Kurs L.A.
Es gibt ein paar schöne Abschnitte hier, aber die Bebauung wird immer dichter. Der Verkehr auch. Dummerweise steht die Filmsimulation der Fuji noch auf "Classic Chrome", aber so ein bisschen passt das ja auch.

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Gegen 10:30 erreiche ich Malibu. Jetzt ist es nicht mehr weit bis L.A. und ich bin eigentlich viel zu früh dran. Soll ich jetzt schon direkt zum Airport fahren oder mich noch irgendwo am Strand in L.A. herumtreiben? Zu beidem habe ich keine Lust und für beides ist es noch viel zu früh. Irgendwann sehe ich ein Strassenschild, dass in den "Malibu Canyon" weisst. Papierkarte und GPS kennen hier eine reichlich kurvige Strasse, die hinauf in den Berge führt und auf der man - auf Umwegen freilich - auch wieder runter auf den 101 kommt. Da biege ich doch einfach mal links ab....

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Anfangs herrscht noch dichter Verkehr, doch je höher ich komme, desto einsamer wird es. Kaum noch Autos unterwegs. Und wenn doch sind es deutsche Nobelkarossen, italienische Sportwagen und englische "Geländewagen" ;)  Hier wohnt das Geld. Während die "normal Reichen" unten am Stand wohnen müssen, wohnen die besser betuchten hier oben in den Bergen. Weit verstreut liegen schicke Anwesen, von wirklich schön bis kitschig protzig. Die meisten kann man aber eh nicht einsehen, sie liegen gut geschützt im Wald.
Irgendwo hier oben - dachte ich zumindest - wohnt auch Thomas Gottschalk. Oder besser: wohnte. Sein Anwesen ist ja vor nicht all zu langer Zeit abgebrannt, wie auch viele andere. Von verbranntem Wald allerdings keine Spur. Muss wohl doch wo anders sein. Eigentlich interessiert mich sowas auch nicht, aber Thommy war mein "ständiger" Begleiter im Radio in den 1980ern... als ich noch jung war und als es in deutschen Landen noch Radio gab, das man hören konnte ohne Gefahr zu laufen, Ohrenkrebs zu bekommen ;) 

high above Malibu:
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Ich schlängele mich wieder herunter, durch tausend Kurven.... Richtung Pazifik. Der Verkehr wird wieder dichter. Hier unten ersetzen die Fords und Chevys die deutschen Karossen . Autotechnisch mag ich das lieber. Aber landschaftlich wars da oben schon schön. Die "Stars" wissen schon, warum sie da wohnen ;)
Früher als erwartet und mit weniger Verkehr als befürchtet komme ich dann wirklich in L.A. an. Ich irre etwas durch Venice, verwerfe den Plan, irgendwo am Strand zu parken dann aber doch schnell wieder. Alles rammelvoll. Autos, Menschen, Trubel. Nicht das, wonach mir gerade ist. Es soll ein leiser Abschied werden (hui, klingt das melancholisch ;)  )

Dockweiler Beach. Hat bisher immer funktioniert, bevor ich L.A. verlassen habe. Ok, so oft war das nun auch wieder nicht, "normalerweise" verlasse ich Denver oder Las Vegas, vielleicht noch San Francisco oder Phoenix. Aber an allen diesen Orten habe ich so meinen Platz zum "Abschied nehmen". Oder nennen wir es mal etwas weniger traurig: zum "Zeit vor dem Abflug totschlagen" ;)

Am Dockweiler hänge ich dann fast zwei Stunden rum. Packe noch etwas Sachen hin und her, schlendere barfuss am Strand entlang, beobachte Wasservögel und Flugzeuge. Der Dockweiler Beach liegt direkt vor dem Flughafen.

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Irgendwann - eigentlich immer noch zu früh - beschliesse ich dann doch, wieder Richtung Flughafen zu fahren. Eventuell auf dem Weg dorthin noch etwas zu essen. Bei Denny´s war ich ja noch gar nicht auf dieser Reise ;)
Als ich gerade aufbrechen will mischt sich ungewohnter Lärm in das mittlerweile vertraute Geräusch der startenden Boeings und Airbus. Und dann kommen sie. Von Norwesten, halb übers Meer fliegen drei Boeing Osprey ziemlich tief auf den LAX zu. Wow! Ich hab schon ne Menge Fluggerät gesehen, aber noch nie eine Osprey in der Luft. Und hier gleich drei. Schade, dass das Tele schon im Rucksack verpackt ist.

Bell-Boeing V-22 Osprey:
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Und kurz dahinter zwei dicke Sikorsky Hubschrauber. Sieht man auch nicht alle Tage. Sitzt da womöglich das Trumpeltier drin? Der ist ja - glaube ich - gelegentlich auch mit so einem Ding unterwegs. 2010 habe ich die Air Force One mit Obama an Board am LAX landen gesehen, das Ding ist genau über mir eingeflogen. War mir irgendwie sympathischer...

Donald, bis du´s ?  :think:
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Keine 20 Minuten später fliegt die selbe Formation wieder ab, die Ospreys voran. Und über dem Ozean kippen sie ihre Rotoren dann nach vorne und beschleunigen wie "richtige" Flugzeuge. Beeindruckende Maschinen... irgendwie.

Zeit, den Dockweiler Beach zu verlassen Am Ausgang dann noch ein Fotomotiv, dass die Reise irgendwie auch zusammenfasst, inclusive blauem Himmel:
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Jetzt aber Denny´s. Zum Abschluss nochmal so richtig ungesund! Zuhause gibts sowas nicht. Ist auch besser so. Aber hier geht das, hier schmeckt das und hier und heute muss das genau jetzt sein!

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Ich habe immer noch Zeit. Will noch nicht zum Flughafen fahren, muss aber doch irgendwie.  Es soll Leute geben, die sich auf den Weg nach Hause freuen, die das "Heimkommen" als schönsten Teil der Reise sehen. Warum verreisen die eigentlich... WTF ???

Umwege werden eingebaut, einfach etwas durch Los Angeles gondeln. Nichts spektakuläres kreuzt meinen Weg, ich fahre einfach rum, bin einfach in Amerika... geniesse es. Ein paar Meilen vor dem Flughafen halte ich auf einem Parkplatz in einer ruhigen, ganz normalen "neighbourhood" an und verpacke den letzten Kleinkram, der so im Ford herumliegt im Koffer. Diese Abschiedsrituale: irgendwie schrecklich, aber auch ein bisschen schön. Ist ja nicht für immer. Dann setze ich mich einfach unter die offene Heckklappe und lasse die Reise Revue passieren. War das toll! Fast schon unheimlich! Absolut perfekt gelaufen. Super Wetter. Soooo viel gesehen, sooo viel erlebt. Noch vor ein paar Jahren habe ich gedacht, ich wäre fertig mit Amerika. Aber nein, da geht noch was. Da geht noch viel, schätze ich!

Der Rest geht dann schnell: Auto abgeben: problemlos. Zum Terminal fahren: problemlos. Gepäck abgeben: problemlos (eingecheckt habe ich gestern abend schon online). Sicherheitskontrolle: problemlos. Star Alliance Lounge: Problem ;)  Darf ich nicht. Naja... damit kann ich nun wirklich leben. Gehe ich eben in eins der vielen Restaurants im Terminal. Japanisch! Kitsune Udon! Mag ich ja extrem gerne. Ist auch lecker, wenn auch nicht so wie in Japan. Dafür drei mal so teuer wie dort ;)

Dann boarding. Ich habe 50B, die vorletzte Reihe - aussen und am Gang - in der Eco der Swiss 777-330ER (Business wollten mir die Eidgenossen kein zweites Mal spendieren ;) ). Die 50 kenne ich aus der 777. Die vorletzte Reihe, nicht unbedingt beliebt, bei seatguru auch ehr negativ beschrieben. Ich reserviere die immer, wenn ich 777 Eco fliege und nichts deutlich besseres zu bekommen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachbarsitz lehr bleibt ist nicht gering, wenn die Kabine nicht völlig gebucht ist. Zudem hat man nur einen Sitznachbarn, irgendwie angenehmer als in einer Dreier- oder Vierer-Reihe.
Die Boeing füllt sich langsam, aber es bleiben Sitze frei. Ich frage die Stewardess "are we fully booked?". "No, not really, there´s a pretty good chance that you will have these two seats for your own". Klingt gut!
Und bleibt auch gut. "Boarding completed". Zwei Sitze für mich. Wahlweise Gang oder Fenster. Und drei Bildschirme vor mir. Ok, weit entfernt vom Hinflug-Erlebnis, aber viel besser als erwartet. Das Grinsen ist nicht ganz so breit wie in der Business, aber es ist da. Nach dieser tollen Reise nun auch noch einen - für Eco-Verhältnisse- tollen Sitzplatz. Was ist denn nur los? Will mich dieses Amerika mit aller Gewalt wieder anfixen? Nachdem ich ihm in den letzten Jahren so oft untreu geworden bin mit Japan und Norwegen, China und Spanien, Taiwan und Oman, Korea, Schweden, Schottland, etc, etc ... Scheint so ;)

Swiss 777-300ER. 50A+B:
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Letzter Blick aufs Flugfeld:
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Die Boeing startet im letzten Tageslicht raus über den Pazifik, schwenkt dann in einer weiten Kurve nach Nordosten und geht auf Kurs Europa.

Wie im Fernsehen: Beverly Hills, Hollywood. Noch 9545km bis Zürich:
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Leaving California...
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Wir überfliegen Las Vegas. Krass, wie abrupt die Lichter der Stadt plötzlich enden und drumherum nur noch alles schwarz ist. Hell-Dunkel-Linien wie mit dem Lineal gezogen. Fotos gelingen leider nicht, zu dunkel schon. Egal aber, ich schaue runter und erinnere mich an tolle Tage in Las Vegas.... zuletzt in 2013.

Tja, Amerika. Du wirst mich wohl doch nicht los. Sieht so aus, als müsste ich wiederkommen...
Jetzt gehts aber erstmal zurück. Durch die Nacht. Nach Zürich. 
Und von dort gibts dann auch noch ein wenig zu berichten.....

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: gecko1a am 23.04.2019, 22:56 Uhr
Schwärm :-)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 24.04.2019, 10:18 Uhr
Die lurvige Relativitätstheorie kann ich bestätigen, leider ist der Einstein tot
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: bacchus85 am 24.04.2019, 14:08 Uhr
Was für eine tolle Reise, was für ein cooler Bericht! Vielen Dank für's Mitnehmen!

Gruß,

Peter
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Simone_JJ am 24.04.2019, 18:25 Uhr
Schöööhööön  :dankeschoen:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 24.04.2019, 21:57 Uhr
Schwärm :-)

Was für eine tolle Reise, was für ein cooler Bericht! Vielen Dank für's Mitnehmen!

Gruß,
Peter

Schöööhööön  :dankeschoen:

danke, danke, danke!
 :)

Dann leg ich gleich mal noch einen Tag nach. Mehr hab ich dann nicht  :heulend:

Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 24.04.2019, 22:45 Uhr
Mittwoch, 03.04.2019: up in the air and back home

Hatte ich vermutlich schon erwähnt: für viele ist das Beste am Reisen das "nach hause kommen". Für mich ist es immer das Schlimmste am Reisen. Nicht, dass es zuhause nicht schön wäre, aber unterwegs sein ist halt ehr mein Ding, so viel mehr mein Ding.

Dienstag abend, die 777 donnert mit über 900 Stundenkilometern über die Staaten, später über Kanada. Drinnen ist davon nicht viel zu spüren. Keine Business diesmal, aber für Eco ein durchaus brauchbarer Sitz. Also genau genommen: zwei Sitze. Ich lese, höre Musik, schaue vermutlich auch ein oder zwei Filme im IFE (weiss ich nicht mal mehr genau, kann also nichts tolles gewesen sein). Schlafen kann ich meist nicht im Flugzeug. Das ist aber in diesem Fall auch ehr von Vorteil. Wenn ich zuhause angekommen bin wird es früher Abend sein. Dann ist es besser, wirklich müde zu sein um den Jetlag zu überwinden. Aber bis dahin dauerts noch 15 Stunden oder so.
Auf dem Smartphone schaue ich ein paar Folgen "Good Morning Call", eine eigentlich gruselig schmalzige japanische Teenie-Serie. Mir gefällts trotzdem. Es zeigt durchaus was vom japanischen Alltag und hilft, meine knapp 30 japanischen Alltagsworte aufzufrischen. Ich freue mich wie verrückt, wenn ich mal ein Wort oder einen halben Satz "verstehe" ;)  In ein paar Tagen gehts ja wieder nach Japan :)

Nach etwa elf Stunden, gegen 15:15 Ortszeit, radieren die 12 Reifen des Hauptfahrwerks der Triple-Seven einen breiten schwarzen Streifen auf die Rollbahn des ZRH. Sekunden später setzt auch das Bugfahrwerk auf. An meinem Burger-Übergewicht wirds hoffentlich nicht liegen... ;)
Europa hat mich wieder.

Kurz vor der Landung in Zürich:
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Das Aussteigen dauert diesmal länger als am LAX. Klar, ich sitze auch ganz hinten. Ist aber völlig egal, ich habs nicht eilig. Mehr als drei Stunden Zeit bis zum "finalen" Flug nach hause. Grossartig kompliziertes Einreiseprozedere gibts hier auch nicht. Ehrlich gesagt hab ich völlig vergessen, wie das ablief. Also offenbar völlig unspektakulär ;)
Es bleiben immer noch gut zweieinhalb Stunden Zeit zu killen. Star Alliance Lounge also! ich bin zwar nicht Business geflogen, darf aber als einfacher "silberner" Lufthansa FTL nach einem Langstreckenflug mit Swiss auch in Zürich in die Lounge. Und die ist - auch heute wieder - eine angenehme Oase. Kaum Leute hier, ruhig, entspannt, brauchbares Essen, Drinks sowieso. Und diese wunderbare Aussichtsterasse. Mal wieder bei bestem Frühlingswetter!

"meine" HB-JNH:
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Swiss 777-300ER, nicht meine ;)
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Edelweiss Airbus 340:
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Irgendwann habe ich genug gegessen, getrunken, geschaut und ausgeruht und mache mich auf den Weg zum Abflugterminal. Die Swiss-Damen sagten mir, das ich dafür besser etwas mehr Zeit einplanen solle.
Viel zu früh bin ich dort.

Naja, hier gibts auch eine Star Alliance Lounge. Esse ich halt noch was und nehme einen Drink.
Dummer Fehler. Was mich hier erwartet ist so ziemlich genau das, was ich nicht erleben will: Es ist rammelvoll. Rammelvoll mit Businesskaspern aller Art. Einer wichtiger als der andere. Ausnahmslos alle in Anzug und mit Krawatte. Jeder plärrt wichtig in sein Smartphone. Excel und Outlook auf allen Bildschirmen. Wie schön wars doch im internationalen Terminal: Da war ich Reisender unter Reisenden. Hier bin ich Fremdling unter Fremden. In outdoor-Klamotten, mit Rucksack und mit 13-Tage-Bart. Mir aber egal. Ich kippe einen Whisky runter, grinse milde über all die Workaholics und Karrieregestalten und verlasse den Zirkus dann. Outlook, Excel (und Visual Studio) habe ich morgen früh wieder. Heute aber nicht! Und Anzug und Krawatte besitze ich gar nicht. Aus Prinzip!

Gegen 18:00 trudele ich dann am Gate für den letzten Flug dieser Reise ein. Zürich-Dresden. Zurück in die ostsächsische - oder wegen mir auch "westsibirische" Provinz. Helvetic bedient diesen Flug heute mit einer Fokker 100. Die Dinger fliegen noch! "Meine" HB-JVE ist Baujahr 1993 (!), war seit ihrer Indienststellung bis 2004 für American Airlines unterwegs (na immerhin noch ein Amerika-Bezug! ;) ) und fliegt seit dem für Helvetic. Nächstes Jahr sollen die alten Kisten endlich durch neue Embraer 190 E2 ersetzt werden. Aber heute abend bringt mich der "fliegende Holländer" in weniger als einer Stunde nach Dresden zurück. Ich schlafe tatsächlich noch vor dem Start ein - äusserst selten! - und wache knapp 15 Minuten vor der Landung wieder auf. Bisschen müde, der Herr Lurvig ;)

Auf in die Provinz ;)  :
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Helvetic Fokker 100:
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Am "Dresden International Airport" (LOL!) gehts dann tatsächlich mal schnell. Hier passiert ja eh nicht viel, trotzdem wartet man meist eine Ewigkeit auf das Gepäck. Heute nicht.
Geht doch!

Raus zum Taxistand, rein ins Taxi (netter Fahrer, netter Smalltalk, leider nicht selbstverständlich hier!) und 20 Minuten später, ca. 20:30 bin ich zu Hause.

Hui... unwirklich. Wie immer nach einer langen - sollte wohl besser sagen "weiten" - Reise. Erstmal ankommen. Fällt selten leicht. Immerhin schönes Wetter hier. Mild und frühlingshaft. Die Bäume vor dem Haus haben Blätter. Hatten sie noch nicht als ich abgeflogen bin. Und das ist nicht mal 12 Tage her.
Jetzt muss ich das ganze erst mal verarbeiten. Sooooo viel erlebt in den paar Tagen!
Nicht die längste USA-Reise... aber womöglich eine der schönsten.

Sollte ich eventuell doch mal wieder einen Reisebericht schreiben?
Hmmm. Liesst ja aber bestimmt niemand....

 :lol:

Lurvig

P.S. ein paar "Meta-Daten" zur Reise folgen noch, aber sonst wars das. Leider. Sorry. Würde gerne noch mehr schreiben. Danke fürs Lesen und Dabeisein !!!!

P.S.S. meine einzige überwinterte Jalapeno-Pflanze blüht üppig. Sooooo schlimm ist heimkommen dann auch wieder nicht ;)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: gecko1a am 24.04.2019, 23:16 Uhr

P.S. ein paar "Meta-Daten" zur Reise folgen noch, aber sonst wars das. Leider. Sorry. Würde gerne noch mehr schreiben. Danke fürs Lesen und Dabeisein !!!!


Mehr schreiben geht ja nach der nächsten Reise :-)
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: U2LS am 25.04.2019, 10:09 Uhr
Auch von mir noch mal ein großes Dankeschön für den klasse Bericht und die tollen Fotos!!!

P.S. in knapp 2 Wochen revanchiere ich mich mit einem eigenen Reisebericht  :wink:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: partybombe am 25.04.2019, 10:53 Uhr
Dankeschön fürs Schreiben
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Ypsi als Gast am 25.04.2019, 11:23 Uhr
Also ich würde auf jeden Fall deinen Reisebericht lesen :-)

In dem Sinne: Danke schön für deine Mühe! Tolle Reise, klasse Bilder, kurzweilig geschriebener Bericht!
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.04.2019, 13:25 Uhr
Sollte ich eventuell doch mal wieder einen Reisebericht schreiben?
Hmmm. Liesst ja aber bestimmt niemand....
Nun ja, Daniel. Das haben wir ja hier bereits ad absurdum geführt 8)
Also fühl Dich ruhig genötigt, uns mal wieder virtuell mit auf Deine Reisen zu nehmen.  :P :lol:
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: usa-rookie am 25.04.2019, 15:12 Uhr
Cooler Bericht- coole pics- cooler Typ... Camper halt :wink:
Auch von mir gaaaaanz lieben Dank für das Teilen deiner Erlebnisse... revanchiere mich so in ca 2 Monaten  :D

LG Romy
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: lurvig am 26.04.2019, 19:44 Uhr
Vielen Dank fürs positive feedback!   :)

danach, April 2019: verdict

Dann kommt hier mal noch ein bisschen was für die Freunde nüchterner Zahlen ;)

Das ist lediglich eine Zusammenfassung/stellung der Ausrüstung. Nichts davon ist gesponsert oder sonstwie fremdfinanziert. Keine Werbung!
Es sind die Dinge, die ich dabei hatte, mit denen ich - mehr oder weniger gut - klar gekommen bin.
Die Höchst- und Tiefsttemperaturen wurden jedoch von Gott selber bereitgestellt ;) (for free). War ja schliesslich "Gods own country" ;)


(http://danielkaempf.com/pics/USA2019/d13_01.jpg)


special thanks to:
- Swiss für das unfassbare tolle Business Upgrade!
- Hertz LAX: for the down-to-earth handling of my special requests!
- Seaside Motel Redondo Beach: great place, nice host, friendly atmosphere!
- Big Will Mountaineering Company of Lone Pine: for the great, inexpensive axe. It saved my evenings! And last but not least thanks for the nice small talk!
- the unknown photographer from L.A. at Mono Lake: for the cool and nice small talk we had!
- the offroaders at Texas Canyon: for just tolerating me - as a stranger - at their territory!
- Gymshorts: for the incredible punk rock show at Ventura!!!
- all the Californian deserts: for the incredible Super Bloom!!!
- Motel 6 downtown Ventura: nice place, nice host, safe neighbourhood!
. and finally Los Angeles: for being nice with me with it´s traffic conditions!

- and of course God: for the great weather, the "super bloom" and "his own country" !
(Nein, ich bin nicht gläubig! Aber in Amerika muss man sowas ja mal sagen dürfen... oder müssen ;) )

Das wars.
Mehr habe ich nicht zu berichten.

Danke fürs Lesen!

Daniel
aka Lurvig
Titel: Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Wolfgang am 27.04.2019, 00:05 Uhr
Auch von mir ein Dankeschön für den tollen Reisebericht und wie immer mit schönen Fotos.
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Beitrag von: saibot am 27.04.2019, 08:34 Uhr
Wegen der Ostertage habe ich erst jetzt nachgelesen.

Toller Bericht! Starke Fotos!   :respekt:

Vielen Dank!
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Beitrag von: wolfi am 27.04.2019, 20:11 Uhr
Auch von mir (gerade erst wieder aufgeschlossen) herzlichen Dank für den Bericht und die Fotos - obwohl das alles wieder Heimweh verursacht hat!
Na ja, irgendwann ist Ende ...
Aber Cali hat mir schon vor 35 Jahren von allen besuchten Gebieten in den USA am besten gefallen - lang, lang ist's her.
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Beitrag von: Miss Elli am 27.04.2019, 23:29 Uhr
Herzlichen Dank. Ich habe mit Freude gelesen und mich an den traumhaften Fotos erfreut.
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Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.04.2019, 11:39 Uhr
Sehr interessant, Daniel.
Aber ein bisschen Geografie mußt Du schon noch pauken vor Deiner nächsten Reise  :lol:

  • tiefster Punkt: 0m, an diversen Atlantik-Stränden
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Beitrag von: lurvig am 29.04.2019, 14:16 Uhr
Sehr interessant, Daniel.
Aber ein bisschen Geografie mußt Du schon noch pauken vor Deiner nächsten Reise  :lol:

  • tiefster Punkt: 0m, an diversen Atlantik-Stränden

die geht dann nach Spanien, an den Pazifik. Oder wie der heisst ;)

Ja, hast natürlich recht! Am Atlantik war ich gar nicht. Sorry!

Lurvig
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Beitrag von: lurvig am 01.05.2019, 17:15 Uhr
paar mehr Bilder gibts jetzt auch auf meiner Website. Falls jemand Interesse hat ;)

KLICK (http://danielkaempf.com/North%20America/United%20States/California%202019/index.html)

Lurvig
Titel: Antw: Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: RayM. am 13.06.2019, 13:50 Uhr
Habe deinen Bericht gerade in einem durchgelesen.
Wow, es ist als wäre ich selbe mit auf Reisen gewesen.

Tolle Bilder und schön beschrieben.

Jetzt steigt meine Vorfreude auf die nächste USA Reise noch mehr!

Danke dir dafür :-)
Titel: Antw: Californication 2019. (k)ein Reisebericht
Beitrag von: Gitania am 14.06.2019, 15:42 Uhr
Vielen Dank fürs teilhaben an deinem tollen Trip! Bericht und  Bilder schüren mal wieder perfekt das Fernweh. Klasse geschrieben! Die Blütenpracht ist ja ein Traum!!!!
Habe sowas bis jetzt nur mal Anfang April in Texas erlebt, aber nicht in diesen Dimensionen.
LG
Gitania