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Autor Thema: Der Südwesten und seine Naturwunder, nur etwas bei schönem Wetter?  (Gelesen 5976 mal)

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NickMUC

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Was das Wetter-Thema betrifft, bin ich etwas zwiegespalten: zum einen gehöre ich zu den Menschen, deren Laune leider ziemlich wetterabhängig ist. Bei Sonne und Wärme geht's mir deutlich besser als bei grauem Himmel, Regen und Kälte – auch Schnee ist für mich duraus verzichtbar.

Da ich aber nie "Urlaub mache", sondern "reise" und da ich zu einem ganz großen Teil reise, um zu fotografieren, muss ich wiederum zugeben, dass das klassische "schöne Wetter" (also Knallsonne und keine Wolken) fotografisch in den allermeisten Fällen stinklangweilig ist. Dunkle Wolken, Gewitter, extremes Licht etc. sind deutlch spannender auf Bildern.

Deswegen ist mein ideales Reisewetter: von Sonnenaufgang bis Mittag wolkig oder bedeckt bis gewitterig. In den Mittagsstunden, solange die Sonne hochsteht bitte warm, sonnig und trocken (da ist ohnehin kein Foto-Licht). Und dann am Nachmittag wieder dramatisches Licht, gerne auch mal mit sturmgepeitschten Schauern. Dabei aber durchgängig 25 bis 30° wenn machbar. Ab Dunkelheit bis 00:00 Uhr trocken und warm, damit ich draußen sitzen kann. Von Mitternacht bis Sonnenaufgang kühl, damit ich nachts gut schlafe. Aber sonst bin ich relativ unkompliziert ;-)
Grüße,
Nick
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Matze

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.

Aber wenn ich Matze richtig verstanden habe, dann geht es ja auch um die Diskussion, ob ich mich in meinem Urlaub zu nachtschlafener Zeit aus dem Bett quäle, um irgendwo einen besonderen Stein oder Arch  :lol: bei aufgehender Sonne fotografieren zu können.


Susan

Du hast mich richtig verstanden!!!
Und das hat nicht unbedingt was mit Faulheit zu tun, sondern ich habe keine besondere Beziehung zu Sonnenaufgang oder -untergang! Sieht nicht schlecht aus, aber mehr auch nicht!
Natürlich habe ich im Urlaub lieber gutes Wetter - aber mein Gedanke kam auf, weil ich oft den Eindruck habe, dass viele nur meinen das die Schönheit des Südwestens nur bei Sonnenschein richtig zu Geltung kommt! Da wird  sich geärgert, wenn Wolken da sind, da werde Touren umgelegt, wenn man es zeitlich nicht mehr schafft an einer bestimmten Location zu sein, usw.
Ich kann mich aber auch an den Formen freuen, z.B. die filigranen Strukturen in der Wave, die Formen der Felsen bei Little Finland oder Antelope Canyon, mir gefällt auch der Grand Canyon (auch wenn es regnen sollte) oder die bizarren Kleckerein im Bryce! Die Wanderungen im Zion!
Nein, ich mache diese Besuche nicht unbedingt von der Sonne abhängig - mir fehlt diese Feeling/Gefühl das mancher hat, wenn die Sonne aufgeht!
So könnte ich z.B. niemals stundenlang am Strand stehen, nur um darauf zu warten, wie die Sonne untergeht! Sie geht am Horizont unter, na und...?
Oder am Hopi Point stehen viele mit Stativ usw. und ich habe dort den Sonnenuntergang vollkommen unspektakulär empfunden! So, wie ich es immer unspektakulär empfinde - schön, gut und ja, aber "Wow" und "Ahhh" geht mir ab!
Wahrscheinlich sehen Felsen bei Sonnenauf- oder untergang, besonders für Fotografen, interessanter aus - nur kann ich nicht sagen, dass ist was besonderes. Und wenn ich später hinkomme und die Felsen "glühen" halt nicht mehr so - dann bricht für mich keine Welt zusammen! "Na und" die Formen sind immer noch Klasse und einmalig!

Und noch eins, ist mir hier aufgefallen und gehört irgendwie zum Thema:



 und da ich zu einem ganz großen Teil reise, um zu fotografieren,

Ich reise nie um zu fotografieren, sondern um andere Länder, Landschaften und Menschen kennen zu lernen. Fotos geschehen am Rande, zur Erinnerung! Deswegen müssen sie für mich auch nicht perfekt sein, haben nur die Funktion "Klasse, da war ich mal und es war schön"!. Insofern spielt dann auch die Sonne eine untergeordnete Rolle!

Gruß Matze




San Francisco!!

Matze

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Jetzt ist die Diskussion zu Ende - dabei wollte ich nicht über gutes oder schlechtes Wetter reden!

Mir ging es um die mitunter zu lesende Unzufriedenheit bei Fotos, wenn man nicht mehr das richtige Licht erwischt - siehe RB von Wolfgang an der Second Wave - oder dass man nur zu bestimmten Zeiten zu gewissen Lacationen fährt!
Gruß Matze




San Francisco!!

Canyoncrawler

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Ich denke, es muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob er Unannehmlichkeiten auf sich nimmt um zu einer bestimmten Zeit an einem besonderen Ort ein besseres Bild zu machen.

Früher haben wir unsere Route nicht nach dem besten Fotolicht geplant und waren hinterher oft enttäuscht, wenn das vor Ort so eindrucksvolle Motiv hinterher auf den Fotos nicht so richtig die Stimmung vermitteln konnte, die man vor Ort empfunden hat und entweder viel zu hell war oder hässliche Reflektionen aufwies.

Seit es jedoch das Internet gibt und damit Webseiten und Foren, bin ich für solche Hinweise dankbar und wir versuchen, bestimmte Orte die uns wichtig sind zur passenden Zeit aufzusuchen, was jetzt nicht auf die Stunde genau passt, aber wir schauen danach, dass wir nicht mehr am Vormittag gegen die Sonne die Window Section fotographieren oder am nachmittag den Landscape Arch.

Das funktioniert nicht immer, da wir auch den ganzen Tag unterwegs sind auf Sightseeing. Zum Sonnenuntergang suchen wir uns aber meistens einen besonderen Platz, der zu dieser Zeit in das sanfte, glühende Licht des Sunsets gehüllt wird.

Mit den Büchern von Laurent Martres wurde es dann nochmals leichter, da wir damit für die ganzen Highlights im Südwesten Tipps zur besten Fotozeit mit auf Reisen nehmen können und es nicht nur als Fotobuch sondern als Reiseführer nutzen können, der uns zu Orten bringt, an denen wir vorher vorbeigefahren wären, weil wir sie nicht kennen.

Wenn man öfters in die USA reisen kann (zu den Glücklichen gehören wir  :D ) läßt man dann auch schon mal ein Ziel aus, wenn es regnet und man verschiebt es auf den nächsten Urlaub.

Daran finde ich nichts negatives und auch Passagen in den Reiseberichten, wenn sich jemand darüber beklagt, dass das Licht nicht mehr so gut ist, zu viele Schatten liegen, die Sonne direkt in die Linse strahlt o.ä. stören mich nicht, im Gegenteil, habe ich damit doch Informationen.

Seit wir uns eine digitale SLR zugelegt haben, sind auch unsere Ansprüche an unsere Fotos gewachsen und zu einem Foto gehören neben der Motivwahl, der Perspektive auch die Umgebungsbedingungen. Und wenn man diese ignoriert, werden die Fotos schlechter und wir können uns nicht mehr so daran erfreuen wie an einem gelungenen Bild.

Das ist keinesfalls eine Abqualifizierung der Landschaft oder ähnlichem. Wir versuchen einfach unsere Vorlieben im Urlaub (Wandern, Camping, Backroads und Fotographieren) so gut wie möglich zu vereinen.

Jemandem, dem Fotos nicht so wichtig sind und evtl. auch nur mit einer kleinen Kompaktkamera unterwegs ist (bei den Amerikanern sind ja diese Einmalkameras sehr beliebt), mag evtl. nicht verstehen, wie man an einem Viewpoint z.B. wartet, bis die Wolke die Sonne wieder freigegeben hat, damit der spektakuläre Sandstein in einem warmen Rotton leuchtet oder aber bis sich eine Wolke vor die Sonne schiebt damit man überhaupt eine Aufnahme ohne Gegenlichtreflektion hinbekommt.
Ich jedenfalls habe dafür Verständnis und es stört mich auch nicht, wenn jemand in seinem Reisebericht von genau diesen Aktivitäten im Zusammenhang mit seinen Fotos schreibt.

Was ich hingegen nicht machen würde, wäre folgendes: ich komme bestimmt nicht mehr in eine Gegend und es regnet und ich würde deshalb nicht aus dem Auto aussteigen, da es ja sowieso kein schönes Foto gibt. Oder erst gar nicht hinfahren, da es sowieso nicht schön ist.
Ziele die ich wahrscheinlich nicht mehr besuchen werde, schaue ich mir bei jeder Witterung an und versuche auch noch bei Sandsturm, Kälte, Regen, tiefen Schatten im Canyon, Schneegestöber, Hitze oder Sonstigem einen Eindruck von der Landschaft zu gewinnen.
Umso grösser ist aber meine Freude, wenn Nichts von dem oben genannten meinen Landschaftsgenuss trübt und ich auch noch zur idealen Fotozeit einen wunderbaren Ort ablichten darf.
Gruss Kate
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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Willi

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Jetzt ist die Diskussion zu Ende - dabei wollte ich nicht über gutes oder schlechtes Wetter reden!

Mir ging es um die mitunter zu lesende Unzufriedenheit bei Fotos, wenn man nicht mehr das richtige Licht erwischt - siehe RB von Wolfgang an der Second Wave - oder dass man nur zu bestimmten Zeiten zu gewissen Lacationen fährt!


Vielleicht war da auch der Titel dieses Threads etwas unglücklich gewählt, da man dadurch schon etwas in die Wetterdiskussion gelenkt wurde.

Natürlich spielt gutes oder schlechtes Wetter eine große Rolle bei der Gestaltung des Urlaubes und auch wir haben manche Tour wegen des Wetters geändert.

Eine Planung abhängig von guten oder schlechten "Fotografierzeiten" haben wir bisher allerdings noch nicht vorgenommen und werden das wohl auch künftig nicht tun. Die Urlaubsfotos bleiben da eher das Nebenprodukt der Reise und wir freuen uns, wenn die Ergebnisse ganz in Ordnung sind.


Ich reise nie um zu fotografieren, sondern um andere Länder, Landschaften und Menschen kennen zu lernen. Fotos geschehen am Rande, zur Erinnerung! Deswegen müssen sie für mich auch nicht perfekt sein, haben nur die Funktion "Klasse, da war ich mal und es war schön"!. Insofern spielt dann auch die Sonne eine untergeordnete Rolle!

Das entspricht so auch meiner Meinung.

NickMUC

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Ich reise nie um zu fotografieren, sondern um andere Länder, Landschaften und Menschen kennen zu lernen. Fotos geschehen am Rande, zur Erinnerung! Deswegen müssen sie für mich auch nicht perfekt sein, haben nur die Funktion "Klasse, da war ich mal und es war schön"!. Insofern spielt dann auch die Sonne eine untergeordnete Rolle!

Das entspricht so auch meiner Meinung.

Um nicht missverstanden zu werden: das eine schließt (für mich) das andere nicht aus. Im Gegenteil!
Für mich die beste und intensivste Art, Länder, Landschaften und Menschen kennen zu lernen, ist eben die fotografische Auseinandersetzung damit.
Grüße,
Nick
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Canyoncrawler

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Zitat
Eine Planung abhängig von guten oder schlechten "Fotografierzeiten" haben wir bisher allerdings noch nicht vorgenommen und werden das wohl auch künftig nicht tun. Die Urlaubsfotos bleiben da eher das Nebenprodukt der Reise und wir freuen uns, wenn die Ergebnisse ganz in Ordnung sind.
Ganz so wie es jetzt hier aufgenommen wurde, ist es natürlich nicht.

Wir schauen schon nach den Highlights die wir uns anschauen wollen und planen die Route danach. Vor Ort die Besichtigung wird dann nach Möglichkeit so gelegt, dass wir die Ziele mit gutem Fotolicht am Morgen bis zur Mittagszeit und die Ziele mit Fotolicht am Nachmittag dann nach Mittag besuchen, wobei es dabei natürlich immer Motive gibt die auf der Strecke bleiben oder die man auf der Vorbeifahrt so "mitnimmt" wenn das Licht nicht ideal ist.
Aber Landschaften, die besondere Highlights sind, besuchen wir bewusst zur "passenden" Zeit.

Um zu verdeutlichen, was das richtige Licht aus dem gleichen Motiv machen kann, habe ich mal eine kleine Bilderserie gespeichert:

http://666kb.com/i/at17zsygps4k16h46.jpg
Window Section am Vormittag gegen das Licht (Juli 2000)

http://666kb.com/i/at1817w1vhg7p87ja.jpg
Window Section am Nachmittag bei besserem Licht (November 2005)

http://666kb.com/i/at182t7rg7tfsu886.jpg
Window Section zum Sonnenuntergang (September 2007)

September 2006 wollte ich die Window Section mit dramatisch dunklem Unwetterhimmel fotographieren, aber es hat so stark geregnet, dass permanent Regentropfen auf das Objektiv geklatscht sind und ich die Kamera ohne Bild wegpacken musste.
Gruss Kate
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HolgerS

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Schönes Wetter ist schön ...... schlechtes ist weniger  schön .....

mir aber eigentlich egal, kann ich eh nicht beeinflussen.

Urlaub ist schliesslich ein Teil des ganz normalen Lebens.