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Autor Thema: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)  (Gelesen 24191 mal)

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digithali

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Tages-Wanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)

Der Yellow Rock (YR) steht als Highlight auf der To-do-Liste vieler Wanderer in diesem Gebiet. Zu beeindruckend sind die Berichte von Synnatschkes, Kelsey & Co., als dass der Wunsch sich nicht aufdrängen würde. Selbst eingefleischte Auto-Touristen lassen sich hier zu einem Kurztrip in die Welt der Wildniswanderer hinreißen, denn der YR ist extrem fotogen.

2007 war es dann auch für Kathi und Thali soweit :abklatsch:. Wir bevorzugten jedoch für diese Tour einen nicht ganz so direkten Weg. Die grandiosen Landschaften in dieser Region lassen sich nicht so einfach auf eine Stelle herunterbrechen. Und so ergab das Studium unseres Wanderführers eine attraktive und tagesfüllende Variante namens „Yellow Rock Valley“ (Peter Felix Schäfer „Wandern im Südwesten der USA“ Tour 13).

Von dieser schönen Wanderung via Red Top und Yellow Rock Valley wollen wir euch natürlich hier berichten. Es gibt auch wieder reichlich Bildli dazu, weil unvermeidbar  :zuck:

Jemand was dagegen?  :wink: :lol:
Alle erforderlichen Topomaps für "Wandern im Südwesten der USA" von P.F.Schäfer, dann folge dem Link:
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Willi

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #1 am: 14.02.2008, 13:33 Uhr »

Doreen & Andreas

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #2 am: 14.02.2008, 13:38 Uhr »
Im Gegenteil... kannst loslegen  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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americanhero

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #3 am: 14.02.2008, 14:31 Uhr »
von mir aus kanns losgehen. Der Red Top fehlt mir ja auch noch und auch der Yellow Rock muß irgendwann eien zweite Chance mit besseren Lichtverhältnissen bekommen  :lol:

Greetz,

Yvonne

Liberty

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #4 am: 14.02.2008, 15:37 Uhr »
Ich waaaaarte doch schon lange auf einen neuen Bericht von Euch...........

Es kann losgehen     

LG

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

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lurvig

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #5 am: 14.02.2008, 16:25 Uhr »
ich bin auch dabei! Zumal der Yellow Rock auch auf unserem 2008er Plan steht.

Lurvig

Waterholecanyon

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #6 am: 14.02.2008, 18:29 Uhr »
Ich kann den Bericht und die Bilder irgendwie nicht finden. :oops: :( :x

Kann mir da jemand helfen? :lol:

Thomas :)

Canyoncrawler

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #7 am: 14.02.2008, 18:40 Uhr »
Hi,

von mir aus kann es auch losgehen.  :)

Ich kenne den Yellow Rock leider nur bei trübem Wetter und Red Top noch gar nicht.
Gruss Kate
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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HBFire

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #8 am: 14.02.2008, 21:33 Uhr »
Hi,

habe meine Wanderstiefel geschnürt und warte schon gespannt bis es losgeht. :D

Beides Ziele die auch noch auf unserer Liste für den nächsten Urlaub stehen, wie soviele andere auch. :(

Gruß
Holger   

digithali

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #9 am: 15.02.2008, 07:36 Uhr »
Geht los  :hand:

Part I – Auf zum Red Top

Es ist der 24. September, als wir uns auf den Weg machten. Unser Ausgangspunkt war unser derzeitiges Basecamp am White House. Daher fuhren wir also erstmal wieder zum Highway 89 und von dort in Richtung Page zur Einmündung der Cottonwood Canyon Road (CCR). Ab hier waren es dann knapp 12 mi bis zu unserem heutigen Trailhead, den man sich eigentlich nur als eine passable Abstellgelegenheit für unser Auto unweit des Ufers des Paria River vorstellen muss. Ein Trailhead-Register, geschweige denn ein erkennbarer Trail, waren hier nicht zu erwarten und haben wir auch nicht vermisst.

Schon von weitem konnten wir links die Stelle erkennen, wo der Paria River seinen dortigen Felsdurchbruch, den s.g. Box Canyon verlässt. Rechts oberhalb dieser Canyon-Öffnung sah man eine kleine tiefrote Bergkuppe, den „Red Top“. Diese war ein markanter Wegpunkt auf unserer heutigen Wanderroute und ein Zeichen dafür, dass wir hier richtig waren.

Der erste Teil unseres „Weges“ sollte gemäß Beschreibung stromaufwärts auf dem Ufer des Paria-River verlaufen. Gelegentliche Durchwatungen waren einzukalkulieren. Jedoch hatten sich nun durch die erst wenige Tage vergangene Flash Flood des Flusses einige bedeutende Änderungen ergeben.  :socool: :think:

Ein begehbarer Uferstreifen im Flussbett war nicht mehr da. :shock: Dort, wo die Wassermassen bereits zurückgewichen waren, befand sich eine durchschnittlich knöcheltiefe Schlammschicht und außerhalb des Flussbettes ein undurchdringlich verfilzter Tamariskenbewuchs. :?



Zwecks gelegentlicher Durchwatung waren wir gleich mit unseren wasserfesten Treckingsandalen an den Füssen aufgebrochen. So war es dann auch kein wirkliches Problem, die Route zur Mündungsöffnung des Box Canyon komplett im Wasser zu gehen. Der Strom des Paria River war immer noch sehr sedimenthaltig, meist aber nicht mehr als knöcheltief.

Fußwaschungen im Paria-River sind wir ja bekanntlich gewöhnt.


(Wer`s nicht kennt, hier Der Große Paria-Fussbad-Thread)

Im Canyon ergab sich dann schon mal wieder die ein oder andere Gelegenheit, den Flussgrund zu verlassen, was aber meist in den Randzonen recht „slippery“ war.



Ein kurzes Stück nachdem wir dieses eigenartige aber offenbar neuzeitliche Bauwerk in der rechten Canyonwand gefunden und natürlich genaustens untersucht hatten,  :think:



… konnte das Flussbett endgültig verlassen werden. Hier sollte der s.g. Box-Trail zu finden sein, dem wir nun ein Stück folgen wollten.

Schnell die Füße gesäubert und getrocknet und die Wanderschuhe angezogen und los ging es auf den nicht amphibischen Teil unserer Wanderung. … leichter gesagt, als getan, … kein Pfad. … kein Steinmännchen, … keine Fußspuren, … nothing!? … Die wird wohl alle der Fluss mitgenommen haben!  :kratz:

Kein Problem, wir waren ja stolze Besitzer eines Navigationsgerätes, das wir vorab auch fleißig mit den im Wanderführer enthaltenen Wegpunkten gefüttert hatten. Wir folgten also weiter dem Flußverlauf und beobachteten, wie sich Richtung und Entfernung des nächsten Wegpunktes daraufhin verhielten. Die Entfernung wurde irgendwie immer größer, was aber bei Luftlinien-Entfernungen nicht sofort etwas Negatives bedeuten musste. Vielleicht dreht der „Weg“ ja hinter dem nächsten Felssporn rechts ab und wir nähern uns wieder an!?

Fehlanzeige, dort sah es nicht nach einer gangbaren Route aus. :zuck: Wir kehrten daher wieder um und untersuchten erneut das Umfeld der Stelle, an der wir an Land gegangen waren. Direkt In der hoch aufragenden Canyonwand musste ein gangbarer Pfad versteckt sein, der uns auf den Rim des Paria-Durchbruchs bringen musste.

Und tatsächlich, eine Felsrampe führte in der Wand aufwärts und entpuppte sich nach wenigen Höhenmetern als Träger des gesuchten Trails. :abklatsch: (Der Peter warnt nicht umsonst in seinem Buch vor den s.g. „Wildnis-Fundamentalisten“, die ihre Bestimmung in der Entfernung von Steinmännchen, Schildern etc. sehen)

Der Pfad wurde nun in seinem Verlauf sogar recht luxuriös, d.h. erkennbar und mit gelegentlichen Cairns (Steinmännchen) versehen. Oben angekommen verließen wir diesen Luxus aber relativ schnell wieder. Der Pfad hatte seinen Zweck erfüllt und hatte uns auf die Hochfläche gebracht.

Um den Red Top zu erreichen wandten wir uns nun rechts abbiegend querfeldein in Richtung Südosten. Der kleine Wash, dem wir dann der Einfachheit folgten, brachte uns zu der in der Wegbeschreibung erwähnten Klamm. Dieser dann an einer geeigneten Stelle entstiegen, betraten wir dann endlich die ersten farbigen Slickrockbereiche, …

die von weiß über gelb …


und dann von gelb über rot …


… im Red Top gipfelten. Die letzten (Kletter-)Meter auf den Gipfel schenkten wir uns. Diese erschienen uns denn doch etwas zu riskant und der Ausblick ist auch so sehr schön. Stell gerade fest, das wir gar kein richtiges Foto vom Red Top haben - vielleicht kann das ja jemand von euch beisteuern!?

Etwas unterhalb der Gipfelkuppe machten wir es uns erstmal für ein Picknick bequem und ließen unsere Blicke über die Umgebung schweifen. In Richtung Nordnordwest, dort ganz hinten am Horizont, erspähten wir dann auch schon unser Tagesziel, den Yellow Rock.



Da, ganz hinten, er musste es einfach sein, so breit und gelb und dominant.

Fortsetzung folgt...
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Sedona

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #10 am: 15.02.2008, 09:12 Uhr »
Und tatsächlich, eine Felsrampe führte in der Wand aufwärts und entpuppte sich nach wenigen Höhenmetern als Träger des gesuchten Trails. :abklatsch: (Der Peter warnt nicht umsonst in seinem Buch vor den s.g. „Wildnis-Fundamentalisten“, die ihre Bestimmung in der Entfernung von Steinmännchen, Schildern etc. sehen)

Die könnten aber ja fast auch durch eine flash flood mitgenommen worden sein? Oder es hat dort auch noch nie jemand welche aufgestellt, denn ich glaube, abgesehen von den fleißigen Leser von Peters Buch gehen dort eher kaum Leute entlang.
Die Felsrampe war bei uns auch schon einigermaßen eindeutig (obwohl ich mich nicht an cairns weiter oben erinnern kann), aber am Weiterweg fand ich die Routenfindung nicht unbedingt einfach und offensichtlich - ganz im Gegenteil. Ich glaube, das war dahinter im Bereich des Wash bzw. der Klamm, wo bei uns Scouts in zwei Richtungen auf der Suche nach dem richtigen Weg aufbrachen... :lol:
Die Tour über Red Top ist imo kein Wander"weg" im klassischen Sinne. Auch wenn sich das sicher in den nächsten Jahren ändern wird, wenn mehr Leute dort entlang wandern. Anhand Deiner Fotos sieht man wie scenic die Gegend ist und dass diese Wanderung absolut empfehlenswert ist! :D
 

digithali

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #11 am: 15.02.2008, 09:31 Uhr »
Tja, da hast du wirklich Recht. Aber Wanderwege im klassischen Sinne gibt es in diesem Areal ja eigentlich gar nicht. Man ist schon etxtrem auf Wegbeschreibungen anderer liebenswerter Leute, wie z.B. hier im Forum oder von Dir, angewiesen. Einen richtigen Wanderführer verfügbar zu haben, wie den vom Peter, dass ist schon ein Glücksfall für uns. :verneig:

Man muss aber trotzdem noch ganz genau hinsehen und oft auch suchen. Ohne eigenen guten Orientierungssinn ist man auch mit Buch und GPS doch ziemlich aufgeschmissen :dozent:
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digithali

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #12 am: 15.02.2008, 17:59 Uhr »
Part II – Durch das Yellow Rock Valley

Den Rest des Tages hatten wir nun also Zeit, vom Red Top zum Yellow Rock zu gelangen. Und das Yellow Rock Valley, dass wir als Gelände für diese „Weg“-Strecke erblicken konnten, sah sehr vielversprechend aus. :abklatsch:

Man konnte sich wohl auf einen bunten Nachmittag einrichten. Wie die folgenden Impressionen aus dieser weglosen Spielwiese zeigen, hatten wir uns damit nicht zu viel versprochen.





Insgeheim kamen uns bereits Zweifel auf, dass der Yellow Rock dies hier noch toppen könnte. :kratz:



Auch der Nahbereich unserer Augen wurde wieder kräftig mit allerlei Interessantem verwöhnt.



Und die im GSENM fast unvermeidlichen Moki-Sichtungen waren hier standesgemäß in dezentem Yellow gehalten.

Yellow Moquis

Die Zeit verging wie im Flug. Die Landschaft mühte sich redlich um ständig wechselnde Szenerien und Farbkombinationen.



Ein letzter kleiner Canyon-Einschnitt geleitete uns auf den Kamm dieser Felsbarriere, da vorn.



Und plötzlich lag er vor uns - der Yellow Rock. :shock: :shock:



Er präsentierte uns seine „Schokoladenseite“, die eigentlich eine „Eiscremeseite“ ist. Das Timing war perfekt. Im schönsten Spätnachmittags-Licht betraten wir die Flanken dieses unwirklich eingefärbten Felskoloss. Die farbige Landschaft, durch die wir nun schon ausgiebig gestreift sind, kredenzte uns das versprochene Topping des Tages. :daumen: :applaus:



Und als ob das Farbenspiel nicht schon genug der Augenweide wäre,  erschuf der Gott der Buntsandsteinerosion am Fuß der Kuppe auch noch so nebenbei diesen kleinen Steintempel zur Andacht  :verneig:



… ausgeschmückt mit einem kleinen Arch …


… und einer Wunderlampe …


… an der ich erst einmal mit dem Wunsch auf viele schöne Fotomotive reiben musste. Und dieser Wunsch wurde auch prompt auf unserem weiteren Weg über die Hänge dieses Wunderberges erfüllt. :dance: :whistle:

Fortsetzung folgt ...
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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #13 am: 15.02.2008, 18:56 Uhr »
Ja, die Farben der Felsen sind unglaublich, als wenn der liebe Gott einen dicken Pinsel genommen hätte.....

Wie immer ein toller Bericht mit ebenso eindrucksvollen Bildern,

liebe Grüße

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

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Clinton

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Re: GSENM – Tageswanderung zum Yellow Rock via Red Top (2007)
« Antwort #14 am: 15.02.2008, 19:39 Uhr »
You are "Simply the Best"

Super Bericht mit noch besseren Fotos.Vielen Dank dafür.
Gruß Clinton