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Autor Thema: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016  (Gelesen 20008 mal)

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Claus

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Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« am: 09.09.2016, 14:44 Uhr »
Nach vielen Jahren überwiegend passiver Forenmitgliedschaft ist es an der Zeit, mal ein paar Infos zurück zu geben. Für unsere Südwest-Rundreise im Mai/Juni 2009 war das Forum eine große Hilfe, für den diesjährigen Urlaub an den großen Seen fand ich dagegen nicht so viele Hinweise. Deshalb hoffe ich, anderen mit diesem Reisebericht weiterhelfen zu können.

Weshalb die großen Seen? Mein erster USA-Aufenthalt war 1993. Ich besuchte damals mit einer Freundin deren Verwandtschaft in einem Vorort von Detroit. Wir unternahmen einige Ausflüge innerhalb Michigans und fuhren auch nach Kanada zu den Niagara Fällen. Diese waren auch schon immer ein Wunschziel meiner Frau, weswegen ich dachte, dass es schön wäre, nach 20 Jahren erneut in die Detroiter Gegend zu kommen. Und so begannen 2011 die Vorbereitungen für einen Urlaub, der eigentlich 2013 stattfinden sollte. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Anstatt in die USA zu fliegen haben wir meiner beruflichen Pendelei ein Ende gesetzt, haben unsere Eigentumswohnung verkauft, ein Haus erworben und sind im Sommer 2013 umgezogen. So verschob sich dieser Urlaub um drei Jahre. Im Sommer 2015 fing ich dann mit der Überarbeitung der Planung an und Ende Oktober buchten wir die ersten Unterkünfte und den Flug. Bis April 2016 kamen noch einige Buchungen (Unterkünfte, Eintrittskarten, usw.) hinzu. Dann hieß es noch drei Monate warten.

Und warum Part I? Ganz einfach. Wir halten im Urlaub nichts von stundenlangen Autofahrten und kurzen Besichtigungsstopps. Viel lieber erkunden wir ausgiebig die Gegend und versuchen, so viele Eindrücke wie möglich aufzunehmen. Deshalb habe ich die Rundreise um die großen Seen auf zwei Teile gesplittet. Da die Niagara Fälle gesetzt waren, wurde die östliche Rundreise zum ersten Teil.

Neben den Niagara Fällen war bei meiner Frau auch das Pow-Wow, ein Indianerfestival, das an jedem ersten Augustwochenende auf Manitoulin Island stattfindet, ein Muss, so dass wir den gesamten Urlaub um dieses Wochenende herum planten.

Wir, das sind meine Frau Chris, unser 12-jähriger Sohn Dominic und ich.

Am 27.07.2016 wurden die Reisetaschen gepackt. Einen Tag später ging es endlich los.


Routenplanung


Routenplanung im Detail


Reisedokument, Reisepässe und unsere Urlaubskasse ;)
Detaillierte Reiseberichte könnt Ihr in unserem Urlaubs-Blog nachlesen: https://ccd-on-tour.blogspot.com

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #1 am: 09.09.2016, 16:47 Uhr »
Donnerstag, 28.07.2016

Um 7:45 Uhr verließen wir unser Haus und machten uns auf den Weg nach Frankfurt/M. zum Flughafen. Das Parkticket hatten wir bereits letzten Oktober online zum Frühbucherrabatt gekauft, so dass wir mit 100 EUR für die drei Wochen dabei waren. Das Parkhaus war sehr gut ausgeschrieben und so standen wir planmäßig bei der Gepäckaufgabe.

Ich hatte bereits am Vortag online eingecheckt, um heute Zeit zu sparen. Offenbar machen das die meisten, denn in dieser Gruppe war die Schlange am längsten und wir mussten fast 45 Minuten warten. Hätten wir vor Ort eingecheckt, hätten wir das Gepäck umgehend abgeben können. Als wir unsere Reisetaschen endlich los waren ging es weiter zur Ausweiskontrolle. Hier gibt es die Möglichkeit, an Terminals selbst den Reisepass zu scannen und ein Foto zu machen. Allerdings geht das nicht für unter 18-jährige, so dass ich mich mit Dominic auch hier in der langen Schlange anstellte. Letztendlich kam noch der Security-Check. Natürlich wurden Kamera und Stativ sehr penibel unter die Lupe genommen. Aber die Schuhe durfte ich mit den Worten „Sie sehen nicht so gefährlich aus“ anbehalten.

Pünktlich um 11:30 Uhr hob der Airbus A330 von Delta Airlines in Frankfurt/M. ab. Das Entertainmentangebot ist zwischenzeitlich ja riesig. Wir schauten uns ‚Zootopia‘ an. Den Film kannte Dominic schon aus der Schule und wollte ihn unbedingt zusammen mit uns anschauen. Anstatt zuhause im Heimkino haben wir das im Flugzeug gemacht, mit dem Vorteil, dass jeder seine eigene Wunschsprache auswählen konnte. Der Flug verlief nicht sonderlich spektakulär. Da wir die drei Sitze in der Mitte hatten, kann ich nicht mit Fotos aus den Fenstern dienen.



Um 14:10 Uhr landeten wir auf dem Detroit Metropolitan Airport. Auch hier gibt es Automaten für die Einreise, allerdings erhielt ich auf meinem Ausdruck ein X. Und natürlich erwischte ich mal wieder einen unfreundlichen Immigration Officer. Er fiel mir vorab schon auf, weil er ständig am Gähnen war und ich hoffte inständig, nicht zu ihm zu müssen. Tja, Pech gehabt. Auch mich gähnte er mehrmals an, während er seine Fragen stellte und ich meine Fingerabdrücke hinterließ.

Wenig später hatten wir unser Gepäck und liefen zu den Shuttlebussen, die zu den Mietwagenstationen fahren. Wir hatten im Januar über den ADAC die Kategorie Midsize SUV gebucht und ich hatte alles so vorbereitet (skip the counter/kiosk), dass wir direkt in die gebuchte Reihe gehen konnten. Wir hatten die Auswahl zwischen zwei weinroten Jeep Compass, einem blauen Jeep Renegade und einem Nissan. Mit nur 1.400 Meilen auf der Uhr entschieden wir uns für den fast neuen Jeep Renegade.

Mit diesem fuhren wir zu unserem ersten Hotel im Detroiter Vorort Dearborn. Nachdem wir unser Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten ging es weiter zum nahe gelegenen Walmart, um uns dort mit Proviant für die nächsten Tage einzudecken. Ganz oben auf dem Zettel standen Wasser (die handlichen 0,5er Flaschen sind praktisch für die Rucksäcke) und Off! Hier auf dem Parkplatz entstand auch das erste Bild unseres Autos.



Langsam wurden wir hungrig und müde. Ich hatte zuhause schon Coupons für das All-you-can-eat-Buffet im Ponderosa Steakhouse ausgedruckt, das ebenfalls in Hotelnähe lag. Es gab verschiedene Stationen: Ein großes Salatbuffet, verschiedene Pasta, Kartoffelbrei, Hähnchen usw. Natürlich musste ich im Anschluss auch noch unbedingt vom Dessertbuffet probieren, bevor wir zurück ins Hotel fuhren und schnell einschliefen.

Hotel: Comfort Inn near Greenfield Village (bei Expedia im Click&Mix zusammen mit dem Flug gebucht)
Abendessen: Ponderosa Steakhouse
Fazit:
+
Claus: Endlich wieder in den USA zu sein, und dann auch noch in Detroit, wo vor 23 Jahren der erste Besuch in meinem Lieblingsland war.
Chris: Der nagelneue Mietwagen. Das herrliche Sommerwetter (30°C., wolkenlos).
Dominic: Flugzeug fliegen.
-
Claus: Der lange Flug. Zwar kürzer als letztes Mal und diesmal auch direkt, aber auch 8.5 Stunden sind trotz tollem Entertainmentangebot lästig.
Chris: Die vielen Stunden Reisezeit, der stinkunfreundliche Immigration-Officer.
Dominic: Auto aussuchen war langweilig.

So, das war's fürs erste. Schönes Wochenende! Nächste Woche geht's weiter. Dann auch mit deutlich mehr Bildern, versprochen.

Viele Grüße
Claus
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sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #2 am: 09.09.2016, 19:35 Uhr »
Da komme ich auf alle Fälle mit. Wir haben Freunde in Minnesota und da sind wir vor 4 Jahren, oder schon 5, ein Stück den Lake Superior entlang gefahren. Wunderschön.  Wir wollen die beiden ja bald mal wieder besuchen und da schwebt mir auch so eine "Reise um die großen Seen" vor.
LG Silvia

Flicka

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #3 am: 09.09.2016, 21:03 Uhr »
Na, dann steige ich auch mal ein und komme mit!
Die Großen Seen sind für mich Reiseneuland, ich bin gespannt, was wir uns dort anschauen.

NähkreisSteffi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #4 am: 09.09.2016, 21:14 Uhr »
Hallo Claus,

ich freue mich auf die Reise mit euch.

Wir haben im Oktober Flüge nach Montreal gebucht und wollen eigentlich eine Kanada Rundreise machen. Sollte uns das Wetter jedoch einen Strich durch die Rechnung machen, wollen wir in Richtung Great Lakes ausweichen. Schauen wir mal wohin es uns verschlägt.

Viele Grüße

Steffi

Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #5 am: 10.09.2016, 23:20 Uhr »
Da bin ich dabei, eine der Gegenden, die hier nicht so häufig vertreten ist.
Route sieht gut aus, kann weitergehen :)

Lady Ch

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #6 am: 11.09.2016, 12:52 Uhr »
Hallo Claus,

schön das es auch mal einen Bericht aus einer anderen Ecke unseres Liebligslandes gibt.
Wir haben die grossen Seen voriges Jahr auch umkreist und uns hat es sehr gut gefallen.

Lg
Christine und Helmut
Liebe Grüße
Christine

Danielboy1984

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #7 am: 11.09.2016, 15:02 Uhr »
Eine Tour rund um die Großen Seen steht auch noch auf unserem Wunschzettel. Steige auch noch schnell mit ein.  :)

finge42

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #8 am: 11.09.2016, 22:14 Uhr »
Nachdem wir unser Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten ging es weiter zum nahe gelegenen Walmart, um uns dort mit Proviant für die nächsten Tage einzudecken. Ganz oben auf dem Zettel standen Wasser (die handlichen 0,5er Flaschen sind praktisch für die Rucksäcke) und Off!

Wir würden gerne mitkommen!



May the force be with you!  :D

Der Mückenschutzmantel für unterwegs!

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #9 am: 12.09.2016, 09:16 Uhr »
Ich sehe schon, Auto ist gut gefüllt, kann weitergehen ;)
Na denn:

Freitag, 29.07.2016 (Auf den Spuren von Henry Ford)

Nachdem wir gestern wegen der Zeitumstellung bereits um 21.30 Uhr im Bett waren, wachten wir heute dementsprechend früh auf und entschlossen uns um 07.30 Uhr, das Frühstücksbuffet aufzusuchen. Im Übernachtungspreis inbegriffen war ein Hot Complementary Breakfast, welches tatsächlich sehr umfangreich und vielseitig war. Von Rührei mit Würstchen über frisches Obst bis Waffeln zum Selbermachen war alles dabei. Das hat uns sehr positiv überrascht. Von unserem USA-Urlaub 2009 waren wir meist nur Continental Breakfasts mit abgepacktem Süßkram und Cerealien gewohnt.

Unser heutiges Ziel, das Greenfield Village, lag gerade mal 5 Autominuten vom Hotel entfernt und öffnete erst um 9:30, so dass wir gemütlich in den Tag starten konnten. Ich hatte die Eintrittskarten bereits in Deutschland online gekauft und ausgedruckt, so dass wir uns nicht in die Schlange stellen mussten. Wir hatten uns außerdem für die Riding Pässe entschieden, mit denen man sämtliche Fahrgeschäfte innerhalb des Villages so oft man wollte nutzen konnte.

Im Greenfield Village hat Henry Ford Original-Häuser aus der amerikanischen Pionierzeit gesammelt. Man kann nicht nur Fords Geburtshaus und seine erste Werkstatt besichtigen, sondern auch eine Vielzahl anderer geschichtsträchtiger Bauten wie z.B. das Labor von Thomas Edison. Zum Einstieg fuhren wir erst mal mit einer alten Diesel-Lok eine Runde um das Village herum. Dann machten wir uns zu Fuß auf und erkundeten zahlreiche der alten Häuser. Ein Highlight war die Fahrt mit einem 1916 erbauten – und damit 100-jährigen – Ford Model T. Während der Fahrt gab es spannende Infos dazu vom Chauffeur.












Thomas Edisons Labor und Werkstatt






Nach mehreren Stunden im Greenfield Village machten wir uns auf den Weg auf die andere Seite von Detroit. Unterwegs sahen wir immer wieder verlassene und zerfallene Häuser und auch die Straßen waren teilweise in erbärmlichem Zustand. Auf der Ostseite, im Vorort Mt. Clemens, hatte ich 1993 einen Großteil meines ersten USA-Aufenthalts verbracht. Das Haus steht derzeit zum Verkauf, der veranschlagte Preis dafür ist $220,000. Nicht schlecht für einen voll unterkellerten Winkelbungalow mit Pool im Garten und Zugang zum Lake St. Clair. Die direkte Nachbarschaft ist auch immer noch sehr schön, aber schon im nächsten Stadtteil ist es wiederum erschreckend, wie heruntergekommen es hier zwischenzeitlich ist. Verwahrloste Vorgärten säumen die Straßen, viele der Häuser stehen zum Verkauf.


Hier hatte ich 1993 gewohnt

Ich hatte ursprünglich gehofft, im - von 'meinem' alten Haus - nur wenige hundert Meter entfernten Motel (das man allerdings nicht online buchen konnte, und meine eMail-Anfrage blieb unbeantwortet) unterzukommen. Da es aber - wie wir vor Ort erfahren hatten - leider nur über 1-Bett-Zimmer verfügt, mussten wir uns auf die Suche nach einer anderen Unterkunft machen. Um uns nach dem ersten Fehlversuch weitere unnötige Fahrerei zu ersparen, suchten wir online bei Priceline.com nach einer günstigen Übernachtung für die beiden kommenden Nächte. Nachdem wir ein passendes Angebot gebucht und eingecheckt hatten, fuhren wir zum nahe gelegenen Metro Beach.

Just in dem Moment, als wir ankamen, fing es leider an zu nieseln, so dass wir den Besuch vertagten und stattdessen mit dem Auto ein paar Meilen an der Uferlinie entlang fuhren. Nach einiger Zeit mit schönen Blicken auf den Lake St. Clair meldete sich unser Magen und so hielten wir spontan an einer Pizzeria. Die Sonne schien wieder und so konnten wir im Freien essen.

Zurück im Hotel sprangen wir noch in den Indoor-Pool und um 23.00 Uhr klappten wir schließlich die Augen zu.

Unterkunft: Microtel Inn & Suites, Roseville (125€ für zwei Nächte, gebucht über Priceline.com)
Abendessen: Benito’s Pizza, St. Clair
Fazit:
+
Claus: Fahrt mit dem Model T und überhaupt der Besuch im Greenfield Village.
Chris: Frühstücksbuffet und einige Stationen im Greenfield Village.
Dominic: Fahrt mit dem Model T.
-
Claus: Der heruntergekommene Zustand von Detroit. Wenn man den Unterschied zu früher sieht ist das schon sehr krass.
Chris: Heruntergekommener Zustand der Stadt und Gesamtpaket Zimmersuche war schrecklich.
Dominic: Alte Häuser im Greenfield Village anglotzen.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #10 am: 13.09.2016, 07:46 Uhr »
Samstag, 30.07.2016 (Downtown und Strand)

Continental Breakfast at its worst. Neben Cerealien gab es lediglich Minimuffins. Chris trank trotzdem ihren Kaffee, aber danach machten wir uns umgehend auf den Weg nach Downtown Detroit. Es war zwar bewölkt, aber trotzdem ziemlich warm. Vom Parkhaus 'The Z' hatten wir einen tollen Blick auf die Skyline. Allerdings wurde hier auch deutlich, wie verfallen manche Gebäude sind.





Detroit wurde – als ehemalige Autometropole – ohne U-Bahn gebaut. Lediglich in der Downtown gibt es den sogenannte People Mover, eine kleine, vollautomatische Ringbahn, die oberhalb der Straßen zwischen den Hochhäusern verkehrt und dabei die wichtigsten Punkte miteinander verbindet. Mit diesem People Mover fuhren wir erst einmal eine komplette Runde rings herum, bevor wir uns zum Renaissance-Center begaben und den Riverwalk zur Hart Plaza entlang spazierten. Auf der anderen Seite des Detroit Rivers kann man bereits Kanada sehen. Der einst wunderschöne Springbrunnen auf der ausgestorbenen Hart Plaza war abgeschaltet und rostete vor sich hin. Früher war dieser Platz mit Leben gefüllt und bei Sonnenschein gab es um den Springbrunnen immer einen Regenbogen. Schade! Und als wäre das nicht schon traurig genug, setzte auch umgehend ein Regenschauer ein.


People Mover


Renaissance Center


Hart Plaza


Blick von der Hart Plaza auf Downtown

Um im Trockenen zu sein und das ausgefallene Frühstück zu kompensieren, entschieden wir uns heute für ein ausgiebigeres Lunch im Hard Rock Café Detroit. Nach einer fantastischen heißen Schokolade und einem Burger für jeden hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten unsere Stadtbesichtigung mit einem Besuch in der Greektown abschließen. Der war lohnenswert, immerhin war hier Leben auf den Straßen und wir haben in einer Konditorei kleine Köstlichkeiten gekauft.


Greektown

Am Nachmittag setzten wir unser gestriges Vorhaben in die Tat um und fuhren zum Metro Beach. Zwar war der Himmel nach wie vor wolkenverhangen, aber heute blieb es trocken. Und der Metro Beach am Lake St. Clair ist noch genau so schön, wie vor 23 Jahren. Dominic musste natürlich umgehend ins Wasser. Das Freibad ist ebenfalls noch in Betrieb, und nebenan gibt es einige Wasserspiele. Die riesigen Picknick Areas waren gut besucht, ohne überfüllt zu wirken. Man kann sich hier wirklich lange aufhalten und toll entspannen.


Metro Beach


Freibad am Metro Beach



Gegen Abend spielten wir eine Runde Minigolf in einer hübsch angelegten Anlage, bevor wir zum Abschluss noch die Boote anschauten, die in der Marina nebenan ankerten. Von hier führt der Clinton River bis zu dem Haus in Mt. Clemens, das jetzt zum Verkauf steht.


Black Creek Marina


Black Creek Marina

Da wir Erwachsenen vom Lunch noch satt waren, hielten wir auf dem Weg zurück ins Hotel nur kurz bei Subway, wo sich Dominic zum Abendessen ein Sandwich holte.

Unterkunft: Microtel Inn & Suites, Roseville
Lunch: Hard Rock Café Detroit
Fazit:
+
Claus: Hot Chocolate im Hard Rock Café. Metro Beach: Hier ist es noch wie früher. Und auch die Häuser im Clinton Township sind nach wie vor sehr schön und haben gepflegte Vorgärten.
Chris: Metro Beach mit seinen Erholungsmöglichkeiten. Minigolf spielen hat viel Spaß gemacht.
Dominic: Minigolf spielen und People Mover fahren.
-
Claus: Wenn man Downtown Detroit von früher kennt, dann ist das insgesamt ein trauriges Bild. Es wird viel gemacht, wir haben viele Baustellen gesehen und Handwerker, die an Fassaden arbeiteten. Aber der aktuelle Zustand ist noch sehr übel. Wer Leipzig um die Jahrtausendwende kennt (Stichwort: Straßenzüge mit eingeworfenen Fensterscheiben) kann es vielleicht etwas erahnen.
Chris: Krass zu sehen, wie eine Stadt runter gekommen ist. An allen Ecken sind die Straßen kaputt, Ziegel fehlen, Putz abgeplatzt, usw. Man kann anhand der Bauweise erahnen, wie schön und lebendig das alles gewesen sein muss.
Dominic: Ich hab mich in der Stadt nicht so wohl gefühlt.
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Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #11 am: 13.09.2016, 11:32 Uhr »
Hmm... also ich muss sagen, von den geposteten Bildern her, die natürlich nur einen kleinen und vermutlich schönsten Teil zeigen, finde ich Detroit deutlich weniger schlimm, als ich es mir vorgestellt habe...
Natürlich zeigen die Bilder nur einen kleinen und den "schönsten" Teil, aber für das Wetter sieht das eigentlich völlig okay aus. Aufgeräumt, nicht übermäßig runtergekommen… gut nicht viele Menschen, aber wie gesagt, nicht so schlimm wie gedacht…
Klar ist das die beste Seite und andere Viertel sind schlimm, aber mit den Bildern im Kopf würde ich Detroit auf einer Rundreise jetzt nicht mehr links liegen lassen, also danke dafür ;)

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #12 am: 13.09.2016, 12:15 Uhr »
Mir ist erst hinterher aufgefallen, dass ich von den richtig schlimmen Gegenden überhaupt gar keine Fotos gemacht habe. Und dann muss man natürlich auch wissen, dass ich immer den Vergleich 1993/2016 im Kopf habe. Wir sind durch eine Straße gefahren, da standen richtige Ruinen. Ehemals große Häuser (Bürogebäude?), die keine Scheiben mehr hatten und aussahen, als sei eine Bombe darin explodiert.
Aber es gibt auch nach wie vor die schönen Seiten in Detroit. Am Ende des Urlaubs fand ich Detroit rückblickend gar nicht mehr sooo schlimm. Einfach nur traurig, dass sich vieles negativ entwickelt hat. Aber das ist auch irgendwo verständlich. Nimm Wolfsburg VW weg, dann sieht's dort sicherlich auch in ein paar Jahren anders aus.
Und positiv gilt es anzumerken, dass an vielen Stellen gebaut wurde. Sowohl an den Straßen als auch an einigen Fassaden. Es geht also (hoffentlich) wieder aufwärts. Die Lage am Lake St. Clair ist so toll, es wäre wirklich schade, wenn es die Stadt nicht schaffen würde. Irgendwie hängt mein Herz an Detroit, immerhin war das mein 'erstes Mal' in den USA, und durch die private Unterkunft hatte ich damals sehr viel vom American Way of Life mitgekriegt.
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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #13 am: 13.09.2016, 15:24 Uhr »
Ich habe mal einen Bericht gesehen, wo es darum ging, dass eine Initiative versucht Detroit wieder attraktiver zu machen. Vor allem mit Urban Gardening. Sind wohl wirklich viele Menschen dort weg und wenn es keine Arbeit gibt, dann steigt auch die Armut, was leider in manchen Gegenden schnell sichtbar wird. Aber vielleicht muss man der Stadt einfach ein bisschen Zeit geben, es wird ja was gemacht, wie man sieht :)
Reisende soll man nicht aufhalten!

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #14 am: 14.09.2016, 07:39 Uhr »
Sonntag, 31.07.2016 (Leave the city behind)

Da wir das Frühstücksbuffet schon von gestern kannten, verzichteten wir heute erneut darauf und checkten aus dem Schuppen aus. Wir verließen Detroit über die I75. Erste Tagesetappe waren die Premium Outlets in Birch Run, eine gute Stunde nördlich von Detroit. Dort angekommen meldete sich unser Magen zu Wort und so gingen wir erst mal über die Straße ins Bob Evans. Die Warteschlange vor uns ließ die gute Qualität in diesem Restaurant schon erahnen. Tatsächlich hatten wir ein ausgezeichnetes Frühstück.


Frühstücksbuffet im Microtel Inn & Suites, Roseville

[Anm.: Vom Bob Evans hab ich leider kein Foto]

Gut gestärkt machten wir uns danach ans Kreditkartenglühen. Ausbeute nach knapp zwei Stunden: Hosen und Oberteile für die Erwachsenen und ein Pennyboard für den Kurzen. Je weiter wir uns von Detroit entfernten, desto besser wurde das Wetter, von einem kurzen, kräftigen Regenschauer abgesehen. Die nächsten zwei Wochen hatten wir bombastisches Wetter (heiß und trocken).


Premium Outlets, Birch Run


Regenschauer in der Nähe von Bay City

Auf dem Weg zu unserem nächsten Übernachtungsort Alpena fuhren wir ab der Saginaw Bay nicht über die Interstate, sondern wählten absichtlich die längere Route über die 23 entlang des Lake Huron. Die Straße führt die komplette Ost- und Nordküste der Lower Peninsula Michigans entlang. Dadurch hat man meist tolle Sicht auf den Lake Huron. In Tawas City legten wir eine erste längere Pause am Strand ein und genossen die idyllischen Strandhäuser, den riesigen See und das kühle Wasser.


Strand bei Tawas City


Strand bei Tawas City

In unserer ersten Planung war Tawas City als Übernachtungsort vorgesehen. Das hatten wir dann später geändert, um an den Folgetagen kürzere Fahretappen zu haben. So fuhren wir also nochmal eine gute Stunde nach Norden, bis wir den Negwegon State Park erreichten. Eine coole Sandstraße führte 2.5 Meilen lang zur Küste. Da konnte unser Jeep Renegade mal zeigen, was der Allradantrieb im Sand-Modus so drauf hat. Da es schon nach 18.00 Uhr war, hatten wir den Strand ganz für uns alleine und genossen die unberührte Natur. Über den Bäumen kreisten - nein, keine Aasgeier - drei Adler.


Negwegon SP


Negwegon SP


Negwegon SP

Bis Alpena waren es schließlich nur noch wenige Meilen. Nach dem Check-in im Hotel sind wir auf Empfehlung der Rezeption gleich gegenüber zum Chinesen Abendessen gegangen. Das Buffet war um 20:30 bereits abgebaut, also bestellten wir aus der Karte. Obwohl wir eine halbe Stunde vor Feierabend kamen und völlig alleine im Restaurant saßen wurden wir super freundlich bedient und sogar der Chef ließ sich blicken und fragte, ob alles ok gewesen sei. Und das war es. Cindy von der Rezeption hatte nicht zu viel versprochen. Wir haben hervorragend gegessen. Zurück im Hotel ging es noch eine Runde in den Pool, mit amerikanischen Gästen Marco Polo (Blinde Kuh) im Wasser spielen.

Strecke: 390 km / Fahrzeit: 4‘02
Unterkunft: Best Western of Alpena (76.88€, vorgebucht bei Expedia)
Abendessen: Hunan Chinese Restaurant
Fazit:
+
Claus: Shoppen, Strand bei Tawas City und Negwegon SP. Endlich wieder Natur pur!
Chris: Einkäufe (ich liebe es, wenn etwas auf Anhieb passt und auch gefällt). Die riesige Weite des Lake Huron, kaum zu glauben, dass das nur ein See und kein Ozean ist. Chinese und Best Western Hotel. Im Grunde: alles ;)
Dominic: Mein neues Pennyboard.
-
Claus: Beim Chinesen das scharfe Essen erwischt.
Chris: Endlich raus aus Detroit.
Dominic: Die lange Autofahrt, obwohl ich davon 1.5 Stunden geschlafen habe.
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