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Autor Thema: Hongkong - China - Nepal - Thailand  (Gelesen 9574 mal)

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Fistball

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Hongkong - China - Nepal - Thailand
« am: 23.03.2009, 15:20 Uhr »
Hallo Angie,

Du bist daran Schuld, dass es schon wieder eine Reisebericht gibt.
Ich hoffe ihr vertragt noch einen.


Im Jahr 1982 haben wir eine Asienreise gestartet unter der Überschrift

„Fast ganz Asien in 2 Wochen“

Dieser Bericht ist komplett aus meinem Gedächtnis entstanden, es gibt von unseren Reisen keine schriftlichen Aufzeichnungen nur Fotos und einen Super 8 Film. Deshalb kann es auch vorkommen, dass ich mal mit den Tagesprogrammen durcheinander komme, was aber auf den Gesamtverlauf keinen Einfluss hat. Der Leser wird es außerdem ohnehin nicht merken.



Wer schon einige meiner Vintagereiseberichte gelesen hat, weiß, dass ich zu jener Zeit immer mit meiner Frau als Pauschaltourist unterwegs war. Mehr als zwei Wochen Urlaub waren nicht möglich und wir wollten in dieser Zeit möglichst viel sehen und erleben.

Nach unseren Reisen nach Mittelamerika in die USA, Ägypten und Israel reizte uns Asien. So fanden wir eine Reise mit 4 unterschiedlichen Teilen, Hongkong, Südchina, Katmandu und Bangkok.

Dies waren jeweils einzelne Bausteine, die miteinander verbunden wurden. Die Reisezeit ist Ende Juli – Anfang August, da wir zu dieser Zeit Betriebsurlaub machten.



Tag 1



Unser Flug geht von Frankfurt nach Bankok mit der Fluggesellschaft Thai. Unsere Flugroute führt zunächst nach Nordosten über Warschau und Moskau und dann Richtung Thailand. Zu jener Zeit ist Fliegen noch schön und entspannend, der Sitzabstand ist großzügig, Service und Verpflegung sind Spitzenklasse.

Wie meistens bei Flügen in den Osten, geht der Flug durch die Nacht.



Tag 2


So landen wir am Morgen in Bangkok und hier erlebe ich gleich den ersten Schrecken.

Vom Gate unserer Ankunft werden wir mit einem Bus zu einem anderen Eingang transportiert. Nachdem meine Frau in den Bus steigt, schließen sich die Türen und der Bus fährt ab. Als ich mit dem nächsten Bus ankomme, ist von meiner Frau nichts zu sehen. Ich gehen den anderen Passagieren nach, doch von meiner Frau ist nichts zu sehen. Wo ist sie denn, ihr wird doch nichts zugestoßen sein? Schließlich stelle ich fest dass der Punkt, wo wir in den Bus gestiegen sind nicht weit weg sein kann und laufe dort hin.

Gott sei dank finde ich dort meine Frau, die gedacht hat sie ist falsch in einen Bus gestiegen und aus Sorge um mich zurück gelaufen ist.

Es es Zeit genug um unseren Weiterflug nach Hongkong mit Cathay Pacific zu erreichen.

Auch dies wieder ein toller Flug. Er endet mit einem Höhepunkt, der Landung auf dem alten Hongkonger Flughafen Kaitak. Beim Anflug glaubt man der Jet streift jeden Moment das Dach eines der Hochhäuser. Nach der Landung sieht man links und rechts vom Flugzeug nur Wasser. Na hoffentlich bremst der rechtzeitig, bevor das Flugzeug am Ende der Landebahn ins Wasser stürzt. Tatsächlich kriegt er kurz vor dem Wasser die Kurve, aber mehr als 100 Meter sind es sicher nicht mehr bis zum Wasser.

Von einem Reiseleiter werden wir ins Hotel begleitet und buchen gleich für den nächsten Tag eine Stadtrundfahrt.

Unser Hotel ist das Hyatt Regency Kowloon, in Kowloon auf dem Festland, also nicht auf der Insel Hongkong. Es befindet sich in der Nathan Road, einer der Haupteinkaufsmeilen von Kowloon. Zu dieser Zeit ist der Küchenchef des Hyatt ein Deutscher. Das führt dazu, dass es im Restaurant des Hotels neben chinesischen auch deutsche Gerichte auf der Speisekarte gibt.

Da wir von den Flügen noch rechtschaffen müde sind wollen wir nicht lange nach einem Restaurant suchen, wir essen also im Hotel, natürlich keine deutsche Küche sondern chinesisch. Dafür sitzt am Nebentisch ein junges chinesiches Pärchen, das Schweinshaxe mit Sauerkraut verspeist. Das ist dann so wie wenn wir in Deutschland zum Chinesen gehen.


So das war's mal fürs erste, ab Morgen gibt's dann auch Bilder.

Claus

Schneewie

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #1 am: 23.03.2009, 16:00 Uhr »
Mensch, bist Du fleißig, da kommt man ja auch dem lesen nicht mehr heraus.  :D

Bin vor allem auf Nepal gespannt. Das interessiert mich sehr, denn da würde ich auch mal gern hin -> in einem 2. Leben....  :wink:
Gruß Gabriele

Fistball

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #2 am: 24.03.2009, 08:26 Uhr »
Mensch, bist Du fleißig, da kommt man ja auch dem lesen nicht mehr heraus.  :D

Bin vor allem auf Nepal gespannt. Das interessiert mich sehr, denn da würde ich auch mal gern hin -> in einem 2. Leben....  :wink:

Kein Wunder, nachdem ich von Angie immer wieder angespornt werde.

Es macht aber auch Spass längst vergangene Erlebnisse aus den hintersten Winkeln des Gehirnes hervorzukramen und festzustellen, dass es immer wieder die kleinen Ereignisse sind, die einem oft sofort wieder einfallen.

Claus


Doreen & Andreas

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #3 am: 24.03.2009, 08:38 Uhr »
Es macht aber auch Spass längst vergangene Erlebnisse aus den hintersten Winkeln des Gehirnes hervorzukramen und festzustellen, dass es immer wieder die kleinen Ereignisse sind, die einem oft sofort wieder einfallen.
Das merkt man beim Mitlesen aber auch, Claus.
Und deshalb macht es auch solchen Spaß, bei Deinen früheren Reisen dabei zu sein.

Ich lese jedenfalls auch wieder gespannt mit... :lesend:
Viele Grüße,
Andreas
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Fistball

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #4 am: 24.03.2009, 14:50 Uhr »

Tag 3


Beim Frühstück merkt man den deutschen Einfluss in der Küche. Zum Frühstück gibt es eine riesige Auswahl an deutschen Brötchen und Brot wie wir es selbst in deutschen Hotels an Qualität und Reichhaltigkeit nicht mehr gefunden haben. Leider gibt es das nicht mehr, Ende der 90er Jahre ist das Frühstück im Haytt nur noch auf japanische Gäste ausgerichtet.

Heute ist die Stadtrundfahrt angesagt. Wir verlassen zunächst Kowloon und fahren durch einen Tunnel unter dem Hafen hinüber zur Insel Hongkong.

Duftender Hafen, so lautet die Übersetzung von Hongkong. Die Geschichte Briten in Hongkong begann mit dem Opiumhandel nach China, der zum ersten Opiumkrieg und zur Besetzung Hongkongs durch die Briten 1841 führte. Im Vertrag von Nangking wurde Hongkong an England abgetreten und wurde in der Folge 1843 britische Kronkolonie.

Wir fahren zunächst durch die Hauptstraßen von Victoria, der größten Stadt auf Hongkong Island. Schon zu der Zeit gibt es eine Menge Hochhäuser, doch ist es noch nicht vergleichbar mit Manhatten.

Leider wird der Regen immer stärker. Wir fahren unseren ersten Haltepunkt an, den Tiger Balm Garden. Tiger Balm ist eine Heilsalbe die in Singapore hergestellt wird. Sowohl in Singapore als auch in Hongkong errichteten die Gebrüder Aw (Inhaber der Arzneimittelfirma) eine Wohnresidenz mit einem Garten, ausgestattet mit bunten Pagoden, Tempeln und Fabelwesen. In Honkong stehen unmittelbar daneben einige Wohnhochhäuser. Das Wohnhaus wird zu der Zeit noch bewohnt von der Witwe einer der Aw-Brüder und im Hof sehen wir einen Rolls Royce stehen.





Übrigens zu dieser Zeit weist Hongkong die größte Rolls Royce Dichte der Welt auf. Allein vor dem Peninsula Hotel in Kowloon stehen fünf hoteleigene Rolls Royce als Shuttle für die zahlungskräftigen Gäste bereit.

Doch zurück zum Tiger Balm Garden. Trotz des starken Regens steigen wir aus dem Bus aus, schließlich ist es ja warm. Neben dem Bus halten ein paar geschäftstüchtige Chinesen Plastikregenschirme für einen Hongkong Dollar (fünfzig Pfennig) feil. Wir kaufen natürlich so einen Schirm und besichtigen im Monsunregen den Tiger Balm Garden.

Nach der Besichtigung sind meine Jeans etwa bis zum halben Oberschenkel total durchgeweicht, trotz Regenschirm.

Im Bus findet eine kurze Beratung statt. Wir verschieben die Fortsetzung der Stadtrundfahrt auf den nächsten Tag und fahren zurück ins Hotel.

Im Hotel hängen wir erst einmal unsere Jeans vor die Klimaanlage zum trocknen, was übrigens ganze zwei Tage in Anspruch nimmt.

Was machen wir nun mit dem angerissen Tag wir haben zwar im Hyatt Regency ein tolles Eckzimmer bekommen, aber den ganzen Tag im Hotel sitzen ist ja doch nicht soo toll.

Draußen scheint der Regen ein wenig nach zu lassen. Wir ziehen also ganz einfach Shorts an und schlüpfen barfuss in unsere Plastikbadelatschen (ich weiß es jetzt, Adiletten). Mit der U-Bahn Fahren wir zum Sung Dynasty Dorf.





Im Sung Dynasty Village wurden etwa 1000 Jahre alte Gebäude und Garten nachgebaut. Man kann hier alten chinesischen Handwerkern über die Schultern schauen und mit historischen Kostümen bekleideten Schauspielern bei Vorführungen und Tänzen zuschauen. Leider klappt auch dies wegen des massiven Regens nicht so toll.





Am Abend möchten wir noch so richtig schön chinesisch Essen gehen. Gleich um die Ecke des Hyatt Regency liegt das Jade Christall Palace. Wir essen zum ersten mal wie die Chinesen, also Reis in die Schale, dann die einzelnen Speisen mit den Stäbchen direkt von der Platte in der Mitte des Tisches nehmen, kurz über der Reisschale abtropfen lassen und dann in den Mund. Dazwischen den einfachen Reis mit der abgetropften Sauce essen. Vor allem die unbekannten Gemüsesorten haben uns begeistert.

Nach dem essen rügt mich die beste Ehefrau von allen, ob der Sauerei die ich auf der Tischdecke hinterlassen habe. Doch wenn ich die Tischdecken auf den Nachbartischen anschaue sind wir noch reinlich dagegen.

Claus

Fistball

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #5 am: 25.03.2009, 14:57 Uhr »

Tag 4


Heute klappt es mit der Fortsetzung unserer Stadtrundfahrt, wir haben zwar keine Sonne aber wenigstens auch keinen Regen. Zunächst fahren wir auf den bekannten Victoria Peak. Vorbei an verschiedenen Villen, meistens mit einem Rolls Royce vor der Tür, erklimmt unser Bus den Anstieg bis zur Bergstation der Peaktram.





Seit 1888 erschließt die Standseilbahn Peaktram den Berg und die Reichen siedelten sich hier an, um dem vom Malariafieber verseuchten sumpfigen Victoria zu entfliehen.





Vor hier oben hat man den angeblich schönsten Blick den man auf eine Stadt haben kann und wirklich, die Silhouette der Wolkenkratzer von Victoria ist schon überwältigend. Dieser Ausblick kann durchaus mit Städten wie New York standhalten.

Nach der Abfahrt vom Peak fahren wir vorbei an der Pferderennbahn von Happy Valley auf die andere Seite der Insel Hongkong nach Repulse Bay. Hier in Repulse Bay findet man einen der schönsten Badestrände Hongkongs. Direkt am Strand befindet sich das Clubhaus der Rettungsschwimmer eingerahmt von überlebensgroßen Statuen der Göttinnen Kwun Yum und Tin Hau.

Auf der Busfahrt nach Aberdeen erzählt uns der Fremdenführer von dem zwar verbotenen, aber angeblich in Hongkong immer noch zelebrierten Essen von frischem Affenhirn. Ich will das nicht im Detail beschreiben, aber Gott sei Dank ist weder meine Frau noch ich auf diesem Gebiet besonders empfindlich, sonst hätte einem vielleicht der Appetit auf's Mittagessen vergehen können.

Auf dem Wochenmarkt von Aberdeeen kann man die fremdartigen chinesischen Gemüse und die Vielfältigkeit der angebotenen Meeresfrüchte bewundern. Oberhalb von Aberdeen hängen die Hütten einer Slumsiedlung wie Schwalbennester an einem steilen Überhang.

Berühmt ist Aberdeen für seine Boatpeople. Im Hafen von Aberdeen liegen unzählige bewohnte Dschunken, auf denen meist drei bis vier Generationen von chinesischen Familien leben. Oftmals gibt es Familienmitglieder die Ihr Boot noch nie verlassen haben. Doch rund um den Hafen sieht man bereits neu errichtete Wohnhochhäuser, in die die Wasserchinesen zwangsumgesiedelt werden. Bei meinem nächsten Besuch in Hongkong Ende der 90er Jahre wird von den Wohnbooten nichts mehr zu sehen sein.





Bei unserer Hafenrundfahrt mit einem Sampan sehen wir die alten Chinesenomas beim Wäschewaschen und Kochen mit dem Wok am offenen Feuer. Wir kommen vorbei an Schiffswerften auf denen noch Dschunken in alter Holzbauweise auf Kiel gelegt werden.





Zum Abschluss der Sampanfahrt legen wir an, bei einem der damals noch drei unabhängigen Floating Restaurants dem Tai Pak. Mitten auf dem Wasser liegen hier die schwimmenden Restaurants. In riesigen Speisesäälen werden die hungrigen Touristen verköstigt. Meine Frau meint, das Essen ist nicht so gut, ich finde es ganz ordentlich. Zumindest nutzen wir heute noch Zuhause unsere Essstäbchen aus Plastik mit der eingeprägten Beschriftung „Tai Pak Restaurant“ (ist nicht geklaut, sondern man darf die offiziell mitnehmen).





Zurück an Land umfahren wir mit dem Bus die Westspitze der Insel Hongkong und erreichen wieder Victoria, wo wir umsteigen in ein Schiff für eine Hafenrundfahrt.





Im Hafen von Hongkong geht es merkwürdig zu. Es gibt keine riesigen Containerkräne am Kai, zumindest nicht 1982, sondern die großen Containerschiffe liegen zwischen Victoria und Kowloon auf Reede. Kleinere Tender die mit einem Kran versehen sind kommen längsseits, heben 6 oder 8 Container vom Schiff und schippern damit zum Kai.





Unsere Rundfahrt führt uns auch zum Flughafen Kaitak, wo man schön die startenden und landenden Flugzeuge beobachten kann. An der Westseite Kowloon liegt der Taifunschutzhafen Yau Ma Tei. Hier liegen ebenso wie in Aberdeen eine große Anzahl von Schiffen auf denen die Boatpeople leben. Heute ist dieser Hafen verschwunden, der ganze Bereich ist durch ein Landgewinnungsprogramm aufgeschüttet worden und beherbergt nun Schnellstraßen und Einkaufszentren.

Nach dem Abendessen im Jade Cristall Palaca laufen wir zum ehemaligen Bahnhof von Kowloon, von dem nur noch der Uhrturm steht. Von hier hat man einen herrlich Blick hinüber auf Hongkong mit seiner beleuchteten Skyline. Leider ist es immer noch sehr diesig.





Angie

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #6 am: 25.03.2009, 21:57 Uhr »

Hallo Claus,

Hallo Angie,

Du bist daran Schuld, dass es schon wieder eine Reisebericht gibt.

Diese "Schuld" nehme ich sehr gerne in Kauf :D.

Im Jahr 1982 haben wir eine Asienreise gestartet unter der Überschrift

„Fast ganz Asien in 2 Wochen“

Dieser Bericht ist komplett aus meinem Gedächtnis entstanden

Einfach toll - ein Bericht einer Reise, die 27 Jahre zurück liegt und dann nur aus dem Gedächtnis und anhand von Fotos und Super-8-Filmen geschrieben wird :D. :daumen: :respekt:

Dafür sitzt am Nebentisch ein junges chinesiches Pärchen, das Schweinshaxe mit Sauerkraut verspeist. Das ist dann so wie wenn wir in Deutschland zum Chinesen gehen.

Ich habe ja schon oftmals Chinesen (außerhalb Chinas) essen gesehen, aber noch nie eine Schweinshaxe mit Sauerkraut :lol: :lol:

Kein Wunder, nachdem ich von Angie immer wieder angespornt werde.

Mein Ansporn wiederum ist auch kein Wunder - bei den Reiseberichten, die du schreibst :daumen: Einfach nur toll! :D


Auf der Busfahrt nach Aberdeen erzählt uns der Fremdenführer von dem zwar verbotenen, aber angeblich in Hongkong immer noch zelebrierten Essen von frischem Affenhirn.

Bis soeben habe ich mich für nicht empfindlich gehalten, aber im Moment bin ich mir nicht mehr so sicher :think: :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Fistball

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #7 am: 26.03.2009, 13:54 Uhr »

Tag 5


Wir verlassen heute Hongkong in Richtung Volksrepublik China. Am Flughafen Kaitak lernen wir unsere Mitreisenden kennen. Wir sind eine Gruppe von etwa 8 Personen. Da vom Reseveranstalter niemand mitfliegt, bekommt einer aus unserer Gruppe das Sammelvisum in den Pass getackert, mit dem Hinweis, wenn wir den Mann verlieren, müssen wir alle in China bleiben. Mit einer Maschine der staatlichen chinesischen Fluglinie CAAC fliegen wir ins südchinesische Kanton.

Am Flughafen in Kanton werden wir von einem Chinesischen Reiseleiter empfangen, der übrigens vorzüglich Deutsch spricht. Wie eigentlich alle Reiseleiter-/innen denen ich in China begegnet bin, hat er Deutsch auf der Universität studiert und ist sehr interessiert an Deutschland.

Wir fahren ins Zentrum von Kanton an das Ufer des Perflusses, besichtigen einen Markt wo unter anderem Schlangen zur Essenszubereitung verkauft werden.





Zum Mittagessen sind wir in einem Hotel direkt am Bahnhof. Es ist heiß und megaschwül, eine Klimaanlage gibt es nicht, so schwitze ich während des Mittagessens wie ein Schw…. Vom Gesicht rinnt mir der Schweiß wie ein Wasserfall herab auf die Oberschenkel und hinterlässt auf den Jeans zwei große Wasserflecken. Unser Reiseleiter hat so etwas noch nicht gesehen, gebannt und amüsiert beobachtet er mich während des Essens.




Nach dem Mittagessen besuchen wir das Historische Museum Kantons, wo unter anderem chinesisches Porzellan ausgestellt ist und den Tempel der sechs Banyanbäume. Dort fliegt gerade ein Propellerflugzeug über uns hinweg. Es ähnelt der Fokker Friendship, das interessante daran ist, dass die Maschine mit nur einem laufenden Propeller fliegt.





Es ist nun Zeit zum Flughafen zu fahren und in die Stadt Guilin zu fliegen. Was steht da auf dem Flugfeld für eine Maschine für uns bereit? Na klar,  so eine Maschine, die wir kurz vorher beim Landeanflug sahen. Na hoffentlich ist es nicht genau diese Maschine.

Mit gemischten Gefühlen starten wir nach Guilin. Kurz nach dem Start werden wir im Flugzeug vernebelt. Aus den Lüftungsdüsen treten große Nebelschwaden aus, die Sicht in der Kabine wird schlechter. Vermutlich hängt das mit der hohen Luftfeuchtigkeit in dieser Gegend zusammen. Das Kabinenpersonal scheint das jedenfalls gewohnt zu sein und bleibt cool.

Als Verpflegung an Bord gibt es Eiscreme. Da wir in der letzten Reihe sitzen können wir schön beobachten, was da vor sich geht. Wie in der Italienischen Eisdiele werden mittels Eiskugelzange zwei Kugeln aus dem Eisbehälter geholt und in einen runden Pappbecher gegeben.

Nachdem sie ein Tablett voller Becher gemacht und mit metallenen Löffeln (kein Plastik) bestückt hat beginnt die Stewardess vorne mit dem Austeilen. Ihr erstes Tablett ist fast leer als das Flugzeug dummerweise in ein Luftloch gerät und die Stewardess vom Boden abhebt. Das ist eindeutig zu viel für unsere Stewardess, hat es doch schon vorher andauernd geschaukelt. In Windeseile stürzt die Stewardess nach hinten, knallt das Tablett auf den Tresen, holt sich eine Spucktüte und übergibt sich. Danach, als ob nicht gewesen ist, fährt sie fort das Eis für die zweite Hälfte der Passagiere in die Pappbecher zu füllen. Ob das Eis geschmeckt hat weiß ich heute nicht mehr, auf jeden Fall, habe wir es gegessen. Dummerweise erging es die Stewardess beim Einsammeln der leeren Eisbecher wieder so und es erfolgte das gleich Prozedere, arme Stewardess vielleicht hast Du doch nicht den richtigen Beruf gewählt.

In Guilin angekommen werden wir im neuesten mehrstöckigen chinesischen Hotel untergebracht. Es gibt noch kein Mövenpick und auch kein anderes Hotel internationaler Hotelketten. Auch die Anzahl westlicher Touristen ist überschaubar.

Das schöne an den chinesischen Hotel ist, dass es immer frischen Tee auf dem Zimmer gibt und eine Thermoskanne mit heißem Wasser zur Zubereitung des Tees.

Das Abendessen findet wie üblich in China am runden Tisch statt und auf dem Drehkabinett in der Mitte stehen die verschiedenen Speisen. Gott sei Dank sind meine Frau und ich geübt im Essen mit Stäbchen, denn Messer und Gabeln gibt es nicht. Diejenigen die mit den Stäbchen absolut nicht zurechtkommen erhalten schließlich einen riesigen Alulöffel, der eigentlich zum Vorlegen der Speisen gedacht ist.

Claus

Angie

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #8 am: 26.03.2009, 14:33 Uhr »

besichtigen einen Markt wo unter anderem Schlangen zur Essenszubereitung verkauft werden.

Ich vermute, ich könnte mich vom Kauf zurückhalten :wink:



Viele Grüße,
Angie

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Doreen & Andreas

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #9 am: 27.03.2009, 11:37 Uhr »
Es ist heiß und megaschwül, eine Klimaanlage gibt es nicht, so schwitze ich während des Mittagessens wie ein Schw…. Vom Gesicht rinnt mir der Schweiß wie ein Wasserfall herab auf die Oberschenkel und hinterlässt auf den Jeans zwei große Wasserflecken. Unser Reiseleiter hat so etwas noch nicht gesehen, gebannt und amüsiert beobachtet er mich während des Essens.

...

Ihr erstes Tablett ist fast leer als das Flugzeug dummerweise in ein Luftloch gerät und die Stewardess vom Boden abhebt. Das ist eindeutig zu viel für unsere Stewardess, hat es doch schon vorher andauernd geschaukelt. In Windeseile stürzt die Stewardess nach hinten, knallt das Tablett auf den Tresen, holt sich eine Spucktüte und übergibt sich. Danach, als ob nicht gewesen ist, fährt sie fort das Eis für die zweite Hälfte der Passagiere in die Pappbecher zu füllen. Ob das Eis geschmeckt hat weiß ich heute nicht mehr, auf jeden Fall, habe wir es gegessen. Dummerweise erging es die Stewardess beim Einsammeln der leeren Eisbecher wieder so und es erfolgte das gleich Prozedere, arme Stewardess vielleicht hast Du doch nicht den richtigen Beruf gewählt.

So haben sich sowohl Einheimische, als auch Touristen amüsiert...  :wink:
Ich muß zugeben, bei der zweiten Episode mußte ich auch erst schmunzeln und dann Kopfschütteln... aber wer gibt schon wegen solcher Kleinigkeiten seinen Traumberuf auf  :? :shock:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #10 am: 29.03.2009, 00:15 Uhr »
aber wer gibt schon wegen solcher Kleinigkeiten seinen Traumberuf auf  :? :shock:

Vielleicht erwartete sie ein Baby? Soll ja vorkommen :wink:.

Viele Grüße,
Angie

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #11 am: 30.03.2009, 14:21 Uhr »
Interesant, interessant, wie es wohl weiter geht?  :D
Gruß Gabriele

Fistball

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #12 am: 30.03.2009, 14:32 Uhr »

Tag 6


Guilin liegt im Südosten Chinas in der autonomen Provinz Guanxi. Nach Peking ist Guilin das Touristenziel Nummer 2 in China. Zu der Zeit als wir dort sind merkt man allerdings noch nicht viel vom Tourismus.

Attraktion sind die Karstberge rund um Guilin und entlag des Li Flusses. Entstanden sind die Karstberge als vor mehr als 200 Millionen das Urmeer zurückwich. Durch Erosion sind dann die kegelförmigen Berge, die die Landschaft um Guilin ausmachen übrig geblieben. Wie auf einer Modelleisenbahn erheben sich diese Berge aus der Ebene. Viele Gemälde mit chinesischer Landschaft haben diese Gegend als Vorlage.

Der heutige Tag gilt dem Hauptziel unseres Abstechers nach Südchina, einer Fahrt auf dem Li Fluss.

Einige Kilometer außerhalb der Stadt Guilin liegt die Anlegestelle der Flussboote. Der Li Fluss ist ein sehr seichtes Gewässer, so dass die Schiffe fast in Flussmitte liegen. Über eine breite Betonrampe gelangen wir zu einem der drei Schiffe.





Schon vor der Abfahrt gibt es einiges zu sehen. Am Heck jedes Schiffes befindet sich nämlich eine Küche, denn es gibt ein Mittagessen an Bord. Auf unserem Nachbarschiff beobachten wir wie Gemüse geschnitten und Hühnchen zerteilt werden und die Woks angeheizt werden.

Schließlich legen die Schiffe ab und es geht gemütlich zu auf den nächsten 50 Kilometern nach Yangshuo. Die Passagierschiffe haben keinen eigenen Antrieb, deshalb werden zwei Schleppverbände gebildet. Der eine Schlepper hat ein Boot am Haken unser Schlepper hat gleich zwei Passagierboote im Schlepptau. Das ganze hat den Vorteil, dass man die Ruhe genießen kann, denn der Schlepper ist weit genug weg, so dass man kaum ein Motorengeräusch hört.





Langsam und leise folgen die Boote der immer wieder wechselnden Fahrrinne des Flusses. Immer wieder neue interessante, meist mit kräftig grünem Bewuchs überzogene Berge ziehen an uns vorbei. Die Landschaft ist so faszinierend, dass uns nicht einmal der einsetzende Nieselregen stört.





Manchmal streben die Berge ganz nah am Flussufer in die Höhe, manchmal treten sie zurück um Platz für Dörfer, Reisfelder oder Viehweiden zu schaffen.

An manchen Stellen werden die Wasserbüffel von ihren Hirten in den Fluss getrieben und dort abgewaschen.





Ab und zu begegnet uns ein kleines  Bambusfloss mit einem Fischer, der zu seinen Helfern den Kormoranen fährt. Die Kormorane sind zum Fischfang abgerichtet. Sie sitzen auf Ihren Bambusflössen und fangen Fische. Damit sie die Fische nicht verschlingen können wird ihnen ein Gummiring um den Hals gelegt.





Selten begegnet uns eine Dschunke die mit Fracht und der ganzen Familie an Bord flussaufwärts fährt.

Um die Mittagszeit wird ein schmackhaftes Essen serviert, dabei können wir auch die berühmten Tausendjährigen Eier kosten.





Am frühen Nachmittag erreichen wir den Endpunkt dieser wunderschönen Fahrt in Yangshuo.





In zwei Kleinbussen geht es zurück nach Guilin. Unterwegs können wir die Bauern bei der Arbeit auf ihren Reisfeldern beobachten.





Nach der Ankunft im Hotel ist bis zum Abendessen noch etwas Zeit. Da nebenan eine Baustelle ist, muss ich natürlich dorthin um etwas zu spionieren. Gleich gegenüber des Hotels befindet sich auch noch ein sehenswerter kleiner Park.

Während ich also mit meiner Super 8 Camera die Bauarbeiter filme, die versuchen mich vom Gerüst aus mit dem Wasserschlauch nass zu spritzen, werde ich auf englisch von einem jungen Chinesen angesprochen.

Fast eine Stunde plaudere ich mit dem wissbegierigen Chinesen. Dabei erzählt er mir, dass er Briefmarken aus aller Welt sammelt und fragt mich ob ich ihm nicht aus Deutschland welche senden könne. Ich will das gerne tun und lasse mir seine Adresse geben. Dann habe ich ein Jahr lang gesammelt und ihm schließlich einen Brief geschickt. Leider ist der Brief geöffnet und zurückgeschickt worden.

Doch unser Tag ist noch nicht zu Ende, schließlich möchte die Chinesische Reiseagentur den Gästen aus dem fernen Deutschland ja etwas bieten. Also ist für den Abend noch eine Artistenshow im „Haus des Volkes“ vorgesehen.

Es ist atemberaubend was uns die jungen Artisten vorführen, von Tellerdrehen, über Einradfahren einschließlich menschlicher Pyramide bis zum Balanceakt auf 6 gestapelten Stühlen bekommen wir alles zu sehen, was die chinesische Artistenschule zu bieten hat.

Claus

Schneewie

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #13 am: 30.03.2009, 15:09 Uhr »
Diese Flußlandschaft muß in natura ja super toll aussehen.  :D
Gruß Gabriele

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Re: Hongkong - China - Nepal - Thailand
« Antwort #14 am: 30.03.2009, 15:21 Uhr »

Die Landschaft entlang des Li Flusses ist ja wirklich beeindruckend!

Die Kormorane sind zum Fischfang abgerichtet. Sie sitzen auf Ihren Bambusflössen und fangen Fische. Damit sie die Fische nicht verschlingen können wird ihnen ein Gummiring um den Hals gelegt.

Davon lese ich jetzt das erste Mal. Ich sag's ja immer wieder: Reiseberichte lesen bildet :D

Um die Mittagszeit wird ein schmackhaftes Essen serviert, dabei können wir auch die berühmten Tausendjährigen Eier kosten.

Jetzt habe ich mal nach "tausendjährigen Eiern" gegoogelt, aber gustiös sehen sie nicht gerade aus (wikipedia). Haben sie euch denn geschmeckt?

Viele Grüße,
Angie

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