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Autor Thema: Californication 2019. (k)ein Reisebericht  (Gelesen 14405 mal)

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lurvig

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Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« am: 09.04.2019, 20:54 Uhr »
Hallo zusammen,

nach jahrelanger Forums-Abstinenz und mindestens eben so langer Amerika-Abstinenz hats mich ja nun 2019 doch wieder sowohl ins wohl beste deutschsprachige USA-Forum (auch wenn es sich hier arg ausgedünnt hat) als auch nach Amerika verschlagen.
Alte Liebe rostet nicht... oder so ;)
Ich versuche mal im Laufe der nächsten Tage Wochen hier ein paar Impressionen meiner zurückliegenden Kalifornien-Reise zu schildern. Mehr Bilder als Text, aber ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte.
Das wird also kein klassischer Reisebericht, sondern mehr eine "photo love story". Oder sowas....
Übt euch in Geduld, ich habe gerade etwas Arbeit um die Ohren und plane zudem die nächsten Reisen ;) Aber es wird in unregelmässigen Abständen hier Updates und am Ende (hoffentlich) ein interessantes Bild einer sehr tollen - wenn auch viel zu kurzen - Reise geben.

Also los, auf nach Kalifornien!


Dockweiler Beach, Los Angeles (etwas vorgegriffen, denn das war am letzten Tag)


Appetizer: das ist die Reiseroute.

Wen es interessiert: aufgenommen wurde alles mit Fujifilm X-T3, Fujinon 18-55, Fujinon 10-24 und Samyang 12.

to be continued...

Lurvig

P.S. ich mag L.A. immer noch nicht, aber wir sind an den zwei notwendigen Tagen ganz gut miteinander ausgekommen ;)

gecko1a

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #1 am: 09.04.2019, 22:17 Uhr »
Dann mal los. Bin dabei

Gruß Frank

mrh400

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #2 am: 09.04.2019, 22:33 Uhr »
Hallo lurvig,

bin gerne dabei (nicht zuletzt, weil seit einiger Zeit selbst enthaltsam mit zunehmender Sehnsucht)

Dockweiler Beach, Los Angeles (etwas vorgegriffen, denn das war am letzten Tag)
Idealer Platz zur Entspannung vor dem Abflug

P.S. ich mag L.A. immer noch nicht, aber wir sind an den zwei notwendigen Tagen ganz gut miteinander ausgekommen ;)
Was will man mehr bei LA?!
Gruß
mrh400

partybombe

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #3 am: 10.04.2019, 10:14 Uhr »
Ich steige mal zu

Doreen & Andreas

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #4 am: 10.04.2019, 12:47 Uhr »
Schön, mal wieder ein paar Bilder mit Kommentaren von Dir zu sehen.
Da bin ich natürlich dabei, Daniel  :P 8)
Viele Grüße,
Andreas
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wolfmark

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #5 am: 10.04.2019, 13:58 Uhr »
Welcome back, ich bin dabei :D

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #6 am: 10.04.2019, 20:43 Uhr »
schön, dass ihr dabei seid. Dann wars ja offenbar keine ganz schlechte Idee, mit einem Siebensitzer zu starten ;)

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #7 am: 10.04.2019, 20:56 Uhr »
Prolog

Die ganz lange Vorgeschichte spare ich mir. Soviel nur: nach 3.5 Jahren USA-Abstinenz regt sich Ende 2018 so ein leichtes Hungergefühl: Könnte ich doch noch mal? Will ich wirklich? Hmmm....
Die Preis-Checks der letzten 2-3 Jahre haben mir eigentlich gezeigt, dass meine US-Jahre gezählt sind. Alles sehr viel teurer geworden. Wäre jetzt nicht das grosse Problem, wenn ich nicht schon 17 Mal drüben gewesen wäre. Aber so? Zudem ist mir Asien in den letzten Jahren ein treuer Reisefreund geworden, vor allem Japan. Wie toll. So anders als Amerika (naja, in vielem auch ähnlich).
Nun sitze ich also irgendwann Ende 2018 gelangweilt vor dem Rechner, draussen kalter grauer Winter und drinnen das dringende Bedürfnis, eine Reise für den frühen Frühling zu planen. Island im Februar 2019 ist da längst gebucht ... aber ich habe noch Hunger. Mal ein bisschen Flugpreise recherchiert und die eigentlichen Wunschziele Denver, Salt Lake oder San Fran gleich wieder verworfen. Passt einfach nicht. Doch was ist das? DRS-ZRH-LAX und retour Ende März für deutlich unter 700 Euro? Mit sehr stimmigen Flugzeiten? Das muss man eigentlich buchen! Hätte ich womöglich nicht getan, hätte ich auf die ehr negativen Berichte zur Swiss Eco gehört, über die ich im Netz und im Kollegenkreis so oft gestolpert bin. Aber ich war 2016 mit Swiss im Oman und 2017 in Hongkong und fand es gar nicht schlecht. Standard halt, aber ok. Also am nächsten Tag Team und Chef nach Urlaub gefragt, kurzfristig genehmigt bekommen und den Flug gebucht. Dass ich mir keine Sorgen um unbequemes Fliegen machen muss habe ich da noch nicht geahnt ;)  In den nächsten Tagen noch ein SFAR SUV gebucht - zum ersten Mal bei Hertz, über ADAC und mit Gold Rewards Programm. Ich bin gespannt. Zudem Hotels für den ersten und den letzten Tag, Das "Seaside Motel" in Redondo Beach für die Ankunft (dank booking.com Special für knapp 70€) und das Motel 6 Ventura Downtown für lächerliche 12€ (!) dank hotels.com "Gratis-Nacht". Beide werden sich als gute Wahl herausstellen.
Alles andere wird spontan entschieden, wie eh und jeh.

to be continued....

Lurvig


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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #8 am: 10.04.2019, 21:08 Uhr »
Freitag, 22.03.2019: Lucky Seventeen

Freitag Morgen, der übliche Alltag im Büro. Aber heute ist es ein bisschen anders: Ich warte sehnsüchtig auf 9:25! Der Swiss online check-in öffnet minutenpünktlich. Schweizer eben. Alle Daten liegen bereit, ich hoffe auf einen erträglichen Sitzplatz.
Minuten später bin ich eingecheckt und kriege das breite Grinsen für den Rest des Tages kaum noch aus dem Gesicht: 17K. Business! Und auch noch ein "Thron", einer der Einzelsitze in der Swiss Business Kabine. Hauptgewinn!
Der Rest des Tages geht an mir vorbei. Sinnfreie Meetings, wichtiges Geschwafel. Ich kann immer nur Grinsen. Die Kollegen fragen sich vermutlich, was der Typ heute früh geraucht hat ;)
Morgen gehts nach Amerika, in die Sonne Südkaliforniens. Zum Super Bloom in die Mojave, in die verschneite Sierra Nevada, an den Pazifik. Wegen mir auch nach Los Angeles (das klingt für Aussenstehende ja immer soooo toll ;) )
In der Business Class.
Für 684 Euro.
Besser kann die Reise kaum beginnen.

to be continued....(dann auch wieder mit Bildern)

Lurvig


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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #9 am: 10.04.2019, 21:37 Uhr »
Samstag, 23.03.2019 [1]: Game of Thrones

22.5kg wuchte ich gegen 7:45 aus dem Taxi am "Dresden International". Diese Bezeichnung ist freilich ein Witz. Denn nach der Gemania-Pleite hat die Lufthansa hier ein Quasi-Monopol und international geht fast gar nichts mehr. Zürich mit Swiss, Amsterdam mit KLM und Moskau mit Aeroflot. Sonst nur noch Inland und ein oder zwei Ferienflieger. Traurig. Aber immerhin ist Swiss noch da. Der Vorteil: es reicht eigentlich völlig aus, 45 Minuten vor Abflug hier zu sein.
Ich bin trotzdem früher gekommen. In der Business Lounge ist am DRS nie viel los, schon gar nicht am Wochenende. Da kann man ganz gut frühstücken. Eine Art von Provinzgemütlichkeit  in der "abgekoppelten" Stadt  :?

Nach Zürich gehts dann pünktlich mit einem Embraer 190 der Swiss. Schönes Wetter, gute Sicht. Ich döse - noch etwas müde - am Fenster vor mich hin. Keine Ahnung, wie oft ich dieses Abflugbild in den letzten 3-4 Jahren schon gesehen habe. War viel unterwegs, meist dienstlich. Trotzdem schöner als aus dem Bürofenster zu gucken.

Swiss-genau lande ich gegen 10:30 in Kloten. Sonne. Feines Frühlingswetter. Transfer zum Abflugterminal, alles easy. Die schweizerischen Geräusche im Transfer-Zug zum Terminal sind lustig: Kühe, Kuhglocken, Alphörner. Wäre jetzt auch keine Katastrophe, ein paar Tage in der schönen Schweiz zu bleiben.

Im Abflugterminal habe ich dann noch gut 2 Stunden Zeit. Zeit, die Star Alliance Lounge zu besichtigen (letztes Jahr auf dem Weg nach Hongkong hatte ich keine Zeit). Feine Sache! Brauchbares Essen, Getränke sowieso und eine open-air Terasse mit Blick aufs Flugfeld. Sehr cool!

Die Boeing 777 rechts vom Edelweiss A 330 ist "meine":


So richtig will ich ja immer noch nicht glauben, was da auf meinem Ticket steht. 17K.
Wird da gleich jemand sagen "Es tut uns furchtbar leid, das war ein technischer Fehler, sie sind auf 49B"?

Alles gut gegangen, Ich sitze auf dem "Thron". Die nennen die Einzelsitze bei Swiss wirklich so. Wunderbar. In den letzten Jahren bin ich ein paar mal Lufthansa Business geflogen, teils mit kostenlosem Upgrade, teils weil ich kurzfristig zum Kunden in Asien musste und keine Eco-Sitze mehr zu haben waren (da sagt man nicht nein ;) ). Es ist also nicht das erste mal. Aber die Swiss Business ist schon fein, vor allem eben diese Einzelsitze. Massig Platz, auf Wunsch "full flat bed", Massagesitz, Massig Stauraum links und rechts. Grosser Bildschirm. Fensterplatz(!) am Gang(!). Noch nie so fein geflogen :)

Schon schlechter gesessen: 17K


noch 10251km:  IFE Controller mit eigenem Bildschirm


man muss sich auch auf Nieten verlassen können : irgendwo über den Alpen


Das In flight Entertainment war ok. Ich bin kein Cineast, kann mit Hollywood und Co. nicht viel anfangen, habe aber doch ein paar sehenswerte Filme gefunden ("Crazy Heart" mit dem wunderbaren Jeff Bridges zum Beispiel). Den Rest der Zeit habe ich mitgebrachte Musik gehört, gelesen und das "Bett" getestet.
Und auch das Essen war wirklich gut, auch wenn mir das im Flugzeug eigentlich ziemlich egal ist und ich oft auch komplett verzichte.

nicht nur IFE, auch IPA: Prost!


to be continued...

Lurvig

P.S. ich kenne "Game of Thrones" nur vom Namen her. Nie gesehen. Aber das war halt mein persönliches Thron-Spiel ;)


lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #10 am: 10.04.2019, 23:04 Uhr »
Samstag, 23.03.2019 [2]: Her[t]zlich wilkommen

Irgendwann gegen 17:20 Ortszeit setzt die 777 nahezu planmässig (Schweizer Präzision) in Los Angeles auf. Der Flug war angenehm, es gibts nichts zu bemängeln.
Dank 17K komme ich schnell aus der Boeing raus und eile zum Immigration Desk. Die Erfahrungen der letzen Jahre - vor allem 2013 am LAX - lassen mich nichts gutes ahnen. Doch dann:
alles entspannt! Kaum Leute vor mir. Ein - zumindest für mich - neues elektronisches check-in Terminal macht die alte Einreisekarte überflüssig. Jetzt muss ich halt direkt online NSA & Co erklären, dass ich vor 1945 kein Nazi war und auch nicht vorhabe, in "God´s own country" Böses zu tun. Beides mit gutem Gewissen, ersteres auch nach 1945 und für immer!
Der ganze Immigration-Zirkus geht unfassbar schnell über die Bühne. Nur knapp 50 Minuten nach dem ich aus der Boeing gefallen bin stehe ich schon auf dem Hertz-Parkplatz. So schnell gings noch nie! Verfolgt mich das Glück diesmal überall hin? Sieht so aus ;)

Bei Hertz dann. Mein erstes Mal mit Hertz in USA. Vorher zu "Gold Rewards" angemeldet. Viel geholfen hats nicht. Mein Name steht nicht auf dem Display. Ist aber auch klar, schliesslich bin ich Neukunde und muss ertsmal am Schalter vorsprechen. Das erklärt mir mir auch die nette Hertz-Dame. Beim Erstbesuch wird die Kreditkarte verifiziert. Ok.  Der Rest geht schnell. Eine Unterschrift hier, eine weitere da. Fertig. Führerschein? Will niemand sehen  :shock:
Ich kriege einen Mietvetrag in die Hand und wage dennoch eine kühne Frage: "Kann ich mir ein Auto aussuchen?"
Hertz-Dame: " sorry, no. We´re fully booked. At least it´s an SUV"
Lurvig: "Yes, sure. Thats what I´ve booked and payed for!"
Hertz-Dame: "mmmhh..... yeah"

Hmmmm....

Draussen auf dem Parkplatz - 420 ist mir zugewiesen - finde ich dann einen Chevy Equinox. Nicht gerade mein Traumwagen.  Ja, gut, das Ding wäre ok. Aber ich habe Zeit und einen Versuch ist es wert.
Also mal umsehen. Was steht so rum? Nicht viel mehr. Noch ein Equinox und noch einer. Und noch einer. Und ein Jeep Grand Cherokee. Das wars dann aber auch. Oh weh....
Ich suche weiter. Und da.... etwas abseits: ein Jeep Wrangler Unlimited Shara. Tolle Kiste. Meiner!
Denke ich. Und mache den Fehler, eine Parkplatz-Hertzin danach zu fragen. Die explodiert geradezu. Wo ich das Auto herhabe? Ob ich es gefälligst dahin zurückfahren könnte, woher ich es geholt habe? Und warum ich es überhaupt bewegt habe...
Ich erkläre mehrfach, dass ich es weder bewegt noch sonstwie "beschmutzt" habe. Es stand da und ich wollte nur wissen ob ich es haben könne. Die weder Allerhellste noch Allerfreundlichste begreift nach dreimaliger Erklärung, worum es geht (nein, an meinem Englisch hats nicht gelegen).  Schade, kein Wrangler.
Früher bei Alamo habe ich gerne den Parkplatz-Mann "getippt", wenn das Auto meinem Wunsch entsprach. Hier und heute würde ich die Parkplatz-Hertzin auch gerne tippen, nur leider habe ich gerade keinen Zwanziger mit einem Minuszeichen vor der Zahl griffbereit.

Also zurück zur Hertz-Dame am Schalter.
"I really don´t like the Equinox, do you have anything else. Maybe a Jeep or a Toyota?"
Sorry again. Alles ausgebucht. Samstag abend halt. Wochenende. L.A. Super Blomm, etc.
Trotzdem sucht sie im Computer rum... kommt nach ein, zwei Minuten mit einem Angebot: "I´ll give you an Explorer, for the same price".
Done Deal! Thank you so much!
So bekomme ich also einen Ford Explorer. Den hatte ich schon 2015 im Yellowstone. Toller Highway-Cruiser, super zum übernachten. Und ein Versager offroad. Das ist diesmal aber auch nicht wichitg.

Am Auto angekommen fällt mir zuerst der "P.M." Sticker am Fenster auf "Planned Maintenance". Nötige Wartung. Den werd ich wohl kaum raus bekommen. Was solls, dumm stellen kann helfen. Also los!
Am checkout zeigt die Hertzerin natürlich sofort auf den Sticker: "you can´t take this car!" .
Ich versuche zu erklären, dass genau dieses "car" mir aber von der netten Hertz-Dame zugeteilt wurde. Kurzes Telefonat - Hertzerinnen-intern - und der Sticker wird kurzerhand abgerissen. Ich darf rausfahren.
Man, war das kompliziert. Mir fallen ein paar Steine vom Herzen. Trotzdem gings eigentlich recht schnell.
All die Jahre zuvor Alamo gemietet. das war immer einfacher. Hertz? Naja... ich weiss nicht, ob ich mir das nochmal antun muss.
Immerhin ist das Auto fast neu, perfekt sauber, extrem geräumig und mit ca. 280 Pferden und V6, 4WD,  diversen Assistenten und aktivem Sirius XM gut ausgestattet. Allerdings gibts nur ein dünnes Notrad als Ersatz.
Soviel vorweg: ich werds zum Glück nicht brauchen.

Hertz Fazit: vielleicht ok, wenn man "Gold Rewards" Kunde zum mindestens zweiten Mal ist und ohne freie Wahl leben kann. Sowas wie eine "choice line" existiert vielleicht theoretisch zu Ideal-Zeiten, praktisch jedoch nicht.
Falls man auf dem Dsiplay gelistet ist und mit dem zugeteiltem Auto leben kann, gehts zumindest sehr schnell!
Nächstes Mal? Alamo!
Sorry, Hertz..... Aber fühlt euch frei, meine Daten zu (mis)brauchen ;)

Mein Smartphone-Navi leitet mich auf einem gefühlt etwas indirektem Weg letztlich sicher und staufrei(!) die ca. 10 Meilen zum Seaside Motel in Redondo Beach. Der Betreiber (Besitzer?) ist super-nett, begrüsst mich mit Handschlag und gibt Tipps für die (sichere!) Umgebung. Mein Zimmer ist sauber und gross: Wohnraum, Bad, Schlafzimmer. Zudem ruhig. Kein Strassenlärm, kein Fluglärm, auch bei offenem Fenster, Kein Luxus, aber solide, gute Qualität. Für den Preis in der Lage absolut ok!

Toller Tag. Gute Nacht!

Seaside Motel, Redondo Beach. Der dicke weisse Explorer ist meiner. An der Farbgebung wird während der Reise noch etwas gearbeitet  ;)


Lurvig

P.S. ab morgen gibts dann endlich mehr Bilder als Text!



bacchus85

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #11 am: 11.04.2019, 07:53 Uhr »
Oh wie cool! Da steige ich schnell auch noch zu :-)

Wolfgang

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #12 am: 11.04.2019, 09:12 Uhr »
Glückwunsch zum Throne. Hätte ich auch mal gerne gehabt.

Hoffentlich hält dein Glück an und der Super Bloom rollt für dich seinen Blütenteppich aus (dann mit vielen, vielen Fotos).
Gruß

Wolfgang

mrh400

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #13 am: 11.04.2019, 10:46 Uhr »
nicht nur IFE, auch IPA: Prost!
Zwar kein USA-Bezug - aber das Etikett hat mich mal nach der Appenzeller Brauerei googeln lassen - toll, was die alles brauen; bei unserem Reinheitsgebot vieles nicht denkbar. Selbst ein Vollmondbier für Esoteriker ist dabei.

Das Seaside Motel habe ich mir mal in meine Liste aufgenommen.
Gruß
mrh400

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #14 am: 11.04.2019, 21:32 Uhr »
Sonntag, 24.03.2019: Into the bloom

Sonntag morgen um 5:00 aufstehen. Warum macht man sowas, mitten im Urlaub?
Nun, das hat eigentlich zwei Gründe. Zum einen natürlich der Jetlag. Viel länger schlafen ging einfach nicht. Zum anderen war es mein Plan, so früh wie möglich aus L.A. rauszukommen und schon am späten Vormittag im Anza Borrego anzukommen. Jetzt - zu dieser frühen Stunde - überdenke ich das noch mal. Die Idee, zum Sonntag zum "Blümchen gucken" raus zu fahren haben heute sicher noch ein paar (tausend) Los Angeleser. Planänderung also: ehr am späten Nachmittag dort ankommen, dann wirds wohl nicht mehr so voll sein. Und am Montag früh dürfte auch nicht gerade die Hölle los sein. Dort übernachten wollte ich ja eh.
Wach bin ich ja trotzdem, also fahre ich erstmal zum nächsten WalMart Super Center, um Verpflegung und etwas Ausrüstung zu besorgen. Ich bin ca. 15 Minuten zu früh da. Der Laden macht erst um 6:00 auf. dafür bin ich dann aber auch fast alleine dort unterwegs. Neben mir warten noch 2 Leute am Eingang. Trotz der gähnenden Leere im Super Center verbringe ich fast eine Stunde hier. Ich hab ja jetzt Zeit, keine Eile mehr möglichst früh im Blütenmeer anzukommen. Die EInkäufe sind die üblichen: 8 Gallonen Wasser (hey, es geht in die Wüste!), ein paar Dosen Chili, ein paar Dosen Minestrone, Toastbrot, Pepper Jack Käse, Nudeln, Nudelsossen, Zwiebeln, Knoblauch, Jalapenos, Paprika, Gaskartuschen für die beiden Kocher, ein Eimer, zwei Plastikboxen, ein Campingstuhl, ein Kopfkissen und diverser Kleinkarm. Der Wagen ist jedenfalls rammelvoll, als ich ihn quietschend zur Kasse wuchte.
Und dort treffe ich dann ganz unverhofft meinen alten mexikanischen Kumpel Jose Cuervo. Wir haben uns lange nicht gesehen und ich lade in spontan ein, mit auf die Tour zu kommen. Jose zögert zunächst etwas, als er aber die Limetten und das Salz im Einkaufswagen sieht, ist er sofort dabei. Méteme en el coche y vámonos, Jose!
Der Einkauf war vielleicht etwas überdimensioniert, aber vor Lone Pine werde ich kaum wieder einen halbwegs akzeptablen Laden finden und einen echten grossen Supermarkt erst wieder in Big Pine! Das dauert noch einige Tage.
Better safe than sorry ;)

Jetzg gehts also endlich raus aus L.A., am Sonntag morgen ziemlich entspannt. Ich fahre an der Küste entlang nach Süden, über Newport Beach bis nach Dana Point. Hier und da ein Stop, bisschen Surfer gucken. Nicht viel los um diese Zeit. Von Dana Point gehts dann Richtung Lake Elsinore. Dort solls auch irgend ein "Blumengebiet" geben, allerdings schreckt mich der entgegenkommende Verkehr ehr etwas ab. Je später es wird, desto dichter wird die Karawane aus Wohnwagen-Gespannen, Campern, Pickup Trucks voller Fahrrädern und sonstigem Freizeitequipment und diversen derben offroad-Spielzeugen.
Aber: am Strassenrand die ersten Blüten!

Irgendwo auf dem Weg nach Lake Elsinore:


bei Temecula:


Als ich gegen 14:00 in Borrego Springs ankomme, drängen dort immer mehr Sonntagsrückkehrer heraus, Richtung Küste. Ich komme gerade von dort, passt also ;)
Von oben aus den Bergen sah man schon farbige, vor allem gelbe Teppiche rund um den Ort. Hier unten ist es nun allerdings wirklich unfassbar blumig.  Ich habe keine Ahnung, wie das in "normalen" Jahren hier aussieht, aber 2019 ist "Super Bloom" und das ist wirklich irre. Und erst der Anfang von dem, was ich in den nächsten Tagen noch sehen werde.













Lange fahre und laufe ich zwischen den Blumenfeldern herum, schiesse dutzende Bilder. Klar, es sind immer noch viele Leute unterwegs, aber es verläuft sich. das ganz grosse Chaos bleibt aus...  oder ist längst vorbei. Wunderbar!
Wie voll es Sonntags an solchen Orten sein kann werde ich nächste Woche noch erleben ;)
Bei den Blechskulpturen in Galleta Meadows ist fast mehr los als bei den Blütenfeldern. Beim berühmten Serpent tummeln sich so viele Leute, dass ich gar nicht erst näher heran gehe. Etwas schade, aber das Licht ist ehr gerade nicht wirklich fotofreundlich. Ich besuche südlich von Borrego Springs ein paar Saurier und andere Urviecher. Auch hier ist noch ziemlich Betrieb.







Zwischen den Sauriern gibts es ein dichtes Netz an schmalen dirt roads, einige mit kleinen Parkbuchten. Wäre eigentlich eine gute Idee, hier zu übernachten, und im Abendlicht oder nachts noch etwas zu fotografieren. Alle schönen Stellplätze sind jedoch schon mit Campern belegt. Schade. So beschliesse ich am späten Nachmittag nach Süden zu "flüchten", irgendwie über den Yaqui Pass und dort einen Platz für die Nacht zu suchen. Am Yaqui Pass gibts einen "Campingplatz", eine scheussliche, abstossende, eben planierte Fläche mit sonst nichts. Schöne Lage, aber der "Platz " ist abstossend. Also den Pass runter zum Tamarisk Grove Campground. Ganz nett, aber auch ganz schön voll. Alle schönen Stellplätze belegt. Ein paar hundert meter weiter führt eine dirt road zum Yaqui Wash primitive campground. Genau mein Ding: keine "facilities", kaum Leute hier. Grosszügige Stellplätze mitten in der Natur. Meine nächsten Nachbarn heissen Senor Occotillo und Senora Cholla  (letztere eine ziemlich "spitze" Zeitgenossin, wie sich noch zeigen wird). Ich parke den Ford und wandere erstmal etwas durch die Nachbarschaft um den stacheligen Gesellen Guten Abend zu sagen.

"The Explorer Inn" im Yaqui Wash: 5 Sterne, mindestens!


Mein Garten heute abend:


Später dann wird der Explorer zum ersten mal "schlaftauglich" gemacht. Am ersten Abend dauert das immer etwas, bis ich herausgefunden habe, wo ich über Nacht alles sinnvoll verstauen kann. Jetzt passt aber alles. Das Bett ist gebaut: fast 2 Meter ebene Liegefläche. Was will man mehr? Dank Sirius XM kann ich auch hier - in the middle of nowhere - noch "Outlaw Country" hören.
Und endlich wird mal wieder auf dem Gaskocher gekocht.

Mahlzeit: "Grünzeug" in der Wüste.


Ein kleines Feuer gibts auch. Ganz regelkonform, in der Blechschale. "California Campfire Permit" liegt im Handschuhfach!


Jose will jetzt auch endlich aus dem Koffer: ¡salud!

249 Meilen gefahren, das reicht dann auch wirklich. Und eine Milliarde Blüten gesehen. Das reicht noch nicht! Da muss noch was gehen.
Und ja, da wird noch was gehen. Sehr viel sogar!
Übernachtungskosten heute: $0,00

Lurvig

P.S. jetzt wirds ja doch ein Reisebericht und keine reine Bilder-Show. Bin irgendwie gerade in Schreiblaune. Hoffe, es langweilt nicht ;)