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Autor Thema: Hola Baja California - la segunda 2015  (Gelesen 13970 mal)

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Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #45 am: 29.06.2015, 14:30 Uhr »
20.03.15 - Blockbuster


Vom Valle de Guadalupe nach Rosarito



(Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)

In der Casita war es in der Nacht richtig kalt geworden und Feuerholz für den Kamin hatten wir leider nicht. Genug Zeit zum Nachlegen der Holzscheite hätten wir schließlich gehabt  :zwinker:.

Unserem Verdauungstrakt ging es noch nicht so gut und deshalb ging ich früh bei Bernardo vorbei und berichtete vom Ergebnis seiner Restaurantempfehlung. Es war ihm sehr peinlich, denn er selbst war noch nie in dem teuren Restaurant und wollte uns nur was Gutes tun. Das diese Empfehlung so einen durchschlagenden Erfolg hatte , konnte vorher keiner wissen.

Wir hatten keine weite Strecke mehr zu fahren und so fragte ich ihn, ob wir noch ein/zwei Stunden da bleiben dürfen (schließlich gibt es unterwegs keine Toiletten  :whistle: ). Für Bernardo war das selbstverständlich und er fuhr gleich ein paar Kilometer zu sich nach Hause und holte uns ein Medikament. Je einen Löffel seiner Arznei würgten wir runter und warteten eine Stunde. Das Zeug wirkte ziemlich schnell und so riskierten wir die Weiterfahrt.

Auf der mautpflichtigen Strecke machte ich ein paar Bilder von der Steilküste.





Unser nächstes Domizil lag nördlich von Rosarito in Califa. Das hatte ich über Hotels.com gebucht und die Adresse lautete entlang der Toll Road.

Wir waren so auf die Jesusstatue fixiert,



dass wir nicht bemerkten, dass das Hotel genau gegenüber liegt. Da die Mautstecke nicht überall eine Ausfahrt hat, fuhren wir bis Rosarito Beach weiter und drehten dort um.

Auf dem Rückweg kamen wir an den Baja Film Studios vorbei, die sich 5 km außerhalb von Rosarito befinden.





Um realistische Außenaufnahmen zu garantieren, kaufte 20th Century Fox eigens ein 160.000 m² großes Gelände an der mexikanischen Pazifikküste und ließ dort ab dem 31. Mai 1996 das erste voll funktionsfähige Filmstudio seit dreißig Jahren an der amerikanischen Westküste errichten. In vier Monaten entstand nördlich der Stadt Rosarito eine Filmanlage mit den Ausmaßen einer Kleinstadt mit umfangreicher Infrastruktur und zahlreichen Studios. Mit Sprengungen wurde der Untergrund für zwei große Tanks präpariert – einer mit 64 Millionen Litern für eine originalgetreue Nachbildung der Titanic, bei der in einem Winkel von 270° gedreht werden konnte, und einer mit 22 Millionen Litern, in dem die luxuriösen Inneneinrichtungen der 1. Klasse eingerichtet wurden. Das Schiff im großen Tank war zwar im exakten Maßstab aufgebaut worden, jedoch mussten von Lamont einige Kompromisse eingegangen werden. So wurden etwa die Rettungsboote und Schornsteine um zehn Prozent verkleinert und überflüssige Teile des Oberbaus und eines der vorderen Decks entfernt, um sie später mit Modellen zu ersetzen. Das Boots- und A-Deck waren funktionstüchtige Filmsets, während der Rest nur eine Stahlkonstruktion darstellte, in der sich die Plattform befand, mit der sich das Ganze für die Untergangsszenen neigen ließ. Ein 50 Meter hoher Kran sorgte auf 120 Metern Gleis neben seiner Funktion als Baukran für richtige Lichtverhältnisse und Kameraperspektiven. Nachdem die entsprechenden Szenen abgedreht waren, wurde das Schiff demontiert und als Alteisen verkauft, um die Produktionskosten etwas zu mindern.

Nicht nur Titanic wurde hier gedreht, sondern auch andere Kassenschlager wie Master and Commander, Deep Blue Sea, James Bond: Tomorrow never dies und viele mehr.

Bis vor ein paar Jahren wurden Führungen angeboten, doch nun finden die Filmproduktionen vollkommen abgeschirmt statt.





6 km weiter befindet sich, von ganz oben gut beschützt :zwinker:, das Hotel Las Rocas .



Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen,



aber die Lage und Aussicht absolut toll :dance: .



Ein Hotelangestellter brachte uns zum Zimmer ähm in unsere Aztekenhöhle  :lachen07: .

 

Das Bett stand auf einem Podest und darüber diese Kuppeldecke.

Das Zimmer ansonsten war landestypisch und um in die Dusche zu gelangen, musste man sich ein bisschen verrenken.

 

Es gibt einen offenen Kamin im Zimmer und es roch ziemlich rußig. Aztekenhöhle halt . Die Balkontüre blieb erst einmal offen. Das Zimmermädchen hatte zwar einen Briefumschlag fürs Trinkgeld mit ihrem Namen hinterlassen, aber Maria war nicht die Reinlichste. Auf dem Balkon sammelte ich Kronkorken ein, im Kühlschrank waren noch vergammelte Getränke der Vorbewohner und dicke tote Nachtfalter lagen unterm Schreibtisch. Für eine Nacht war das Zimmer in Ordnung, aber längere Zeit hätte ich da nicht verbringen mögen.

Das Hotel verfügt über einen eigenen Strand mit eigenem Seelöwe :zwinker: .



Bei dem felsigen Untergrund und der Brandung waren das die einzigen Sonnenanbeter.



Mittlerweile hatten wir sogar etwas Hunger und machten uns auf den Weg nach Rosarito. Erfahrungsgemäß gibt es neben allen Walmarts in der Baja einen Applebee's und so auch in Rosarito. Auf mexikanische Gerichte hatten wir keinen Appetit mehr. Wir bestellten uns Fettucine mit Garnelen, einen Salat, Knofi-Brot und Getränke für umgerechnet 28 €. Das war richtig lecker und dank Bernardo's Arznei gut verträglich.

Danach wollten wir endlich mal einen Strandspaziergang machen und gingen zum Beach. Da ging es an manchen Strandbars zu wie am Ballermann, denn am Wochenende schwärmen viele amerikanische Jugendliche ein.





Dort war uns zu viel Trubel.
 
Zurück im Hotel machten wir endlich mal Urlaub , d. h. wir haben gelesen und nebenbei die Flasche Wein von Bernardo geleert.

Übernachtung: Hotel Las Rocas Resort & Spa, Califa bei Rosarito
Preis: 95 € ohne Frühstück

Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #46 am: 01.07.2015, 15:08 Uhr »
21.03.15 - Amerika

Von Rosarito nach Oceanside



(Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)

An diesem Morgen mussten wir nach Tijuana zurück und waren gespannt, wie der Grenzübertritt nach Amerika sein würde.

Da man Montezuma nicht ganz trauen kann :socool:, verzichteten wir auf ein Frühstück und machten uns nur zwei Tassen Tee.

Um 7 Uhr war alles Gepäck verstaut  :zwinker: 



und wir vertrauten die Strecke bis zum Flughafen unserer Navi-Tussi an. Diesmal fuhren wir mitten durch die Stadt.

Kurz vor dem Flughafen tankten wir Pedro, den zuverlässigen Jeep, ein letztes Mal für 480 Pesos = 32 € voll. Die Europcar Niederlassung im Hinterhof ohne Straßenangabe fanden wir problemlos. Die Rückgabe erfolgte schnell und der Mitarbeiter fuhr uns direkt mit dem Wagen zum Flughafen.

Im Gebäude suchte ich den auf dem Busticket angegebenen Schalter, doch den gab es nicht . Die englischsprachige Dame an der Information schickte uns in ein Nebengebäude am Busbahnhof. Hier waren wir richtig . Bestimmt 10 verschiedene Busunternehmer haben dort ihre Schalter, doch keiner spricht englisch. Die für den Volaris-Bus zuständige Dame erklärte, dass der erste Bus vor 15 Minuten weggefahren sei und wir 45 Minuten warten müssten. Kein Problem, Hauptsache wir kommen nach San Diego.

Ich nutzte die Zeit und ging in die Flughafen Apotheke. Auch hier konnte oder wollte niemand Englisch sprechen/verstehen.

Die Gringos kaufen Medikamente gerne in Mexiko ein, weil sie einfach günstiger sind. So verlangte ich etwas gegen Diarrea. Bestimmt lag es an meiner Aussprache, denn die Apothekerin verstand mich nicht. Sie reichte mir dennoch eine Schachtel über die Theke. Ich konnte auf der Schachtel keinen Hinweis auf Diarrea finden und war mir deshalb unsicher. Ich schob die Schachtel wieder zurück, denn schließlich konnte ich doch nicht riskieren, dass es ein Viagra Generikum ist und Heiko dann ziemlich steif im Bus sitzt .



Die letzten zwei Tage hatten ihn schließlich schon genug gebeutelt. So tranken wir nur einen Schluck Cola und stiegen um 9:15 Uhr als einzige in den Bus.

Der Bus fuhr ein paar Kilometer zur Grenze in Otay Mesa weiter. Der Grenzübergang ist etwas weniger frequentiert als Tijuana, aber dennoch standen die PKW's in mind. 8 Reihen Schlange. Der Bus hielt rechts, wir mussten aussteigen und unser Gepäck nehmen. Der Fahrer faselte irgendetwas von Restaurant Bambini und fuhr davon.

Es gibt für die Fußgänger je eine Reihe für US-Bürger und eine für andere Nationalitäten. Die Kontrolle verlief total einfach. Der amerikanische Officer wollte nicht viel wissen und scannte nur die Pässe. Danach legten wir die Koffer und Taschen aufs Röntgenband, doch die gelangweilten Beamten schauten nicht mal auf den Monitor. Wir waren in Nullkommanix wieder in Amerika . Doch wo war das Restaurant Bambini? Wir folgten den anderen Leuten und mussten etwa eine halbe Meile bis zum Restaurant gehen. Jedenfalls waren wir schneller als der Bus durch die Grenze gekommen. Erst 10 Minuten später kam der angefahren.

Wir durften direkt am Flughafen in San Diego aussteigen. Von dort aus gingen wir über die Brücke zu den Shuttle-Busen.

Bei Hertz waren wir etwas zu früh und deshalb standen 70 $ für einen weiteren Tag auf der Rechnung. Wir machten dem Hertz-Mitarbeiter klar, dass wir wegen einer Stunde keinen ganzen Tag bezahlen und dafür lieber den Wagen eine Stunde früher zurückbringen werden. Daraufhin korrigierte er die Rechnung und wir bekamen einen roten Toyota RAV4 zugeteilt.

Juhuu , wir waren wieder im gelobten Land und unser Navi bekam gleich den Auftrag,  den nächsten IHOP zu finden.

Wir mussten endlich etwas frühstücken und hatten Gelüste auf eine dicke belgische Waffel. Das IHOP war gut besucht und fast alle Tische belegt. Es dauerte etwas bis die Waffel mit Erd-, Heidelbeeren und Topping zubereitet war, aber sie war sehr lecker.

Bilder gibt's von diesem Tag keine mehr, denn wir fuhren direkt zu den Carlsbad Outlets zum Shoppen und anschließend nach Oceanside ins Motel.

Wir waren kaum im Zimmer, da rief der Manager an und fragte, ob alles in Ordnung sei. Eigentlich schon, aber warum steht das Sideboard und der Kühlschrank mitten im Zimmer ? Er war total perplex (wie wir kurz zuvor auch) und schickte gleich das Zimmermädchen. Heiko fragte, ob es vielleicht ein Erdbeben gegeben hätte. Nein, der Grund war, dass hinter den Schränken gründlich gereinigt wurde, aber man vergessen hatte, alles zurück an seinen Platz zu stellen. Heiko übernahm sogleich den Möbeltransport und ich ging in die Laundry, denn nach 14 Tagen wurde es endlich Zeit für frische Wäsche.

Später gingen wir noch zu Sizzler. Bisher waren wir mit dieser Kette immer zufrieden, doch nicht in Oceanside. Mein Essen war lauwarm und die Beilagennudeln schwammen im Öl. Das wollte und konnte ich meinem gestressten Magen nicht antun und reklamierte. Der beleidigte Manager höchstpersönlich brachte mir die, nun durch die Mikrowelle erhitzten, Nudeln kochendheiß zurück an den Tisch und ich sollte sofort davon probieren. Die dampften wie der Reaktor eines Kernkraftwerks und ich verbrannte mir den Gaumen. Aber er hatte weder Gnade, noch entschuldigte er sich dafür. Gut, dass es für solche Fälle die Möglichkeit einer Bewertung bei Tripadvisor gibt .

Zurück im Hotel hatten wir endlich mal wieder eine vernünftige Internetverbindung und konnten unseren Daheimgebliebenen Entwarnung gegeben: We survived the Baja California  :dance:  :zwinker: .

Übernachtung: Best Western Oceanside Inn, Oceanside
Preis: 84,45 $ mit Frühstück

Liebe Grüße

Ilona

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snowtigger

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #47 am: 01.07.2015, 15:25 Uhr »
Das war ja einfach!  :lol:
Ich hatte bei den Worten "Restaurant Bambini" mit einer wilden Sucherei gerechnet.
Welcome back.  :wink:
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

U2LS

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #48 am: 01.07.2015, 19:13 Uhr »
ich ging in die Laundry, denn nach 14 Tagen wurde es endlich Zeit für frische Wäsche.

tststs, Ilona, ich glaube es ja nicht, 14 Tage ein und dieselbe Unterwäsche?  :grins: :lachen07: :lachen5:
Gruß
Lothar

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Gina

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #49 am: 01.07.2015, 22:43 Uhr »
Toller Reisebericht. Für mich wäre das aber zu viel an Abenteuer....  :oops: ; obwohl ich die Kakteenlandschaft toll finde und die Bilder der Wale auch sehr beeindruckend sind.
Macht ihr solche Reisen öfters?

Gruß
Gina

Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #50 am: 02.07.2015, 10:49 Uhr »
Das war ja einfach!  :lol:
Ich hatte bei den Worten "Restaurant Bambini" mit einer wilden Sucherei gerechnet.

Das hatte ich auch und rechnete schon damit, dass wir ein Taxi nach San Diego nehmen müssen. Uns war es aber gerade recht, dass nach diesen turbulenten Tagen der Grenzübertritt weniger aufregend vonstatten ging :zwinker:.

ich ging in die Laundry, denn nach 14 Tagen wurde es endlich Zeit für frische Wäsche.
tststs, Ilona, ich glaube es ja nicht, 14 Tage ein und dieselbe Unterwäsche?  :grins: :lachen07: :lachen5:

Duuuu, wieder  :doh:. Ich schrieb Wäsche und nicht Unterwäsche :socool:.

Aber, auch wenn du es noch so gerne möchtest, ich werde nicht in die Dessous Details gehen  :frech:.

Toller Reisebericht. Für mich wäre das aber zu viel an Abenteuer....  :oops: ; obwohl ich die Kakteenlandschaft toll finde und die Bilder der Wale auch sehr beeindruckend sind.
Macht ihr solche Reisen öfters?

Hallo Gina,

es freut mich, dass du noch zugestiegen bist  :dance:. Nein, so viel Aufregung brauchen wir nun doch nicht  :zwinker:. Wir waren 2013 im Süden der Baja unterwegs, doch dort war es im Gegensatz zu diesem Jahr fast langweilig.

Normalerweise lieben wir die Roten Steine und wandern im Südwesten der USA umher.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #51 am: 02.07.2015, 14:01 Uhr »
22.03.15 - Bauwerke 


Von Oceanside nach Los Angeles




(Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)

Unser letzter Tag war angebrochen und den galt es nach dem Frühstück im Großraum Los Angeles auszufüllen.

Unser erstes Ziel war der Victoria Beach Pirate Tower in Laguna Beach.

Das Auto stellten wir an der Küstenstraße



etwas schräg gegenüber der
 




Road ab und gingen die Straße des noblen Wohngebiets bis zur Treppe hinunter.



In dem Wohngebiet gibt es keine Parkplätze, aber so ein kurzer Spaziergang tat nach der Fahrt ganz gut.

Danach noch die Treppe



bis zum öffentlichen Strand runter.



Wunderschöne Villen gibt es dort. Ich möchte jedoch keine davon haben, denn wenn eine Riesenwelle kommt, dann spült sie mehr ab, als nur das Geschirr .

Leider war es an diesem Morgen bewölkt, aber wir konnten nicht auf strahlenden Sonnenschein warten, denn mittags hatten wir schon was anderes vor.

Von der kleinen Bucht aus geht man einfach nach rechts um die Klippe



und direkt hinter der Holzkonstruktion



verbirgt sich der Rapunzelturm Pirate Tower .



Das Meer hatte an dem Morgen eine starke Brandung und zum Türmchen muss man etwas hochklettern. Ich verzichtete darauf, aber Heiko gesellte sich zu ein paar anderen Hobbyfotografen.







Tja, wie schon erwähnt - die Brandung war stark



und ich rief ihm noch zu "warte, noch nicht springen", aber er rutschte auf dem glitschigen Fels ab und die Welle traf ihn mit voller Wucht. Mein Mann war nass bis in den Schritt  :lolsign:   



und hatte noch immer nicht genug  :lachen07: .



Ich nahm die Kamera sicherheitshalber zu mir und pfiff ihn von der Splash Zone weg. Heiko quietschte dann in nassen Sneakers bis zum Auto neben mir her. Dort zog er sich erst einmal trockene Sachen an.

Wir fuhren die Küstenstraße gemütlich (das lag an den vielen Ampeln :zwinker:) zum nächsten Bauwerk weiter - der Wayfarers Chapel in Rancho Palos Verdes.

Das romantische Kirchlein aus viel Glas befindet sich oberhalb vom Pazifik und man kann verstehen, dass sich dort viele das Ja-Wort geben.



Der Garten ist wundervoll gestaltet und die Wege mit Gedenksteinen versehen.



Mittlerweile war es schon nach 13 Uhr und noch ein interessantes Bauwerk stand auf dem Programm: Die Watts Towers von Sam Rodia :dance: .

Die Watts Towers befinden sich mitten in einem Wohngebiet mit einem hohem Anteil an afroamerikanischen Einwohnern. Viele berichteten, dass sie sich in der Gegend unwohl fühlten.

Das können wir nicht bestätigen, denn schließlich waren wir zuvor 2 Wochen in Mexiko unterwegs.



Die eingezäunten Watts Towers kann man nur mit einem Guide betreten. Dazu muss man zuerst ins Visitor Center und einen Obolus von 7 $ pro Person entrichten.



Sam Rodia verarbeitete alle Scherben zu Kunst





und davon war mein Ehemann so begeistert, dass ich in Zukunft kein kaputtes Geschirr oder Flaschen mehr wegwerfen darf .



Hier die sogenannte Hochzeitstorte:





Alles ist filigran miteinander verbunden



und Sam Rodia benutzte kein Gerüst, um nach oben zu gelangen.



Die Türmchen hielten einer Stabilitätsprüfung vor Jahren noch immer Stand.







Hier ein Boot:



Solche verrückten Bauwerke begeistern uns einfach .

Da hat der Sam Jahre daran gearbeitet und dann zerstörten Anwohner einen Teil davon :( . Er war so frustriert, was man ihm nicht verdenken kann, dass er Los Angeles verlies und nie mehr zurückkehrte.

Da alle Sehenswürdigkeiten weit voneinander entfernt liegen, machten wir uns gegen 15 Uhr auf den Weg zum Hotel in Seal Beach. Auf dem Weg lag noch die





doch wir wollten keine Besichtigung im Schnelldurchlauf und uns dieses Ziel für einen weiteren Besuch in Los Angeles aufheben.

Wir checkten im Ayres Hotel ein und fuhren danach zum Seal Beach. Bei Tripadvisor ist Walt's Wharf Restaurant die No. 1 und die werben damit, sehr frischen Fisch zuzubereiten. Ich weiß zwar nicht, wie Hummer aus Maine, Forellen aus Oregon und Mahi Mahi aus Hawaii in Kalifornien absolut frisch sein können , doch wir ließen uns gerne vom Gegenteil überzeugen. Leider war unsere Fischplatte nicht nur sehr teuer, sondern der Fisch teilweise schwarz gegrillt und die Scallops dagegen halb roh. Bei unserem Pech mit dem amerikanischen Essen, war selbst dieser Besuch in einem Award Winning Restaurant ein Reinfall. Dafür war das recht neue Hotel mit großem Zimmer und geräumigem Bad ein Glücksgriff.

Übernachtung: Ayres Hotel, Seal Beach
Preis: 151 $ inkl. Frühstück

So ging unser letzter Urlaubstag ausgefüllt und mit noch ein paar letzten Einkäufen im Walmart vorüber.

Liebe Grüße

Ilona

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Floridiana

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #52 am: 02.07.2015, 14:49 Uhr »
Danke fuer den schoenen Reisebericht. Jetzt weiss ich (fast) hautnah, warum die meisten nach Cabo fliegen statt zu fahren.  :wink:

U2LS

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #53 am: 02.07.2015, 19:10 Uhr »
ich ging in die Laundry, denn nach 14 Tagen wurde es endlich Zeit für frische Wäsche.
tststs, Ilona, ich glaube es ja nicht, 14 Tage ein und dieselbe Unterwäsche?  :grins: :lachen07: :lachen5:

Duuuu, wieder  :doh:. Ich schrieb Wäsche und nicht Unterwäsche :socool:.

Ach so, mein Fehler, wusste nicht, dass Unterwäsche nicht zur Wäsche gehört  :oops:
Gruß
Lothar

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Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #54 am: 03.07.2015, 08:46 Uhr »
Danke fuer den schoenen Reisebericht. Jetzt weiss ich (fast) hautnah, warum die meisten nach Cabo fliegen statt zu fahren.  :wink:

Der Flug nach Cabo ist jedenfalls stressfreier  :grins:.

Cabo ist für die Amerikaner, wie Mallorca für die Deutschen. Die ursprüngliche Baja lernt man aber nur kennen, wenn man sich wenigstens einen Mietwagen nimmt und auf eigene Faust loszieht.

Schön, dass du mit dabei warst, Floridiana  :winke:.

Zum Schluss kommt noch der Rückreisetag mit Fazit.

LG

Ilona
Liebe Grüße

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Saguaro

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #55 am: 03.07.2015, 16:45 Uhr »
23.03.15 - Rückreise und Fazit


Von Los Angeles nach Frankfurt

Da war er mal wieder - der Rückreisetag.
 
Wir trödelten morgens vor uns hin und hätten fast das Frühstück verpasst. Wer geht auch davon aus, dass es im Ayres Hotel nur bis 9 Uhr Frühstück gibt.

Toast war noch reichlich da und wegen mir, mussten die auch keine Omeletts mehr zubereiten. Auch in diesem Jahr entwickelte sich zum Ende der Reise wieder diese Eier-Aversion .

Da wir das Auto etwas früher angemietet hatten, mussten wir bis spätestens 11:30 Uhr bei Hertz sein. Zuvor stand ich noch in der nächstgelegenen Poststelle in der Schlange, damit die drei Postkarten, die ich der mexikanischen Post nicht anvertraut hatte, endlich frankiert und verschickt wurden.
 
Pünktlich trafen wir bei Hertz ein und waren kurz darauf am Airport. Bei der Sicherheitskontrolle durfte ich mich wieder einmal einem Sprengstofftest unterziehen. Das dauerte, weil genau bei meinem Testblättchen das Gerät einen Selbstcheck durchführte  :roll:. Ich bekam schon einen Schreck , doch alles war gut und ich durfte passieren.
 
Das neu gestaltete Abflugterminal ist schon edel



und gemütliche Ruhesessel laden zum Chillen ein (wobei ich das vor Aufregung nicht kann und mein Blick deshalb immer zur Tafel wanderte).



Der Flieger hob planmäßig ab



und der lange Flug verlief absolut ruhig.

Das Fazit für die Baja California füge ich gleich an:

Autofahren: Das fand Heiko im Gegensatz zu 2013 weniger aufregend. Im Stadtverkehr ist immer die volle Konzentration gefordert, doch außerhalb auf der Mex 1 ist recht wenig los. Tiefe Schlaglöcher sind normal. Die Hauptstraßen sind asphaltiert, die Nebenstraßen überwiegend Dirtroads.
 
Baden/Beaches: Die Pazifikseite eignet sich wegen starker Brandung und Unterströmungen nur zum Surfen und nicht zum Baden. Dagegen ist das Meer an der Ostküste ruhig. Die schönsten Strände findet man aber nur im Süden. Dieses Mal haben wir die langen Strandspaziergänge vermisst, da wir selten an einem schönen Strand vorbeigekommen sind.

Einkaufen: In den großen Orten finden sich Supermärkte wie Walmart, Calimax oder Ley. 

Essen: Das Essen war überwiegend gut und verträglich. Continental Breakfast gibt es im Norden so gut wie nicht. Hier wird deftig gefrühstückt.

Geld: Auch diesmal hatte ich wieder in Deutschland über die Reisebank Mexik. Pesos besorgt. Ich wollte keine Bankautomaten suchen müssen und auch die Kreditkarte nicht aus den Händen geben. Den Hotels ist Bargeld sowieso lieber. In den Touristenzentren konnte man wahlweise auch mit US $ bezahlen, aber das wäre dieses Jahr vom Umrechnungskurs her teurer geworden.

Hotels: Luxushotels finden sich nur ganz im Süden der Halbinsel. Beim Rest muss man Abstriche machen.

Hier unsere Rangliste:

1. Hotel Jardines Baja, San Quintin - 2 Übernachtungen
2. Hotel Mision Inn, Catavina - 1 Übernachtung
3. Hotel Terra Sol, Guerrero Negro - 3 Übernachtungen
4. Estero Beach Hotel, Ensenada - 1 Übernachtung
5. Hotel Las Casitas, Sta Rosalia - 1 Übernachtung
6. Hotel Meson del Vino, VdG - 1 Übernachtung
7. Kuyima Camp, Laguna San Ignactio - 1 Übernachtung
8. Casa Granada B & B, Mulege - 1 Übernachtung
 
Reisezeit: Hier eignen sich die Wintermonate von November - März, da dann die Temperaturen angenehm sind. Zum Whale Watching sind der Februar und der März geeignet. Da wachsen die Walkälber zusehends und bereiten sich auf ihre erste Reise in Richtung Alaska vor.

Tanken: Die Preise sind staatlich festgesetzt. Der Liter "Regular" kostete ca 90 Cent. Das Tanken übernimmt der Tankwart. Bezahlt wird direkt beim Tankwart in bar. Einige größere Tankstellen haben mittlerweile auch ein Kartenlesegerät.

Whale Watching: Nun haben wir alle drei Lagunen besucht. Hier die Unterschiede und die Rangliste:

1. Laguna Ojo de Liebre bei Guerrero Negro

- Die längste Anfahrt über Asphalt, aber die kürzeste Dirtroadstrecke
- Spontane Waltouren ganztags möglich, da nicht von der Tide abhängig. Die Touren können direkt am Schalter auf der Restaurantterrasse gebucht werden
- Die Anzahl der Touristen war überschaubar
- Hier kamen die Grauwale ans Boot und ließen sich berühren
- Geschützte Lagune

2. Kuyima-Camp, Laguna San Ignacio

- Die längste Anfahrt über Asphalt und 10 km Dirtroad, deshalb
- nur mit Übernachtung vor Ort im Zelt oder ab 3 Tagen in einer Hütte
- Sehr viele Touristen
- Die Grauwale waren hier etwas von den Booten genervt
- Touren nur gegen Voranmeldung, unabhängig von der Tide
- Geschützte Lagune

3. San Magdalena Bay

- Lange Anfahrt über Asphalt, aber nur eine kurze Strecke Dirtroad durchs Dorf
- Touren nur vormittags (abhängig von der Tide) und gegen Voranmeldung
- Eher bescheidenes Walglück, da es sich um eine ungeschützte Lagune mit viel Schiffsverkehr handelt.

Für alle Waltouren gilt, dass man mit einem kleinen Boot (Panga) ca. 15 Minuten in die Lagune gebracht wird, dort 1,5 Stunden bleibt und 15 Minuten zurückfährt. Es ist mehr als beeindruckend und ein einmaliges Erlebnis, wenn die freundlichen und neugierigen Grauwale ans Boot kommen. Das ist einzigartig auf der Welt und nur in diesen drei Lagunen möglich.
 
Resümee:

Nach unserer Schnupperreise 2013 in den Süden der Baja California und dem damaligen Pech mit dem Whale Watching, war die Halbinsel nicht ad acta gelegt. Nein, wir mussten einfach dem Ruf der Wale folgen und bei dieser Gelegenheit die restliche Baja vom Norden her erkunden.

Tijuana bereitete - ehrlich gesagt - nicht nur Heiko Kopfzerbrechen. Letztes Jahr standen wir in Utah einer Gruppe Jugendlicher mit Uzi direkt gegenüber und das ist ein komisches Gefühl. Aber wie heißt es so schön: No risk - no fun  :zwinker:. Die Hauptstraße haben wir nicht verlassen und sind schnell von Europcar zur Küstenstraße gefahren. Ansonsten war uns wichtig, dass wir ein mexikanisches Kennzeichen haben und somit nicht gleich als Gringos eingestuft werden. Die Hotels hatten alle bewachte Parkplätze. Doch die einzig brenzlige Situation war in der Gegend von San Quintin während der Aufstände der Farmarbeiter. Hier hätten wir nicht zwischen die Fronten geraten mögen.
 
Die Leute der Baja California sind sehr arm, aber so was von lich und hilfsbereit.

Tourismus findet sich ganzjährig im Süden und ganz im Norden, aber in der Mitte nur während der Whale Watching Saison. Landschaftlich darf man in dieser kargen Wüstenlandschaft, abgesehen von den Catavina Boulderfields, keine Highlights erwarten und dennoch finden sich auf dieser Halbinsel Superlativen wie die weltgrößte Saline, die weltgrößten Tomaten- und Erdbeerplantagen, das weltgrößte Filmset für Wasseraufnahmen sowie die Möglichkeit, Grauwale zu streicheln.

Irgendwie hat uns die Baja California fasziniert und wir erinnern uns gerne bei einem Tequila Sunrise, einer Corona, selbstgemachter Salsa ... an diese erlebnisreiche Reise zurück .

Missen möchten wir diese Reise keinesfalls!

Wäre die Anreise zu den Wal-Lagunen einfacher, dann würde mit Sicherheit alle paar Jahre ein Abstecher eingeplant  :zwinker:.

Doch nun ist dieses Kapitel erst einmal abgehakt und nach dem nächsten Transatlantikflug kommen wieder die Wanderschuhe in Utah zum Einsatz .

DANKE allen aktiven und passiven Lesern, dass ihr unser Abenteuer begleitet habt.

LG

Ilona
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Ilona

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Floridiana

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #56 am: 03.07.2015, 21:09 Uhr »
War gern mit dabei!  8)

Ich kenne Cabo uebrigens, muss da nicht mehr hin, einmal Malle-Cabo reicht im Leben.  :wink: Die Natur wenig noerdlich davon fand ich allerdings faszinierend. Wir sind mit einem dieser 4-raedrigen Sandmobile gefahren.