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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Pro und Contra => Thema gestartet von: Michel am 25.08.2004, 15:53 Uhr

Titel: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Michel am 25.08.2004, 15:53 Uhr
Amerikanische "Freundlichkeit" - oberflächlich und peinlich, oder kontaktfördernd und erfrischend?

Ihr habt alle schonmal die Erfahrung gemacht, das Us-Amerikaner freundlicher und hilfsbereiter sind als viele Europäer.
Wir nennen das oftmals etwas geringschätzig oberflächliche Freundlichkeit.Aber was ist daran oberflächlich wenn mir jemand ausführlich hilft und anschliessend noch  sagt "enjoy it" oder "have fun" oder irgendetwas in der Richtung.
Wir sagen doch auch zu Fremden Guten Tag ohne das wir ihm wirklich einen guten Tag wünschen. Ist halt eine Floskel.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht.
Sind die Amis freundlich= Pro oder oberflächlich = Contra. Was meint Ihr dazu?
Und neue Themen wie immer oben posten oder per Email/Nachricht an Utah oder NYpete.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 25.08.2004, 16:01 Uhr
Irgendwie beides - oberflächlich und freundlich.

Freundlich auf jeden Fall, da man wirklich für jede erdenkliche Situation irgendeine passende Floskel besitzt und sie auch gebraucht.
Wie oft wünsche ich mir hier z.B. in Supermärkten, wenn mich jemand anrempelt, dass er sich mal entschuldigt.
Oder der gute alte Verkäufer, der noch auf seine Kunden zugeht und fragt, ob er helfen kann - wo ist der geblieben?

Oberflächlich aber auch. Im Smalltalk kommen immer dieselben Inhalte vor. Woher kommst du? Was machst du hier? Was machst du beruflich? Ah, Deutschland ist ein schönes Land.
Aber mehr kommt irgendwie nicht rüber.

Also ich kann mich weder dafür noch dagegen aussprechen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Julia am 25.08.2004, 16:06 Uhr
Auch wenn die Gespräche oft oberflächlich sind, sind es Gespräche, die hier in Deutschland garnicht erst zustande kommen würden.

Ich empfinde die Amerikaner als sehr freundlich.

LG Julia
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 25.08.2004, 16:43 Uhr
Gut, dass das Thema mal angesprochen wird. Lag mir schon lange auf der Leber.

Ich bin fest der Ueberzeugung, dass alle, die behaupten die Amerikaner seien oberflaechlich, nicht einen einzigen Amerikaner wirklich kennengelernt haben. Aus einem Gruss oder einem 2-minuetigen SmallTalk versucht man, Menschen zu beurteilen. Ist das nicht irgendwie anmassend?
Was erwartet ihr denn aus einer Grussformel oder einem Kurzgespraech an der Supermarkt-Kasse? Dass dort die eigene Philosophie ueber Menschheit, Gesellschaft oder Religion dargelegt und diskutiert wird?

Get real!

Amerikaner sind nicht mehr oder minder oberflaechlich als Deutsche, Oesterreicher oder Briten. Aber sie sind freundlicher (bzw. haben bessere Manieren).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 25.08.2004, 16:48 Uhr
Zitat von: Andre
Ich bin fest der Ueberzeugung, dass alle, die behaupten die Amerikaner seien oberflaechlich, nicht einen einzigen Amerikaner wirklich kennengelernt haben.

Das ist es ja gerade, was wir oberflächlich nennen: wir dringen ja einfach nicht weiter zu ihnen durch, wegen der Oberflächlichkeit.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 25.08.2004, 16:53 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Das ist es ja gerade, was wir oberflächlich nennen: wir dringen ja einfach nicht weiter zu ihnen durch, wegen der Oberflächlichkeit.


Da kann ich deinem Gedankengang nicht folgen.
Weil sich deine amerikanischen Bekanntschaften dir nicht gleich voellig offenbaren, sondern scheinbar in der Auswahl Ihres Freundeskreise differenzieren, nennst du sie "oberflaechlich"?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: User1211 am 25.08.2004, 16:59 Uhr
Ich mach mir immer einen Spaß daraus im Supermarkt, an der Tankstelle oder im FastFood-Restaurant auf die pauschale Frage "How are you doing?" zu antworten. Die gucken mich immer ganz dämlich an. Daran merkt man dann, dass die eigentlich gar nicht mit einer Antwort rechnen.

Aber letztes Jahr haben wir am Pool beim KAO in Moab ein längeres Gespräch mit einer Frau aus der Nähe von Bosten und im Zion mit einen Ehepaar während einer Wanderung gehabt. Da hat man dann gemerkt, dass diese Personen wirklich nicht oberflächlich sind und sich auch ganz konkret Gedanken zu bestimmten Dingen machen, die hier im Forum auch schon mal pauschal als Sachen bezeichnet wurden, über die Amis wohl nicht nachdenken (Auslandspolitik, Luftverschutzung, Energieverschwendung, Müll usw.).

Unsere falsche Sicht der Amerikaner liegt wohl wirklich daran, dass wir wohl nicht wirklich Kontakt mit ihnen haben, auch wenn wir wochenlang in ihrem Land unterwegs sind (wobei das Unterwegssein wohl das Problem ist).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 25.08.2004, 17:15 Uhr
Zitat von: Michel
Amerikanische "Freundlichkeit" - oberflächlich und peinlich, oder kontaktfördernd und erfrischend?

Sind die Amis freundlich= Pro oder oberflächlich = Contra. Was meint Ihr dazu?


Hallo Michel,
excuse me, aber das sind zwei verschiedene Themen. Zur "Amerikanischen Freundlichkeit" kann ja aus eigenem Erleben und Empfinden jeder etwas sagen. Aber die zweite Frage, ob die Amis, also das amerikanische Volk, oberflächlich ist oder nicht, finde ich unpassend. Ich jedenfalls mag solche Verallgemeinerungen nicht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wernerw am 25.08.2004, 17:24 Uhr
Zitat von: User1211
Ich mach mir immer einen Spaß daraus im Supermarkt, an der Tankstelle oder im FastFood-Restaurant auf die pauschale Frage "How are you doing?" zu antworten. Die gucken mich immer ganz dämlich an. Daran merkt man dann, dass die eigentlich gar nicht mit einer Antwort rechnen.


Also ich finde das ... bitte nicht böse sein ... sagen wir mal sehr eigenartig.

In Süddeutschland und Österreich grüßt man sich oft mit "Grüß Gott". Antwortest du dann darauf auch "sinnvoll"? Und wenn ja, wie?

"Oh, wie kommen Sie darauf, dass ich den in nächster Zeit treffe" oder (am Berg) "Na so hoch hinauf wollte ich eigentlich nicht"?

Und ich muss mich Heinz anschließen, das sind nämlich eigentlich 2 Themen. (Habt ihr lieber Fleisch oder Sonnenschein?).

"How are you doing" etc. sind freundliche Floskeln. Und Freundlichkeit und Lächeln genieße ich in den Staaten einfach SEHR. Und wenns mal nicht so ist, dann fällt mir das extrem unangenehm auf.

Ich habe z.b. in Las Vegas dahingehend eigentlich schlechte Erfahrungen gemacht. Überall waren die Leute freundlicher als in Vegas. Aber das gehört eigentlich nicht hierher.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 25.08.2004, 17:39 Uhr
Hallo wernerw,
dein "Grüß Gott" ist gut. Ich habe eins, das noch weit öfter vorkommt: Auf Wiedersehen! Dieser Gruß ist natürlich auch keine Aufforderung zur Terminabsprache.  :D
Aber ich gestehe, das amerikanische How are You irritiert mich bis heute. Ich weiß nie so recht, was ich damit anfangen soll.

In Las Vegas habe ich am Strip manche Erfahrung mit geradezu unverschämter Unfreundlichkeit gemacht; nur noch übertroffen durch Atlantic City. Aber 1. sind diese Orte nicht typisch für ganz Amerika und 2. habe ich in diesem Jahr in LAS an der Fremont Street große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erlebt.
Deshalb: Ich mag keine Verallgemeinerungen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: User1211 am 25.08.2004, 17:48 Uhr
Zitat von: wernerw
Zitat von: User1211
Ich mach mir immer einen Spaß daraus im Supermarkt, an der Tankstelle oder im FastFood-Restaurant auf die pauschale Frage "How are you doing?" zu antworten. Die gucken mich immer ganz dämlich an. Daran merkt man dann, dass die eigentlich gar nicht mit einer Antwort rechnen.


Also ich finde das ... bitte nicht böse sein ... sagen wir mal sehr eigenartig.

In Süddeutschland und Österreich grüßt man sich oft mit "Grüß Gott". Antwortest du dann darauf auch "sinnvoll"? Und wenn ja, wie?

"Oh, wie kommen Sie darauf, dass ich den in nächster Zeit treffe" oder (am Berg) "Na so hoch hinauf wollte ich eigentlich nicht"?


Wenn Du zu jemanden "Grüß Gott" sagst, erwartest Du doch in gewisser Weise, dass Du ebenfalls gegrüßt wirst. Wenn der Ami Dich aber fragt "Wie geht es Dir?", dann erwartet er keine Antwort!!! :!:  :!: Er stellt Dir aber eine Frage, die nach einer Antwort schreit. Wenn die dann kommt guckt er blöd. Ich finde sowas komisch, um nicht zu sagen oberflächlich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nirschi am 25.08.2004, 17:59 Uhr
Also mich hat noch keiner blöde angeguckt, wenn ich daruaf mit fine, and how are you? geantwortet habe.
Ich geniesse die Freundlickeit in den USA und bin immer wieder erschreckt, wenn ich nach Hause komme, wie unfreundlich manche hier sind.
Wir hatten schon viele Diskussionen mit Amerikanern und nie den Eindruck der Oberflächlichkeit!


Gruss
nirschi
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 25.08.2004, 18:02 Uhr
Zitat von: User1211
Wenn Du zu jemanden "Grüß Gott" sagst, erwartest Du doch in gewisser Weise, dass Du ebenfalls gegrüßt wirst. Wenn der Ami Dich aber fragt "Wie geht es Dir?", dann erwartet er keine Antwort!!! :!:  :!: Er stellt Dir aber eine Frage, die nach einer Antwort schreit. Wenn die dann kommt guckt er blöd. Ich finde sowas komisch, um nicht zu sagen oberflächlich.


Wo ist der Unterschied? Gruess Gott ist nach deiner Aufassung eine Aufforderung, etwas zu tun, wenn "How're you doin'?" eine Frage ist, die beantwortet werden soll.
Beides sind Grussformeln, nicht mehr und nicht weniger.
Der Unterschied liegt aber zum einen darin, dass "How are you?" einen anschliessenden Small Talk durchaus zulaesst oder eventuell sogar dazu einlaedt.
Zum anderen wird aber das "How are you?" oft gleich gesetzt mit dem deutschen "Wie geht es dir?". Die darauf folgende persoenliche Leidensgeschichte zu allen moeglich Wehwehchen interessiert aber den Gruessenden wirklich nicht. Im Gegenteil, es ist sogar unhoeflich, Leute mit deinen Problemen zu belasten und unter Druck zu setzen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wernerw am 25.08.2004, 19:00 Uhr
Zitat von: User1211

Wenn Du zu jemanden "Grüß Gott" sagst, erwartest Du doch in gewisser Weise, dass Du ebenfalls gegrüßt wirst. Wenn der Ami Dich aber fragt "Wie geht es Dir?", dann erwartet er keine Antwort!!! :!:  :!: Er stellt Dir aber eine Frage, die nach einer Antwort schreit. Wenn die dann kommt guckt er blöd. Ich finde sowas komisch, um nicht zu sagen oberflächlich.


Aber der Ami erwartet doch auch, dass du reagierst. "fine, how are you?" ist doch - Ihr Halbamis korrigiert mich bitte - als Reaktion durchaus angebracht.

Also er erwartet eine Reaktion, keine ausführliche Antwort. Genau wie ich beim Grüß Gott.

Wobei es das doch auch im Deutschen gibt, oder? "Hi, wie gehts?", "Gut und dir".

Dass du es komisch findest ist meines Erachtens durchauch OK. Wir empfinden halt oft Dinge komisch, die in anderen Kulturen anders sind als bei uns. Wenn sich die Eskimos die Nasen aneinander reiben, dann kann ich dem sicher etwas komisches entnehmen. Aber oberflächlich?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 25.08.2004, 19:50 Uhr
Zitat von: Andre
Zitat von: Scooby Doo

Das ist es ja gerade, was wir oberflächlich nennen: wir dringen ja einfach nicht weiter zu ihnen durch, wegen der Oberflächlichkeit.


Da kann ich deinem Gedankengang nicht folgen.
Weil sich deine amerikanischen Bekanntschaften dir nicht gleich voellig offenbaren, sondern scheinbar in der Auswahl Ihres Freundeskreise differenzieren, nennst du sie "oberflaechlich"?


Nein, ich verlange nicht, dass sie mir ihren Lebenslauf bis ins kleinste Deatil präsentieren, doch wundert es mich sehr, dass ich, egal von welcher Person, die ich drüben treffe, immer wieder die selben Dinge gefragt werde. Es scheint also schon fast zu einer Art Floskelei zu werden, also etwas, was man mit mäßigem Interesse so dahin sagt.

Natürlich lernt man in 2 Minuten keinen Menschen sehr gut kennen, aber von der ganzen Art, dem bis dahin gesagten usw. urteilt man doch schon, ob jemand symphatisch erscheint oder nicht. Und da wundert es mich, dass nciht wenigstens mal eine speziellere Frage gestellt wird, die auf das bereits gesagte aufbaut.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 25.08.2004, 20:43 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Nein, ich verlange nicht, dass sie mir ihren Lebenslauf bis ins kleinste Deatil präsentieren, doch wundert es mich sehr, dass ich, egal von welcher Person, die ich drüben treffe, immer wieder die selben Dinge gefragt werde. Es scheint also schon fast zu einer Art Floskelei zu werden, also etwas, was man mit mäßigem Interesse so dahin sagt.

Das hast du richtig erkannt. Nur du willst es immer noch falsch interpretieren.
Es IST eine "Floskelei". Und ja, das Interesse an deiner Person ist zu diesem Zeitpunkt des Kontakts "maessig" bzw. verschwindend gering.
Der Unterschied (z.B. zu Deutschland) ist aber, dass du TROTZ dieses geringen Interesses angesprochen und freundlich mit dieser Floskel gegruesst wirst. Niemand bricht sich dabei einen Zacken aus der Krone und dir wird ein wenig das Gefuehl vermittelt, willkommen zu sein.
Alles, was darueber hinausgeht, interpretierst du irrtuemlich hinein.
Es KANN aber durchaus ein etwas tieferes Gespraech daraus entstehen, wenn gegenseitig Interessiertheit geweckt wird. Vielfach scheitert das aber, gerade bei Touristen, an sprachlichen Barrieren oder einfach fehlenden Gemeinsamkeiten, ueber die man diskutieren koennte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: eubank am 26.08.2004, 04:52 Uhr
Empfindet ihr einen Unterschied zwischen (e.g.) New York City u. (e.g.) San Franzisko?
:)
Lynn
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: queeny123 am 26.08.2004, 06:27 Uhr
Am Anfang fand ich das staendige "How are you" nicht nur oberflaechlich sondern sogar unangenehm, weil ich es einfach nicht gewoehnt war.  Dann begann ich zu verstehen, dass die ersten Fragen oft sozusagen eine Eisbrecher-Funktion haben.  Ist man sich sympathisch, wird die Unterhaltung oft fortgesetzt, abhaengig natuerlich von der Willigkeit der Beteiligten.

Ich habe als ich zuerst hier ankam, eine Zeitlang als Bartender(in) gearbeitet und nach ein paar Monaten hatte ich die Nase voll von der ewig gleichen Serienfragerei. Abfolge: "where are you from?  How long have you been here? What brought you to New York? Do you like it here? How often do you go back to Germany?", etc.  Irgendwann habe ich dann als Witz mal alle Fragen und Antworten auf einen Zettel betitelt "Frequently Asked Questions" geschrieben, photokopiert und jedem der bei Frage 3 anlangte unter die Nase gehalten.  Und viele waren erstaunt, dass mich das wirklich jeder fragt.  Die hatten das ganz ernst gemeint - wiederum zu meinem Erstaunen!  Dazu ergaben sich dann gerade daraus oft lustige, interessante, und ganz und gar un-oberflaecliche Gespraeche.

Es gibt meines Erachtens nach tatsaechlich eine Menge oberflaechlicher Amerikaner (08/15 Meinungen und politisches Desinteresse, die "zum Gluecklichsein brauche ich nur ein Bier und einen grossen Fernseher" -Einstellung).  Aber auch der tiefsinnigste Amerikaner wird einen in aller Wahrscheinlichkeit mit "How are You" und "Where are you from" begruessen.  Alles in allem finde ich die Amerikaner offener und freundlicher und die Freundlichkeit tatsaechlich nicht vorgetaeuscht.  Und wie gesagt - nach dem Schnupper-talk von "How are you" etc. haengt es von einem selbst ab, wie das Gespraech weiter verlaeuft.  Einfach mal ausprobieren.  Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, gibt's ja immer die Rettungsfloskel "it was very nice talking to you; hey, I'll see you later!

See y'all later :D ,
Q.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: gebse am 26.08.2004, 07:55 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Oberflächlich aber auch. Im Smalltalk kommen immer dieselben Inhalte vor. Woher kommst du? Was machst du hier? Was machst du beruflich? Ah, Deutschland ist ein schönes Land.
Aber mehr kommt irgendwie nicht rüber.


Na ja, sind das nicht Fragen, die man selber auch stellen würde, wenn man denn den Kontakt sucht?

Floskeln hin oder her. Ich mag den Umgang der Amis miteinander. Und ich "liebe" dieses excuse me. Denen fällt zumindest auf, dass sie einem im Supermarkt den Weg kreuzen etc. Nach jedem USA-Urlaub ertappe ich mich, dass ich hier in D auch das excuse me benutzen möchte. Lasse es aber sofort sein, wenn ich das erste genervte sture deutsche Gesicht zu sehen bekomme.

Gruss
gebse
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wernerw am 26.08.2004, 08:52 Uhr
Ein klein wenig off topic (sorry, mods), aber bei diesen Meinungen zu "how are you" fällt mir ein, dass zur Freundlichkeit von Dienstleistungspersonal immer wieder angeführt wird, dass die das ja nur tun, damit sie mehr Trinkgeld kriegen, weil sie zu einem hohen %-Satz davon abhängig sind.

Na und?
- Erstens kommt es für mich auf dasselbe raus, egal warum die freundlich sind, hauptsächlich sie sind es
- Zweitens würden ja auch Kellner in D/A/CH mehr Trinkgeld kriegen, wenn sie freundlicher wären
- Drittens liegt es sicher eben auch an der allgemeinen Freundlichkeit der Amerikaner.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kisimba am 26.08.2004, 08:57 Uhr
"Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so herzlich zu geben wie wir sind." (Albert Schweizer)

... diese Erfahrung habe ich bis jetzt in Deutschland gemacht.

Die Amerikaner - die ich bis jetzt kennengelernt habe - sind dagegen immer  :herz:-lich/freundlich (nicht NUR höflich) und gesprächsbereit. Sie teilen gerne (sogar die Strasse) ... und das gefällt mir besonders gut! Ich tausche sie sofort gegen 'Scheuklappen'-Menschen (ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen, aber wer sich angesprochen fühlt ...  :zuck: )

Natürlich gibt es auch dort 'Idioten'! Aber wo auf der Welt gibt es die nicht?

Fröhliche Grüße
Wiebke
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Viola am 26.08.2004, 09:34 Uhr
Kann der Meinung von Kisimba nur zustimmen.

Habe beides erlebt. Die ständige Floskel, die für mich Freundlichkeit ausdrückt, aber auch schon einige gute Gespräche, z.B. beim Bier.

Die Freundlichkeit der Amerikaner, mag sie auch nur oberflächlich im Vorbeigehen stattfinden, gefällt mir sehr.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 26.08.2004, 09:37 Uhr
Zitat von: Andre
Der Unterschied (z.B. zu Deutschland) ist aber, dass du TROTZ dieses geringen Interesses angesprochen und freundlich mit dieser Floskel gegruesst wirst. Niemand bricht sich dabei einen Zacken aus der Krone und dir wird ein wenig das Gefuehl vermittelt, willkommen zu sein.

Habe auch IMMER behauptet, dass die Amis FREUNDLICH sind.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 26.08.2004, 10:07 Uhr
Hallo,

man muß auch sagen - die Leute freuen sich wirklich - sie halten zwar nicht dauernd den Kontakt, aber wenn sie einen wiedersehen, merkt man, sie erinnern sich schon.

Beispiel:

Spielgruppe meines Patenkindes - war das eine Jahr dabei und hab ne Stunde "mitbetreut". Ne nette Amerikanerin, gebürtig aus den Südstaaten, war da und wir haben uns so nebenbei ein bißchen unterhalten.

1 Jahr später - wieder Spielgruppe - ich bin wieder da. Sie kommt auf mich zu, meint, daß wir uns doch kennen und daß sie sich freut, mich wiederzusehen.

Und so ist es oft - ich bin ja 1 x im Jahr dort. solche zufälligen Begegnungen telefonieren einem sicher nicht hinterher, aber es sind nette und freundliche Begegnungen, durchaus mit der Option auf mehr.


Wenn bei uns mehr Menschen so "oberflächlich nett" wären, wär sicher das allgemeine Nettigkeitsklima deutlich besser - ohne daß man jedem gleich persönlich "nahekommen" muß.

Ich mach das eigentlich konsequent so - frag auch mal die Verkäuferin hinter der Wursttheke was, sag ein paar persönliche Worte. Man glaubt gar nicht, wie die Leute drauf ansprechen, die Verkäuferinnen freuen sich, auch als „Mensch“ und nicht nur als Kassen-Tippmaschine wahrgenommen zu werden. Sie fragen mich dann auch mal, wenn ich ne Weile nicht da war, ob ich im Urlaub war, wo usw. Und wir reden hier von einem normalen Supermarkt in der Stadt.

Das klappt also auch hier! Klarer Fall von „wie es in den Wald hineinschallt….“

Grüße

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Utah am 26.08.2004, 11:25 Uhr
Hi!

Ich mag den sprachlichen Umgang der Amerikaner. Höflich, nett, hilfsbereit.
Oberflächlich ? Kann ich nicht beurteilen, kommt mir aber nicht so vor, den so viele Menschen, denen ich begegnet bin, können nicht alle Schauspieler gewesen sein.
Ein Polizist, welchen ich kennenlernte durch einen Unfall in Page, lernte ich auch näher kennen. Er schrieb sogar Briefe umd E-Mails, über seine Familie, Beruf usw.
Und wieder höflich, nett, hilfsbereit.
Daher meine Meinung: Amerikaner sind freundlicher, als z.B. Deutsche und wenn man über die gewöhnliche Floskel hinaus ist auch nicht oberflächlich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: User1211 am 26.08.2004, 11:37 Uhr
Ich denke, bei den Amis ist es sehr Situationsabhängig, wie sie sich geben. Beispiele aus 1996:

- Mein Onkel (der zählt vielleicht nicht richtig, da in D geboren) versprach uns ein Auto, mit dem wir zu dritt drei Wochen von Wisconsin aus durch den Westen fahren konnten. Super, keine Miete, dachten wir uns, bis wir das Gefährt sahen: Ein PickUp. War ja nicht so schlimm, aber das Gepäck stand für jeden sichtbar auf der offenen Ladefläche, der Tempomat ging nicht, die Klima war defekt, die Rücklichter gingen nur, wenn sie wollten, nach den ersten 1.000 Meilen viel der Endtopf ab, dann ging das Getriebe kaputt. Geendet hat der Urlaub dann im Streit, wobei wir drei Jungs doch ziemlichen Spaß hatten, immerhin zum ersten mal allein im Westen unterwegs. (Wie oben geschrieben, das kann man sicherlich nicht veralgemeinern).

- Auf der CCR (Bryce Canyon nach Page) mit besagtem PickUp zu flott um eine Kurve. Dahinter eine dicke Querrille!! :shock: Vollbremsung und mit vier stehenden Rädern auf die Rille zu. Kurz vorher die Bremse gelöst und voll durchgeholpert. Nix gemerkt und weitergefahren. Ca. 30 Minuten hinter Page dann ein riesiger Knall und schläge vorne rechts. Anhalten, aussteigen und staunen: Der Reifen hat sich geschält. Der Schlag von der Rinne muss doch zuviel gewesen sein! Wagenheber raus, Rad runter und Ersatzrad drauf. Wagen wieder auf alle viere und erneutes Staunen: Ersatzrat platt :shock:  :shock: !! Also Wagenheber wieder unter das Auto und geschälten aber mit Luft gefüllten Reifen wieder drauf. Da die Lauffläche nicht völlig abgerissen war mit lautem klock-klock-klock weitergefahren. Links in Richtung MV (Kayenta??) abgebogen, da dort nach Aussage einiger Schmuckverkäufer die nächste Tankstelle mit Reifenhandel war. Auf dem Weg dorthin sehen wir eine Frau ziemlich verzweifelt vor der offenen Motorhaube ihres Subaru am Straßenrand stehen. (Zu der Zeit wußten wir nix von getürkten Pannen, um ahnungslose Touris auszurauben). Da der Tag durch die Schleichfahrt eh im Eimer war halten wir an. Gegenseitige Frage: "Wo ist das Problem?" Bei ihr war das Kühlerwasser weggelaufen und sie traut sich nicht den Wasserbehälter aufzuschrauben, da sich ihre Freundin dabei die Woche vorher derbe verbrüht hatte. Frage: "Wie lange stehen sie schon hier?" Antwort: "45 Minuten!" Also Wasserbehälter auf und Wasser rein. Aus Dankbarkeit will sie uns ihren Wagen geben, damit wir damit zur Tanke fahren und die Luft im Erstatzrad auffüllen können. Nebenbei könnten wir ja noch auf die Wassertemperatur in ihrem Auto achten. Das haben wir dann abgelehnt und nur einer von uns ist mit ihr gefahren (entgegen ihrer Fahrtrichtung, sie wollte nach Flagstaff). Zurück kamen die Beiden dann mit Luftgefülltem Ersatzrad und einem Haufen gekühlter Getränke, die sie uns geschenkt hat.

- Ein Tag später auf dem Weg zum MV: Wieder eine Frau mit geöffneter Haube und drei Kindern am Straßenrand. Wir halten an und einer von uns fährt mit ihr zur nächsten Tankstelle, um den Abschleppwagen zu rufen (die Elektronik ihres SUV tat keinen Mux mehr, da konnten wir leider nicht helfen). Als sie wieder zurückkommt bietet sie uns an in ihrem Garten in der Nähe des MV zu zelten! Wir staunen und erhalten ihre Adresse samt Telefonnummer für den Fall, dass im MV der CG voll ist.

Das sind nur drei Beispiele. Sicherlich kann man auch andere positive wie negative aufzählen. Doch das Posting ist jetzt schon zu lang.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass die Amis mindestens so oberflächlich sind wie wir Deutschen. Nur wir zeigen es nicht, weil wir niemanden fragen wie es geht. Wir sagen einfach nur Tach und Tschüss und das war dann das Gespräch an der Tankstelle. Stellt sich jetzt die Frage, was wohl die Amis im Germany-Travel.com-Forum zu der Oberflächlichkeit der Deutschen schreiben würden :?:  :?:  :?:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kirsten G. am 26.08.2004, 11:39 Uhr
Also, ich empfinde die amerikanische Freundlichkeit als sehr, sehr angenehm. Mich stört auch die Frage "How are you today" gar nicht, im Gegenteil....
Hier in Deutschland finde ich die Menschen teilweise total unhöflich, fast niemand sagt mehr "danke", zB. wenn jemand die Türe aufgehalten wird oder wenn jemand in einer Schlange vorgelassen wird. In den Geschäften ringt sich kaum einer mal ein freundliches Lächeln ab. Erst am Samstag war ich mit meinem Mann in einem Restaurant, es dauerte ewig, bis wir mal beachtet wurden und einen Tisch bekamen. Es hat eine geschlagene halbe Stunde gedauert, bis wir, nachdem wir um die Rechnung gebeten haben, diese auch bekommen haben - und das Personal war nicht gerade freundlich.

In USA wird man immer sehr höflich, freundlich und zuvorkommend behandelt, egal, ob es in einem Restaurant, in einem Geschäft oder einfach auf " der Straße" ist. Und ich sehe das ebenso wie viele andere, die hier schon Kommentare geschrieben haben: Das "How are you" lädt einfach zu einer weiteren Kommunikation ein. Entweder man unterhält sich weiter oder man lässt es, je nachdem, wie man Lust und Laune hat. Und durch dieses "How are you" sind wir in unseren USA-Urlauben schon mit so einigen Amerikanern ins Gespräch gekommen!

Ich mag die Freundlichkeit der Amerikaner sehr gerne und freue mich auch jedesmal darauf, wenn ich in USA Urlaub mache. Und hinterher bin ich meistens ganz entgeistert und mir fällt ganz besonders auf, wie unfreundlich doch viele hier in Deutschland sind! Selbst wenn die Freundlichkeit der Amerikaner auf den ersten Blick sicherlich "oberflächlich" erscheint und bei einigen bestimmt auch oberflächlich ist, so habe ich doch lieber diese "oberflächliche Freundlichkeit" als "fast keine Freundlichkeit" bei uns...

Viele Grüße
Kirsten
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Volker G. am 26.08.2004, 11:47 Uhr
Hier mal ein Link zum interkulturellen (German-US) Kommunikationsstil, der passt finde ich ganz gut zu diesem Thema:

Peach-Coconut-Modell:

http://www.sietar-europa.org/about_us/Newsletter/Mar04/Peach&CoconutCommunicate.html

Pfirsich (USA): Weiche Schale, harter Kern
Kokosnuss (Deutscher): Harte Schale, weicher Kern

Besonders gut getroffen ist wohl der Abschnitt was die einen über die anderen Denken, das trifft doch den Verlauf dieser Diskussion hier sehr genau.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephan_ am 26.08.2004, 13:54 Uhr
Zum Thema Oberflächlichkeit: ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass das genetisch oder regional abhängig ist, so wie es ernsthafte und heitere Menschen gibt, gibt es meiner Ansicht nach halt auch oberflächliche Menschen überall auf der Welt (wie schön, dass wir alle nicht oberflächlich sind  :wink: )

Die Freundlichkeit im Umgang miteinander in den USA empfinde ich als sehr angenehm. Ich habe den Eindruck, dass die Amis damit zeigen wollen, dass Ihnen alle Menschen unabhängig von sozialen Unterschieden gleich angenehm sind und dass sie keine Berührungsängste haben. Amis wollen als nette Kerle rüberkommen und bevorzugen den Weg des easy goings. Die Freundlichkeit ist das Werkzeug dafür.

Gelegentlich habe ich es auch schon erlebt, dass diese Freundlichkeit nicht gegenüber von Hispanics gilt, die lässt man teilweise über abfahren.

 stephan
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephan_ am 26.08.2004, 14:03 Uhr
Zum Thema Freundlichkeit fällt mir noch was ein: Amerikaner sparen nicht mit Lob, alles was gemacht wird ist toll. Da wird für Dinge gelobt, bei denen ich am Anfang immer gedacht habe die wollten mich verarschen  :D

Jeder Angestellte, der es morgens schafft seinen Arbeitsplatz ohne Unfall zu erreichen und womöglich sogar gestempelt hat, wird von den anderen mit frenetischen Beifall empfangen - sicherlich etwas übertrieben, aber im Kern sehe ich es so.

Ist für einen Schwaben, für den gilt nicht geschumpfen ist gelobt genug, für den ein "nicht schlecht" als höchtes Lob gilt, nicht leicht zu verstehen.

Ich bin mir sicher dass die Amis sich mit Ihrer freundlichen Art gleich haufenweise Probleme vom Hals schaffen. Wie es in den Wald hineinruft...

Jemand, der einen freundlich angrinst, kann man eigentlich nur genauso freundlich zurück angrinsen.

stephan
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nobbie am 26.08.2004, 16:34 Uhr
Weder Pro noch Contra, natuerlich ist man von der Freundlichkeit und der Offenheit der Amerikaner positiv ueberrascht, man merkt aber bald, wie oberflaechlich das ist und das sie gewohnheitsmaessig laecheln. Da waere mir ein Schuss Ehrlichkeit lieber. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass man im Urlaub hauptsaechlich mit Dienstleistern zusammenkommt.

Unter dem freundlichen Gesicht schlummert auch gern mal zum Himmel schreiende Ignoranz.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Bianca am 26.08.2004, 17:25 Uhr
Hi,

in aller erster Linie möchte ich einen schönen Urlaub verleben und das ist mir bisher, auch Aufgrund der überaus herzlichen Gastfreundschaft der US-Amerikaner, gelungen.

Ich will dort keine dicken Freundschaften schließen, daher ist es mir relativ egal, ob die Freundlichkeit oberflächlich ist oder nicht. Ich für meinen Teil fühle mich in diesem Land sehr wohl und das geht hier wohl den meisten so, sonst würden wir doch nicht immer wieder hinfahren, auch wenn die Natur noch so schön ist.

Das uns manchmal der small talk nervt, liegt mit Sicherheit auch daran, dass wir es hier überhaupt nicht gewohnt sind, nett miteinander umzugehen. Ich bekommen nach 4 Wochen Urlaub immer die Krise, wenn mir hier der erste Zöllner begegnet. Dann weiß ich gleich, ich bin wieder in good old Germany!!

Ich habe mir vor zehn Jahren auf dem Weg vom Delicate Arches mein Bein gebrochen und hatte noch 14 Tage Urlaub vor mir. Was mir dort an Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit entgegen gebracht wurde, ist kaum zu beschreiben. Das waren so viele Erlebnisse und Eindrücke die mich sehr bewegt haben. Kaum in D wieder angekommen, war ich wieder auf den Boden der Tatsachen!! Keine Hilfsbereitschaft, keine Freundlichkeit...nichts..!! Dann ist mir eine oberflächliche Freundlichkeit dreimal lieber, als gar keine....!

In diesem Sinne.... have a nice day!!  :P

Gruß,

Bianca
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: franketo am 27.08.2004, 11:17 Uhr
HI
Ich verstehe nicht was an freundlichkeit einem Fremden gegenüber oberflächlich sein kann. Wenn ich in Deutschland bin tausche ich auch nicht mit fremden meine Lebensgeschichte aus.
Das Klischee der Oberflächlichkeit sitzt so tief das  einige es sogar versuchen zu erkennen wo es nichts zu erkennen gibt.
Es ist ja nicht nur so das Touristen gegenüber dieses Verhalten an den Tag gebracht wird. Untereinander haben die Amis auch gern mal einen Smalltalk. Das ist eben Teil der Umgangsformen, genauso wie das Essen mit der Gabel.

Gruss
franketo
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sybill am 27.08.2004, 11:29 Uhr
Zitat von: gebse
Nach jedem USA-Urlaub ertappe ich mich, dass ich hier in D auch das excuse me benutzen möchte. Lasse es aber sofort sein, wenn ich das erste genervte sture deutsche Gesicht zu sehen bekomme.


Hi gebse,

ist mir direkt aus dem Herzen gesprochen, bin "frisch" aus USA zurück und habe auch schon einige Male derartige Anwandlungen gehabt...  :wink:
Ich habe sehr nette Amerikaner kennengelernt und war angenehm von deren Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überrascht!!!

Viele Grüße von Sybill
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: tobie am 29.08.2004, 14:12 Uhr
mal eine Frage an all die denen die Frage nach dem How are you? oder sonstige Nettigkeiten stört / nervt.

Wie verhaltet Ihr Euch eigentlich Fremden gegenüber. Treffe ich bei Euch auf geneu die Personen die wir alle als stur und grisgrämig bezeichnen?

Was um Gottes Willen ist dagegen einzuwenden wenn man nett verabschiedet wird?

JA , wir haben es nicht gelernt. Unsere Gesellschaft schreit nach Ellenbogen. Jeder ist sich selbst der nächste. Warum soll ich Fremde fragen wie es ihnen geht. Mir geht es doch gut und was intressiert mich der Fremde.

Wer ernsthaft glaubt das am Abend noch jemand zu Besuch kommt, wenn er sich mit see You verabschiedet hat, kann lange warten.
Aber alls diese Floskeln gehöhren nunmal dazu um ein freundliches miteinander zu gewährleisten. Nicht mehr und nicht weniger.
Und das reicht auch. Es ist gut wie es ist und es ist um Längen besser als in Deutschland oder vielen anderen Ländern.

Und eigentlich ist dieses Thema völlig überflüssig und nur für die intressant die das Prinzip noch nicht verstanden haben.

Sorry , wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

Have a nice Day :wink:

Gruss
tobie
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 29.08.2004, 14:30 Uhr
Hallo Tobie,
das tat gut, was?  :applaus:
Ich bin der Meinung, dass der Freundlichkeitsfaktor in Europa oder auch nur auf Deutschland bezogen nicht überall gleich hoch oder tief ist.
So empfinde ich z. B. in Südtirol die Menschen genau so freundlich, wie die in Amerika. Natürlich auf ihre ganz eigene Art.
Ich werde mich hüten, hier Beispiele von Gegenden zu nennen, in denen ich mich nicht so recht wohl fühle.  :wink:

Auch in Amerika habe ich ein Gefälle ausgemacht. Das ist natürlich rein subjektiv. In den Ballungsräumen im Osten ist (für mich) die Freundlichkeit nicht so ausgeprägt, wie im Westen. Die größte Freundlichkeit habe ich in diesem Jahr in den Staaten Alabama, Mississippi und Louisiana erlebt. Das war hier und da schon Herzlichkeit. Da tat es mir oft leid, dass meine Sprachkenntnisse für eine nette Unterhaltung zu dürftig sind.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: tobie am 29.08.2004, 14:41 Uhr
Zitat von: Heinz
. Die größte Freundlichkeit habe ich in diesem Jahr in den Staaten Alabama, Mississippi und Louisiana erlebt. .




das sagt aber noch lange nichts darüber aus , ob dort wirklich die nettesten und freundlichsten Menschen leben.
Das ist Deine subjektive Erfahrung aus einem Besuch herraus bei dem sicher nicht mit hunderten von Menschen gesprochen wurde.

Anders gesagt , eine sehr oberflächige  :wink:  Bewertung.

Nix für ungut, ich hoffe du weisst wie ich das meine.

Gruss nach Duisburg
tobie
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 29.08.2004, 14:57 Uhr
Zitat von: tobie
Zitat von: Heinz
. Die größte Freundlichkeit habe ich in diesem Jahr in den Staaten Alabama, Mississippi und Louisiana erlebt. .

das sagt aber noch lange nichts darüber aus , ob dort wirklich die nettesten und freundlichsten Menschen leben.
Das ist Deine subjektive Erfahrung aus einem Besuch herraus bei dem sicher nicht mit hunderten von Menschen gesprochen wurde.

Anders gesagt , eine sehr oberflächige  :wink:  Bewertung.

Nix für ungut, ich hoffe du weisst wie ich das meine.

Gruss nach Duisburg
tobie

Nee, so richtig weiß ich nicht wie du das meinst? Dass es mein subjektiver Eindruck ist, hatte ich ja schon gesagt. Einen anderen Maßstab, als mein Gefühl habe ich schließlich nicht.

Wenn du die Betonung auf einen Besuch gelegt hast, da müsste ich dann doch widersprechen. Ich war schon ein bisschen öfter da.  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: starlight am 29.08.2004, 15:03 Uhr
Wir fühlen uns in den USA immer sehr wohl, da es die amerikanische "Freundlichkeit" gibt. Im Restaurant wird man sehr gut bedient. Bei Problemen (Straßensuche etc.) helfen sie einem immer. Wir waren z. B. in einer Vitamin-Bar und ich hatte ein paar Wünsche. Da es mit dem Englischen ein wenig harperte, gab es ein paar Probleme. Doch der freundliche Verkäufer hat sich sehr viel Mühe gegeben, uns zu helfen, mit Erfolg.
Ich bin dafür.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Binebe am 29.08.2004, 16:17 Uhr
Hallo,

bin gerade frisch aus USA zurück und kann dazu sagen, dass mir die amerikanische Freundlichkeit sehr, sehr gut gefällt und ich sie jetzt schon vermisse. Wie schon weiter oben erwähnt: lieber eine evtl. oberflächliche (?) Freundlichkeit als gar keine. Wir waren richtig geschockt, als wir am Flughafen in LA bei der Rückreise wieder mit vielen Deutschen zusammen waren - dieses Gedrängel, Gemotze, die Unfreundlichkeit mancher Mitreisenden...
Auch das "Excuse me" z.B. im Supermarkt finde ich toll, bei uns gilt nur der Ellbogen, habe ich manchmal den Eindruck.

Sehr freundliche Grüße,

Sabine
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Carolina am 29.08.2004, 16:19 Uhr
Zitat von: Heinz

 Das war hier und da schon Herzlichkeit. Da tat es mir oft leid, dass meine Sprachkenntnisse für eine nette Unterhaltung zu dürftig sind.


Das ist genau das, was mich auch jedesmal ärgert... :oops:


Ein paar Beispiele habe ich auch noch zuzufügen. Wir sind beim letzten Urlaub auf ein unbewohntes Grundstück gefahren, weil man sonst nirgends halten konnte, da unsere Tochter auf dem Rücksitz Zeter und Mordio geschrien hat und wir einfach nachsehen mußten, was los ist. Ein riesiger Pickup fuht vorbei und kam nach 2 Minuten zurück. Wir dachten schon, oh je, der Besitzer will uns jetzt von seinem Grundstück verjagen, aber es war ein junger Mann, der besorgt fragte, ob alles OK sei, oder er helfen könne. Als wir sagten, wir hätten nur wegen der Kleinen anhalten müssen, es wäre alles OK, grinste er und fuhr weiter. So was habe ich hier noch nie erlebt.

Was noch anzumerken  ist, daß Kinder dort allgemein viel freundlicher behandelt werden. An der Kasse vom Publix z.B.hat die "Einpackerin", obwohl wirklich viel los war, in Windeseile einen Luftballon mit Gas gefüllt und unserer Tochter geschenkt, die daraufhin natürlich vor Stolz fast geplatzt ist...
In Restaurants wird man mit Kind nicht gleich schief angeguckt, weil jetzt gleich wieder jemand die Tischdecke dreckig machen will oder ein Glas umschmeißt, so wie das in Deutschland der Fall ist. Nein, es wird unaufgefordert ein Kinderstuhl gebracht, Kindergetränke gibts im Becher mit Deckel, Malsachen werden gebracht und das Kind samt Eltern wird freundlich behandelt.
Die Amerikaner habe eine sehr herzliche Art mit Kindern umzugehen, die vermisse ich hier sehr, die Kleinen werden für voll genommen und direkt angesprochen, also unserer Kleinen gefällt das besser, als wenn sie hier immer nur als Störfaktor angesehen wird.

Also, ob oberflächlich oder nicht ist mir völlig egal, ich finde es sehr schön, wenn man freundlich behandelt wird, eben weil man es hier in Deutschland immer seltener findet.

Caro :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: tobie am 29.08.2004, 20:07 Uhr
@ heinz
sorry , mein Fehler. Ich wohlte nur gemeint haben das ich das in keinster Weise irgendwie in einem bösen Ton gesagt habe.
Manchmal kommt ja das geschriebene Wort anders rüber als das gesprochene :wink:


Gruss
tobie
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: koelner am 30.08.2004, 11:04 Uhr
Hallo zusammen....

ich habe dies alles schon vielfach und auf unterschiedlichste Weise kennen gelernt. Die Amerikaner haben eine gewisse Oberflächlichkeit, aber wie bereits gesagt wurde käme bei einer ähnlichen Konstellation in Deutschland erst gar kein Gespräch zustande. Ein "how are you doin´ " ist halt eine Floskel.....mit der ich aber leben kann. Und.....gerade in den USA kommt man mit einem strahlenden Lächeln sehr gut weiter.

Ein Freund hat mir aber einmal einen gravierenden Unterschied erklärt: wir in Deutschland würden einen Freund generell vereinnahmen und für alle Bereiche des Lebens haben wollen - im Gegensatz zu den Amerikanern. Diese hätten z.B. halt Freunde zum Tennis spielen (und sonst halt nichts anderem) oder abendlichen Ausgehen (und dann auch nur diesem)...etc... auch schon mal mehreres - aber halt nicht zwingend, und das sei auch völlig ok so.
Man kann dies nun oberflächlich nennen, aber wenn man genau nachdenkt hat man so sicher nicht weniger Möglichkeiten, seine Zeiten mit Freunden, mit denen man genau das gerade anstehende tun kann und mit denen das auch gut passt, zu verbringen. Ein wie ich finde nicht uninteressanter Aspekt.
Ansonsten schliesse ich mich einigen Meinungen hier an.....ich möchte einen netten Aufenthalt in den USA verbringen und suche nicht zwingend Freundschaften für´s Leben in meinem Urlaub.

Helmut
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Knichus am 30.08.2004, 14:34 Uhr
Volkers Link "Peach-Coconut-Modell" fand ich sehr interessant und treffend.

Hier nochmal was über cultural differences: "about friendliness and respect"

Germans and Americans have a few different standards regarding what constitutes "politeness". Americans tend to define politeness in terms of "friendliness": smiling, telling "white lies" to avoid hurting people's feelings, pretending to like people even if we don't, saying "Hi, how are you?" whether we really care how they are or not, etc. Germans, however, tend to consider "respect" to be the proper way to show "politeness", and "respect" assumes that the other person wants an honest answer, not some pretty little "white lie". So, if you're really wanting your ego stroked, DON'T ask him, "So, how d'you like my new dress?" You might not like the answer that he gives. Likewise, DON'T EVER say anything to him "just to be nice" if you don't really mean it; he is too likely to take you quite literally at your word and then be terribly hurt later when he finds out that you didn't really mean it.

Direct questions rarely offend Germans (assuming the question isn't too personal), and they're typically more than willing to give straight-forward answers.
Don't try to make too much "chit chat" or "small talk" with him. Most Germans know little or nothing of the art of talking about banal, superficial topics as a way of "breaking the ice" with new acquaintances; that custom belongs to American-style "friendliness" and is not part of German "respect". Germans also often react negatively to the shallow, superficial quality of casual friendships/acquaintanceships in the U.S., and so he might react negatively towards you if you engage in much "light" conversation.
If you're looking for good topics for conversation, try: politics, current events, philosophy, or any subject he's studying in school.
Don't be afraid to voice opinions that might be different from his; if your opinion is at least logical, well-reasoned, and well-informed, he will more likely respect you for having your own mind, rather than be offended by you for having a different opinion.

And if you don’t know much about international politics, news, current events, foreign cultures, etc., then LEARN! FAST! Americans have an international reputation for being extremely ignorant about the rest of the world -- because most Americans are ignorant! Germans, however, usually are not!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: arkinsore am 01.09.2004, 14:18 Uhr
Angeblich soll sich in den USA auch die Freundlichkeit regional unterscheiden:
Das erzählte mir vor ein paar Tagen der Travel Counsellor Wayne im Colorado Visitor Center an der I - 25 N. Es gäbe in den USA einen Spruch, wonach die Leute westlich des Missouri freundlicher wären. Leider krieg ich den Satz nicht mehr auf die Reihe, aber vielleicht weiß ihn jemand anders.
Zum Thema "How are you" kann ich als Rheinländer auch noch was beisteuern:
Hier wird oft gefragt: "Wie gehts?"
Antwort:"Gut."
Frage: "Und sons?"

Die Antwort zwischen den beiden Fragen ist übrigens beliebig und kann auch "Sch..." lauten, denn "Und sons?" wird sowieso gefragt. Oberflächlichkeit par excellence.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: GreyWolf am 05.09.2004, 14:35 Uhr
"How are you" ist am Anfang verwirrend.
Bis man sich klarmacht, dass es wirklich nur eine Art Gruß ist. Und deswegen ist die Antwort auch relativ egal. Entweder man antwortet "Fine" oder man sagt einfach nur "hello".

Wenn ich in Deutschland frage: "Wie geht es" kommt übrigens immer eine Nörgelarie zurück.
Typischer Gesprächsverlauf in Deutschland:
"Hey, wie geht`s?"
"Muss!"  :D

Oberflächlichkeit empfinde ich eigentlich nicht, nur Freundlichkeit. Besonders auffallend: wildfremde Menschen lächeln sich an. Und knurren nicht!

Und man kümmert sich um andere und fragt, ob es Probleme gibt.

In meinem letzten Urlaub erinnere ich mich übrigens an wenigstens drei lange Gespräche mit Amerikanern, die sich aus einer "How are you? Where are you from"-Situation entwickelten. Und diese Gespräche waren eben dann keineswegs oberflächlich.

Mir tun alle Amis leid, die hier Urlaub machen und deutsche "Freundlichkeit" erleben dürfen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Claudia am 07.09.2004, 18:31 Uhr
Hallo!

Prinzipiell finde ich die amerikanische Art von Smalltalk freundlich.
Auch ich bin nach langen USA-Urlauben in Deutschland teilweise wie vor den Kopf gestossen, wie unfreundlich die Leute hier oft sind. Manche scheinen schlicht und ergreifend nicht zu wissen, dass sie mit einem Lächeln im Gesicht einfach nochmal so hübsch sind.

Aber: mir ist es dieses Jahr öfter passiert, dass ich das Gefühl hatte, das "Hi how are you?" kommt nicht aus Freundlichkkeit sondern weil man halt zum Kunden freundlich sein MUSS.
Ist mir aufgefallen in verschiedenen Klamotten-Läden - die Mädels schauen dich an, als ob sie dich am liebsten gleich erdolchen möchten bzw. sie schauen dich so gelangweilt an, dass man selbst fast einschläft und dann kommt ein "Hi how are you" in der - der jeweiligen Stimmung entsprechenden - Tonlage. Ganz ehrlich, Freundlichkeit und Floskeln hin oder her - da wäre es mir jeweils lieber gewesen, die hätten gar nix gesagt.

Oder, was ich auch übertrieben finde: kommt mir im Supermarkt jemand mit seinem Einkaufswagen näher als 2m kommt schon von weitem das "Excuse me"! Okay, wenn man sich wirklich behindert oder gar anrempelt - klar, da entschuldige ich mich auch (und könnte mich manchmal kaputt lachen über die Gesichter, wenn ich mich dann in Deutschland entschuldige......). Aber: nicht schon mal "proforma" entschuldigen sobald ein anderen Einkaufswagen in der gleichen Reihe auftaucht.

Sonst gehe ich gerne auf den Smalltalk ein - und die schönsten Supermärkte sind doch die, bei denen man nach dem Zahlen die halbe Lebensgeschichte der Kassiererin kennt und umgekehrt :-)

Oberflächliche Menschen gibt es diesseits und jenseits des großen Teiches. Ich finde, es liegt an mir, dass ich mir eben gerade keine oberflächlichen Menschen als Freunde suche. Und das habe ich sowohl dort als auch hier geschafft!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anneliese am 16.09.2004, 21:31 Uhr
Zitat von: Antje



...Wenn bei uns mehr Menschen so "oberflächlich nett" wären, wär sicher das allgemeine Nettigkeitsklima deutlich besser - ohne daß man jedem gleich persönlich "nahekommen" muß...


Antje, genauso sehe ich das auch!

Der Umgang mit Amis ist m.E. einfach unkomplizierter und freundlicher.

Und was heißt schon "oberflächlich"?
Will ich mich gleich über den Sinn des Lebens unterhalten oder einfach ein nettes Schwätzchen halten?    :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: BettinaW am 17.09.2004, 07:04 Uhr
Hallo,

mit gefällt vielleicht gerade wegen der besagten Freundlichkeit der Menschen die USA und Kanada so gut.
Egal wo man ist wird man freundlich begrüßt und es wird sofort in ein kleines Gespräch verwickelt. Ist viel angenehmer als z.B.  das manchmal richtig peinlich Schweigen bei uns an den Supermarktkassen. Die Kassiererin traut sich ja fast nicht einen anzuschauen um nicht doch angesprochen zu werden.

Ich glaube nicht, daß die Amerikaner oberflächlicher sind als wir. Die meisten trifft man ja nur kurz und was will man in 2 Minuten tiefgründige Gespräche führen oder eine tiefere Beziehung aufbauen.
Da man bei uns selten in die Verlegenheit kommt mit Wildfremden ein kurzes Gespräch zu führen, hat man auch nicht das Problem sich wegen Oberflächlichkeit Gedanken zu machen.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: PeterBauer am 25.09.2004, 03:58 Uhr
Nun mal meinen Senf zu diesem Thema: Genießé wieder die Freundlichkeit an der Ostküste (die ja mal nicht so freundlich war) und es graut mir wieder ab Dienstag in die düsteren Gesichter zuhause schauen zu müssen. Aber nun mal Stop mit dem Vorurteil gegen die Verhäuferinnen: Ich bin inzwischen dazu übergegangen der kassirerin an der Kasse  Guten Tag zu sagen, Ihr soltet sehen die blühen richtig auf ... ein mensch der mit mir spricht. Man kann das auch mal von der anderen Seite sehen , ich selbst habe ein Geschäft und wir begrüßen unsere Kunden mit einem Guten Tag. Also ich will es mal so sagen , 50% reagieren garnicht und tun so alsob man Luft ist, 25% erschrecken sich und der Rest grüßt zurück. Also in Deutschland sind nicht nur die Verkäufer, sondern gerade auch die Kunden sehr sehr unfreundlich. Aber nun genieße ich das tolle und umsichtige Autofahren hier (heute hörte ich doch glatt mal ein hupen) und denke nicht an Dienstag ( auch am Montag Abend muß ich die Fratzen schon im Flieger sehen).
Peter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: helge33 am 27.09.2004, 21:42 Uhr
Zitat von: GreyWolf
In meinem letzten Urlaub erinnere ich mich übrigens an wenigstens drei lange Gespräche mit Amerikanern, die sich aus einer "How are you? Where are you from"-Situation entwickelten. Und diese Gespräche waren eben dann keineswegs oberflächlich.


...aber nach einiger Erfahrung auch recht stereotyp und trotzdem amüsant:

Frage: Where are you from?
Antwort: From Germany
Antwort1: Oh, my grandma/grandpa/oncle.. is from Germany!
Antwort2: Oh, my brother/sister/oncle.. works/has worked in Germany!

Mindestenst 1568.Mal gehöhrt  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: PeterBauer am 28.09.2004, 16:43 Uhr
und alle haben einen Bruder oder Onkel der in Wiesbaden oder Mainz bei der Army war ...  :P
Peter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 28.09.2004, 17:32 Uhr
... oder Kaiserslautern ...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.09.2004, 09:32 Uhr
Da wir vor kurzem wieder mal die nordamerikanische Freundlichkeit selbst erleben durften, möchten wir uns nun auch noch mal zum Thema äußern.
Für uns war es einmal mehr sehr angenem, wie freundlich und zuvorkommend die Leute dort sind. Das fängt dabei an, daß es eine Selbstverständlichkeit ist, daß jedes Auto sofort anhält, wenn man auch nur einen Fuß auf die Straße setzt; daß einem sofort die Tür aufgehalten wird, wenn man mit einem Stroller hinein will; daß sofort jemand fragt, ob er helfen kann, sobald man auf der Straße in einen Stadtplan schaut oder auch nur ratlos an einer Ecke stehenbleibt etc., und auch solche Kleinigkeiten, daß man am Flughafen für den Gepäckwagen eben keine Münze braucht (woher nimmt man die an einem Deutschen Flughafen oder Bahnhof, wenn man gerade aus dem Ausland angekommen ist) fallen uns einfach immer wieder auf.

Das "how are you" zur Begrüßung empfinden wir eigentlich auch als nett, schließlich liegt es an einem selbst, ob und wie man darauf reagiert und ob sich daraus ein tiefergehendes Gespräch ergibt.

Aber auch in weitaus prekäreren Situationen haben wir die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen sehr zu schätzen gelernt.
Unser Sohn ist in Waterton aus dem Wohnmobil gefallen (nachdem er an der Beifahrertür gespielt und die Verriegelung geöffnet hat) und hatte eine Platzwunde am Kopf. Sofort kam der Nachbar vom Campground herüber und fragte, ob er irgendwie behilflich sein könnte. Eine Ambulanz konnte er uns nicht nennen, aber er gab uns den Tipp, doch in einem der nächsten Hotels zu fragen. Dort kümmerten sich die Leute vom Empfang sofort alle um uns und riefen einen Krankenwagen. Als Doreen und unser Sohn mit diesem ins nächste Krankenhaus (55km nach Cardston) fuhren und Andreas mit dem Riesenmotorhome hinterher fahren wollte, kam eine Frau auf uns zu, die in der Lobby des Hotels alles mitbekommen hatte und bot uns an, daß ihr Mann doch ins die Fahrt ins Krankenhaus und zurück übernehmen könnte...

Wir behaupten mal, so weit geht die Hilfsbereitschaft in Deutschland einfach nicht, in Amerika (respektive Kanada) scheint uns das aber immer wieder eine Selbstverständlichkeit zu sein.
Insofern gibt es auf die Frage Pro und Kontra zu diesem Thema für uns nur eine Antwort: Pro, und wir Detuschen könnten uns ruhig die eine oder andere Scheibe davon abschneiden!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Gutenberg am 29.09.2004, 11:37 Uhr
Hallo zusammen!

Eigentlich wollte ich mich bei diesem Thema ehr zurückhalten, aber ich
muß einfach den Kommentar von Doreen und Andreas doppelt
unterstreichen! Die zweifelsohne oberflächlige, aber angenehme Freundlichkeit in USA geht bei den geringsten Problemen sofort "tiefer"!

Die Holfsbereitschaft bei Problemen ist unglaublich hoch und von einer
in D unbekannten Intensität.

Generell finde ich Kanadier etws zurückhaltender, aber dafür dann um so
intensiver, auch das Bildungniveau scheint mir in Kanada etwas
höher zu sein.

Gruß! Jörg
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stan am 29.09.2004, 16:13 Uhr
Ich finde die zT nur oberflächlich.
Kontaktfreudig ist sie nur zT, aber habe auch schon sehr gue Erfahrungen gemacht. :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Preacherman am 29.09.2004, 23:18 Uhr
Da ich ja kürzlich im Urlaub auch Gelegenheit hatte, mit den Umgangsformen der US-Amerikaner Erfahrungen zu machen, kann ich für mich sagen, daß ich es in jedem Falle angenehm fand.
Auch wenn es in gewisser Weise auch Floskeln sind: Ein paar freundliche Worte, verbunden mit einem Lächeln, sind mir immer recht! Ich habe es sehr genossen und fand es überhaupt nicht unangenehm, dick aufgetragen oder so. Sogar in der Großstadt vereinzelt von ganz normalen Menschen auf der Straße mit "Na, wie geht's" o.ä. gegrüßt zu werden, fand ich - obwohl in diesem Fall eher überraschend - echt nett (aber das würde mir offen gestanden in Deutschland wirklich komisch vorkommen, vielleicht weil man in unseren Städten noch viel weniger damit rechnet als schon auf dem Lande... aber was würde dagegen sprechen selbst in diesem eher unwahrscheinlichen Fall ebenso freundlich zu antworten?)

Andreas
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Hannes am 17.10.2004, 14:55 Uhr
How are you alle zusammen ?

Ich arbeite in einem Autohaus und da kommt es vor daß auch mal ein paar Amis reinkommen und da passiert folgendes ;  ich : Hello how are you - erstaunte Gesichter die sich dann aufhellen - fine Thank you - Where are  you guys from - strahlende Gesichter - we are from .....
Do you like Germany ? Yes ist beauteful here, we love it. usw. die Gespräche dauern dann ein paar Minuten und dann verweise ich die Leute zum jeweiligen Kollegen.  Bin ich jetzt oberflächlich ?

Anderes Beispiel : Ich komme zurück nach Old Germany, hab nicht noch nicht richtig aklimatisiert und frage einen kunden Guten Tag wie geht`s Ihnen`? Er knurrt : was geht sie das an - gut er hatte wahrscheinlich einen schlechten Tag, aber ich habe dann die Fragerei wieder gelassen.  Bin ich oberflächlich ?

Ich kann euch die Story von Joyce Mikkelson erzählen : Ich kam am 25.12.04 nach großer Hektik (Orange Alert) in LA in den Flieger nach Miami. Frust - Mittelplatz - naja. Nach dem Start sprach mich meine linke Sitznachbarin an und.... wir hatten 4 Std. lang eine köstliche Unrterhaltung. Joyce, eigentlich aus Chico (Cal) und geschäftlich in Mimai gab mir ihre Visitenkarte und sagte ruf doch mal an wir gehen zusammen essen. Haben wir dann auch getan. Zum Abschied sagte sie noch daß wenn ich in der Nähe bin sie unbedingt besuchen soll.
Joyce war nett und freundlich, aber ist sie Oberflächlich ?
P.S. Wir haben übrigens regelmäßig Kontakt per e-mail
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 17.10.2004, 17:52 Uhr
Hi,

oh - auf dem Flug - das kann so köstlich sein! Ich bin letztes Mal auch allein geflogen und saß neben einem Herrn - ca. 20 Jahre älter als ich.

Beim Essen kamen wir dann ins Gespräch und wir haben uns sehr sehr nett unterhalten - manr edet halt so - wobei ich auch nicht gerade ein introvertrierter Mensch bin - auch in Deutschland nicht und auch hier sehr nett mit Leuten zum reden kommen.

Jedenfalls war der Flug auf die Art und Weise auch viel kürzer und es war richtig lustig.

Klar - ich treff den nie wieder..... egal....

Wer also mal im Flieger nen netten italienischstämmigen amerikanischen Importeur für italienische Feinkost kennenlernt mit ner Lehrerin als Gattin aus der Region um SFO - der grüße ihn von mir ;-)

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Matze am 17.10.2004, 19:21 Uhr
Zitat von: Hannes
How are you alle zusammen ?

Ich arbeite in einem Autohaus und da kommt es vor daß auch mal ein paar Amis reinkommen und da passiert folgendes ;  ich : Hello how are you - erstaunte Gesichter die sich dann aufhellen - fine Thank you - Where are  you guys from - strahlende Gesichter - we are from .....
Do you like Germany ? Yes ist beauteful here, we love it. usw. die Gespräche dauern dann ein paar Minuten und dann verweise ich die Leute zum jeweiligen Kollegen.  Bin ich jetzt oberflächlich ?

Anderes Beispiel : Ich komme zurück nach Old Germany, hab nicht noch nicht richtig aklimatisiert und frage einen kunden Guten Tag wie geht`s Ihnen`? Er knurrt : was geht sie das an - gut er hatte wahrscheinlich einen schlechten Tag, aber ich habe dann die Fragerei wieder gelassen.  Bin ich oberflächlich ?

Ich kann euch die Story von Joyce Mikkelson erzählen : Ich kam am 25.12.04 nach großer Hektik (Orange Alert) in LA in den Flieger nach Miami. Frust - Mittelplatz - naja. Nach dem Start sprach mich meine linke Sitznachbarin an und.... wir hatten 4 Std. lang eine köstliche Unrterhaltung. Joyce, eigentlich aus Chico (Cal) und geschäftlich in Mimai gab mir ihre Visitenkarte und sagte ruf doch mal an wir gehen zusammen essen. Haben wir dann auch getan. Zum Abschied sagte sie noch daß wenn ich in der Nähe bin sie unbedingt besuchen soll.
Joyce war nett und freundlich, aber ist sie Oberflächlich ?
P.S. Wir haben übrigens regelmäßig Kontakt per e-mail


 :applaus:  :applaus:  :applaus:  :applaus:

Gruß Matze
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HolgerS am 17.10.2004, 19:40 Uhr
Nochein Autohaus Mitarbeiter oder jemand der Joyce kennt ? :) Egal :)

Ich finde, ich freue mich jedesmal auf den Urlaub, egal wohin, freundlicher ist es dort allemal ......

Meistens freue ich mich allerdings auch darauf, wieder zurück hier das grün der hiesigen Natur zu sehen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Hannes am 20.01.2005, 22:23 Uhr
Ich schon wieder...,
ich kam in Miami Beach  vor ein paar Wochen in ein Lokal und setzte mich an die Bar. Ich schaute aufdiSpeisekarte, als mein rechter Nachbar sein Essen bekam. Sah lecker aus und das sagte ich ihm auch. Looks good, what is that ? Oh Lamb stew also Lammgulasch. Ich widmete mich wieder der Speisekarte, als mein Nachbar einen kleinen Teller nahm, ein bißchen von seinem Menue auf denselben transferierte und ihn mir rüberschob - da - probier - schmeckt echt gut. Es schmeckte recht gut und ich bestellte mir dieses Gericht. Sowas nenn ich Freundlichkeit ! Gibts das bei uns auch ?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wernerw am 21.01.2005, 08:33 Uhr
Gibts das bei uns auch?

Bei uns weiß ich nicht, aber ich war vor ein paar Jahren mit meiner Frau in Portugal unterwegs. Abends kamen wir in ein Lokal, wo meine Frau am Nebentisch ein Gericht sah, das sie wollte (ich weiß nicht mehr genau, was es war, ich glaube ganze Tintenfische). Die waren dann leider aus. Plötzlich stand die Frau vom Nebentisch da und gab meiner eine halbe Portion von ihrem (auf einem neuen Teller).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 16.02.2005, 11:54 Uhr
Hallo,

ich möchte auch noch ein Beispiel nennen, das ich bemerkenswert finde, und von dem ich mir nicht so recht vorstellen kann, dass es das hier in D auch so gäbe:

Mein Mann war Anfang der 80er Jahre mit einem Freund im Südwesten. Auf einem Flughafen kamen sie mit einer freundlichen Dame ins Gespräch, und diese hat sie dann in ihrem Auto in die Stadt gefahren, sogar noch einen kleinen Umweg eingelegt.

Seit dieser Zeit schreibt sie regelmässig JEDES Jahr einen Brief zu Weihnachten, also seit nunmehr fast 25 Jahren. Mein Mann hat natürlich immer zurückgeschrieben, und auch ich bin mit ihr im Brief- bzw. Mail-Kontakt.
Sie ist mittlerweile nach Anacortes gezogen (Ruheständler-Ehepaar), schickt ab und zu ein paar Bilder und erzählt von sich und ihrer Familie. Sie ist nun so Anfang 70 und hat eine Riesenfamilie mit eigenen und adoptierten Kindern und Enkeln.
Und auch wir halten sie jedes Jahr zu Weihnachten auf dem laufenden, erzählen, was wir so gemacht haben übers Jahr, von den Kindern etc., und auch Bilder dazu per Mail.

Ist doch irgendwie total nett, oder?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: NobbiUSA am 24.02.2005, 12:04 Uhr
Ob die "amerikanische Freundlichkeit" nun oberflächlich ist oder nicht, darüber will ich mir kein Urteil erlauben - denn das kann man nicht verallgemeinern.

Aber auf jeden Fall sind die Amis freundlicher als wir Deutschen. Selbst wenns nur Floskeln sind, es ist einfach schön.

Beispiele hab ich genügend:
Da ich ein Faible für amerikanische Einsatzfahrzeuge habe, schau ich mir so ziemlich jede Feuerwache an, die mir in die Quere kommt. Und dort bin ich immer freundlich empfangen worden, auf auf jeder Feuerwache hat sich sofort einer bereiterklärt, mich herumzuführen und alles zu zeigen. Als ich 2000 in New York war, haben sie in der Feuerwache Wall Street extra für mich die große neue Ladder rausgefahren - nur damit ich schöne Videoaufnahmen machen kann. Und in Chicago hab ich Feuerwehrleute getroffen, die gerade nach einem Einsatz ihr Zeugs eingepackt haben. Ich hab sie dabei gefilmt und dann gefragt, wo ihre Wache ist. Antwort: "A few blocks from here - come on, we give you a ride!" Dann haben sie mich im Fire Truck mit zur Wache genommen...

Anderes Beispiel:
Da ich Matchbox-Autos sammle, werden natürlich in jeder Mall die Toy Shops abgeklappert. In St. Louis war ich in einem Shop und sahr mir grade die Autos an, als eine Verküferin kam, undfragt, ob sie mir helfen könnte. Ich erzählte ihr, daß ich mich nur etwas umschaue, weil ich diese Autos sammle und es die meisten davon nicht in Deutschland gibt. "Oh Germany!". Wir haben und dann bestimmt eine halbe Stunde unterhalten, und zum Schluß hat sie mir aus dem Lager einen neuen Karton mit neuen Modellen, die gerade erst angeliefert wurden gebracht und hat gesagt, ich soll doch da auch mal schauen, vielleicht ist da noch was drin, was ich brauchen kann...

Mir fallen bestimmt noch ein Dutzend anderer Beispiele ein, aber das würde den Rahmen hier sprengen...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Alexvkv am 25.02.2005, 08:57 Uhr
Ich denke bezüglich der Floskeln ist das natürlich wie auch in Deutschland oberflächlich gemeint. Auf die Frage wie: "geht es" erwartet, weder hier noch dort jemand ein curiculum vitae....
Dennoch drückt sich die Freundlichkeit der Menschen die wir trafen darin aus, das sie auf einen freundlich zugehen.

Auch sind wir schon einem gestressten Beamten bei der Einreise in die USA begegnet der, nachdem er feststellte das wir in Hamburg geboren wurden, bemerkte das das ja eine schöne Stadt sei und was wir denn dort beruflich machen. Als er dann erfuhr das auch wir im öffentlichen Dienst sind begann ein noch freundlicherer small talk als schon gehabt.
Uns war diese Situation angenehm, wenn auch etwas peinlich, da die Schlange länger und länger wurde. Er aber nahm die Situation mit einer stoischen Gelassenheit.
Diese Begebenheit sollte nicht die letzte von noch vielen folgenden, angenehmen  Erfahrungen bezüglich der amerikanischen Freundlichkeit sein.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: saska_toon am 09.03.2005, 11:07 Uhr
Ich bin immer gern in den Staaten unterwegs. Gerade wenn man ganz allein unterwegs ist, können so ein paar freundliche Worte den ganzen tag verschönen. Aber mehr will und brauche ich auch nicht.
Ist es nicht geradezu umwerfend, dass man im Supermarkt NICHT geschubst wird, dass die Menschen sich entschuldigen, wenn sie einem die Sicht aufs Regal nehmen? Wie grauenhaft unhöflich kommen mir hier die stummen, oft so maulfaulen Mitmenschen vor. Danke, bitte ist schon zu viel...
Andererseits: Was hier in Deutschland in Grunsatzdiskussionen ausartet, wenn man so- by the way- nach dem Befinden  fragt, ist arg. Oft tritt man Steine los,die Lebens-einschließlich der Krankengeschichte sind das Mindeste. Warum? Weil sonst nie jemand fragt.
Und dies widerum ist sicher auch ein Generationsproblem. Anders als einer meiner Söhne, der ein Jahr in Boston studierte und den auch "die etwas oberflächliche Art der Amerikaner" nervte,, lernte ich oftmals  wirklich freundliche, hilfsbereite Menschen kennen, führte schöne Gespräche. Aber- halt immer nur im Urlaub, mit Zeit und...guter Laune.

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber insgesamt empfinde ich die Art der Amerikaner als wohltuend und freundlich.
Ich denke, man muss alle ein wenig differenzierter sehen. Ein letztes Beispiel: Im Herbst 2003 fuhr ich von Denver aus mit einem amerikanischen Jeep  durch die Gebirge bis nach Calgagy. Auf  Kanadas Straßen  fand ich es einfach grauenhaft! Warum waren die Menschen hier so ungnädig, unfreundlich??? Nein, das fand ich gar nicht toll! Trotzdem- oder deswegen, ich wollte es wissen. Im Mai 2004 machte ich eine Tour ab Vancouver, zum Wells Gray, weiter nach Jasper und zurück: Es war super! Alle Kanadier waren lieb, höflich, freundlich, geduldig....Allerdings hatte mein Fahrzeug, diesmal ein kleiner RV, ein KANADISCHES Kennzeichen- das war des Rätsels Lösung. Ich bin fast sicher, mit einem kanadischen Kennzeichen in den Staaten, werde ich wohl auch entsprechende Erfahrungen machen....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sidecar am 09.03.2005, 21:54 Uhr
Nabend

Fahrt mal in den staaten mit nem deutschen kennzeichen rum (Hatte mein eigenes Motorrad 1997 mit) da erlebt ihr sachen.

Du wirst egal wo du stehts angequatscht, wo kommst du her wo gehts hin wie gefällt dir die USA usw.

Ich empfinde das als sehr angenehm, es is nie nervig.

saska_toon
***Ich bin immer gern in den Staaten unterwegs. Gerade wenn man ganz allein unterwegs ist, können so ein paar freundliche Worte den ganzen tag verschönen.Ist es nicht geradezu umwerfend, dass man im Supermarkt NICHT geschubst wird, dass die Menschen sich entschuldigen, wenn sie einem die Sicht aufs Regal nehmen? Wie grauenhaft unhöflich kommen mir hier die stummen, oft so maulfaulen Mitmenschen vor. Danke, bitte ist schon zu viel***
Kann ich dir nur zustimmen :prost:

MFG Peter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HectorSamuel am 07.06.2005, 13:29 Uhr
Grundsätzlich empfinde ich die Freundlichkeit der Amerikaner als unbeschwert erfrischend.

Selbstredend ist der amerikanische Kassierer "nur" oberflächlich freundlich, wenn er mich fragt, wie es mir geht. Aber es ist trotzdem um längen besser als das Sieben-Tage-Regenwetter-Gesicht an der MiniMal-Kasse, welches mir ohne weitere Floskeln 14,67 zubrummt.

Und ein schönes Beispiel war auch, als wir auf einem großen Parkplatz vor einer kleinen Mall parkten, und ein Ami auf uns zukam um uns freundlich zu erklären, dass dies ein Behinderten Parkplatz sei und es in den USA sehr teuer ist dort fälschlich zu parken. Stehe ich hier in D versehentlich auf so einem Parkplatz werde ich vielleicht böse angeguckt oder sogar wüst beschimpft. Aber auf die Idee mich freundlich auf meinen Fehler hinzuweisen kommt fast nie jemand.

Und versucht mal selbst jemanden freundlichst auf so einen Fehler hinzuweisen. Dann kommt ein "Und?" vielleicht auch ein "Willst Du mich anmachen oder was?" oder sogar ein "Zeig mich doch an Du Wich*er!".

Allgemein wird einem in Deutschland gezeigte Freundlichkeit meistens negativ ausgelegt, oder man wird zumindestens verwundert angeschaut. (Mindestens genauso verwundert, wie der Kassierer in den Staaten guckt, wenn man ihm tatsächlich erklärt man hätte einen scheiß Tag gehabt und Kopfschmerzen.)

In den USA habe ich es auch noch nicht erlebt, dass sich jemand ignorierend wegdreht, wenn man ihn nach dem Weg fragt. Bei uns ist das bald gang und gebe...

Allgemein würde ich sagen: Oberflächliche Kontakte lassen sich durch die freundliche, offene Art der US-Bürger  leichter schließen. Aber für festere, andauernde Kontakte mit etwas mehr Tiefgang benötigt es genauso viel Zeit und Geduld wie überall sonst auch.

Gruß Markus
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: LillyMay am 07.06.2005, 17:47 Uhr
Ich lebe ja auch in den USA, und muss sagen das how are you? sollte stets mit einem fine, and you beantwortet werden, in anderen Situationen, wie schlechtes wetter kann man immer noch fine, just wet mit einem lachen verbinden und schon hat man eine kommunikation am laufen, egal wo  :D
In Supermaerkten etc ist es eine reine Hoeflichkeitsfloskel, genauso wie das did you find everything ok? Ist ein Servicebereich und das ist Kundenfreundlich.

Zur allgemeinen Freundlichkeit, und bei fragen woher man kommt, es ist halt interessant fuer viele ueber andere Leute die aus anderen Laendern kommen zu hoeren, meist hoert man ein: ah Ive been to the university in Frankfurt, oder: ive been there etc ist doch nett!

Gestern hatten wir einen gestrandeten Iraner im Hotel, der arme hatte weder Geld noch koffer, war alles im gepaeck am Flughafen.
Leider konnte ich ihm nicht helfen oder ihn zeitlich beschaeftigen mit einer langen Unterhaltung, andere Gaeste (amerikaner) boten ihm an ihn durch die Gegend zu fahren damit er etwas von Denver sehen kann und luden ihn und seine Frau auf einen Diner besuch ein, da beide sehr hungrig waren und kein Geld hatten!

Ebenso bei unseren *konkurenzhotels* die neben uns stehen, wir pfelgen ein sehr gutes Verhaeltnis zu einander, es kann schon mal vorkommen dass wir nach Feierabend zu einander in die Lobby gehen und einfach ratschen, und das wobei die meisten sich nur ueber ein super kurzes Telefonat  kennen.
Ein weiterer Gast lud mich und meine Freundin (die mich im AUgust besuchen kommt) auf seine Ranch ein in den Bergen, ich kannte den gutesten gerade mal 2 minuten beim einchecken, hatte mein Buffalo Bill hemd an und so kamen wir ins Gespraech.
Nach einer halben Stunde rief mich seine Frau an und meinte ihr Mann haette ihr gerade erzaehlt dass meine Freundin aus DLand kommt und gerne echte Cowboys und eine working Ranch sehen will, und dass wir doch unbedingt kommen sollen und dass sie mir homemade Jelly mit Whiskey schickt (das ich auch einige Tage spaeter erhielt)

Wieder ein anderer Gast (Stammgaeste) besitzen eine Westernstadt in Cripple Creek, ich und meine Freundin seien Eingeladen dort zu bleiben einige Naechte, und sie gaben mir auch ein Coupon dafuer  :D
Das alles kam nach einem: how are you? und einem Fine and you? und einem Bildschirmschoner auf dem mein PFerd zu sehen ist zustande  :wink:

Es ist halt nichts ungewoehnliches von einem smalltalk wie how are you? zu einem netten Gespraech und diversen Angeboten zu kommen, allerdings sollte man sich im klaren sein dass viele Angebote wie: come and visit us, gar nicht so gemeint sind, und wiederum in die Hoeflichkeits floskeln fallen, erhaelt man jedoch Anrufe von der Person oder mehrere Besuche mit der gleichen Nachfrage wie: ja wann kommt ihr denn endlich? ist es mehr als smalltalk.

Ich finde es einfach herrlich in einem Land zu wohnen in dem man freundlich gegenueber Fremden und Neuem ist, in dem man nicht sofort alles Neue und Fremde als schlecht abstempelt wie in dland.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: püvel am 11.06.2005, 11:11 Uhr
@LillyMay

Genau das ist es, was ich in Deutschland so vermisse und worauf ich mich (u.a.) schon freue.

Kundenfreundlichkeit und Service steckt z.T. hier halt noch in den Kinderschuhen.

Ich war vor 8 Jahren von der offenen Art der Amerikaner (sowohl im privaten als auch geschäftlichen) angenehm überrascht, habe mich schnell daran gewöhnt und wieder zurück in D hat es mir umso mehr gefehlt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: aeschbi am 11.06.2005, 20:33 Uhr
Hallo
Also die Sache mit den Feuerwehren kann ich nur bestätigen! Wenn man sich dafür interessiert und man sich auch noch als " European Firefighter" zu erkennen gibt, dann freuen sich die Jungs wirklich! So habe ich auf diese Weise meinen Kumpel vom FDNY L 25 kennen gelernt. Wir mailen uns nun schon seit vielen Jahren !

 8)  :D  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HectorSamuel am 12.06.2005, 12:40 Uhr
Zitat von: püvel
Ich war vor 8 Jahren von der offenen Art der Amerikaner (sowohl im privaten als auch geschäftlichen) angenehm überrascht, habe mich schnell daran gewöhnt und wieder zurück in D hat es mir umso mehr gefehlt.


Ja, ich glaube so geht es vielen. Zurück in Deutschland, beim ersten Einkauf im Supermarkt, wenn die Kassiererin ein Miesepetergesicht macht und die Zähne gerade mal für die Ansage des Endbetrages auseinander kriegt, dann weiß man wieviel besser die amerikanische Freundlichkeit (und sei sie noch so aufgesetzt) ist.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: püvel am 12.06.2005, 15:42 Uhr
Man stelle sich mal in D vor:

Du wirst in einem Fast Food, in dem du noch nie warst, von der Bedienung angesprochen, daß ihr dein t-Shirt gefällt.
Kann ich mir in D absolut nicht vorstellen!

oder

wie in meinem Reisebericht (Südwesten 1997) beschrieben, sind wir in einem privaten Motel in Bluff auch über eins meiner Simpsons T-Shirts mit dem Besitzer in's Gespräch gekommen, der uns dann spontan abends zum BBQ (Bier er, Steaks wir) einlud.

Man geht einfach aufgeschlossener und ohne Vorurteile auf die Menschen zu, auch wenn man sie noch nie gesehen hat. Das ist denke ich einer der großen Unterschiede zwischen drüben und hier.
Ich ertappe mich leider selber manchmal dabei .... :oops:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HectorSamuel am 12.06.2005, 15:47 Uhr
Zitat von: püvel
Man stelle sich mal in D vor:

Du wirst in einem Fast Food, in dem du noch nie warst, von der Bedienung angesprochen, daß ihr dein t-Shirt gefällt.
Kann ich mir in D absolut nicht vorstellen!


Das erinnert mich an New Jersey 2001, als wir dort ein Bon Jovi Konzert besucht haben und am nächsten Tag mit den dort gekauften T-Shirts rumgelaufen sind. In irgendeinem Bekleidungsladen kam die Verkäuferin an, und hat uns über das Konzert ausgefragt, und war ganz überrascht, dass wir wegen dem Konzert nach Amerika geflogen sind.

Zitat von: püvel
Man geht einfach aufgeschlossener und ohne Vorurteile auf die Menschen zu, auch wenn man sie noch nie gesehen hat. Das ist denke ich einer der großen Unterschiede zwischen drüben und hier.
Ich ertappe mich leider selber manchmal dabei .... :oops:


Ja, man selber ist meistens in dem gleichen Trott drin wie die meisten anderen um einen herum auch... traurig aber wahr...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: püvel am 12.06.2005, 15:58 Uhr
Was will man aber auch machen.
Versucht man's mal anders, wird man auch blöd angekuckt und darauf habe ich dann auch nicht immer Lust.

Man paßt sich halt - leider - meist an. :zuck:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 13.06.2005, 11:32 Uhr
Auf meiner Kanada 2004 Tour habe ich eine Fahrt mit dme Rocky Mountaineer unternommen. Das ist ein Touristenzug von Calgary über Banff oder wahlweise von Jasper nach Vancouver.
Ich habe mir gleich ein T-Shirt besorgt und in Vancouver getragen. Ich konnte mich schon gar nicht mehr vor den Fragen retten wie "wie war die Fahrt", "wie viel hat es gekostet" etc. Und ich rede von wildfremden Menschen, die mir irgendwo in der Stadt begegnet sind.

Demgegenüber möchte ich von einer Busfahrt in Deutschland erzählen, die sich gestern so abgespielt hat:
An einer Haltestelle ist der Bus durchgefahren, weil dort niemand stand und auch niemand im Bus auf den Knopf gedrückt hat. Ihr wisst, schon, damit das "Wagen hält" aufleuchtet. Scheinbar wollte aber doch jemand aussteigen, nur eben besagter Knopf war kaputt. Also hat der Fahrgast von hinten gerufen "Hey, anhalten, ich will doch hier raus". Da trat der Fahrer in die Eisen und hat den Fahrgast sehr wüst beschimpft, ob er denn schlafe, warum er nicht gedrückt hätte, warum er nicht nach vorne gekommen wäre, wenn das Licht nicht aufleuchte, ob er nicht zu Hause schlafen könnte, was für ein Idiot er doch sei (also Busfahrer zum Fahrgast). Ich denke, das hätte man sicher auch freundlicher regeln können. Hierzulange fehlt es wirklich manchmal an ein bischen Verständnis bei Fehlern, die andere Leute machen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: pemag am 13.06.2005, 12:10 Uhr
Das ist eigentlich völlig normal . Meiner Meinung nach sind die Leute in Nordamerika und auch anderswo nicht halb so verkrampft wie in Deutschland . Zuerst komme ich ...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Knichus am 15.06.2005, 10:47 Uhr
Uns fällt die Freundlichkeit der Amerikaner wohl besonders auf, weil bei uns einfach ne miese allgemeine Stimmung ist.

"Wie gehts?"
"Muß ja"

Ich kanns nicht mehr hören. Kein Wunder das hier alles bergab geht wenn "alle" mies drauf sind und keiner mehr an sich glaubt.  Ich weiß nicht woher diese negative Grundhaltung kommt, ob es das regnerische Wetter ist, die Arbeitslosigkeit oder die gar die Geschichte.
Trifft ja sicher nicht auf alle Landsleute zu und manchmal muß man vielleicht auch mal bei sich selbst ansetzen, aber generell trifft das schon zu finde ich.

Daher ist mir eine freundliche Floskel allemal lieber, als mich von jemandem mit schlechter Laune runterziehen zu lassen.

Zitat von: LillyMay
allerdings sollte man sich im klaren sein dass viele Angebote wie: come and visit us, gar nicht so gemeint sind, und wiederum in die Hoeflichkeits floskeln fallen, erhaelt man jedoch Anrufe von der Person oder mehrere Besuche mit der gleichen Nachfrage wie: ja wann kommt ihr denn endlich? ist es mehr als smalltalk.

Mit dieser Art von Freundlichkeit habe ich aber ein Problem. "Wie gehts?" ist eine Sache aber wenn man jemanden einläd und es nicht so meint oder z.B. Hilfe beim Einzug anbietet und es eigentlich nicht so meint, dann sollte man meiner Meinung nach lieber gar nichts sagen. Da hätte ich als Europäer wohl arge Schwierigkeiten überhaupt zu unterscheiden, was ernst ist und was nicht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: pemag am 15.06.2005, 12:07 Uhr
Das ist aber nicht nur in USA so . Meine Nachbarin hat letzte Woche eine Bekannte eingeladen . Als die dann vor der Tür stand , schaute sie ganz verdutzt . Mag sein , daß das aber in Deutschland seltener vorkommt .
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: GreyWolf am 15.06.2005, 20:57 Uhr
Wenn ich hier in einem Geschäft muffelig "bedient" werde, sage ich zu meiner Frau: "I wanna be in America". Sie grinst und versteht mich sofort....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Davidc am 25.08.2005, 08:21 Uhr
Na jaaaa, also gerade im Südosten ist mir jetzt aufgefallen, dass der vielgerühmte Service auch nicht mehr so umwerfend ist. Wie schlafmützig die dort oftmals an der Kasse im Kaufhaus bedienen ist kaum noch zu überbieten ....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephan_ am 25.08.2005, 09:38 Uhr
Ich habe auch den Eindruck, dass in den USA alles etwas freundlicher abgeht. Woher kommt dieser Eindruck?

Zum einen sind es in Dienstleister - Kunde Situation die stereotypen Floskeln die das Personal halt so drauf hat. Wenn man an der Kasse eine Weile stehen bleibt, bekommt man mit, dass die "Gespräche" immer dem gleichen Schema folgen. Das ist auch in Deutschland zu verfolgen, wie etwas Supermarktketten kommunikativ "aufrüsten". Finde ich sehr angenehm.

Ein weiterer Punkt scheint mir zu sein, dass die US-Amerikaner recht offen auf andere Menschen zugehen. Bei uns habe ich den Eindruck, dass wir oft aus Respekt vor Privatsphäre nicht auf andere Menschen zugehen. Für die Amis ist es offensichtlich nichts besonderes einfach ein kleines Gespräch mit wildfremden Menschen anzufangen. Bei uns kommt das eher als aufdringlich rüber.

Und mein letzter Punkt: ich habe den Eindruck, dass die Amis alle Dinge gerne in einem positiven Licht sehen. In solchen Situationen komme ich mir manchmal schon fast ver*rscht vor. Man erzählt beispielsweise, dass man von A nach B gefahren sei und wird dann gelobt, wahlweise weil die ausgesuchte Strecke so toll ist, weil man so eine weite Strecke überhaupt gefahren ist, etc. Dinge, die wir vielleicht für eine Selbstverständlichkeit halten, sind in den USA schon Anlass für ein Lob oder andere "überschwängliche" Ausbrüche.

Zusammengefasst halte ich die Amis nicht für freundlicher als andere Menschen, das denke ich ist einfach nur Personenabhängig. Ich beobachte aber, dass die Amis eine andere Art des kommunikativen Miteinanders haben als wird Deutschen - und wir interpretieren das als Freundlichkeit.

stephan
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 25.08.2005, 10:26 Uhr
Zitat von: Davidc
Na jaaaa, also gerade im Südosten ist mir jetzt aufgefallen, dass der vielgerühmte Service auch nicht mehr so umwerfend ist.

@Davidc,
ich glaube auch, dass es in den USA regionale Unterschiede gibt; so wie bei uns auch. Ich habe erst kürzlich ein paar Tage einige Gegenden in D großflächig bereist und war erschüttert von der Gastunfreundlichkeit und dem miesen Service.  :x  Am nettesten waren dort noch die Leute bei Aldi und Plus. Die waren wohl schon alle zum Lehrgang.  :wink:
Siehe auch Staphan hier:
Zitat von: Stephan_
Das ist auch in Deutschland zu verfolgen, wie etwas Supermarktketten kommunikativ "aufrüsten". Finde ich sehr angenehm.

In anderen Gegenden Deutschlands fand ich die Leute dagegen sehr gastfreundlich und aufgeschlossen, toller Service usw., so in etwa das, was wir unter "Amerikanischer Freundlichkeit" verstehen.

@Stephan,
danke für deine sachliche und treffende und Analyse.  :dafuer:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Easy Going am 25.08.2005, 10:50 Uhr
@Heinz & Stephan

also hier habe ich doch wesentlich andere Einschätzung als Ihr beide

Sowohl im Dienstleistungsgewerbe als auch im normalen Alltag sehe ich da doch große Unterschiede zwischen D und den USA, die ich nicht auf Oberflächlichkeit, oder sich Dinge schön malen zurückführen möchte.
Ich sehe das als Gesellschaftsporblem in D an, das gewisse Grundformeln des sozialen Zusammenlebens irgendwann scheinbar flöten gegangen sind.
Fast allen von uns die schon mal eine Reise drüben gemacht hatten schon mal ein Erlebnis - bei dem ihnen ein völlig Fremder geholfen hat - habe ich jedenfalls schon oft hier gelesen und es auch selbst erlebt - gleiches kenne ich hier nicht. Weder Hilfsbereitschaft noch Gastfreundschaft ist hier (leider) sonderlich ausgeprägt. Wenn jemand als offensichtlich ortsunkundiger mit dem Stadtplan in der Hand umherirrt - geht man doch hier lieber auf die andere Straßenseite um nicht angesprochen zu werden, während man in Nordamerika angesprochen wird "may I help you".
Was hat das also mit Rosa Brille in USA zu tun  :?:

Auch einfache Höflichkeitsformeln - wie diszipliniertes Warten, andere aus einer Bahn erstmal aussteigen lassen bevor man sie über den Haufen rennt, defensives Verhalten im Straßenverkehr usw. erlebt man leider nicht als Normalität sondern eher in der Minderzahl. Bei uns heißt es immer "ich ich ich" - während gerade in den USA das "Wir" größer geschrieben wird.
Vielleicht der springende Punkt  :?:

Was noch dazu kommt:
Der Amerikaner möchte das es mir als Tourist in "Seinem " Land gefällt und ich mit einem guten Eindruck nach Hause fahre - dem deutschen ist das scheinbar wurscht.
Mir würde noch viel dazu einfallen - aber ich fahre immer wieder gerne rüber weil ich mich auch unter den Leuten wohlfühle (was ich jetzt vollkommen unpolitisch sehe) und nicht nur weil mir das Land gefällt.

Regionale Unterschiede sind allerdings immer da - meist aber ist der Unterschied zwischen Stadt und Land größer als zwischen verschiedenen Bundesstaaten.

Off Topic: das Personal von ALDI war schon immer freundlich - das ist nicht erst seit ein paar Jahren so.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 25.08.2005, 11:21 Uhr
Hallo Easy,
so, wie jeder sein eigenes Amerika erlebt, erlebt auch jeder sein eigenes Deutschland. *5 Euro in das Phrasenschwein*
Alles was du an Negativem über Deutschland schreibst, habe ich auch schon in Amerika erlebt, sogar gefährliche Drängelei im Straßenverkehr, insbesondere durch Trucks.
Alles was du an Positivem über Amerika schreibst, habe ich auch schon in Deutschland erlebt, z. B. Fremden bei der Orientierung helfen.

Wir haben hier in Duisburg gerade die World Games hinter uns. Das größte Lob der vielen Tausend ausländischen Gäste bezog sich auf die gastfreundliche Atmosphäre und die Fairnis der Zuschauer. Bei amerikanischen Sportveranstaltungen werden in der Regel nur die eigenen Sportler frenetisch angefeuert.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Easy Going am 25.08.2005, 11:56 Uhr
Zitat von: Heinz
so, wie jeder sein eigenes Amerika erlebt, erlebt auch jeder sein eigenes Deutschland.


Klarer Fall Heinz, ich habe bei meinem Posting auch nicht irgenwelche Einzelheiten bewertet sondern eben den Eindruck aus vielen Situationen aus 12 Nordamerika Reisen und eben bei uns.
Ich hätte auch gerne etwas anderes geschrieben - aber so ist eben mein Eindruck.  :(

Aber gerade Dein Beispiel vom Sport sehe ich als Einzelfall - ich denke nur an das standarisierte Auspfeifen der gegnerischen Nationalhymme als Gegenbeispiel - das mir da als erstes einfällt - (natürlich nicht nur in D sondern üblich in vielen Ländern Europa)- was mich jedesmal extrem nervt - da es ein äußerst grober Akt der Unhöflichkeit ist.  :?
Aber wie Du schon geschrieben hast - jeder sieht es aus seiner Sicht und seinem Erleben heraus.


Viele Grüße
Easy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephan_ am 25.08.2005, 12:58 Uhr
Zitat von: Easy Going

Auch einfache Höflichkeitsformeln - wie diszipliniertes Warten, andere aus einer Bahn erstmal aussteigen lassen bevor man sie über den Haufen rennt, defensives Verhalten im Straßenverkehr usw. erlebt man leider nicht als Normalität sondern eher in der Minderzahl. Bei uns heißt es immer "ich ich ich" - während gerade in den USA das "Wir" größer geschrieben wird.
Vielleicht der springende Punkt  :?:



Hallo Easy Going, das Vermisse ich in Deutschland auch, besonders das angenehme Verhalten im Straßenverkehr, besonders ausserhalb der großen Städte.

Vielleicht läuft das ganze auf einen Unterschied zwischen Stadt und Land raus. Ich beobachte bei mir im ländlichen Bereich in Süddeutschland eine sehr hohe Hilfsbereitschaft, fast schon eine Art von Zusammenhalt. Auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Zurückhaltung Fremden gegenüber. Wenn ich in einem Dorf auf der schwäbischen Alb, in dem ich nicht wohne, gegrüßt werde, weiss ich sofort, der Grüßende will mir irgendwas verkaufen, sonst wär er ja nicht freundlich :-)

Als Tourist in den USA bewege ich mich auch immer in einem gänzlich anderen Kontext als in meinem Alltag in Deutschland.

Wenn ich hier in Deutschland geschäftlich Besuch aus den USA bekomme, verhalte ich mich den Menschen gegenüber auch anders als meinen deutschen Kollegen gegenüber. Da wird ein Rahmenprogramm gestaltet, man versucht die Kollegen in einem besonderen Masse zu integrieren und ihnnen eine Freude zu machen.

Vielleicht erleben wir ähnliches, wenn wir in den Staaten sind.

Übrigens habe ich häufig von Amis gehört, dass in Deutschland alles so schön niedlich, klein und sauber sei - und das Besondere sei, dass die Menschen so freundlich seien (und dass man auf der Autobahn so schnell fahren könne).

stephan
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Adam Deadmarsh am 25.08.2005, 21:56 Uhr
Also ich erinnere mich als ich das erste Mal in Florida bei der Einreise gestanden bin. Ein schwarzer Zöllner mit der Optik eines basketballspielenden Footballers war der ansprechpartner und man hatte schon wunder was über die Einreise gehört das man da bloß keine Faxen machen soll. Ich bin selbst ein ziemlicher Kasten und schlenderte grinsend zu dem Bären und wurde mit einem relaxten "Hey man..." begrüsst und er plauderte dann kurz mit uns wos hingeht gab uns noch einen Tip für Daytona und das war der Einstieg....jeder der mir in den USA begegnete war aus meiner Empfindung einfach lässiger und freundlicher. Ob im Supermarkt oder im Bus.

Bei der Heimreise geriet ich dann an einen deuschen Zöllner der mich völlig blöde und muffig angesprochen und dann meinen Koffer zerlegt hat...kein guten Tag und auch kein...danke für Ihr Verständnis als er dann nichts gefunden hatte....dann im Verkehrsgewühl gleich wieder ein Gedrängel und Gehupe...
Tja ich war wieder in Deutschland....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Elvi am 27.08.2005, 23:56 Uhr
Zitat von: Adam Deadmarsh
....Tja ich war wieder in Deutschland....

.....und der Urlaub zu Ende.....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: freddykr am 04.09.2005, 13:12 Uhr
Zitat von: Adam Deadmarsh
...dann im Verkehrsgewühl gleich wieder ein Gedrängel und Gehupe...


Apropos Verkehrsgewühl.
Was mich ziemlich irritiert hat war folgendes. Wir wollten in Los Angeles über die Straße (kein Fußgängerüberweg, sondern irgendwo im Straßenverlauf). Ein!!! Auto kam und wir wollten warten bis es vorbei ist. Doch plötzlich hielt es an und der Fahrer winkte uns, daß wir rüber gehen können. Als wir die andere Straßenseite erreicht hatten, fuhr er weiter. War für uns ziemlich verwirrend. Bei uns würde dies niemanden auch nur im Ansatz einfallen (das gilt aber im allgemeinen für Europa).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 12.10.2005, 22:06 Uhr
Ich finde die "Amerikanische Freundlichkeit" sehr positiv. Dieses Jahr reichte es nur für einen kurzen  Deutschland-Urlaub, und wie muffelig es hier gerade im Tourismus-Bereich zugeht! Ob Bahn, Kellner oder gar Touristeninformationen, in gut der Hälfte der Fälle hatte man den Eindruck, ein Störfaktor zu sein, was in den USA nie der Fall war.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: hanna78 am 13.10.2005, 16:34 Uhr
Die amerikanische Freundlichkeit ist mir auch sehr positiv aufgefallen. Man merkt auch, wer es nicht so meint. Ich habe durchaus auch Kassierer, Kellner, etc. getroffen, die ein howydoin vor sich hinmurmelten und ein Gesicht dabei zogen. Gibt es also auch.

Der Grossteil war aber sehr nett, egal ob Angestellte oder "a random guy" auf der Strasse. Ein freundlicher Umgangston ist einfach sehr angenehm. Ich erwarte da auch nicht, dass mir dann jemand gleich sein Herz ausschuettet oder wir Blutsbrueder werden.

Als grundsaeztlich oberflaechlich wuerde ich die Amerikaner nicht bezeichnen. Das kann sicher auch jeder bestaetigen, der amerikanische Freunde hat. Sie sind halt auch zu Fremden freundlich, nicht nur zu Freunden. Und reden gerne.  :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HeikeME am 13.10.2005, 20:53 Uhr
Wir können nur bestätigen, dass wir während unseres Urlaubs nur freundliche, nette und aufgeschlossenen Amerikaner getroffen haben,angefangen bei der Immigration, auf dem Flughafen beim Warten auf ein großes Taxi (5 Gepäckstücke gingen nicht in einen normalen PKW), beim Einkaufen im Supermarkt, unterwegs in irgendwelchen Nationalparks beim Wandern bzw. beim Picknick usw.

 :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: America_Crazy am 06.11.2005, 19:58 Uhr
Ich war nun 4 mal in den USA und war jedesmal wieder auf´s Neue überrascht wie freundlich Amerikaner sind. Ich war regelrecht geschockt, als ich das erste mal als ich in den USA war wieder nach D zurückgekommen bin. Ich bin am Flughafen angekommen und wollte zu meinem Auto, dass ca. 3 km enfernt vom Flughafen stand, mit dem Taxi fahren und wurde gleich böld angemacht, da die Strecke nicht angemessen war. Ich dachte nur "Welcome back to Germany". Ich möchte nun nicht sagen, dass alle Deutschen unhöflich sind, zum Glück ist das ja nicht der Fall, aber man merkt schon, dass Dinge anders sind in den USA.

Ich liebe es in den USA zu sein und ich fühle mich sehr wohl unter den Menschen und empfinde es als sehr angenehem wie man miteinander umgeht. Die "Floskel" How are you empfinde ich ebenfalls als sehr angenehm. Man kommt sehr leicht ins Gespräch in den USA was hier in D zum Teil sehr schwer ist. Andauernd hört man "Excuse me" und das ist vielleicht manchmal ein wenig zu viel, aber lieber so wie gar nicht. Ein Beispiel ist, dass man nie Probleme in den USA hat, aus einem Zug auszusteigen, in D kommen dir die Menschen gleich entgegen und musst dich irgendwie durchquetschen. Einmal hatte ich kein passendes Kleingeld bei mir an der Kasse in Philly und die Frau hinter mir hat es mir gegeben, einfach so, in D ist es mir auch mal so gegangen und wurde blöd von hinten angegangen, so auf die Tour: Wie kann man nur so dumm sein und gerade in diesem Augenblick nicht das passende Kleingeld haben? Natürlich möchte ich dies nicht verallgemeinern. Vermutlich war ich am falschen Ort zur falschen Zeit, aber insgesamt muss ich sagen, dass wir uns im Umgang miteinander von anderen Ländern eine Scheibe abschneiden können.
Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft ist toll in den USA.
Zu der Oberflächlichkeit: Bei einem 5 Minuten Gespräch erwarte ich keine tiefsinnige Unterhaltung um jemand als nicht oberflächlich zu bezeichnen. Das ist doch nur Small-Talk bei 5 Mins, oder fängt hier jemand einen Small Talk mit der Frage an: "Hallo, was denkst du über das Band Faust von Göthe?". Oberflächlich beginnt bei mir eher, wenn mich jemand frägt: "Where are you from? I am from Germany? Where is Germany?".

Grüße
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: TheJerseyDevil am 09.11.2005, 00:43 Uhr
Eine kleine Geschichte, die eigentlich nicht in den Thread "Amerikanische Freundlichkeit" passt, sondern eher in einen über "Deutsche Unfreundlichkeit"...

eine Kollegin ist heute auf einer wenig befahrenen Autobahn zur Arbeit gefahren. Ihr war schon den ganzen morgen nicht besonders gut und plötzlich wurde ihr so schlecht, dass sie auf dem Seitenstreifen angehalten ist, ausstieg und sich in den Straßengraben übergeben hat. Sie setzte sich wieder ins Auto um sich ein wenig zu erholen. Plötzlich stand hinter ihr ein Polizeiauto, zwei Polizistinnen stiegen aus und fragten sie, was sie auf dem Seitenstreifen zu tun habe. Sie sagte ihr wäre nicht gut und sie hätte sich gerade übergeben. Die Polizistin: "Das ist aber keine Panne und der Seitenstreifen ist nur für Fahrzeuge mit Panne gedacht. Und wer weiß ob das tatsächlich Ihre Ko... ist oder die von jemand anderem". Sprachs und schrieb ein Strafmandat über €30.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Easy Going am 09.11.2005, 00:50 Uhr
Tja, Deine Kollegin hätte sich noch etwas "Beweismaterial" für die Schuhe der Polizistin aufheben sollen.......
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: America_Crazy am 09.11.2005, 06:20 Uhr
Ich habe gerade die Geschichte von TheJerseyDevil gelesen. Ich kann das einfach nicht fassen. Was soll man dazu sagen? Ich meine ihr war mit Sicherheit immer noch schlecht als die Polizisten kamen und dann wirst du auch noch sagen wir mal wirklich dumm angegangen. Sorry, dazu finde ich echt keine Worte. Schlimm.

Die Idee mit dem "Beweismaterial" finde ich gut!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 09.11.2005, 07:27 Uhr
Also bei der Story wird mir schlecht!

Soweit ich mich richtig an meine Fahrschule erinnere, ist der Seitestreifen für Notfälle gedacht, und das schließt starkes Unwohlsein mit sein.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 09.11.2005, 08:04 Uhr
Wie wär's mit einer Speichelprobe?  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 09.11.2005, 10:33 Uhr
Hi,

wobei man die Bedeutung von „Excuse me“ nicht unterschätzen sollte:

Excuse me (fragend) heißt: Darf Ich mal vorbei

Excuse me! (mit Betonung auf dem „cuse“) heißt: Geht’s Dir noch ganz gut? (wenn ich vorbeigehe und dabei versehentlich jemanden anremple und mich NICHT entschuldige, weil ich’s nicht gemerkt habe…)

Eine Entschuldigung ist eher „sorry“…

Damit hab ich nämlich schon mal nen peinlichen verbalen Faux Pas begangen….


Wobei es im Amerika trotzdem generell höflicher zugeht als bei uns....

Ist Euch schon mal aufgefallen - bei uns im AUfzug steigt man ein und wenn möglich wird Blickkontakt vermieden und selten auch ein Gespräch begonnen.

In USA fängt meistens jemand nen Small Talk an...

(man merkt - wir sind viel Aufzug gefahren....)

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: DBR am 11.03.2006, 15:10 Uhr
Hallo Leute,

seit knapp 2 Jahren lebe ich nun mit meiner Familie in New Brunswick / Kanada. Die 25 Jahre zuvor hatte ich bereits, berufsbedingt, woraus sich in einigen Fällen auch Freundschaften entwickelten, viel Kontakt mit Amerikanern und Kanadiern.

Immer lief die Konversation mit diesen, egal, ob schriftlich, telefonisch oder im persönlichen Gespräch, in freundschaftlicher Atmosphäre ab. Viel small talk, auch bei geschäftlichen Themen.

Aber jetzt kommts:

schon damals, wie auch natürlich jetzt hier in Nordamerika, mußte ich feststellen, daß die an den Tag gelegte Freundlichkeit schlagartig verschwindet, wenn Du Deinen Gegenüber sachlich und/oder fachlich überforderst. Und das passiert sehr viel schneller, als man denkt.

Ich glaube, das liegt daran, daß sowohl die durchschnittliche intellektuelle als auch berufliche Qualifikation der Nordamerikaner (natürlich von Spezialisten und Eliten abgesehen) sich auf einem niedrigeren level befindet als in Mitteleuropa. Wenn man also (und dabei beziehe ich mich ausdrücklich auf meine eigene Erfahrung) einem Thema, für das einem ein Lösungsvorschlag, ein Produkt oder eine Verfahrensweise unterbreitet wurde, auf den Grund geht, um festzustellen, warum sich die Problemlösung oder das Produkt für einen gewissen Zweck eigent, hissen fast alle Gesprächspartner, egal, ob Verkäufer oder Geschäftsführer im Laden, Telefonverkäufer für cell phones, Bau- oder Transportunternehmer etc. schlagartig die Weiße Fahne. Wenn man dann impertinent genug ist, auf einer näheren Erläuterung zu bestehen, klappt beim Gegenüber ebenso schnell das Visier herunter und die Freundlichkeit weicht Verärgerung, weil man ihn, so wird es jedenfalls angesehen, belästigt.

Telefonverkäufer legen dann gerne unvermittelt, selbst ohne Verabschiedung, einfach den Hörer auf.

Das nenne ich dann eine oberflächliche Freundlichkeit. Eigentlich ist es nichts anderes, als das Übertünchen fehlender Fachkenntnis.

Im privaten Bereich wird es seltener vorkommen, daß man so eine Situation erlebt, denn üblicherweise geht es dabei während der Kommunikation ja nur um relativ belanglose Themen, wobei man, aus Höflichkeit und Respekt dem anderen gegenüber, solche Themen vermeiden kann.

Bedauerlich ist es aber, daß in Deutschland bereits seit geraumer Zeit, insbesondere beim Verkaufspersonal, die Fachkenntnis ebenfalls immer mehr nachläßt, ohne daß zumindest die gezeigte Freundlichkeit proportional dazu anwächst.

Würde zwar in der Sache nicht weiterhelfen, aber besser einen freundlichen Unwissenden als einen unfreundlichen Unwissenden zum Gesprächspartner zu haben. Am liebsten wäre mir natürlich immer, einen freundlichen Wissenden anzutreffen. Ich meiner früheren Firma zählten alle meine Angestellten zu dieser Art. Gnade ihnen Gott, wäre es nicht so gewesen. Aber das ist ein anderes Thema.

Gruß an alle.

Gustav
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 11.03.2006, 19:39 Uhr
Zitat von: DBR
Aber jetzt kommts:

schon damals, wie auch natürlich jetzt hier in Nordamerika, mußte ich feststellen, daß die an den Tag gelegte Freundlichkeit schlagartig verschwindet, wenn Du Deinen Gegenüber sachlich und/oder fachlich überforderst. Und das passiert sehr viel schneller, als man denkt.

Ich glaube, das liegt daran, daß sowohl die durchschnittliche intellektuelle als auch berufliche Qualifikation der Nordamerikaner (natürlich von Spezialisten und Eliten abgesehen) sich auf einem niedrigeren level befindet als in Mitteleuropa.


Hm, lebe ja nun auch schon geraume Zeit in USA und muss sagen, mir ist das noch nicht aufgefallen, eher im Gegenteil...  :? So, wie die "Schilderung" geschrieben ist, muss ich aber sagen, evtl. liegt das auch an der eigenen "Einstellung" zum "Gegenueber", die zumindest unbewusst wohl auch das eigene "Auftreten" und damit in gewisser Weise die Reaktion des Gegenuebers beeinflusst...

Was ich mir durchaus vorstellen kann, dass man als "Neuer" evtl. etwas "abgeblockt" wird, wenn man gleich die Latte an Verbesserungsvorschlaegen auf den Tisch knallt, ohne sich ueberhaupt erstmal irgendwie "verdient" gemacht zu haben (sowas sollte man aber eigentlich auch "besser wissen"). Gute Arbeit und Arbeitsmoral wird eigentlich IMMER anerkannt; wenn man das erstmal allgemein "etabliert" hat, sollte der Rest auch kein Problem sein... das aber auch nur MEINE Erfahrung  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 11.03.2006, 20:45 Uhr
Zitat von: ratlady
[Hm, lebe ja nun auch schon geraume Zeit in USA und muss sagen, mir ist das noch nicht aufgefallen, eher im Gegenteil...  :? Gute Arbeit und Arbeitsmoral wird eigentlich IMMER anerkannt; aber auch nur MEINE Erfahrung  :wink:


Hallo,Ratlady!
Das ist schön,daß Du so eine positive Erfahrung machen konntest in Bezug auf das Arbeitsklima. Gerade das war und ist  bei meinem Mann und vielen seiner deutschen Kollegen leider nicht der Fall! Wir wissen nicht, ob das mit einer Grund-Angst zusammenhängt, daß ein Anerkennen oder Akzeptieren von Knowhow oder Verbänderungsvorschlägen von Leuten aus anderen Ländern als Zeichen von eigener Schwäche aufgefaßt werden könnte, oder warum das so abläuft, aber das würde sich decken mit den Erfahrungen, die Gustav gemacht hat, wenn man jemanden mit Fachfragen in die Ecke drängt!
Ich gebe Dir aber auch Recht damit, daß man schon sehr viel Fingerspitzengefühl und Diplomatie aufbringen muß, wenn man als Gast dort mit der typisch deutschen Genauigkeit aufkreuzt, und auf Leute trifft, die das eben nicht ganz so eng sehen, wenn was schief läuft, oder, wenn was nicht so genau paßt, dann wird das halt einfach geradegebogen.  :shock: (oft buchstäblich!), was nicht unbedingt zur Qualitätsverbesserung führt, aber letztendlich besonders vom Vorstand der Firma so akzeptiert wird!  :cry: Es lebe die Tradition!  :wink: Frei nach dem Motto:
Wir haben das immer schon so gemacht, also braucht Ihr nicht zu kommen mit Besserwisserei, und braucht bei uns auch nichts verändern!  :?

Dieser Erfahrungsbericht aus dem Berufsleben hat auch nichts mit der Freundlichkeit von Privatleuten gemeinsam, obwohl man da auch sehr viel Geduld aufbringen muß, einen Ami "richtig" kennenzulernen! Wenn man das mal geschafft hat, und ist durch diese freundliche "Oberfläche mit Smalltalk" durchgedrungen ist, dann kann man einen Freund fürs Leben gewinnen.
Wir haben jetzt auch Freunde, die schon sparen, um uns in Deutschland zu besuchen, und die sind sehr,sehr traurig, daß wir gehen(müssen).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 12.03.2006, 05:32 Uhr
@Crimson Tide -

kann Dir da eigentlich nur zustimmen... schoen gesagt  :)

Ich persoenlich denke wirklich, dass das zum grossen Teil mit dem "Aufeinanderprallen verschiedener Kulturkreise" zusammenhaengt... und auch allgemein (i.e., nicht nur auf USA/D bezogen) ist es in meinen Augen eigentlich eher selten eine "gute Idee", als "Neuling" oder "Aussenseiter" in einem fremden Kulturkreis die "Einheimischen belehren" zu wollen... Offenheit und "Diplomatie" sind da oft weitaus angebrachter.

Und natuerlich ist der "private Bereich" immer noch eine ganz andere "Geschichte"... wollte halt nur die erwaehnten Absaetze in Gustavs post nicht einfach "unkommentiert" stehen lassen, auch wenn's in gewisser Weise OT war...  :oops: Ansonsten stimme ich Dir aber auch hier im wesentlichen zu; allerdings ist das Ausmass an "Geduld, die man aufbringen muss", wohl auch von Fall zu Fall unterschiedlich. Meinen Mann hab ich z.B. auch in einer "typischen small-talk-Situation" kennengelernt - und "Geduld" musste eigentlich eher ER aufbringen...   :mrgreen: :dafuer:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: lurvig am 05.05.2006, 09:44 Uhr
Zitat von: Bianca

....
Das uns manchmal der small talk nervt, liegt mit Sicherheit auch daran, dass wir es hier überhaupt nicht gewohnt sind, nett miteinander umzugehen. Ich bekommen nach 4 Wochen Urlaub immer die Krise, wenn mir hier der erste Zöllner begegnet. Dann weiß ich gleich, ich bin wieder in good old Germany!!
...


Oh ja, sehr richtig. Nach meiner ersten USA-Reise in 2002 waren die ersten deutschen Worte in Frankfurt (Flughafen): " das geht nicht".
Man wusste sofort, wo man war. Ich unterstelle mal, dass es diese Formulierung im amerikanischen Sprachgebrauch gar nicht gibt  :wink:

Mit dem ewigen "how are you" kann ich aber auch bis heute nicht recht was anfangen, was da zu erwidern ist, um nicht als unfreundlich zu gelten weiss ich nicht. Ein etwas unverständlich gebrabbeltes zwichending zwischen einem "how are you" und einem langezogenen "hi" hat sich meist ganz gut bewährt  :wink:

Etwas oberflächlich und nicht wirklich interessiert kommt mir die amerikanische Freundlichkeit schon auch vor, vermutlich liegt es aber einfach daran, dass wir sowas nicht gewohnt sind und eben meist gleich denken "na, da stimmt doch was nicht". Oberflächlich oder nicht, es ist in jedem Fall durchaus angenehm und man nimmt nach einer Reise auch immer ein bischen mit nach hause uns ist hier dann (wenigstens ein paar tage lang) im öffentlichen Leben auch freundlicher. Schaden wirds nichts!

Lurvig
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 05.05.2006, 10:05 Uhr
Zitat
Mit dem ewigen "how are you" kann ich aber auch bis heute nicht recht was anfangen, was da zu erwidern ist, um nicht als unfreundlich zu gelten weiss ich nicht. Ein etwas unverständlich gebrabbeltes zwichending zwischen einem "how are you" und einem langezogenen "hi" hat sich meist ganz gut bewährt.


Sieh es mal so, in Bayern sagen die Leute "Gruess Gott". Deine Antwort darauf ist ja nicht "werde ich ausrichten, wenn ich ihm dann mal begegne..".  :wink:

Du sagst dann auch "Gruess Gott" oder "Guten Tag". Eigentlich heisst dies ja nur, dass man sich gesehen hat und die Begegnung mit einen Grusswort bestaetigt.

Genau so ist es in den USA. Man macht Augenkontakt, wechselt ein paar Grussworte und schon ist das Eis gebrochen. Man hat sich gegenseitig die Anwesenheit bestaetigt. Der Unterschied ist nur, dass im englischen die Grussformeln laenger ausfallen.

Auf "How are you" folgt ein "great, fine, good" usw. Dann ist man selber an der Reihe mit der Frage "and how are you today", die dann ebenfalls kurz beantwortet wird. Ist halt etwas laenger als unser "hallo", bedeutet aber das gleiche.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: bigsur1997 am 05.05.2006, 10:40 Uhr
Hallo,

Zitat lurvig:  "das geht nicht".
Man wusste sofort, wo man war. Ich unterstelle mal, dass es diese Formulierung im amerikanischen Sprachgebrauch gar nicht gibt


das geht nicht  = no way

viele grüße
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: lurvig am 05.05.2006, 10:43 Uhr
Zitat von: bigsur1997

...

das geht nicht  = no way

...


das man das sagen kann ist mir schon klar  :wink: . Was ich damit aber meinste: es wird im Vergleich zu Deutschland doch erheblich weniger gebraucht.

Lurvig
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 05.05.2006, 11:49 Uhr
Hi

no way wird nicht gesagt - sie sagen of course und passieren tut halt nix... verbal Service - aber real geht gar nix

Sprich: versuch mal, wenn Du in USA bist, was zu erledigen (betrifft halt Urlauber selten bis nie). Du kannst Dich in den Mühlen der Call Center für jeden Mist verlaufen und nach Stunden bist Du nicht weiter als vorher.

Wobei: Klar - der Umgangston ist freundlicher

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 05.05.2006, 13:40 Uhr
Zitat von: Antje
Hi

no way wird nicht gesagt - sie sagen of course und passieren tut halt nix... verbal Service - aber real geht gar nix

Sprich: versuch mal, wenn Du in USA bist, was zu erledigen (betrifft halt Urlauber selten bis nie). Du kannst Dich in den Mühlen der Call Center für jeden Mist verlaufen und nach Stunden bist Du nicht weiter als vorher.

Wobei: Klar - der Umgangston ist freundlicher

Antje


Kommt mal vor, aber die Regel ist das sicherlich nicht.

Ich fuer mich hatte den Eindruck, dass der amerikanischen Bevoelkerung viel mehr an Vorwissen ueber Vorgaenge aller moeglichen Sachen abverlangt wird, als ich es von der Schweiz aus kenne. Vielleicht kam es mir aber nur so vor, weil ich halt die alltaeglichen Dinge erst neu lernen musste. Um die Krankenhaus- und Zahnarztrechnungen interpretieren zu koennen, braucht es eigentlich fast Fachwissen. In Deutschland sieht man keine Rechnungen, es laeuft direkt ueber die KK und fertig. Das sind erhebliche Unterschiede, die den einen oder anderen da schon ins Strudeln bringen.

Es passieren in den USA ganz eindeutig mehr Fehler mit Banken, Versicherungen und anderen Firmen. Meine Probleme wurden aber immer sehr schnell geloest, ohne grossen Aufhebens seitens der Firmen. Es hilft aber ungemein, sich mal durch den Papier-Dschungel zu waelzen, damit man auch weiss, wovon man an der Hotline spricht.

Eigentlich waren es immer die gleichen Leute, die sich ueber irgend welche Firmen beschwerten.

Freundlich und nichts dahinter, ist sicherlich nicht die Regel. Wer da immer Schwierigkeiten hat, sollte sich mal selber an der Nase nehmen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 05.05.2006, 16:45 Uhr
Zitat von: Antje
Hi

no way wird nicht gesagt - sie sagen of course und passieren tut halt nix... verbal Service - aber real geht gar nix

Sprich: versuch mal, wenn Du in USA bist, was zu erledigen (betrifft halt Urlauber selten bis nie). Du kannst Dich in den Mühlen der Call Center für jeden Mist verlaufen und nach Stunden bist Du nicht weiter als vorher.

Antje


Hallo, Antje!

Ooooooh jaaaa.....*seufz*....da kann ich nur hundertprozentig zustimmen!

Da schreib ich mal meine Memoiren drüber! Three years of (South?)American Organisation!  :wink: Man muß nur lernen, ruhig und geduldig zu bleiben (oder werden)!  :shock:  :roll:  :wink:



Also immer freundlich bleiben!  :lol:
Eine gesunde Mischung aus deutscher Gründlichkeit (Organisationstalent) und amerikanischer Freundlichkeit-das wärs-für beide Seiten!  :P

Liebe, freundliche Grüße,

Monika
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 06.05.2006, 00:44 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
[ Three years of (South?)American Organisation!  :wink:


Ah, "Southern US" waere evtl. besser...  :wink:  In South America ist das naemlich wieder noch 'ne gaaaanz andere Geschichte...  :?  8)

@Anoka -
also, wirklich mehr Fehler mit Banken, Versicherungen etc. hab ich persoenlich noch nicht feststellen koennen... ABER wenn, dann ist es i.d.R. in USA deutlich leichter und angenehmer, einen solchen zu "beseitigen" - meist "ueberschlagen" sich die Leute schon fast in dem Bestreben, den Kunden zufriedenzustellen, nur bei der kleinsten Andeutung, da koennte was nicht stimmen... In D dagegen war's schon toll, wenn ueberhaupt mal ein Fehler zugegeben wurde...  :roll: Das einzige, wo ich hier wirklich sehr schlechte Erfahrung gemacht habe, ist Mediacom - Ausnahmen bestaetigen die Regel  :?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 07.05.2006, 18:18 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
Da schreib ich mal meine Memoiren drüber! Three years of (South?)American Organisation!

So nach dem Motto, hat meinen einen Staat gesehen, hat mal alle gesehen? Willst Du Alabama wirklich als Massstab fuer die USA nehmen? Nicht wirklich, oder... :lol:

Zitat von: ratlady
@Anoka -
also, wirklich mehr Fehler mit Banken, Versicherungen etc. hab ich persoenlich noch nicht feststellen koennen... ABER wenn, dann ist es i.d.R. in USA deutlich leichter und angenehmer, einen solchen zu "beseitigen" - meist "ueberschlagen" sich die Leute schon fast in dem Bestreben, den Kunden zufriedenzustellen, nur bei der kleinsten Andeutung, da koennte was nicht stimmen... In D dagegen war's schon toll, wenn ueberhaupt mal ein Fehler zugegeben wurde...  Das einzige, wo ich hier wirklich sehr schlechte Erfahrung gemacht habe, ist Mediacom - Ausnahmen bestaetigen die Regel


Eigentlich ganz meine Rede... :wink:

Ansonsten ist das meine subjektive Erfahrung. Wir hatten z. B.  3 x mehrere Tausend Dollar zu viel auf dem Konto, einfach so. z. B. wurden Antraege, obwohl auf dafuer vorgesehenem Formular gestellt, nicht bearbeitet und wurden unerledigt ad acta gelegt. Lauter kleine Fehler, die ich von der Schweiz einfach nicht kenne.

Da entry level jobs von nicht qualifizierten Personen erledigt werden, passieren halt schon mehr Fehler. Bei Job Anfaengern gilt ja, lerning by doing. Aber ein Telefon hat immer genuegt, oft konnte es gleich waehrend des Gespraechs im Computer richtig gestellt werden. Diese Personen waren immer freundlich und zuvorkommend und ich hatte auch das Gefuehl, dass sie die Extrameile gehen, nur um den Kunden zufrieden zu stellen. Aber das sind wohl die Angestellten, die sich bereits mind. eine Stufe hoeher hinauf gearbeitet haben.

In der Schweiz ist es auch so, kein Angestellter wuerde einen Fehler zugeben. Im Gegenteil, die Schuld wird auf den Mitarbeiter geschoben, den man zurzeit gerade nicht telefonisch erreichen kann.  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 07.05.2006, 19:10 Uhr
Zitat von: Anoka
[of (South?)American Organisation!


Zitat
So nach dem Motto, hat meinen einen Staat gesehen, hat mal alle gesehen? Willst Du Alabama wirklich als Massstab fuer die USA nehmen? Nicht wirklich, oder... :lol:

:


Hä...??? Gibt es denn nur in Alabama Call Center mit diesen Tonbändern?
Gibt es die Angestellten in den verschiedenen Offices, die keine Ahnung haben, und die Papiere noch an 5 weitere Kollegen abgeben, weil sie nicht bescheid wissen, nur in Alabama? Oder die Kellner, die so umständlich Tische decken oder abräumen, daß man am liebsten mithelfen will, damit es schneller geht, gibt es die nur im Süden? Das glaub ich nicht!  :P  Das haben wir auch woanders gesehen und erlebt!

Also, ich kenne inzwischen auch eine Menge US-Bürger aus diversen anderen US-Staaten, die sich z.B. über Bürokratie oder Chaos höchsten Grades ärgern in Firmen beim Arbeitsleben, bei Ämtern, bei Strom-Wasserversorgung, oder den Versuchen, Kabelfernsehen anzumelden, und da sind auch eine Menge Leute dabei, die im Norden wohnen! (Yankees) :wink:
Ich  dachte vorher, das Deutschland nicht zu übertreffen wäre mit Bürokratismus, aber weit gefehlt! Das ist hier genauso, wenn nicht schlimmer!
Das heißt aber nicht, daß ich deshalb meine, weil ich in Alabama wohne, das wäre in den anderen Staaten gleich!

Außerdem liebe ich inzwischen dieses "Chaos" auch ein wenig, es gehört eben dazu, ist uns auch in unterschiedlicher Ausprägung in den 26 anderen Staaten begegnet, die wir besucht haben. Inzwischen habe ich auch gelernt, daß man nur die nötige Geduld braucht, um das einfach so hinzunehmen, wie es hier die Bevölkerung tut, da sich vieles gar nicht, oder nur langsam ändert. Vor allem in ländlichen Gebieten scheint vieles noch wie bei uns in den 70ern zu sein, und das ist nicht immer unbedingt ein Nachteil!
Gerade aus dieser Geduld und dem Optimismus der US-Bürger resultiert die sprichwörtliche Freundlichkeit, die hier vorherrscht, wenn man Urlaub macht!

Wenn man sich über jeden Kleinkram aufregen würde,der nicht so funktioniert, wie man das gerne haben würde, (ich sag mal ganz frech typisch Deutsch) hätte man schon nach drei Monaten Magengeschwüre!

Viele Dinge, die mich zuerst wahnsinnig machten, sah ich schon nach kurzer Zeit mehr von der humoristischen Seite, und daraus resultiert eben die Idee, all diese Erfahrungen in "Memoiren" zu verfassen!
Ich denke shon daß jeder Staat hier mehr wie ein eigenes Land ist, seinen eigenen Charakter hat, und das macht gerade die Faszination dieses Riesen-Kontinentes aus!

Also, meine Erlebnisse, die ich bestimmt demnächst alle aufschreiben werde von drei Jahren hier drüben, die werden alles in allem dann wohl sehr positiv ausfallen und man kann die übrigens schon bald auf meiner nagelneuen Webseite ansehen!

L.G. Monika
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 07.05.2006, 20:22 Uhr
Muss mich anschliesen.. wie oft ich hier schon vor mich hin geherniat hab kann man garnicht mehr zaehlen  :D
Deshalb frag ich immer gleich nach nem Supervisor oder lass es einfach sein, zb Sache Direct TV, die haben doch glatt durch unsere Telefonleitung geschnipselt die Deppen... bracuhst net denken dass die das repariert haben *g
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 08.05.2006, 08:55 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
Hä...??? Gibt es denn nur in Alabama Call Center mit diesen Tonbändern?
Gibt es die Angestellten in den verschiedenen Offices, die keine Ahnung haben, und die Papiere noch an 5 weitere Kollegen abgeben, weil sie nicht bescheid wissen, nur in Alabama? Oder die Kellner, die so umständlich Tische decken oder abräumen, daß man am liebsten mithelfen will, damit es schneller geht, gibt es die nur im Süden? Das glaub ich nicht!  Das haben wir auch woanders gesehen und erlebt


Ich glaube wir haben nicht nur in zwei verschiedenen Staaten, sondern auf zwei verschiedenen Planeten gelebt.  :lol:

Wie gesagt, es wurden viele Fehler gemacht, aber keine waren so gravierend, dass ich die USA als chaotisch und unorganisiert haette bezeichnen koennen.

Natuerlich beklagen sich die Amerikaner ueber ihre Post, Aemter und Servicegesellschaften. Genau so tun es auch die Schweizer, man koennte meinen nichts funktioniert und Aussenstehende denken wohl bei solchen Aussagen, man lebe in einer Bananenrepublik. Das ist halt was Menschen tun, sich ueber alles und jedes auszulassen. Aber wie objektiv ist das Ganze?

Ich denke Du hast Recht, wenn das etwas mit der Einstellung zu tun hat.

Kaum in den USA wurde ich von meinen lieben CH-Mitbuergern der Firma in den USA gewarnt, was alles schief laufen wird. Die haben den Neuankoemmlingen solche Angst gemacht, dass man sich kaum getraut hat zu telefonieren usw. Aber die Sachen muessen ja erledigt werden und oh Wunder, alles lief wie geschmiert. Ich wurde nur positiv ueberrascht.

Natuerlich muss man sich telefonisch durch diese Tonbandstimmen durchwaehlen, dann haengt man minutenlang in der Warteschlaufe bis eine richtige Person abnimmt. Diese konnte dann zur meiner Verwunderung und Freude mein Problem jeweils auch loesen, weiterverbunden wurde ich nicht. Mit der Wartezeit konnte ich leben, gemass anderen haette es ja noch viel schlimmer kommen koennen. I was feeling blessed... :wink:

Be prepared for the worst, but hope for the best...

Diese Einstellung hat aber auch dazu gefuehrt, dass ich alles haargenau geplant, mir jede Info zum Thema geholt habe um ja nichts zu uebersehen. Dadurch ist mir wohl auch das Spiessrutenlaufen erspart geblieben. Hier doch auch einen Dank an die Unkenrufer.  :wink:  

Mit der Zeit merkte ich aber, dass immer die gleichen Personen mit Problemen zu kaempfen hatten und ich keinesfalls eine Ausnahme war. Auch andere hatten nichts zu beklagen, wenigstens nichts gravierendes.

Darum messe ich solchen Problem-Geschichten auch nicht mehr die gleich Bedeutung zu. Ich kann nur sagen "Man faengt mehr Fliegen mit einem Loeffel Honig, als mit einem Fass Essig". Neuankoemmlingen kann ich nur empfehlen, schaut Euch die Amerikaner genau an, wie sie mit Aemtern, Service-Leuten, Handwerkern usw. umgehen...watch and learn!

Eine Garantie gibt es sicherlich nicht, aber man kann zum guten Gelingen selber viel beitragen.


Zitat von: Moodymare
Muss mich anschliesen.. wie oft ich hier schon vor mich hin geherniat hab kann man garnicht mehr zaehlen  
Deshalb frag ich immer gleich nach nem Supervisor oder lass es einfach sein, zb Sache Direct TV, die haben doch glatt durch unsere Telefonleitung geschnipselt die Deppen... bracuhst net denken dass die das repariert haben


Auch bei uns wurde das Fernsehkabel zerschnitten, das scheint Standard zu sein.... :lol:  wenigstens haben sie es aber auch gleich ersetzt. Dafuer hatte ich dann einen kleinen Graben im Garten.  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: angus am 27.05.2006, 18:48 Uhr
Ich kann nur sagen das ich es auch als sehr angenehm empfinde  im Restaurant oder Geschäften freundlich und fast immer auch mit einem lächeln empfangen zu werden. Ich habe es auch schon des öfteren bei meinen Reisen erlebt (seit 1994 9x in den USA) das ich längere Geschpräche hatte wenn bemerkt wurde das ich Deutscher bin.Wobei mir einmal Fotos der deutschen Großmutter gezeigt wurden die mit einem Ford T Model anfang der 30iger Jahre von der Ostküste an die Westküste
gefahren ist.Oder auch mit einer Bedienung im Restaurant die mich fragte wieviel Urlaub ich hätte , fragen nach Krankenversicherung stellte usw.
Also man kann durchaus auch längere Gespräche führen die über Smalltalk hinausgehen.Um nur zwei Beispiele zu nennen.
angus
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 27.05.2006, 20:05 Uhr
Contra !!!  :dagegen:



Sie sind zwar deutlich hilfsbereiter und haben den Servicegedanken verinnerlicht (auch da gibts unfreundliche Typen), aber interessieren tut es die meisten einen Scheiß (warum auch).

Mich stört das nicht, ich erwarte es nämlich auch nicht. Nervig ist es nur, wenn sie einen mit oberflächlichem Gequatsche nerven (am besten noch über Politik :bang:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: lurvig am 29.05.2006, 11:56 Uhr
also schön war es ja schon, fast immer und überall freundlich behandelt zu werden, auch als eindeutig erkennbarer Ausländer und mit sicher nicht perfektem Englisch. Ein freundliches "you´re  welcome!" ist schon fein.
Nervig hingegen fanden wir, dass man sich fast immer und überall für fast alles entschuldigt. Die "Krönung" war eine alte Dame bei WalMart, die ihren Einkaufswagen vor sich herschob und fast unentwegt "excuse me" brummelte, bei jeder noch so kleinen Berührung eines Menschen und scheinbar soagr bei Konatkt mit Regalen  :wink:
Egal, ob die Freundlichkeit nun echt, oberflächlich oder falsch ist, ein Stück davon täte den meisten Deutschen nicht schaden! Man nimmt ja auch immer etwas aus dem Urlaub mit und man merkt, wie man nach der Rückkehr in Deutschland erstmal etwas freundlicher ist und das auch überwiegend gut ankommt. Leider ebbt das auch irgendwann wieder ab und man ist im üblichen Trott angekommen. Was natürlich nicht heisst, dass wir dann ganz übel und unfreundlich sind, aber man ist dann halt so wie vorher: nur "normal" ;)

Lurvig
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 29.05.2006, 12:04 Uhr
Hallo,

wobei ein „Excuse me“ eigentlich eher ein empörtes „was soll denn das“ oder „gehen Sie da weg“ oder "Erlauben Sie mal!"ist, während „Entschuldigung“ eher „sorry“ oder „pardon“ ist. Eine Fine Excuse ist auch z.B. ne "Nette Ausrede" und nicht ne Entschuldigung...

Excuse also tendenziell eher negativ besetzt!

Bin da auch schon drauf reingefallen und sehr irritiert angesehen worden, als ich excuse me gesagt habe!

Das möchte ich mal der alten Dame nicht unterstellen.... aber generell hat sie eher rumgegrummelt, was ihr alles im Weg steht und nicht sich bei allem entschuldigt, was sie angerammt hat....

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 29.05.2006, 13:34 Uhr
Zitat von: Antje
Hallo,

wobei ein „Excuse me“ eigentlich eher ein empörtes „was soll denn das“ oder „gehen Sie da weg“ oder "Erlauben Sie mal!"ist, während „Entschuldigung“ eher „sorry“ oder „pardon“ ist. Eine Fine Excuse ist auch z.B. ne "Nette Ausrede" und nicht ne Entschuldigung...

Excuse also tendenziell eher negativ besetzt!

Bin da auch schon drauf reingefallen und sehr irritiert angesehen worden, als ich excuse me gesagt habe!

Das möchte ich mal der alten Dame nicht unterstellen.... aber generell hat sie eher rumgegrummelt, was ihr alles im Weg steht und nicht sich bei allem entschuldigt, was sie angerammt hat....

Antje


Das stimmt aber so nicht. "Excuse me" ist eigentlich neutral und nicht negativ. Man kann es aber durchaus in einer negativen Art und Weise verwenden, wie Dein Beispiel zeigt. Muss man aber nicht!

In den USA ist es nicht ueblich, dass man vor einer Person durchgeht, die vor einem Regal steht und ihr die Sicht nimmt, wenn auch nur fuer einen kurzen Augenblick. Kann man sonst nirgends durch, dann sagt man in diesem Fall "excuse me", "gestatten sie bitte". Mit Beruehren oder nicht, hat das nichts zu tun. Das ist einfach amerikanische Etikette.  

Oder jemand laesst einen Handschuh fallen, dann ruft man nicht "Hello, Mister... sondern auch excuse me, Sir...

Ebenfalls um einen Frage einzuleiten, benutzt man "excuse me, ist this seat taken?"

Der Unterschied zwischen sorry und excuse me ist, dass man excuse me im Vorfeld benutzt. Auch im Sinne von "gestatten sie bitte" und sorry benutzt man im nachhinein um sich fuer etwas zu entschuldigen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Antje am 29.05.2006, 13:42 Uhr
Hallo Anoka,

das ist natürlich korrekt, was Du schreibst.... es läuft darauf raus: Betonung ist in diesem Fall einfach alles.

Ähem - ich muß dazu sagen, das "Excuse me" der Dame, der ich an die Hacken mit meinen Koffer gekommen bin, war eindeutig eins der Sorte: Was fällt Ihnen eigentlich ein... da hat auch mein "pardon" nichts mehr gerettet..... und in New York isses doppelt schlimm ;-)

Ich hab auch den Eindruck, in England wird seltener Sorry verwendet als in USA...

Viele Grüße

Antje
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 29.05.2006, 16:02 Uhr
Zitat
das ist natürlich korrekt, was Du schreibst.... es läuft darauf raus: Betonung ist in diesem Fall einfach alles.


Richtig, die Betonung machts. Aber die meisten Anwendungen von "excuse me", sind eigentlich neutral.

Zitat
Ähem - ich muß dazu sagen, das "Excuse me" der Dame, der ich an die Hacken mit meinen Koffer gekommen bin, war eindeutig eins der Sorte: Was fällt Ihnen eigentlich ein... da hat auch mein "pardon" nichts mehr gerettet..... und in New York isses doppelt schlimm  


Na ja, die Antwort mit "pardon" war halt nicht wirklich korrekt. Vielleicht ist das nicht gut ruebergekommen. "pardon me" ist auch etwas was man eher im Vorfeld benutzt oder wenn man etwas nicht verstanden hat. Als wirkliche Entschuldigung eignet es sich meiner Meinung nicht wirklich. Gerade wenn Du der Dame weg getan hast, waere ein "I'm terribly sorry, I apologize oder aehnliches angebracht gewesen.

Zitat

Ich hab auch den Eindruck, in England wird seltener Sorry verwendet als in USA...


Schwierig zu sagen. Sorry hoert man in den USA schon sehr oft. Auch dann, wenn es gar nichts zu entschuldigen gibt. z. B. The last bus left at 6, sorry.

Aber um nochmals auf "excuse me" im amerikanischen Alltag zurueckzukommen:

Zitat
Nervig hingegen fanden wir, dass man sich fast immer und überall für fast alles entschuldigt. Die "Krönung" war eine alte Dame bei WalMart, die ihren Einkaufswagen vor sich herschob und fast unentwegt "excuse me" brummelte, bei jeder noch so kleinen Berührung eines Menschen und scheinbar soagr bei Konatkt mit Regalen


Gut, vielleicht war die Dame etwas verwirrt.. :lol:

Aber ansonsten ist das die normale amerikanische Verhaltensweise. Man geht nicht zu nah an Leuten vorbei ohne "excuse me" zu sagen. In diesem Falle ist das aber keine Entschuldigung sondern, ein "gestatten sie bitte". Beruehrt man dabei jemanden, dann folgt tatsaechlich noch das "sorry".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: TheJerseyDevil am 29.05.2006, 20:43 Uhr
Ich zitiere mich hier mal selber aus meinem Reisetagebuch. Passiert ist das letzten Freitag auf der mittleren Bay Bridge bei SF:

Wir fuhren von unserem Hotel in Newark auf der östlichen Bay-Seite über die mittlere der drei Bay-Brücken nach Westen.
Die Überquerung der Brücke kostete $3, und als wir zur Bezahlung in der der Schlange standen, drängelte sich - so ganz untypisch für die USA - jemand vor uns dazwischen. Der Fahrer hatte sich falsch eingeordnet – die Reihe neben uns war für Fahrzeuge mit Bezahl-Chip bestimmt, unsere für Barzahler – und ich ließ ihn vor. Als ich an der Mautstelle war, streckte ich dem Kassierer $3 hin die dieser aber zurückwies, mit der Bemerkung, der Fahrer vor uns hätte für uns mit bezahlt und entschuldige sich für sein Vordrängeln, er habe sich falsch eingeordnet.

Ciao,
Stefan
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: America_Crazy am 29.05.2006, 22:42 Uhr
Zitat von: TheJerseyDevil
Wir fuhren von unserem Hotel in Newark auf der östlichen Bay-Seite über die mittlere der drei Bay-Brücken nach Westen.
Die Überquerung der Brücke kostete $3, und als wir zur Bezahlung in der der Schlange standen, drängelte sich - so ganz untypisch für die USA - jemand vor uns dazwischen. Der Fahrer hatte sich falsch eingeordnet – die Reihe neben uns war für Fahrzeuge mit Bezahl-Chip bestimmt, unsere für Barzahler – und ich ließ ihn vor. Als ich an der Mautstelle war, streckte ich dem Kassierer $3 hin die dieser aber zurückwies, mit der Bemerkung, der Fahrer vor uns hätte für uns mit bezahlt und entschuldige sich für sein Vordrängeln, er habe sich falsch eingeordnet.


Hallo Stefan,

Das ist wirklich eine sehr schöne Reiseimpression.  :D  Toll. Das gefällt mir richtig gut. Das mag nun ein wenig übertrieben sich anhören, aber das ist für mich auch Amerika. Das ist ein Grund wieso ich Amerika auch so liebe und schätze als Reiseland . Wir hatten schon diverse solcher Freundlichkeiten in den USA erlebt.  Deine Geschichte gefällt mir richtig gut!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.06.2006, 13:58 Uhr
Hallo,

ich finde auch, dass Amerikaner durchaus hilfsbereiter und freundlicher sind.
Und würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass man dies unbedingt verallgemeinern kann.

Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, überall bekommt man ein nettes Wort zu hören und kann einen unverbindlichen Small Talk führen, der einen die Zeit in einer Schlange verkürzt.

Ich habe auch noch nie so disziplinierte und geduldige Warteschlangen erlebt wie in den Staaten. Hier würde niemand auf die Idee kommen, sich einfach vorzudrängeln oder murrige Kommentare abzugeben, wie dies an deutschen Supermarktkassen eher üblich ist.

Wir waren einmal in einem Supermarkt Richtung Kasse unterwegs, hatten uns aber noch nicht in die Schlange eingereiht und berieten noch, ob wir auch alles gekauft haben, als uns ein freundlicher Amerikaner danach fragte, ob wir bereits in der Schlange standen (die ca. 5 m vor uns war). In Deutschland hätten sich unsere Mitbürger mit Sicherheit ohne ein Wort  an uns vorbeigedrängt oder noch geschimpft, dass wir den Weg versperren.

Ein anderes Erlebnis nach einer langen Reiseetappe in Montana. Wir steuern eine Picnic Area an, um unser Mittagessen zu Kochen.
Da wir lange gefahren sind, öffnen wir die Motorhaube, damit die Aggregate etwas abkühlen können.
Wir hatten noch keine Zeit, den Gaskocher aufzubauen und die Konserve zu öffnen, erkundigt sich schon der erste besorgte Amerikaner danach, ob wir Hilfe brauchen.
Brauchen wir nicht, vielen Dank.
Kurze Zeit später das nächste freundliche Hilfsangebot, nur unwesentlich später bereits die nächsten hilfsbereiten Reisenden. Die Familie war sogar extra vom Highway abgefahren, um uns bei unserer "Panne" beizustehen.
Wir haben dann schnell die Motorhaube geschlossen, sonst wäre wahrscheinlich noch ein Stau in der Picnic Area entstanden, bei so viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Das gleiche stelle man sich mal an einer deutschen Strasse vor - unvorstellbar!

Auch wenn vielleicht vieles nur Floskeln sind mit wenig Tiefgang, ich blicke lieber in lächelnde Gesichter und höre allemals lieber ein freundliches "Have a nice day", "How are you guys today" als gar keine Kommunikation.

Nach der Rückkehr von unseren USA-Reisen, kostet es mich jedesmal 1-2 Tage, bis ich mich wieder an die Reserviertheit in Deutschland gewöhnt habe.

Gruss
Kate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 16.06.2006, 14:23 Uhr
Hallo,
ich stimme aufgrund vielfältiger Erfahrungen zu, daß man im allgemeinen mit großer Freundlichkeit rechnen kann.
Dieser Aussage
Zitat von: Canyoncrawler
Und würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass man dies unbedingt verallgemeinern kann.
möchte ich allerdings deutlich widerprechen. Wie überall auf der Welt gibt es auch in den USA Ausnahmen, so habe ich vor allem im Umgriff der Navajo Nation (aber nicht nur dort) wiederholt mehr oder weniger stark ausgeprägte Formen von Desinteresse bis totaler Muffeligkeit erlebt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.06.2006, 14:49 Uhr
Hallo,

also gerade mit Angehörigen vom Stamm der Navajos habe ich einige nette Unterhaltungen geführt, z.B. in Tuba City, in Page. Ein Mittagessen bei Burger King bietet ungeahnte Kontaktmöglichkeiten.

Ich hatte es allerdings auch immer ziemlich leicht, mit den Navajos ins Gespräch zu kommen, da mein Freund gelegentlich damit hausieren geht, dass ich eine gut besuchte deutschsprachige Website über die amerik. Ureinwohner betreibe.

Sie finden es geradezu faszinierend, dass sich Leute im fernen Europa für ihre Geschichte und Vergangenheit interessieren.

Noch mehr habe ich diesen Effekt jedoch in der Blackfeet Reservation in Montana erlebt. Im Museum von Browning hatten wir gar eine Privatführung von einer jungen Piegan, nachdem ich sie zuvor durch ein paar spezielle Fragen aus der Reserve gelockt habe.
Und mit meinem Blackfeet-Nation T-Shirt hatten wir viele weitere nette Kontakte, z.b. mit dem Sheriff in East Glacier oder mit einer Angestellten in der Trading Post in Browning.

Uns wurde sogar der Besuch eines Blackfeet-Schamanen offeriert, der in Browning mit einer Deutschen verheiratet ist und die sich über jeden Besuch freuen würden.

Wenn die Natives merken, dass man sich für sie interessiert und sie respektiert, trifft man auch hier auf Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Aber zugegeben, am normalen Durchschnittstouristen interessiert die Navajos eher die Brieftasche, die er nach Möglichkeit am Antelope Canyon, am Monument Valley, Four Corners und entlang der Schmuckstände grosszügig öffnen soll.

Gruss
Kate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MisterB am 06.07.2006, 15:46 Uhr
Hi !

Zitat von: Canyoncrawler

Ich habe auch noch nie so disziplinierte und geduldige Warteschlangen erlebt wie in den Staaten.


Hm. Schon mal in England gewesen ? Das sind doch normal die mustergültigen Queue-Hinsteller. :-)

Zitat von: Canyoncrawler

als uns ein freundlicher Amerikaner danach fragte, ob wir bereits in der Schlange standen (die ca. 5 m vor uns war)


Ja. Das habe ich auch schon recht oft in USA ( in Kanada aber auch ) gehabt. Da wir meist zu zweit unterwegs sind, stellen wir uns ja nicht beide für das gleiche an. Da steht dann einer an und ich warte im Hintergrund so in der Gegend rum. Wie oft ich da schon angesprochen wurde mit der Frage ob man denn "queuen" ( bestimmt falsch geschrieben, ich weiss :-) ) würde, ist schon ne Wucht.

Zitat von: Canyoncrawler

Die Familie war sogar extra vom Highway abgefahren, um uns bei unserer "Panne" beizustehen.
Wir haben dann schnell die Motorhaube geschlossen, sonst wäre wahrscheinlich noch ein Stau in der Picnic Area entstanden, bei so viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.


Wo wir ja jetzt wieder beim pauschalisieren sind. Gerade eine solche Situation hatte ich zuletzt selbst. Ich hatte im Wald ein Tier anagefahren und stand mit kaputtem Auto am Straßenrand. Es haben sehr viele Leute angehalten, sich erkundigt ob alles OK ist und ihr Telefon angeboten zum Hilferufen.


Was mich meist eher in USA nervt wie übertriebene Freundlichkeit ist nach einer ganzen Zeit diese, wie soll ichs sagen, verhätschelung.
Am Anfang ist es ja ganz nett die ganze Zeit umsorgt zu werden, aber nach ner ganzen Zeit geht mir es persönlich immer ein wenig auf die Nerven. Beispiel : Auf allen erdenklichen Teilen stehen fette Anleitungen für Idioten drauf, überall wo die Gefahr besteht sich zu verlaufen ist alles für Idioten ausgeschildert und mein Favorit, der unvermeidliche und mehrmalige "hats-denn-geschmeckt-darfs-noch-was-sein-und-kann-ich-irgendwas-egal-was-für-sie-tun" - Besuch der Kellnerin im Restaurant ( während des Essens, nochmal während des Essens und nachher auch noch ) Mag jetzt ne persönliche Abneigung zu sowas sein, aber irgendwann wirds mir schon mal zuviel.

Gruß
Bernd
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 07.07.2006, 03:24 Uhr
Zitat von: MisterB

Was mich meist eher in USA nervt wie übertriebene Freundlichkeit ist nach einer ganzen Zeit diese, wie soll ichs sagen, verhätschelung.
Am Anfang ist es ja ganz nett die ganze Zeit umsorgt zu werden, aber nach ner ganzen Zeit geht mir es persönlich immer ein wenig auf die Nerven. Beispiel : Auf allen erdenklichen Teilen stehen fette Anleitungen für Idioten drauf, überall wo die Gefahr besteht sich zu verlaufen ist alles für Idioten ausgeschildert und mein Favorit, der unvermeidliche und mehrmalige "hats-denn-geschmeckt-darfs-noch-was-sein-und-kann-ich-irgendwas-egal-was-für-sie-tun" - Besuch der Kellnerin im Restaurant ( während des Essens, nochmal während des Essens und nachher auch noch ) Mag jetzt ne persönliche Abneigung zu sowas sein, aber irgendwann wirds mir schon mal zuviel.


Was die "uebertriebenen" Anleitungen, Warnhinweise etc. angeht, haengt das IMHO vor allem mit "liability" zusammen... will sagen, ist es nicht "fuer Idioten" ausgeschildert/erklaert/..., kann man (Firma, Park, Gaststaette oder wer-auch-immer auf "idiotensicher" verzichtet hat) schnell mal deswegen verklagt werden - z.T. empfindlich (Beispiele gibt's ja genug  :wink: ). Das wiederum haengt natuerlich mit dem amerikanischen "Rechts- und Gerichtssystem" zusammen - hat also mit "amerikanischer Freundlichkeit" im wesentlichen herzlich wenig zu tun  8)

Bzgl. "uebereifrige Bedienung" - andere Laender, andere Sitten... wie empfinden wohl die meisten Amerikaner das "Benehmen" des Bedienungspersonals in D, wo man fast jedesmal "ewig" warten muss, um ueberhaupt mal "zwischendurch" die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken...?  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 07.07.2006, 06:18 Uhr
Zitat
wie empfinden wohl die meisten Amerikaner das "Benehmen" des Bedienungspersonals in D, wo man fast jedesmal "ewig" warten muss, um ueberhaupt mal "zwischendurch" die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken...?


Zum Glück passiert es nicht allzu oft, aber bisweilen wünsche ich mir auch als Deutscher in deutschen Lokalitäten, ich hätte ein Lasso mit ins Restaurant genommen (womit wir nahtlos zur Trinkgeld-Diskussion übergehen könnten :wink: ). Für Amerikaner dürfte das noch viel nerviger sein.

Ich empfand es in den USA als sehr angenehm, daß ich schnell und freundlich bedient wurde. Und ob die Freundlichkeit nun echt war oder nur zum Beruf dazugehört - besser als Desinteresse seitens des Personals ist es allemal.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 07.07.2006, 09:19 Uhr
Ich finde die Art der (meisten) amerikanischen KellnerInnen sehr angenehm.
Vergleiche sind immer eine heikle Sache, da es hier in D schließlich auch, und nicht unbedingt selten, nette Bedienungen gibt.

Aber die herzliche Art sehr vieler KellnerInnen drüben mag ich sehr und ich freue mich jetzt schon auf die Frage, die häufiger kommt, nämlich "Where are you guys from?"

Auf meine Frage, ob es Bier gibt, hat mal eine Kellnerin lächelnd geantwortet, dass sie sich jetzt sofort mit mir zusammen hinsetzen und eins mittrinken würde, wenn es welches gäbe.

Wenn Kinder dabei sind, ist es häufig noch herzlicher. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft unsere Kinder schon sweetie oder sweat heart genannt und besonders freundlich behandelt wurden. Und wie oft wir antworten mussten, dass es keine Zwillinge seien, dass sie durchaus nicht immer sooo lieb sind und so weiter.

Was das excuse me im Supermarkt betrifft, so habe ich mich unmittelbar nach einer USA Reise schon öfter dabei ertappt, dass es mir auch in D auf der Zunge liegt. Ob im Flughafengedrängel oder in den nächsten Tagen beim Einkaufen. Scheint ansteckend zu sein ...  :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: KarinaNYC am 07.07.2006, 11:22 Uhr
Zitat von: Kauschthaus
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft unsere Kinder schon sweetie oder sweat heart genannt und besonders freundlich behandelt wurden.


Ich finds auch immer nett wenn man gefragt wird "More coffee honey?"  :D

Auf unserem Flug (US Air) von Boston nach Philly hatte ich eine Flugbegleiterin (die war SEHR kurz vor der Rente :wink: ) angesprochen, ob wir unseren Anschlussflug noch bekommen, weil wir so Verspätung hatten. Sie beruhigte mich und meinte, das wir das schaffen. Beim Aussteigen rief sie mir auch noch hinterher "Sweetheart you`ll reach your plane..."  :D

Ich find die Art der Amerikaner einfach nur TOLL!!!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: KansasGirl am 08.07.2006, 03:20 Uhr
mitlerweile fällt mir die freundlichkeit gar nicht mehr so auf, aber so bald ich mal in dtl. bin merke ich den unterschied.
ich finde es meist angenehm, dass die leute so freundlich sind, auch wenn es einem ab und zu auf die nerven gehen kann. auch das man selbst immer so nett sein muss. ich arbeite zur zeit in einem leasing office eines apartmentkomplexes und da muss man immer extra freundlich und have a nice day und so weiter sein, und das fällt mir immer noch etwas schwer, zu wisse wann ich jetzt was genau sage.

was ich immer noch nicht kann, dazu muss man wahrscheinlich trainierter amerikaner sein "Yes Sir oder "Yes Ma'm" - mein mann ist fantastisch darin (na ja 4 jahre navy), aber ich bekomme das einfach nicht über die lippen.

wenn eine nation noch öfter sorry sagt, dann sind es die briten. da fährt man jemanden mit dem einkaufswagen über den fuß und die person sagt sorry - so nach dem motto sorry, dass ich meinen fuß dort hatte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: GreyWolf am 08.07.2006, 07:12 Uhr
Zitat von: Canyoncrawler
Wir waren einmal in einem Supermarkt Richtung Kasse unterwegs, hatten uns aber noch nicht in die Schlange eingereiht und berieten noch, ob wir auch alles gekauft haben, als uns ein freundlicher Amerikaner danach fragte, ob wir bereits in der Schlange standen (die ca. 5 m vor uns war). In Deutschland hätten sich unsere Mitbürger mit Sicherheit ohne ein Wort  an uns vorbeigedrängt oder noch geschimpft, dass wir den Weg versperren.


Typische Situation in Deutschland:
Vor mir stand an der Supermarktkasse eine Frau. Als wir uns weiter vorbewegen, ruft sie plötzlich: "Ja, hier is schneller" und prompt kommt ihr Mann von der Kasse nebenan mit einem bis oben vollgepackten Einkaufswagen und drängelt sich vor uns.....

Gerade im deutschen Supermarkt vermisse ich das dauernde "Excuse me". Das ist wirklich nett und bedeutet ja auch letztlich mehr: "Vorsicht bitte, ich muss mal durch". Bei uns in Mecklenburg gibt es in dieser Situation allenfalls hasserfüllte Blicke oder ein freundliches "Auf die Fresse, Altä?" :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 15:45 Uhr
Hallo,
ich war 89 Tage in den USA,am Anfang war ich etwas irritiert
aber wenn man sich mal an die extreme Freundlichkeit
gewöhnt hat ist es einfach toll.
Folgende Situation: Ich glaube NYC,ein Rollstuhl an der Haltestelle.
Bus hält lässt Rampe runter,Mann fährt rein,kurzes Gespräch
offensichtlich verkehrter Bus,Mann wieder raus.Das ganze ca.
5 Min.keiner murrt,ich habe nur so bei mir gedacht,
das gleiche in Berlin,die hätten den Busfahrer "gelyncht"
Und das zog sich in der Art durch meine ganze Reise.
So sind sie eben,einfach toll.
Gruss Renate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 02.08.2006, 16:09 Uhr
Mal ganz ehrlich...das was ihr hier als amerikanische besondere Freundlichkeit hervorhebt...sollte das nicht Standard  sein?????
Ist es dann nicht so ,das Deutsche besonders unfreundlich,muerrisch,steif,meckernd,hetzend sind?

Ich finde es erstaunlich das die sogenannte Freundlichkeit der Amis hier so hervorgehoben wird....das sollte doch nun wirklich normal sein.

Gruss

Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 20:36 Uhr
Zitat von: missy



Ich finde es erstaunlich das die sogenannte Freundlichkeit der Amis hier so hervorgehoben wird....das sollte doch nun wirklich normal sein.

Gruss

Missy
@ Missy,es waere schoen wenn es ueberall normal
waere.Aber weil es bei uns nicht der Normalfall ist,deswegen
faellt es uns ja besonders auf wenn die Leute freundlich sind.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 02.08.2006, 20:43 Uhr
Zitat von: Sammy06
.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate


Was bitte ist an dem Wort unfreundlich??? :wink:

Das ist doch nun wirklich mehr eine liebevolle Abkürzung!

Das ist nun wirklich etwas hergeholt!  :wink:

Ich liebe zum Beispiel bestimmte Ami-Schlitten, und das meine ich bestimmt nicht unfreundlich!  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 02.08.2006, 20:58 Uhr
Zitat von: Sammy06
Zitat von: missy



Ich finde es erstaunlich das die sogenannte Freundlichkeit der Amis hier so hervorgehoben wird....das sollte doch nun wirklich normal sein.

Gruss

Missy
@ Missy,es waere schoen wenn es ueberall normal
waere.Aber weil es bei uns nicht der Normalfall ist,deswegen
faellt es uns ja besonders auf wenn die Leute freundlich sind.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate



Grundguetiger...wo haste das denn nun her??

Das kommt davon wenn man zuviel in ein Wort hineininterpretiert.....

Wenn hier jemand nix gegen AMI'S hat,dann bin auf jeden Fall ich das!!!
Ich lebe seit 8 Jahren in den USA und bin gerad im Prozess die US Staatsbuergerschaft anzunehmen.

Mein Ex-Mann ist Ami,die Schwiegis sind Amis,saemtliche Familienangehoerige hier und Freunde sind Amis,meine Katze ist Ami,mein Auto ist Ami,mein Arbeitgeber ist Ami,meine Kollegen sind Amis....mein Liebster ist Ami.....soll ich weitermachen?????


Gruss

Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: emmipiel am 02.08.2006, 21:03 Uhr
Zitat von: Sammy06
Zitat von: missy



Ich finde es erstaunlich das die sogenannte Freundlichkeit der Amis hier so hervorgehoben wird....das sollte doch nun wirklich normal sein.

Gruss

Missy
@ Missy,es waere schoen wenn es ueberall normal
waere.Aber weil es bei uns nicht der Normalfall ist,deswegen
faellt es uns ja besonders auf wenn die Leute freundlich sind.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate


Hallo Renate,

zufällig ist missy ein Ami und ich finde es nicht abwertend, ich fahre auch nicht in die United States of America sondern nach usa (klein, da zusammengesprochen).

@missy

mir sind viele freundliche Amis aufgefallen, stehst du hier in D an einer Kreuzung mit einem Stadtplan, interessiert das keine S..., in Chicago wurden wir sofort angesprochen und es wurde uns Hilfe angeboten.

Von unserer abenteulichen Busfahrt in ein Viertel, bei dem wir die falsche Hautfarbe hatten und von einer schwarzen mitgenommen wurden ganz zu schweigen.

Fand ich klasse. Einmal haben wir im RV haben wir einen Fotostopp gemacht und hinter uns hielten zwei Fahrzeuge, die dachten wir hätten eine Panne, man war das peinlich Touris die eine Foto machen wollten keine Panne.

Ich finde es erwähnenswert, da es hier nicht so vorkommt. Ich vergleiche das oft mit einer Grundfreundlichkeit, vielleicht auch subjektiv, weil man in Urlaub ist, aber auf jeden Fall sehr angenehm.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 02.08.2006, 21:09 Uhr
Zitat von: emmipiel
Zitat von: Sammy06
Zitat von: missy



Ich finde es erstaunlich das die sogenannte Freundlichkeit der Amis hier so hervorgehoben wird....das sollte doch nun wirklich normal sein.

Gruss

Missy
@ Missy,es waere schoen wenn es ueberall normal
waere.Aber weil es bei uns nicht der Normalfall ist,deswegen
faellt es uns ja besonders auf wenn die Leute freundlich sind.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate


Hallo Renate,

zufällig ist missy ein Ami und ich finde es nicht abwertend, ich fahre auch nicht in die United States of America sondern nach usa (klein, da zusammengesprochen).

@missy

mir sind viele freundliche Amis aufgefallen, stehst du hier in D an einer Kreuzung mit einem Stadtplan, interessiert das keine S..., in Chicago wurden wir sofort angesprochen und es wurde uns Hilfe angeboten.

Von unserer abenteulichen Busfahrt in ein Viertel, bei dem wir die falsche Hautfarbe hatten und von einer schwarzen mitgenommen wurden ganz zu schweigen.

Fand ich klasse. Einmal haben wir im RV haben wir einen Fotostopp gemacht und hinter uns hielten zwei Fahrzeuge, die dachten wir hätten eine Panne, man war das peinlich Touris die eine Foto machen wollten keine Panne.

Ich finde es erwähnenswert, da es hier nicht so vorkommt. Ich vergleiche das oft mit einer Grundfreundlichkeit, vielleicht auch subjektiv, weil man in Urlaub ist, aber auf jeden Fall sehr angenehm.




Aehm...nee...noch bin ich kein Ami 8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 21:12 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
Zitat von: Sammy06
.
Schon in Deinem Wort "Amis" klingt eine Unfreundlichkeit mit.
Gruss Renate


 

Ich liebe zum Beispiel bestimmte Ami-Schlitten, und das meine ich bestimmt nicht unfreundlich!  8)
@ Crimson Tide,das mit dem
Ami-Schlitten ist ganz was anderes.Du bist vermutlich wesentlich
juenger als ich,aber ich habe von meiner Mutter immer gehoert,
lass dich nicht mit einem " Ami " ein,und das war nicht freundlich
gemeint.Auch in der linken Szene ist das Wort negativ besetzt.
Gruss Renate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 02.08.2006, 21:23 Uhr
Mit geht es so wie Sammy06. Fuer mich ist das Wort "Ami" auch eher negativ behaftet und ich versuche es, wenn Personen gemeint sind, nicht zu verwenden. Wobei ich jetzt natuerlich nicht davon ausgehe, dass "Ami" immer negativ gemeint ist. Da schaue ich natuerlich auch auf den Inhalt, denn Ami-Schlitten habe ich auch schon gesagt.  :wink:

Aber leider ist es so, dass man das Wort "Ami" bei uns oefters im Negativen hoert und mittlerweile es doch wohl eher eine negative Konnotation hat.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 21:45 Uhr
@ Anoka  
    DANKE  Gruss Renate
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 02.08.2006, 22:05 Uhr
Ich hab keine ahnung warum das Wort 'Ami' negativ besetzt sein sollte.

Dieses 'lass dich nicht mit einem Ami ein' waere sicherlich genauso negativ wenn gesagt wuerde 'lass dich nicht mit einem Amerikaner ein'.

(Wobei ich auch davon ausgehe ,das mit dieser Aussage 'amerikanische Soldaten gemeint sind...und nicht 'normale Amerikaner'.)

Ich weiss schon,was mit dieser amerikanische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gemeint ist....the fact that somebody goes 'out of their way' to help ...etwas was man in Deutschland nur ganz selten findet.

Warum ist das so??


Mir ist es aufgefallen als ich gerade eine Weile in den Staaten war,wie schnell die Deutschen(verallgemeinert) meckern,miesepeterisch sind und in Allem immer sofort das Negative sehen.
Ist das Erziehungssache oder irgendein deutsches Gen ,fuer das wir nix koennen?

Ich sehe es halt inzwischen umgekehrt...die Amerikaner 8) sind normal,und die Deutschen unfreundlich.

Sorry an alle Deutschen,die ich damit offended habe...ich will noch mal ausdruecklich betonen,das ich das stark verallgemeinert habe und ich niemanden hier direkt aus dem Forum gemeint habe.....wobei ich auch schon ab und zu 'deutsche' Tendenzen finde....ich gebs zu :D .
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 02.08.2006, 22:33 Uhr
Zitat
Ich hab keine ahnung warum das Wort 'Ami' negativ besetzt sein sollte.


Weil heute bei Verwendung dieses Wortes praktisch immer ein negativer Unterton mitschwingt. Jedenfalls so wie das Wort in D/CH/A oft verwendet wird. Ich denke, dass Du das in den USA halt viel weniger mitbekommst und fuer Dich das Wort Ami noch voellig neutral ist. Benutzt Du das Wort denn auch im englischen?  

Die Sprache ist nun mal dem Wandel der Zeit unterworfen und die Bedeutungen und Konnotationen verschiedener Woerter aendern sich. In den 60ern hatte das Wort "gay" ja auch eine andere Bedeutung. Ebenso wurden Schwarze "negro" und Schlimmeres genannt. Niemand dachte sich etwas dabei, das hat sich aber mit der Zeit eben auch veraendert.

Es kommt auch immer darauf an, wie stark man auf solche Sache sensibilisiert ist. Fuer mich ist Ami mittlerweile ein Grenzfall.  


Zitat
.....wobei ich auch schon ab und zu 'deutsche' Tendenzen finde....ich gebs zu


Ja, Du hast Dir das Vergleichen noch nicht abgewoehnt.  :lol:  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: emmipiel am 03.08.2006, 01:38 Uhr
Zitat von: missy



Aehm...nee...noch bin ich kein Ami 8)


Das ist doch nur noch formsache gell?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 03.08.2006, 07:49 Uhr
Zitat von: Anoka
Mit geht es so wie Sammy06. Fuer mich ist das Wort "Ami" auch eher negativ behaftet und ich versuche es, wenn Personen gemeint sind, nicht zu verwenden. Wobei ich jetzt natuerlich nicht davon ausgehe, dass "Ami" immer negativ gemeint ist. Da schaue ich natuerlich auch auf den Inhalt, denn Ami-Schlitten habe ich auch schon gesagt.  :wink:

Aber leider ist es so, dass man das Wort "Ami" bei uns oefters im Negativen hoert und mittlerweile es doch wohl eher eine negative Konnotation hat.


Fuer mich persoenlich ist "Ami" ein Begriff der deutschen "Umgangssprache"... im amerikanischen Sprachgebrauch existiert diese "Abkuerzung" (und nix anderes ist es in meinen Augen - aehnlich wie "Trabant" ja auch fast immer als "Trabbi" bezeichnet wurde/wird) m.W. ueberhaupt nicht. Angesichts des - was man so hoert  :oops:  - augenscheinlich momentan vorherrschenden (?) Anti-Amerikanismus in D koennte man es demzufolge schon irgendwo als "negativ bewertend" auffassen... Wobei ich persoenlich aber auch (auf deutsch, natuerlich) freizuegig "Ami" verwende - und das ist alles andere als abwertend gemeint, sondern meist lediglich aus "Bequemlichkeit" heraus - womit ich selbst dann wohl das "negative Element" waere...  :lol:

Zitat von: missy
Ich weiss schon,was mit dieser amerikanische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gemeint ist....the fact that somebody goes 'out of their way' to help ...etwas was man in Deutschland nur ganz selten findet.
 


Ging es nicht eigentlich mehr um "amerikanische Freundlichkeit - oberflaechlich oder nicht"? :wink:  "People going out of their way to help you" gibt's auch ausserhalb USA zur Genuege... insbesondere Lateinamerika, aber auch Australien kann ich z.B aus eigener Erfahrung nennen 8) Und auch in D kann das mehr als nur "ganz selten" vorkommen (sollte doch schliesslich genug Leute geben, die ihre positiven Auslandserfahrungen diesbezueglich auch im Inland umsetzen... oder?  :wink: )
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 03.08.2006, 12:43 Uhr
Zitat von: emmipiel

... stehst du hier in D an einer Kreuzung mit einem Stadtplan, interessiert das keine S...,

Dann würden Hundertausende WM-Gäste noch immer in D herumirren und unsere Wirtschaft stärken.  :D  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 03.08.2006, 13:00 Uhr
Zitat von: Heinz
Dann würden Hundertausende WM-Gäste noch immer in D herumirren und unsere Wirtschaft stärken.  :D  :wink:

... oder sie stehen noch am Flughafenschalter an, weil sich die unfreundlichen Deutschen immer vordrängeln  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 03.08.2006, 14:35 Uhr
Zitat von: Anoka
Mit geht es so wie Sammy06. Fuer mich ist das Wort "Ami" auch eher negativ behaftet und ich versuche es, wenn Personen gemeint sind, nicht zu verwenden. Wobei ich jetzt natuerlich nicht davon ausgehe, dass "Ami" immer negativ gemeint ist. Da schaue ich natuerlich auch auf den Inhalt, denn Ami-Schlitten habe ich auch schon gesagt.  :wink:

Aber leider ist es so, dass man das Wort "Ami" bei uns oefters im Negativen hoert und mittlerweile es doch wohl eher eine negative Konnotation hat.


Das empfinde ich subjektiv ganz genauso. Wahrscheinlich deshalb, weil es kein Wort aus dem Sprachgebrauch, der Leute, die man damit umschreibt, ist, sondern eigentlich ausschließlich aus den deutschsprachigen Quellen kommt. Es hat schon einen gewissen abwertenden, herablassenden Touch. Auch wenn es sicher nicht immer so gemeint ist.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 03.08.2006, 14:47 Uhr
Okay also wieder zurueck zur obeflaechlichen Freundlichkeit der Amis....ich hatte nur ueber Hillfsbereitschaft was dazugeschrieben ,weil hier ja auch einige Sachen von anderen geschrieben worden.

Ich bin der Meinung ,das diese negativ besetzte Wertung 'oberflaechlich' eben genau der Haken ist.
Nur die Deutschen ,die anscheinend in allem und jedem 'die Tiefe' suchen bringen diese 'Oberflaechlichkeit' zur Sprache.
Fuer mich klingt das wie eine lahme Entschuldigung dafuer ,das wir deutschen,zwar nicht zu allem und jedem sofort freundlich sind,aber wenn man uns erstmal kennengelernt hat wir sehr intensive und tiefgehende Freundschaften pflegen....

Ich finde es ziemlich amuesant wenn Deutsche aus ihrem Urlaub wiederkommen und sich ueber die amerikanische Freundlichkeit aufregen...eben nach dem Motto "Die sind ja nur freundlich,aber da steckt nix dahinter"...muss denn immer was dahinter stecken?

Mir ist es lieber wenn ich nett gegruesst werde,beim Einkaufen ,am Telefon,vorm Fahrstuhl,von Wildfremden,als wenn ich meinen Blick senke und bloss nicht angesprochen werden will.

Ein amerikanischer Freund von mir kam mich zum ersten Mal vor Jahren in DE besuchen....ich wohnte in einem Hochhaus und wir mussten oft auf den Fahrstuhl warten...manchmal standen bis zu 10 Leute davor und keiner sagte was.....mein Freund nahm mich irgendwann beiseite und fragte mich ziemlich entsetzt was denn mit uns los sei,das wir uns noch nicht mal gruessen ,wenn wir da so rumstehen und warten....er wuerde das als extrem 'rude' empfinden.

Tja...was soll man dazu schon sagen?
Mir wars peinlich und ich konnte eben nur sagen....'Das ist hier halt so'. :shock:

Gruss

Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 03.08.2006, 15:30 Uhr
Zitat von: missy
Tja...was soll man dazu schon sagen?
Mir wars peinlich und ich konnte eben nur sagen....'Das ist hier halt so'. :shock:

Es ist hier eben so üblich, was ist denn schon dabei?  :?  Dafür klatschen die einen Deutschen, wenn sie mit LTU auf Mallorca landen, die anderen Deutschen finden wiederum das peinlich.  :roll:

Wenn die Amis klatschen würden und die Deutschen nicht, würde wieder die amerikanische Freundlichkeit bejubelt.  :idea:

Lasst die Völker doch so, wie sie sind, solange sie niemandem mit ihrem Verhalten schaden. Ich finde die "amerikanische Freundlichkeit" wohltuend. Aber dieser Teil ihrer Lebensart muss doch nicht gleich wieder weltumspannend sein, nur weil es dort Sitte ist. Übrigens längst, längst, längst nicht alle machen in Amerika bei dieser Sitte mit; da gibt es genauso Stoffel wie hier und überall woanders auf der Welt.
OT
Aber hier geht es ja um "Amerikanische Freundlichkeit" und nicht um "Amerikanische Stoffeligkeit", die ich (Gott sei Dank  :wink:  ) auch schon reichlich oft erleben durfte. Sonst bestünde das amerikanische Volk wirklich nur aus den "Guten" und ich würde hier nur noch mit gesenktem Haupt herumlaufen und mich grämen, ein stoffeliger Deutscher zu sein. Da hülfe dann wirklich nur noch Auswandern, damit ich die Chance habe, ein besserer Mensch zu werden. :shock:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: esmeralda am 11.08.2006, 18:53 Uhr
Sowenig, wies DEN Deutschen, DEN Schweizer, DEN Oesterreicher gibt, so wenig gibts auch DEN Amerikaner.
Wir haben von interessanten Gesprächen und guten Tipps in Bars und an Tankstellen bis zur Tussi, welche nicht mal ihr privates Telefongespräch unterbrach, während wir bei ihr ein T-Shirt bezahlten, so ziemlich alles erlebt. Genau wie hier in der Schweiz.

Interessant hingegen ist die Betrachtung vom Verhalten amerikanischer Touristen hier in Europa. Als im öffentlichen Verkehr Tätiger weiss ich wovon ich spreche. Diese Touristen sind oft dermassen schlecht vorbereitet, dass sie nicht wissen, dass sie in der Schweiz und nicht in Schweden sind. Wenn sie tatsächlich bemerkt haben sollten, dass hier nicht Englisch sondern Deutsch gesprochen wird, so wird dann allerdings sofort angenommen, dass die Ansprechperson Englisch versteht und spricht. Hier ist eine gewisse Arroganz festzustellen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: CWR am 12.08.2006, 02:43 Uhr
Zitat von: esmeralda
Diese Touristen sind oft dermassen schlecht vorbereitet, dass sie nicht wissen, dass sie in der Schweiz und nicht in Schweden sind.

Diese Verwechslung gibt es allerdings nicht nur bei den Touristen, sondern auch hier in den USA hoer ich das immer wieder, dass Switzerland und Sweden entweder vertauscht oder als dasselbe Land angesehen werden..... :shock:

(Ist mir ja fast peinlich zuzugeben, aber selbst mein Mann dachte das zuerst  :roll: )
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 21.08.2006, 15:34 Uhr
Hi!    :D

ich möchte euch folgende Begebenheit schildern:
Vor etwa drei Jahren waren wir in Viktoria/BC und besuchten einen T-Shirt laden. Als wir unsere T-Shirts ausgesucht hatten und an die Kasse gingen, sprach uns der junge VerKäufer (ca. 25-30 Jahre) an . Er fragte uns , woher komt ihr? usw. Es entstand ein kleines oberflächliches Gespräch. Das war ok.
Dann zückte der Verkäufer seine Visitenkarte und meinte, "sollten sie in Bedrängnis oder Not sein, rufen sie mich." Verwundert schauten wir ihn an. Das hatten wir noch nie erlebt! Wir probierten diese freundliche Einladung nicht aus.
zweite Begebenheit:
in Egenville/Kanada B&B gute Atmosphäre, nette Leute. Wir blieben länger als wir es vor hatten und verabschiedeten uns sehr herzlich. Wir hatten das Gefühl wir gehörten schon zur Familie. Wenigstens hatten sie es uns so spüren lassen.
Zwei Jahre später fuhren wir wieder nach Kanada in die Nähe von Egenville und wollten dort übernachten. Wir riefen erst an und erkundigten uns, ob sie etwas frei hätten usw. sie konnten sich an uns nicht mehr erinnern und sie vermieteten im Moment nicht ( auch unser Sohn mit Frau waren schon ein Jahr später dort, keine Erinnerung).
In LA und Las Vegas trafen wir auf sehr unfreundliche Menschen.
In Las Vegas hörte ich ein Gesrpäch zwischen einem Ostdeutschen und einer Amerikanerin am Pool. Leute, peinlich, peinlich!!!!

In Beatty vor dem Death Valley saß ich mit einer Amerikanerin im Wirlpool. Wir kamen über die vielen ausl. Mitarbeiter - Mexikaner - ins Gespräch. Sie sagte zu mir, "kein Problem, ich könnte hier nicht sitzen, wenn wir keine mexik. Hausdame hätten" usw. Es war ein nettes und offenes Gespräch. Mehr wollte ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht.

Ich könnte noch mehr Beispiele nennen und ihr würdet feststellen
"Es gibt solche und solche" in jedem Land.   :wink:
Ich hätte auch Beispiele parat, wo Deutsche in USA ( und anderen Ländern und natürlich im eigenen Land) sehr hilfsbereit, nett und zuvorkommend  sind  und natürlich auch die andere Seite ( wo wir uns schämten).
so, jetzt habe einen halben Roman geschrieben, obwohlich ich eine Neue in diesem Forum bin. Zufall!!!!! :P
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 21.08.2006, 17:18 Uhr
Zitat von: CWR
Zitat von: esmeralda
Diese Touristen sind oft dermassen schlecht vorbereitet, dass sie nicht wissen, dass sie in der Schweiz und nicht in Schweden sind.

Diese Verwechslung gibt es allerdings nicht nur bei den Touristen, sondern auch hier in den USA hoer ich das immer wieder, dass Switzerland und Sweden entweder vertauscht oder als dasselbe Land angesehen werden..... :shock:

(Ist mir ja fast peinlich zuzugeben, aber selbst mein Mann dachte das zuerst  :roll: )


Ja, solche gibt es tatsaechlich!

Auf der anderen Seite wurde ich von vielen Amerikanern gefragt, aus welcher schweizerischen Sprachregion ich stamme. Auch gab es welche, die Fragen ueber die direkte Demokratie und die Landsgemeinden stellten. Auch soche Amerikaner gibt es.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 21.08.2006, 17:27 Uhr
:P  HI!
Unser Sohn wurde gefragt, "Ob Hitler noch leben würde?"   :roll:  :!:  :!:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 21.08.2006, 17:42 Uhr
Zitat von: Uschi
:P  HI!
Unser Sohn wurde gefragt, "Ob Hitler noch leben würde?"   :roll:  :!:  :!:


Hier musst Du aber aufpassen, denn solche Fragen koennen, muessen aber nicht immer ernst gemeint sein. :wink:

Zum Beispiel kursiert in den USA der Witz ueber Neuschwanstein. Als Witz und um dem Ruf des ungebildeten Amerikaners gerecht zu werden, sollte man als Amerikaner laut ausrufen: " Oh look, it's built after the Cinderella Castle in Disneyland."

Satire ist halt sehr beliebt in den USA.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 21.08.2006, 18:19 Uhr
Viele deutsche sind immer wieder verwudnert dass man in USA auch Dressur reitet oder im englischen Sattel reitet... Weil da ja nur alle Western reiten. Da fragt man sich auch allen ernstes...

Auch lese ich viele Sachen darueber dass es in USA nicht so modern zugehen wuerde wie in Dland, und dass es keine modernen Staelle in USA geben wuerde wie in Dland, da fragt man sich auch allen ernstes....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 21.08.2006, 18:52 Uhr
:P  :P HI Anoka!
Danke für die Info!!! Wußte ich nicht!!!   :oops:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: atecki am 21.08.2006, 20:05 Uhr
Zitat von: CWR
Zitat von: esmeralda
Diese Touristen sind oft dermassen schlecht vorbereitet, dass sie nicht wissen, dass sie in der Schweiz und nicht in Schweden sind.

Diese Verwechslung gibt es allerdings nicht nur bei den Touristen, sondern auch hier in den USA hoer ich das immer wieder, dass Switzerland und Sweden entweder vertauscht oder als dasselbe Land angesehen werden..... :shock:

(Ist mir ja fast peinlich zuzugeben, aber selbst mein Mann dachte das zuerst  :roll: )


Hi,

was meinst Du, wie oft wir Österreicher (Austria) nach Australien umgesiedelt werden - ich habe schon T-Shirts gesehen, auf denen stand: We don't have kangoroos in Austria  :wink:

Allerdings darf man nicht vergessen, daß es in Europa schon sehr viele kleine und nicht soo bedeutende Staaten gibt - oder kennen wir alle Staaten der USA?? Wenn man einem Ami dann sagt, Mozart, Vienna, Salzburg oder Innsbruck, dann kann er schon häufiger was damit anfangen...

Grüße

Axel
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 30.08.2006, 21:52 Uhr
Ich persönlich glaube, daß die amerikanische "Oberflächlichkeit" eine deutsche Erfindung ist. Nirgens sonst hört man ähnliches.
Irgendwie beruht das auf einem latenten und unterschwelligen Komplex der Deutschen gegenüber den Amerikanern.

Auch die "Nation ohne Kultur" ist solch ein Auswuchs. Wo, bittschön, müssen denn die Kulturtempel subventioniert werden...? Hier bei uns, oder bei den angeblichen "Kulturbanausen"...? Ich frage mich recht häufig, wo die wirklichen Banausen leben...?

Nein, ich fühle mich wohl, wenn ich anonym am Strand oder auf einem Wanderweg freundlich gegrüßt werde, ebenso an der Tankstelle oder im Supermarkt.
Passiert mir hier in Europa recht selten, vielleicht noch in Großbritannien.

Ich bin sehr gern in den USA und werde auch bald wieder dort s

Oberflächlichkeit? Ich find`s teilweise peinlich, wie oft diese Floskel für irgendwelchen Unsinn herhalten muß.

Nix für ungut
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 31.08.2006, 00:47 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Ich persönlich glaube, daß die amerikanische "Oberflächlichkeit" eine deutsche Erfindung ist. Nirgens sonst hört man ähnliches.


Hmm, interessant...  :wink:  Versteh mich nicht falsch, ich sehe es sogar irgendwo aehnlich; allerdings denke ich, dass das was mit den unterschiedlichen Kulturen bzw. Umgangsformen/Gewohnheiten zu tun hat... In meinen Augen ist es eher eine "deutsche Empfindung", nicht "Erfindung"...   8) Daraus sollte man IMHO auch keinen "Vorwurf" drehen - ansonsten waer man selbst eigentlich auch nicht viel besser...  :wink:

Freundschaften werden hueben wie drueben nicht auf die Schnelle geschlossen; lediglich das "Vorfeld" ist etwas anders gestaltet. "Der Deutsche" haelt halt Fremden gegenueber eher erstmal die Distanz (z.B. auch durch die zweigeteilte Anrede "Du" oder "Sie" verkoerpert), "der Amerikaner" ist dagegen eher offen und redselig...

"Der Deutsche" ist irgendwo daran gewoehnt, dass eine "Freundlichkeit", wie sie "der Amerikaner" spontan zeigt, mehr bedeutet, als es tatsaechlich der Fall ist - und empfindet es als "oberflaechlich", wenn er merkt, dass es nicht so ist. Fuer Amerikaner ist dies jedoch selbstverstaendlich - und entsprechend werden umgekehrt "die Deutschen" als "abweisend" empfunden (schaut mal gelegentlich in US-Reisefuehrer fuer Deutschland...  :wink: ) Und natuerlich ist "der Amerikaner" auch meist ziemlich, ah, "ueberrascht", wenn "der Deutsche" mehr in die "Floskeln" hineininterpretiert, als darin enthalten ist... (wobei vermutlich die meisten trotzdem versuchen werden, gute Miene zum boesen Spiel zu machen...)

Welche "Art" man selbst letztlich bevorzugt, ist wohl Geschmackssache... mir persoenlich gefaellt der weitgehend nichtssagende, aber freundlich-lockere Umgang im Alltag hier - andere empfinden es als "aufgesetzt" und haetten es lieber "geradeheraus und ehrlich". Alles, was es letztlich jedoch ist, ist einfach "anders"... Und echte Freunde kann man hier genauso gut (oder schlecht) finden wie in D, nur gehoert da i.d.R. halt auch etwas mehr dazu - eben genau wie in Deutschland auch.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 31.08.2006, 01:49 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Ich persönlich glaube, daß die amerikanische "Oberflächlichkeit" eine deutsche Erfindung ist. Nirgens sonst hört man ähnliches.
Irgendwie beruht das auf einem latenten und unterschwelligen Komplex der Deutschen gegenüber den Amerikanern.


100% Zustimmung. Sehe ich wirklich absolut genauso. Im Prinzip sind Neid und Missgunst die Ursache dafuer, dass man von deutscher Seite stets versucht, Amerika im staendigen Vergleich zu Deutschland nicht sehr positiv dastehen zu lassen. Obwohl es gar keinen echten Grund fuer Vergleiche gibt bzw. die Deutschen gar nicht genoetigt sind, sich auf diese Weise "unter Wert zu verkaufen". Das Bestreben, das alles an der eigenen Kultur und den eigenen Umgangsformen gemessen und gewertet wird, ist aber nie zu verkennen. Und das ist m.E. fast ein Alleinstellungsmerkmal fuer Deutschland.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 31.08.2006, 04:46 Uhr
Zitat von: Andre
Im Prinzip sind Neid und Missgunst die Ursache dafuer, dass man von deutscher Seite stets versucht, Amerika im staendigen Vergleich zu Deutschland nicht sehr positiv dastehen zu lassen.


Sehe ich anders... ist aber natuerlich auch nur meine Meinung. Kenne genug Leute, auch in meiner eigenen Familie, die USA (momentan) eher negativ gegenueberstehen; dennoch kann ich da nix von "Neid" oder "Missgunst" sehen... das hat eher politische Gruende, mit denen ich z.T. selbst uebereinstimme, die aber nicht hierhergehoeren.
Zitat

Das Bestreben, das alles an der eigenen Kultur und den eigenen Umgangsformen gemessen und gewertet wird, ist aber nie zu verkennen. Und das ist m.E. fast ein Alleinstellungsmerkmal fuer Deutschland.


Auch das sehe ich anders... dass man "Fremdes" (erstmal) an den eigenen Masstaeben misst, ist m.E. "typisch menschlich"  :wink: Warum gelten z.B. "die Deutschen" als eher "unfreundlich"? Meiner Meinung nach nicht, weil sie es tatsaechlich sind, sondern eher, weil es halt von anderen mit anderen "Umgangsformen" (oder "Kenntnis" derselben) so empfunden wird...

IMHO ist die "amerikanische Freundlichkeit" genauso "echt" oder "oberflaechlich" wie die "deutsche Unfreundlichkeit" - in beiden Faellen steckt im Prinzip erstmal eher nix dahinter. Der Unterschied liegt halt darin, was man "gewohnt" ist und in wieweit man dieses Gewohnte "schaetzt" oder darin "verwurzelt ist" - dementsprechend positiv oder negativ wird man das jeweils andere beurteilen... nur verurteilen sollte man m.E. deswegen nicht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 31.08.2006, 08:03 Uhr
Hallo ratlady (what a nick :D )

wenn ich von "Neid" und "Mißgunst" spreche, meine ich eigentlich noch mehr... Beispiel: vielen Deutschen mißfällt, daß man einiges an "amerikanischem" übernommen hat, es aber gleichzeitig heftigst kritisiert
 In der Sprache werden übermäßig viele Anglizismen übernommen; Coca-Cola, Fast Food, Baseball Caps, Kaugummi etc etc. Um nur einiges zu nennen, stellvertretend für vieles andere.

Ich lese und höre vielfach: <was? in dieses Land kann man doch garnicht reisen, solange ein dschordsch dabbelju regiert>.
Selten habe ich soviel Albernes vernommen. Sicher, man sollte und muß eine eigene Meinung über Politik haben, sie auch bei Bedarf kritisieren. Dieses aber als Kriterium nehmen für einen Nichtbesuch der USA. :o

Nein nein, das ist subtiler Antiamerikanismus. Wie auch die angebliche "Oberflächlichkeit" und andere sogenannte "Unarten".

Letztlich wird JEDER seinen Amerikaner finden und sich bestätigt wissen, wie auch JEDER Amerikaner seinen Deutschen finden wird...

Seid gewiß, liebe Leute, es gibt auch viele viele andere. :wink:
Meistens ist es so: <wie ich in den Wald hineinrufe - so kommts auch wieder zurück>.

Meine Frau und ich hatten noch nie ernsthafte Probleme mit Amerikanern, weder bei der Immigration, noch sonstwo.
...noch nicht mal mit New Yorkern... :)

Gruß
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 31.08.2006, 10:15 Uhr
Sorry Andre :(

habe Dich natürlich mit einschließen "müssen", mache ich jetzt!
Ist mir ein wenig durch die Lappen gegangen. War nicht bös oder abwertend gemeint.

Deinen Einwurf kann auch ich nur 100% unterstützen!

In diesem Sinne
Viele Grüße von
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 31.08.2006, 11:36 Uhr
Hallo,
Zitat von: Andre
Das Bestreben, das alles an der eigenen Kultur und den eigenen Umgangsformen gemessen und gewertet wird, ist aber nie zu verkennen. Und das ist m.E. fast ein Alleinstellungsmerkmal fuer Deutschland.
auch wenn ich den Prämissen in vielen Punkten zustimme, dieser Aussage möchte ich jedoch heftig widersprechen. Z.B. in Fernost und in arabischen Ländern wird das Auftreten von Ausländern sehr wohl und oft genug ausschließlich an den dortigen eigenen Maßstäben gemessen. Nicht umsonst gibt es jede Menge Verhaltensratgeber für Geschäftsreisende in diese Regionen, weil nämlich schon viele Deals daran gescheitert sind, daß man nicht dortige Umgangsformen an den Tag gelegt hat.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Daniel am 31.08.2006, 12:15 Uhr
Da braucht man gar nicht unbedingt nach Fernost reisen, sondern nur zu unseren Nachbarn nach Frankreich. Dort wird z.B. mit einem unglaublichen Selbstverständnis davon ausgegangen, dass man französisch spricht, selbst in einem Touristenzentrum wie Euro Disney. Dagegen wird in Deutschland sehr wohl versucht, mit Touristen auf englisch zu reden und es ihnen damit leichter zu machen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HashBrown am 31.08.2006, 16:39 Uhr
Genauso ist es. Und man kann auch gerne mal in Nordamerika ausprobieren, wie es dort gehandhabt wird:
Man wird in vielen Teilen Quebecs sehr schnell feststellen, dass in Canada zwei Sprachen nebeneinander existieren. Allerdings werden diese Sprachen nicht unbedingt immer an den selben Orten gleichzeitig gesprochen.
Der zuweilen schon sehr aufdringliche Nationalismus (Aufschrift auf den Autokennzeichen: Je me souviens! = Ich erinnere mich!) der Quebecois zwingt auch nicht-frankophone Canadier drastisch dazu, sich anzupassen.
Es kann also keine Rede davon sein, dass die eigene Kultur als Bewertungsmassstab eine rein deutsche Eigenschaft ist.

Aber in einem möchte ich Andre schon Recht geben: Neid und Missgunst spricht aus vielen, die die USA nicht mögen. Dumpfester Anti-Amerikanismus, weil es an anderen Feindbildern mangelt und man dagegen gefahrlos hetzen kann.
Aber auch das ist nicht auf Deutsche beschränkt. Im Gegenteil, es gibt ganze Kulturkreise, in denen Anti-Amerikanismus geradezu Staatsdoktrin ist.

Und diesen Ländern ziehe ich allemal den angeblich oberflächlichen Ami vor. Deswegen: 100% USA!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Elmo am 31.08.2006, 18:33 Uhr
Das Thema ist ja ein echter Dauerbrenner. Da es mal wieder aufblüht, muss ich jetzt auch mal was dazu beisteuern..

Ich nenne mal zwei Beispiele aus dem Alltag:

1.Ich befand mich in einer Großstadt. Dort kannte mich nicht sonderlich gut aus und lief viel mit der Straßenkarte rum. Es hieß, die Bewohner seien sehr hilfsbereit und würden einem den Weg erklären, wenn man auch nur den Plan zückte.
Was passierte? Nichts!

2.Ich war einkaufen und hatte auf dem Weg zum Auto die Hände voll. Da fielen einige Sachen runter und eine wesentlich ältere Frau (dabei bin ich 24!) half mir, sie aufzuheben. Ich war ziemlich erstaunt..

Wo das passierte? In einer deutschen Großstadt etwa und einem amerikanischen Supermarkt? Nein! Nr.1 war in NYC und 2 zu Hause.
Es können auch in Deutschland solche Dinge passieren und dagegen in den USA nicht.
Aber es waren ja Einzelfälle. Generell fand ich den Umgang in Amerika als viel angenehmer. Als Deutscher muss man sich tatsächlich erst daran gewöhnen. Ich kann zwar nur von einer Urlaubserfahrung sprechen, aber ich würde sagen, auch wenn diese Freundlichkeit erstmal nichts bedeutet, bereitet sie doch schneller den Weg, die Leute intensiver kennenzulernen.
In Deutschland finde ich, dass man im Alltag zu distanziert ist. Wenn man Leute kennenlernen will, muss man schon spezielle Lokalitäten aufsuchen, z.B. einen Sportverein. Aber wenn es dann um´s Hobby geht, sind die Leute (nicht immer) viel offener und legen die Distanz schneller ab. Manchmal wirkt mir das, als hätten sie nur drauf gewartet, die "Fesseln der Gesellschaft" abzulegen.  :wink:

Ich muss selbst noch gestehen, dass man zu Hause zwar versucht, etwas von der Kultur, der Freundlichkeit mitzunehmen, aber Urlaub ist eben Urlaub und zu Hause ist zu Hause, und so passt man sich dann doch (leider) wieder an.

Zitat von: HashBrown
Und diesen Ländern ziehe ich allemal den angeblich oberflächlichen Ami vor. Deswegen: 100% USA!


No offense, aber wäre das nicht Anti-"andere Länder"?! Ich meine, logisch, andere anti-amerikanische Länder, wie z.B. der Iran, machen sich gerade sehr unbeliebt, aber was eine Regierung und einige fanatische Anhänger tun, ist ja nicht gleich ein Spiegelbild der ganzen Gesellschaft.
Andererseits werden deren Bürger geradezu zu dieser Einstellung "erzogen". Aber das ist wieder ein anderes Thema...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: HashBrown am 31.08.2006, 18:42 Uhr
Zitat von: Elmo

No offense, aber wäre das nicht Anti-"andere Länder"?!


Klar ist es das! Na und?
Ich muss nicht jeden mögen, folglich auch nicht jedes Land.

Aber die USA, die mag ich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 31.08.2006, 18:44 Uhr
Hallöchen :D
Ich denke, es liegt auch an mir, ob Menschen freundlich sind oder nicht. Versucht mal lächelnd durch die Straßen (aber ein echtes Lächeln). zu gehen.
Es klappt, ich habe es ausprobiert.  :P

So wie du die Welt ansiehst, wird sie weinen oder lachen.  :P
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Elmo am 31.08.2006, 19:01 Uhr
Zitat von: HashBrown

Klar ist es das! Na und?
Ich muss nicht jeden mögen, folglich auch nicht jedes Land.

Aber die USA, die mag ich.


Nein, natürlich man muss nicht jeden mögen, aber das bezieht sich doch auf Personen.
Ich würde es nicht sehr angenehm finden, wenn mir jemand im Ausland erzählt, wie scheiße er Deutschland und die Deutschen findet, weil sie doch für den 2.Weltkrieg verantwortlich (bitte als hypothetisches Beispiel verstehen!) sind. Was kann ich denn dafür? Das ist einfach nur ein grobe Verallgemeinerung, die meiner Meinung nach niemand verdient, ohne die Person näher zu kennen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 31.08.2006, 19:03 Uhr
Ich sage immer, das Vorurteile schnell zu Rassenhass fuehre, gerade solche wie sie in Dland anscheinend im moment von den Medien platt getreten sind.

Wer interesse hat, kann ihc hier gerne einmal die Vorurteile gegenueber den Deutschen auflisten, mal schauen wer sich hier gleich angegriffen fuehlt  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 31.08.2006, 19:53 Uhr
Warum soll ein anderer die auflisten???? :roll:



Fang du doch an :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 31.08.2006, 19:55 Uhr
Wie darf ich das jetzt verstehen? Haben dt. keine passenden Vorurteile?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 01.09.2006, 00:30 Uhr
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 01.09.2006, 01:45 Uhr
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.


Und wie darf man das bitte verstehen...? (bzw. ist das jetzt wirklich ernst gemeint - wenn ja, erklaer mal... steh naemlich echt grad auf'm Schlauch... was ist z.B. "unglaublich" und was ist "unverschaemt"? Und was heisst: "diese Deutsch-Amerikaner"?) :kratzen:

@taiger.wutz -

ich glaube, wir haben evtl. auch einfach nur andere Auffassungen von "Neid" und "Missgunst"... "Neid" oder "Missgunst" waere fuer mich, wenn man es schlechtreden wuerde, weil man es selber nicht hat, aber gerne haette; bzw. wenn man es "den Amis" nicht goennt, dass sie es haben... also man es im Prinzip gut findet, aber nicht zugeben will. Kann aber natuerlich sein, dass das in einigen Faellen irgendwo "unterbewusst" tatsaechlich der Fall ist... darueber will ich mir aber kein Urteil erlauben  :wink:

Zitat
Ich lese und höre vielfach: <was? in dieses Land kann man doch garnicht reisen, solange ein dschordsch dabbelju regiert>.
Selten habe ich soviel Albernes vernommen. Sicher, man sollte und muß eine eigene Meinung über Politik haben, sie auch bei Bedarf kritisieren. Dieses aber als Kriterium nehmen für einen Nichtbesuch der USA.


Gebe ich Dir voellig recht, und genau das meinte ich ja - der momentane Anti-Amerikanismus on D ist in meinen Augen politisch motiviert (und von den Medien entsprechend geschuert). Genau deswegen denke ich ja auch, dass Neid und Missgunst eher eine untergeordnete Rolle spielen (wenn jemand ein Land "boykottiert", wie z.B. ja auch in USA mal gegen Aruba aufgerufen wurde, denke ich nicht, dass "Neid" da ein Faktor ist...) Es gab ja in D auch schon mal Zeiten, in denen "alles USA" total in und hip war...  :wink:

Zitat
Nein nein, das ist subtiler Antiamerikanismus. Wie auch die angebliche "Oberflächlichkeit" und andere sogenannte "Unarten".


Hmmm... aber auch hier empfinden doch durchaus einige die "amerikanische Freundlichkeit" als eher oberflaechlich, und dennoch z.T. im Grossen und Ganzen eher angenehem... ich denke nicht, dass da ein (subtiler) Anti-Amerikanismus dahintersteckt... oder?  :?: Umgekehrt gibt's ja auch genuegend Beitraege, die die "deutsche Unfreundlichkeit" beschreiben... ist dass dann auch gleich "Anti-Deutsch" (oder/und "USA-Fanatismus")...? Wie gesagt, ich denke einfach, dass das ein "kulturbedingtes Empfinden" ist und daher keineswegs als "Anti-Amerikanisch" abgestempelt werden sollte... was andere "Unarten" angeht, weiss ich leider nicht, was genau Du meinst, aber z.T. ist da Kritik durchaus berechtigt (z.B. was das "Verschwenderische" angeht - wobei es aber auch da natuerlich Gegenbeispiele gibt)... auch das muss man in meinen Augen nicht gleich als "Anti-Amerika" verallgemeinern.

Wie gesagt, ich persoenlich denke immer noch, dass die "amerikanische Freundlichkeit" - und um die geht es hier ja schliesslich  :wink: - eher eine "Lebensform" ist und von Leuten mit anderem "kulturellen Hintergrund" - das muessen nicht nur Deutsche sein - einfach nur "falsch verstanden" wird... ganz ohne weiterreichende Hintergedanken oder boese Absichten  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 01.09.2006, 01:57 Uhr
Zitat von: ratlady
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.


Und wie darf man das bitte verstehen...? (bzw. ist das jetzt wirklich ernst gemeint - wenn ja, erklaer mal... steh naemlich echt grad auf'm Schlauch... was ist z.B. "unglaublich" und was ist "unverschaemt"? Und was heisst: "diese Deutsch-Amerikaner"?) :kratzen:

Ich wollte auch mal so eine undifferenzierte verallgemeinernde Behauptung los werden, mit der man nichts Konkretes anfangen kann. So wie du es im nachfolgenden Beispiel wieder tust.

Zitat von: ratlady

Gebe ich Dir voellig recht, und genau das meinte ich ja - der momentane Anti-Amerikanismus on D ist in meinen Augen politisch motiviert .

Wenn einem dieses und jenes an Amerika nicht gefällt oder sogar stinkt, ist das kein Antiamerikanismus. Wenn ich mit meiner Frau Streit habe, bin ich deswegen auch noch lange kein Frauenhasser.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 01.09.2006, 02:34 Uhr
Zitat von: Heinz

Ich wollte auch mal so eine undifferenzierte verallgemeinernde Behauptung los werden, mit der man nichts Konkretes anfangen kann. So wie du es im nachfolgenden Beispiel wieder tust.

Zitat von: ratlady

Gebe ich Dir voellig recht, und genau das meinte ich ja - der momentane Anti-Amerikanismus on D ist in meinen Augen politisch motiviert .

Wenn einem dieses und jenes an Amerika nicht gefällt oder sogar stinkt, ist das kein Antiamerikanismus. Wenn ich mit meiner Frau Streit habe, bin ich deswegen auch noch lange kein Frauenhasser.


Wo ist eigentlich Dein Problem? Nix anderes sage ich doch auch die ganze Zeit... Kritik ist eben NICHT gleich "Anti-Irgendwas"...  :roll: Und dass in D im Augenblick eine eher "anti-amerikanische" Stimmung herrscht, entnehme ich lediglich aus anderen postings - u.a. von "Deutsch-Deutschen"...! Und meine ach-so-nichtssagende Bemerkung war auf einen vorhergehenden post bezogen...  :!:

Wenn Du anderen "Verallgemeinerungen" zum Vorwurf machst, solltest Du Dich evtl. selbst auch etwas zurueckhalten...  :? (und gelegentlich auch mal genauer lesen...!)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 01.09.2006, 03:26 Uhr
Ich denke, unter Deutsch-Amerikaner meint der guteste Leute, gebuertige Deutsche, die nicht mehr die allgemeine dt. Meinung teilen, sondern, oh mein gott..., dland nicht mehr sooo dolle finden und die USA schoener zum leben.

Und dass man sich auch noch einfallen laesst, etwas negatives ueber die deutschen und Dland zu sagen, sprich vorurteile ebenfalls in den Raum zu stellen, wo man doch selber gebuertiger Deutscher ist, how dare of me  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephan_ am 01.09.2006, 07:56 Uhr
Zitat von: Uschi
Hallöchen :D
Ich denke, es liegt auch an mir, ob Menschen freundlich sind oder nicht. Versucht mal lächelnd durch die Straßen (aber ein echtes Lächeln). zu gehen.
Es klappt, ich habe es ausprobiert.  :P

So wie du die Welt ansiehst, wird sie weinen oder lachen.  :P


Aus meiner Sicht hat Uschi hier genau den Punkt getroffen. Über was wird hier diskutiert? Darüber wie Menschen miteinander umgehen.

Wenn 2 Menschen sich Mühe geben, wird für beide sicherlich ein angenehmes Erlebnis draus - das kann auch noch klappen, wenn sich nur einer Mühe gibt. Wenn es beiden egal ist, wie die Sache läuft, wird's halt nichts.

Die meisten Probleme ergeben sich aus der Konfrontation von ICH/WIR und DU/DIE ANDEREN.

Für mich als Schwaben ist jemand von Emden genauso fremd wie ein US-Bürger :-)

Wenn ich es schaffte, mit Angehörigen anderer Nationen genauso umzugehen wie mit dem Nachbarn bei mir um die Ecke, wäre das schon ein großer Vorteil - sicherlich wird das aber auch ein frommer Wunsch bleiben.

Von daher sagen all unsere Ideen, wie andere Menschen wohl so seien mehr über uns selbst als über andere.

stephan

Mann, bin ich heute wieder philosophisch :-)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 01.09.2006, 08:40 Uhr
Ich merke, dieses Thema ist ein gutes - wenn fair und human miteinander umgegangen wird und - es ist scheinbar wirklich ein Dauerbrenner.

Die Amerikaner und die USA polarisieren (und für viele ist das das gleiche...). Man kann es auf einen Nenner bringen:
Ist man den USA (Amerikanern) wohlgesonnen (warum auch immer), ist man auch etwas "großzügiger" in der Beurteilung mancher Situationen -
oder eben nicht!

Ich bin übrigens der Meinung, daß es schon viel länger einen (versteckten) Antiamerikanismus gibt (nicht nur in Deutschland) als es die Bush-Dynastie im Weißen Haus gibt.
Immer auch ein wenig Neid, gepaart mit der "kulturlosen" Lockerheit mancher Amerikaner usw usw.

Wir haben alle ein wenig recht, nur hat eben keiner von uns das Recht gepachtet!!! Wir dürfen alle unterschiedliche Meinungen haben, natürlich  auch die sogenannten Deutsch-Amerikaner...

...und am besten hat mir wirklich Uschi gefallen mit ihrem "Lächeln...".

Das kann ich voll unterschreiben. Aber, wie immer im Leben, das ist auch nur meine kleine subjektive Meinung.

Aber hierzu stehe ich:
I love America and the American people.

Viele liebe Grüße aus Hessen von
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: BettinaW am 01.09.2006, 11:52 Uhr
Zitat von: Uschi
Hallöchen :D
Ich denke, es liegt auch an mir, ob Menschen freundlich sind oder nicht. Versucht mal lächelnd durch die Straßen (aber ein echtes Lächeln). zu gehen.
Es klappt, ich habe es ausprobiert.  :P

So wie du die Welt ansiehst, wird sie weinen oder lachen.  :P


Hallo,

da kann ich Uschi nur zustimmen!!!  :abklatsch:
Genauso sehe ich das auch. (Sogar am Telefon klingt man gleich sympatischer wenn man lächelt.)

Habe heute morgen auf der Fahrt in die Arbeit ein Lied gehört das genau dies aussagt. Es ist zwar nicht immer so möglich, aber wie schon Charlie Chaplin gesagt hat: "Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlohrener Tag"!

Hier ist der Text des Liedes:

GIVE A LITTLE LOVE

Livin' in this crazy world so caught up in the confusion,
nothin' is makin' sense for me and you.
Maybe we can find a way, there's got to be a solution
how to make a brighter day, what do we do ?

We got to give a little love, have a little hope,
make this world a little better,
try a little more harder than before,
let's do what we can do together.
Ooh, we can really make it better, ooh, only if we try.

Got the worries on our minds, got the troubles on our shoulders,
sometimes it just seems so much what we got through.
But maybe if we take the time, time to understand each other,
we can learn to make it right, what do we do ?

We got to give a little love, have a little hope,...
ohh lalala - only if we try.

If everybody took somebody by the hand,
then maybe ev'ryone could learn to love and understand.
Ooh, we can really make it better, ooh, only if we try.

We got to give a little love, have a little hope,...
We got to give a little love, have a little hope,...
We got to give a little love, have a little hope,...

Schöne Grüße,
Bettina
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 01.09.2006, 12:59 Uhr
Zitat von: Stephan_
Zitat von: Uschi
Hallöchen :D
Wenn 2 Menschen sich Mühe geben, wird für beide sicherlich ein angenehmes Erlebnis draus - das kann auch noch klappen, wenn sich nur einer Mühe gibt. Wenn es beiden egal ist, wie die Sache läuft, wird's halt nichts.

Die meisten Probleme ergeben sich aus der Konfrontation von ICH/WIR und DU/DIE ANDEREN.

Für mich als Schwaben ist jemand von Emden genauso fremd wie ein US-Bürger :-)

Wenn ich es schaffte, mit Angehörigen anderer Nationen genauso umzugehen wie mit dem Nachbarn bei mir um die Ecke, wäre das schon ein großer Vorteil - sicherlich wird das aber auch ein frommer Wunsch bleiben.

Von daher sagen all unsere Ideen, wie andere Menschen wohl so seien mehr über uns selbst als über andere.

stephan

Mann, bin ich heute wieder philosophisch :-)




Hi stephan! Sehr schön geschrieben!!!! :D  :D
Genau so meinte ich es! Fangen wir zuerst bei uns an.
 Wenn ich manchmal höre und sehe wie Menschen sich echauffieren über Angelegenheiten, die in meinen Augen lächerlich sind, knurrig durch die Welt laufen und andere für ihre miese Laune verantwortlich machen, dann schüttele ich den Kopf. Jeder Mensch hat seinen Alltag mit Sorgen und Freuden, also nehmen wir uns nicht soooooooooo schrecklich wichtig. :roll:
Wie wollen wir Frieden auf der Welt stiften, wenn ich zu meinem Nächsten unfreundlich, grießgrämig und kleinlich bin?  :x Es beginnt alles erst bei meiner Person. :wink:
Das Feetback, was ich von meinem Gegenüber erhalte ( in den USA oder sonst wo auf der Welt) hat was mit meiner Ausstrahlung - mit meinem Code,  den ich aussende zutun.  :P

Es gibt Engländer, die ich im Urlaub auch ziemlich ausgelassen ( ungehobelt) empfunden habe, aber es sind nicht alle Engländer so. Ich kenne einige knatschende und unzufriedene Ostdeutsche, aber es  sind nicht alle Ostdeutschen so. Wenn ich natürlich mit einer vorgefassten Meinung an die einzelnen Menschengruppen herangehe, na ja, dann brauche ich mich auch nicht wundern, wenn mein Menschenbild im Kopf negativ ist. :x
Natürlich ist es schweirig, auch für mich, bei den vielen Bombenanschlägen usw. keine Vorurteile zu bekommen. Ich wehre mich aber ständig dagegen und ich denke, dass auch bestimmte Volksgruppen ihre positive Seite mehr herausstelllen sollten. :P
Gruß

 Ich könnte jetzt schreiben und schreiben, weil ich dieses Thema sehr interessant empfinde.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Andre am 01.09.2006, 14:32 Uhr
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.


Heinz' Problem ist, dass er Beitraege nicht nach deren Inhalt, sondern nach dem Wohnsitz bzw. der Herkunft des Verfassers bewertet. Im Prinzip tut er genau das, was hier bereits kritisch angesprochen wurde. Er vergleicht mit seinen persoenlichen moralischen und kulturellen Normen, mit seinem Wissensstand und seiner politoekonomischen Auffassung. An sich nichts schlechtes, wenn er jedoch auch andere Affassungen tolerieren koennte. Und hier liegt, wie bereits angesprochen, das eigentliche Problem. Alles, was seinem Deutschland-Amerika-Bild widerspricht ist fuer ihn inakzeptabel. Und dabei kategorisiert er jeden Beitragschreiber in ein von ihm gebildetes Schema.

Und "Deutsch-Amerikaner" ist in seinem Gedankenbild durchaus als Schimpfwort oder Abwertung zu verstehen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 15:15 Uhr
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.

100%ige Zustimmung. Merkwürdig ... obwohl einige ja schon Jahre in den USA leben, scheint die "amerikanische Freundlichkeit" noch nicht angekommen zu sein.

Wenn hier jemand ein Problem hat, sind es in den USA lebende Deutsche, die sich selber offenbar für etwas Besonderes halten. Sie können einfach nicht verstehen, dass es hier Leute gibt, die gern in Deutschland leben. Mir fällt wirklich nicht ein einziger Grund ein, warum ich auf Amis neidisch sein sollte. Ich empfinde eher ein bisschen Mitleid, wenn man sieht was ihr Präsident aus dem Land gemacht hat.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Volker G. am 01.09.2006, 15:22 Uhr
Was ich hier bei manchen Diskussionen vermisse ist wie von Andre angesprochen, die Toleranz gegenüber anderen Meinungen.
Warum kann nicht jeder damit Leben das es auch Leute mit anderen Meinungen gibt und man diese respektiert. Ihr haut euch gerade die ganzen Vorurteile um die Köpfe und beweist ihr damit nicht eine gewisse Engstirnigkeit :?:  :!:  :?:  :roll:

Ich verstehe diese ganze Deutsche - Deutsch-Amerikaner Diskussion die hier gerade aufkeimt gar nicht und btw ihr werdet hier gerade ziemlich persönlich, das hat man doch wirklich nicht nötig. Die Diskussion führt doch einfach zu nichts und mit Freundlichkeit hat sie ja auch nichts mehr zu tun!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 01.09.2006, 16:03 Uhr
Zitat von: Doc Snyder
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.

100%ige Zustimmung. Merkwürdig ... obwohl einige ja schon Jahre in den USA leben, scheint die "amerikanische Freundlichkeit" noch nicht angekommen zu sein.

Wenn hier jemand ein Problem hat, sind es in den USA lebende Deutsche, die sich selber offenbar für etwas Besonderes halten. Sie können einfach nicht verstehen, dass es hier Leute gibt, die gern in Deutschland leben. Mir fällt wirklich nicht ein einziger Grund ein, warum ich auf Amis neidisch sein sollte. Ich empfinde eher ein bisschen Mitleid, wenn man sieht was ihr Präsident aus dem Land gemacht hat.


Ich bin eine dieser 'Deutsch-Amerikaner ' und jep ich bin absolut der Meinung das ich was besonderes bin.
 :lol:
Ich kann es durchaus verstehn das Leute in Deutschland bleiben wollen oder auch bleiben muessen,und sich mit dem dortigen Leben arrangieren.
Seinen Lebensmittelpunkt zu versetzen ist noch nie einfach gewesen.
Meine gesamte Familie lebt in Deutschland und ich waere die letzte die versuchen wuerde,sie von einem tolleren Leben in den Staaten zu ueberzeugen.
Aber eins weiss ich...ich wuerde nie nie wieder zurueck nach Deutschland gehen,mir gefaellt mein Leben in den USA wesentlich besser.
Ich wache morgens auch nicht auf und gehe durch den Tag mit dem Gedanken was mein President so schreckliches mit diesem Land gemacht hat......Politik bestimmt nicht meinen Alltag. Insofern amuesiere ich mich eher ueber die Mitleidbekundungen.

Ansonsten stimme ich 100% mit ratlady ueberein...das Empfinden und die Wertvorstellungen beider Voelker sind grundverschieden.

Gruss Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 01.09.2006, 16:09 Uhr
Zitat
das Empfinden und die Wertvorstellungen beider Voelker sind grundverschieden.


Nun betont bitte nicht nur die Unterschiede!!! Es gibt genug Gemeinsames - da fallen mir auf Anhieb aber 100 Staaten ein, in denen Empfinden und die Wertvorstellungen im Vergleich zu Deutschland verschiedener sind als zwischen USA und Deutschland.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 16:24 Uhr
Zitat von: missy
Ich wache morgens auch nicht auf und gehe durch den Tag mit dem Gedanken was mein President so schreckliches mit diesem Land gemacht hat......Politik bestimmt nicht meinen Alltag. Insofern amuesiere ich mich eher ueber die Mitleidbekundungen.

Schön, dass du amüsiert bist, hab' dich aber gar nicht gemeint  :wink: . Ausländer sehen die Politik der Wahlheimat eh meist unkritisch. Angesprochen waren hauptsächlich gebürtige Amerikaner mit einem Mindestmaß an politischem Interesse.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 01.09.2006, 16:31 Uhr
Hmm ja und???

Ich meine wir reden doch ueber die USA und nicht ueber irgendwelche anderen Laender?

Sicher gibt es auch viele Uebereinstimmungen,allerdings ist meine persoenliche Meinung das man als Deutscher die Unterschiede unterschaetzt.
Ich habe 'frueher' ,als ich noch in Deutschland gewohnt habe ,irgendwie immer angenommen das das amerikanische Volk und das deutsche viel mehr Gemeinsamkeiten haette...ich rede jetzt nur mal sehr verallgemeinernd von der Mentalitaet,nicht Politik oder Witschaft.
In meinen Urlauben konnte ich zwar Unterschiede feststellen,aber erst als ich anfing hier zu leben,bemerkte ich teilweise gravierende Unterschiede in den Wertvorstellungen.
Fuer mich waren gerade die ersten Jahre hier sehr lernintensiv,und schliesslich musste ich auch noch versuchen meine deutschen Werte mit den amerikanischen Werten auszubalancieren.
Manche Werte habe ich komplett uebernommen,und da lasse ich mir auch nicht erzaehlen das ich meiner 'Heimat' untreu werde.
Es stimmt schon ,ich sehe nun vieles ganz anders als ich es noch vor vielen Jahren in DE gesehen habe,und das ist auch gut so....ich kann und will nicht an meinen deutschen Wurzeln festhalten,nur weil irgendjemand das von mir erwartet.

Anyways....yada yada yada....that's all folks :)



Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 01.09.2006, 16:40 Uhr
Zitat von: Doc Snyder
Zitat von: missy
Ich wache morgens auch nicht auf und gehe durch den Tag mit dem Gedanken was mein President so schreckliches mit diesem Land gemacht hat......Politik bestimmt nicht meinen Alltag. Insofern amuesiere ich mich eher ueber die Mitleidbekundungen.

Schön, dass du amüsiert bist, hab' dich aber gar nicht gemeint :wink: . Ausländer sehen die Politik der Wahlheimat eh meist unkritisch. Angesprochen waren hauptsächlich gebürtige Amerikaner mit einem Mindestmaß an politischem Interesse.


Ich fuehl mich aber angesprochen.

Wo hast du diese Weisheit her,das Auslaender der Politik des Gastlandes eher unkritisch gegenueberstehen???
Haste da mal nen link dafuer??

Aber genau das mein ich,diese ewige Politisierung.
Der normale Durchschnittsbuerger in den Staaten lebt sein Leben ohne GWB und wuerde mit absolutem Unverstaendniss auf so eine 'Mitleidsaussage' von Doc reagieren.


Gruss

Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 16:57 Uhr
Noch einmal:
Zitat von: Doc Snyder
hab' dich nicht gemeint ... angesprochen waren hauptsächlich gebürtige Amerikaner mit einem Mindestmaß an politischem Interesse.


Zitat von: missy
Der normale Durchschnittsbuerger in den Staaten lebt sein Leben ohne GWB und wuerde mit absolutem Unverstaendniss auf so eine 'Mitleidsaussage' von Doc reagieren.

Missy, ich brauche keine Belehrungen, was der Durchschnittsamerikaner so tut. Kenne selber welche.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Easy Going am 01.09.2006, 17:07 Uhr
Zitat von: Volker G.
Ich verstehe diese ganze Deutsche - Deutsch-Amerikaner Diskussion die hier gerade aufkeimt gar nicht und btw ihr werdet hier gerade ziemlich persönlich, das hat man doch wirklich nicht nötig. Die Diskussion führt doch einfach zu nichts und mit Freundlichkeit hat sie ja auch nichts mehr zu tun!

Hi Volker,
den Leuten macht die Diskussion darüber eben Spaß  :wink: und ich find's gut wenn in Pro & Contra mal ein wenig Leben rein kommt - so lange es um die Sache geht und nicht zu persönlich wird.
Bei dem Thema liegt die Wahrheit so und so in der Mitte - es zieht nur jeder seine Mittellinie ein paar Millimeter (Meter  :lol: ) anders.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 01.09.2006, 17:19 Uhr
Zitat von: Doc Snyder
Noch einmal:
Zitat von: Doc Snyder
hab' dich nicht gemeint ... angesprochen waren hauptsächlich gebürtige Amerikaner mit einem Mindestmaß an politischem Interesse.


Zitat von: missy
Der normale Durchschnittsbuerger in den Staaten lebt sein Leben ohne GWB und wuerde mit absolutem Unverstaendniss auf so eine 'Mitleidsaussage' von Doc reagieren.

Missy, ich brauche keine Belehrungen, was der Durchschnittsamerikaner so tut. Kenne selber welche.



Das beantwortet meine Frage aber nicht...ich stell sie dir aber gerne noch einmal.

Wo hast du diese Weisheit her,das Auslaender der Politik des Gastlandes eher unkritisch gegenueberstehen???
Haste da mal nen link dafuer??


Ansonsten brauchst du nicht unfreundlich werden...es sei denn es liegt in deiner Natur....dann bist du natuerlich entschuldigt. :lol:

Missy
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 01.09.2006, 17:51 Uhr
Zitat von: Doc Snyder
Zitat von: Heinz
Unglaublich, was sich diese Deutsch-Amerikaner hier unter dem Stichwort "Amerikanische Freundlichkeit" an unverschämten Verallgemeinerungen über uns leisten.  :evil: Ihr scheint von euch auf andere zu schließen.

100%ige Zustimmung. Merkwürdig ... obwohl einige ja schon Jahre in den USA leben, scheint die "amerikanische Freundlichkeit" noch nicht angekommen zu sein.

Wenn hier jemand ein Problem hat, sind es in den USA lebende Deutsche, die sich selber offenbar für etwas Besonderes halten. Sie können einfach nicht verstehen, dass es hier Leute gibt, die gern in Deutschland leben. Mir fällt wirklich nicht ein einziger Grund ein, warum ich auf Amis neidisch sein sollte. Ich empfinde eher ein bisschen Mitleid, wenn man sieht was ihr Präsident aus dem Land gemacht hat.


Also wenn ueberhaupt, dann empfinde ich eher das als "unverschaemte Verallgemeinerung"... eine Unterstellung, die einfach jeder Grundlage entbehrt.

Und warum wird eigentlich - anscheinend, evtl. interpretiere ich's auch nur falsch - irgendwie immer davon ausgegangen, dass jeder, der in USA lebt (egal ob Amerikaner oder nicht), deswegen ziemlich alles hier "supergut" findet?? Bzw. so gut wie alles ausserhalb USA schlecht und ablehnenswert? Und dann noch im gleichen Atemzug ueber "unsere" angeblichen Vorurteile aufregen...  :?

Im uebrigen gehoere ich wohl auch zu "diesen Deutsch-Amerikanern" und es geht mir sozusagen "trotzdem" irgendwo gegen den Strich, wenn "die Deutschen" hier z.T. als neidisch, missguenstig, unfreundlich etc. bezeichnet werden - und das AUCH von Leuten, die dort leben, also nix mit "Deutsch-Amerikaner"!! Aber natuerlich sind Schuldzuweisungen wohl immer einfacher, wenn man's "kategorisch" machen kann...  :roll:
(und ganz nebenbei bemerkt, Beitraege wie die oben zitierten tragen bestimmt auch nicht grade dazu bei, das Bild des "neidischen, missguenstigen Deutschen" zu bekaempfen, das einige hier zu haben scheinen...  :wink: )

Zitat
ich brauche keine Belehrungen, was der Durchschnittsamerikaner so tut. Kenne selber welche.


Interessant, ich kenne z.B. keinen einzigen "Durchschnittsamerikaner"... (habe bisher uebrigens auch noch keinen "Durschnitts-Deutschen" getroffen... ) :wink: Aber vielleicht laufe ich ja tatsaechlich "blind" durch die Gegend...  :?

Ansonsten finde ich, hat Volker G. es sehr gut auf den Punkt gebracht...  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 18:07 Uhr
Zitat von: ratlady
Also wenn ueberhaupt, dann empfinde ich eher das als "unverschaemte Verallgemeinerung"... eine Unterstellung, die einfach jeder Grundlage entbehrt.

Hi ratlady,

tja, so ist das mit Verallgemeinerungen. Ich meine bestimmt nicht dich persönlich, im Gegenteil ich würde deinen Postings teilweise sogar zustimmen. Ich fühle mich aber auch angesprochen, wenn es heißt Deutsche machen dies, Deutsche machen das.

Zitat von: ratlady
Interessant, ich kenne z.B. keinen einzigen "Durchschnittsamerikaner"... (habe bisher uebrigens auch noch keinen "Durschnitts-Deutschen" getroffen... ) :wink: Aber vielleicht laufe ich ja tatsaechlich "blind" durch die Gegend...  :?

Mit dem Durchschnittsbürger hat missy angefangen, nicht ich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 18:08 Uhr
ooops  :oops:
 
Sorry Doppel-Posting, bitte löschen
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 01.09.2006, 18:39 Uhr
Du hast voellig recht... deswegen versuche ich ja auch, so gut es geht, "der Deutsche"/"der Amerikaner" in Anfuehrungszeichen zu setzen... um zu signalisieren, dass es hier lediglich um ein, hm, "theoretisches Konzept" (?) geht, nicht um konkrete Personen... oder koennte man evtl. auch von "der Mehrheit der..." sprechen...? Mir gefallen diese Stereotype auch absolut nicht, eben weil es sehr leicht "missverstanden" werden kann... aber irgendwas muss man doch verwenden... ?  :?

Zitat von: Doc Snyder
Ich fühle mich aber auch angesprochen, wenn es heißt Deutsche machen dies, Deutsche machen das.


Eben - ich naemlich auch!  :wink: Deswegen wehre ich mich doch auch dagegen, dass eben nur, weil "amerikanische Freundlichkeit" z.T. als "oberflaechlich" empfunden wird, deswegen gleich von "deutschem Neid/Missgunst" und mehr gesprochen wird... bzw. der Vorwurf, das gerade oder ausschliesslich "die Deutschen" alles nur nach eigenen Masstaeben messen wuerden (oder so aehnlich). Ich finde beides - das Empfinden von "Oberflaechlichkeit" angesichts "amerikanischer Freundschaft", und das "Messen nach eigenen Masstaeben" - eigentlich eher voellig verstaendlich, da muss man doch nicht sofort irgendwelche Wertungen draufpacken und sich gegenseitig aburteilen... :(

Zitat

Mit dem Durchschnittsbürger hat missy angefangen, nicht ich.


Ja und nein  :wink: Ist im Prinzip wieder das oben beschriebene Problem... missy hat es wohl eher als "Konzept" gemeint, ohne sich auf konkrete Personen zu beziehen (zu verstehen evtl. eher als "die Mehrheit der Amerikaner", oder sowas in der Richtung)... wenn man dagegen schreibt, man kennt selbst eine "Durchschnittsperson", dann muss diese folglich auch als Individuum existieren...  :wink: Lediglich das hatte ich damit gemeint bzw. wollte darauf hinweisen... evtl. haette ich's mir auch verkneifen sollen, ist eh schon verwirrend genug, oder...  :?  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: cubs am 01.09.2006, 19:37 Uhr
Hallo zusammen!

Um das Ganze mal etwas weniger theoretisch zu betrachten ist es mir als USA-Tourist erst einmal völlig egal, ob es sich um eine gespielte oder echte Freundlichkeit handelt. Ich finde es einfach schön, freundlich behandelt zu werden in einem Land, indem der durchschnittliche Obdachlose freundlicher ist als der durchschnittliche Busfahrer in Deutschland.
Nach 4 Wochen USA-Urlaub ist es teilweise ein Kulturschock, wieder in die deutsche Normalität zurückzukehren.

Da ist mir gespielte Freundlichkeit lieber als echte Unfreundlichkeit.

Ciao, Falk
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 01.09.2006, 20:19 Uhr
@ cubs

Dein posting gefällt mir ausgesprochen gut. Denn genau so geht es mir und meiner Frau. Wir sind sehr häufig in den Staaten und fühlen uns sehr wohl hier. Gerade auch wegen der angeblich oberflächlichen Freundlichkeit.
An sich finde ich diese Unterstellung absurd.


Auch bin und fühle ich mich als deutscher Patriot, genau das respektieren die Amerikaner, weil sie selbst für ihr Land so fühlen. Das hat überhaupt nichts mit Chauvinismus oder ähnlichem zu tun.

@ ratlady

Ich gebe Dir auch recht mit der Formulierung EMPFINDUNG anstatt ERFINDUNG. Das trifft wirklich den Kern.
Aber - unterschätze Empfindungen nicht!


Ich bin weder Soziologe noch Psychologe, um dieses Phänomen der angeblichen "oberflächlichen Freundlichkeit" akademisch zu erklären.
Es gibt keine allgemein gültige Erklärung, wie auch. Entweder ma ist freundlich oder man ist es nicht. Dieses Attribut "oberflächlich" ist von irgendwelchen Leuten in die Welt gesetzt worden, die ich nicht einschätzen oder gar verstehen kann.


Voreingenommenheiten gibt es und wird es immer wieder geben. Wer die Staaten nicht mag, okay. Der soll daheim bleiben.
Das gleiche gilt für Amerikaner, wer D nicht mag, soll daheim bleiben.

Aber es gibt ja glücklicherweise genügend andere Leute...!


Gruß
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 01.09.2006, 22:04 Uhr
Zitat von: Doc Snyder
... was der Durchschnittsamerikaner so tut. Kenne selber welche.

Zitat von: ratlady
... wenn man dagegen schreibt, man kennt selbst eine "Durchschnittsperson", dann muss diese folglich auch als Individuum existieren...  :wink:

Da war ein bisschen aus der Hüfte geschossen und ist in der Tat unglücklich formuliert. Ich meinte damit eher "Auch ich kenne Amerikaner".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 02.09.2006, 06:26 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Entweder ma ist freundlich oder man ist es nicht. Dieses Attribut "oberflächlich" ist von irgendwelchen Leuten in die Welt gesetzt worden, die ich nicht einschätzen oder gar verstehen kann.


Hab grad mal zurueckgeblaettert - die Ausgansfrage lautete, "...freundlich oder oberflaechlich?"  :wink:

Ich denke, "oberflaechlich" ist darauf bezogen, bzw. resultiert daraus, dass halt sozusagen "zugunsten der Freundlichkeit" haeufig Dinge gesagt werden, bzw. Interesse vorgespielt wird, was letztlich nicht wirklich so gemeint oder vorhanden ist/sind. Beispiel (unter "Fremden" nach etwas small talk): "Let's get together sometimes" oder "come by/call me when you're in the area" sind im allgemeinen (!) in USA Floskeln (aehnlich wie "how are you"), genauso schnell gesagt wie vergessen... waehrend man in D es in den meisten (!) Faellen wohl eher gewohnt ist, dass Einladungen jeglicher Art auch wirklich so gemeint sind, bzw. es z.T. sogar erwartet wird, dass man dies zumindest in irgendeiner Weise "honoriert" - ansonsten wird sowas halt gar nicht erst ausgesprochen... Von daher habe ich persoenlich vollstes Verstaendnis dafuer, wenn man das dann als "aufgesetzt" empfindet bzw. es lieber "ehrlich" haette - wie man daraus nun "(subtilen) Anti-Amerikanismus" ableitet, ist mir dagegen ein Raetsel...  :?:

Versteh mich nicht falsch, ich empfinde die "Umgangsformen" hier (und damit meine ich nicht mal USA generell, sondern lediglich mein persoenliches "Einzugsgebiet" - den Rest kenne ich naemlich gar nicht) im allgemeinen auch als "angenehmer" als in meiner "alten Heimat" (auch das nicht auf "ganz Deutschland" bezogen) - deswegen wuerde ich aber niemals diejenigen, die die "amerikanische Freundlichkeit" nunmal anders empfinden, in irgendeiner Weise "verurteilen" wollen... und finde auch nicht, dass das ueberhaupt berechtigt ist.

@cubs -

Zitat
in einem Land, indem der durchschnittliche Obdachlose freundlicher ist als der durchschnittliche Busfahrer in Deutschland.


Wieviele amerikanische Obdachlose und wieviele deutsche Busfahrer "kennst" Du? Ueberhaupt frage ich mich, was dieser "Vergleich" eigentlich soll...  :?:

Zitat
Da ist mir gespielte Freundlichkeit lieber als echte Unfreundlichkeit.


Hm - soll das heissen, in D findet man generell "echte Unfreundlichkeit"? Waere das nicht eigentlich auch irgendwo eine "Unterstellung"?  :wink: Und wie Uschi schon so schoen sagte, "Freundlichkeit" beginnt bei einem selbst...  8)

@Doc Snyder -
Zitat
Da war ein bisschen aus der Hüfte geschossen und ist in der Tat unglücklich formuliert. Ich meinte damit eher "Auch ich kenne Amerikaner".


War meinerseits evtl. auch etwas, ahm, "spitzfindig"...  :wink:  (und hab mich selbst vermutlich auch schon mehr als einmal "ungluecklich ausgedrueckt") Nix fuer ungut.  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nypete am 02.09.2006, 09:32 Uhr
Hallo,

wir verfolgen diesen Thread schon eine ganze Weile und möchten dazu aus unseren Regeln zitieren:

Respektiere die Meinung der Anderen, auch wenn es nicht die Deine ist!

Wenn, was selten genug vorkommen sollte, aus Deiner Sicht einmal Kritik nicht nur am Inhalt eines Beitrags angebracht sein sollte, sondern am Autor selbst (bspw. wegen eines "unmöglichen Tons" seines Beitrags) so benutze in diesem Fall ausschließlich den direkten Weg über e-mail oder die Nachrichten-Funktion dieses Forums. Schreibe persönliche Kritik nie in dieses öffentliche Forum! Das ist nicht nur unfair sondern führt erfahrungsgemäß zu einer Fülle weiterer, oft polemischer und wenig nützlicher Beiträge, da sich andere durch Deine Kritik ermutigt fühlen, sich gleichfalls einzumischen und Partei zu ergreifen.

Nimm Kritik nicht tragisch, auch wenn sie mal mit spitzer Feder geschrieben wurde - es geht um die Sache, nicht um Deinen Kopf! Respektiere die Meinung des anderen und antworte nur dann nochmals, wenn Du weitere wesentliche Informationen oder Argumente hast oder Kernaussagen richtig stellen willst. Fechte nicht um Kleinigkeiten und versuche nicht, um jeden Preis das letzte Wort zu haben. Nicht wer das letzte Wort hat, überzeugt, sondern die besseren Argumente.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: cubs am 03.09.2006, 10:33 Uhr
Mahlzeit!

Zitat von: ratlady
Wieviele amerikanische Obdachlose und wieviele deutsche Busfahrer "kennst" Du? Ueberhaupt frage ich mich, was dieser "Vergleich" eigentlich soll...  :?:

Ich kenne die, welche ich getroffen habe bzw. tagtäglich treffe. Und das reicht mir um eine Feststellung zu treffen. Aber da Du Dich eh fragst, was dieser Vergleich soll kann es Dir ja auch egal sein :)

Zitat von: ratlady
Hm - soll das heissen, in D findet man generell "echte Unfreundlichkeit"? Waere das nicht eigentlich auch irgendwo eine "Unterstellung"? Wink Und wie Uschi schon so schoen sagte, "Freundlichkeit" beginnt bei einem selbst... Cool

Ich habe nicht verallgemeinert oder unterstellt, sondern nur meine eigenen Erfahrungen reflektiert. Nämlich das mir bei Personen, mit denen ich nur flüchtig zu tun habe (z.B. Verkäuferin) das "Wie" wichtiger ist als das "Warum".

Wie auch immer. Ich verabschiede mich aus dieser mittlerweile doch arg theoretisch geführten Diskussion und werde mich auf die Wirklichkeit vorbereiten, die mich in knapp zwei Wochen erwartet :D

Ciao, Falk
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 03.09.2006, 19:50 Uhr
Hallo ratlady,

warum hebst Du eigentlich bestimmte Zitate hervor...? Um mit einem Gegenzitat zu antworten...? und wieder und wieder und wieder...

Ich weiß nicht, wie es anderen usern geht, aber das ermüdet mich sehr, verliere schnell das Interesse an dem Geschriebenen und blättere weiter.
Das ist für mich "Rechthaberei". Warum sonst diese ganze Litanei von Zitaten und Gegenzitaten...?
...und wenn Du dann noch falsch zitierst: Das Thema heißt klipp und klar:

Freundlichkeit - oberflächlich und peinlich
                       oder kontaktfördernd und erfrischend

Nicht mehr und nicht weniger!!!

...und nix mit "freundlich ODER oberflächlich"?

Ich bin schon ein wenig enttäuscht über Deine "Oberflächlichkeit" und "Zitateninflation".

Viele Grüße
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nypete am 03.09.2006, 20:33 Uhr
Hallo,

noch mal deutlich zum Thema, Posting pro oder contra, ggf. eine gravierende Richtigstellung, bitte mehr nicht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 04.09.2006, 00:47 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
...und wenn Du dann noch falsch zitierst: Das Thema heißt klipp und klar:

Freundlichkeit - oberflächlich und peinlich
                       oder kontaktfördernd und erfrischend

Nicht mehr und nicht weniger!!!

...und nix mit "freundlich ODER oberflächlich"?


Zitat
Sind die Amis freundlich= Pro oder oberflächlich = Contra.


gequotet aus post #1 in diesem Strang.

(wollte eigentlich nix mehr dazu schreiben, hoffe aber, diese Richtigstellung ist dennoch erlaubt)

ansonsten, weitere Stellungnahme gern jederzeit per PN. Sollte ich persoenlich gegen die Regeln verstossen haben, tut es mir leid - war weder beabsichtigt noch bewusst.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: picknickgirl am 17.10.2006, 13:03 Uhr
das Thema ist sehr interessant.
Ich höre oft den Satz "Die Amis sind oberflächlich".
Ich muss sagen, in Gesprächen mit diesen Floskeln empfinde ich das nicht als schlimm. Man muss doch nicht gleich sein ganzes Ich offenbaren.
Bisher habe ich persönlich mit Menschen immer gute Erfahrungen gemacht. Ich sag immer nur : wie Du mir so ich Dir!
Der Service ist wirklich besser in Restaurants, Malls usw..

Mir ist nur eins extrem aufgefallen bei meinen bisherigen USA-Urlauben. Es gibt viele Menschen, die sich gegenüber anderen und auch der Welt ansich oberflächlich und ignorant verhalten.

1. Thema ist die Umwelt. Es gibt wohl kaum ein Land, dass so wenig mit Umweltschultz zu tun hat (außer natürlich wieder einigen Ausnahmen).

dazu kommt dann
2. die Faulheit. Ich habe noch nie ein Volk erlebt, was so faul ist. Und dann diese Diskriminierung von Fußgängern (außer in Großstädten). So nach dem Motto "Warum lauft ihr denn". Habe ich schon erlebt. Bloß nicht aus dem Auto aussteigen. Es gibt oft nicht mal Fußwege.
Und solche Dinge empfinde ich eher nicht als Fortschritt.

Eine lustige Situation hatte ich mal auf einem großen Parkplatz einer Mall mit Supermarkt. Wir sind da ziemlich spät , kurz vor Schließung raus auf den Parkplatz. Das Bild, dass sich uns dort zeigte war zum schießen. Die Leute, die dort eingekauft hatten, hielten es nicht mal für nötig, die Einkaufswagen zurückzufahren zu den Ständern. Die haben die Einkaufswagen einfach stehengelassen, wo ihr Wagen vorher stand. Das war unglaublich. Schade, dass ich davon kein Foto gemacht habe :-)

Zu dem Antiamerikanismus muss ich sagen, dass ich nicht verstehen kann, wie ein Volk so einen Mann wählen konnte. Man konnte anhand der Wahlergebnisse eindeutig erkennen, wo er beliebt war und wo nicht. Auffallend war halt, dass die Großstädte aufgeschlossener und vielleicht daher auch etwas besser informiert sind, was die Politik dort angeht.
(ist meine Beobachtung).
Ich habe vor der Ära Bush nie soviele negative Meinungen über die USA gehört. Vor Bush war es das Reiseziel Nr 1 (traumziel) für viele. Das hat nachgelassen. Daher habe ich das Gefühl, dass die Symphatie durch Bush extrem nachgelassen hat. (was dann auch ein negatives Bild auf die Menschen werfen könnte)

Ich finde das sehr schade, denn ich liebe die USA und würde immer wieder dorthin fahren.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 17.10.2006, 14:21 Uhr
Zitat
Es gibt wohl kaum ein Land, dass so wenig mit Umweltschultz zu tun hat (außer natürlich wieder einigen Ausnahmen).

Drehen wir die Perspektive doch mal um, was könnte ein US-Amerikaner vom Umweltschutz in Deutschland halten, wenn er nur die negativen Punkte raussuchen würde:

 :arrow: Keine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen
 :arrow: Luftverpestung durch Rauchen fast überall gestattet
 :arrow: Raumplanung: Ganze Kulturlandschaften durch Windräder verschandelt statt diese in Industrieparks zu konzentrieren.
 :arrow: Die Organisation der Nationalparks? Ein schlechter Witz!
 :arrow: Und Müll über Müll in den Nationalparks (Ist zumindest mein persönlicher Eindruck, nachdem ich auf meiner letzten Wanderung im Nationalpark Harz mehr Müll am Wegesrand gesehen habe als in 12 USA-Nationalparks zusammen)

Und diese andere Perspektive einzunehmen ist auch beim eigentlichen Thread-Thema "Amerikanische Freundlichkeit" ganz hilfreich: Wo uns Amerikaner als oberflächlich-extrovertiert erscheinen, wirken wir ihnen oft zu kritisch und zurückhaltend. Dazu empfehle ich folgenden informativen und nett geschriebenen Text "Warum Amerikaner (Briten, Kanadier) nicht sagen, was sie meinen"

http://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/18/warum-amerikaner-briten-kanadier-nicht-sagen-was-sie-meinen/
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: minnesotaforever am 25.11.2006, 12:14 Uhr
Muss OWL recht geben, die Amis werden von uns Europäern gern mal schlechter dargestellt als sie eingentlich sind.

Die Regierung hat mit Umweltschutz wenig am Hut, dafür gibt es Autobahnsäuberungsteams aus Privatleuten, die sich ein bestimmten Autobahnabschnitt aussuchen und diesen pflegen!! Ich selbst war ein Jahr drüben und hab die Freundlichkeit sehr genossen, wenn teilweise auch nur Höflichkeit, die Stimmung ist einfach besser. Tiefe Freundschaften entstehen aber wirklich eher langsamer als hier in Deutschland.

Schade, dass Bush den Ruf so zerstört!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 12.12.2006, 00:19 Uhr
Nach der Unfreundlichkeit der Deutschen wundert es mich nicht dass ihr von der Freundlichkeit in USA beeindruckt seid

Wenn ich z.B. im Supermarket (also ganz  unpersönlich gefragt werde „How are you today“ antworte ich einfach „fine thank you how are you“ dann bekomme ich eine nette Antwort von dem/der Angestellten

Andere Länder andere Sitten

Geh mal in Deutschland in einen Laden uns laechele und sage Guten Morgen

Die gucken einen an wie „was wollen Sie denn von mir“ ……….
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 12.12.2006, 02:43 Uhr
Zitat von: Palo

Geh mal in Deutschland in einen Laden uns laechele und sage Guten Morgen

Die gucken einen an wie „was wollen Sie denn von mir“ ……….

In meinem Deutschland grüßt die Kassiererin zuerst. :!: Ich grüße genauso freundlich zurück.  :idea:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 12.12.2006, 07:14 Uhr
Zitat von: Palo
Nach der Unfreundlichkeit der Deutschen wundert es mich nicht dass ihr von der Freundlichkeit in USA beeindruckt seid

Wenn ich z.B. im Supermarket (also ganz  unpersönlich gefragt werde „How are you today“ antworte ich einfach „fine thank you how are you“ dann bekomme ich eine nette Antwort von dem/der Angestellten

Andere Länder andere Sitten

Geh mal in Deutschland in einen Laden uns laechele und sage Guten Morgen

Die gucken einen an wie „was wollen Sie denn von mir“ ……….

O.k., es werden jetzt wieder einige schreien, aber mir ist das ....egal. Ich will da Einkaufen und mich nicht unterhalten. Wenn jemand freundlich ist, dann bin ich es auch, ist er es nicht, dann bin ich es auch nicht. Aber deswegen ärgere ich mich nicht gleich darüber.

Ich finde, daß hier in D viel ehrlicher mit seinen Launen und Befindnissen umgegangen wird. Die Leute in den USA sind eigentlich immer gut drauf und jeder hat mal einen schlechten Tag. Das sei jedem auch zugestanden - ob Kassiererin oder Klofrau. Und wenn die mich anmuffeln - herrgott bitte - dann sei es eben so. Es ist mir lieber, als wenn jemandem eigentlich zum Heulen zu Mute ist, er aber freundlich "how are you" fragt obwohl es ihn eigentlich nicht interessiert und er sich vielleicht denkt." .... verpiß Dich Du Blödmann....".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 12.12.2006, 10:16 Uhr
Zitat von: Heinz
In meinem Deutschland grüßt die Kassiererin zuerst. :!: Ich grüße genauso freundlich zurück.  :idea:

Mein Deutschland ist genauso, obwohl es 500 km weiter nördlich ist  :wink: .
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Matze am 12.12.2006, 10:30 Uhr
Zitat von: playmaker11


O.k., es werden jetzt wieder einige schreien, aber mir ist das ....egal. Ich will da Einkaufen und mich nicht unterhalten. Wenn jemand freundlich ist, dann bin ich es auch, ist er es nicht, dann bin ich es auch nicht. Aber deswegen ärgere ich mich nicht gleich darüber.

Ich finde, daß hier in D viel ehrlicher mit seinen Launen und Befindnissen umgegangen wird. Die Leute in den USA sind eigentlich immer gut drauf und jeder hat mal einen schlechten Tag. Das sei jedem auch zugestanden - ob Kassiererin oder Klofrau. Und wenn die mich anmuffeln - herrgott bitte - dann sei es eben so. Es ist mir lieber, als wenn jemandem eigentlich zum Heulen zu Mute ist, er aber freundlich "how are you" fragt obwohl es ihn eigentlich nicht interessiert und er sich vielleicht denkt." .... verpiß Dich Du Blödmann....".


Ich schreie jetzt nicht, aber ich bin etwas anderer Meinung. Sicherlich ist es jedem zugestanden, dass er mal einen schlechten Tag hat! Und ich verlange auch nicht, dass er dann mit einem "Sonnenschein-Lächeln" durch den Tag geht.
Aber wenn jemand Dienstleister ist, dann erwarte ich schon eine gewissen Beherrschung der persönl. Befindlichkeiten. Er muß nicht vor mir "Katzbuckeln" und auf den Knien rutschen (ich übertreibe!), aber er sollte seine Mißstimmung bzw. schlechte Laune nicht an mir auslassen - ich kann ja schließlich nichts dafür!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 12.12.2006, 10:55 Uhr
Das Thema Freundlichkeit betrifft ja nicht nur die Beziehung zwischen Dienstleister und Kunde, sondern allgemein zwischenmenschliches Verhalten. Sonntag abend eine Horrorzugfahrt: Eine Horde sturzbesoffener Weihnachtsmarktbesucher auf dem Bahnsteig, aussteigende Passagiere kamen fast nicht aus dem Zug, ich wurde beim Einsteigen von allen Seiten angerempelt, im Zug dann Sauflieder in unerträglicher Lautstärke. Zum Glück mußte ich es nur 10 min aushalten :evil:

Daher meine Frage an diejenigen, die etwas mehr Erfahrungen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben: Geht es in den USA in diesem Bereich freundlicher und zivilisierter zu?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 12.12.2006, 10:59 Uhr
Zitat von: playmaker11
Zitat von: Palo
Nach der Unfreundlichkeit der Deutschen wundert es mich nicht dass ihr von der Freundlichkeit in USA beeindruckt seid

Wenn ich z.B. im Supermarket (also ganz  unpersönlich gefragt werde „How are you today“ antworte ich einfach „fine thank you how are you“ dann bekomme ich eine nette Antwort von dem/der Angestellten

Andere Länder andere Sitten

Geh mal in Deutschland in einen Laden uns laechele und sage Guten Morgen

Die gucken einen an wie „was wollen Sie denn von mir“ ……….

O.k., es werden jetzt wieder einige schreien, aber mir ist das ....egal. Ich will da Einkaufen und mich nicht unterhalten. Wenn jemand freundlich ist, dann bin ich es auch, ist er es nicht, dann bin ich es auch nicht. Aber deswegen ärgere ich mich nicht gleich darüber.

Ich finde, daß hier in D viel ehrlicher mit seinen Launen und Befindnissen umgegangen wird. Die Leute in den USA sind eigentlich immer gut drauf und jeder hat mal einen schlechten Tag. Das sei jedem auch zugestanden - ob Kassiererin oder Klofrau. Und wenn die mich anmuffeln - herrgott bitte - dann sei es eben so. Es ist mir lieber, als wenn jemandem eigentlich zum Heulen zu Mute ist, er aber freundlich "how are you" fragt obwohl es ihn eigentlich nicht interessiert und er sich vielleicht denkt." .... verpiß Dich Du Blödmann....".


Da prallen wohl zwei Welten aufeinander.  :lol:

Fuer Dich ist es einfach ehrlich, seine Launen offen zu zeigen und anmuffeln nimmst Du wohl in Kauf genommen. Naechstes Mal bist ja wieder Du dran. Du bist so aufgewachsen, fuer Dich ist das normal. Aber ueberlege mal, warum Du Deine Energien an Fremde verschwenden willst? Ist es das wert?

In den USA hingegen ist es voellig unangebracht seine Launen anderen gegenueber auszulassen. Weder wird das Private offenbart, noch draengt man sich in die Privatsphaere fremder Menschen. Der Umgang mit Fremden ist immer freundlich. Natuerlich wird das auch durch die Fuelle an Floskeln erleichtert. Das hat aber nichts mit Unehrlichkeit zu tun, sondern dient einzig und allein einem angenehmen Umgang. Es sind fremde Menschen, warum sollte man sich mit denen anlegen? Ein freundliches Wort und ein nettes Laecheln verschoenern doch den Tag.

 
Zitat von: Doc Snyder
Zitat von: Heinz
In meinem Deutschland grüßt die Kassiererin zuerst. :!: Ich grüße genauso freundlich zurück.  :idea:

Mein Deutschland ist genauso, obwohl es 500 km weiter nördlich ist  :wink: .


Na, hoffentlich wird man in einem Geschaeft auch begruesst. Das ist ja wohl weder in den USA noch in D,A,CH ein Problem.

Der Unterschied von der USA zumindest zur Schweiz ist die hier fehlende hoefliche Geduld, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, die man auch weniger versierten oder fremdsprachigen Kunden entgegenbringt. Hier koennten wir uns einen dicke Scheibe von den Amerikaner abschneiden.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Scooby Doo am 12.12.2006, 11:23 Uhr
Zitat von: OWL
Daher meine Frage an diejenigen, die etwas mehr Erfahrungen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben: Geht es in den USA in diesem Bereich freundlicher und zivilisierter zu?


Bisher habe ich diesbezüglich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und ich fahre in USA oft mit der Bahn, einfach auch nur, um die Mentalität der Leute kennen zu lernen. Ihr glaubt gar nicht, was man alles über Leute erfährt, wenn man mal mit der Straßenbahn fährt. Man muss sich überhaupt nicht aktiv unterhalten, man bekommt es einfach mit, denn auch in der Bahn habe ich schon häufig 'amerikanische Freundlichkeit' erlebt, dass da völlig wild Fremde mit 'How are you' usw. einen kleinen Smalltalk anfangen.

Um aber wieder auf das Zitat zurückzukommen: Ich kann bisher eigentlich nur von einem negativen Fall berichten, als ich in San Francisco zu späterer Stunde mit der MUNI-Straßenbahn M von Balboa Park zurück in die Stadt gefahren bin. Mit mir im Wagen war eine Gruppe Halbstarker, die sich gegenseitig angeschrien haben. Auch weitere Fahrgäste haben sich involvieren lassen, riefen zur Ruhe auf und wurden ebenfalls angepöbelt. Ich dachte schon, gleich fliegen die Fetzen, doch glücklicherweise ergriff an der nächsten Station das 'eigentliche Opfer' die Flucht und die Lautstarken direkt hinterher, so dass in der Bahn wieder Ruhe einkehrte.

Ansonsten habe ich angeheiterte Gruppen immer recht ruhig erlebt, den Umständen entsprechend. Ich meine, wer wirklich betrunken ist, hat sich nicht mehr 100%ig unter Kontrolle.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 13.12.2006, 07:36 Uhr
Zitat von: Anoka

Da prallen wohl zwei Welten aufeinander.  :lol:

Fuer Dich ist es einfach ehrlich, seine Launen offen zu zeigen und anmuffeln nimmst Du wohl in Kauf genommen. Naechstes Mal bist ja wieder Du dran. Du bist so aufgewachsen, fuer Dich ist das normal. Aber ueberlege mal, warum Du Deine Energien an Fremde verschwenden willst? Ist es das wert?

In den USA hingegen ist es voellig unangebracht seine Launen anderen gegenueber auszulassen. Weder wird das Private offenbart, noch draengt man sich in die Privatsphaere fremder Menschen. Der Umgang mit Fremden ist immer freundlich. Natuerlich wird das auch durch die Fuelle an Floskeln erleichtert. Das hat aber nichts mit Unehrlichkeit zu tun, sondern dient einzig und allein einem angenehmen Umgang. Es sind fremde Menschen, warum sollte man sich mit denen anlegen? Ein freundliches Wort und ein nettes Laecheln verschoenern doch den Tag.

 


Nur um das mal klarzustellen: Matzes Meinung ist für mich i.O. !!
Der eine mag es so, weil in Unfreundlichkeit stört, mir ist das egal, ich finde es einfach ehrlich.
Für Matze gehört Freundlichkeit zur Dienstleistung, für mich nicht. Das sind sicherlich unterschiedliche Auffassungen, aber meinerseits nicht böse gemeint.
Ich akzeptiere Matzes Meinung (und ärgere mich ja auch manchmal - zugegeben).

Was ich nicht verstehe ist das mit der Energie und den Fremden - wie meinst Du das ?

Das mit der immerwährenden Freundlichkeit hingegen empfinde ich als unehrlich und man merkt auch, wenn es ehrlich gemeint ist. Ich fühle mich da einfach verschaukelt. Jeder weiß, daß man nicht immer und überall gut drauf sein kann (außer man ist Animateur, die scheinen da so ein Gen zu haben.....
 :P ), dann kann und muß ich das auch mal akzeptieren - wie wir auch nicht jeden Tag Sonnenschein haben können.
Mit Privatssphäre hat das nichts zu tun. Wer seine Gefühle nicht rausläßt, der läßt es eben (der kann ja lachen, wenn er eigentlich heulen will), aber wenn ich einen schlechten Tag habe, kann mir niemand vorschreiben, dann auch noch zu lachen (abgesehen von der Unerhrlichkeit ist es ja durchaus nicht verboten, Gefühle zu zeigen - Gott sei Dank !!).
Also eine Scheibe abschneiden ?? Service ja, aber diese aufgesetzte Freundlichkeit..... Aus meiner Sicht - nein Danke !!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 13.12.2006, 07:44 Uhr
Zitat von: OWL
Das Thema Freundlichkeit betrifft ja nicht nur die Beziehung zwischen Dienstleister und Kunde, sondern allgemein zwischenmenschliches Verhalten. Sonntag abend eine Horrorzugfahrt: Eine Horde sturzbesoffener Weihnachtsmarktbesucher auf dem Bahnsteig, aussteigende Passagiere kamen fast nicht aus dem Zug, ich wurde beim Einsteigen von allen Seiten angerempelt, im Zug dann Sauflieder in unerträglicher Lautstärke. Zum Glück mußte ich es nur 10 min aushalten :evil:

Daher meine Frage an diejenigen, die etwas mehr Erfahrungen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben: Geht es in den USA in diesem Bereich freundlicher und zivilisierter zu?


Mußte jetzt mal in 2 Threats antworten, sonst wäre der Erste zu lang geworden.

Ich bin "Berufspendler" also eine beosndere Spezies (sagt man jedenfalls).
Solche Szenen sind natürlich Alltag für mich und von daher keine Erwähnung wert.
Vielleicht soviel, daß ich neulich von 2 völlig besoffenen jungen Russen, die aus Hamburg vom Fußball (HSV - ZSKA Moskau) kamen angesprochen wurde und da ich freundlich in Englisch geantwortet habe, bin ich sie die ganze Fahrt (immerhin 30 Minuten) nicht mehr losgeworden. Sehr anstrengend !!! Aber die Jungs waren immerhin sehr bemüht und habe sihc wohl auch gefreut mal mit einem "Eingeborenen" zu reden  :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 13.12.2006, 08:01 Uhr
Zitat von: OWL

Daher meine Frage an diejenigen, die etwas mehr Erfahrungen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben: Geht es in den USA in diesem Bereich freundlicher und zivilisierter zu?


Guten Morgen Thomas!

Ich finde schon, daß es in dem Bereich zivilisierter, disziplinierter zugeht, ähnlich wie in England! Das liegt auch mit an dem größeren Bedarf an Space, den ein Ami um seine Person herum braucht! Deshalb entschuldigt sich auch drüben jeder, wenn er im Kaufhaus an dem nächsten vorbeifährt, obwohl wir Deutschen meinen, daß das doch gar nicht zu nahe war!
Dieses ständige "Excuse me" fand ich zuerst merkwürdig, habe mich aber dann dran gewöhnt!

 :lol: Zurüchk in Deutschland ist mir das "Excuse me" zuerst einige Male rausgerutscht!  :oops:

Und in einer Schlange, ob im Kaufhaus an der Kasse oder beim Einsteigen in einen Bus finde ich die nun deutlich stärkere Ungeduld und Unhöflichkeit, das Rempeln hier in Deutschland fürchterlich! :roll:  Da muß ich mich erst wieder dran gewöhnen!

Leute an der Supermarkt-Kasse empfinde ich  hüben wie drüben mal muffig und mal freundlich, da sehe ich keinen Unterschied!
Ausnahme: In Deutschland bei großen Kaufhäusern wie Karstadt & Co, da habe ich ein 20 Jähriges Vorurteil, da sind für mich oft die muffigsten, arrogantesten  Verkäufer/innen der Welt beschäftigt, frei nach dem Motto: Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag!  :cry: Da wird man auch oft so von oben herab "begutachtet", als wär man jemand Zweitklassiges, und das habe ich drüben nie so empfunden!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 13.12.2006, 08:08 Uhr
Zitat von: playmaker11

Vielleicht soviel, daß ich neulich von 2 völlig besoffenen jungen Russen, die aus Hamburg vom Fußball (HSV - ZSKA Moskau) kamen


Da paß mal auf, wenn Du in Hamburg auf Russen triffst, daß die nicht zu sehr "strahlen"  :?

...ich weiß, off topic....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 13.12.2006, 13:52 Uhr
Zitat von: Crimson Tide

Da paß mal auf, wenn Du in Hamburg auf Russen triffst, daß die nicht zu sehr "strahlen"  :?

...ich weiß, off topic....


Wenn wir immer wüßten was wirklich abgeht.............  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 13.12.2006, 13:57 Uhr
Zitat von: Crimson Tide

Ausnahme: In Deutschland bei großen Kaufhäusern wie Karstadt & Co, da habe ich ein 20 Jähriges Vorurteil, da sind für mich oft die muffigsten, arrogantesten  Verkäufer/innen der Welt beschäftigt, frei nach dem Motto: Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag!  :cry: Da wird man auch oft so von oben herab "begutachtet", als wär man jemand Zweitklassiges, und das habe ich drüben nie so empfunden!

Die meisten Karstadt-Leute müssen wirklich noch zum Lehrgang. Da gebe ich dir völlig recht. Da ist Freundlichkeit wirklich die dankbare Ausnahme. Statt sich mit nicht kostender Freundlichkeit den wackelnden Arbeitsplatz zu sichern.

Aber es gibt für mich eine ganz simple Lösung: Ich gehe da nur noch "im Notfall" hin. Ich weiß 10 andre Läden, in denen ich gut bedient werde. Davon sogar ein Mal ein anderes Karstadt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 13.12.2006, 14:03 Uhr
Interessante Antworten - danke!

Wobei ich in GB auch nicht immer Höflichkeit erlebt habe, in der U-Bahn ging es auch eher rüde zu. Aber Zug und vor allem Bus sind schon netter als in Deutschland. Und wenn Ihr die USA eher mit GB als mit D gleichsetzt, spricht das für Amerika.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Crimson Tide am 13.12.2006, 14:42 Uhr
Zitat von: OWL
Interessante Antworten - danke!

Wobei ich in GB auch nicht immer Höflichkeit erlebt habe, in der U-Bahn ging es auch eher rüde zu. Aber Zug und vor allem Bus sind schon netter als in Deutschland. Und wenn Ihr die USA eher mit GB als mit D gleichsetzt, spricht das für Amerika.


Ich habe unheimlich viele britische Angewohnheiten bemerkt in den USA, ob im Norden, Süden, Osten oder Westen!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: OWL am 13.12.2006, 14:51 Uhr
Mit dem Unterschied, daß die Amerikaner nicht ganz so stolz auf ihr Königshaus sind :wink:

Aber es stimmt schon, daß es zahlreiche angelsächsische Gemeinsamkeiten gibt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: GreyWolf am 13.12.2006, 15:41 Uhr
Zitat von: OWL
Interessante Antworten - danke!

Wobei ich in GB auch nicht immer Höflichkeit erlebt habe, in der U-Bahn ging es auch eher rüde zu. Aber Zug und vor allem Bus sind schon netter als in Deutschland. Und wenn Ihr die USA eher mit GB als mit D gleichsetzt, spricht das für Amerika.


Das fand ich jetzt nicht so mit der U-Bahnin London. Selbst in Stoßzeiten hatte ich keine Probleme trotz Kinderwagen- wirklich sehr rücksichtsvoll. Hier hingegen werde ich mit Kinderwagen in 90 Prozent der Fälle in der Straßenbahn schlicht "überrannt". Am schlimmsten sind die alten Omas.....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Anoka am 13.12.2006, 19:26 Uhr
Zitat von: playmaker11
Zitat von: Anoka

Da prallen wohl zwei Welten aufeinander.  :lol:

Fuer Dich ist es einfach ehrlich, seine Launen offen zu zeigen und anmuffeln nimmst Du wohl in Kauf genommen. Naechstes Mal bist ja wieder Du dran. Du bist so aufgewachsen, fuer Dich ist das normal. Aber ueberlege mal, warum Du Deine Energien an Fremde verschwenden willst? Ist es das wert?

In den USA hingegen ist es voellig unangebracht seine Launen anderen gegenueber auszulassen. Weder wird das Private offenbart, noch draengt man sich in die Privatsphaere fremder Menschen. Der Umgang mit Fremden ist immer freundlich. Natuerlich wird das auch durch die Fuelle an Floskeln erleichtert. Das hat aber nichts mit Unehrlichkeit zu tun, sondern dient einzig und allein einem angenehmen Umgang. Es sind fremde Menschen, warum sollte man sich mit denen anlegen? Ein freundliches Wort und ein nettes Laecheln verschoenern doch den Tag.

 


Nur um das mal klarzustellen: Matzes Meinung ist für mich i.O. !!
Der eine mag es so, weil in Unfreundlichkeit stört, mir ist das egal, ich finde es einfach ehrlich.
Für Matze gehört Freundlichkeit zur Dienstleistung, für mich nicht. Das sind sicherlich unterschiedliche Auffassungen, aber meinerseits nicht böse gemeint.
Ich akzeptiere Matzes Meinung (und ärgere mich ja auch manchmal - zugegeben).



Da ich Matze mit keinem Wort erwaehnt hatte, gehe ich davon aus, dass das nicht an mich gerichtet war  :?:  :!:  

Zitat von: playmaker11


Das mit der immerwährenden Freundlichkeit hingegen empfinde ich als unehrlich und man merkt auch, wenn es ehrlich gemeint ist. Ich fühle mich da einfach verschaukelt. Jeder weiß, daß man nicht immer und überall gut drauf sein kann (außer man ist Animateur, die scheinen da so ein Gen zu haben.....
 :P ), dann kann und muß ich das auch mal akzeptieren - wie wir auch nicht jeden Tag Sonnenschein haben können.
Mit Privatssphäre hat das nichts zu tun. Wer seine Gefühle nicht rausläßt, der läßt es eben (der kann ja lachen, wenn er eigentlich heulen will), aber wenn ich einen schlechten Tag habe, kann mir niemand vorschreiben, dann auch noch zu lachen (abgesehen von der Unerhrlichkeit ist es ja durchaus nicht verboten, Gefühle zu zeigen - Gott sei Dank !!).


Ich versuchte Dir lediglich zu erklaeren, dass Deine Art anerzogen und Du Dich so verhaelst, wie es Dir vorgezeigt wurde. Das ist fuer Dich normal. Fuer einen Amerikaner ist es nicht anders. Er wurde so aufgezogen und er verhaelt sich so wie es in den USA ueblich ist. Das ist weder unehrlich noch aufgesetzt, sondern einfach der normale taegliche Umgang. Man begegnet seinen Mitmenschen mit Anstand. Es ist ja auch nicht so, dass da alle immer am Grinsen und Lachen waeren. Gut, jetzt mal abgesehen von ein paar Schleimern, die es wohl ueberall auf der Welt gibt. Ich denke auch, Du interpretierst zu viel in diese Floskeln und missverstehst sie. Es geht nicht um eine "freundschaftliche Freundlichkeit", sondern lediglich um einen netten Umgangsston. Dieser Umgangston ist nicht mit dem eigenen Wohlbefinden gekoppelt, sondern lediglich Etikette und Anstand fremden Menschen gegenueber. Es geht hier um zufaellige Begegnungen mit fremden Menschen, wie sie eben so im Alltag passieren, und nicht um Bekannte, Freunde oder Familie. Fuer einen Amerikaner macht dies einen grossen Unterschied aus. Du hingegen scheinst hier keine Unterschiede zu machen.    

Mal eine Frage, ist fuer Dich "Guten Tag" zu sagen, unehrlich und aufgesetzt? Wenn ja, dann brauchst Du jetzt nicht weiterlesen.  :wink:

Warum sollte das "How are you?" dann aufgesetzt sein? Es bedeutet auch nichts anderes als "Guten Tag".  

Zitat von: playmaker11

Also eine Scheibe abschneiden ?? Service ja, aber diese aufgesetzte Freundlichkeit..... Aus meiner Sicht - nein Danke


Ich hingegen wuerde mich freuen, wenn man auch bei uns Behinderten, alten Menschen, Kindern, Fremdsprachigen und anderen Minoritaeten mehr Respekt entgegen bringen wuerde. Diesbezueglich sind mir die USA ein Vorbild.

Ich wurde in den USA trotz anfaenglichen Sprachproblemen und viel Unwissenheit, wie man was,wie,wo usw. handhabt immer hoeflich, geduldig und freundlich behandelt. In keiner einzigen Minute hat man mir das Gefuehl gegeben Auslaender zu sein. In der Schweiz konnte ich aber oft das Gegenteil beobachten und hatte darum etwas Bammel in die USA zu ziehen. Meine Sorge stellte sich aber als voellig unbegruendet heraus. Ich muss gestehen, die Art und Weise der Amerikaner hat mich beeindruckt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 14.12.2006, 07:26 Uhr
Hallo Anoka,
das war eher allgemein an alle gerichtet die den Threat lesen.

Du schreibst genau das, was ich kritisiere.
Anerzogen oder nicht (darauf kommt es mir nicht an) - sagen wir einfach, man macht das, was sich in dem jeweiligen Kulturkreis "gehört". Dazu gehört es in den USA eben, sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten. Es geht mir dabei auch nicht um die Floskeln, die letztlich nur ein Ausfluß des Gesamtverhaltens sind (also auch nicht um ein "Guten Tag").
Was ich kritisiere ist gerade das, was Du als
Zitat
Etikette und Anstand gegenüber fremden Menschen
bezeichnest. Nicht, daß ich meine, man kann sich so verhalten wir man will (die berühmte Axt im Wald), aber zu einem gewissen Anstand gehört für mich auch eine gewisse Ehrlichkeit. Wenn ich also jemanden gar nicht kenne oder gar nicht mag oder einfach auch mit demjenigen jetzt nichts zu tun haben möchte, dann muß es einfach gestattet sein, diesem auch eine deutliche Dinstanzierung aufzuzeigen (ohne gleich drastische Worte zu nutzen).
Und nur das ist mein Kritikpunkt: die Amis sind auch dann noch freundlich und zwar aufgesetzt freundlich. Es geht nicht darum, daß jemand freundlich zu Fremden ist, weil er freundliche sein möchte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Uschi am 29.12.2006, 20:14 Uhr
[
 :D Hallo zusammen!
Bin lange nicht mehr hier gewesen und bin erstaunt, dass ihr immer noch über dieses Thema diskutiert :oops:
Ich habe jetzt nicht alle Postings gelesen, aber so einige mit viel Interesse und stelle fest, dass einige Foriker dieses Thema zu allgemein angehen.

Der kleine Prinz hat gesagt: "Wenn du dir einen Menschen vertraut machst, dann fühlst du dich verantwortlich."

Ich habe bei mir schon selbst erlebt, dass ich gewisse Vorurteile einem bestimmten Volk gegenüber hatte. Dann lernte ich einen Menschen aus diesem Kulturkreis kennen und meine Vorurteile bröckelten ab, weil - bei mir haben Menschen ( alle) erst mal 100 Punkte und dann schaue ich..........Dieser Mensch verhielt sich nicht so, wie ich es erwartet, gehört und auch schon erlebt hatte.
 Fazit:
Jeder Mensch ist anders und auf jeden muss man anders eingehen, egal in welchem Land. Wie viele Fußballfans aus anderen Ländern ahben unsere Freundlichkeit gelobt......... :D

Die Japaner, z. B. lächeln immer, auch wenn sie traurig sind. Die Gelassenheit bei Hindus treibt mich, als Deutsche , manchmal zur Verzweiflung ( besonders, wenn ich beruflich damit zutun habe). Aber kann ich nicht von ihnen was lernen? :lol:

"So wie du die Welt ansiehst, wird sie weinen  :( oder lachen" :D

Gehen wir mit gutem Beispiel voran. Geht mal lächelnd durch die Fußgängerzone eurer Stadt, was passiert???
Als ich vor einiger Zeit vor einer Ampel stand und ein Farbiger den Zebrastreifen überquerte, schaute er nur ganz kurz ins Auto, ich lächelte ihn an. Er schaute total verdutzt noch einmal in mein Auto und lächelte ganz lange zurück. Er hatte mir einen schönen Tag bereitet und ich ihm. So eine kleine Geste :D  :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 13.01.2007, 23:10 Uhr
Da ich fast seit 30 Jahren in der gleichen Ecke lebe, in der auch Anoka lebte (und ein Teil der Familie meiner Frau noch immer in Anoka lebt), kann ich nur 100%  Anoka zustimmen, dass er die vielleicht falsch verstandene Freundlichkeit sehr gut beim zwischenmenschlichen zusamenleben hilft, nicht nur in Geschaeften, sondern auch im Strassenverkehr und anderen Lebenslagen!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: GreyWolf am 08.02.2007, 16:16 Uhr
Eine lustige Situation hatte ich mal auf einem großen Parkplatz einer Mall mit Supermarkt. Wir sind da ziemlich spät , kurz vor Schließung raus auf den Parkplatz. Das Bild, dass sich uns dort zeigte war zum schießen. Die Leute, die dort eingekauft hatten, hielten es nicht mal für nötig, die Einkaufswagen zurückzufahren zu den Ständern. Die haben die Einkaufswagen einfach stehengelassen, wo ihr Wagen vorher stand. Das war unglaublich. Schade, dass ich davon kein Foto gemacht habe :-)

Erstens hat das nix mit dem Thema zu tun.

Zweitens: Warum sollten sie die Einkaufswagen zurückbringen? Dann wäre ja der Mann, der genau dafür bezahlt wird, diese Einkaufswagen zurückzuschieben, arbeitslos.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: taiger.wutz am 08.02.2007, 16:43 Uhr
Hi Leute,

was mich etwas bestürzt, ist die Tatsache, daß man die amerikanische Freundlichkeit überhaupt hinterfragt :roll:
Was ist denn so "schlimm" daran, daß man in den Staaten (und in GB übrigens auch!) netter miteinander umgeht. Das schließt doch nicht aus, daß der Eine oder Andere von uns negative Erfahrungen gemacht hat. Das Gros der Bevölkerung ist und bleibt freundlich, höflich und sehr diszipliniert!!!
NUR EINIGE VON UNS KÖNNEN SICH DAS EINFACH NICHT VORSTELLEN.
Ist natürlich in unserem Kulturkreis ungewöhnlich, zugegeben.

Dabei habe ich nur eine Frage: Wenn wir uns ein "Auf Wiedersehen" zuwerfen, fragt dann auch so mancher Amerikaner bzw Brite, meinen die das ernst? Wollen die sich wirklich wiedersehen...???

Mal drüber nachdenken, wenn wir hier so unbedarft über amerikanische Freundlichkeit respektive Ehrlichkeit diskutieren.
Ich find`s überflüssig...weil ich die dortige Freundlichkeit als sehr angenehm empfinde!

Gruß
Günter
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: BettinaW am 08.02.2007, 16:50 Uhr
Dabei habe ich nur eine Frage: Wenn wir uns ein "Auf Wiedersehen" zuwerfen, fragt dann auch so mancher Amerikaner bzw Brite, meinen die das ernst? Wollen die sich wirklich wiedersehen...???

Mal drüber nachdenken, wenn wir hier so unbedarft über amerikanische Freundlichkeit respektive Ehrlichkeit diskutieren.
Ich find`s überflüssig...weil ich die dortige Freundlichkeit als sehr angenehm empfinde!

Gruß
Günter

Da kann ich dir voll und ganz zustimmen!

Das von den Amerikanern so oft gebraucht "See you" heißt doch übersetzt nichts anderes als "Auf Wiedersehen", oder?
Bei uns sagt man, wenn man jemanden begrüßt ja auch "Grüß Gott!" Ich glaube nicht, daß das schon mal wer genauer hinterfragt hat.  :wink:

Gruß
Bettina
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 10.02.2007, 15:02 Uhr
Amerikanische "Freundlichkeit" - oberflächlich und peinlich, oder kontaktfördernd und erfrischend?

Ihr habt alle schonmal die Erfahrung gemacht, das Us-Amerikaner freundlicher und hilfsbereiter sind als viele Europäer.
Wir nennen das oftmals etwas geringschätzig oberflächliche Freundlichkeit.Aber was ist daran oberflächlich wenn mir jemand ausführlich hilft und anschliessend noch  sagt "enjoy it" oder "have fun" oder irgendetwas in der Richtung.
Wir sagen doch auch zu Fremden Guten Tag ohne das wir ihm wirklich einen guten Tag wünschen. Ist halt eine Floskel.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht.
Sind die Amis freundlich= Pro oder oberflächlich = Contra. Was meint Ihr dazu?
Und neue Themen wie immer oben posten oder per Email/Nachricht an Utah oder NYpete.


Ich kann aus meinen Erfahrungen bestätigen, dass - Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel! - Amerikaner freundlicher, höflicher und auch hilfsbereiter sind, als hierzulande "üblich" (wobei auch hierzulande die Ausnahmen die Regel bestätigen).

Was das vielzitierte und diskutierte Thema der Freundlichkeit anbetrifft:
Man darf sich zweifelsohne darüber im Klaren sein, dass diese Freundlichkeit (Fremden gegenüber) weitaus nicht immer "echt" bzw. "tiefgreifend" ist. Sie ist teilweise Bestandteil des Servicegedankens und teils auch eine anerzogene Höflichkeit, die bei uns schon vor Jahren in großem Umfang abhanden gekommen ist.

Aber was soll´s:
Es geht ja i.d.R. nicht unbedingt darum, Freunschaften für´s Leben aufzubauen, sonder wohl eher darum, "angenehm" durch den Alltag zu kommen. Da ist mir diese Freundlichkeit - die ich ja entsprechend einordnen kann - immer noch 3x lieber, als die deutsche "Muffigkeit" oder "Grantigkeit", die leider allzu häufig anzutreffen ist.  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: gelibird am 10.02.2007, 20:36 Uhr
Hallo,

ich möchte an der Stelle der Diskussion einfach einmal ein Erlebnis schildern. Wir waren mit einem Pickup Camper unterwegs und sind in der Nähe des Lake Powell runtergefahren zu einem von oben herrlich einladend aussehenden Sandstrand, an dem ein paar Leute zelteten. Keine Ahnung, dass auf direktem Weg dorthin tiefer Sand lauerte (die Leute dort kannten natürlich die Gegend und waren vermutlich irgendwie außenrum gefahren). Plötzlich steckten wir mit dem vollbeladenen Camper im tiefen Sand fest. Kein vorwärts, kein rückwärts mehr, bei jedem Gasgeben gruben sich die Reifen nur tiefer in den Sand (das Ding wiegt schließlich fast 6 Tonnen). Selbst die als Rutschunterlage druntergeschobene Fußmatten verschwanden in Sekunden auf Nimmerwiedersehen.

Wie wir da wieder herausgekommen sind?
Ein älteres amerikanisches Ehepaar, das mit einem Unimog unterwegs war und in etwa 500 Meter Entfernung gerade alles fürs Weekend aufgebaut hatte, sah unsere Not, baute ihr am Unimog befestigtes Vorzelt wieder ab, kam zu uns rübergefahren und schleppte uns mit einem Drahtseil an einer Winde aus dem Sand. Das Ganze kostete die beiden ungefähr 2 Stunden Arbeit, noch dazu im August in der prallen Mittagshitze. 

Überflüssig zu sagen, dass ein Abschleppwagen uns ungefähr 1000 Dollar gekostet hätte.

Das ist nur ein Erlebnis von vielen im Laufe von 15 Jahren USA-Reisen. In meinen Augen ist die Hilfsbereitschaft der Amerikaner - vor allem wenn wirklich Not am Mann ist oder man irgendwie Hilfe braucht - weitaus größer als bei uns.

Angelika

Meine Websites: www.touridee-usa.de (http://www.touridee-usa.de) und www.usafotos.de (http://www.usafotos.de)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 10.02.2007, 21:13 Uhr
Hallo Angelika,

das war bestimmt am Lone Rock am Lake Powell. Da gibt es, abzweigennd von der "Hauptstraße" einige Sandstraßen (wie Stichstraßen) an den Strand. Wenn man da vom Hauptweg abzweigt, hat man ein Problem.  :wink:

Seid ihr vorher an einem Kassenhäuschen vorbei gekommen? Bei uns hat uns die Dame dort den Weg beschrieben (falls es da war).

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 10.02.2007, 23:29 Uhr
Überflüssig zu sagen, dass ein Abschleppwagen uns ungefähr 1000 Dollar gekostet hätte.
Na, na! Bevor das jemand für bare Münze nimmt.  Ich hatte bereits hin und wieder das zweifelhafte Vergnügen... 2 $ pro Meile war in etwa der Standardpreis. Und von Page aus sind es rund 30 Meilen hin und zurück.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 10.02.2007, 23:50 Uhr
Nachdem ich das nun einige Zeit still mitgelesen habe, kann ich nur eines dazu sagen, ich gehe lieber in ein amerikanisches Geschäft wo man freundlich begruesst wird und ebenso freundlich antwortet als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 11.02.2007, 00:11 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 11.02.2007, 00:47 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 11.02.2007, 01:11 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.
Ich aber :wink:sogar einige, das ist eben die deutsche Muffigkeit, sorry, aber so ist es halt. Man merkt es besonders wenn man aus den Staaten kommt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Doc Snyder am 11.02.2007, 01:27 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.
Ich aber :wink:sogar einige, das ist eben die deutsche Muffigkeit, sorry, aber so ist es halt. Man merkt es besonders wenn man aus den Staaten kommt.

Mich wundert's nur, dass wir uns hier im Forum nicht pausenlos anpöbeln. Sind doch zu 99% Deutsche hier  :zuck:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 11.02.2007, 05:05 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
Ich glaube das Thema war "Freundlichkeit in Amerika" fangt doch mal einen Thread an :"Freundlichkeit in Deutschland". dann koennen wir ja vergleichen
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.
Ich aber :wink:sogar einige, das ist eben die deutsche Muffigkeit, sorry, aber so ist es halt. Man merkt es besonders wenn man aus den Staaten kommt.

Mich wundert's nur, dass wir uns hier im Forum nicht pausenlos anpöbeln. Sind doch zu 99% Deutsche hier  :zuck:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: freddykr am 11.02.2007, 09:47 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.
Merkwürdig, in die Geschäft, in die ich hier in Deutschland gehe, werde ich genauso freundlich behandelt wie in den USA.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 11.02.2007, 09:58 Uhr

Merkwürdig, in die Geschäft, in die ich hier in Deutschland gehe, werde ich genauso freundlich behandelt wie in den USA.

Geht mir auch so. Sicher gibt es Ausnahmen, wie überall, aber im allgemeinen treffe ich auf freundliche Verkäufer(innen).

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 09.05.2011, 12:54 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.
Ich aber :wink:sogar einige, das ist eben die deutsche Muffigkeit, sorry, aber so ist es halt. Man merkt es besonders wenn man aus den Staaten kommt.

Die Dame hinter der Theke war von meiner Frage relativ genervt. Wahrscheinlich war ich nicht der EInzige, der die Frage in der Vergangenheit gestellt hatte.
Tja, wo war das denn wohl?  :lachen4:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 09.05.2011, 16:16 Uhr
Na ja, abgesehen davon, dass man hier bei Aldlidl nicht durch eine Seniorin oder einen Senior am Eingang, Hollywoodreif begrüßt wird, werde ich hier auch immer freundlich behandelt. Vor allen Dingen wird man hier (München) von keinem Ober/Bedienung genötigt, praktischen beim letzten Bissen kauend, die Rechnung präsentiert zu bekommen. Um den Gast klar zu machen, den Platz gefälligst für den nächsten zahlenden Gast frei zu machen. :P
Denn die Freundlichkeit hört nämlich schlagartig auf wenn kein Geschäft zu erwarten ist.

Auch muss man im Supermarkt keinen Einkaufswagen in seine Hacken befürchten und insgesamt angenehm freundlicher sind die Amis schon. Dass dabei keine tief schürfende Freundschaft zu erwarten ist, finde ich normal, anders wie in Deutschland muss man dort auch nicht befürchten, die ganze Lebensgeschichte präsentiert zu bekommen...   
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Haiko am 15.12.2011, 18:21 Uhr
Keine Ahnung ob die Amerikaner wirklich nur oberflächlich freundlich sind. Mir gefällt es alle mal.
Ich könnte solche Menschen jeden Tag um mich herum haben.

Und.

Wenn doch nur oberflächlich freundlich, ist es mir immer noch 100 Mal lieber als unfreundliche Deutsche .

Eines habe ich aber auf den Reisen immer wieder feststellen können : Die Amerikaner sind unvoreingenommen immer hilfbereit.
Da könnten wir uns eine große Scheibe von abschneiden .

Gruß Haiko
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ilnyc am 16.12.2011, 13:03 Uhr
Haikos Meinung unterschreibe ich voll.

Es ist im Vergleich immer weider erschreckend wie wirsch wir so oft miteinander umgehen - ob im Supermarkt, im Aufzug, im Bus, auf dem Bürgersteig.

Lieber oberflächliche Freundlichkeit als gar keine Freundlichkeit!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 16.12.2011, 13:14 Uhr
Eines habe ich aber auf den Reisen immer wieder feststellen können : Die Amerikaner sind unvoreingenommen immer hilfbereit.
Da könnten wir uns eine große Scheibe von abschneiden .

Ditto... darum bin ich auch froh das man im Urlaub nicht auf Hilfe von Krauts angewiesen ist  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 16.12.2011, 15:28 Uhr

Wenn doch nur oberflächlich freundlich, ist es mir immer noch 100 Mal lieber als unfreundliche Deutsche .

Eines habe ich aber auf den Reisen immer wieder feststellen können : Die Amerikaner sind unvoreingenommen immer hilfbereit.
Da könnten wir uns eine große Scheibe von abschneiden .

Gruß Haiko
Die Freundlichkeit erscheint nur oberflaechlich, weil man als Tourist im allgemeinen die "Regeln" des Zusammenlebens in den USA nicht kennt.  Wenn man aber eine Weile hier lebt, weiss man genau, was hoefliche Freundlichkeit, und was ehrliche Freundlichkeit (zur Freundschaft hin) ist.

Wenn man soweit in der Erkenntnis ist, weiss man halt, wie das entsprechende Verhalten des Gegenueber zu deuten ist. 

Mir ist auch auf jeden Fall ein freundlich klingendes "how are you" der Kassiererin im US Supermarkt lieber, als ein unhoefliches Grunzen und ein negativ abschaetzender Blick einer Kassiererin im deutschen Supermarkt!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: EasyAmerica am 17.12.2011, 12:35 Uhr
Ein 10 Minuten Beispiel amerikanischer Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Toleranz:

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: raymelin am 14.01.2012, 01:14 Uhr
Also ich bin sehr gespannt wie es drüben sein wird aber ehrlich gesagt empfinde ich Amerikaner als sehr freundlich. Manchmal ist es auch aufgesetzt aber das hat hier schon wer gesagt - das ist mir ebenfalls lieber wie einer der seine schlechte Laune an mir auslässt.
Ich freue mich jedenfalls sehr denn kulturell hat es mich in meiner Kindheit eher dahin gezogen. (Ich habe ja Deutschland & USA vereint in mir :wink:)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Thinkpink am 18.01.2012, 14:37 Uhr
Wir waren jetzt zum zweiten Mal drüben und haben uns sehr gefreut über das ehrliche Interesse an uns Touristen – so wirkte es jedenfalls; praktisch in jedem Einkaufszentrum wollte die Kassiererin wissen, woher wir kommen etc. (weil wir sie z.B. um Hilfe beim Zählen der Münzen baten und natürlich, wenn wir sprachen, wurden wir sofort als Touristen erkannt). Und zu unserer noch grösseren Freude konnten die dann alle «Switzerland» richtig einordnen (Chocolate, Watches, Cheese etc.) ;)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: womoontour am 18.01.2012, 15:04 Uhr
Bisher habe ich persönlich nur positive Erfahrungen in punkto "Amerikanische Freundlichkeit" gemacht und finde diese Freundlichkeit nicht aufgesetzt. Im Gegenteil sind die Amerikaner ausgesprochen bemüht, einem wirklich zu helfen.

Mein schönstes Erlebnis in LA:
Wir waren im Wohnmobil unterwegs und wollten Freunde besuchen, die bei Verwandten zu Besuch waren. Einen ausführlichen und genauen Anfahrplan hatten wir bekommen (dachten wir!!!). Nachdem wir uns aber total verfahren hatten und nicht mehr wussten wo wir uns befanden, fragten wir in einer Tankstelle nach dem Weg.
Der Tankwart kannte nicht einmal den Ortsteil wo wir hinwollten, fragte aber die anderen Gäste in seinem Laden, ob jemand Bescheid wüsste. - Ergebnis negativ. (Spätestens hier wäre in Deutschland die Geschichte zu Ende gewesen.)
Der Tankwart sah aber in unserer Wegebeschreibung die Telefonnummer der Verwandten unserer Freunde, rief dort an, ... ließ sich den Weg erklären, holte seine Ablösung, setzte sich in seinen Wagen und lotste uns zu unserem Ziel.
Eine. wie ich finde, bei uns nicht selbstverständliche Tat, die ich aber drüben schon mehrmals in ähnlicher Form erleben durfte.
Meine Begeisterung für die Amerikaner und deren Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit hält seit langem an!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: raymelin am 19.01.2012, 18:32 Uhr
Das freut mich doch sehr zu lesen und lässt die Vorfreude auch wachsen. :D
Vielleicht ist das aufgesetzte gar nichts amerikanisches sondern eine Charaktereigenschaft einzelner Personen? Vornerum so hintenrum so,die einen mögen es Falschheit nennen andere eine kluge Taktik.Ich kenne einige (sowohl Amerikaner als auch Deutsche),da ecke ich dann eher an weil ich leicht wahrheitsfanatisch bin und ich nicht nett sein will zu jemanden den ich nicht ausstehen kann.

Was ich aber auch finde ist dass der Patriotismus die Amerikaner einfach zusammenschweißt,dass vermisse ich hier manchmal.Hier sind mehr Eigenbrödler irgendwie. Bestes Beispiel: BBQ im Sommer,da wurde ich schon eingeladen nur weil ich am Spielplatz gegenüber auf meine Geschwister aufgepasst habe. Hier gibt es ja Rechtsstreiks weil der Nachbar gegrillt hat und man sich dadurch belästigt fühlt.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Luboyera am 19.02.2012, 23:24 Uhr
Bin irgendwie ein "Lächler und Grüßer", und es wundert mich, wenn Leute nicht erstmal positiv auf Fremde zugehen, wenn ich jemanden grüße und anlächle und dafür nen Frost-Blick ernte. Von daher fand ich es immer schön, in den USA "gleichgesinnte" zu sehen, die es einfach mögen, positiv auf einen zuzugehen, auch wenn sich dahinter keine Freundschaft fürs Leben verbirgt.
Finde es außerdem süß, wenn meine Frau überall nur "Honey" oder "Dear" heißt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Sandijnbg am 04.03.2012, 13:28 Uhr
... als in ein deutsches Geschäft wo, wenn man freundlich gruesst verdächtig angeschaut wird  :x :shock:
In solch ein Geschäft würde ich nur einmal gehen und dann nie wieder.

Ich kenne so ein Geschäft gar nicht.

Ich kenne so ein Geschäft schon, oder besser kannte. Allerdings bin ich dort nie wieder rein und das Geschäft ist mittlerweile geschlossen. ;-)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dofra am 11.03.2012, 19:06 Uhr
Nach zwölf Amerikareisen in fast alle Bundesstaaten, vielen Groß.-und Kleinstädten und Nationalparks haben meine Frau und ich nur die Allerbesten Erfahrungen mit der Amerikanischer Freundlichkeit, oft sogar Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft gemacht. Nicht zuletzt aus diesem Grund freuen wir uns immer wieder auf unsere neue Reise in die USA und bezeichnen diese als unsere "zweite Heimat".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ullg am 27.03.2012, 08:09 Uhr
Ich finde, dass auch hier die Menschen durchaus freundlich sind. Es kommt eben immer darauf an, wie man dem anderen gegenüber begegnet. Ich sehe es in Deutschland oft, dass der Kunde eher den unfreundlichen Part einnimmt, dann aber verlangt, dass die Kassiererin an der Kasse oder das Servicepersonal immer super freundlich sein müssen. Da liegt dann vielleicht auch der Unterschied: dort sind beide Seiten freundlich oder anders gesagt: wie man es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus.

Gruß, Uli
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ilnyc am 27.03.2012, 12:11 Uhr
Da ist was Wahres dran, Uli. So sehe ich das auch - neben der Tatsache, dass die grundsätzliche Freundlichkeit untereinander in den USA auch was mit der Erziehung und dem erlebten Umfeld zu tun hat.
Dabei ist es so viel netter - für alle (!) - wenn man nicht so tut als gäbe es die Menschen um einen rum gar nicht. Ein netter Blick, ein freundliches Wort, das kann schon sehr viel an der Grundstimmung im Leben ausmachen, wenn es die Tagesordnung ist und nicht die Ausnahme. Bei uns leider immer mehr die Ausnahme.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 27.03.2012, 13:17 Uhr
Wie schon geschrieben, "wie es in den Wald gerufen wird, so schallt es zurück" ist eigentlich meine Erfahrung in der Welt, dabei muss man aber immer mit den grundsätzliche Unterschiede in den einzelnen Volksgruppen machen. Nach etlichen Reisen in die USA kommt es schon gewaltig auf die besuchte Region an. Wobei in ländlichen Gegenden noch Freundlichkeit das Leben bestimmt. Ein Einkaufsbesuch bei "WalMarts"  sollte aber dabei keine Verallgemeinerung der Freundlichkeit darstellen. Verkaufs - so Servicepersonal die mit Kunden zu tun haben werden nämlich speziell darauf geschult.
Auch sinkt bei den Amerikanern die Freundlichkeit mit der "Jüngeren Generationen" und wie Untersuchungen eindeutig feststellten größtenteils mit der sozialen Einstufung der Person. Ist ja auch nicht anders wie bei uns, mit Geld im Hintergrund lässt's sich halt einfacher Freundlich sein als wenn man sich täglich seinen "Überlebenskampf"  stellen muss...
Auch Begegnungen in diverse typische Urlaubsregionen sollte kein Freundlichkeit's - Maßstab sein, denn auch hier begegnen sich Menschen mit Urlaubsgefühle relativ freundlich, ebenfalls der sozialen Einstufung gemäß...

Man kann es ja selber ausprobieren, einem freundlichen Menschen begegnet man auch freundlich, einen Griesgram eben eher unfreundlich.... so einfach ist das... :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Smartdriver76 am 27.03.2012, 13:51 Uhr
Paradebeispiel gestern im Super Target in Cape Coral. An der Kasse eine gepflegte Dame. Meine Frau und ich unterhalten uns. Plötzlich spricht sie uns an: "Ihr könnt gerne deutsch mit mir reden. Meine Mama war aus Deutschland."

Ein paar Smalltalk-Sätze weiter sagt sie plötzlich zu mir gewandt: "Weisst du eigentlich, dass du eine wunderschöne Frau hast?!" :-))

Madame war natürlich hin und weg. Der Tag war gerettet. Mit einem einfachen freundlichen Satz der Supermarktkassiererin. Ist uns in Deutschland in dieser Form noch nicht passiert, obwohl gerade meine Frau viel Smalltalk in Geschäften und an Kassen macht.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: BigDADDY am 27.03.2012, 13:57 Uhr
Ein paar Smalltalk-Sätze weiter sagt sie plötzlich zu mir gewandt: "Weisst du eigentlich, dass du eine wunderschöne Frau hast?!" :-))

Der Tag war gerettet.

Tja,

aber was tun, wenn man keine schöne Frau hat? - Obwohl in diesem Falle helfen auch tröstliche Worte...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: stephan65 am 27.03.2012, 14:24 Uhr
Wenn ich irgendwas von einer weiblichen Person brauche, sage ich ihr immer, was sie hören will.  :grins:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Smartdriver76 am 27.03.2012, 14:54 Uhr
Glaube auch nicht, dass sie alternativ gesagt hätte: "Weisst du eigentlich, dass deine Frau eine Eule ist?" ;-))
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ilnyc am 27.03.2012, 15:53 Uhr
Madame war natürlich hin und weg. Der Tag war gerettet. Mit einem einfachen freundlichen Satz der Supermarktkassiererin. Ist uns in Deutschland in dieser Form noch nicht passiert, obwohl gerade meine Frau viel Smalltalk in Geschäften und an Kassen macht.

Ich finde dass das obige Beispiel weniger was mit Freundlichkeit zu tun hat als mit der Mentalität. Mein Eindruck ist, dass in den USA ganz generell sehr viel schneller und sehr direkt kommentiert wird: Kleidung, Schuhe, Auto, Frisur, Brille, Aussehen, Akzent usw. Und das Ganze dann meist überschwänglich. Damit will ich jetzt natürlich nicht die Schönheit von "Madame" schmälern  :wink:, aber diese Kurzkommentare gibts doch ziemlich oft. Da ist man in Europa sehr viel zurückhaltender in der Bewertung solcher doch recht persönlicher Dinge. DAS finde ich jetzt auch nicht besonders schlimm. Mangelnde Höflichkeit, Freundlichkeit, Rücksichtnahme etc. tragen wesentlicher zu der muffligen Gesamtstimmung im Land bei, die dann auch dazu führt, dass die Leute schon bei minimalstem Kram total über die Grenzen gehen und unverhältnismäßig ausflippen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 27.03.2012, 17:54 Uhr

Ich finde dass das obige Beispiel weniger was mit Freundlichkeit zu tun...


Das sehe ich auch so, denn so direkte und spontane Komplimente bei fremden Personen habe ich in der USA eigentlich noch nie mitbekommen... aber dass man aufgrund seines unverwechselbaren Akzentes als Deutsch - Bayer zu jeder Gelegenheit auf ein ausgewandertes Familienmitglied angesprochen wird, fast immer. Beim anschließenden Smalltalk dann immer großes Rätselraten aus welcher Stadt den Großvater oder Großmutter wohl stammt, wenn versucht wird den Geburtsort auszusprechen  :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 16.04.2012, 07:24 Uhr
Zurück zum Thema "Freundlichkeit". Da hab ich leider ein vor 3 Wochen geschehenes Gegenbeispiel:
IAD, wieder einmal ist unser (und das mehrerer anderer Passagiere) Gepäck in IAD nicht da. Also zum Schalter. Dahinter 3 Frauen, die eher damit beschäftigt sind, sich gut zu unterhalten, als dafür zu sorgen, daß die letzten 5 Passagiere zu ihrem Gepäck kommen (es war kurz vor 21 Uhr, das Terminal schloß um 21 Uhr). Also wurde viel durcheinander, miteinander geredet, während wir bearbeitet wurden - in einem Tempo, daß man sagen mochte: "... ich mach es selbst - geh einfach nach Hause.".
Anstatt die Tickets zu scannen, wurden kompliziert (und wieder komplett durcheinander) die Nummer auf einem Zettel notiert (den dann zwischendurche eine andere wegnahm, eine andere Nummer notierte, nur um dann wiederum mit der Kollegin zu quatschen), dann das Telefon in die Hand genommen und rumtelefoniert. Die 5 Leute wurde in die die Ecke gestellt (im wahrsten Sinne des Wortes). Auf meine Nachfrage was denn nun sei hierß es: "... warten sie bis sie dran sind.", obwohl ich via Telefon mitbekommen hatte, daß sie längst wußte, daß unsere Koffer in einem anderen Terminal gelandet waren. Auf meinen Hinweis, daß wir in ca. 1 Stunde einen Anschlußflug hätte wurde die Dame richtig patzig.
So viel als zum Thema "Freundlichkeit".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Detritus am 17.04.2012, 19:58 Uhr
Auf meinen Hinweis, daß wir in ca. 1 Stunde einen Anschlußflug hätte wurde die Dame richtig patzig.
So viel als zum Thema "Freundlichkeit".

Wobei das in den USA wohl eher die Ausnahme ist wobei eine solche Behandlung in Deutschland zum Standard gehört ;)

Wir haben bislang weitestgehend nur positive Erfahrungen gemacht, auch wenn man die Freundlichkeit die einem dort entgegengebracht wird sicherlich nicht überbewerten sollte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 17.04.2012, 20:47 Uhr
Wobei das in den USA wohl eher die Ausnahme ist wobei eine solche Behandlung in Deutschland zum Standard gehört ;)

Es gibt solche und solche. Hier und drüben...
Wie mit mir im ESB gesprochen wurde, das habe ich in Deutschland noch nicht erlebt... aber darüber habe ich schon einmal an anderer Stelle berichtet.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Inspired am 17.04.2012, 20:56 Uhr
Ehrlich gesagt ist es mir lieber, in einem Urlaub dreimal authentisch schlecht gelaunt behandelt zu werden als mich bei jedem zweiten Kontakt fragen zu müssen, ob mein Gegenüber scheinheilig ist und innerlich mit den Augen rollt, weil Touris "nerven".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Detritus am 17.04.2012, 21:15 Uhr
Hm also ich werde lieber zuvorkommend bedient (sollen die doch in der Küche ruhig mit den Augen rollen) als mich anmuffeln zu lassen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 17.04.2012, 22:49 Uhr
Hallo,
. Die 5 Leute wurde in die die Ecke gestellt (im wahrsten Sinne des Wortes).
solche Erlebnisse kenne ich durchaus auch - z.B. beim "Einsortieren" der Warteschlange vor der Führung im Getty in LA oder beim "Antretenmüssen" für das Seating beim Italiener in Cesars Palace. Man wird da manchmal behandelt wie ungezogene Kindergartenkinder - von Freundlichkeit war da keine Spur. Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 17.04.2012, 23:06 Uhr

solche Erlebnisse kenne ich durchaus auch - z.B. beim "Einsortieren" der Warteschlange vor der Führung im Getty in LA oder beim "Antretenmüssen" für das Seating beim Italiener in Cesars Palace. Man wird da manchmal behandelt wie ungezogene Kindergartenkinder - von Freundlichkeit war da keine Spur. Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Ja, das habe ich auch schon erlebt. Wie z.B. die Angstellten bei der Circle Tour in NYC, die zwischen Schalter und Boot die Schlange dirigieren und die Tickets anschauen, agieren, ist absolut unverschämt. Als hätten sie unrechtmäßige Bittsteller und keine Gäste/Kunden vor sich. Ich habe das schon 2 x erlebt, wobei ich mich wirklich frage, warum ich das ein 2. Mal mitgemacht habe. Aber Circle Line ist m.W. konkurrenzlos und die Tour war halt im NYC Pass drin.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 17.04.2012, 23:22 Uhr

Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 18.04.2012, 07:19 Uhr

Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.


Naja....
Auch ein frische Beispiel:
ein (Ski-)Lift: eine (zugegebenermaßen) recht kurze Schlange. Irgendwann sind Papa, Mama und 2 Kinder dran. Mama ist mit sich selbst beschäftigt, d.h. in diese "Boxen" zu kommen, die sich öffnen wenn die nächsten reinkönnen. Papa versucht verzweifelt die beiden Kinder in die Boxen zu manövrieren. Die Kinder selbst sehen gar nicht ein, in irgendeiner Form (Anschieben mit den Stöcken, nach vorn Schieben der Skier o.ä.) mitzuhelfen, sondern lassen sich nur ziehen, schieben usw..
Der erste Lift fährt leer hoch, der zweite Lift, fährt leer hoch, der dritte Lift fährt leer hoch... Mami bewegt sich immer noch nicht, die Schlange hinten wird immer länger, aber keine geht mal an denen vorbei, alle stellen sich schön in der Schlange an und schauen zu, wie 5 Lifte leer hochgehen.... :roll: :shock:
Und wenn man dann vorbei geht wird man angeschaut, als wenn man denen eben die Brieftasche geklaut hat.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 18.04.2012, 08:47 Uhr
Hallo,
Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.
bei meinen Beispielen geht es nicht um Drängelei sondern um Behandlung des Kunden/Besuchers ohne äußeren Anlaß wie auf dem Kasernenhof in schlechten Kriegsfilmen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: groovy am 18.04.2012, 11:08 Uhr


Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.



Wo denn das :verwirrt:

Gruss
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Inspired am 18.04.2012, 11:15 Uhr
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 18.04.2012, 15:26 Uhr
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 19.04.2012, 07:30 Uhr
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
Hm da ist jetzt mein Erfahrungsschatz etwas begrenzt.
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen. Hier in Europa wären alle vorbeigefahren und hätten den Lift benutzt (ganz zu schweigen von den frühen 80gern in ITA, Sella-Ronda, da war man zeitlich so knapp, daß man einfach auf eine zügige Abwicklung am Lift angewiesen war, sonst endete man irgendwo auf einer Paßstraße und die Lifte waren dicht; da hätte man diese Leute gelyncht).
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.04.2012, 08:15 Uhr
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen.  

Ach, das war in den USA? Ich hatte mich schon gewundert, weil das aus deinem Beitrag nicht so hervor ging...

Anderes Beispiel: Nationalpark-Parkplatz im Südwesten. Ich denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 19.04.2012, 09:16 Uhr
Hallo,
denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
dafür habe ich schon von über zehn Jahren ein wildes Hupkonzert hinter mir ausgelöst, als ich bei einer Autobahnauffahrt auf dem Beschleunigungsstreifen nicht volle Pulle reingedrängt habe, sondern meine Geschwindigkeit auf die erkennbar kommende größere Lücke angepaßt hatte (war irgendwo zwischen Cape Cod und Boston). Aber ich bin ja lernfähig und fahre deshalb inzwischen "italienischer"  :wink:.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.04.2012, 10:04 Uhr
Hallo,
denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
dafür habe ich schon von über zehn Jahren ein wildes Hupkonzert hinter mir ausgelöst, als ich bei einer Autobahnauffahrt auf dem Beschleunigungsstreifen nicht volle Pulle reingedrängt habe, sondern meine Geschwindigkeit auf die erkennbar kommende größere Lücke angepaßt hatte (war irgendwo zwischen Cape Cod und Boston). Aber ich bin ja lernfähig und fahre deshalb inzwischen "italienischer"  :wink:.

Kommt wahrscheinlich drauf an, wo man ist. Im Nationalpark - ok, eigentlich wars im Organ Pipe National Monument - ist man wahrscheinlich eher in Urlaubsstimmung und gelassener. Und an dem Skibeispiel sieht man ja, dass der "Deutsche" selbst im Urlaub ungeduldig wird :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 19.04.2012, 18:14 Uhr
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
Hm da ist jetzt mein Erfahrungsschatz etwas begrenzt.
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen. Hier in Europa wären alle vorbeigefahren und hätten den Lift benutzt (ganz zu schweigen von den frühen 80gern in ITA, Sella-Ronda, da war man zeitlich so knapp, daß man einfach auf eine zügige Abwicklung am Lift angewiesen war, sonst endete man irgendwo auf einer Paßstraße und die Lifte waren dicht; da hätte man diese Leute gelyncht).
Das mit der in einer Schlange anstellen gibt es ja auch in England, und es wird halt als unhoeflich angesehen, sich so "aktiv" anzustellen, wie man das gerne in Deutschland macht!  Naemlich gar nicht anstellen, sondern zu versuchen sich so weit wie moeglich nach vorne zu draengeln. 

Warum denn niemand an der Familie vorbeigegangen ist (oder nachgefragt hat, ob sie auf einen Lift warten) verstehe ich nicht, aber es kann auch von der Gegend abhaengen.  Hier waere man nicht hinter den Leuten stehen geblieben.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 19.04.2012, 22:04 Uhr
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).

Wenn in Japan nur 4 Leute auf die Bahn warten stehen sie aber hintereinander.

Das ganze nennt man Ruecksichtnahme, was bezueglich Draengelei ein in Deutschland unbekannter Begriff ist. Ich hatte es weiter oben schon mal erwaehnt und geht mir voellig auf den Wecker, ueberall wird man fast ueber den Haufen gerannt.

In Amerika geschieht das allerdings am Black Friday ;-)


Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.04.2012, 23:07 Uhr
Das ganze nennt man Ruecksichtnahme, was bezueglich Draengelei ein in Deutschland unbekannter Begriff ist. Ich hatte es weiter oben schon mal erwaehnt und geht mir voellig auf den Wecker, ueberall wird man fast ueber den Haufen gerannt.

Ich dachte, du warst schon so lange nicht mehr hier!?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 20.04.2012, 01:32 Uhr

Ich dachte, du warst schon so lange nicht mehr hier!?

Hat sich das etwa geaendert? Das glaubst du wohl selber nicht.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 20.04.2012, 06:56 Uhr
Zitat
Das ganze nennt man Ruecksichtnahme,
Aha und die Familie nimmt Rücksicht auf die anderen die Skifahren und nicht am Lift stehen wollen ?
(Rein-)Drängeln und einen freien Platz einnehmen, den ein andere nicht einnehmen will oder kann sind zwei ganz andere Sachen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 20.04.2012, 06:57 Uhr
Zitat
Anderes Beispiel: Nationalpark-Parkplatz im Südwesten. Ich denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  Cool
Aber absolut !!  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Canyoncrawler am 20.04.2012, 10:15 Uhr
Das mit der in einer Schlange anstellen gibt es ja auch in England, und es wird halt als unhoeflich angesehen, sich so "aktiv" anzustellen, wie man das gerne in Deutschland macht!  Naemlich gar nicht anstellen, sondern zu versuchen sich so weit wie moeglich nach vorne zu draengeln.  

Das wollte ich gerade schreiben. Wer meint, die Amerikaner wären die geduldigsten im Schlange stehen, der war noch nie in England. Die Briten stehen noch disziplinierter in der Schlange.  :D

Ein Beispiel für Kasernenhof und Freundlichkeit in Deutschland:
Betriebsausflug nach Frankfurt. Ca. 60 Kollegen und Kolleginen und noch andere Touristen bilden eine elendig lange Schlange vor dem Sicherheitscheck im Maintower.
4 Security Leute an zwei Durchleuchtungseinheiten, die es mit der Kontrolle so genau nehmen wie am Flughafen. Eine der beiden Damen hat offenbar einen ganz schlechten Tag (oder ist die immer so?) Jedenfalls ist der Ton unangemessen barsch und befehlsmässig. Wir stehen schon 15 Minuten mehr oder weniger auf dem Fleck.
Ich bin schwanger und mir wird schon schummrig vom langen still stehen und ich beschliesse nochmal auf die Toilette zu gehen, wer weiss wann sich die nächste Gelegenheit ergibt :wink: . Anschl. stelle ich mich wieder mitten in die Schlange zwischen meine Kollegen. Keiner murrt, wie auch, der Rest der Schlange besteht fast ausschliesslich aus meinen Arbeitskollegen. Die Dame vom Sicherheitscheck faucht mich aber an, ich solle mich gefälligst hinten anstellen. Eine Kollegin faucht entrüstet zurück: sie stand doch schon hier und sehen Sie denn nicht, dass meine Kollegin schwanger ist?!
Das kann sie nicht unbedingt sehen, denn mein Babybauch ist zu dem Zeitpunkt noch dezent.
Die Dame von der Security wird knallrot (ob aus Verlegenheit oder Wut, kann ich nicht sagen) und sagt gar nichts mehr, aber ein Kollege geht weg und kommt mit einem Stuhl zurück.  :shock:
Ist der etwa für mich ? Oh weh, der ist für mich. *Schluck*. Er lotst mich an allen Wartenden vorbei, lässt seine Kollegin meine Tasche durchleuchten und plaziert mich auf dem Stuhl, den er in die Nähe des Fahrstuhls zur Towerplattform stellt. Ich sitze jetzt in der 1. Reihe für nach oben und kann mich nicht gegen soviel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wehren, aber es ist mir ziemlich peinlich.  :lol:
Hätte sich mit Sicherheit genauso in den USA abspielen können, war aber ein Tag in Deutschland.  :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 20.04.2012, 13:18 Uhr

Ich dachte, du warst schon so lange nicht mehr hier!?

Hat sich das etwa geaendert? Das glaubst du wohl selber nicht.



Ach so, dachte halt nur. Weil das so klang, als würdest du dich so gut auskennen, wie es hier abläuft  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 20.04.2012, 17:09 Uhr

Aha und die Familie nimmt Rücksicht auf die anderen die Skifahren und nicht am Lift stehen wollen ?

Das waren Anfaenger, die wollten warten bis der Lift anhielt, damit sie gemuetlich drauf steigen konnten ;-) ;-) ;-)


Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 20.04.2012, 22:13 Uhr

Aha und die Familie nimmt Rücksicht auf die anderen die Skifahren und nicht am Lift stehen wollen ?

Das waren Anfaenger, die wollten warten bis der Lift anhielt, damit sie gemuetlich drauf steigen konnten ;-) ;-) ;-)

Was Du als Witz gesagt hast, ist tatsächlich so. Inm den USA wird der Lift für Kinder und offensichtliche Anfänbger immer angehalten oder langsam gestellt - und daß obwohl er ja schon ausgeklinkt ist.... :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Palo am 20.04.2012, 22:20 Uhr

Aha und die Familie nimmt Rücksicht auf die anderen die Skifahren und nicht am Lift stehen wollen ?

Das waren Anfaenger, die wollten warten bis der Lift anhielt, damit sie gemuetlich drauf steigen konnten ;-) ;-) ;-)

Was Du als Witz gesagt hast, ist tatsächlich so. Inm den USA wird der Lift für Kinder und offensichtliche Anfänbger immer angehalten oder langsam gestellt - und daß obwohl er ja schon ausgeklinkt ist.... :roll:

Siehst du, das nennt man Ruecksichtnahme und alle machen mit (ausser den gehetzten Deutschen natuerlich)



Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 23.04.2012, 07:29 Uhr
Und wer nimmt auf mich Rücksicht, der Kilometer fressen will und nicht 10x pro Liftfahrt anhalten ?

Nur by the way: ich hab mit ganz anderen Liften skilaufen gelernt (nicht koppelbar), da wird es die verwöhnte Jugend von heute gerade noch schaffen, in einen koppelbaren Lift zu steigen - und wer nicht, der hat auch auf den Pisten nix verloren....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 23.04.2012, 08:19 Uhr
Und wer nimmt auf mich Rücksicht, der Kilometer fressen will und nicht 10x pro Liftfahrt anhalten ?

Nur by the way: ich hab mit ganz anderen Liften skilaufen gelernt (nicht koppelbar), da wird es die verwöhnte Jugend von heute gerade noch schaffen, in einen koppelbaren Lift zu steigen - und wer nicht, der hat auch auf den Pisten nix verloren....


Skilaufen??   Ein echter Bayer läuft nicht Ski,    er fährt Ski.....   und Kilometerfressen kann man immer noch in den "richtigen" Skigebieten....     Dazu empfehle ich "Les 3 Vallees", Davos, Ischgl, St. Anton, Grödnertal..... Skiliftkenntnisse sind hier (im Gegensatz zu Niedersachsen) nicht erforderlich....  Lernt jeder Bayer so ab 4 Jahre.... :wink: :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 26.04.2012, 07:35 Uhr
3 Vallées ? Ganz gut uns schön - Grödnertal auch sehr nett. Ischgl, St. Anton - never ever.
Und überhaupt, wer einmal drübern gefahren ist, der fährt hier nie wieder in Europa, jedenfalls wenn er Ahnung vom Skifahren hat.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: RainerS. am 06.05.2012, 17:01 Uhr
mich/uns haben anfangs die begrüßungen in vielen kleineren frühstücksdiner umgehauen ...

*hello darling...* - *hello sweetheart ...* ~ könnte hier in D zu der einen oder anderen eifersuchtsszene führen ....  :D
aber wir haben uns schnell dran gewöhnt und versucht möglichst passend zu antworten ...

klar is sowas iewie *oberflächig* und dient wohl hauptsächlich dazu gute laune zu verbreiten,
vllt. auch schon in richtung eines guten *tips* beim bezahlen ...
ich find sowas voll okay, is mir ne freundliche bedienung doch zigmal lieber als nen knurrhahn,
und natürlich macht sich sowas auch beim *tip* bemerkbar ...

is aber in D auch nich anders - werd ich freundlich und aufmerksam bedient runde ich beim trinkgeld
schon höher auf als wenn mir der teller auffem tisch *geknallt* wird ...
und ehrlich - in D muß ich nich oft höher aufrunden ....


uns sind in Florida soviele ehrliche nettigkeiten und wichtige hilfen zuteil gekommen,
wir mußten uns einfach in dieses land verlieben ...

in Miami z.b. bekam ein kellner beim frühstück mit wie wir mit einer strassenkarte den tag planten und
verschiedenes in der karte markierten ...
kurz darauf kam er mit einem rotstift an und markierte einige stadtteile die wir tunlichst meiden sollten,
das war 93 - die zeit als es ja einige schlimme überfälle auf touristen gab ....

auf Anna Maria Island bekam ich zufällig mit wie unser vermieter in seiner garage an zwei oldtimern schraubte,
autobegeistert wie ich nun mal bin hab ich ihn gefragt ob ich mir die autos (ne alte Corvette und nen Ford T)
mal genauer anschauen dürfte und er strahlte wie nen honigkuchenmännchen und winkte mir zu näher zukommen ...

die nächsten stunden verbrachten wir damit erst über autos und dann über gott und die welt zu quatschen,
zwei tage später lud er uns dann ein mit zu nem oltimer/us-car treffen zu kommen ....

natürlich gabs auch anmachen von unseriösen typen, besonders in Miami, aber mit nem klein bisschen vernunft
merkt man schnell wo man besser abwinkt und weitergeht ....

gut und böse gibbet überall - nich nur in den USA ....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 07.05.2012, 09:25 Uhr
3 Vallées ? Ganz gut uns schön - Grödnertal auch sehr nett. Ischgl, St. Anton - never ever.
Und überhaupt, wer einmal drübern gefahren ist, der fährt hier nie wieder in Europa, jedenfalls wenn er Ahnung vom Skifahren hat.

....keine Bange, ich habe Ahnung vom Skifahren, (nur so zur Erinnerung, München ist nur max. 160km von den Skipisten entfernt) alles schon gemacht,  Heli Skiing,  Deep Powder....  in den USA,   Geht aber nichts über Ski-Autobahnen oder schöne schwarze Buckelpisten.... Dammkar Abfahrt,  Langkofel, Pordoi, Vallee Blanche...   sicher schon davon gehört. Wenn Du sie schon alle selber abgefahren bist, darfst Du auch wieder mitreden, ok?

Nicht umsonst fahren echte Amerikaner die Ahnung haben, zum Skifahren nach Europa.... Weils zwar ganz nett ist "Deep Powder" vor der Türe zu haben und das wars dann schon... :wink:


Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 07.05.2012, 10:26 Uhr
Hallo,
Geht aber nichts über Ski-Autobahnen oder schöne schwarze Buckelpisten.... Dammkar Abfahrt,  Langkofel, Pordoi, Vallee Blanche...   sicher schon davon gehört. Wenn Du sie schon alle selber abgefahren bist, darfst Du auch wieder mitreden, ok?
zählen wirklich exklusiv nur die vier :shock: - ich kann davon nämlich nur zwei bieten :(; bei anderer regionaler Schwerpunktsetzung könnten aber neben der Forcella Rossa z.B. Momatt, Tiefbach oder Furggen No. 9 vielleicht auch gelten (oder kennst Du die vielleicht gar nicht - dann könnte ich ja sagen, erst wenn Du sie schon alle... :wink: :lol:)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nypete am 07.05.2012, 10:47 Uhr
Hi zusammen,

wir sprechen hier um Amerikanische " Freundlichkeit ", nicht um das Kennen von Ski - Pisten oder das Vermögen, diese zu beurteilen.

Darüber tauscht Euch ggf. bitte per PN oder Mail aus. Danke.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: playmaker11 am 08.05.2012, 07:59 Uhr
3 Vallées ? Ganz gut uns schön - Grödnertal auch sehr nett. Ischgl, St. Anton - never ever.
Und überhaupt, wer einmal drübern gefahren ist, der fährt hier nie wieder in Europa, jedenfalls wenn er Ahnung vom Skifahren hat.

....keine Bange, ich habe Ahnung vom Skifahren, (nur so zur Erinnerung, München ist nur max. 160km von den Skipisten entfernt) alles schon gemacht,  Heli Skiing,  Deep Powder....  in den USA,   Geht aber nichts über Ski-Autobahnen oder schöne schwarze Buckelpisten.... Dammkar Abfahrt,  Langkofel, Pordoi, Vallee Blanche...   sicher schon davon gehört. Wenn Du sie schon alle selber abgefahren bist, darfst Du auch wieder mitreden, ok?

Nicht umsonst fahren echte Amerikaner die Ahnung haben, zum Skifahren nach Europa.... Weils zwar ganz nett ist "Deep Powder" vor der Türe zu haben und das wars dann schon... :wink:
Hab Dir per PN geantwortet, weil wir ja schon Mecker bekommen haben (s.o.).

Amerikaner fahren nicht wirklich Ski hier drüben. Das ist auch ein Teil der amerikanischen Freundlichkeit Dir dann etwas zu erzählen. Hatte dieses Jahr nur 2 Leute die überhaupt hier schon Mal waren (natürlich ausschließlich in Bayern) und 1 davon war auch skifahren (auf der SSSSugspize), aber nur für 1 Tag.
Die meisten fragen eher nach dem Unterschied und danach, ob wir hier nicht noch viel tollere Skigebiete haben - wie gesagt: m.E. typisch amerikanische Freundlichkeit.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kalifornier am 09.05.2012, 15:15 Uhr
Ja diese oberflächliche Freundlichkeit gefällt mir schon seitdem ich hier ausgewandert bin (vor 30 Jahren). Besuchte meine Mutti in FFM vor einer Woche, flog zurück und ging in Charlotte durchs customs. Das erste was der customs officer zu mir sagte: Welcome home Nu das find ich weiterhin GROSSARTIG... :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wolfi am 09.05.2012, 17:09 Uhr
Und ich freue mich auch, wenn der IO auf meine Stempel im Pass schaut und sagt: Welcome back ...
 
Immer häufiger wünschen sie einem auch beim Gehen "Have a nice holiday".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: raymelin am 19.05.2012, 01:35 Uhr
Nachdem ich jetzt auch endlich dort war möchte ich was interessantes erzählen.
Ich habe ja Familie besucht und meiner Cousine dann vorgeschwärmt wie toll ich es finde dass alle so nett sind ich bin noch immer begeistert,habe keinen einzigen mit schlechter Laune gesehen überhaupt in den shops oder Restaurants alle sehr zuvorkommend und machen ihre Arbeit echt gut.Sie meinte zu mir das Gastfreundschaft das A und O ist und auf Platz 1 der Must Have Liste steht. Ich erzählte ihr dann wie es hier abläuft angefangen bei den respektlosen Kassiererinnen oder schlechtgelaunten Bedienungen über Leute die vor der Kundschaft streiten, ich meinte dann dass ich sowas dort nicht gesehen hätte und dass es das wohl nicht gibt,daraufhin lachte sie mich aus und meinte nur "If you`d live here long enough, you´d see it" hmmmm.....für mich noch immer mit den Eindrücken die ich gewonnen habe kaum vorstellbar......
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kalifornier am 19.05.2012, 03:42 Uhr
Well Raymelin, hab auch nochwas. Vor langer, langer Zeit wurde ich Manager in Los Angeles bei der Firma Millers Outpost, eine Jeans retain chain. Kann mich nochu genau erinnern als ich assistant Mgr. war und mein Chef unser part time Kassiererin (College girl) sagte: I pay you to smile!! fertig, aus, das wars, so isses...If you don't like it - go somewhere else.... :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Inspired am 19.05.2012, 07:17 Uhr
Ja diese oberflächliche Freundlichkeit gefällt mir schon seitdem ich hier ausgewandert bin (vor 30 Jahren). Besuchte meine Mutti in FFM vor einer Woche, flog zurück und ging in Charlotte durchs customs. Das erste was der customs officer zu mir sagte: Welcome home Nu das find ich weiterhin GROSSARTIG... :D

Hö hö, ich sehe es schon vor meinem inneren Auge: Wenn ich in einigen Stunden den Fuß auf heimischen Boden setze, wird mir mit unbewegtem Gesicht einer wortlos die Hand entgegenstrecken als Zeichen dafür, dass er meinen Pass sehen will...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 19.05.2012, 08:24 Uhr
wird mir mit unbewegtem Gesicht einer wortlos die Hand entgegenstrecken als Zeichen dafür, dass er meinen Pass sehen will...

Das habe ich bei der Immigration auch mehrmals erlebt...  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.05.2012, 10:13 Uhr
Ja diese oberflächliche Freundlichkeit gefällt mir schon seitdem ich hier ausgewandert bin (vor 30 Jahren). Besuchte meine Mutti in FFM vor einer Woche, flog zurück und ging in Charlotte durchs customs. Das erste was der customs officer zu mir sagte: Welcome home Nu das find ich weiterhin GROSSARTIG... :D

Hö hö, ich sehe es schon vor meinem inneren Auge: Wenn ich in einigen Stunden den Fuß auf heimischen Boden setze, wird mir mit unbewegtem Gesicht einer wortlos die Hand entgegenstrecken als Zeichen dafür, dass er meinen Pass sehen will...

Also so extrem freundlich finde ich das Umgehen mit den Einreisenden in den USA auch nicht immer; sowohl am Schalter direkt als auch bei der Zuweisung während man ansteht. Dann doch lieber einen deutschen Zollbeamten, der vielleicht etwas neutraler ist, man dafür aber schnell durch ist  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kalifornier am 21.05.2012, 00:26 Uhr
Hey Tiner, wer redet denn von 'extrem freundlich' hier beim Zoll?????

Ein einfaches 'Welcome home' reicht mir schon und es ist mir wesentlich freundlicher als .....wird mir mit unbewegtem Gesicht einer wortlos die Hand entgegenstrecken als Zeichen dafür, dass er meinen Pass sehen will...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 21.05.2012, 01:54 Uhr
Hey Tiner, wer redet denn von 'extrem freundlich' hier beim Zoll?????

Ein einfaches 'Welcome home' reicht mir schon und es ist mir wesentlich freundlicher als .....wird mir mit unbewegtem Gesicht einer wortlos die Hand entgegenstrecken als Zeichen dafür, dass er meinen Pass sehen will...

Na wenn das schon in diesem Thread erwähnt wird, scheinen das ja welche so zu sehen. Ich fand bisher nur die wenigsten US-Einreisebeamten freundlich; sowohl am Flughafen als auch bei Landeinreisen. Meiner Meinung nach tut sich da nicht viel mit dem deutschen Zoll. Der Amerikanische redet vielleicht etwas mehr, aber das ist nicht automatisch netter.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: FrauSnuggles am 22.05.2012, 14:45 Uhr
Was mir an den Amerikanern gefällt, ist diese generelle Freundlichkeit, egal wer vor Ihnen steht. Das ist so eine Art anerzogene Grundfreundlichkeit, eine Art Automatismus.
Hab dort immer das Gefühl, die gucken nicht so auf das Gegenüber bevor sie sich entscheiden freundlich oder höflich oder nicht zu sein. Egal ob Highschoolchick, Straßenarbeiter, distinguierte Omi, Banker, schnoddriger Kauz, ... Mir fällt auch oft auf das z.B.ein Verkäufer in einem coolen Skaterladen alle nett bedient, auch die Leute, die dort eigentlich optisch nicht reinpassen. Kann es schlecht erklären aber mir kommt es halt so vor das dort jeder zu jedem nett ist. Während hier oft der erste Blick oder Eindruck entscheidet.
Versteht einer was ich meine?  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: raymelin am 22.05.2012, 18:06 Uhr
Ja ich :lol: und ich bin ganz deiner Meinung,hab ich auch so erlebt! Und das ist hier definitiv anders...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Microbi am 12.06.2012, 16:31 Uhr
Lieber oberflächlich freundlich, als tiefgründig grantig.

Mic
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Lees am 24.06.2012, 01:12 Uhr

Oberflächlich aber auch. Im Smalltalk kommen immer dieselben Inhalte vor. Woher kommst du? Was machst du hier? Was machst du beruflich? Ah, Deutschland ist ein schönes Land.
Aber mehr kommt irgendwie nicht rüber.


Erwartest du tiefgreifende Diskussionen mit Fremden? Worueber?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Herzerl am 12.07.2012, 14:04 Uhr
Lieber oberflächlich freundlich, als tiefgründig grantig.

Mic

Volltreffer!!!   :lachen07: Bin ich extrem Deiner Meinung!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 03.08.2012, 10:12 Uhr
Mein letztes Erlebnis mit der amerikanischen Freundlichkeit...

Beim Auffinden und Lösen eines Software-Bugs...

gab's vom Hersteller ein Software-Paket im Wert von $600 gratis  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Manwi72 am 03.08.2012, 10:24 Uhr
Lieber oberflächlich freundlich, als tiefgründig grantig.

Mic

Seh ich auch so. Und man weiss es ja, auf was man sich einlässt....
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: captsamson am 03.08.2012, 10:31 Uhr
Ich weiss nicht ob es hier reinpasst aber ich finde es schwierig mit US-Amerikanern zusammenzuarbeiten.

Bei aller Freundlichkeit herrscht doch Kompromislosigkeit und ein gewisses Selbstverständnis einer Herrschaftsposition vor. Und das in einer Firma in der eigentlich der Ton eher aus Europa kommt.
Da kommen dann oft einfach dreckige Kompromisse von unserer Seite raus die vielleicht das Beste/Einfachste für die US-Amerikaner bedeuten aber nicht immer das Beste für die gesamte Firma.

Des Weiteren finden sie bei unpopulären aber bereits getroffenen Entscheidungen immer wieder (nichtige) Gründe diese anzuzweifeln oder die Durchführung hinauszuzögern.

Mit anderen Länder-Organisationen tun wir uns da intern viel leichter im gemeinsamen und objektivem fachlichen Miteinander.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und es handelt sich nur um meine persönlichen Eindrücke :-)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 03.08.2012, 15:45 Uhr
Das koennte auch an der Firmenkultur gelegen haben.  Ich habe in meinem Leben bei zwei deutschen und zwei sehr grossen amerikanischen Firmen gearbeitet.  Bei den deutschen Frimen war eine recht diktatorische Struktur, streng von "oben nach unten" ausgerichtet, waehrend bei beiden amerikanischen Firmen eher ein kollegiales miteinander die Zusammenarbeit bestimmte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Lees am 05.08.2012, 14:48 Uhr
Ich wuerde auch auf Firmenkultur tippen oder auch auf einzelne leitende Mitarbeiter, die so agieren. Moeglich ist ein latenter Konflikt zwischen leitenden Mitarbeitern beider Seiten. Kann sehr subtil sein.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: freggo am 14.10.2012, 13:18 Uhr
In den meisten Ländern versteht man doch unter Service etwas anderes als in Deutschland. Es ist nur immer schwer sich in Menschen hineinzuversetzen die komplett anders geprägt wurden. Was anfangs fremd erscheint erweist sich aber oft schnell als Gewöhnungssache. Ich denke das kann man alles ganz entspannt betrachten. Da hat die Welt "ernstere" Probleme  :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Hibis am 03.11.2012, 23:39 Uhr
Hi,

bei meinen USA Trips habe ich die Amerikaner als freundliche Zeitgenossen kennengelernt.
Aber auch unsere Zollbeamten sind nicht immer unfreundlich und können auch mal einen Joke machen.
Bin 2009 mit meiner Familie aus den USA nach Frankfurt zurück gekommen. Meine Tochter (damals 19)
hat mit einem freundlichen "Hi" die Passkontrolleure begüßt. Ganz trocken antwortete einer "Fisch".
Meine Tochter hat mich zuerst ganz fragend angeschaut, bis ich sagte: "Hi Fisch". Noch heute lachen
wir ab und zu über diese nette Begrüßung.

Hibis  8)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MarryBerry am 13.12.2012, 17:46 Uhr
haha oh mein gott was für ein blöder typ...aber was solls ihr macht es richtig und lacht darüber.
Gibt halt echt vollidioten, aber die gibts ja bekanntlich überall
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 13.12.2012, 20:48 Uhr
haha oh mein gott was für ein blöder typ...aber was solls ihr macht es richtig und lacht darüber.
Gibt halt echt vollidioten, aber die gibts ja bekanntlich überall

Wenn du den Text mal richtig gelesen hättest, hättest du dir die Beleidigung sparen können  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Felid am 19.12.2012, 11:32 Uhr
ich finde die us-amerikaner zwar sehr freundlich, aber zu oberflächlich. man kann gut mit ihnen smaltalk halten, aber so bald es um politik oder so geht, wirds schwierig.
die haben schon eine sonderliche politische einstellung (in bezug auf waffen etc.)  :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.12.2012, 12:14 Uhr
ich finde die us-amerikaner zwar sehr freundlich, aber zu oberflächlich. man kann gut mit ihnen smaltalk halten, aber so bald es um politik oder so geht, wirds schwierig.

Mit wie vielen Deutschen kann man sich denn schon vernünftig und sachlich über Politik unterhalten? Ich mache das privat auch nur sehr ungern, weil es da eh fast immer Differenzen und Streit gibt. Das wollen die Amerikaner vermutlich vermeiden - insbesondere im Urlaub.

Und was die Waffengesetze angeht: Die Amerikaner sind damit aufgewachsen und kennen es nicht anders. Es ist doch völlig klar, dass die dann eine etwas andere Einstellung dazu entwickeln als wir. Dasselbe gilt für die Todesstrafe, wobei selbstverständnlich nicht jeder Amerikaner dafür ist.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 19.12.2012, 14:23 Uhr
ich finde die us-amerikaner zwar sehr freundlich, aber zu oberflächlich. man kann gut mit ihnen smaltalk halten, aber so bald es um politik oder so geht, wirds schwierig.
die haben schon eine sonderliche politische einstellung (in bezug auf waffen etc.)  :)

Man kann sich Amerikanern ganz hervorragend ueber politik unterhalten, allerdings nicht als fremder Touri.Das ist einfach unhoeflich und nicht angebracht. Und wer hat schon Lust sich von einem Gast erzaehlen zu lassen wie es in seinem Land laufen sollte? Darauf laeufts naemlich meist hinaus.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 19.12.2012, 16:16 Uhr
ich finde die us-amerikaner zwar sehr freundlich, aber zu oberflächlich. man kann gut mit ihnen smaltalk halten, aber so bald es um politik oder so geht, wirds schwierig.
die haben schon eine sonderliche politische einstellung (in bezug auf waffen etc.)  :)

Man kann sich Amerikanern ganz hervorragend ueber politik unterhalten, allerdings nicht als fremder Touri.Das ist einfach unhoeflich und nicht angebracht. Und wer hat schon Lust sich von einem Gast erzaehlen zu lassen wie es in seinem Land laufen sollte? Darauf laeufts naemlich meist hinaus.
Ja, die Amerikaner lieben es besonders, wenn ihnen von einem Touristen gesagt wird, dass sie "schon eine sonderliche politische Einstellung haben (in bezug auf waffen etc.)", obwohl diese "Einstellung" seit einigen hundert Jahren in der Konstitution festgeschrieben ist!  Wenn diese "Belehrung" dazu noch von einem Buerger eines Landes kommt, welches vor noch nicht allzu langer Zeit eine sonderliche Einstellung hatte, dass bestimmte genetische Abstammungsmerkmale als nicht lebenswert galten, kommt so etwas natuerlich besonders gut an!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 19.12.2012, 16:19 Uhr
Man kann sich Amerikanern ganz hervorragend ueber politik unterhalten, allerdings nicht als fremder Touri.Das ist einfach unhoeflich und nicht angebracht. Und wer hat schon Lust sich von einem Gast erzaehlen zu lassen wie es in seinem Land laufen sollte? Darauf laeufts naemlich meist hinaus.

In einigen Angelegenheiten sind die Amis beratungsresistent. Nicht umsonst geht es mit der ehemaligen Weltmacht bergab.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Microbi am 19.12.2012, 19:15 Uhr
Ich fange in Amerika so ein Gespräch nicht an. Nicht aus Höflichkeit, sondern weil es mich nicht sonderlich interessiert. Aber wenn ich gefragt werde, dann sage ich auch was ich meine, auch wenn das nicht gefallen sollte.
Es ist eine Frage der "Streitkultur", ob man unterschiedlicher Meinung sein kann, ohne angefressen zu sein, nur weil der Andere eine abweichende Meinung hat. Und natürlich macht (auch) der Ton die Musik  :)

Mic
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Jack Black am 19.12.2012, 19:56 Uhr
Wenn diese "Belehrung" dazu noch von einem Buerger eines Landes kommt, welches vor noch nicht allzu langer Zeit eine sonderliche Einstellung hatte, dass bestimmte genetische Abstammungsmerkmale als nicht lebenswert galten, kommt so etwas natuerlich besonders gut an!

Absolut richtig - das ist ja auch absurd. Weil wir nämlich hier nicht vor paar hundert Jahren einen neuen Kontinent entdeckt haben, den dortigen Einwohnern auf Grund ihrer Abstammungsmerkmale nicht das Land geklaut haben, sie in großem Stil vertrieben und ermordet haben und sie nun in armseligsten sog. "Reservaten" einen promilleartige Bruchteil ihres ehemals rechtmäßigen Grund und Bodens "aufbewahren", haben wir natürlich kein Diskussionsrecht.

Und selbst wenn - es scheitert ja auch desweiteren daran, weil wir nicht hunderttausende Afrikaner verschleppt haben und zu Strafarbeit zu Hungerlöhnen verdonnert haben, um uns damit eine wirtschaftliche Existenz im großen Stil aufzubauen. Aber immerhin sind ja Afroamerikaner schon nur ca. 20 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs zu gleichberechtigten Mitmenschen geworden. Prima.

Das ist wirklich schwierig, die Amerikaner haben eben immer alles richtig gemacht und sich ethisch kulturell jederzeit vorbildlichst verhalten, weswegen zu Recht heute eine politische Diskussion an dieser Reinheit und Vollkommenheit des Humanismus scheitert.

Aber da ich die amerikanischen Waffengesetze kenne und nicht erschossen werden will, lasse ich in der Tat jegliche diesbzgl. Diskussion gar nicht erst stattfinden. Gegen manche Argumente kann sich einfach niemand verschließen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 19.12.2012, 20:14 Uhr
Klar. Deutschland hat natuerlich immer alles richtig gemacht. Gerade im ersten Viertel dieses Jahrhunderts. Und ich kann mir richtig gut vorstellen wie begeistert Deutsche sind wenn ein fremder touri Vorschlaege macht was man in Deutschland so einiges verbessern koennte.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 19.12.2012, 20:17 Uhr
Klar. Deutschland hat natuerlich immer alles richtig gemacht. Gerade im ersten Viertel dieses Jahrhunderts. Und ich kann mir richtig gut vorstellen wie begeistert Deutsche sind wenn ein fremder touri Vorschlaege macht was man in Deutschland so einiges verbessern koennte.

Du bestätigst... das der Großteil der Amis wenig Ahnung von deutscher o. europäischer Geschichte haben. Nur nicht über den Tellerrand hinausschauen *gröhl*
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.12.2012, 20:24 Uhr
Klar. Deutschland hat natuerlich immer alles richtig gemacht. Gerade im ersten Viertel dieses Jahrhunderts.

Wir haben ja noch 12 Jahre und knappe 2 Wochen, um das zu ändern.  :lol:

Und selbst falls du das letzte Jahrhundert meinst: Auch dann passt dein genannter Zeitraum nicht zu der Periode deutscher Geschichte, auf die du höchstwahrscheinlich anspielst.


Und um die Amerikaner dennoch ein wenig in Schutz zu nehmen:

Es ist doch ganz menschlich, dass man etwas allergisch reagiert, wenn ein Außenstehender das eigene Land kritisiert. Da ist es ganz egal, wo derjenige herkommt. Kritik kann man am ehesten verkraften, wenn sie von eigenen Landsmännern kommt, da der dann ja "sich" mit einbezieht und die Diskussion nicht "von oben herab" geführt wird.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 19.12.2012, 20:29 Uhr
Ja? War nur nen Rechenfehler. Big deal. Aber wir koennen uns sicher gerne ueber Weltkriege und Nazis unterhalten. Auf sowas stehen Deutsche sicher auch wenn sie mal wieder ueber ihre Vergangenheit aufgeklaert werden. Im smalltalk von Auslaendern. Was genau wolltest du denn jetzt? Ging es nicht um die Aussage das Amis oberflaechlich sind und man mit. Ihnen nicht ueber Politik reden kann? Wie wird das denn von wem beurteilt? Vom deutschen der 2x im jahr in die USA zum Urlaub machen faehrt? Lol.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 19.12.2012, 20:39 Uhr
Aber wir koennen uns sicher gerne ueber Weltkriege und Nazis unterhalten.

Wozu?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wolfi am 19.12.2012, 21:04 Uhr
Beruhigt Euch bitte!
 
Meine Partnerin und ich haben die Freundlichkeit der (meisten) US Bürger bei jedem Urlaub sehr genossen - nirgends ist es so einfach ein Gespräch anzufangen, natürlich meist small talk aber oft sehr interessant ...
 
Ein paar Beispiele:
 
In einer Bar am Savannah River mit zwei Feuerwehrleuten vom Militär, die ganz stolz waren, dass sie bei ihrem nächsten Auftrag in Europa (Inspektion von Geräten) den Termin in München auf das Datum des Oktoberfestes legen konnten ...
 
In einer Schwulenbar in SFO (zufällig da rein geraten) mit einem Paar in unserem Alter (Anfang 60) über die Biere und Kneipen in Europa - speziell Düsseldorf, wo die zwei Herren schon öfter geschäftlich waren.
 
Vor Jahren in einem Diner in Arizona, wo mich der Nachbar (mindestens 20 Jahre älter als ich) an der Theke fragte ob ich Deutscher sei - und als ich bejahte, mich bat ihm nach Hause zu folgen, seine Frau würde sich riesig freuen, mal wieder ein paar deutsche Worte zu hören  und zu sprechen ... Sein Haus mit der klimatisierten Garage etc war wirklich interessant!
 
Die Gruppe in Greenwich Village auf dem Markt, die mir versicherten, sie hätten Bush nicht gewählt und sich bei mir für ihre Landsleute entschuldigten.
 
Die Leute in der Bar in Titusville, die sich freuten dass uns die Live Country Music bei ihnen so gefiel und dass zwei Touristen aus Europa den Weg zu ihnen gefunden hatten ...
 
Der Immobilienmakler in der Hotelbar in Miami Beach, der mir erklärte, wer diese teuren Condos am Strand kauft ...
 
Der Juniorchef im Weingut Konzelmann in Niagara on the Lake, der sich entschuldigte - er hatte nie richtig Zeit um die Sprache seiner Vorfahren zu lernen ...

usw usw ...
 
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 19.12.2012, 21:18 Uhr
Beruhigt Euch bitte!
 
Meine Partnerin und ich haben die Freundlichkeit der (meisten) US Bürger bei jedem Urlaub sehr genossen - nirgends ist es so einfach ein Gespräch anzufangen, natürlich meist small talk aber oft sehr interessant ...
 
Ein paar Beispiele:
 
In einer Bar am Savannah River mit zwei Feuerwehrleuten vom Militär, die ganz stolz waren, dass sie bei ihrem nächsten Auftrag in Europa (Inspektion von Geräten) den Termin in München auf das Datum des Oktoberfestes legen konnten ...
 
In einer Schwulenbar in SFO (zufällig da rein geraten) mit einem Paar in unserem Alter (Anfang 60) über die Biere und Kneipen in Europa - speziell Düsseldorf, wo die zwei Herren schon öfter geschäftlich waren.
 
Vor Jahren in einem Diner in Arizona, wo mich der Nachbar (mindestens 20 Jahre älter als ich) an der Theke fragte ob ich Deutscher sei - und als ich bejahte, mich bat ihm nach Hause zu folgen, seine Frau würde sich riesig freuen, mal wieder ein paar deutsche Worte zu hören  und zu sprechen ... Sein Haus mit der klimatisierten Garage etc war wirklich interessant!
 
Die Gruppe in Greenwich Village auf dem Markt, die mir versicherten, sie hätten Bush nicht gewählt und sich bei mir für ihre Landsleute entschuldigten.
 
Die Leute in der Bar in Titusville, die sich freuten dass uns die Live Country Music bei ihnen so gefiel und dass zwei Touristen aus Europa den Weg zu ihnen gefunden hatten ...
 
Der Immobilienmakler in der Hotelbar in Miami Beach, der mir erklärte, wer diese teuren Condos am Strand kauft ...
 
Der Juniorchef im Weingut Konzelmann in Niagara on the Lake, der sich entschuldigte - er hatte nie richtig Zeit um die Sprache seiner Vorfahren zu lernen ...

usw usw ...
 


Ich habe zwar nicht alle Postings gelesen, nehme aber an, dass dies eines der besten Postings in diesem Thread ist.  :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Jack Black am 19.12.2012, 21:42 Uhr
Ging es nicht um die Aussage das Amis oberflaechlich sind und man mit. Ihnen nicht ueber Politik reden kann.

Wenn man es genau nachliest, geht es um Deinen Müll, den Du hier angefangen hast, fortsetzt und sowieso nichts dabei verstehst. Wann ist eigentlich Dein USA Urlaub zu Ende, oder was willst Du hier?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 20.12.2012, 01:32 Uhr
Lieber oberflächlich freundlich, als tiefgründig grantig.

Mic

nee, da sind mir die Bayern lieber (bin ja selber einer), so lange man mit ihm noch nicht Schussern war, muss er auch nicht freundlich sein....  da lieber tiefgründig granteln... :wink:

Manchmal, muss man diese Diskussion schon verstehen könne, denn hier werden Beispiele genannt, die sich wohl sowohl in Deutschland als auch in Amerika zutragen könnten. Ich bin ja nun schon eine Zeitlang in den USA unterwegs und habe alle Facetten kennengelernt.
Leute die auch offen über Glaube, Politik und Sex diskutiert haben, wobei diese Leute einen vergleichbaren Unterschied zwischen Europa und den USA zu Grunde legen da sie in höhern Positionen in Deutschland oder Europa gearbeitet haben.
Oder Leute die sehr gerne Reisen, dabei dürfte der Grenzbeamte mit der ausgestreckten Hand weltweit seinen Dienst tun, denn gegen manchen Grenzbeamten bei der Einreise von Mexiko zurück in die USA, ist ein Überbleibsel aus der DDR Vergangenheit in Frankfurt, nur ein Abklatsch davon...
Freundlichkeit ja, besonders in Geschäfte, das mir aber besonders auf den Wecker geht, den wehe ich muss das Teil dann als Garantieleistung zurückbringen...  oder man gibt zu verstehen nur Kucken nichts kaufen.... Spießrutenlaufen in den zahlreichen Malls, jeder will irgendeinen Plunder loswerden...  Wenn man das unter Freundlichkeit versteht, dann ist mir ein Grantler in einem Geschäft lieber, der lässt mich wenigstens in Ruhe auswählen....  schließlich kenne ich meine Unterhosengröße, und will mir nichts aufdrängen wo nur ein Blindenhund laut bellen würde.... :wink:
Freundlichkeit in den Restaurants?  Klar doch, die muss ich ja auch teuer bezahlen und während man den letzten Biss noch kaut, wird einem schon die Rechnung präsentiert…
Da ist mir eine grantelnde Serviererin, im Weisses Bräuhaus in München dann doch lieber, denn da schmeißt mich nur die Sperrstunde raus….

Freundlichkeit im Straßenverkehr? Na dann empfehle ich mal die näher Umgebung von Houston und nicht die Strassen um die Nationalparks....  München ist da nicht weit davon entfernt....

Es gibt natürlich Ausnahmen, auf Campingplätze, die Senioren, bin ja fast schon selber einer, da könnten sich Deutsche Camper ein Stück davon abschneiden... die sind freundlich....  auch wenn's nur Kulisse, wie vieles in den USA, ist..(aber deswegen sind wir ja hier)   :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 20.12.2012, 04:35 Uhr
Gehoert Freundlichkeit eines Servierers oder eines Verkaeufers zum Job dazu? Warum bedient man Kunden wenn man nicht weiss wie man freundlich sein soll? Vielleicht passt da  besser nen Job als Nachtwaechter in nem Museum oder so? Wie ist das eigentlich in DE? Wird die Ware mit der granteligen Verkaeuferin irgendwie billiger? Arbeiten grantelige Servierer nur in mittelmaessigen Fressbuden? Oder wie soll man nun den Satz ' Freundlichkeit in den USA muss man teuer bezahlen' verstehen?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 20.12.2012, 10:06 Uhr
Gehoert Freundlichkeit eines Servierers oder eines Verkaeufers zum Job dazu? Warum bedient man Kunden wenn man nicht weiss wie man freundlich sein soll?

Da muss ich zugeben, dass ich das auch nicht verstehe. In Deutschland (aber auch in manchen anderen Ländern) gibt es häufig unfreundliche Personen, die im Kundenservice arbeiten, sodass man sich als Gast als Störfaktor fühlt. Wenn ich von vornherein weiß, dass ich auch nicht zwischendurch mal "aufgesetzt" freundlich sein kann/will/mag, oder zumindest auch an schlechten Tagen nicht zumindest neutral bleiben kann bzw. Kunden als nervend ansehe, habe ich den Job verfehlt.

Oder wie soll man nun den Satz ' Freundlichkeit in den USA muss man teuer bezahlen' verstehen?

Im Restaurant in den USA muss sich die Bedienung um ihren Tip bemühen. Geschieht das nicht durch Freundlichkeit? In Deutschland haben die Kellner oberflächlich gesehen nichts zu verlieren, wenn sie "grantig bedienen". Ob man dann noch einmal gerne wiederkommt, ist eine andere Sache.

Bei Kassierern im Supermarkt sehe ich jetzt nicht so den deutlichen Unterschied. Sowohl in den USA als auch hier gibts mal freundliche und auch mal eher neutrale oder grantige Leute. Die Mentalität ist in Deutschland auch eine etwas andere. Nur weil man nicht immer freundlich lacht, heißt es nicht gleich, dass man unfreundlich ist.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wolfi am 20.12.2012, 10:36 Uhr
Zitat
In Deutschland haben die Kellner oberflächlich gesehen nichts zu verlieren, wenn sie "grantig bedienen". Ob man dann noch einmal gerne wiederkommt, ist eine andere Sache.

Das stimmt aber so nicht ganz - ich gebe bei gutem Service auch in D bis zu 10 % Trinkgeld (übrigens auch hier in Ungarn) und meine Bekannten machen das genau so.
 
Auch in Europa sind die Bedienungen auf ein Trinkgeld angewiesen, der Grundlohn ist m. W. nicht so hoch ...
 
Beim Verkaufspersonal gibt es ebenfalls extreme Unterschiede in der "Kundenorientierung" - das ist wohl überall so ...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Canyoncrawler am 20.12.2012, 10:38 Uhr
Ich habe einen Grundsatz in den USA: nicht über Politik reden, mit Fremden und flüchtigen Bekanntschaften schon gar nicht (würde ich auch in Deutschland nicht machen).  

Ansonsten habe ich kein Problem damit, wenn mir ein Amerikaner erzählt, was seiner Meinung nach in Deutschland 'schief' läuft. Wäre doch mal interessant zu erfahren, was ein Amerikaner der auf Reisen in Deutschland weilt, über unser Land weiss.

Ich verfalle nicht automatisch in Verteidigungsmechanismen wenn jemand schlecht von meinem Land redet, ich kann es auch mal so stehen lassen, dass nicht alles zum Besten steht und es durchaus Bereiche gibt in denen Deutschland kein leuchtendes Beispiel darstellt.

Nächster Grundsatz in den USA: America is great, fantastic and beautiful, das erzähle ich den Amerikaner wenn sie mich fragen, was ich von ihrem Land halte. :D
Das ein Amerikaner den Touristen fragt, wie er Amerika findet ist m.E. die Regel und das haben wir schon mehrfach erlebt.
Die absolute Ausnahme ist m.E. die Konstellation die hier zuletzt für Streit sorgte: der Tourist der ungefragt dem Amerikaner erzählen will 'that's wrong with your country'.
Auf so eine Idee käme ich gar nicht.  :roll:

Ich habe aber auch schon mal ein längeres Gespräch mit einem Nationalparkangestellten geführt, der gerade nicht viel zu tun hatte, weil der Park um die Jahreszeit so schlecht besucht war.
Er wollte alles mögliche über Deutschland und Europa wissen und verglich unsere Antworten dann immer wieder mit den USA.
Irgendwann sind wir dann auch beim Thema Gesundheitswesen gelandet (genau genommen deswegen, weil ich in dem Bereich tätig bin). Dann habe ich ihm auch gesagt, dass es für Deutsche und Europäer nur schwer verständlich sei, warum sich eine Mehrheit der Amerikaner gegen eine Krankenversicherung ausspricht. Das war nicht ungefragt, sondern hat sich im Laufe des Gesprächs so ergeben.
Er, selbst krankenversichert, hat dann erzählt, dass seine Schwester und sein Schwager sich regelmässig in Mexico behandeln lassen, da sie sich die Behandlungskosten in den USA ohne Krankenversicherung nicht leisten können. Trotzdem hielt er selbst es nicht für erforderlich eine Pflichtversicherung wie von Obama angstrebt, einzuführen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 20.12.2012, 10:45 Uhr
Auch in Europa sind die Bedienungen auf ein Trinkgeld angewiesen, der Grundlohn ist m. W. nicht so hoch ...

Das wäre mir neu. In Deutschland ist das Bedienungsgeld im Preis enthalten. Trinkgeld ist immer nur ein Zusatz, auf den man sich nicht wirklich verlassen kann. Außerdem wird auch tendenziell weniger gegeben. Wenn du 10 % gibst, ist das ganz nett, aber das macht hier bei weitem nicht jeder. In den USA gebe ich übrigens 15-20 %.

Wenn es hier so üblich wäre, wie du schilderst, würde es außerdem kaum diese ewigen Tip-Diskussionen geben.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wolfi am 20.12.2012, 12:42 Uhr
...  ich gebe bei gutem Service auch in D bis zu 10 % Trinkgeld (übrigens auch hier in Ungarn) und meine Bekannten machen das genau so.

Satte 10 % gibt es wirklich nur bei extra gutem Service - wenn unser Hund z. B. im Restaurant einen Palatschinta bekommt ...
 
Wenn man die 10 % als Lohnbestandteil dazu rechnet, liege ich ja auch bei 15 - 20 % ...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 20.12.2012, 13:10 Uhr
Ich gebe max. 10% in Deutschland... oder 0% wenn der Service mies ist, und da reicht schon Unfreundlichkeit.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 20.12.2012, 17:01 Uhr
Gehoert Freundlichkeit eines Servierers oder eines Verkaeufers zum Job dazu? Warum bedient man Kunden wenn man nicht weiss wie man freundlich sein soll? Vielleicht passt da  besser nen Job als Nachtwaechter in nem Museum oder so? Wie ist das eigentlich in DE? Wird die Ware mit der granteligen Verkaeuferin irgendwie billiger? Arbeiten grantelige Servierer nur in mittelmaessigen Fressbuden? Oder wie soll man nun den Satz ' Freundlichkeit in den USA muss man teuer bezahlen' verstehen?

Wenn Du meinen Satz nicht verstehst ist das Dein Problem. Zur Erinnerung, im Thread geht es um die sprichwörtliche "Freundlichkeit" in den USA im Gegensatz dazu Deutschland...  Ich verstehe unter Freundlichkeit etwas anderes als das was in den USA täglich zur Schau gestellte „Rundumgegrinse“ in Restaurants und Shops... da im Gegensatz zu Deutschland (obwohl schon ähnliche Tendenzen auch hier Einzug halten) der Basislohn schon 15% der Rechnung eingeschlossen sind...  Der Verkäufer oder Servierer schon "Freundlich" grinsen muss obwohl ihm nicht dazu zu mute ist...  Wie hier schon geschrieben gibt man bei uns Trinkgeld bei nur "ehrlicherem" Gegrinse und gutem Service...  und übrigens in Fressbuden muss man bei uns überhaupt kein Trinkgeld geben..
Außerdem ist das „Lächeln“ ja keine besondere amerikanische Eigenschaft von Verkäufer, sondern kann man in Asien in jedem Shop erleben…

Im Übrigen kann ich nach nun mehr fast 3 Jahre Aufenthalt (mit Unterbrechungen) in den verschiedensten Landesteile der USA nun wirklich nicht den ganz großen Unterschied zu Deutschland feststellen..  Bin vielleicht im Laufe der Zeit etwas abgeklärter geworden, muss aber feststellen dass die spürbare Jagd nach Geld besonders in den Ballungsgebieten zunehmend für mich sichtbare Spuren hinterlässt die die besagte Freundlichkeit dann, doch etwas relativieren….  Wer’s nicht glaubt empfehle ich mal einen Supermarkt zur Einkaufs Rush Hour in einem der Ballungsgebiete und nicht einen beschaulichen Markt im Nirwana der USA…
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 20.12.2012, 17:28 Uhr
Wer’s nicht glaubt empfehle ich mal einen Supermarkt zur Einkaufs Rush Hour in einem der Ballungsgebiete und nicht einen beschaulichen Markt im Nirwana der USA…

...und selbst in beschaulichen Märkten (Tante-Emma-Läden) oder auch kleinen Restaurants gibt es in den USA keine Garantie dafür. Manchmal kommen die Mitarbeiter oder auch Inhaber dort besonders provinziell und eher zurückhaltend rüber, was auch unfreundlich wirken kann.

Und wenn ich dann noch an die ganzen Alamo-Mitarbeiter denke - da waren die meisten sogar regelrecht unhöflich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 20.12.2012, 17:50 Uhr
Wenn diese "Belehrung" dazu noch von einem Buerger eines Landes kommt, welches vor noch nicht allzu langer Zeit eine sonderliche Einstellung hatte, dass bestimmte genetische Abstammungsmerkmale als nicht lebenswert galten, kommt so etwas natuerlich besonders gut an!

Absolut richtig - das ist ja auch absurd. Weil wir nämlich hier nicht vor paar hundert Jahren einen neuen Kontinent entdeckt haben, den dortigen Einwohnern auf Grund ihrer Abstammungsmerkmale nicht das Land geklaut haben, sie in großem Stil vertrieben und ermordet haben und sie nun in armseligsten sog. "Reservaten" einen promilleartige Bruchteil ihres ehemals rechtmäßigen Grund und Bodens "aufbewahren", haben wir natürlich kein Diskussionsrecht.

Und selbst wenn - es scheitert ja auch desweiteren daran, weil wir nicht hunderttausende Afrikaner verschleppt haben und zu Strafarbeit zu Hungerlöhnen verdonnert haben, um uns damit eine wirtschaftliche Existenz im großen Stil aufzubauen.
Soweit ich mich an meinen Geschichtsunterricht erinnere (wurde mir in MG am Neusprachlichen gelehrt), wurden diese Sachen von England und teilweise auch Frankreich die hauptsaechlichen Akteure, und, entgegen den Vorfaellen in Deutschland, passierten diese Sachen nicht in der Neuzeit.

Aber Diskussionen dieser Art sind mit dir eh fruchtlos!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 20.12.2012, 17:56 Uhr
Ging es nicht um die Aussage das Amis oberflaechlich sind und man mit. Ihnen nicht ueber Politik reden kann.

Wenn man es genau nachliest, geht es um Deinen Müll, den Du hier angefangen hast, fortsetzt und sowieso nichts dabei verstehst. Wann ist eigentlich Dein USA Urlaub zu Ende, oder was willst Du hier?
Wann hoerst du endlich auf, andere zu beleidigen udn ein Troll zu sein, oder was willst du hier?  Es ist eine Tatsache, dass du mit fast jedem Schreiber indiesem Forum Streit anfangst udn dazu noch der Mr Know -It -All sein willst!!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Easy Going am 20.12.2012, 18:11 Uhr
Hallo allerseits,

"Amerikanische Freundlichkeit" ist hier das Thema.

Ein bisschen mehr Freundlichkeit und Respekt gegenüber anderen Ansichten würden das Thema wieder auf das Niveau einer sinnvollen Diskussion heben die wir hier gerne lesen möchten.

Danke für Euer Verständnis !
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 20.12.2012, 18:17 Uhr
Ich versteh es nicht.

Zu einem Job mit Kundenumgang gehoert professionelle Freundlichkeit. Ich kann mir irgendwie nicht erklaeren warum gerade in Deutschland jegliche Art von Emotionen in einem Beruf voellig in Ordnung sein soll, und im Gegenzug Freundlichkeit in den USA als 'oberflaechlich' zu bewerten. Wieso wird das zu Schau stellen von Stimmungslagen als 'tiefgehend' bewertet? Muss man in Deutschland um als 'echt' zu gelten seine Berufsethik beiseite legen und seine jeweilige Tagesstimmung ausleben?


Hier noch zur allgemeinen Erheiterung, gerade vor kurzem (kurz nach der Wahl) geschehen, in einer ganz normalen amerikanischen Grossstadt, ich war selbst dabei.

Es war mal wieder Zeit fuer ein Treffen des german Stammtischs. Dort treffen sich nicht nur Deutsche sondern auch deutschsprachige aus anderen Laendern und den USA natuerlich.

Ich kam relativ frueh in dem Lokal an....zwei deutschsprechende Amerikaner waren schon da, man kannte sich, es wurde sich begruesst, Essen wurde bestellt. Nach 10 Minuten trudelte eine deutsche Dame ein...es war ihr erstes Mal beim Stammtisch, sie kannte niemanden. Ich nenne sie mal 'Iris'. 8)
Iris zog ihre Jacke aus, setzte sich hin und das erste was aus ihrem Mund kam war folgendes:
"Scheiss Obama, welche Idioten den wohl gewaehlt haben, nun wird die USA vom Sozialismus ueberrollt, wenn sie das gewusst haette, waere sie im sozialistischen Deutschland geblieben."

Totales Schweigen.Betretene Blicke.

Ich hab erst ueberlegt ob ich darauf was sagen soll, hab mich dann aber dagegen entschieden weil ich einfach mal sehen wollte was passiert und man haette mich eventuell des Lokals verwiesen wenn ich was gesagt haette.\

Niemand ging auf sie ein, war wohl auch das allerbeste.

Man wandte sich anderen Themen zu, bis sie schliesslich fragte wo denn die anderen waeren, es sollten wohl noch mehr kommen.
Ich meinte zu ihr das die wohl noch nach und nach eintrudeln werden.

Iris: Ja nee, ist klar...das koennen ja nur Amis sein, 'wir' (mit Blick auf mich) sind zuverlaessige Deutsche, uns kann sowas nicht passieren.

Meine Antwort: Soweit ich weiss bis du 10 minuten nach mir gekommen.....

Naechstes Thema. Ich fragte Mike, der neben mir sass was es zu Weihnachten zu essen gaebe und ob er schon mal einen Turducken probiert haette, ich wuerde das gerne mal ausprobieren.

Iris: Was ist ein Turducken?
Ich: Ein Turkey gestopft mit einer Ente gestopft mit einem chicken.
Iris: Iiiiiiiiiih, wie widerlich ist das denn? Sowas wuerd ich nie im Leben essen, abartig, isst du etwa sowas? Also neeee, ekelhaft.


Um es abzukuerzen, das Treffen war nach 45min zuende.
Normalerweise sitzen wir meist an die 2 Std.
Danke Iris. :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Kauschthaus am 20.12.2012, 18:44 Uhr
Na ja, das gibt es überall, dass Stereotypen tatsächlich existieren. :zuck:

Als Gegenbeispiel für Stereotypen aus den USA könnte jetzt ein Mann herhalten, von dem nordlicht mal erzählt hat, und den er selbst erlebt hat. Sinngemäß hat er gemeint: "Wenn es eine Meldepflicht gibt, dann wissen die Sozialisten wo die patriotischen Amerikaner wohnen, und dann marschiert die UNO ein". Ohne Worte ...  :?

Und auch in spanischen Diskos findet man den "schönen" Spanier, der mit seinen weißen Hengstschlappen die weiblichen Touris anbaggert und schmachtet. So what!

Im übrigen kann ich nicht nachvollziehen, warum hierzulande immer behauptet wird, das der Service unfreundlich sei. Keine Ahnung, ob das regional unterschiedlich ist, in den Gegenden, in denen ich bisher gewohnt habe, oder die ich sonstwie privat oder geschäftlich besucht habe, waren die unfreundlichen Leute deutlich in der Unterzahl. Allenfalls kann ich sagen, dass es eher selten ist, wirklich gute Beratung zu finden.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 20.12.2012, 22:13 Uhr
Soweit ich mich an meinen Geschichtsunterricht erinnere (wurde mir in MG am Neusprachlichen gelehrt), wurden diese Sachen von England und teilweise auch Frankreich die hauptsaechlichen Akteure, und, entgegen den Vorfaellen in Deutschland, passierten diese Sachen nicht in der Neuzeit.

Ob das nun in der "Neuzeit" in den 1930ern und 40ern passiert ist oder vor 250 Jahren. Was hat die heutige deutsche Gesellschaft (von einigen Idioten mal abgesehen) knapp 70 Jahre später damit noch zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die heutige US-Gesellschaft mit der Sklaverei.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Jack Black am 20.12.2012, 23:13 Uhr
Ob das nun in der "Neuzeit" in den 1930ern und 40ern passiert ist oder vor 250 Jahren. Was hat die heutige deutsche Gesellschaft (von einigen Idioten mal abgesehen) knapp 70 Jahre später damit noch zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die heutige US-Gesellschaft mit der Sklaverei.

Und mit der "Indianerausrotterei". Shit happens - what shalls.

Ansonsten: Eben.

Aber wer "Auswandern" anscheinend (bzw. offensichtlich) mit "langem Urlaub" verwechselt, kann und will das nicht verstehen. Wir wissen ja schon lange hier, dass die deutschen Auswanderer offensichtlich patriotischere Amerikaner sind, als dort geborene. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich versteh es nicht.

Stimmt.

Um es abzukuerzen, das Treffen war nach 45min zuende.
Normalerweise sitzen wir meist an die 2 Std.
Danke Iris. :lol:

Und die Moral von der Geschicht: alle Deutschen (und zwar durch und durch ausnahmslos)  mögen keinen "Turducken", alle Deutschen (und zwar durch und durch ausnahmslos) teilen dies auf unangenehme Weise mit, alle Deutschen (und zwar durch und durch ausnahmslos) sind deswegen dafür verantwortlich, wenn eine Feier frühzeitig abgebrochen wird. Weil (durch und durch ausnahmslos) in Deutschland auch immer alle Feiern (durch und durch ausnahmslos) von Miesepetern verseucht und schlecht geredet werden. Weil der "Deutsch an sich" so eben ist.

Oder nicht?

Und Dich wundert es aber ernsthaft, dass Du nichts verstehst?

Ach so, was mich gerade noch verunsichert - bist (warst?) Du nicht Deutsche?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 20.12.2012, 23:15 Uhr


...und selbst in beschaulichen Märkten (Tante-Emma-Läden) oder auch kleinen Restaurants gibt es in den USA keine Garantie dafür. Manchmal kommen die Mitarbeiter oder auch Inhaber dort besonders provinziell und eher zurückhaltend rüber, was auch unfreundlich wirken kann.

Und wenn ich dann noch an die ganzen Alamo-Mitarbeiter denke - da waren die meisten sogar regelrecht unhöflich.

Eben und weil wir wieder beim Thema sind, bringt es auch nichts sich zufällige Begegnungen mit Personen, die man ja nicht privat kennengelernt hat, als Beispiele für die Freundlichkeit eines Landes zu benutzen...  Auch wenn das Servicepersonal oder Verkäufer in den USA durch noch smarteres Lächeln, nun besonders Professionell wirken sollen... Leider steht das Dauergrinsen meist im umgekehrten Verhältnis zu den Sachkenntnisse, was aber natürlich auch auf den Rest der Welt zutreffend ist... :wink:

Nach meinen Erfahrungen sind es aber eher die ländlichen Gegenden egal ob nun in den USA oder Bayern, wo man unvoreingenommen, neugierig  und freundlich begegnet wird, wobei ich als Provinzler die ländliche Art, bis auf ganz wenige Orte, der Kulisse, der Großstadt vorziehe......
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 21.12.2012, 00:20 Uhr


Ach so, was mich gerade noch verunsichert - bist (warst?) Du nicht Deutsche?

Tja, nun musst du mit deiner Unsicherheit leben. :lol: Vielleicht bin ich beides? Und nu?

Mein Beitrag hatte uebrigens nix mit dir zu tun.Schoen das du dich trotzdem angesprochen gefuehlt hast.

Aber wenn wir schon mal dabei sind....vielleicht kannst DU mir erklaeren warum jemand den 'granteligen deutschen Verkaeufer' der dafuer 'echt' ist, vorzieht. Welche Benefits hat man da als Kunde?Das beruhigende Gefuehl das man den Verkaeufer sich selbst sein lassen hat und dafuer auch noch Geld bekommt?

Aber stimmt schon, ich muss es wirklich nicht verstehen.Ich kauf nix in Deutschland.  :roll:

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: ratlady am 21.12.2012, 01:33 Uhr
Wie hier schon geschrieben gibt man bei uns Trinkgeld bei nur "ehrlicherem" Gegrinse und gutem Service... 

Off topic, aber interessiert mich einfach - woran erkennst Du, wie "ehrlich" ein Gegrinse ist?
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 21.12.2012, 03:43 Uhr
Soweit ich mich an meinen Geschichtsunterricht erinnere (wurde mir in MG am Neusprachlichen gelehrt), wurden diese Sachen von England und teilweise auch Frankreich die hauptsaechlichen Akteure, und, entgegen den Vorfaellen in Deutschland, passierten diese Sachen nicht in der Neuzeit.

Ob das nun in der "Neuzeit" in den 1930ern und 40ern passiert ist oder vor 250 Jahren. Was hat die heutige deutsche Gesellschaft (von einigen Idioten mal abgesehen) knapp 70 Jahre später damit noch zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die heutige US-Gesellschaft mit der Sklaverei.
Da gebe ich dir Recht, aber wenn dieses Sachen (wie oben beschrieben) angesprochen werden, erzeugen sie automatisch solche Assoziationen, da braucht man sich nciht wundern.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: winki am 21.12.2012, 05:47 Uhr

Aber wenn wir schon mal dabei sind....vielleicht kannst DU mir erklaeren warum jemand den 'granteligen deutschen Verkaeufer' der dafuer 'echt' ist, vorzieht. Welche Benefits hat man da als Kunde?Das beruhigende Gefuehl das man den Verkaeufer sich selbst sein lassen hat und dafuer auch noch Geld bekommt?

Aber stimmt schon, ich muss es wirklich nicht verstehen.Ich kauf nix in Deutschland.  :roll:


Hier nochmals für Dich, gaaanz langsam zum Nachlesen… Also nicht aus dem Zusammenhang zitieren….

Freundlichkeit ja, besonders in Geschäfte, das mir aber besonders auf den Wecker geht, den wehe ich muss das Teil dann als Garantieleistung zurückbringen...  oder man gibt zu verstehen nur Kucken nichts kaufen.... Spießrutenlaufen in den zahlreichen Malls, jeder will irgendeinen Plunder loswerden...

Hier steht der entscheidende Satz!!!

 Wenn man das unter Freundlichkeit versteht, dann ist mir ein Grantler in einem Geschäft lieber, der lässt mich wenigstens in Ruhe auswählen....  schließlich kenne ich meine Unterhosengröße, und will mir nichts aufdrängen wo nur ein Blindenhund laut bellen würde.... 

Freundlichkeit in den Restaurants?  Klar doch, die muss ich ja auch teuer bezahlen und während man den letzten Biss noch kaut, wird einem schon die Rechnung präsentiert…

Hier, für mich der entscheidende Satz!!! 

Da ist mir eine grantelnde Serviererin, im Weisses Bräuhaus in München dann doch lieber, denn da schmeißt mich nur die Sperrstunde raus….

Was aber beide nichts damit zu tun hat, ob ein unfreundlicher Verkäufer/Serviererin dem Kunden nichts nützt…

Aber da Du ja eh nicht mehr in Deutschland einkaufst oder in ein Restaurant gehst, musst Du auch nicht alles verstehen…

Ich versuche ja auch nicht alles in den USA verstehen zu wollen, ehrlich gesagt mache ich mir aber auch nicht so viele Gedanken darüber, da ich sowie so nie hier leben wollte..... :wink:


Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 21.12.2012, 12:28 Uhr
Soweit ich mich an meinen Geschichtsunterricht erinnere (wurde mir in MG am Neusprachlichen gelehrt), wurden diese Sachen von England und teilweise auch Frankreich die hauptsaechlichen Akteure, und, entgegen den Vorfaellen in Deutschland, passierten diese Sachen nicht in der Neuzeit.

Ob das nun in der "Neuzeit" in den 1930ern und 40ern passiert ist oder vor 250 Jahren. Was hat die heutige deutsche Gesellschaft (von einigen Idioten mal abgesehen) knapp 70 Jahre später damit noch zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die heutige US-Gesellschaft mit der Sklaverei.
Da gebe ich dir Recht, aber wenn dieses Sachen (wie oben beschrieben) angesprochen werden, erzeugen sie automatisch solche Assoziationen, da braucht man sich nciht wundern.

Das mit kann ich mir gut vorstellen, allerdings war ja der ausschlaggebende Grund für diese Assoziationen eine Kritik von den "Deutschen" an einer Situation, die heutzutage in den USA vorherrscht - nämlich das lasche Waffengesetz. Daher ist es eben völlig unangebracht, diese teilweise berechtigte Kritik mit einem Hinweis auf "ihr Deutschen wart ja viel schlimmer" abzuwürgen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 21.12.2012, 13:43 Uhr
Soweit ich mich an meinen Geschichtsunterricht erinnere (wurde mir in MG am Neusprachlichen gelehrt), wurden diese Sachen von England und teilweise auch Frankreich die hauptsaechlichen Akteure, und, entgegen den Vorfaellen in Deutschland, passierten diese Sachen nicht in der Neuzeit.

Ob das nun in der "Neuzeit" in den 1930ern und 40ern passiert ist oder vor 250 Jahren. Was hat die heutige deutsche Gesellschaft (von einigen Idioten mal abgesehen) knapp 70 Jahre später damit noch zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die heutige US-Gesellschaft mit der Sklaverei.
Da gebe ich dir Recht, aber wenn dieses Sachen (wie oben beschrieben) angesprochen werden, erzeugen sie automatisch solche Assoziationen, da braucht man sich nciht wundern.

Das mit kann ich mir gut vorstellen, allerdings war ja der ausschlaggebende Grund für diese Assoziationen eine Kritik von den "Deutschen" an einer Situation, die heutzutage in den USA vorherrscht - nämlich das lasche Waffengesetz. Daher ist es eben völlig unangebracht, diese teilweise berechtigte Kritik mit einem Hinweis auf "ihr Deutschen wart ja viel schlimmer" abzuwürgen.

Moment. Dann musst geh mal noch nen Schritt zurueck. Ausschlaggebend war naemlich das hier jemand geschrieben hat, das man mit Amerikanern nicht politisch diskutieren kann.Sicher kann man das, aber eben nicht im smalltalk im Vorbeigehen als Fremder. Worauf dann gleich geschrieben wurde das die Amerikaner 'beratungsresistent' sind und praktisch jeder geschichtliche Fehler der USA hier aufgezaehlt wurde.Auch das ist voellig daneben und unangebracht und 'berechtigte Kritik'....wer entscheidet denn ob die Kritik berechtigt ist, das ist doch eine sehr einseitige Auffassung, die da fociert wird.Das kommt dann alles sehr selbstgerecht rueber.

@Winki
Doch ich gehe tatsaechlich noch in Restaurants. Und teilweise bleib ich da lange sitzen, gerad wenn Stammtisch ist, sinds oft Stunden.  8)

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Jack Black am 21.12.2012, 13:57 Uhr
Sicher kann man das, aber eben nicht im smalltalk im Vorbeigehen als Fremder. Worauf dann gleich geschrieben wurde das die Amerikaner 'beratungsresistent' sind und praktisch jeder geschichtliche Fehler der USA hier aufgezaehlt wurde.

Nein, nein, da solltest Du nochmal genauer nachschauen.

ERST(!) kam nämlich die "Geschichte" dran, dass sich Amerikaner wohl kaum jemand etwas von Menschen erzählen ließen, in deren Vergangenheit Menschen auf Grund irgendwelcher Kennzeichen verfolgt worden wären.

Und das war (wie Du jetzt folgerichtig schreibst, nur im falschen Kontext) "völlig daneben und unangebracht". Und um das zu verdeutlichen, habe ich mich dazu bequemt, meinerseits zu erläutern, wo auch Amerikaner in der Geschichte Menschen verfolgt und ermordet haben.

Das kommt dann alles sehr selbstgerecht rueber.

Ganz genau. Nur lies doch mal genau, wer denn zuerst mit diesem Stein geworfen hat?! Vielleicht hast Du es ja überlesen (denn Du warst es nicht) - aber ich war es auch nicht. Und richte diese Kritik dann doch auch an den, der mit diesem Blödsinn angefangen hat. Meine Reaktion hatte lediglich nur den Sinn, die Unsinnigkeit solcher Argumente aufzuzeigen, was ja gelungen ist. Es liegt an Dir, die Zusammenhänge richtig zu verstehen.

P.S.: Ich will Dich ja nicht lange suchen lassen, hier ist der sinnfreie Anfang dieser Argumentationskette:

Wenn diese "Belehrung" dazu noch von einem Buerger eines Landes kommt, welches vor noch nicht allzu langer Zeit eine sonderliche Einstellung hatte, dass bestimmte genetische Abstammungsmerkmale als nicht lebenswert galten, kommt so etwas natuerlich besonders gut an!

Und genau das ist, wie Du richtig feststellst, "völlig daneben und unangebracht".
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Lees am 12.01.2013, 01:49 Uhr
missy, du liest echt noch, was Jack schreibt?  :roll:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Stephenn am 12.01.2014, 09:55 Uhr
Ich habe als ich zuerst hier ankam, eine Zeitlang als Bartender(in) gearbeitet und nach ein paar Monaten hatte ich die Nase voll von der ewig gleichen Serienfragerei. Abfolge: "where are you from?  How long have you been here? What brought you to New York? Do you like it here? How often do you go back to Germany?", etc.  Irgendwann habe ich dann als Witz mal alle Fragen und Antworten auf einen Zettel betitelt "Frequently Asked Questions" geschrieben, photokopiert und jedem der bei Frage 3 anlangte unter die Nase gehalten.
Daran hab ich auch schon gedacht ! Nach 20 Jahren konnte ich es nicht mehr hören ("Echt? Du als Schrauber bist Vegetarier ? Wie lang schon ? Ja und Käse ist du auch nicht ? ....... Ja wir essen ja auch wenig Fleisch")
Es war fast immer das Gleiche !  =)
Zum Thema Oberflächlichkeit muß ich sagen, das die gezielte Freundlichkeit der Amerikaner uns in den USA geholfen hat, nach etwas zu fragen, was wir uns sonst nicht getraut hätten. Das ist auch das Motto von einem Kollegen, der ein Jahr drüben war : Einfach freundlich fragen (wie in den USA), man ist überrascht was dann geht.
Sollte man auch hier öfter mal probieren...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 15.11.2014, 18:18 Uhr
Ich war Mitte des Jahres drei Monate in Kanada - genauer gesagt zu einem Praktikum in Vancouver.

Bezüglich Freundlichkeit kann ich insgesamt sagen, dass die Kanadier sehr freundlich sind, was sie aber nicht ganz so extrem wie die US-Amerikaner heraushängen lassen. Auch wirken Gespräche nicht ganz so "oberflächlich" und es wird noch ein wenig mehr Distanz bewahrt. Es herrscht fast schon so ein "Mittelding" aus Deutschland und den USA, was ich insgesamt sehr angenehm fand.

Hier mal ein paar weitere konkrete Eindrücke:

-Beim Verlassen des Busses wird sich beim Busfahrer bedankt. Da wird der Beruf wirklich gewürdigt! Mich kostete das ein wenig Überwindung, weil ich das nicht kannte.
 
-"Excuse me" hört man viel seltener, da es nicht so "inflationsartig" wie in den USA benutzt wird - dafür dann aber in angemessenen Situationen, zum Beispiel, wenn man im Supermarkt wirklich jemandem sehr nahe kommt.

-Bei "How are you?" wird - zumindest nach meinem Empfinden - eine Antwort erwartet. Viele Kanadier antworten grundsätzlich mit "Fine - Thanks. How are you?" oder "I am great".

-Manche Kanadier meckern durchaus und ziemlich übel, wenn ihnen etwas nicht passt: Zum Beispiel stand ich mal vor einem großen Supermarkt, der um 23 Uhr schließen sollte. Als schon kurz vor 23 Uhr keine Kundschaft mehr reingelassen wurde, wurde sich nebst Verlangen des Managers lautstark beschwert.

-Als Kunde kann man auch durchaus ein Störfaktor sein: So wollte man mich mal aus einem Plattenladen kurz vor Ladenschluss möglichst schnell loswerden, weil ich zu lange durch die zerbrechlichen Schlellackplatten geschaut hatte und nichts passendes fand - sprich = ich vermutlich kein gutes Geschäft bedeutet hätte.

-Kanadier können auch ungeduldig werden: Ich hatte mal eine Postsendung aus einem Drugstore abgeholt. Die Verkäuferin wollte zig belege sehen, bevor sie mir die Sendung aushändigen konnte und dafür musste ich mit dem Smartphone im Internet etwas raussuchen. Hinter mir ging dann das Gemecker los, "wann es denn endlich weitergehe"... und wann ich meine ""Bankgeschäfte" denn endlich erledigt hätte".

-Auf Wanderwegen wird man nicht von jedem automatisch gegrüßt, wie es in den USA in vergleichbaren Parks üblich wäre.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: nordlicht am 15.11.2014, 20:13 Uhr
Alles was Du hier beschreibst passt nahezu wortwörtlich auf meine Erfahrungen ein paar 100km weiter südlich auf der anderen Seite der Grenze. (Gut ich habe keine Schelllackplatten angeguckt, aber sonst..)

Ich würde daher vermuten, dass es weniger Kanada-spezifische Sachen sind, die Du hier beschreibst, sondern viel mehr der Unterschied zwischen dem amerikanischen/kanadischen Alltagsleben und dem, was man als Reisender mitbekommt.
Vielleicht noch, dass man im etwas kühleren Nordwesten etwas weniger "Honeys" und "Sweeties" in der Anrede gebraucht als in den Südstaaten.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Floridiana am 15.11.2014, 20:16 Uhr
Ich war Mitte des Jahres drei Monate in Kanada - genauer gesagt zu einem Praktikum in Vancouver.

-Bei "How are you?" wird - zumindest nach meinem Empfinden - eine Antwort erwartet. Viele Kanadier antworten grundsätzlich mit "Fine - Thanks. How are you?" oder "I am great".


Ist doch auch die Standardantwort in USA.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 15.11.2014, 20:27 Uhr
Ich war Mitte des Jahres drei Monate in Kanada - genauer gesagt zu einem Praktikum in Vancouver.

Bezüglich Freundlichkeit kann ich insgesamt sagen, dass die Kanadier sehr freundlich sind, was sie aber nicht ganz so extrem wie die US-Amerikaner heraushängen lassen. Auch wirken Gespräche nicht ganz so "oberflächlich" und es wird noch ein wenig mehr Distanz bewahrt. Es herrscht fast schon so ein "Mittelding" aus Deutschland und den USA, was ich insgesamt sehr angenehm fand.

Hier mal ein paar weitere konkrete Eindrücke:

-Beim Verlassen des Busses wird sich beim Busfahrer bedankt. Da wird der Beruf wirklich gewürdigt! Mich kostete das ein wenig Überwindung, weil ich das nicht kannte.
 
-"Excuse me" hört man viel seltener, da es nicht so "inflationsartig" wie in den USA benutzt wird - dafür dann aber in angemessenen Situationen, zum Beispiel, wenn man im Supermarkt wirklich jemandem sehr nahe kommt.

-Bei "How are you?" wird - zumindest nach meinem Empfinden - eine Antwort erwartet. Viele Kanadier antworten grundsätzlich mit "Fine - Thanks. How are you?" oder "I am great".

-Manche Kanadier meckern durchaus und ziemlich übel, wenn ihnen etwas nicht passt: Zum Beispiel stand ich mal vor einem großen Supermarkt, der um 23 Uhr schließen sollte. Als schon kurz vor 23 Uhr keine Kundschaft mehr reingelassen wurde, wurde sich nebst Verlangen des Managers lautstark beschwert.

-Als Kunde kann man auch durchaus ein Störfaktor sein: So wollte man mich mal aus einem Plattenladen kurz vor Ladenschluss möglichst schnell loswerden, weil ich zu lange durch die zerbrechlichen Schlellackplatten geschaut hatte und nichts passendes fand - sprich = ich vermutlich kein gutes Geschäft bedeutet hätte.

-Kanadier können auch ungeduldig werden: Ich hatte mal eine Postsendung aus einem Drugstore abgeholt. Die Verkäuferin wollte zig belege sehen, bevor sie mir die Sendung aushändigen konnte und dafür musste ich mit dem Smartphone im Internet etwas raussuchen. Hinter mir ging dann das Gemecker los, "wann es denn endlich weitergehe"... und wann ich meine ""Bankgeschäfte" denn endlich erledigt hätte".

-Auf Wanderwegen wird man nicht von jedem automatisch gegrüßt, wie es in den USA in vergleichbaren Parks üblich wäre.

Keine Ahnung wieviel du vom US amerikanischen Alltagsleben weisst, aber das klingt 100%ig danach, incl. Bedanken beim Busfahrer.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 15.11.2014, 20:30 Uhr
incl. Bedanken beim Busfahrer.

Das Bedanken beim Busfahrer ist mir das erste Mal in Vancouver aufgefallen. Hinterher habe ich gelesen, dass das eine typische kanadische Eigenart ist. In Miami und San Francisco habe ich das im Bus nicht erlebt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: wolfi am 15.11.2014, 21:15 Uhr
Wir haben uns auch beim Busfahrer bedankt der uns spätabends von Manhattan zum Hotel in New Jersey gebracht hat (La Quinta Inn Secaucus ) - am letzten Tag sogar mit einer Tafel Ritter Sport.
Da hat er sich besonders gefreut ...

Wir waren aber auch die letzten Fahrgäste, die ausgestiegen sind ...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: missy am 16.11.2014, 00:13 Uhr
incl. Bedanken beim Busfahrer.

Das Bedanken beim Busfahrer ist mir das erste Mal in Vancouver aufgefallen. Hinterher habe ich gelesen, dass das eine typische kanadische Eigenart ist. In Miami und San Francisco habe ich das im Bus nicht erlebt.

Ich bin in DC 4 Jahre lang mit dem Linienbus gefunden und da hat man sich immer bedankt. Mit der Zeit stellt man eh fest welcher Busfahrer welche Schicht hat und haelt ein Schwaetzchen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Roemer am 28.11.2014, 23:34 Uhr
Jeder, der behauptet, die Amis sind unfreundlich und dumm, outet sich meiner Ansicht nach direkt als einer, der noch nie dort war. Amerika-Bashing ist halt beliebt.
Ich empfinde die Amis generell als freundlicher, aufgesteller, gesprächiger (von mir aus oberflächlich, aber was erwartet man von "Unbekannten"?). Aufgefallen ist mir dies wie oben auch erwähnt im Bus, wo sich die meisten beim Aussteigen beim Fahrer bedanken. Und das auch wenn die hintere Türe benutzt wird. Würde mir doch nie einfallen, durch den vollen Bus zu schreien.  :lol: In Restaurants kam es öfter mal vor, dass wir vom Nachbartisch oder beim warten auf einen freien Tisch angesprochen wurden. Klar entwickeln sich dann die Standard-Small-Talk-Gespräche (woher, warum, wies gefällt...), aber ich finds nett. Zeigt doch auch interesse an den Touristen, was ihnen so gefällt und was sie anschauen. Auch wurde uns dabei oft bewusst, dass wir ein echtes Privileg haben, soviel Reisen zu können. Bei unseren Gesprächen waren die meisten noch nicht so weit rumgekommen, selbst in den USA nicht.
Sonst z.B. noch beim shoppen, wo oft Hilfe angeboten wird. Oder auch im Strassenverkehr ist man sehr relaxed, überlässt z.B. mal die Vorfahrt, kein Gehupe.

Einzig in Florida war mir mehrmals aufgefallen, dass gewisse Leute nicht "okay" o.ä. aussprechen, sondern ein eher gelangweiltes, abschätziges "mmhhh" von sich gaben. Schwierig in Worte zu fassen...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Danielboy1984 am 29.11.2014, 05:50 Uhr
Auf den 3 USA Reisen, die ich bis jetzt unternommen habe sind mir die US-Amerikaner immer sehr freundlich entgegen ekommen. Würde aber gerne mal einen längeren Zeitraum drüben bleiben, vielleicht war ich immer zu wenige Tage drüben unterwegs um etwas andere Erfahrungen zu machen.  :D
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 29.11.2014, 10:14 Uhr
Die Amerikaner können sehr "unfreundlich" sein, wenn sie Personen nicht gleich als Touristen erkennen  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Bandito1011 am 29.11.2014, 12:02 Uhr
Diese berühmte, aufgesetzte Service-Freundlichkeit hat mich als Neuling erstmal ziemlich verwudert. Es ist schon etwas unwirklich im Restaurant gefühlte 100 mal aus allen Ecken dieses "your´e welcome" andauernd zu hören. Beeindruckend wie hartnäckig die Bedienungen diese aufgesetzte Freundlichkeit durchziehen. Man merkt aber auch sehr schnell was Standard ist oder eben authentisch.

Ansonsten kann ich mich an viele Situationen erinnern in denen man sehr freundlich von neugierigen Amis angesprochen wurde und sich interessante Gespräche entwickelten. Ist wohl einer der Vorteile, wenn man alleine unterwegs ist. In Venice habe ich einen älteren Ami auf nem Parkplatz auf seinen uralten VW Bulli kurz angesprochen, daraus wurde ein zweistündiges Gespräch und eine Einladung zum Essen am Abend. War dann auch ein sehr herzlicher Abend bei denen Zuhause. Muss schon zugeben das ich da drüben viele Vorurteile zurück gelassen habe. Negativstes Erlebnis war ebenfalls in L.A. Da hat mich ein junger, schwarzer Obdachloser hinter einem Denny´s ziemlich übel bedrägt. War im Endeffekt dann doch harmlos, aber verdammt unangenehm.

Die Amis scheinen auf jeden Fall sehr offen für "stupid tourists" zu sein. Hab mehrfach erlebt wie Passanten in hochfrequentierten Straßen extra stehen blieben, damit ich Touri auch schön mein Foto machen konnte. Wenn man eine Polizeikontrolle mitten auf einem Fußgängerüberweg knipsen will und dabei merkt wie alle für einen stehen bleiben, kann einem das schonmal leicht peinlich sein  :roll: So geschehen in San Diego, da wollten ein dutzend Menschen bei "grüner" Ampel drüber und warteten dann alle bis ich mitten auf der Straße das dämliche Bild im Kasten hatte. Ist mir auf jeden Fall als besonders in Erinnerung geblieben. Und als besonders peinlich.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 29.11.2014, 12:16 Uhr
Oder auch im Strassenverkehr ist man sehr relaxed, überlässt z.B. mal die Vorfahrt, kein Gehupe.

Dieser Meinung war ich zwar auch eine ganze Zeit lang, aber eigentlich kann man das nur über die wirklich ländlichen Gegenden sagen. In Städten fahren viele so wie sie wollen und man wird durchaus auch schnell mal angehupt.

Es kommt wahrscheinlich auch drauf an, aus welcher Gegend in Deutschland man kommt. Ich fahre hauptsächlich in der Region Norddeich/Emden/Oldenburg und bin immer schockiert, wie z. B. im Ruhrgebiet gefahren wird. Chaoten gibt's zwar in Ostfriesland auch, aber insgesamt ist es hier ein angenehmes Fahren und ich sehe nur geringfügige Unterschiede im Vergleich zu den USA.

Hab mehrfach erlebt wie Passanten in hochfrequentierten Straßen extra stehen blieben, damit ich Touri auch schön mein Foto machen konnte.

Das beobachte ich auch immer wieder, aber ich gehe davon aus, dass es sich dabei selber um Touristen handelt. Auch sind es nicht zwangsläufig Amerikaner, die sich so verhalten. In New York City ist das übrigens nicht so.

Ich finde übrigens auch, dass es höflich ist, Leuten nicht ins Bild zu rennen, wenn es sich vermeiden lässt. Ich mache das auch in Deutschland ;)

In Restaurants kam es öfter mal vor, dass wir vom Nachbartisch (...) angesprochen wurden.

Stimmt. In den USA ist es allgemein auffällig, dass in Öffentlichkeit etwas lauter geredet wird als bei uns. Bei uns in Deutschland ist es eben unhöflich, laut von einem Tisch zum nächsten zu "schreien" ;) Ich finde die ruhige Atmosphäre, die in deutschen Restaurants herrscht, insgesamt etwas angenehmer.

Was das Warten auf einen Tisch betrifft, da habe ich mal eine nette Erfahrung in einem deutschen Restaurant in North Vancouver gemacht. Ich wurde von einem kanadischen Ehepaar angesprochen und es entwickelte sich mal wieder so ein Gespräch von wegen "wir sind ursprünglich auch aus Deutschland und haben Beziehungen zu dem Land". Es war Freitagabend und sie hatten eigentlich reserviert. Ich stand ohne Reservierung an, wartete aber schon etwas länger und als sie dann aufgerufen wurden, haben sie mich vorgelassen -> das ist amerikanische, wenn auch nicht US-amerikanische Freundlichkeit :)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Bandito1011 am 29.11.2014, 12:31 Uhr
Autofahren ist bei uns im Herzen des Ruhrgebiets auch eine anerkannte Kampfsportart.  :lol:

Im Moloch von L.A. fühle ich mich wie Zuhause. Nur das die dort nicht an jeder Ampel ein Rennen forcieren. Liegt wohl an
den Automatik Fahrzeugen.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 29.11.2014, 13:42 Uhr
Im Moloch von L.A. fühle ich mich wie Zuhause. Nur das die dort nicht an jeder Ampel ein Rennen forcieren. Liegt wohl an
den Automatik Fahrzeugen.

Dann begebe dich da mal auf die Freeways... da ist was Geschwindigkeitsübertretungen betrifft kein Unterschied zu erkennen. Von riskanten Überholmanövern von 2- und 4-rädrigen Fahrzeugen will ich erst gar nicht reden.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Bandito1011 am 29.11.2014, 14:24 Uhr
Im Moloch von L.A. fühle ich mich wie Zuhause. Nur das die dort nicht an jeder Ampel ein Rennen forcieren. Liegt wohl an
den Automatik Fahrzeugen.

Dann begebe dich da mal auf die Freeways... da ist was Geschwindigkeitsübertretungen betrifft kein Unterschied zu erkennen. Von riskanten Überholmanövern von 2- und 4-rädrigen Fahrzeugen will ich erst gar nicht reden.

Hab ich selbst erlebt. Ich rede aber auch von den Ampelrennen. Automatikgetriebe haben einen enormen Verbrauch beim Kickdown. Deshalb fahren die Amis recht entspannt an. Hier bei uns wird sich gegenseitig gerne gemustert, und dann bei Gelb ordentlich durchgetreten ; ) Sieht man doch fast jeden Tag.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 29.11.2014, 14:28 Uhr
In Städten fahren viele so wie sie wollen
Dann begebe dich da mal auf die Freeways... da ist was Geschwindigkeitsübertretungen betrifft kein Unterschied zu erkennen. Von riskanten Überholmanövern von 2- und 4-rädrigen Fahrzeugen will ich erst gar nicht reden.

Ich zitiere (mal wieder :wink:) mich selbst:
Im übrigen teile ich die Euphorie über die angeblich so gelassene Fahrweise der US-Amerikaner nur begrenzt - stimmt auf Überlandstrecken fernab von Städten uneingeschränkt, in den Städten so halbwegs und auf Highways im Umland von größeren Städten absolut nicht - dort wird gedrängelt und geschnitten, was das Zeug hält. Ich habe hier wiederholt gepostet, daß ich lieber um Mailand, Turin oder Paris auf der Autobahn herumfahre als um Washington, Denver oder Atlanta.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 29.11.2014, 14:39 Uhr
Ich zitiere (mal wieder :wink:) mich selbst:

Diese Aussage musste nach 4 Monaten nur mal wieder zum "Leben" erweckt werden ;)

Es ist eben wirklich so, dass man sich von den Zuständen im Südwesten häufig blenden lässt. Das kann man kaum mit Deutschland vergleichen, weil es solche Ecken mit extrem wenig Verkehr kaum gibt. In Nordskandinavien (nördlich des Polarkreises) sieht es übrigens nicht anders aus als im Südwesten der USA, was die Fahrweise betrifft.

Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 29.11.2014, 14:40 Uhr
Ich rede aber auch von den Ampelrennen. Automatikgetriebe haben einen enormen Verbrauch beim Kickdown. Deshalb fahren die Amis recht entspannt an. Hier bei uns wird sich gegenseitig gerne gemustert, und dann bei Gelb ordentlich durchgetreten ; ) Sieht man doch fast jeden Tag.

Ampelrennen.... gibt es im sonnigen California zuhauf und zwar bei den zweirädrigen Fzgen. Zudem diese keiner so strengen dB-Beschränkung unterworfen sind wie in Deutschland.

so was gips auch in LA.....
Da weiß man auch für was die Hupe eingebaut wurde. Netter LIVE-Kommentar  :wink:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Bandito1011 am 29.11.2014, 14:46 Uhr
Ich rede aber auch von den Ampelrennen. Automatikgetriebe haben einen enormen Verbrauch beim Kickdown. Deshalb fahren die Amis recht entspannt an. Hier bei uns wird sich gegenseitig gerne gemustert, und dann bei Gelb ordentlich durchgetreten ; ) Sieht man doch fast jeden Tag.

Ampelrennen.... gibt es im sonnigen California zuhauf und zwar bei den zweirädrigen Fzgen. Zudem diese keiner so strengen dB-Beschränkung unterworfen sind wie in Deutschland.

so was gips auch in LA.....
Da weiß man auch für was die Hupe eingebaut wurde. Netter LIVE-Kommentar  :wink:

 :D sagt ja auch keiner das es sowas dort nicht gibt, wir schauen ja alle Filme... Nur behaupte ich mal das es im normalen Berufsverkehr nicht so verbreitet ist wie bei uns. Zumindest hatte ich den Eindruck.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 29.11.2014, 14:48 Uhr
Übrigens zu amerikanischer Fahrweise.... einfach die Taxis beobachten   :wink:
Speziell in San Francisco, L.A. und Denver. Dagegen sind Taxis in Deutschland die reinsten Blümchenpflücker.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: mrh400 am 29.11.2014, 15:03 Uhr
Diese Aussage musste nach 4 Monaten nur mal wieder zum "Leben" erweckt werden ;)
ja - nicht daß sie wieder in einem Forenumzug verlorengeht wie meine ursprünglichen Posts :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 29.11.2014, 18:42 Uhr
Ich rede aber auch von den Ampelrennen. Automatikgetriebe haben einen enormen Verbrauch beim Kickdown. Deshalb fahren die Amis recht entspannt an. Hier bei uns wird sich gegenseitig gerne gemustert, und dann bei Gelb ordentlich durchgetreten ; ) Sieht man doch fast jeden Tag.

Ampelrennen.... gibt es im sonnigen California zuhauf und zwar bei den zweirädrigen Fzgen. Zudem diese keiner so strengen dB-Beschränkung unterworfen sind wie in Deutschland.

so was gips auch in LA.....
Da weiß man auch für was die Hupe eingebaut wurde. Netter LIVE-Kommentar  :wink:
Das ist einer der Gruende, warum die Latinos bei uns in der Ecke einen recht schlechten Ruf haben!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 29.11.2014, 18:47 Uhr
Nur behaupte ich mal das es im normalen Berufsverkehr nicht so verbreitet ist wie bei uns. Zumindest hatte ich den Eindruck.

Im Ruhrgebiet eben. Da wo ich in Deutschland lebe, wird vernünftig angefahren - Ich komme hier oben mit einem amerikanischen Fahrstil gut klar, ohne angehupt zu werden ;)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: dschlei am 29.11.2014, 18:50 Uhr
Übrigens zu amerikanischer Fahrweise.... einfach die Taxis beobachten   :wink:
Speziell in San Francisco, L.A. und Denver. Dagegen sind Taxis in Deutschland die reinsten Blümchenpflücker.
Ich verstehe nicht, was am Verkehr in Denver denn so schlimm sein sollte.  Ich fahre dort jedes Jahr des oeftern rum (um zu meinen Offroad Ecken zu kommen, muss ich da immer durch, udn zudem lebt mein Sohn in einem der Vororte), und finde, dass der Verkehr dort doch recht geruhsam ist (im Vergleich zum Rush Hour Verkehr in den Twin Cities (Greater Denver hat ja auch eine knappe Million weniger Einwohner).

In Chicago ist auf jeden Fall mehr los, aber Boston ist fuer mich eine der schlimmsten Staedte (zum Autofahren)
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 29.11.2014, 18:54 Uhr
Ich verstehe nicht, was am Verkehr in Denver denn so schlimm sein sollte.

Grundsätzlich passe ich mich im Urlaubsland den Fahrgewohnheiten an und bis jetzt ist auch noch kein Speed Ticket gekommen.  :wink:

Am schlimmsten finde ich Speed Limit auf Dirt Roads.... 25 mph, wo gips denn so was  :wink:
 
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: DocHoliday am 29.11.2014, 19:14 Uhr
Ich hatte vor 3 Wochen das Vergnügen von New York aus einen schlenker bis West Virginia und tzrück nach Philadelphia zu machen.

Fazit:
1. Mit meinen üblichen Tempolimit plus 10 mph war ich dort ein echtes Verkehrshindernis.
2. Es wird gedrängelt, geschnitten und gehupt was das Zeug hält.
3. Autofahren im Ruhrgebiet ist gemütlich ;)

Ich denke, der Fahrstil ist eine direkte Funktion der Verkehrsdichte. Je enger es zugeht, desto mehr setzt sich der Steinzeitmensch durch.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Wimpi am 29.11.2014, 19:27 Uhr
Ich denke, der Fahrstil ist eine direkte Funktion der Verkehrsdichte. Je enger es zugeht, desto mehr setzt sich der Steinzeitmensch durch.

Super! Wir kennen das auch, in El Paso und in Los Angeles zum Beispiel, da wird kein Stück weniger aggressiv gefahren als im Ruhrpott. Eher schlimmer. Die weiten und leeren Landstraßen im Südwesten sind nicht repräsentativ, sie sind nur wahrscheinlich bekannter für uns Touris als die Einzugsbereiche und Rush-Hours der Metropolen. Die Fahrt quer durch El Paso hat uns endgültig geheilt - auch in Amerika wird gedrängelt und geheizt, wenn die Bahn voller wird.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: exit am 30.11.2014, 11:01 Uhr
Ich hatte vor 3 Wochen das Vergnügen von New York aus einen schlenker bis West Virginia und tzrück nach Philadelphia zu machen.

Fazit:
1. Mit meinen üblichen Tempolimit plus 10 mph war ich dort ein echtes Verkehrshindernis.
2. Es wird gedrängelt, geschnitten und gehupt was das Zeug hält.
3. Autofahren im Ruhrgebiet ist gemütlich ;)

Ich denke, der Fahrstil ist eine direkte Funktion der Verkehrsdichte. Je enger es zugeht, desto mehr setzt sich der Steinzeitmensch durch.

Gut gesagt!
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es sich in solchen Verkehrssituationen sehr viel sicherer anfühlt, wenn man sich dem anpasst - also den eigenen Steinzeitmenschen ein bisschen rausholt.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Drummond am 30.11.2014, 11:16 Uhr
Ich hatte vor 3 Wochen das Vergnügen von New York aus einen schlenker bis West Virginia und tzrück nach Philadelphia zu machen.

Fazit:
1. Mit meinen üblichen Tempolimit plus 10 mph war ich dort ein echtes Verkehrshindernis.
2. Es wird gedrängelt, geschnitten und gehupt was das Zeug hält.
3. Autofahren im Ruhrgebiet ist gemütlich ;)

Ich denke, der Fahrstil ist eine direkte Funktion der Verkehrsdichte. Je enger es zugeht, desto mehr setzt sich der Steinzeitmensch durch.

Gut gesagt!
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es sich in solchen Verkehrssituationen sehr viel sicherer anfühlt, wenn man sich dem anpasst - also den eigenen Steinzeitmenschen ein bisschen rausholt.

Das Anpassen sollte man natürlich machen.  Zumindest im allg. Fahrverhalten.
Bei der Geschwindigkeit wirds natürlich problematisch.

Ich bin in Florida den Turnpike Ri. Orlando mit !0 mehr ( wie oft ) gefahren.
Wurde laufend überholt.
Da ich aber im Hinterkopf die Höhe mögl. Geldstrafen hattte, habe ich es hingenommen.
In D lasse ich mich auf der A ungern überholen. :D
Natürlich außerhalb der Limits.
Nochwas.
Das Überholen erlebe ich auf der A in F  Ri. Paris oder bei der Querung Siziliens auch.
Ist halt ne Frage von Nerven behalten oder Strafe einplanen. :lol:
VG
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 30.11.2014, 11:22 Uhr
Was hat denn eigentlich zügiges Fahren mit amerikanischer (Un-)Freundlichkeit zu tun? Es ist doch selbstverständlich, dass man sich der allgemeinen Geschwindigkeit anpasst.

Was das Fahren in den USA ein wenig angenehmer macht als in Deutschland, sind die ausgeglicheneren Geschwindigkeiten, die gefahren werden. Bei uns wird man ja selbst mit 190 auf der linken Spur noch von hinten bedrängt...
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Drummond am 30.11.2014, 11:28 Uhr
Was hat denn eigentlich zügiges Fahren mit amerikanischer (Un-)Freundlichkeit zu tun? Es ist doch selbstverständlich, dass man sich der allgemeinen Geschwindigkeit anpasst.

Was das Fahren in den USA ein wenig angenehmer macht als in Deutschland, sind die ausgeglicheneren Geschwindigkeiten, die gefahren werden. Bei uns wird man ja selbst mit 190 auf der linken Spur noch von hinten bedrängt...

Das kommt daher, wenn jemand für ein Problem kein neues Thema eröffnet!
VG
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 30.11.2014, 11:47 Uhr
Bei uns wird man ja selbst mit 190 auf der linken Spur noch von hinten bedrängt...

Das ist auch sehr unfreundlich mit 190 km/h die linke Spur zu blockieren! Wenn rechts frei ist, sollte man auch nicht links fahren... lernt man schon in der Fahrschule.
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Tinerfeño am 30.11.2014, 12:00 Uhr
Das ist auch sehr unfreundlich mit 190 km/h die linke Spur zu blockieren! Wenn rechts frei ist, sollte man auch nicht links fahren... lernt man schon in der Fahrschule.

Wenn rechts aber nicht frei ist und vor mir einer fährt, der keine hundert Meter entfernt ist und ich den Abstand halten will, ist Linksfahren nicht unfreundlich. Lustig war auch, dass der Drängler hinter mir gar nicht hinterherkam, als die linke Spur frei wurde und ich wieder richtig Gas geben konnte. Abstand halten will gelernt sein - auch auf der linken Spur  :lol:
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: McC am 30.11.2014, 12:28 Uhr
Abstand halten will gelernt sein - auch auf der linken Spur  :lol:

richtig!!!
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: Microbi am 01.12.2014, 08:45 Uhr
In Städten fahren viele so wie sie wollen
Dann begebe dich da mal auf die Freeways... da ist was Geschwindigkeitsübertretungen betrifft kein Unterschied zu erkennen. Von riskanten Überholmanövern von 2- und 4-rädrigen Fahrzeugen will ich erst gar nicht reden.

Ich zitiere (mal wieder :wink:) mich selbst:
Im übrigen teile ich die Euphorie über die angeblich so gelassene Fahrweise der US-Amerikaner nur begrenzt - stimmt auf Überlandstrecken fernab von Städten uneingeschränkt, in den Städten so halbwegs und auf Highways im Umland von größeren Städten absolut nicht - dort wird gedrängelt und geschnitten, was das Zeug hält. Ich habe hier wiederholt gepostet, daß ich lieber um Mailand, Turin oder Paris auf der Autobahn herumfahre als um Washington, Denver oder Atlanta.

So ist es! Leider.
Ich sah auch schon einige, haarsträubende Unfälle, bei denen man nur den Kopf schütteln kann.

Mic
Titel: Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
Beitrag von: MoodyMare1 am 14.07.2015, 19:27 Uhr
Ampel Rennen sieht man doch oft, gerade um 2uhr morgens irgentwo in Uptown. Ferrari gegen Jaguar...

Linke spur fuer schnelle ist in den USA nicht ueblich, auch rechts ueberholen ist ok, solange man nicht lane hopped.

Ich habe schnell road rage.. gerade bei Tructor/trailers die meinen rechts abbiegen zu muessen, die links abbiege spur mit zu nehmen und weil andere Leute versuchen links abzubiegen, sie nicht voran koennen und somit niemanden ermoeglichen abbiegen zu keonnen, weil man nichts sieht.. und dann mir noch den vogel zeigen..