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Autor Thema: Californication 2019. (k)ein Reisebericht  (Gelesen 14399 mal)

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lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #60 am: 23.04.2019, 20:51 Uhr »
Dienstag, 02.04.2019: farewell California

Ich hasse diesen "letzten Tag". Fast immer, fast bei jeder Reise. Aber irgendwann kommt er eben, lässt sich kaum vermeiden.
Nach der allgemeinen Relativitätstheorie vergeht die Zeit für einen, der sich sehr schnell bewegt langsamer als für einen, der sich im Verhältnis nicht bewegt. Soweit die Theorie. Nach meinen Erfahrungen vergeht die Zeit für einen, der auf Reisen ist - sich also bewegt -  viel schneller als für einen der im Büro hockt, sich also nicht bewegt (gilt aber wohl nur, wenn beide Personen eigentlich die gleiche Person sind ;) ).  Herr Einstein, das müssen wir nochmal diskutieren. Irgendwas stimmt da nicht ganz mit ihrer Theorie!

Aber irgendwie muss man ja auch aus dem "letzen Tag" etwas machen.

Also! Kurz nach 7:00 stehe ich auf, packe den restlichen Kram zusammen und wuchte die erstaunlich wenigen Sachen ins Auto: Koffer, Rucksack, Kamera. Mehr isses nicht heute morgen. Keine "Futterkiste", kein Klappstuhl. Schlafsack und Iso-Matte sind längst verpackt, auf dem Klappstuhl sitzt jetzt bestenfalls ein Mountain Lion .... oben am La Panza Campground.
Das Jalapeno-Toast zum Frühstück fällt auch aus: keine Jalapenos mehr, kein Toast mehr. Und der Kocher liegt irgendwo unter Klamotten und allerlei Krempel tief unten im Koffer. Zeit also, ein Experiment zu wagen: Dienstag früh zu Jack in the Box. Weniger experimentell des Dienstags wegen, sondern weil ich da - wenn überhaupt - vor zig Jahren das letzte Mal gewesen bin. Ohne Erwartungen betrete ich den Laden und bestelle nach dem Studium des Displays ein "Fish Sandwich".

So schlecht ist es gar nicht. Nochmal muss ich das aber auch nicht haben.



Dann gehts weiter auf dem 101 entlang der Küste, immer nach Süden. Kurs L.A.
Es gibt ein paar schöne Abschnitte hier, aber die Bebauung wird immer dichter. Der Verkehr auch. Dummerweise steht die Filmsimulation der Fuji noch auf "Classic Chrome", aber so ein bisschen passt das ja auch.



Gegen 10:30 erreiche ich Malibu. Jetzt ist es nicht mehr weit bis L.A. und ich bin eigentlich viel zu früh dran. Soll ich jetzt schon direkt zum Airport fahren oder mich noch irgendwo am Strand in L.A. herumtreiben? Zu beidem habe ich keine Lust und für beides ist es noch viel zu früh. Irgendwann sehe ich ein Strassenschild, dass in den "Malibu Canyon" weisst. Papierkarte und GPS kennen hier eine reichlich kurvige Strasse, die hinauf in den Berge führt und auf der man - auf Umwegen freilich - auch wieder runter auf den 101 kommt. Da biege ich doch einfach mal links ab....



Anfangs herrscht noch dichter Verkehr, doch je höher ich komme, desto einsamer wird es. Kaum noch Autos unterwegs. Und wenn doch sind es deutsche Nobelkarossen, italienische Sportwagen und englische "Geländewagen" ;)  Hier wohnt das Geld. Während die "normal Reichen" unten am Stand wohnen müssen, wohnen die besser betuchten hier oben in den Bergen. Weit verstreut liegen schicke Anwesen, von wirklich schön bis kitschig protzig. Die meisten kann man aber eh nicht einsehen, sie liegen gut geschützt im Wald.
Irgendwo hier oben - dachte ich zumindest - wohnt auch Thomas Gottschalk. Oder besser: wohnte. Sein Anwesen ist ja vor nicht all zu langer Zeit abgebrannt, wie auch viele andere. Von verbranntem Wald allerdings keine Spur. Muss wohl doch wo anders sein. Eigentlich interessiert mich sowas auch nicht, aber Thommy war mein "ständiger" Begleiter im Radio in den 1980ern... als ich noch jung war und als es in deutschen Landen noch Radio gab, das man hören konnte ohne Gefahr zu laufen, Ohrenkrebs zu bekommen ;) 

high above Malibu:


Ich schlängele mich wieder herunter, durch tausend Kurven.... Richtung Pazifik. Der Verkehr wird wieder dichter. Hier unten ersetzen die Fords und Chevys die deutschen Karossen . Autotechnisch mag ich das lieber. Aber landschaftlich wars da oben schon schön. Die "Stars" wissen schon, warum sie da wohnen ;)
Früher als erwartet und mit weniger Verkehr als befürchtet komme ich dann wirklich in L.A. an. Ich irre etwas durch Venice, verwerfe den Plan, irgendwo am Strand zu parken dann aber doch schnell wieder. Alles rammelvoll. Autos, Menschen, Trubel. Nicht das, wonach mir gerade ist. Es soll ein leiser Abschied werden (hui, klingt das melancholisch ;)  )

Dockweiler Beach. Hat bisher immer funktioniert, bevor ich L.A. verlassen habe. Ok, so oft war das nun auch wieder nicht, "normalerweise" verlasse ich Denver oder Las Vegas, vielleicht noch San Francisco oder Phoenix. Aber an allen diesen Orten habe ich so meinen Platz zum "Abschied nehmen". Oder nennen wir es mal etwas weniger traurig: zum "Zeit vor dem Abflug totschlagen" ;)

Am Dockweiler hänge ich dann fast zwei Stunden rum. Packe noch etwas Sachen hin und her, schlendere barfuss am Strand entlang, beobachte Wasservögel und Flugzeuge. Der Dockweiler Beach liegt direkt vor dem Flughafen.





Irgendwann - eigentlich immer noch zu früh - beschliesse ich dann doch, wieder Richtung Flughafen zu fahren. Eventuell auf dem Weg dorthin noch etwas zu essen. Bei Denny´s war ich ja noch gar nicht auf dieser Reise ;)
Als ich gerade aufbrechen will mischt sich ungewohnter Lärm in das mittlerweile vertraute Geräusch der startenden Boeings und Airbus. Und dann kommen sie. Von Norwesten, halb übers Meer fliegen drei Boeing Osprey ziemlich tief auf den LAX zu. Wow! Ich hab schon ne Menge Fluggerät gesehen, aber noch nie eine Osprey in der Luft. Und hier gleich drei. Schade, dass das Tele schon im Rucksack verpackt ist.

Bell-Boeing V-22 Osprey:


Und kurz dahinter zwei dicke Sikorsky Hubschrauber. Sieht man auch nicht alle Tage. Sitzt da womöglich das Trumpeltier drin? Der ist ja - glaube ich - gelegentlich auch mit so einem Ding unterwegs. 2010 habe ich die Air Force One mit Obama an Board am LAX landen gesehen, das Ding ist genau über mir eingeflogen. War mir irgendwie sympathischer...

Donald, bis du´s ?  :think:


Keine 20 Minuten später fliegt die selbe Formation wieder ab, die Ospreys voran. Und über dem Ozean kippen sie ihre Rotoren dann nach vorne und beschleunigen wie "richtige" Flugzeuge. Beeindruckende Maschinen... irgendwie.

Zeit, den Dockweiler Beach zu verlassen Am Ausgang dann noch ein Fotomotiv, dass die Reise irgendwie auch zusammenfasst, inclusive blauem Himmel:


Jetzt aber Denny´s. Zum Abschluss nochmal so richtig ungesund! Zuhause gibts sowas nicht. Ist auch besser so. Aber hier geht das, hier schmeckt das und hier und heute muss das genau jetzt sein!



Ich habe immer noch Zeit. Will noch nicht zum Flughafen fahren, muss aber doch irgendwie.  Es soll Leute geben, die sich auf den Weg nach Hause freuen, die das "Heimkommen" als schönsten Teil der Reise sehen. Warum verreisen die eigentlich... WTF ???

Umwege werden eingebaut, einfach etwas durch Los Angeles gondeln. Nichts spektakuläres kreuzt meinen Weg, ich fahre einfach rum, bin einfach in Amerika... geniesse es. Ein paar Meilen vor dem Flughafen halte ich auf einem Parkplatz in einer ruhigen, ganz normalen "neighbourhood" an und verpacke den letzten Kleinkram, der so im Ford herumliegt im Koffer. Diese Abschiedsrituale: irgendwie schrecklich, aber auch ein bisschen schön. Ist ja nicht für immer. Dann setze ich mich einfach unter die offene Heckklappe und lasse die Reise Revue passieren. War das toll! Fast schon unheimlich! Absolut perfekt gelaufen. Super Wetter. Soooo viel gesehen, sooo viel erlebt. Noch vor ein paar Jahren habe ich gedacht, ich wäre fertig mit Amerika. Aber nein, da geht noch was. Da geht noch viel, schätze ich!

Der Rest geht dann schnell: Auto abgeben: problemlos. Zum Terminal fahren: problemlos. Gepäck abgeben: problemlos (eingecheckt habe ich gestern abend schon online). Sicherheitskontrolle: problemlos. Star Alliance Lounge: Problem ;)  Darf ich nicht. Naja... damit kann ich nun wirklich leben. Gehe ich eben in eins der vielen Restaurants im Terminal. Japanisch! Kitsune Udon! Mag ich ja extrem gerne. Ist auch lecker, wenn auch nicht so wie in Japan. Dafür drei mal so teuer wie dort ;)

Dann boarding. Ich habe 50B, die vorletzte Reihe - aussen und am Gang - in der Eco der Swiss 777-330ER (Business wollten mir die Eidgenossen kein zweites Mal spendieren ;) ). Die 50 kenne ich aus der 777. Die vorletzte Reihe, nicht unbedingt beliebt, bei seatguru auch ehr negativ beschrieben. Ich reserviere die immer, wenn ich 777 Eco fliege und nichts deutlich besseres zu bekommen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachbarsitz lehr bleibt ist nicht gering, wenn die Kabine nicht völlig gebucht ist. Zudem hat man nur einen Sitznachbarn, irgendwie angenehmer als in einer Dreier- oder Vierer-Reihe.
Die Boeing füllt sich langsam, aber es bleiben Sitze frei. Ich frage die Stewardess "are we fully booked?". "No, not really, there´s a pretty good chance that you will have these two seats for your own". Klingt gut!
Und bleibt auch gut. "Boarding completed". Zwei Sitze für mich. Wahlweise Gang oder Fenster. Und drei Bildschirme vor mir. Ok, weit entfernt vom Hinflug-Erlebnis, aber viel besser als erwartet. Das Grinsen ist nicht ganz so breit wie in der Business, aber es ist da. Nach dieser tollen Reise nun auch noch einen - für Eco-Verhältnisse- tollen Sitzplatz. Was ist denn nur los? Will mich dieses Amerika mit aller Gewalt wieder anfixen? Nachdem ich ihm in den letzten Jahren so oft untreu geworden bin mit Japan und Norwegen, China und Spanien, Taiwan und Oman, Korea, Schweden, Schottland, etc, etc ... Scheint so ;)

Swiss 777-300ER. 50A+B:


Letzter Blick aufs Flugfeld:


Die Boeing startet im letzten Tageslicht raus über den Pazifik, schwenkt dann in einer weiten Kurve nach Nordosten und geht auf Kurs Europa.

Wie im Fernsehen: Beverly Hills, Hollywood. Noch 9545km bis Zürich:


Leaving California...


Wir überfliegen Las Vegas. Krass, wie abrupt die Lichter der Stadt plötzlich enden und drumherum nur noch alles schwarz ist. Hell-Dunkel-Linien wie mit dem Lineal gezogen. Fotos gelingen leider nicht, zu dunkel schon. Egal aber, ich schaue runter und erinnere mich an tolle Tage in Las Vegas.... zuletzt in 2013.

Tja, Amerika. Du wirst mich wohl doch nicht los. Sieht so aus, als müsste ich wiederkommen...
Jetzt gehts aber erstmal zurück. Durch die Nacht. Nach Zürich. 
Und von dort gibts dann auch noch ein wenig zu berichten.....

Lurvig

gecko1a

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #61 am: 23.04.2019, 22:56 Uhr »
Schwärm :-)

partybombe

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #62 am: 24.04.2019, 10:18 Uhr »
Die lurvige Relativitätstheorie kann ich bestätigen, leider ist der Einstein tot

bacchus85

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #63 am: 24.04.2019, 14:08 Uhr »
Was für eine tolle Reise, was für ein cooler Bericht! Vielen Dank für's Mitnehmen!

Gruß,

Peter

Simone_JJ

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #64 am: 24.04.2019, 18:25 Uhr »
Schöööhööön  :dankeschoen:

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #65 am: 24.04.2019, 21:57 Uhr »
Schwärm :-)

Was für eine tolle Reise, was für ein cooler Bericht! Vielen Dank für's Mitnehmen!

Gruß,
Peter

Schöööhööön  :dankeschoen:

danke, danke, danke!
 :)

Dann leg ich gleich mal noch einen Tag nach. Mehr hab ich dann nicht  :heulend:

Lurvig

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #66 am: 24.04.2019, 22:45 Uhr »
Mittwoch, 03.04.2019: up in the air and back home

Hatte ich vermutlich schon erwähnt: für viele ist das Beste am Reisen das "nach hause kommen". Für mich ist es immer das Schlimmste am Reisen. Nicht, dass es zuhause nicht schön wäre, aber unterwegs sein ist halt ehr mein Ding, so viel mehr mein Ding.

Dienstag abend, die 777 donnert mit über 900 Stundenkilometern über die Staaten, später über Kanada. Drinnen ist davon nicht viel zu spüren. Keine Business diesmal, aber für Eco ein durchaus brauchbarer Sitz. Also genau genommen: zwei Sitze. Ich lese, höre Musik, schaue vermutlich auch ein oder zwei Filme im IFE (weiss ich nicht mal mehr genau, kann also nichts tolles gewesen sein). Schlafen kann ich meist nicht im Flugzeug. Das ist aber in diesem Fall auch ehr von Vorteil. Wenn ich zuhause angekommen bin wird es früher Abend sein. Dann ist es besser, wirklich müde zu sein um den Jetlag zu überwinden. Aber bis dahin dauerts noch 15 Stunden oder so.
Auf dem Smartphone schaue ich ein paar Folgen "Good Morning Call", eine eigentlich gruselig schmalzige japanische Teenie-Serie. Mir gefällts trotzdem. Es zeigt durchaus was vom japanischen Alltag und hilft, meine knapp 30 japanischen Alltagsworte aufzufrischen. Ich freue mich wie verrückt, wenn ich mal ein Wort oder einen halben Satz "verstehe" ;)  In ein paar Tagen gehts ja wieder nach Japan :)

Nach etwa elf Stunden, gegen 15:15 Ortszeit, radieren die 12 Reifen des Hauptfahrwerks der Triple-Seven einen breiten schwarzen Streifen auf die Rollbahn des ZRH. Sekunden später setzt auch das Bugfahrwerk auf. An meinem Burger-Übergewicht wirds hoffentlich nicht liegen... ;)
Europa hat mich wieder.

Kurz vor der Landung in Zürich:


Das Aussteigen dauert diesmal länger als am LAX. Klar, ich sitze auch ganz hinten. Ist aber völlig egal, ich habs nicht eilig. Mehr als drei Stunden Zeit bis zum "finalen" Flug nach hause. Grossartig kompliziertes Einreiseprozedere gibts hier auch nicht. Ehrlich gesagt hab ich völlig vergessen, wie das ablief. Also offenbar völlig unspektakulär ;)
Es bleiben immer noch gut zweieinhalb Stunden Zeit zu killen. Star Alliance Lounge also! ich bin zwar nicht Business geflogen, darf aber als einfacher "silberner" Lufthansa FTL nach einem Langstreckenflug mit Swiss auch in Zürich in die Lounge. Und die ist - auch heute wieder - eine angenehme Oase. Kaum Leute hier, ruhig, entspannt, brauchbares Essen, Drinks sowieso. Und diese wunderbare Aussichtsterasse. Mal wieder bei bestem Frühlingswetter!

"meine" HB-JNH:


Swiss 777-300ER, nicht meine ;)


Edelweiss Airbus 340:


Irgendwann habe ich genug gegessen, getrunken, geschaut und ausgeruht und mache mich auf den Weg zum Abflugterminal. Die Swiss-Damen sagten mir, das ich dafür besser etwas mehr Zeit einplanen solle.
Viel zu früh bin ich dort.

Naja, hier gibts auch eine Star Alliance Lounge. Esse ich halt noch was und nehme einen Drink.
Dummer Fehler. Was mich hier erwartet ist so ziemlich genau das, was ich nicht erleben will: Es ist rammelvoll. Rammelvoll mit Businesskaspern aller Art. Einer wichtiger als der andere. Ausnahmslos alle in Anzug und mit Krawatte. Jeder plärrt wichtig in sein Smartphone. Excel und Outlook auf allen Bildschirmen. Wie schön wars doch im internationalen Terminal: Da war ich Reisender unter Reisenden. Hier bin ich Fremdling unter Fremden. In outdoor-Klamotten, mit Rucksack und mit 13-Tage-Bart. Mir aber egal. Ich kippe einen Whisky runter, grinse milde über all die Workaholics und Karrieregestalten und verlasse den Zirkus dann. Outlook, Excel (und Visual Studio) habe ich morgen früh wieder. Heute aber nicht! Und Anzug und Krawatte besitze ich gar nicht. Aus Prinzip!

Gegen 18:00 trudele ich dann am Gate für den letzten Flug dieser Reise ein. Zürich-Dresden. Zurück in die ostsächsische - oder wegen mir auch "westsibirische" Provinz. Helvetic bedient diesen Flug heute mit einer Fokker 100. Die Dinger fliegen noch! "Meine" HB-JVE ist Baujahr 1993 (!), war seit ihrer Indienststellung bis 2004 für American Airlines unterwegs (na immerhin noch ein Amerika-Bezug! ;) ) und fliegt seit dem für Helvetic. Nächstes Jahr sollen die alten Kisten endlich durch neue Embraer 190 E2 ersetzt werden. Aber heute abend bringt mich der "fliegende Holländer" in weniger als einer Stunde nach Dresden zurück. Ich schlafe tatsächlich noch vor dem Start ein - äusserst selten! - und wache knapp 15 Minuten vor der Landung wieder auf. Bisschen müde, der Herr Lurvig ;)

Auf in die Provinz ;)  :


Helvetic Fokker 100:


Am "Dresden International Airport" (LOL!) gehts dann tatsächlich mal schnell. Hier passiert ja eh nicht viel, trotzdem wartet man meist eine Ewigkeit auf das Gepäck. Heute nicht.
Geht doch!

Raus zum Taxistand, rein ins Taxi (netter Fahrer, netter Smalltalk, leider nicht selbstverständlich hier!) und 20 Minuten später, ca. 20:30 bin ich zu Hause.

Hui... unwirklich. Wie immer nach einer langen - sollte wohl besser sagen "weiten" - Reise. Erstmal ankommen. Fällt selten leicht. Immerhin schönes Wetter hier. Mild und frühlingshaft. Die Bäume vor dem Haus haben Blätter. Hatten sie noch nicht als ich abgeflogen bin. Und das ist nicht mal 12 Tage her.
Jetzt muss ich das ganze erst mal verarbeiten. Sooooo viel erlebt in den paar Tagen!
Nicht die längste USA-Reise... aber womöglich eine der schönsten.

Sollte ich eventuell doch mal wieder einen Reisebericht schreiben?
Hmmm. Liesst ja aber bestimmt niemand....

 :lol:

Lurvig

P.S. ein paar "Meta-Daten" zur Reise folgen noch, aber sonst wars das. Leider. Sorry. Würde gerne noch mehr schreiben. Danke fürs Lesen und Dabeisein !!!!

P.S.S. meine einzige überwinterte Jalapeno-Pflanze blüht üppig. Sooooo schlimm ist heimkommen dann auch wieder nicht ;)

gecko1a

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #67 am: 24.04.2019, 23:16 Uhr »

P.S. ein paar "Meta-Daten" zur Reise folgen noch, aber sonst wars das. Leider. Sorry. Würde gerne noch mehr schreiben. Danke fürs Lesen und Dabeisein !!!!


Mehr schreiben geht ja nach der nächsten Reise :-)

U2LS

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #68 am: 25.04.2019, 10:09 Uhr »
Auch von mir noch mal ein großes Dankeschön für den klasse Bericht und die tollen Fotos!!!

P.S. in knapp 2 Wochen revanchiere ich mich mit einem eigenen Reisebericht  :wink:
Gruß
Lothar

I work bloody hard at work so that I can get home early

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partybombe

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #69 am: 25.04.2019, 10:53 Uhr »
Dankeschön fürs Schreiben

Ypsi als Gast

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #70 am: 25.04.2019, 11:23 Uhr »
Also ich würde auf jeden Fall deinen Reisebericht lesen :-)

In dem Sinne: Danke schön für deine Mühe! Tolle Reise, klasse Bilder, kurzweilig geschriebener Bericht!

Doreen & Andreas

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #71 am: 25.04.2019, 13:25 Uhr »
Sollte ich eventuell doch mal wieder einen Reisebericht schreiben?
Hmmm. Liesst ja aber bestimmt niemand....
Nun ja, Daniel. Das haben wir ja hier bereits ad absurdum geführt 8)
Also fühl Dich ruhig genötigt, uns mal wieder virtuell mit auf Deine Reisen zu nehmen.  :P :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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usa-rookie

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #72 am: 25.04.2019, 15:12 Uhr »
Cooler Bericht- coole pics- cooler Typ... Camper halt :wink:
Auch von mir gaaaaanz lieben Dank für das Teilen deiner Erlebnisse... revanchiere mich so in ca 2 Monaten  :D

LG Romy

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #73 am: 26.04.2019, 19:44 Uhr »
Vielen Dank fürs positive feedback!   :)

danach, April 2019: verdict

Dann kommt hier mal noch ein bisschen was für die Freunde nüchterner Zahlen ;)

Das ist lediglich eine Zusammenfassung/stellung der Ausrüstung. Nichts davon ist gesponsert oder sonstwie fremdfinanziert. Keine Werbung!
Es sind die Dinge, die ich dabei hatte, mit denen ich - mehr oder weniger gut - klar gekommen bin.
Die Höchst- und Tiefsttemperaturen wurden jedoch von Gott selber bereitgestellt ;) (for free). War ja schliesslich "Gods own country" ;)

  • Tickets gebucht auf lufthansa.com, am 09.01.2019
  • DRS-ZRH-LAX und retour auf der gleichen Strecke, für insgesamt 684,-€
  • Auto gebucht am 17.01.2019, Hertz über ADAC, Kategorie SFAR, für 370,-€
  • Hinflug: DRS-ZRH-LAX, ab 23.03.2019, 09:25, an 23.03.2019, 17:20 (jeweils Ortszeit)
  • Rückflug: LAX-ZRH-DRS, ab 02.04.2019, 19:20, an 03.04.2019, 19:50 (jeweils Ortszeit)
  • Gesamtfahrstrecke; 2055 Meilen, ca. 3288 km. Entspricht ca. 205 Meilen pro aktivem Fahrtag



  • Spritkosten: 298,-$.  0,14$/Meile, 0,09€/Kilometer
  • Übernachtungskosten: 293,94$. ca. 29.40$/Tag ;)  . ok, das ist schöngerechnet, da ich oft kostenlos gecampt habe und diverse Rabattaktionen/Gutscheine für Motels genutzt habe. Aber trotzdem....
  • Hotel/Motel Übernachtungen: 4
  • bezahlte Camping-Übernachtungen: 2
  • kostenlose Camping-Übernachtungen: 4
  • höchster Punkt: ca. 2500m, etwas nördlich von Mammoth Lakes auf dem 395
  • tiefster Punkt: 0m, an diversen Atlantik-Stränden
  • höchste Temperatur: 28°C, Anza Borrego State Park, später Nachmittag
  • niedrigste Temperatur: -12°C, nördlich von Mammoth Springs, früher morgen
  • gesehene Wüstenblumen: dreizehntausendvierhundertachtundvierzigmillionenneunhundertzweiundvierigtausenddreihundertzwölf +/- eine Millionen
  • Wasserverbrauch ("bottled water"): ca. 50 Liter
  • gekaufte Äxte: 1
  • gekauftes fast food: 4 x Burger, 1 x Fish&Chips
  • getrunkene IPAs: einige ;)
  • aufgenommene Bilder: ca. 1700
  • "behaltene" Bilder: ca. 800
  • Fotoequipment: Fuji X-T3, Fujinon 18-55, Fujinon 10-24, Samyang 12, Sirui Carbon-Stativ, Fuji X-T100 als backup, Samsung 32/64GB SD-Karten
  • Kommunikation: Nokia 7 plus Smartphone, in Deutschland "vorgekaufte" SIM-Karte von simlystore.de, 3GB Datenvolumen. Empfang auch an den unmöglichsten Orten! Teurer als vor Ort, aber unkompliziert!
  • Navigation: Garmin eTrex 30 mit Open-Street-Maps, Smartphone mit Google Maps, klassische Papierkarte (wichtig!) und gesunder Menschenverstand ;)
  • IT-Krempel: Lenovo ThinkPad X240, vor allem zur Bilder-Sicherung
  • Campingkram: Deuter Exosphere Schlafsack, exped SynMat 7 Schlafmatte, Primus Titan Kocher, Trengia Kochgeschirr, etc

special thanks to:
- Swiss für das unfassbare tolle Business Upgrade!
- Hertz LAX: for the down-to-earth handling of my special requests!
- Seaside Motel Redondo Beach: great place, nice host, friendly atmosphere!
- Big Will Mountaineering Company of Lone Pine: for the great, inexpensive axe. It saved my evenings! And last but not least thanks for the nice small talk!
- the unknown photographer from L.A. at Mono Lake: for the cool and nice small talk we had!
- the offroaders at Texas Canyon: for just tolerating me - as a stranger - at their territory!
- Gymshorts: for the incredible punk rock show at Ventura!!!
- all the Californian deserts: for the incredible Super Bloom!!!
- Motel 6 downtown Ventura: nice place, nice host, safe neighbourhood!
. and finally Los Angeles: for being nice with me with it´s traffic conditions!

- and of course God: for the great weather, the "super bloom" and "his own country" !
(Nein, ich bin nicht gläubig! Aber in Amerika muss man sowas ja mal sagen dürfen... oder müssen ;) )

Das wars.
Mehr habe ich nicht zu berichten.

Danke fürs Lesen!

Daniel
aka Lurvig

Wolfgang

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #74 am: 27.04.2019, 00:05 Uhr »
Auch von mir ein Dankeschön für den tollen Reisebericht und wie immer mit schönen Fotos.
Gruß

Wolfgang