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Autor Thema: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels  (Gelesen 39907 mal)

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zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #60 am: 06.11.2010, 12:54 Uhr »
Oijoijoi  :lol: was hat mein Wäschewaschen für Gesprächsstoff gesorgt. Also bei 4 Wochen und Campingausstattung und den derzeitigen Gepäckbestimmungen nach USA habe ich knapp gepackt und ich komme ganz gut klar  :D habe aber so einen großen Kleckerer dabei, der braucht was mehr. In vielen Motels gibt es eine Laundry und mir ist auch noch nie was weg gekommen.

Diesmal habe ich in der Laundry des Escalante Campgrounds gewaschen (liegt ja gleich neben dem Circle D Motel) und hatte eine tolle Unterhaltung mit einer Frau, welche nur dort saß um ihre e-mails zu checken und zu schreiben, und Bilder überspielen und dergleichen eignet sich wirklich gut für die Wartezeit. Die meisten Maschinen packen das in 30 Minuten o. so. 

Also bisher habe ich auf jeder Tour gewaschen und es war nie ein Problem.  :abklatsch:

Gudrun

Saguaro

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #61 am: 06.11.2010, 14:42 Uhr »
Oijoijoi  :lol: was hat mein Wäschewaschen für Gesprächsstoff gesorgt. Diesmal habe ich in der Laundry des Escalante Campgrounds gewaschen (liegt ja gleich neben dem Circle D Motel)

Hallo Gudrun,

Wäsche waschen in der Laundry vom RV Park gehört bei uns immer dazu  :groove:. Da es "um die Ecke" vom Circle D ist und wir auch meistens mehrere Tage dort übernachten - bequemer geht's einfach nicht! Zudem liebe ich amerik. Waschsalons  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #62 am: 06.11.2010, 18:31 Uhr »

So also weiter, Wäsche waschen ist erledigt und wir können wieder unters Volk  :lol:


26.09.2010 Sonntag   Escalante   Moqi Hill Hike

Diese Nacht kann Herbert nicht so gut schlafen, ich wache irgendwann auf und er sitzt am Laptop und hämmert auf die Tasten ein. Bestimmt ist er auf Internetexpedition um die letzen Geheimnisse des Nokia X6 zu lüften. Die können nämlich angeblich alles was mein Delorme Earthmate Gerät auch kann. Ich versuche weiter zu schlafen und es gelingt mir auch ganz gut. Als ich dann gegen 5:00 Uhr ausgeschlafen habe ist Herbert wieder müde und legt sich wieder ins Bett. Na dass ist doch mal aufeinander abgestimmt, oder nicht.  :dagegen:

Na hier tut es ja wenigsten das Internet hervorragend und so kann ich die Tagesplanung in Angriff nehmen und Reisebericht schreiben, bis mein Schnarcher wieder bereit ist aus den Federn zu steigen. Da es hier auch wieder eine Kaffeemaschine gibt, bin ich bestens versorgt. Mein Angegrauter schnarcht selig bis fast 8:00 Uhr, derweil weiß ich schon fast nicht mehr was ich treiben soll. Alles aufgeräumt und die Wanderrucksäcke gepackt usw und so fort. Die große Wanderung können wir für heute auf jeden Fall abhaken, denn dafür ist es schon zu spät. Also wird auf einen kleineren Hike umgeplant. Die Moqi Marbles Tour eignet sich dafür doch ganz gut. Keine so weite Anfahrt und die Wanderung selbst auch angeblich moderat. Also füttere ich meine Technik mit der Route und hoffe, dass ich diesmal alles richtig mache, denn so ganz vertraut bin ich mit der neuen Technik noch nicht.



Wir frühstücken dann im angegliederten Restaurant, der Circle D Eatery. Da es Sonntag ist gibt es nur Frühstücksbuffet für 9.99 US Dollar zur Auswahl und da es schon fast halb 10:00 Uhr ist machen wir das dann auch. Ist ja schon beste Brunchzeit. Die Auswahl für ein Frühstücksbuffet ist amerikanisch mager. Bacon, Rührei, Kartoffelrösti, Buttermilchpfannkuchen und irgend so ein Crunchmüslizeugs.

 
Danach starten wir Richtung Boulder auf der SR 12 und biegen dann nach einigen Meilen auf die Old Sheffield Road ab. Das ist eine unbefestigte Straße, sie ist allerdings in recht gutem Zustand, wäre durchaus mit normalem Pkw machbar. Kaum sind wir ein paar Meilen gefahren, sehe ich doch etwas über die Straße kriechen und ich rufe: „Stoooop!, Schlange.“ Herbert hat sie gar nicht registriert. Ich also raus aus Blacky und auf Schlangenfotojagd, ich konnte sie so gerade noch erwischen. Keine Ahnung was es für eine ist, sie war auch nicht sehr groß, auf dem Bild wirkt sie viel größer.

                         
                                  Schlange auf der Flucht vor uns  :lol:

                         
                                    auf der Old Sheffield Road

                         
                                    schöner Slickrock an der Old Sheffield Road

Delorme lotst uns korrekt, wir sind uns nur am Trailhead (Wanderausgangspunkt) nicht ganz sicher ob wir auch richtig sind und fahren erst mal noch ein Stück weiter, aber dann ist klar wir waren richtig, also zurück. Am vorher noch leeren Trailhead  steht nun schon ein Auto. Nach einem Blick ist mir gleich ziemlich klar, Deutsche. Ich belle also ein guten Morgen in die Richtung und bekomme ein zurückhaltendes good morning zurück. Danach unterhalten sich die 3, zwei Frauen und ein Mann, in Deutsch. Ok, wer keinen Kontakt will, der muss auch nicht, soll mir recht sein. Ist doch auch blöd gell, da fährt man auf Staubpisten in die entlegensten Ecken Amerikas und auf wen trifft man/frau? Auf Landsleute, von denen hat man doch schließlich daheim schon genug.  :frech:


Wir rüsten uns also für die Tour, will heißen richtiges Schuhwerk an die Füße, Sonnenschutz auftragen, alles in den Rucksack was so gebraucht wird und das Gps für die Trackaufzeichnung klar machen. Dann geht es los, so genau weiß ich eigentlich nicht in welche Richtung, denn ich habe zwar die Route bis zum Ausgangspunkt geladen aber keinen Trailtrack. Von einer Beschreibung her weiß ich aber das es in Richtung eines Moqi Hill Berges geht und da ist nur einer relativ nah zu sehen und da führt auch eine 4x4 Fahrspur in die Richtung. Das waren so ganz faule, die fast nix laufen wollen.  Wir also ab in die Spur, in einigem Abstand von den good morning Deutschen verfolgt.

                             
                                      ab hier gehts nur zu Fuß (sollte es zumindestens)

Es ist ziemlich sandig aber doch ganz gut zu laufen. Die ersten Moqis liegen auch schon in der Gegend rum, die meisten sind kaputt, waren wohl die vielen Touristen die hier schon rumstapfen  :lachroll:.

                             

 Nach einer guten Weile schweißtreibendem Fußmarsch gelangen wir ganz nah an den großen roten Felsriesen, welchen ich für den Moqi Hill halte und die Fahrspur endet oberhalb eines flach abfallenden Slickrockbereiches und dort liegen sie dann rum, die Moqis. Lauter schwarze, braune oder auch mal beige Kugeln von Kirsch bis Tennisballgröße. Viele sind halb und offenbaren ihr Innenleben in einer helleren oder dunkleren Farbe oder sie sind Hohl und nur voller Sand. Schon irgendwie lustig anzusehen diese Dinger. Herbert lässt sich an einem schönen Platz nieder und gehe auf Fotoshooting Tour. Moqis ablichten in allen Winkeln und Größen, mal mit mal ohne Moos, mal ganz, mal halb, mal noch im Felsen eingebacken. Kinder hätten hier ihren Spaß fast genau so wie im Goblin Valley. Moqis mitnehmen ist natürlich verboten und ich sage zu diesem Thema gar nie nix zu meinem Süßen. Ich könnte aber wetten, dass er schon mindestens 3 in der Hosentasche hat. Mir doch egal wenn er Ärger bekommt, ist doch alt genug und wenn ich was sage, dann macht er es erst recht. Mann bin ich vielleicht schon abgeklärt!

                             

                             

                             

                             
                                          Moquis mit Bart

                             

                             
                                   Tubes oder so ähnlich heißen diese Dinger


Die good morning Truppe ist auch schon eingetroffen und betätigt sich auch fotografisch in sicherem Abstand von uns gefährlichen Deutschen. Nach dem ich meine Kamera zufrieden gestellt habe, latschen wir in Richtung des großen Moqi Hills und lassen uns im Schatten eines Lebensbaumgewächses nieder. Herbert schnitzt schon wieder einen Spazierstock, er hat ja erst zwei. Wir machen etwas Rast mit Snacken und Trinken und klettern dann etwas am Moqi Hill herum, Herbert mehr, ich weniger. Bin schließlich mit Rucksack, Wanderstecken und Foto um den Hals nicht ganz so kletterfest und will nicht hier draußen was riskieren. Mein Süßer gibt sein Unterfangen den Hill zu bezwingen auch bald auf und wir machen uns auf den Rückweg.

                             
                                            Gras kann zeichnen!

 Irgendwie sind Rückwege immer furchtbar viel länger als Hinwege und das war auch heute der Fall, die Sonne schien Oberheiss vom stechend blauen Himmel. Nachdem der flache Slickrockfelsen, an welchem unser Nevada Blacky geparkt war, auf dem Rückweg nicht zu sehen war, habe ich mich schon mal wieder gefragt ob wir auch auf dem rechten Weg zurück sind. Aber es war ja nur eine Fahrspur hin, also sollte es doch auch nur eine zurück sein und genügend Fußspuren waren auch da, einschließlich unserer eigenen (kann man ja aber nicht immer so genau identifizieren) und überhaupt in dieser Wüste und Wüstenhitze wo das blöde Trackback von dem Gps Gerät wieder nicht mit meiner Bedienung kooperieren will, da kann frau doch schon mal zweifeln. Hab aber nix zu meinem Süßen gesagt, der guckt mich dann nur verständnislos und überheblich an und das mag ich ganz  und gar nicht nicht.


Natürlich waren wir richtig und auch recht bald wieder am in der Hitze schmachtenden Blacky, die good morning Deutschen waren schon abgerauscht. Wir schüttelten also den Sand aus unseren Schuhen lüften Blacky etwas durch und machen uns auf den Rückweg und schaffen das auch obwohl das blöde Gps Trackback Error signalisiert. Sch….Technik. Na aber Mausi hat ja sein Nokia X6 zu navigieren und das ist gerade mal kooperativer. Ach was wär das Leben heutzutage ohne Technik!
Auf dem Rückweg über die Old Sheffield Road haben wir doch glatt Gegenverkehr, eine amerikanische Lady (reine Vermutung meinerseits – sie hat schließlich einen Cowboyhut auf) zieht hinter ihrem 4x4 einen Hänger mit Pferd drin, hinter sich her und wird von einem 4x4 mit Mann am Steuer und einem auf dem Beifahrersitz verfolgt. Fahren die das Pferd zum Reiten in die Wildnis? Na ja vielleicht wohnen die ja irgendwo da draußen.

Wir gelangen wieder auf die SR12 und sind gegen 15:00 Uhr zurück in Escalante, der Meilenzähler zeigt eine Entfernung von 33 zurückgelegten Meilen an. Ich denke mal das wir so gegen 10:30 Uhr gestartet sind, also war das doch eine richtige Kurztour.

Wir nehmen unser Zimmer wieder in Beschlag und ich trabe mit Laptop bewaffnet ab in die Laundry um die restlichen Klamotten zu waschen und dabei meinen Bericht zu schreiben. Aber Pustekuchen, heute ist Sonntag und da soll wohl nicht gewaschen werden. Es funktionieren nur zwei Maschinen und die Kleine ist belegt, die große will glatt 4.50 US Dollar von mir und so viel Kleingeld, man braucht lauter Quarters, habe ich nicht einstecke. Ich merke das allerdings erst nachdem ich dem Riesengerät schon 3 Quarters in den Rachen geschoben habe und die spuckt das Mistvieh auch mit der Returntaste nicht mehr aus. Shit Waschmaschine. Also wieder alles eingepackt und ungewaschen von dannen gezogen.

Herbert verspürt Hunger, geht mir ähnlich nach der Wüstentour, also wird der Grill im Hof angeheizt und mein Süßer ist wieder mal hin und weg von der neuen Grilltechnik mit der er sich hier vertraut machen kann. Weber Kugelgrill stehen hier zur Verfügung und begeistern ihn. Wahrscheinlich werden wir Zuhause auch bald so einen besitzen, das ist dann mindestens die Nummer 21 der bisher erworbenen Grillgeräte. Na ja andere sammeln Bierdeckel oder Traktoren oder Ehefrauen.
Wir schnabullieren also alsbald dicke aber nicht fette Rindersteaks mit Tomaten, Gurkenscheibchen und Weißbrot und dazu gibt es das unvermeidliche, amerikanische Dosenbier. Also bis auf das Bier ist alles Bestens. 

Highlight: Kugeln
Lowlight: Keines nicht
Aussicht: geplant Coyote Gulch - wird aber nix - statt dessen Spooky Canyon und ein bischen Beek a Poo

zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #63 am: 07.11.2010, 08:45 Uhr »
Noch ein paar Moquis nachgereicht:


  Lost Moqui


   Geburt einer Moqui


   Moqui mit Spur


    Moqui Family


   One and a half Moqui


   Flechten mit ohne Moqui


   on Moqui Hill

tom2go

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #64 am: 07.11.2010, 10:32 Uhr »
Super Moqui Fotos!

Saguaro

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #65 am: 07.11.2010, 11:13 Uhr »
Irgendwie scheint doch ein "Schwund" an Moquis stattzufinden. Ich zeig euch mal ein paar Fotos von 2008:

Zuerst sind noch keine Moquis zu sehen.



Dann aber prächtige Exemplare.



Und davon noch jede Menge.



LG,

Ilona
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Weizen

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #66 am: 07.11.2010, 13:39 Uhr »
Hmm, wenn 2008 noch welche da waren und nach Deinem besuch keine mehr, dann ....... :lol:
Gruß
Ulrich

zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #67 am: 08.11.2010, 07:41 Uhr »
Hmm, wenn 2008 noch welche da waren und nach Deinem besuch keine mehr, dann ....... :lol:


Hmmmmh   :idee:

Ach so  :grins: , nä,nä, hatten so schon mit den Kilos vom Gepäck zu kämpfen.....

Gudrun

zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #68 am: 08.11.2010, 10:17 Uhr »
27.09.2010 Montag   Escalante   Hole in the Rock Road    Peek a Boo und Spooky Slotcanyons


Heute wollte ich eigentlich gerne eine Tour in den Coyote Gulch unternehmen, dafür braucht es aber viel Zeit und wir sind wieder mal nicht aus den Federn gekommen. Viel Zeit heißt hier, noch los fahren wenn es dunkel ist. Nun denn wird halt wieder mal umgeplant und es geht zum Dry Fork Trailhead und zu den Slots Canyons Peek a Boo und Spooky. Wir starten so gegen 8:00 Uhr da steht die Sonne schon ne ganze Weile am Himmel. Die Fahrt geht Richtung Boulder und nach ca 5 Meilen auf die Hole in the Rock Road, eine Schotterpiste.

Diese Piste ist im ersten Abschnitt die reinste Autobahn, Originalton Herbert. Sie ist breit und gut befahrbar, was meinen Chaffeur auch mit ca 40 mph dahin rasen lässt. Na ja so lange sie so gut ausgebaut ist komme ich damit klar, aber ganz wohl ist mir  doch nicht dabei. Die ersten langen Schotterpisten bin ich immer etwas angespannt.

Ich habe die Route auf meinem Earthmate und wir lassen uns navigieren, was auch ganz gut klappt. Die Strecke zieht sich und die Straße bleibt leider nicht in dem guten Zustand, es gibt holprige Passagen, sie wird schmaler und dann kommen schon Passagen da stehen noch große Wasserlöcher, welche aber umfahren werden können. Das strapaziert mich dann schon ein wenig, denn ich habe immer Angst das wir aufsitzen, vertraue der Geländegängigkeit unseres Nevada Blacky nicht so recht. Doch Herbert meistert das sehr gut, auch wenn ich ständig meckere, dass er für das Gelände zu schnell fährt und ab und an auch mal vorziehe auszusteigen.  Der letzte große Regen hat seine Spuren an dieser Dirtroad hinterlassen und sie sind nur grob beseitigt. Mit einem Pkw würde ich den 2. Abschnitt unserer Tour nicht machen, andere tun und schaffen das, wie wir später sehen werden.

Dann haben wir den Punkt erreicht wo wir die HITRR verlassen müssen und da wird die Straße dann erst richtig spannend, für mich zumindest, für meinen Süßen alles kein Thema. Ich habe wieder mal das Bedürfnis lieber auszusteigen als zu mit zu fahren, lasse es aber und klammere mich an meinen Sitz. Herbert meistert die letzten 1,7 Meilen bis zum Trailhead Parkplatz und ich kann mich erst mal entspannen.

Es ist mittlerweile 9:45 Uhr, wir haben 1:45 Minuten gebraucht, andere scheinen über diese Straße noch mehr zu rasen, denn ich lese was von 1,5 Stunden Anfahrt für Coyote Gulch und das liegt noch um einiges weiter südlich.  Am Parkplatz gibt es ein Register, in welches man sich eintragen soll und wer Backpacking (Rucksackwandern mit campen) macht braucht ein Permit, das kann er sich da dann auch selbst ausstellen und es ist kostenlos. Auch Dayuser (Tagestouristen) sollen sich eintragen mit Adresse und allem, vor allem Notrufadresse, falls sie verlorengehen.

                        

Kurz bevor wir startklar sind kommt ein weiteres Auto hinzu, bis dato standen wir allein auf dem Parkplatz. Wir traben also los, immer den Steinmanterln nach den Hang hinunter Richtung Dry Fork. Gleich am Anfang gibt es eine leichte Klettereinlage, doch der Weg ist schön und abwechslungsreich. Als wir schon ziemlich weit unten sind, ruft es hinter uns her, ich verstehe erst nicht recht und frage noch mal nach mit: sorry? Der amerikan man, will wissen in welchen Slot wir gehen und kriegt von mir die unglaublich tolle Antwort: „no idea, we follow the cairns“. Was auch genau der Wahrheit entspricht, denn ich trage ja meine Wegbeschreibung im Rucksack, statt da mal drauf zu schauen. Wegen solchen Handelns verlaufen wir uns ja auch gerne.

                        
                                     Blick hinunter in den Dry Fork

                        
                                     Abstieg in den Dry Fork

 Über sandige Abschnitte arbeiten wir uns hinunter und dann Richtung Osten , geht man eigentlich automatisch, irgendwie. Die Sonne heizt schon ganz schön auf, es dauert allerdings nicht lange und ein erster Slot wird von Herbert linkerhand entdeckt, ich wäre glatt dran vorbeimarschiert. Ich also kurz rein, mein Süßer kommt wieder mal nicht nach, denn er muss unsere Namen und das Jahr in feuchten Schlamm ritzen und dann fotografieren. Ächz, bestimmt kommt dann auch wieder die Blümchenfotografiererei bis in den Blütenstempel, mit 6 unterschiedlichen Winkeln. (Aber die Ergebnisse sind dann oft super und ich freue mich drüber, nur Geduld ist eine Gabe an der ich noch arbeiten muss)

                          
                                        Schlammkunst a la Zimmermann
                        

Nachdem Herbert so mit seinem Kunstwerk beschäftigt ist und ich die ersten 50 Meter des Slotcanyons nicht so anziehend finde, gehe ich zurück und wir beschließen erst mal weiter zu laufen, schließlich soll es hier mehrere von den Schlitzschluchten geben und Herbert meint die meisten Spuren führen weiter. So laufen wir also im Bett des Dryfork Canyon, der ab und an mal nicht Dry ist, was die Spuren deutlich zeigen.

                          
                                         im Dry Fork

Wir kommen an einem Loch linkerhand in der Canyonwand vorbei und ich finde das ganz interessant aber nicht interessant genug um es genauer zu inspizieren, also weiter und wiederum ohne mal in meine Beschreibung zu schaun. Dafür müsste ich ja den Rucksack vom Rücken holen.

Irgendwann bekomme ich doch Zweifel an unserem Tun und wir marschieren zurück. Dabei inspiziere ich dann die Öffnung in der Canyonwand genauer und siehe da, dass muss der berühmte Peek a Boo sein. Großartig, um da rauf zu kommen bräuchte ich doch glatt Seil und Haken. Ich versuche es trotzdem und schaffe mit der Hilfe meines Angegrauten die erste Hürde und kann schon mal einen Blick hineinwerfen.


                          
                                          Peek a Boo (Peek a Poo?)  :pfeifen:
                
Herbert schnitzt derweil an seinem Wanderstock weiter. Die zweite Hürde ist mir ohne Hilfe zu riskant und dass Herbert hinterher kommt möchte ich auch nicht, wegen seiner Brandverletzung am Bein. Also mach ich ein Bildchen und arbeite mich wieder zurück, was schon ganz schön Angstschweißtreibend ist und mir die Horrorvorstellung gibt hier in der Wildnis abzustürzen und mir was zu brechen. Wie haben die das alle bloß gemeistert, die Jenigen welche die schönen Fotos ins Web stellen.

                           
                                             na - wie geht das denn hier weiter

                           

                                              Blick hinein in den Peek a Boo

 Erst später (Dummheit muss bestraft werden) werde ich merken, dass man/frau gar nicht zurück muss, da es einen Ausstieg am Ende gibt. Ich trage zwar die Beschreibung in meinem Rucksack spazieren, aber zu diesem Zeitpunkt da mal nachzuschauen kommt mir nicht in den Sinn  :bang: . So wird Peek a Boo für immer vor uns verschont bleiben.
Wir marschieren also zu dem von mir als langweilig eingestuften Slot, bin ja schließlich schon Antelope Canyon geschädigt. Unterwegs kommt dann noch die Blümchenfotografiererei, grad wo es so richtig schön heiß wird und warten in der Sonne so angenehm ist. (Später suche ich Euch mal ein paar gelungene Beispiele raus)

                         

Der Spooky Canyon, ich vermute mal das er es ist, wird weiter drinnen dann doch noch recht schön, wenn auch nicht gerade atemberaubend. Der Boden ist teilweise noch ziemlich feucht von der letzten Flashflood. Die Vorstellung hier drinnen von Wasser überrascht zu werden, ist nicht unbedingt erheiternd. Nach kurzer Zeit hören wir Stimmen hinter uns, wir sind also nicht mehr allein hier drinnen. Eine 4 köpfige Gruppe Amerikaner überholt uns bald, weil wir uns mit fotografieren etwas Zeit lassen. Doch sie geben bald auf und kehren um, es wird nämlich immer Schlammiger.

                         

                         

                         

                         

Herbert wählt einen großen Stein als Rastplatz aus, hier im Slot ist es nämlich herrlich kühl. Ich erkunde den Slot noch etwas weiter, gebe dann aber auch auf, weil eine riesige Wasserpfütze da ist und ich mir keine nassen Füße holen will. Nach kurzer Rast geht es zurück, seltsame Geräusche erregen unsere Aufmerksamkeit. Es klingt wie eine Mischung zwischen Bellen und hellem Glucksen. Ich sehe auch mal eine Krähe im Slot fliegen und tatsächlich ist sie auch der Ursprung des seltsamen Glucksens. Ein Pärchen und die Geräusche klingen nach Brautschau, für mich halt, denn solche Geräusche habe ich noch von keiner Krähe gehört und hier im Slot hallt es auch noch so intensiv. Wir treffen kurz vor dem Ausgang noch 2 englisch sprechende Menschen, männlicher Machart und auch sie lauschen auf die Töne. Sie haben so was auch noch nicht gehört.

Nachdem wir nun erst mal Slotcanyon gesättigt sind und uns der Spooky nicht so tiefe Einblicke gewährt hat, wird der Rückweg angetreten, die Sonne brennt mittlerweile gnadenlos heiß auf uns herab. Wir arbeiten uns den Dry Fork wieder hoch, was bei der Hitze weit weniger angenehm ist als runter. Nevada Blacky brät auch in der Sonne, er ist aber nicht mehr so einsam auf dem Parkplatz, denn da stehen jetzt schon 3 weiter 4x4 Autos plus ein ATV (all Terrain Vehicle oder zu deutsch Quad) und siehe da, doch tatsächlich ein ganz normaler PKW, ein Chrysler PT Cruiser (Gangsterautoformatauto). Wie der das wohl gemeistert hat hierher zu kommen.


Wir lüften Blacky und schlichten uns hinein und ab auf den Rückweg. Dabei wollen wir noch Devils Garden mitnehmen, das soll ja nah an der Hole in the Rock Road liegen. Auf dem Rückweg bin ich viel entspannter und muss gar nicht mehr aussteigen. Es ist mittlerweile direkt Verkehr auf der Straße wir haben mehrere Begegnungen. An einer sehr holprigen, aber breiten, weil schon umfahrenen Stelle kommt uns so ein amerikanischer Riesen 4x4 entgegen und der braust über die Rumpelstrecke als wär das gar nix. Allerdings möchte ich da nicht im Auto sitzen, die wurden ganz schön durchgeschüttelt, fanden das aber recht lustig.

Wir gelangen entspannt am Devils Garden an, dort steht nur ein Auto. Es gibt sogar eine WC Anlage und Picknickarea mit Grill, da hat Herbert wieder was zum fotografieren. Diesmal beschließe ich die Beschreibung vorher durch zu lesen und verziehe mich mit dem Buch von Peter Felix Schäfer unter einen schattigen Baum. Das Ergebnis hier im Devils Garden muss ich gar nix beachten, sondern soll einfach den Spuren folgen und durch die Formation flanieren, ich würde zwangsläufig auf das Highlight, den Metate Arch stoßen. Na Prachtvoll, bin ich nicht richtig gut?  :bang:


 Also tun wir genau das und es macht sogar Spaß, denn das Ganze ist überschaubar und die schönsten Hoodoos sind sowieso am Anfang.

                         

                         

                         

                         

                         


Der Metate Arch findet sich auch und wird abgelichtet. Wir klettern noch etwas über die runden Felsformation und treffen die amerikanische Familie, denen das andere Auto gehören muss. Sie sind auf Lizardfang (Eidechsen), der Vater hat einen Käscher dabei, wie ich ihn für Schmetterlingsfang kenne, scheinbar funktioniert das auch mit Eidechsen.
Die Sonne sorgt dafür, dass wir schnell Genug haben und uns auf den Heimweg machen. Mein Schädel fängt an zu pochen und Hunger haben wir auch.

In Escalante hole ich mir erst mal eine Cola light und Herbert füllt seinen Biervorrat auf. Ich hoffe die Cola entspannt meinen Schädel, aber das gelingt nicht. Die Kopfschmerzen wachsen sich doch tatsächlich migräneartig aus, Gott sei Dank habe ich wenig gegessen. Ja und dann war ich erst mal flach und habe gelitten, zum ersten mal habe ich Migräne im Urlaub. Was soll denn das blos? Gott sei denk geht das Ganze relativ schnell vorbei und ist nicht ganz so schlimm wie manchmal daheim. Um 19:00 Uhr geht es mir wieder einigermaßen und ich krieche aus dem Queensizebett. Herbert hat sein letztes Steak gegrillt und mir Kamillentee gekocht. Ist das nicht schön?


Wir machen noch eine Spazierfahrt in und um Escalante, damit Herbert noch ein paar Kühe und die einheimischen Wohnverhältnisse fotografieren kann. Es gibt hier wirklich Rhönhildes (Rhönschafe), ich habe sie fotografiert, ist allerdings nicht scharf geworden.

                         
                                         unscharfe Rhönhildes (Rhönschafe)

So ist wieder ein Tag zu Ende und morgen ziehen wir weiter in den Kodachrome Basin State Park in eine Cabin, die uns für fast eine Woche gehört. Auf dem Weg dorthin wollen wir noch mal im Bryce Canyon vorbei und dort eine Tour machen, bei hoffentlich schönem Wetter. Bei unserem letzten Besuch 2008 hat es dort nämlich ordentlich gewittert und da geht Frau Gudrun nicht hiken, nä nä.


Highlight: Spooky und Devils Garden
Lowlight: Frau Zimmermann sollte besser ihre Informationen lesen
Aussichten: Wanderung im Bryce Canyon

zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #69 am: 08.11.2010, 10:19 Uhr »
Mist, jetzt bin ich wohl auf absenden gekommen und war doch noch gar nicht so weit, fehlen doch noch die meisten Bilder. Na mal sehen was sich da machen lässt.


Ahhh - Ändern geht ja noch - na dann iss ja guut.
 :idee:

Gudrun

Saguaro

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #70 am: 08.11.2010, 18:26 Uhr »
Hallo Gudrun,

:respekt: wie du den Peak-a-Boo gemeistert hast (vor allem den Abstieg  :applaus:). Dein Mann hätte übrigens sehr lange auf dich warten müssen, wenn du ganz durch gekrabbelt wärst  :grins:.

Igitt - Schlamm im Spooky  :staunend2:. Bei uns war der f...trocken und sandig  :grins:. Bei der Schlammkunst habe ich zuerst GZSZ gelesen  :grins:, aber das ist ja ne Soap.

Der Slotcanyon-Tag hat mir sehr gut gefallen  :groove:, ich mag die engen Röhren.

LG,

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #71 am: 08.11.2010, 19:11 Uhr »
Als ebenfalls Migräne-Leidender hab ich mit Dir gefühlt. Allerdings hatte ich noch gar nie im Urlaub einen Migräneanfall. Noch nicht mal als ich völlig ausgedörrt mit meiner Erkältung von der Wave bei 30°C zurückgekommen bin. Toi toi toi.

zimmerfrau

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #72 am: 10.11.2010, 10:45 Uhr »
28.09.2010 Dienstag   Escalante – Kodachrome Basin State Park via Bryce Canyon


Wir sind wieder mal um 4:00 Uhr früh wach, das kommt davon, dass wir immer so bald in die Federn gehen  :schlafen: . Aber ich finde das gar nicht so schlecht, da kann ich schreiben und recherchieren usw  :lesend: . Ich fange bald zu packen an und gegen 7:45 Uhr sind wir startklar. Das Escalante Visitor Center, welches wir auf der Fahrt Richtung Henriville endlich entdecken, hat um diese Stunde natürlich noch geschlossen. Also fahren wir uninformiert weiter.  :think:

Die Strecke ist abwechslungsreich, die vorherrschende Farbe ist helles beige.

                       

                       

                       

                       

Nach einigen kurzen Fotostops erreichen wir bald Henriville, ein absolut verschlafenes Nest. Kaum bist du drin, bist du auch schon wieder draußen. Keine Tanke, kein Motel aber eine Kirche, hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein  :lachroll: . Gleich darauf kommen wir durch Cannonville, dort gibt es schon wieder fast alles, obwohl das Nest nicht viel größer erscheint als Henriville. Wir legen uns ein paar Vorräte zu, was sich aber als blöd erweist, denn in Tropic gibt es eine viel besser sortierte Grocerie und günstiger auch noch. Na, buchen wir es als Erfahrung ab.

                       

Wir fahren durch zum Bryce Canyon und halten nur kurz am Visitor Center, denn ich will wissen ob  der Navajo Loop noch geschlossen ist, da gab es nämlich einen großen Steinschlag. Ich erhalte die Auskunft das alles wieder offen ist und so ziehen wir schnell weiter, denn jetzt steht die Sonne noch nicht so hoch und das ist für die Fotos besser.


Am Sunset Point machen wir uns startklar und wandern die Wall Street Serpentinen hinab, ja das heißt wirklich so, keine Ahnung warum. Der Navajo Loop ist natürlich der beliebteste Trail und entsprechend bevölkert, aber es ist erträglich. Vor allem die Temperaturen sind noch erträglich. Unterwegs sind etliche Nationen, Schweizer, Franzosen, Japaner, Amerikaner und natürlich wir. Was uns richtig gefehlt hat waren doch die Sachsen, ja nu, wo woarn die denn bloos?  :pfeifen:

                     

                     

                     

Die Kameras sind natürlich entsprechend heiß gelaufen, denn an jeder Kurve gibt es eine neue und immer wieder fantastische Aussicht auf die zerklüftete und farbenfrohe Bryce Canyon Landschaft. Die dominierenden Farben sind Weiß-Beige-und ganz viele Rottöne, dazwischen die grünen Kiefern und sonstigen Koniferen und der strahlend blaue Himmel, einfach traumhaft.  :sun:

Wir beschließen die Tour zu erweitern und schwenken auf den Peekaboo Loop Trail, wenn schon nicht der Slot Canyon dann eben den gleichnamigen Trail. Es ist wirklich wunderschön, es geht auf und ab und auf und ab. Der feine Puderstaub auf dem Trail lässt mich an Make Up Puder denken, perfekte Farben für Schminksüchtige in allen Hauttönen  :lachen07: . Irgendwann begegnen mir dann auch die faulen Menschen, welche sich von Pferden über diesen schönen Trail tragen lassen und dabei Cowboy spielen, mit riesigen Nikoncameras um die Brust (Neid,Neid,Neid).

                     
            ich ärgere mich heute noch, dass ich das nicht gemacht habe (das ist natürlich schon im Peekaboo Loop)

                     

                     

                     

                     

Herbert muss natürlich zwischendurch eine kleine Klettereinlage zum Besten geben, damit es mir auch nicht zu langweilig wird und ich mich etwas ängstigen kann. Er taucht irgendwo hoch oben zwischen den Felsnadeln auf und winkt, ich finde das gar nicht witzig, nachdem das ganze Erosionsgebiet absolut fragil wirkt. Er meint er sehe den Weg und versucht eine Abkürzung. Als ich ein ganzes Stück weiter bin und von ihm immer noch keine Spur werde ich doch etwas nervös  :verwirrt: und wütend   :schmoll   zugleich. Inzwischen kommt mir der nächst Reitertrupp entgegen und alle sind fröhlich und grüßen: „How are you doing today“. Ich gehe dann ein Stück zurück, denn ich kann mir vorstellen oder hoffe wenigsten, das Herbert auch wieder zurück geklettert ist und mir nachkommt. Dem ist dann auch so.


Es ist einfach herrlich durch diese Wunderwelt aus Farben und Formen zu wandern, ich wollte das 1983 schon als ich die ersten Bilder von diesem Nationalpark sah, doch damals haben wir ihn ja dann doch nicht besucht und 2008 war das Wetter zum Wandern zu schlecht.

                       

                       

Irgendwann gelangen wir an eine Kreuzung an welcher wir eine Änderung unseres Planes vornehmen. Da wir noch relativ hoch oben sind und für den Rückweg wieder hinunter und dann erneut nach oben müssten, beschließen wir den 1,8 Kilometer langen Aufstieg zum Bryce Point. Von dort können wir dann mit dem regelmäßig verkehrenden Shuttle zum Sunset Point zurückfahren, wo unser Nevada Blacky auf uns wartet.

                       


                       

                       
Gesagt getan und wir schrauben uns immer höher und höher, bald liegen uns die Felsnadeln zu Füßen. Der Pfad ist auch immer wieder im Schatten, so dass es ganz angenehm zu laufen ist. Ich merke jedoch die Höhe und muss ganz schön schnaufen.  Oben angekommen haben wir das Glück das der Shuttle auch fast sofort kommt und wir können zurückfahren.

Am Sunset Point füllen wir unsere Wasservorräte erst mal auf und dann geht es ab durch die Mitte, auf Richtung Kodachrome Basin State Park. Dort werden wir für ganze 6 Nächte Quartier beziehen. In Tropic wir erst noch mal eingekauft, Herbert hat schließlich kein Steak mehr um zu grillen. Wir sind gegen 14:30 Uhr im State Park und erhalten von dem freundlichen State Park Ranger einen Papper für Blacky, mit welchem wir nun 6 Tage lang ein und aus fahren können, Geld will er keins von uns. Die Cabinübernahme klappt problemlos, wir haben die Nummer 6 ganz am Ende der Reihe, das ist auch wunderbar.

Wir betreten unser neues Zuhause und es gefällt uns ausnehmend gut, ein riesiges Kingsizebett und viel Platz Drumherum. Es gibt einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und eine Mikrowelle. Wir erleichtern also Nevada Blacky um einiges an Fracht und breiten uns aus. Der Blick von unserer kleinen, mit Bank und Tisch bestückten Veranda ist absolut gigantisch.

                       
                                leider unscharf der Fotoapparat war total erschöpft  :frech:

Die typischen Kodachrome Silhuetten, direkt vor unserer Nase und ich stelle mir gerade die Sonnenuntergangsstimmung vor.
Dann wird natürlich sofort gegrillt, schließlich haben wir uns das nach dem Navajo-Peekaboo Loop Trail – Bryce Point Hike auch verdient und dazu ein paar kühle Bierdöschen.

Danach checke ich unser Mobilefähigkeit und die ist natürlich gleich null.  Kann man/frau ja auch schließlich nicht erwarten mitten in der Wüste zu sein und dann noch Handyfähig. Auch auf Wireless in der Cabin müssen wir für die Schönheit der Lage verzichten.
Nun muss ich mich allerdings heute noch bei Steve Dodson von der Paria Outpost melden, um unsere Tour für den 30.09. zu bestätigen und  ich stelle fest ich habe seine Telefonnummer nicht notiert, sondern nur den Ausdruck mit der e-mail und da steht keine Telefonnummer drauf.  :bang:

Ich marschiere also erst mal in das Cabin Office, welches auch gleichzeitig ein kleiner Laden ist und erkundige mich nach den Wirless Möglichkeiten, doch der junge Mann dort ist selbst etwas hilflos, er hat zwar Wireless, aber es funktioniert grad nicht. Mit der Telefonnummer kann er mir auch nicht weiter helfen. Dann fahre ich zum Parkeingang und dort bei den State Park Rangers wird mir geholfen, der nette, sympathische, junge Ranger  :rollen:  geleitet mich an einen Platz im angefügten Shop und ich könnte meinen Läppi sogar einstöpseln, so denn ich nicht vergessen hätte den Adapter mit zu nehmen.

Leider ist die Leitung ziemlich lahm und es dauert seine Zeit bis ich ein ordentliches Ergebnis habe und die Seite von der Paria Outpost geladen ist. Zumindest habe ich schon mal eine Telefonnummer, dann versuche ich es mit e-mail schreiben und auch das dauert und dauert. Der nette Ranger hat wenig zu tun und so unterhalten wir uns und tauschen Informationen aus.

Nachdem das Internet so lahm ist darf ich dann sogar von seinem Büro aus telefonieren und kann so unsere Tour Reservierung mit Steve gleich klar machen.  Alles paletti am Donnerstag um 8:00 Uhr müssen wir in Big Water sein.

Ich bedanke mich bei Joey, so heißt der nette Ranger nämlich  :abklatsch: , und rausche wieder ab. Nu habe ich aber die schönste Zeit, den Sonnenuntergang verpasst. Herbert sitzt auf der Veranda und genießt die golden hour. Das Licht ist fantastisch und wir genießen die Stille und die traumhafte Kulisse, bei Bier und Popkorn. Ja ich lerne Mikrowellenkochen, denn es war eine Mikrowellenpackung Popkorn für uns bereit und die habe ich gepoppt, witzige Sache!
 
Wir schauen uns dann noch unsere Bryce Canyon Bilder an genießen den wunderschönen Sternenhimmel und verschwinden um 21:30 Uhr in unserem Kingsizebett, schließlich sind wir ja schon wieder seit 04:00 Uhr wach.
 
Und schnarch  :schlafend: . (interessanterweise schnarcht Herbert hier weit weniger und nicht so laut wie daheim) sollten wir vielleicht umziehen  :lachen07:

Highlight: eindeutig der Hike im Bryce Canyon
Lowlight: ????
Aussichten: Cottonwood Canyon Road Testfahrt und zurück über die Skutumpah Road



Weizen

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #73 am: 10.11.2010, 16:48 Uhr »
Das ist dann wohl der längste Aufenhalt im Basin, von dem ich je gelesen habe.
Summa Sumarum ein schöner Tag, nur das ich nie um 4Uhr aufstehen würde.
Gruß
Ulrich

Saguaro

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Re: Carpenters on Tour - hiking und biking - 4 weeks on 4 wheels
« Antwort #74 am: 10.11.2010, 16:57 Uhr »
Der Bryce ist immer wieder schön  :groove:. Vor allem, wenn man ihn zu Fuß erkundet, auf das Muli-Shuttle  :grins: verzichtet und der eigene Mann nicht verschollen geht  :grins:.

Nachdem du glücklicherweise die Paria Post noch erreicht hast, freue ich mich schon auf eure Exkursion in die CBS und White Pocket  :groove:.

LG,

Ilona


Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)