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Autor Thema: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana  (Gelesen 23731 mal)

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freddykr

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #15 am: 28.01.2016, 08:04 Uhr »
Wie viel sind eigentlich 1 N$?

1 Namibischer Dollar = 1 Südafrikanischer Rand; beide Währungen sind 1:1 aneinander gekoppelt.
Der Rand steht derzeit bei 1:17,8; also für einen Euro gibt es 17,8ZAR, was das Reisen vor Ort doch sehr günstig macht.
Viele Grüße,
Danilo


Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #16 am: 28.01.2016, 18:09 Uhr »
Wie viel sind eigentlich 1 N$?

1 Namibischer Dollar = 1 Südafrikanischer Rand; beide Währungen sind 1:1 aneinander gekoppelt.
Der Rand steht derzeit bei 1:17,8; also für einen Euro gibt es 17,8ZAR, was das Reisen vor Ort doch sehr günstig macht.

Im April /Mai 2015 war der Kurs nicht ganz so günstig: 1 : 12,8
Bei unseren Reisen hatten wir auch schon einen Kurs von 1:7  :(

Der Kurs für den Pula betrug übrigens im April /Mai 2015 ca. 1:10,8

@StarWars
Ja, das ist der große Nachteil beim Lesen von Reiseberichten:
Die Wunschliste wird immer länger.  :lol:

@Nadine
Überlege dir also gut, ob du weiter mitreist.  :zwinker:

Gleich geht es weiter...

 
Gruß Chrissie
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Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #17 am: 28.01.2016, 18:21 Uhr »
22. April Vormittags: Mahango Park
Nachts hören wir mehrere Male die Flusspferde grunzen– solche „Ruhestörung“ lieben wir.    :daumen:  Morgens sind es 14°C, aber es wird wieder schnell warm. Wir begleichen an der Rezeption unsere Rechnung und werden sehr nett von „unserem“ Pförtner verabschiedet. Wir zeigen ihm unseren Dank, indem wir ihm ein Trinkgeld zustecken, über das er sich sichtlich freut.

Fazit Nunda River Lodge:
Hier hat uns sehr gut gefallen. Allerdings würden wir nur eine Campsite mit Blick auf den Fluss nehmen, die anderen haben uns von ihrer Lage nicht so zugesagt.
Die Anlage ist sehr gepflegt, es blüht überall. Man sieht und hört viele Vögel. Der Sanitärbereich ist sauber. Für die vielen Camper sind zwei Toiletten und zwei Duschen recht wenig, wobei wir keine Probleme hatten, bei uns war immer etwas frei.

Bevor wir zum Mavunje Camp bei Kongola weiterfahren, unternehmen wir noch eine morgendliche Pirschfahrt in den Mahango Park. Wir nehmen uns wieder den östlichen Teil vor, nicht, weil man dafür kein Allrad benötigt, sondern weil es laut Auskunft von Alexander (Mobola Lodge) auch der wildreichere Teil ist.
Als erstes macht uns Familie Warzenschwein ihre Aufwartung – ist der Hunger so groß oder warum nehmen sie nicht Reißaus?



Vor den Büffeln, die zum Wasser ziehen, grasen Moorantilopen.



Am Wasserloch sind viele Sporengänse und einzelne Reiher.



Ein Schlangenhalsvogel breitet seine Flügel zum Trocknen aus.



Auch heute stoppen wir am Baobab. Nach uns kommen gleich drei weitere Fahrzeuge, davon zwei geführte Touren. Ein Guide erkundigt sich bei Christian, was wir gesehen haben. Nach ihrer obligatorischen 10-Minuten-Pause haben wir unsere Ruhe. Wieder mal sind wir froh, alleine unterwegs zu sein. Wie wichtig es für mich heute noch sein sollte, ahne ich in diesem Moment noch nicht.    :cry:
Nachdem ich einen Joghurt gegessen habe, fahren wir Richtung Picknickplatz. Wir sehen frische Elefantenkacke auf der Pad, aber keine Elefanten.



Wir fahren bis zur Einmündung des Loops auf die Transitstrecke vor und drehen dort um, um durch den Park zurückzufahren.
Von jetzt auf gleich fängt mein Magen/Darm an zu grummeln und mir bleibt kaum Zeit, einen Busch zu suchen.  :help: Nachdem ich mich im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert habe, versuche ich die Rückfahrt zu genießen.

Ein Stück vor uns sieht Christian eine Schlange über den Weg schlängeln. Er fährt schnell ran, aber leider schaffe ich es nicht, ein Foto zu machen.  :(
 





Ich freue mich, als ich zwei Elefanten entdecke. Leider ist die Freude einseitig, ein Elefant stellt seine Ohren auf. OK, wir leiten den Rückzug ein.




Der Büffel im Seerosenmeer bietet einen ungewöhnlichen Anblick. Auf seinem Rücken hat sich ein Reiher niedergelassen.


Etwas weiter können wir Lechwe filmen, wie sie sich gegenseitig durchs flache Wasser jagen. Leider ist es fast zu weit weg, um vernünftige Aufnahmen zu bekommen. Dennoch ein Erlebnis, das in Erinnerung bleiben wird.
Gegen 11:00 h erreichen wir das Gate. Wir stärken uns mit Marmeladentoast und dann heißt es: Auf nach Mavunje!
Gruß Chrissie
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Marterpfahl

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #18 am: 28.01.2016, 19:07 Uhr »
Wunderschöne Tierfotos.   :D    Landschaftlich scheint es im Caprivistreifen noch abwechslungsreicher
und stimmungsvoller als im Etosha zu sein.

LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #19 am: 29.01.2016, 16:37 Uhr »
Danke  :D
Zu welcher Zeit warst du im Etosha?

P.S: Heute Abend geht es weiter nach Mavunje.
Gruß Chrissie
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Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #20 am: 29.01.2016, 20:17 Uhr »
22. April Teil II Divundu – Kongola
In Divundu tanken wir und kaufen im Shop noch eine Kleinigkeit ein.
Wir werfen im Fahren einen kurzen Blick von der Brücke auf den Kavango, dann folgt der von vielen als langweilig empfundene Streckenabschnitt bis Kongola. Uninteressant finden wir die Fahrt nicht, denn wir passieren mehrere Ansiedlungen und in deren Umfeld herrscht viel Leben: Fußgänger, Ziegen, Rinder, Hunde und Esel. Sogar ein Krankenwagen kommt uns entgegen.

Die meisten Fotos sind aus dem (fahrenden) Auto mit meiner kleinen Kamera aufgenommen worden, daher ist die Qualität nicht so berauschend.





Aufgrund möglicher Elefanten- und Wilddogsquerungen herrscht ein Tempolimit von 80 km/h.





Das macht die Strecke für uns zusätzlich interessant. Leider bleiben unsere schweifenden Blicke bis auf eine Meerkatze erfolglos. Zum Glück sehen wir auch bis auf einen größeren Vogel keine überfahrenen Tiere.
Christian muss für mich mehrere Zwangspausen einlegen, in denen ich hinter den Büschen verschwinde. Das Gefühl, dass der Darm sich jederzeit entladen kann, lässt mich das Ende der Fahrt herbeisehnen.    :pray:
Im Kaza-Kongola Minimarkt gibt es nur wenig: Pommes, Würstchen, verschiedene Pies. Keinen Käse, kein Gemüse. Ich sehe nicht mal Brot, nur haufenweise Getränke. Ich schicke Christian rein, damit er sich ein kleines Mittagessen aussuchen kann, aber ihm sagt nichts richtig zu. So frischt er nur unseren Wasservorrat auf.



Die Zufahrt zum Mavunje Camp und zum Camp selbst ist leicht zu finden. Wir steuern zuerst die Campsite Nr. 1 an, diese ist jedoch belegt . Wir wechseln zur Campsite 2, aber auch diese ist besetzt, wie die Kulturtasche im Bad verrät. Wir sprechen eine Schwarze an, die über die Campsite läuft. Sie spricht kaum Englisch, aber zumindest können wir ihr klarmachen, dass wir eine Buchung haben. Sie deutet uns an, ihr zu folgen. Wir laufen bestimmt 10 Minuten zu einer weiteren Campsite. Dort treffen wir auf Dan mit zwei weitere Angestellten. Auf der Ladefläche sitzend nimmt er uns zu unserem Auto  zurück. Dann holen wir unser Auto und fahren zur Campingsite. Auf dem Weg ist Elefantenkacke. So richtig gefällt uns die Campsite nicht, sie liegt mitten im Busch und bietet keine Aussicht.



Dan versucht uns die Campsite schmackhaft zu machen: hier wären die meisten Tiere etc, aber um es vorweg zu nehmen, außer Vögeln werden wir keine sehen. Sein Angestellter heizt uns den Donkey ein und zündet das Lagerfeuer an.



Wir räumen unsere Sachen um und durchsuchen das ganze Gepäck nach dem fehlenden Geld. Leider vergeblich, wir sind in der Pension in Windhoek tatsächlich beklaut worden: 200 € und 600 Rand.   :bang: Was sind wir froh, dass wir am ersten Tag am ATM am Flughafen kein Geld bekommen haben.
In den vergangenen Tagen sind wir bereits mehrfach gedanklich den ersten Tag durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass die Angestellte an der Rezeption genau wusste, dass wir zum Essen gegangen sind und eventuell mit dem Taxifahrer zusammengearbeitet hat, der zuerst mit „seinem Chef“ telefoniert und sich dann noch mehrfach auf dem kurzen Weg verfahren hat. Ich ärgere mich über mich selbst, da ich im Zimmer noch vergeblich nach einem Safe geschaut hatte und dummerweise nicht auf die Idee gekommen bin, es an der Rezeption in den Tresor legen zu lassen. Die Kreditkarte (eine hatten wir mit) wurde nicht geklaut, dennoch bekomme ich etwas Angst, dass der/die Dieb(e) es schaffen, die Kreditkarte „abzuräumen“. Christian versucht mich zu beruhigen, dass der-/diejenigen bestimmt nur auf das schnelle Geld aus waren.

Nach dem Duschen setzen wir uns mit einem Sundowner ans Feuer und warten auf Dan, der gegen 18:30 h zu uns kommen will, um den morgigen Tagesablauf zu besprechen. Zwischendurch renne ich immer wieder zur Toilette, jedes Mal angespannt, ob ich es auch rechtzeitig schaffe.    :shock:
Es ist fast 19:30 Uhr, als Dan erscheint. Nebenbei erfahren wir, dass ein weiteres Pärchen mit uns auf Tour gehen soll. Ich äußere meine Verwunderung darüber. Dan möchte wissen, ob Sebastian von Namibia Info gesagt hat, dass er nur mit uns auf Tour gehen würde. Ich erkläre ihm, dass wir davon ausgegangen sei, dass wir alleine sind, weil ich es immer so im Internet gelesen habe. Er sagt, er findet eine Lösung bzw. er spricht mit den anderen. Das wäre uns aber unangenehm, wenn die anderen wegen unserem Veto nicht auf Tour gehen könnten. So sind wir uns einig, dass wir dann zähneknirschend zu viert fahren würden.
Wir essen Brötchen mit Marmelade und Käse, zum Grillen ist es uns zu spät, außerdem ist es für mich und meinen Magen-/Darmtrakt sicherlich besser.
Gegen 20:30 Uhr erscheint Dan erneut und verkündet, dass das andere Pärchen ihren eigenen Guide (William) bekommt. Wir sind damit sehr zufrieden und rechnen es Dan hoch an, denn diese Lösung  kostet ihn sicherlich zusätzlich Geld.
Nicht lange, nachdem Dan gegangen ist, gehen wir zu Bett. Leider wird es keine erholsame Nacht: ich muss mehrfach auf Toilette flitzen - soweit man von flitzen reden kann, wenn man im Dachzelt nächtigt. Ich spiele mit dem Gedanken, mich in den Sand des "dining rooms" zu legen, damit ich nicht dauernd ins Zelt klettern muss. 
Werden wir (ich) überhaupt das Floodplain Special mitmachen können?     :angst:
Tageskilometer: 284
ÜN: Mavunje Camp

Gruß Chrissie
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Marterpfahl

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #21 am: 29.01.2016, 21:09 Uhr »
Hallo Chrissie,
wir waren  Mitte Juni 2014 u. a. im Etosha.

Eure Route gefällt mir bisher sehr gut. Was habt Ihr für Impfungen über
Euch ergehen lassen?   :angst:

LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #22 am: 29.01.2016, 21:16 Uhr »
Nur die, die man auch sonst haben sollte: Tetanus, Polio etc
Hepatitis haben wir vor längerem mal machen lassen, ist für die Reise sicherlich nicht unbedingt notwendig
Was aber empfohlem wird, jedoch keine Impfung ist:
medikamentöse Malaria-Prophylaxe
Wir haben uns Malarone vom Tropeninstitut verschreiben lassen.
Gruß Chrissie
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Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #23 am: 31.01.2016, 16:11 Uhr »
23.04. Floodplain Special
Aufgrund dessen, dass mein Magen-Darm-Trakt mir -bzw. uns, denn nicht nur, dass mein Mann natürlich wach wurde, er begleitete mich auch immer zur Toilette, obwohl ich ihm versichert habe, dass ich alleine gehen kann :wink:- eine unruhige Nacht beschert hat, versucht mich Christian dazu zu bewegen, dass wir das Floodplain Special absagen. Dies möchte ich nicht, obwohl ich mir natürlich Gedanken mache, was passiert, wenn ich auf dem Boot ad hoc auf Toilette muss . Da es erst gegen 10:45 h losgehen soll, gebe ich mir bis dahin noch „Schon“- bzw. Bedenkzeit.
Christian frühstückt Toast, ich ziehe ein Rusk vor, bilde mir ein, dass das noch magenschonender ist. Wir räumen das Dachzelt ab, legen die Schlafsäcke, die Kissen und die Decke zum Lüften heraus. Zwischendurch lauschen wir, ob wir den Elefanten sehen, aber vergeblich. Mein Magen rumort immer noch, und ab und zu muss ich zur Toilette rennen.  :oops:
Gegen 10:20 fahren wir zur anderen Campsite rüber und packen den Käse und die Marmelade in die dortige Gefriertruhe, damit wir unseren Kühlschrank ausstellen können, um die Batterie zu schonen. Gegen 10:55 Uhr besteigen wir das Boot. Ich gehe nochmal auf Toilette, beeile mich, weil ich denke, es geht gleich los, aber es zieht sich noch 20 Minuten hin. 


 
Ca. 1 km geht es durch ganz schmale und flache Kanäle, so dass Dan und sein Gehilfe Clement zwischendurch unser Boot auch schieben müssen.



Christian kippt mit dem Stuhl beim Anfahren um. Dan lacht, das passiert wohl öfters. Da Christian sich nicht wehgetan hat, lachen wir mit, denken uns aber, dass er seine Passagiere entsprechend vorwarnen sollte, denn wenn jemand unglücklich fällt… :roll: 





Wir fahren ca. anderthalb Stunden, bevor wir an Land gehen und Dan uns auf einem ca. halbstündigen Spaziergang die Pflanzen erklärt und uns Tierspuren zeigt. So erfahren wir, welche Pflanzen gegen Ohrenschmerzen helfen oder von welchem Baum die Rinde als Waschmittel benutzt wird.





Zurück auf dem Boot gibt es Mittagessen: Brötchen, Käse, Wurst, ein frischer Salat aus Tomaten und Eisbergsalat.  Weiterhin gibt es abgepackten Kartoffelsalat, Oliven, Chips und Getränke.



Dann erkundigen wir weiter die floodplains. Dieses fast lautlose Dahingleiten durch die herrliche Landschaft begeistert uns, auch wenn Dans Suche nach Elefanten erfolglos bleibt. Dafür ist die Vogelwelt gut vertreten: Riesenfischer, Bienenfresser, Schlangenhalsvögel, Klaffschnabel, Schreiseeadler, Blaustirnblatthühnchen, Schwalben, Riedscharben und Goliathreiher.


Klaffschnabel


Graulärmvogel

Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich an diesem Tag nicht besonders viele Fotos gemacht habe. Ich habe wohl mehr die Landschaft genossen    :lol:

Auch die obligatorischen Hippos fehlen nicht:





Wir schippern weiter durch die verschiedenen Kanäle,





und legen nach einem Sundowner gegen 18:30 Uhr an unserer Insel an.
Auch wenn ich mehrmals verkrampft im Boot gesessen habe, weil ich dachte, es geht schon wieder los, habe ich den Tag auf dem Boot gut über die Runden gemacht. Aber kaum haben wir die Insel betreten, verschwinden wir mit dem Spaten bewaffnet, erstmal hinterm Busch. Jetzt hat es Christian auch erwischt.    :hilfe:
Dan und Clement bereiten das Feuer vor und stellen uns unsere Zelte auf. Wir bieten unsere Mithilfe an, aber Dan erwidert lachend, er mache das nicht zum ersten Mal. Das gibt uns Zeit, den Sonnenuntergang zu genießen.



Um 20:30 Uhr ist das Abendbrot fertig: Hühnchen, Kürbis, Bohnen, Pilze und Toast, als Nachtisch gibt es Früchte und Kekse in Vanillesoße. Es schmeckt sehr lecker, aber ich hätte wohl besser darauf verzichten sollen. Gegen 21:40 Uhr verschwinden wir im Zelt.
ÜN: Floodplain Special
Gruß Chrissie
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Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #24 am: 01.02.2016, 16:39 Uhr »
24.04. Floodplain Special / Mavunje Camp
In der Nacht geht es wieder mehrmals „hintern Busch“. Wahrscheinlich weil Christian inzwischen auch Durchfall hat, macht er mich im Laufe der Nacht an, ob ich denn bald „fertig sei“.   :o  Nun liege ich noch angespannter auf mein Magen-Darm-Grummeln hörend, um einerseits keinen „Fehlalarm“ auszulösen, andererseits aber auch nicht mich zu spät aus dem Schlafsack zu pellen, den Reißverschluss vom Zelt zu öffnen und ins Freie zu schlüpfen. An Schlaf ist für mich nicht mehr zu denken.   :( Dafür sorgen neben den Hippos auch das Trommeln der benachbarten Dorfbewohner. Zwischenzeitlich frage ich mich sogar, ob es nicht nur meiner Einbildung entspringt. (Dan erzählt mir später, dass das Trommeln dazu dient, die Geister zu vertreiben und Verschwundene zurückzuholen.)
Als wir im Morgengrauen aufstehen, stapelt sich das Toilettenpapier vor unserem Zelt, denn wir haben gestern Abend den Spaten vergessen.   :oops: Glücklicherweise kann es Christian unbemerkt vergraben. Beim obligatorischen Kaffeetrinken erkläre ich Dan meine Bedenken, mit dem Boot rauszufahren. Er erwidert, wir könnten jederzeit anlegen. Ich befürchte zwar, dass das für mich dennoch im Fall der Fälle zu spät ist, stimme aber trotzdem zu, da ich trotz allem den Ausflug nicht vorzeitig beenden will. Wir legen um 7:30 Uhr ab, vergessen jedoch das Wichtigste - den Spaten.    :whistle:
Dan versucht immer wieder, noch Elefanten für uns zu finden, aber nichts zu machen.  :(
 



 
Entschädigt werden wir von einer Kolonie Weißstirnspinte, die wir ausgiebig beobachten können.
 





 
Für die Ornithologen unter euch hier eine fast vollständige Liste der Vogelarten, die wir während des Floodplain Specails gesehen haben:
Schreiseeadler, Mangrovenreiher, Hammerkopf, Hagedasch Ibis, Klaffschnabel, Zweifarbenwürger, kleine Streifenschwalbe, Stummelwidah, Kuhreiher, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe, Rohrweihe, Waffen- und Senegalkiebitz, Blaustirnblatthühnchen, Kammblesshuhn, Negerralle, Kapturteltaube, Graulärmvogel, Senegalspornkuckuck, Angola- Mönch- Kuckuck, Weißstirnspint, Zwergbienenfresser, Gabelracke, Rieseneisvogel und Graufischer

 

 

Leider etwas unscharf geworden, aber dennoch gefällt es mir   :D

 
 
Um 09:00 h legen wir an, offensichtlich muss Dan auf Toilette. Ich muss ausnahmsweise mal nicht.   :wink:



Wir fahren noch weitere 40 Minuten,
 

Floodplains
 
bevor wir an unserer Campsite anlegen und frühstücken: Rührei, Toast, Müsli und Joghurt. Letzteren würde ich gern essen aber ich habe Angst, dass mein Darm darauf reagiert.
 



 

 

 
Nachdem die Zelte abgebaut und die Ausrüstung verstaut ist, geht es in 1,5 h zum Mavunje Camp zurück.
 
Neben einem Krokodil, das von einer Sandbank ins Wasser gleitet, bevor ich ein Foto machen kann, sehen wir viele Moorantilopen, Riedböcke und Hippos.
 

 

 

 
Nachdem wir uns von Clement mit einem guten Trinkgeld verabschiedet und mit Dan geklärt haben, dass wir nicht nur noch wie gebucht eine sondern zwei Nächte bei ihm verbringen möchten, lege ich mich erst mal hin. Den Rest des Tages verbringen wir mit Körperpflege, Wäsche waschen, Akkus laden (Dan leiht uns ein Spannungswandler zum Aufladen über die Autobatterie aus), lesen und „Tiere beobachten“:


Gecko


Ein Gelbbrustbulbül (Yelllow-bellied Greenbul)  lässt sich in Ruhe von mir ablichten

Christian stellt fest, dass wir unsere Verluste um zwei Handtücher erweitern können. Er ist der Meinung, wir hätten sie gar nicht erhalten, da die Handtücher zusammen mit der Decke in einer Tüte waren und wir ja definitiv nur eine Decke erhalten haben. Ich bin mir da nicht so sicher (Tage später fällt mir ein, wo die Handtücher sind: hinter der Rücksitzbank, wo wir die getragene Wäsche zum Waschen sammeln).
Wir verzichten noch einmal aufs Grillen, um unsere Mägen zu schonen. Ich verzichte auch auf den Amarula, in der (vergeblichen) Hoffnung, es nun überstanden zu haben.
Von Hippogrunzen begleitet, ziehen wir uns frühzeitig ins Dachzelt zurück.
ÜN: Campsite Mavunje25.04. Bwabwata NP
Gruß Chrissie
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Re:
« Antwort #25 am: 01.02.2016, 19:07 Uhr »
Allein wegen den Vögeln, lohnt sich dies ja schon. :) :)
Viele Grüße,
Danilo


Marterpfahl

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #26 am: 01.02.2016, 19:16 Uhr »
Hallo Chrissie,

nun möchte ich es doch wissen: Mit welchem Objektiv habt Ihr die Tier(Vogel)-Aufnahmen gemacht.
Die Aufnahmen sind schön detailliert.    :daumen:

 
LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

Chrissie

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #27 am: 02.02.2016, 18:10 Uhr »
Wir haben keine DSLR (da bin ich zu sehr Laie, um sie zu bedienen) sondern eine FZ 200 von Panasonic. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen hat sie (und ich :whistle:) ihre Schwächen, aber mit dem Zoom bin ich immer wieder überrascht, wie gut –zumindest für mich- die Bilder werden. Besonders wenn man weiß, wie weit das Tier in der Realität entfernt war. Bei den Vogelaufnahmen von der Bootsfahrt waren wir aber meist recht nah dran.

 
Gruß Chrissie
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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #28 am: 03.02.2016, 09:37 Uhr »
25.04. Bwabwata NP
Erneut müssen wir nachts mehrmals die Toilette aufsuchen.   :sauer:  Gegen Morgen ertönt das Gebrüll eines Löwen. Des Weiteren sind natürlich das Grunzen der Hippos und ab 04:30 h die ersten Vögel zu hören.
Für heute steht ein Ausflug in den Bwabwata NP an. Es ist gleichzeitig eine erste Übung für Christian, was die Sandpisten angeht. Dan gibt mir eine Karte mit und seine Telefonnummer, falls wir wirklich stecken bleiben sollten.
Auf dem Weg zum Park müssen wir an einer Kontrollstelle anhalten, aussteigen und unsere Füße auf einer Desinfektionsmatte abwischen. Der Kontrolleur scheint wohl schlechte Laune zu haben, er lässt Christian extra noch ein paar Meter vorfahren.    :x
Am Office angekommen ist alles verschlossen.



Christian sieht hinter dem Haus schon den ersten Elefanten vorbeilaufen, das fängt ja vielversprechend an. Da wir auf der Straße ein Hinweisschild auf das Parkhauptquartier, das rechts der Straße liegt (Bwabwata liegt von Mavunje kommend aus links), gesehen haben, wollen wir dorthin fahren. Auf den ersten Metern kommt uns eine Schwarze entgegen und deutet per Fingerzeig, dass der Eingang auf der anderen Seite der Richtige ist. Während wir auf sie warten, reduziert Christian den Reifendruck. Nachdem wir unseren Eintritt (insgesamt 90 Rand) gezahlt haben, steht einer Erkundung des Parks nichts mehr entgegen. Christian ist etwas angespannt, was uns für Pisten erwarten.
Bei der dichten Vegetation sehen wir erst mal nicht viel, aber das ist nicht weiter schlimm, so kann Christian sich an das neue Terrain gewöhnen    :grins:   .







Am Aussichtspunkt steigen wir aus und lassen den Blick über die Floodplains schweifen.



Christian meistert seine erste Bewährungsprobe, wo er die Untersetzung benutzen muss. Dann halten wir an einer Stelle mit Sicht aufs Wasser und Hippo.




 
Elefantenhäufchen sehen wir reichlich, aber dieselben lassen sich nicht blicken.
 


Mit Blick auf den Horseshoe verspeisen wir unsere letzten Vorräte: Toast mit Marmelade und Käse.
Anscheinend habe ich so einen Hunger gehabt, dass ich das Fotografieren vergesse, nur den Darter fotografiere ich bei der Weiterfahrt
 
 
 
An einem kleinen Wasserloch kommt ein Hippo aus dem Wasser und verzieht sich in den Schatten. Offenbar weil es sehr warm ist, stinkt es gewaltig.

[/quote]
 
An der nächsten Wassersuhle sucht ein Hammerkopf nach Nahrung.
 

 
Impalas und ein Wasserbock stehen leider im Gegenlicht.
 
Nachdem Christian die erste kleine Wasserdurchfahrt gemeistert hat, sehen wir Riedböcke.
 

 
Das Gras steht hier sehr hoch.


 
Christian hält an, um Gras zu entfernen. Er will gerade zugreifen, als sich das vermeintliche Gras als Gottesanbeterin entpuppt.
 

 
In einiger Entfernung kommen uns ein paar Gnus entgegen, aber vorher biegen wir ab, da wir hoffen, nochmal ans Wasser zu gelangen. Neben einen weiteren Hammerkopf sehen wir auch einen Squacco Heron (Rallenreiher).
 

 
Auf dem Rückweg taucht kurz vorm Horseshoe unvermutet ein Elefanten auf, wir können nicht sagen, wer mehr erschrocken ist, der Elefant oder wir.
 




Am Horseshoe stellen wir uns erstmal hin und hoffen, dass auch Elefanten zum Wasser kommen. Die Wartezeit versüßen wir uns mit Keksen. Das Warten lohnt sich, nach ca. einer Viertelstunde erscheinen zwei Elefanten, wenn auch ziemlich weit entfernt. Sie stillen ihren Durst, laufen in unsere Richtung weiter und verschwinden dann im Dickicht.
 




Größere Elefantenherden sollen in der Regel am (späten) Nachmittag erscheinen, da waren wir wohl zu früh dran. :(
 
Ein Schreiseeadler nimmt auch versteckt in einem Baum Platz. Von ihm gelingt mir kein Foto, aber vom Graulärmvogel:



Dann fahren Richtung Gate. Eine Horde Baboons und -leider ziemlich entfernt – Klunkerkraniche lassen uns anhalten.






Klunkerkranich - wattled crane

In der Nähe einer Lodge (Namqua?) sehen wir Elefanten, leider können wir nicht gut halten.
 

 
An einer Wasserstelle halten wir noch einmal.


 

 

 
Gegen 14:00 h verlassen wir den Park. Christian erhöht mit dem Kompressor den Reifendruck, dann geht es nach Mavunje zurück.
Den Nachmittag verbringen wir mit lesen und faulenzen. Hier ein paar Eindrücke von der Campsite:
 

Küche




Dusche, WC, Bad


 

 
Da wir kein Fleisch etc zum Grillen haben, essen wir Nudeln mit Meatballs und Bohnen. Leider gibt es heute keinen schönen Sonnenuntergang.
 

 
Wir setzen uns noch mit Blick auf die Lagune hin und trinken unseren Amarula bzw. Bier. Später sitzen wir noch bei Licht im Diningroom und lesen. Es ist noch nicht einmal 20:00 h, als wir zu Bett gehen.
Tageskilometer: 100
ÜN: Mavunje Camp


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Wilder Löwe

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Re: Als 4 × 4 Neuling unterwegs im Caprivistreifen und in Botswana
« Antwort #29 am: 03.02.2016, 10:08 Uhr »
Da hat Euch Montezumas Rache aber ganz ordentlich erwischt. Doof, wenn man dann auch noch etwas gebucht hat und sich nicht einfach auskurieren kann  :( Trotzdem sehr schöne Aufnahmen, besonders von der Vogelwelt.
Viele Grüße
Katrin