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Autor Thema: Impressionen aus der Provinz  (Gelesen 7422 mal)

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McC

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Impressionen aus der Provinz
« am: 30.03.2018, 20:36 Uhr »


Uns graut es jedes Mal, wenn wir einen Ausflug nach München machen. Der Verkehr ist wirklich (!) schlimmer als die Rush Hour Los Angeles. München wirkt trotz teuerster Luxusläden und Schickimicki alles irgendwie provinziell. München ist eben nicht Hamburg, London oder Paris. Den Touristen scheint es egal zu sein.


Wir besuchen den Louis Vuitton Laden in der Residenzstraße. Ein netter Laden, aber nicht so extravagant wie der Pariser Flagship-Store.






Wenn man in München gehoben essen gehen möchte, hat man die Qual der Wahl. Mittags habe ich für uns ein gutbürgerliches Restaurant ausgewählt und für abends ein Fine-Dining-Restaurant.

SPATENHAUS AN DER OPER
Die Einrichtung ist, wie man sich eine bayrische Lokalität vorstellt, rustikal und gemütlich. Uns gefällt es. Das Restaurant ist gut besucht, kein Wunder bei dieser Lage. Das Restaurant bietet bodenständige regionale Küche. Die Portionen viel zu groß. Den Tafelspitz-Kaiserschmarrn-Vergleich gewinnt das österreichische Restaurant Tschebull in Hamburg, und zwar klar nach Punkten.









Speisen: 6/10
Service: 6,5/10
Ambiente: 7,5/10


Apple Store


BMW Showroom




Einkaufspassage


Michael-Jackson-Denkmal


Theatinerkirche


Bayrischer Hof



Trinken noch einen Cocktail in Schuhmanns Tagesbar und gehen dann zum Abendessen in den Bayrischen Hof.


ATELIER
Seitdem das Restaurant Atelier vom Restaurantführer Michelin mit drei Sterne ausgezeichnet worden ist, ist das Restaurant auf Monate hin ausgebucht. In der Spitzengastronomie gilt die Binsenweisheit, dass drei Sterne ohne externe Hilfe auf Dauer nicht zu halten sind, weil hohe Produktqualität und Personal immense Kosten verursachen. Selbst geführte 3-Sterne-Restaurants sind eigentlich unmöglich, es sei man hat einen finanzstarken Gönner im Rücken oder verlegt sich auf die klassische Quersubventionierung. Das gilt auch für das Restaurant Atelier im 5-Sterne-Hotel Bayrischer Hof (Nr. 2 der umsatzstärksten Hotels in D, Stand: 2017), wo wir heute zum ersten Mal zu Gast sind.

Küchenchef Jan Hartwig war zuvor im 2-Sterne-Restaurant Kastell in Wernberg-Köblitz, sowie in den 3-Sterne-Restaurants GästeHaus Klaus Erfort in Saarbrücken und Aqua in Wolfsburg tätig. 2014 wechselte Jan Hartwig zum Restaurant Atelier nach München. 2015 bekam das Atelier zwei Sterne und 2018 den dritten Stern. Ein kometenhafter Aufstieg in den Gourmet-Olymp.

Der Speisesaal wurde vom belgischen Kunsthändler Axel Vervoordt gestaltet. Viel Holz, warme Farben und roh verputzte Wände sorgen für eine urbane, rustikale Atmosphäre. Die niedrige Deckenhöhe sorgt aber auch für ein etwas erdrückendes Raumgefühl.

Die Speisekarte besteht aus zwei Menüs, die sich miteinander kombinieren lassen. Vier bis sieben Gänge, von 160 € bis 220 €. Zu einem fruchtigen nichtalkoholischen Aperitif entscheiden wir uns für das Menü „Atelier Sieben.“ Da wir anschließend wieder die Heimreise antreten werden, fällt die Weinbegleitung dürftig aus. Ich gönne mit trotzdem ein Glas „Palette Rosé“ aus der Provence.






























Die Intensität, Komplexität und Harmonie der einzelnen Gänge hat uns größtenteils begeistert. Der Service ist sehr aufmerksam, informativ und freundlich, ein bisschen mehr Natürlichkeit würde ihm aber gut tun, und nicht nur die Zutaten runter rattern. Das können die Amis besser! Die Rechnung fällt moderat aus.... knapp 500 EUR ohne Tip. Da langen die Amis viel kräftiger zu.

Speisen: 9/10
Service: 9/10
Ambiente: 8/10


BigDADDY

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #1 am: 30.03.2018, 21:15 Uhr »
Mh,

"wir"? -
 Bin aber natürlich wieder dabei!
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McC

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #2 am: 30.03.2018, 21:21 Uhr »
"wir"?

Ich und meine Lebensgefährtin (siehe Bild).  :wink:

mrh400

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Gruß
mrh400

McC

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #4 am: 31.03.2018, 11:31 Uhr »
Das da?  ;)

Konfektionsgröße passt nicht!  ;)


P.S. Das Menü habe ich nicht explizit aufgelistet, steht aber der vollständig halber in meinem Blog... https://macclaus.wordpress.com/2018/03/30/das-atelier/

BigDADDY

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #5 am: 31.03.2018, 11:56 Uhr »

 knapp 500 EUR ohne Tip. Da langen die Amis viel kräftiger zu.

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Simone_JJ

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #6 am: 31.03.2018, 11:58 Uhr »
Deine Futter-Fotos liebe ich ja. Im zweiten Restaurant ist aber sehr viel grüner Glibber dabei. Wieso man wirklich jedes Gericht mit Wackelpudding verfeinern muss, erschließt sich mir nicht.  :kratz:

 :rotor: Gerne mehr! :essen:

McC

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #7 am: 31.03.2018, 12:30 Uhr »
Wieso man wirklich jedes Gericht mit Wackelpudding verfeinern muss, erschließt sich mir nicht. 

Der Fortschritt, äh Technik, macht auch in der Küche nicht halt. Ist hier kurz beschrieben: https://www.wiwo.de/technologie/innovationen-dekonstruktion-des-bekannten/5211920.html

P.S. Futterfotos gibt es erst wieder im Herbst. Mal sehen, was dann San Francisco und Umgebung so alles zu bieten haben.

partybombe

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #8 am: 31.03.2018, 13:00 Uhr »
Ich finde München schön

mrh400

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #9 am: 31.03.2018, 14:33 Uhr »
Ich finde München schön
eigentlich wollte ich mich da raus halten, nachdem ich hier wohne. Aber für jemanden aus der Ecke um die Weltmetropole Nürnberg ist München natürlich gottverlassene Provinz

Nürnberg ist dagegen weltläufig :wink: : => http://www.tvbayern.de/storage/thumbs/r:1424707291/22224.jpg

Glücklicherweise gibt es in N aber auch wirklich schöne Ecken.
Gruß
mrh400

McC

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #10 am: 31.03.2018, 14:53 Uhr »
eigentlich wollte ich mich da raus halten, nachdem ich hier wohne. Aber für jemanden aus der Ecke um die Weltmetropole Nürnberg ist München natürlich gottverlassene Provinz

Natürlich hat München auch schöne Ecken, nur nicht in der Innenstadt. Eleganz? Fehlanzeige! Eher ein banales Lederhosen-Image. Das Kulturangebot an Galerien und Museen ist dafür hervorragend. Da kann natürlich Nbg nicht mithalten. Aber ich bin gespannt, wie lange München braucht... bis der neue Konzertsaal steht. Aber mal zu einem feinen Abendessen oder Sushi lohnt sich schon die Fahrt dorthin.

BigDADDY

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #11 am: 31.03.2018, 14:57 Uhr »
Mh,

kenne München ja nur vom Holiday Inn auf dem Weg nach Venedig, aber mal ins Hofbräuhaus, das wär schön!
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McC

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #12 am: 31.03.2018, 16:18 Uhr »
....aber mal ins Hofbräuhaus, das wär schön!

Kenne ich nicht. Selbst auf dem Oktoberfest war ich nur ein einziges Mal. Was man halt so macht, wenn man das erste Mal München besucht. Ansonsten umfahre ich München immer großräumig.  :wink:

wolfi

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #13 am: 31.03.2018, 18:39 Uhr »
München ist schon schön- und Schwabing war vor vielen Jahren was besonderes!

Noch mehr OT re Museen:
Als ich frisch mit meiner Partnerin zusammen war haben wir uns einen Film mit Valentin und Liesl Karlstadt im TV angeschaut und obwohl sie vom Text nix verstanden hat war sie begeistert von den beiden. Also sind wir bei nächster gelegenheit ins Valentin Museum - aufs Hofbräuhaus hat sie dankend verzichtet ...  :lol:
Ein "normaler" Biergarten war genug - und natürlich Kloster Andechs, aber das ist schon nicht mehr München ...

Zum Essen kann ich nichts sagen außer Staunen, was es so alles gibt - und zu welchem Preis. OK, der Aufwand ist ja auch beträchtlich - diese Arrangements. :shock:

mrh400

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Antw:Impressionen aus der Provinz
« Antwort #14 am: 31.03.2018, 18:48 Uhr »
... aber mal ins Hofbräuhaus, das wär schön!
na ja, nur eingeschränkt:
- "Schwemme" (unten): in erster Linie Touri-Rummel, eigentlich unmöglich; wenn man's noch nicht kennt: einmal durchlaufen und den Zoo begucken und dann nix wie weg
- "Bräustüberl" (1. Stock): ordentliches bayerisches Wirtshaus mit ebensolcher Küche, weder besonders gut noch besonders schlecht - kann man hin (muß man aber nicht)
- "Biergarten" (im Innenhof): an warmen Sommertagen wunderschöner innerstädtischer Biergarten; noch schöner auf der Terrasse - lauschig und relativ wenig bekannt - wenn HB, dann da!

Selbst auf dem Oktoberfest war ich nur ein einziges Mal. Was man halt so macht, wenn man das erste Mal München besucht.
Wohl dem, der keine Geschäftspartner hat, die immer just Ende September zur Vertragsunterzeichnung oder ähnlichen Anlässen nach München kommen wollen (und damit natürlich die Erwartung einer Einladung zur Wiesn verbinden). Zum Glück bin ich inzwischen im Pensionsalter und kann das meinen Nachfolgern überlassen  :frech:
Gruß
mrh400