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Autor Thema: Lebensmittelpreise in den USA  (Gelesen 2012 mal)

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sgrund

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Lebensmittelpreise in den USA
« am: 21.12.2022, 20:08 Uhr »
Hallo,

weiß jemand warum Lebensmittel in den USA im Vergleich zu D so teuer sind (im Mittel etwa 80% teurer, habe jetzt sehr viel Preise explizit verglichen)?
Wenn die Gehälter dort entsprechend hoch wären (wie in der Schweiz) könnte ich es verstehen aber es ist ja nicht so.
Bin das erstemal in den USA (Montana). Gibt es da regionale Unterschiede wie beim Benzin?

Tinerfeño

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #1 am: 22.12.2022, 03:50 Uhr »
Die Lebensmittelpreise sind doch auch in einigen unserer Nachbarländer um einiges höher. Ich würde es eher anders herum sehen... in Deutschland sind auch trotz Inflation die Lebensmittel immer noch sehr (zu?) günstig. Es herrscht ein extremer Preiskampf in der Branche. Dafür haben wir höhere Energiepreise und Steuerbelastung. Irgendwo gleicht es sich eben wieder aus.
In den USA finde ich persönlich die Preise gar nicht mal so extrem. Da gibt es ganz andere Länder... Die Löhne in den USA sind übrigens durchaus etwas höher.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
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partybombe

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #2 am: 22.12.2022, 11:21 Uhr »
Nach meinem Gefühl sind die Preise für Benzin von Staat zu Staat deutlich unterschiedlich. So besonders hoch in Kalifornien, wobei der Westen der USA wohl teurer ist, als der Osten und es im Norden teurer ist, als im Süden. Einschränkend muss ich erwähnen, dass ich nicht im selben Jahr quer durch die USA fahre, von daher ist es ein Gefühl.
Wenn ich mit meinem RV im Südwesten (vor Corona) herumfuhr, gab es auch innerhalb dieser Region sehr deutliche Unterschiede.
Die Benzinpreise sind allerdings deutlich niedriger als in Deutschland (zumindest gewesen). Mir ist auch nicht aufgefallen, dass die Lebensmittelpreise 80% höher waren. Wenn Artikel, wie französischer Käse, besonders teuer war, haben wir den Halt nicht gekauft. Kostenlose Kundenkarten von großen Supermarktketten helfen auch ein wenig zu sparen.

miwunk

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #3 am: 22.12.2022, 11:26 Uhr »
Zumindest in unseren letzten Reisen in USA (vor Corona) haben wir nicht gesehen, dass die Lebensmittel so teuer wären. Eigentlich mehr das Gegenteil: Rindfleisch z.b. ist meistens billiger. Käse dagegen ist überall teuerer, einzige Ausnahme: Cheddar-Käse im Block, also ungeschnitten, der ist billiger als in Deutschland.
@sgrund: wo hast Du denn die Preise verglichen? Also welche Supermärkte in USA hast Du nachgeschaut? Welche Artikel? Und in welchem Staat? Evtl. Hawaii? Denn dort sind die Preise im Schnitt 30 % höher als am Festland.

Jack Black

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #4 am: 22.12.2022, 16:38 Uhr »
in Deutschland sind auch trotz Inflation die Lebensmittel immer noch sehr (zu?) günstig. Es herrscht ein extremer Preiskampf in der Branche.

Genau das. In Deutschland sind (gemessen am Durchschnittseinkommen) die Lebensmittelpreise sehr niedrig. Nicht nur im Vergleich zu den USA, sondern auch im Vergleich zu anderen EU Ländern.

Wobei es da natürlich auch viele Ausnahmen gibt. In den USA beispielsweise ist Rinderfleisch durchaus günstig im Supermarkt. Auch die Fischtheken sind oft viel günstiger und sowieso besser bestückt als in Deutschland. Aber es gibt natürlich jede Menge Dinge, die in den USA massiv(!) mehr kosten als in D. Beispielsweise Bier...  Bier ist in Deutschland (trotz mehrfacher Preissteigerungen) immer noch extrem günstig. In Deutschland gibt es noch immer Marken für unter 10,-€ pro 10L Kiste. In den USA kostet im Supermarkt ein 0,33l Flasche locker 1$ plus Tax. Das macht umgerechnet 30$ plus Tax für 10 Liter....

Schokolade ist traditionell günstig in Deutschland, angeblich auch Babynahrung und ähnliche Produkte. Die TK Pizza ist in den USA zwar sehr verbreitet, aber gegen die Dumpingpreise von ALDI kommen die nicht an (wobei mir so oder so keine TK Pizza schmeckt, egal in welchem Land).

Dazu kommt wohl die Tatsache, dass die Inflation bei Lebensmitteln in den USA in 2022 angeblich noch deutlich krasser war als in Deutschland. Es gibt viele Videos von deutschen Auswanderern auf Youtube, die von horrenden Preissteigerungen erzählen. Wobei speziell Kalifornien resp. die Metropolen San Diego, Los Angeles und San Francisco besonders betroffen sind. Regional Unterschiede gibt es natürlich auch in den USA (s.o.), wobei Montana eigentlich nicht als Hochpreiszone bekannt ist.

Zeige doch mal ein paar konkrete Produkte mit Preisaushang, dann können wir auch besser vergleichen. Was genau fällt Dir denn als besonders teuer auf? Man muss auch berücksichtigen, ob man ggf. eine teure Ausprägung eines Produkts gekauft hat, ein freilaufendes Biohähnchen im Bioladen kostet auch hier um Faktoren mehr als ein 0815-Hähnchen aus der Massentierhaltung im Supermarkt.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
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Jack Black

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #5 am: 22.12.2022, 16:45 Uhr »
@sgrund: wo hast Du denn die Preise verglichen? Also welche Supermärkte in USA hast Du nachgeschaut? Welche Artikel?

Das würde mich auch interessieren. Und ob es beispielsweise Bioprodukte waren.

Und in welchem Staat? Evtl. Hawaii?

Naja, das steht ja drin, nicht Hawaii, sondern Montana. Und Montana ist eigentlich kein besonders teures Pflaster. Aber wie gesagt, mich würde auch interessieren, welche Produkte, welche Supermärkte usw. verglichen wurden. Es ist ja auch hier schon ein Unterschied, ob man beim ALDI/LIDL einkauft oder bei Edeka. Oder noch teurere Läden wie Kaufhof Galeria.
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Bandito1011

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #6 am: 22.12.2022, 17:06 Uhr »
Ja, Lebensmittelpreise sind in den USA derzeit sehr teuer. Vor Corona sah das noch nicht so horrend aus. Auch Fastfood Preise sind kräftig in die Höhe geschossen. Neben normalen Lebensmitteln sind besonders jegliche Süßigkeiten extrem teuer geworden, und damit meine ich keine Exportschlager sondern US Produkte. Das ist uns im November überall schmerzlich aufgefallen. Selbst bei Aldi schlackern einem die Ohren. Wer Raucher ist sollte besser die USA meiden, eine Schachtel (20 Stck.) kann man für 12 USD erwerben. Ist mir deshalb aufgefallen weil die Tankstellen an der Ostküste offenbar in einem Wettbewerb sind, draußen hängen Schilder das es "hier" die günstigsten Zigaretten gibt. In Virginia habe ich dann mal nach den Preisen gefragt. Wird bei allem sicherlich große regionale Unterschiede geben, unterm Strich dürfte es aber überall deutlich teurer als vor Corona sein. Besonders bitter sind die Preise in den Outlets, zumindest wenn man die aus der Vergangenheit noch kennt. Auch Starbucks und Co. haben ordentlich angezogen.

Wir haben uns auch gefragt wie sich der durchschnittliche Ami das Leben so noch leisten kann. Wenn man durch die Regale geht fällt schon auf das die Produkte des Grundbedarfs deutlich!! teurer geworden sind als bei uns. Egal ob auf dem Land oder in der Stadt.

Übrigens scheint das berühmte "free refill" auch so ganz langsam aus der Mode zu kommen.

Simone_JJ

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #7 am: 04.01.2023, 10:50 Uhr »
Ich glaube, dass man unterscheiden muss, ob man seine Erfahrungen VOR Corona/Energiekrise/Inflation gemacht hat, oder ob sie frisch aus 2022 sind...

Vorher:
Benzin war eigentlich für uns Deutsche immer super billig. Auf dem platten Land sowieso, in (Süd-)Kalifornien und in Nationalparks kostete es plötzlich das doppelte, was immer noch deutlich günstiger als in D war.
Zigaretten waren immer schon viel teurer. Aus der Hüfte 50%-70% teurer (in kleinen Tabak-Läden, am Strip z.B. natürlich viel mehr). Da steigen die Preise auch genauso sprunghaft wie in D.
Supermarkt (Hawaii außen vor): Da war mir immer schon aufgefallen, dass Obst und Gemüse deutlich teurer ist, die ungesunden klebrigen verpackten Süßigkeiten aber auf unserem heimischen Niveau angeboten werden. Das war so auffällig, dass bei fast jedem Einkauf der gemeine Gedanke hochkam "kein Wunder, dass die Amis so f*tt sind". Croissants und Wasser auf D-Niveau. Alkohol wieder viiiel teurer. In deutschen Supermärkten kosten die günstigen, trinkbaren Weine z.B. 2-5€, in USA kann der günstigste Barefoot, der die Untergrenze darstellt, 6$ kosten oder auch 10$. Und ja, für "die paar Teile" die gekauft wurden, sind wir in USA immer mehr Geld losgeworden als daheim.
Bei Fleisch und Fisch z.B. kann ich nicht mitreden, sind keine Selbstversorger. Wasser, Alkohol, Obst&Gemüse und Croissants ist unser Warenkorb.

Nachher:
Wäre ich vorsichtig, alle Auffälligkeiten direkt als das neue Normal anzusehen, da es teilweise Zusatzeffekte gibt, die sich auch wieder ausgleichen könnten. Dabei denke ich als offensichtliches Beispiel an die explodierten Mietwagenpreise. Dennoch die Beobachtungen:
Benzin: Kostet jetzt überall wie in Kalifornien.  :roll:
Taxi: Keinerlei Preissteigerungen seit...Ewigkeiten? In Las Vegas gibt es jetzt Zonen-Tarife für den unteren, mittleren, oberen Strip, dadurch sind die Preise m.E. im Schnitt gesunken. Lyft/Uber neuentdeckt, weil Mietwagen s.o. :roll:, sehr sehr günstig -> wovon leben die?
Supermarkt: Ist auch nochmal teurer geworden, aber in diesem Jahr keinesfalls auffälliger als in D.
Restaurants: In Seattle, Texas und Arizona keine Auffälligkeiten, alles wie vorher. Am Las Vegas Strip sind die Preise explodiert, und zwar zwischen Mai/Juni 2022 und Oktober/November 2022. Natürlich hat man immer schon Strip-Preise bezahlt und natürlich ist der Strip auch peu a peu immer teurer geworden, aber innerhalb weniger Monate wurde hier um mindestens 30% angehoben. Und das zu einer Zeit, in der der chinesische Markt noch fehlt.. Wird scheinbar bezahlt..

Smokey-the-Bear

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Antw: Lebensmittelpreise in den USA
« Antwort #8 am: Heute um 11:13 »
Lebensmittelpreise - auch bspw. von lokal geernteten Gemüse oder Obst - sind vergleichsweise sehr hoch.

Dafür ist das Allermeiste im Kontext zum Auto deutlich günstiger.

Andere Prioritäten eben.
Viele Grüße
  Frank

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