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Autor Thema: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland  (Gelesen 24472 mal)

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lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #30 am: 19.04.2016, 09:32 Uhr »
Tolle Wanderung! Ging es da (zumindest teilweise) am Strand entlang, also durch den Sand?

Ja. Im Grunde genommen ist das ein Höhenweg, der sich am Hang entlang schlängelt und dann immer wieder zu den Buchten absteigt, die man über den Sand quert um dann auf der anderen Seite wieder hochzuklettern. Durchaus also mit einigen Höhenmetern. Weiter südlich gibt es auch Buchten, die man nur bei Ebbe queren kann. Teilweise gibt es dann eine "High Tide Detour", die weiter oben entlang führt.

Anti

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #31 am: 19.04.2016, 09:38 Uhr »
Danke! Genau so sah das auf deinen Bildern nämlich auch aus. Aber wenn man seine Picknickpause dann mit einem erfrischenden Bad verbinden kann, dann macht´s ja auch doppelt Spaß  :D

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #32 am: 20.04.2016, 16:40 Uhr »
07.03 – Tag 13: Wainui –> Havelock

Nach einer weiteren Nacht im House Truck packen wir früh alles zusammen und dann geht es noch weiter Richtung Norden. Ist die Golden Bay schon einsam, es geht noch einsamer. Ganz im Norden der Südinsel wartet das Cape Farewell (der northernmost point auf der Südinsel) und die Farewell Spit. Die Farewell Spit ist eine kilometerlange, durch Wind und Wasser geformte, Sanddünenlandschaft, die bogenförmig ins Meer hineinrangt und die Golden Bay von der stürmischen Tasman See abtrennt. Apropos stürmisch, dort oben bläst die ganze Zeit ein richtig kräftiger Wind.


Eine Armada von schwarzen Schwänen an der Farewell Spit


Eine Armada von schwarzen Schwänen an der Farewell Spit


Und anderer Strandbewohner


Plus ein Klischeebild


Vom Visitor Center aus laufen wir einen Rundweg, der uns zuerst über Farmland zur Strandseite an der Tasman See bringt. Auf dem Strand geht es dann Richtung Norden und Farewell Spit, den Wind jetzt schön im Rücken und ein kostenloses Sandstrahlen der Beine gibt es auch noch. Desto weiter man Richtung Spit läuft, desto sandiger und düniger wir die Landschaft, in der Ferne verschwimmt alles in einem Sandsturm. Nach einer Stunde Strandspaziergang queren wir die Dünen, springen dabei auf und ab durch den tiefen Sand und kommen zur anderen Seite der Spit an der Golden Bay. Mit kräftigem Gegenwind geht es zurück zum Auto. Eine anstrengende zweistündige Wanderung.


Die Windrichtung ist schon mal klar


Strand Tasman See


Man kann den Sandsturm am Boden erahnen


Strand und Dünen


Strand und Dünen


Strand und Dünen


Strand und Dünen


Strandseite Golden Bay


Danach fahren wir gut 5 Kilometer zum Whakariki Beach. Normalerweise kann man von dort über eine schöne Klippenwanderung zurücklaufen, doch dafür fehlt uns die Zeit. Wir gehen also nur zum Strand herunter – etwa zwanzig Minuten Weg und nur bei Ebbe begehbar – und sehen zuerst einige rustikale Felsen. Highlight an diesem Strand ist, dass sich jede Menge Seehundbabys die von der Flut gefüllten Tide Pools zum Spielen aussuchen und man gefahrlos ganz nah herankann. Da wird geschwommen, gesprungen, gerangelt und gekämpft – man könnte stundenlang zuschauen.


Weg zum Wharariki Beach


Weg zum Wharariki Beach


Weg zum Wharariki Beach


Wharariki Beach


Wharariki Beach


Wharariki Beach


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Seehundbabys


Doch wir haben noch Strecke vor uns und müssen uns davon lösen, ein kurzer Halt am eigentlichen Cape Farewell ist noch drin. Dann geht es in Richtung Südosten, wollen wir  doch noch bis Havelock in den Marlborough Sounds kommen. Die Fahrt zieht sich etwas, rund um Nelson nimmt der Verkehr auch ordentlich zu, ansonsten ist die Landschaft nicht so spektakulär.


Cape Farewell


Cape Farewell


In Havelock sind wir im Journeys End B&B bei Judy und John eingebucht, direkt am Queen Charlotte Drive gelegen inkl. eigenem Wasserzugang. Spektakuläre Blicke auf die Marlborough Sounds sind bei der Anfahrt garantiert, vor uns deshalb besonders schön weil wir hier vor zwei Jahren übles Regenwetter hatten. Zum Essen geht es nach Havelock, der Hauptstadt der grünen Muscheln. Leider sind im Captain’s Daughter die Muscheln gerade aus, doch mit Lachs und Tintenfisch-Chorizo Salat sind wir auch sehr zufrieden.


Marlborough Sounds


Marlborough Sounds


Wasserzugang B&B


Wasserzugang B&B



lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #33 am: 22.04.2016, 12:59 Uhr »
08.03 – Tag 14: Havelock (Marlborough Sounds)

Nachdem wir hier letztes Mal sehr schlechtes Wetter und zu wenig Zeit hatten, wollten wir diesmal unbedingt den Marlborough Sounds etwas mehr Zeit widmen. Die Sounds sind keine Fjorde oder ähnliche Gebilde, sondern schlicht ein durch den gestiegenen Meeresspiegel vollgelaufenes Mittelgebirge. Trotzdem erinnert vieles an Fjordlandschaften mit den vielen Meeresarmen.

Am besten erkundet man die Sounds per Boot und so haben wir uns für eine Postbootfahrt ab Havelock eingebucht. Es gibt zwei Postboote, eins von Havelock und eins von Picton, die jeweils unterschiedliche Routen in die Sounds fahren, die Post und Waren ausliefern und Fahrgäste mitnehmen. Der Haupterwerb ist dabei nicht der Posttransport, sondern das Tourismusgeschäft. Wir haben also die Dienstagstour mit dem Pelorus Mail Boat gemacht.



Pelorus Mail Boat


Impressionen vom Vormittag


Impressionen vom Vormittag


Impressionen vom Vormittag


Impressionen vom Vormittag


Impressionen vom Vormittag


Impressionen vom Vormittag


Die Fahrt ist gemütlich, nicht zu hektisch und das relaxende ist nach den vergangenen Wandertagen sehr angenehm. Von dem angekündigten Regen sehen wir nur etwas in der Ferne, ab Mittag kommt schön die Sonne durch. Das Boot läuft verschiedene einzelne Gehöfte in den weitläufigen Sounds an, die Menschen leben dort weitestgehend autark, Straßen oder Stromverbindungen gibt es nicht. Dementsprechend sind das auch ganz schön urige Typen, die an den Stegen auf das Postboot und einen kleinen Plausch warten.


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Impressionen unserer Haltepunkte


Spannend – oder nachdenklich – ist dabei auch ein Blick auf die neuseeländische Holzwirtschaft. Ganze Hänge werden kahl geschlagen um dann im Ganzen wieder aufgeforstet zu werden. Keine Ahnung wie das mit der Erosion aussieht. Zwischendurch sehen wir ungewöhnlich orangene Bäume, dabei handelt es sich um Eindringlinge, die hier nicht heimisch sind und gezielt vergiftet werden und absterben.


Holzwirtschaft


Vergiftete Wälder


Gegen Mittag stoppen wir an einer kleinen Bucht zu einer halbstündigen Lunchpause, danach geht es weiter. Der Skipper ist ein lockerer Schotte und erzählt viel über die Geschichte und die Bewohner dieser sehr einsamen Ansiedlungen. Auch die Muschelfarmen werden besucht und erläutert. Insgesamt eine tolle Tour mit vielen wunderbaren Motiven und Blicken auf die Landschaft.


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Impressionen vom Nachmittag


Bei den Muschelfarmen werden Betonklötze ins Wasser gelassen von denen dann Stahlseile bis an die Oberfläche ragen. Diese sind auch noch einmal horizontal verbunden und anhand der Seile siedeln und gedeihen die Muscheln.


Muschelfarmen


Muschelfarmen


Muschelfarmen


Delphine sehen wir diesmal leider nicht, dafür mehrere Little Blue Penguins (die kleinste Pinguinart), die um das Boot herumschwimmen. Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Hafen und kehren dann noch in den „Mussle Pot“ ein. Havelock gilt als Hauptstadt der Green Lip Mussels und so gibt es einen leckeren Topf Muscheln für Matthias und Fish & Chips für Barbara.


Little Blue Penguins


Little Blue Penguins


Little Blue Penguins


Little Blue Penguins



lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #34 am: 25.04.2016, 18:57 Uhr »
09.03 – Tag 15: Havelock – Wellington

Nach erneut gutem Frühstück verabschieden wir uns von Judy und John und fahren die restlichen Kilometer auf dem Queen Charlotte Drive bis Picton. Bei Sonnenschein ist der in der Tat sehr scenic. Um 9:45 checken wir für die Interislander Fähre ein. Wie schon beim letzten Mal erschließt sich uns nicht ganz, warum man eine Stunde vorher einchecken muss, um dann sinnlos in der Warteschlange zu stehen. Die Fähre hat auch noch Verspätung, so dass wir erst um viertel nach Elf aus Picton loskommen.


Am Queen Charlotte Drive


Am Queen Charlotte Drive


Am Queen Charlotte Drive


Am Queen Charlotte Drive


Die Fahrt ist dann sehr sehenswert durch die Marlborough Sounds und erstaunlich ruhig auf der offenen Cook Strait. Auf der Zufahrt zum Wellington Harbour tauchen dann auch in der Ferne noch ein paar Delphine aus, ansonsten war die Fahrt bis auf die zeitweise Begleitung durch einen Albatross leider frei von Wildlife.


Überfahrt Marlborough Sounds


Überfahrt Marlborough Sounds


Überfahrt Marlborough Sounds


Überfahrt Marlborough Sounds


Überfahrt Marlborough Sounds - Begegnung mit anderer Fähre


Überfahrt Marlborough Sounds


Überfahrt Marlborough Sounds


Ausfahrt Richtung Cook Strait


An der Ausfahrt Richtung Cook Strait


An der Ausfahrt Richtung Cook Strait


Cook Strait


Albatross Begleitung


Albatross Begleitung


Albatross Begleitung


Albatross Begleitung


Delphine in der Ferne


Einfahrt Wellington


In Wellington fahren wir vom Schiff und dann wieder zu Bene und Sophie, einem ehemaligen Arbeitskollegen von Matthias und dessen Frau. Hier können wir wieder ein paar Tage unterkommen und das Haus liegt weiterhin mit tollem Blick über die Oriental Bay am Hang.


Oriental Bay und Oriental Terrace vom Wasser aus


Da die beiden noch auf Arbeit sind, laden wir nur kurz unsere Sachen ab und gehen die paar Minuten runter zum Wasser und rüber zum Te Papa. In dem großen Museum gibt es eine Sonderaustellung zum Angriff auf Gallipolli, die uns sehr empfohlen wurden. Dabei geht es um eine Schlacht im zweiten Weltkrieg bei der ein neuseeländisch-australisches Regiment in einer Schlacht um einen sinnlosen türkischen Hügel nahezu vollständig verheizt wurde. Von den entsandten neuseeländischen Soldaten (inkl. Maori Regiment) wurden 97% getötet oder verwundet, insgesamt hatte das kleine Land bis zum Rückzug der Truppen fast 3.000 Todesopfer zu beklagen.

Der Schlachtverlauf wird sehr anschaulich dargestellt, die Ausstellung wurde zusammen mit der Firma von Peter Jackson konzipiert und umgesetzt. Überlebensgroße einzelne Soldaten  deren Geschichte auch erzählt wird – wirken so lebensecht, dass man unwillkürlich eine innere Verbundenheit mit ihnen spürt. Krieg ist so sinnlos.


Gallipolli Ausstellung im Te Papa


Gallipolli Ausstellung im Te Papa


Gallipolli Ausstellung im Te Papa


Gallipolli Ausstellung im Te Papa


Gallipolli Ausstellung im Te Papa


Zum Abendessen gehen wir dann am Fuße des Mount Victoria in das Ortega Fish Shack Restaurant. Das bietet verschiedensten Fisch, kreativ und anderes zubereitet als man es sonst so oft in Neuseeland findet. Tarakihi auf asiatische Art und Red Snapper mit Beans & Bacon munden uns sehr.


DocHoliday

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #35 am: 25.04.2016, 19:33 Uhr »
So sieht also die Überafhrt bei Sonnenschein aus!
Bei mir wurde ja 2x nach einer halben Stunde das Aussichtsdeck geschlossen wegen "hervorragenden Wetters".
Gruß
Dirk

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #36 am: 27.04.2016, 19:33 Uhr »
10.03 – Tag 16: Wellington

Heute schieben wir einen ruhigen Tag ein, sowas braucht man in der Mitte des Urlaubs. Wir trödeln morgens rum, kümmern uns dann erst um unsere Wäsche und während die Maschine ihren Dienst verrichtet, laufen wir den kurzen, aber steilen, Weg hoch zum Mount Victoria Lookout, der eine tolle Rundumsicht bietet. „Windy Wellington“ macht heute übrigens seinem Namen ganz Ehre, es windet und stürmt den ganzen Tag.


Mount Victoria Lookout


Mount Victoria Lookout


Windy Wellington


Als die Wäsche dann soweit versorgt ist, bummeln wir ziellos ein paar Stunden durch die Stadt. Hier ein Pie, dort ein Smoothie – ein wenig Shopping. Entlang der Einkaufsstraße Lambton Quay flanieren wir zum Parlament, die Stadt ist weiterhin an vielen Punkten gesichtslos. Irgendwie auch logisch, denn die ganz alte Bausubstanz kann es aufgrund der keine 200 Jahre umfassenden Stadtgeschichte nicht geben. Vom Parlament aus zurück ans Meer und dann an der stürmischen Wasserfront entlang bis wir zum Szeneviertel Cuba Street / Courtenay Place kommen. Dort setzen wir uns noch zum People Watching in ein Cafe und schlendern dann langsam zurück zu unserer Unterkunft.

Abends wird gekocht, gegessen und gequatscht.

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #37 am: 27.04.2016, 19:57 Uhr »
Da am letzten Tag nicht viel passiert ist, gibt es Tag 17 gleich noch hinterher.

11.03 – Tag 17: Wellington (Cape Palliser)

Auch dieses Mal wollen wir von Wellington aus wieder einen Tagesausflug machen und haben uns das Cape Palliser ausgeguckt, etwa zwei Fahrstunden entfernt. Zuerst muss man aus dem Großraum Wellington heraus, dann geht es durch trockenes Grasland und schließlich die letzten 25 Kilometer auf einem sehr sehenswerten Küstenweg bis zum Cape Palliser.


Strecke zum Cape Palliser


Strecke zum Cape Palliser


Strecke zum Cape Palliser


Strecke zum Cape Palliser


Strecke zum Cape Palliser


Die Straße ist zwischendurch ziemlich schlecht und der weiterhin starke Wind treibt Welle um Welle an die dramatische Küste. Ein toller Anblick hinter jeder Kurve. Am Cape Palliser selber, dem südlichsten Punkt der Nordinsel und sehr windig, steht ein lehrbuchhaft rot und weiß gestrichener Leuchtturm zu dem man gut 250 Stufen emporsteigen muss. Der Blick ist toll und wir genießen das wild schäumende Meer.


Leuchtturm Cape Palliser


Leuchtturm Cape Palliser


Leuchtturm Cape Palliser - hier sieht man gut die Stufen


Leuchtturm - wir sind dann oben


Cape Palliser


Stürmische See am Kap


Dieser schöne Fotopunkt zeigt mal unser Auto


Auf dem Rückweg halten wir ein paar Mal an um uns die Robben anzuschauen, die teilweise direkt am Straßenrand dösen. Es ist die einzige nennenswerte Kolonie auf der Nordinsel und wir können eine Menge Robben auf den Felsen beobachten.


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Überwiegend dösende Robben


Eine raue Küste ist das dort


15 Kilometer vom Cape Palliser weg führt ein etwa zweistündiger Rundweg zu den Putangirua Pinnacles, aus Sandstein ausgewaschenen Felszacken und –spitzen. Wunderbare Badlands, die auch im Herr der Ringe eine Rolle gespielt haben (nicht, dass uns das interessiert, steht aber in jedem Reiseführer).


Weg zu den Pinnacles


Pinnacle von oben (Aussichtspunkt)


Pinnacle von oben (Aussichtspunkt)


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Putangirua Pinnacles vom Fuß aus


Weiter auf dem Rückweg halten wir noch an der Burnside Presbyterian Church, die malerisch im Sonnenlicht am Straßenrand steht und mit Baujahr 1870 für neuseeländische Verhältnisse ziemlich alt ist. Der Schlüssel versteckt sich oben auf dem Türstock, so ist eine Besichtigung möglich. Innen schlicht, alles aus Holz mit tollem Blick aus dem Altarfenster.


Tolle Ausblicke auch auf dem Rückweg


Tolle Ausblicke auch auf dem Rückweg


Burnside Presbyterian Church


Burnside Presbyterian Church


Burnside Presbyterian Church


Dann geht es zurück nach Wellington, wo wir im Restaurant Capitol mit Lamm und Ricotta-Ravioli den Tag beschließen. Dazu Bier. Wellington hat eine sehr umfangreiche und tolle Craftsbeer-Szene.


White Elephant

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #38 am: 27.04.2016, 20:43 Uhr »
Hallo lonewolf,

ich habe bereits deine erste Tour verfolgt und einiges davon für die Planung unserer 1. Neuseelandfahrt im Februar übernommen. Da das hoffentlich nicht die einzige Fahrt war, verfolge ich um so interessierter deine  diesjährige Tour. - Klasse
Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt!

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #39 am: 28.04.2016, 18:40 Uhr »
Hallo lonewolf,

ich habe bereits deine erste Tour verfolgt und einiges davon für die Planung unserer 1. Neuseelandfahrt im Februar übernommen. Da das hoffentlich nicht die einzige Fahrt war, verfolge ich um so interessierter deine  diesjährige Tour. - Klasse
Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt!

Vielen Dank. Freut mich immer, wenn ich jemandem helfen kann.

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #40 am: 28.04.2016, 19:07 Uhr »
12.03 – Tag 18: Wellington – New Plymouth

Heute steht einer der längsten Fahrtage an, nach drei Tagen Entspannung geht es bis nach New Plymouth auf der Taranaki-Halbinsel, ganz im Westen der Nordinsel. Leider liegt der dortige Mount Taranaki ziemlich abseits von allen Routen, wir wollen ihn aber trotzdem sehen.

Also geht es raus aus Wellington zuerst an der Kaipiti Coast entlang, wo wir die Pekakariki Hill Road für einen ersten Stopp nehmen. Die sind wir zwar schon vor zwei Jahren gefahren, hatten aber sehr schlechtes Wetter. Jetzt strahlend blauer Himmel und ein toller Blick über die Küste mit Kaipiti Island.


Kaipiti Coast


Kaipiti Coast


Kaipiti Coast


Die nächsten zwei Stunden an der Küste verlaufen eher monoton, die grünbraune Landschaft und die uninspirierten Städte geben nicht viel her. Erst in Patea Beach machen wir den nächsten Stopp, hier gibt es einen Lookout über die spektakuläre Steilküste, besonders fällt uns der schwarze Sand hier auf. Wir nutzen die Pause zum Lunch.


Erster Blick auf den Taranaki


Patea Beach


Patea Beach


Maori Kriegskanu in der Ortsmitte


Weiter geht es dann nach Hawera, wo wir das Tawhiti-Museum besuchen. Dieses stellt mit sehr detailverliebten Dioramen und lebensgroßen Szenen verschiedenste Bereiche aus dem früheren Leben der Bauern und Einwohner dar. Dazu noch eine viel zu umfangreiche Sammlung an bäuerlichen Gegenständen und Werkzeugen, teils sehr lieblos präsentiert. Was fange ich mit 20 Kettensägen und 30 Rasenmähern ohne jede Erläuterung an? Die Dioramen selber sind wirklich gut und der Teil über die Maori-Kriege ist interessant, kratzt aber nur die Oberfläche. Mit dem Rest lockt man einen Europäer, der das ländliche Leben kennt, hinter keinem Ofen hervor. Schade, die 15 Dollar war das Museum nicht wert.


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Tawhiti Museum


Dann biegen wir auf den „Surf-Highway“ 45 ein, der in einem weiten Bogen um den Mount Taranaki an der Küste entlang führt und viele kleine Surforte bedient. Der Taranaki, ein Vulkan in fast perfekter Kegelform, der auch schon in Filmen den Mount Fuji gedoubelt hat, zeigt sich dabei fast wolkenfrei von allen Seiten. Dieser alleinstehende Berg sieht toll aus.


Surf Highway und Mount Taranaki


Surf Highway und Mount Taranaki


Surf Highway und Mount Taranaki


Surf Highway und Mount Taranaki


Auf der Taranaki Halbinsel fahren wir noch zum Cape Egmont – der westlichste Punkt – wo sich Vulkan und Leuchtturm sehr fotogen zusammen präsentieren. Letzter Stop ist dann in Oakura am Strand, wo sich ebenfalls sehr fotogen ein Schiffswrack am Strand räkelt. Es handelt sich um den 1903 gesunkenen Dampfer „Gairloch“.


Leuchtturm am Cape Egmont


Leuchtturm und Vulkan


Gipfeldetail


Oakura Strand


Wrack der Gairloch


Wrack der Gairloch


Wrack und Vulkan


Gipfel aus einem anderen Winkel


In New Plymouth sind wir über AirBnB bei Karen untergekommen, das Haus ist nett gelegen. Dann geht es in die Stadt zu Joe’s Garage, einem rustikalen Pub. Gute Burger, kaltes Bier. Abschließend sitzen wir noch zwanzig Minuten an der Uferpromenade und schauen dem Farbenspiel am Himmel zu.


Moderne Kunst an der Hafenpromenade New Plymouth


Farbenspiel am Abend


Farbenspiel am Abend


Farbenspiel am Abend


lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #41 am: 01.05.2016, 12:40 Uhr »
13.03 – Tag 19: New Plymouth (Mount Taranaki)

Nach dem langen Fahrtag gestern freuen sich unsere Beine heute wieder aufs Wandern. Dazu ist der Mount Taranaki (in kolonialer Benennung Mount Egmont) perfekt geeignet. Der zuletzt im 17. Jahrhundert aktive und 2518 Meter hohe Vulkan ist umgeben von dichtem Regenwald und durch den Egmont National Park gut erschlossen. Den 12-14 stündigen Gipfelsturm trauen wir uns dann doch nicht zu, aber es gibt zum Glück viele andere Wege, die sich auch zu unterschiedlich langen Loops gut verbinden lassen. Zuvor haben  wir aber bei der Zufahrt noch das Glück den Gipfel in ganzer Pracht bestaunen zu können, kurz danach bekommt er eine dauerhafte Wolkenkappe und gegen Nachmittag ziehen dann allgemein mehr Wolken auf.


Mount Taranaki in der Morgensonne - gut zu erkennen die farblich abgetrennten Vegetationszonen


Mount Taranaki in der Morgensonne - gut zu erkennen die farblich abgetrennten Vegetationszonen


Mount Taranaki - Gipfel


Unsere gewählte Strecke führt uns vom Dawson Falls Visitor Center zuerst bergauf zu den Wilkies Pools, einem Wasserlauf der kleine Becken in altes Lavagestein gefräst hat. Dadurch, dass selbst der Taranaki seine Schneekuppe nicht mehr hatte und den allgemein sehr trockenen Sommer sind diese eher mickrig gefüllt.


Weg zu den Wilkies Pools


Weg zu den Wilkies Pools


Flussbett mit Gipfel


Wilkies Pools - eher trocken


Wilkies Pools - eher trocken


Wilkies Pools - eher trocken


Wilkies Pools - eher trocken


Weiter bergauf auf einem schön zu gehenden Weg geht es dann zum Stratford Plateau, dem zweiten der drei mit dem Auto erreichbaren Zufahrten. Nach einer kurzen Pause am Aussichtspunkt steigen wir über den Enchanted Track steil wieder ab. Der Wald dort machte dem Namen alle Ehre und ist sehr verwunschen. Von oben packen dich moosbewachsene Äste, von unten umschlingen mächtige Wurzeln deine Füße und mannshohe Farne stellen sich dir in den Weg. Man kann leicht in die Welt der Phantasie fliehen. Der Weg selber ist ein schlechterer Trampelpfad und stark zugewachsen.


Blick in die Ebene


Der Gipfel mit Haube ab Stratford Plateau


Enchanted Track


Enchanted Track


Enchanted Track


Enchanted Track


Enchanted Track


Enchanted Track


Enchanted Track


Aber auch das meistern wir und wandern für die nächste Pause zur Waingongoro Hut. Dort ruhen wir uns aus, nachdem wir eine mit über 20 Metern sehr hohe und wackelige Swingbridge bezwungen haben. Der letzte Part unseres Tracks führt schließlich auf und ab bis zu den Dawson Falls, die dem dortigen Parkplatz ihren Namen geben. Diese kann man sowohl von einem Aussichtspunkt wie auch vom Fuß der Fälle aus gut erkunden.


Blick von der Swingbridge


Weg Richtung Dawson Falls


Tierischer Begleiter


Weg Richtung Dawson Falls


Dawson Falls


Dawson Falls


Insgesamt waren wir gut 10 Kilometer und mit Pausen knapp sechs Stunden unterwegs – aber eine sehr schöne Wanderung. Dann zurück nach Hause, in die Dusche und lecker essen – heute mal indisch. Im Kathakali lassen wir uns mit exotisch gewürztem Rindfleisch und vegetarisch gefüllten Pfannkuchen verwöhnen.


Übersicht Wandergebiet



Anti

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #42 am: 01.05.2016, 13:37 Uhr »
Da habt ihr wieder mal eine wunderschöne Wanderung herausgesucht. Waren die Wege gut gekennzeichnet? Denn teilweise sah es ja schon fast so aus, als wenn die Natur den Weg zurückerobert...

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #43 am: 01.05.2016, 15:09 Uhr »
Da habt ihr wieder mal eine wunderschöne Wanderung herausgesucht. Waren die Wege gut gekennzeichnet? Denn teilweise sah es ja schon fast so aus, als wenn die Natur den Weg zurückerobert...

Markiert waren die Wege nur an den Weggabelungen, die Wege selber ließen dann praktisch kein "Verlaufen" zu. Ja, der eine Weg war total überwuchert, aber auch da konnte man den groben Verlauf noch erkennen und hat sich dann eben durchgekämpft.

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #44 am: 03.05.2016, 18:52 Uhr »
Heute wird's grün....

14.03 – Tag 20: New Plymouth -> Taupo

Auf dem Weg von New Plymouth nach Taupo nimmt man am besten den SH43. Diese 150 Kilometer lange Strecke durch sehr, sehr dünn besiedeltes Backcountry wird ganz clever als Forgotten World Highway vermarktet. Einsam ist es wirklich, zwischendurch gibt es ein 40-Seelen-Dorf mit Hotel und Pub, keine Tankstelle und sonst nur ein paar einzelne Gehöfte. Und zur allgemeinen Folklore sind 12 Kilometer auch noch ungeteert.


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Sehenswert ist vor allem die Umgebung, die von grünen Hügeln immer wieder zu Busch- und Waldlandschaft wechselt. Von insgesamt vier Passhöhen hat man gute Ausblicke bis auf den Taranaki und die Berge im Tongariro National Park. Ja wenn denn das Wetter mitspielen würde. Leider haben wir heute überwiegend bedeckten Himmel, am Nachmittag auch ein paar kräftige Schauer. So stellt sich am Ende für den Forgotten World Highway kein Wow-Effekt, sondern nur ein „ganz nett“ ein.


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Forgotten World Highway


Zwischendurch gibt es auf der Strecke aber schon den einen oder anderen Haltepunkt. Der Ort Whangamomona wurde einst bei einer Gebietsreform „vergessen“ und die „verschrobenen Hinterwäldler“ haben daraufhin spontan eine eigene Republik ausgerufen, feiern dies alle zwei Jahre und weisen mit Schildern am Highway daraufhin. Im örtlichen Pub gibt es für 5 Dollar auch Reisepässe der Republik zu kaufen, das sparen wir uns aber.


Whangamomona


Whangamomona


Ein kurzer Abzweig führt zur Geisterstadt Tangarakau. Dort lebten zum Bau der Eisenbahn einst über 1.200 Menschen, die aber nach Abschluss der Bauarbeiten genauso schnell wieder weg waren. Heute leben dort noch eine Handvoll und es gibt ein paar formschön drapierte Reste der Geisterstadt zu sehen. Angelockt durch ein verblichenes Hinweisschild erstehen wir bei einem der Einwohner preiswerten Manuka-Honig. Entlang des Weges gibt es auch noch die Raekohua Falls, die aber nahezu trocken liegen.


Tangarakau


Tangarakau


Raekohua Falls - oder deren trauriger Rest


Die 85m hohen Mount Damper Falls lassen sich über eine 15km lange Stichstraße und einen kurzen zwanzigminütigen Walk erreichen. Aufgrund der Trockenheit ist der Wasserfluss auch eher mager, euphemistisch könnte man den Fall des Wassers als majestätisch gediegen beschreiben.


Flusslauf zu den Mount Damper Falls


Mount Damper Falls


Mount Damper Falls


Am Ende des Highways in Taumaranui angekommen biegen wir auf den direkten Weg nach Taupo ein. Die kurvige und sehr hubbelige Strecke hat Barbara doch sehr zugesetzt und außerdem lädt das Wetter zu keinen Besichtigungen mehr ein. In Taupo sind wir über AirBnB bei Jude untergebracht, die uns sehr freundlich begrüßt.


Lake Taupo


Wir diskutieren dann noch unsere Reisepläne. Eigentlich wollten wir weiter nach Gisborne und dann rund um das Eastcape zurück nach Rotorua. Doch uns nerven etwas die langen, kurvigen Fahrstrecken so entschließen wir uns spontan uns mehr Ruhe zu gönnen. Wir canceln Gisborne und das East Cape, können in Taupo unproblematisch verlängern und auch eine Nacht früher in Rotorua ankommen. So entzerren wir die Route und haben mehr Erholungspausen. Eine Erholung ist dann auch das Essen im Grill@42. Perfekt zubereitetes 400g Steak und vegetarische Pasta munden uns sehr.