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Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 21792 mal)

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DocHoliday

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Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« am: 06.10.2016, 23:06 Uhr »
Prolog:

Alaska!

Irgendwie hatte allein der Name schon immer was faszinierendes für mich. So einen Klang von Wildnis und Abenteuer.
Das gleiche gilt für das Yukon Territorry, bei dem Namen denke ich sofort an Goldgräber, Schnee, Eis, Jack London, etc.,etc.

Trotzdem habe ich es trotz x USA-Besuchen bisher nie geschafft, mal in diese Ecke zu kommen.
In den letzten Jahren hatte ich bei dem einen oder anderen mir bekannten Fotografen immer wieder Bilder von den Braunbären an der Katmai Coast bzw. im Katmai NP gesehen und war absolut fasziniert davon. Auf Nachfrage bekam ich verschiedene Adressen von Touranbietern. Ich habe mich schließlich für adventurekodiak.com entschieden. Das ist ein Familienunternehmen, dass mit seinem kleinen Boot (nur 2 Kabinen) den ganzen Sommer über abwechselnd Touren zur Bärenbeobachtung und Angeltouren anbietet. Ein passender Termin war schnell gefunden und im September 2015 hatte ich die Tour für den August dieses Jahres gebucht. IM September waren auch die Flüge unter Dach und Fach.
Als ich dann mit der Planung der "restlichen" Tour anfing wurde schnell klar, dass 3 Wochen eigentlich viel zu kurz sind, denn eigentlich wollte ich vom Panhandle bis zur Nordküste überall hin. Dafür ist das Land dann doch ein wenig zu groß. Nach mehrfachen Reveisonen der Planung stand dann schließlich zumindest eine grobe Route und auch der ENtschluss pro Camper und contra MIetwagen/Motels war gefallen. Bei der Buchung des Allradcampers wurde mir bei den Preisen noch einmal ganz anders aber schließlich war auch das unter Dach und Fach. Die Feinplanung wollte ich dann in den letzten Monaten vor der Tour angehen.

Daraus wurde dann wegen hoher Belastung im Beruf mehr oder weniger gar nichts. Als das Abflugdatum immer näher rückte, war klar, dass dies wohl meine am schlechtesten vorbereitete Tour werden würde. Statt mir Stress zu machen habe ich daher beschlossen. die Dinge einfach auf mich zu kommen zu lassen und mich ein wenig treiben zu lassen. Statt einer Liste von Fotolocations mit den besten Zeiten zum knipsen und genauen Vorstellungen, was ich sonst noch gerne sehen wollte bin ich also nur mit einer einer groben Route im Kopf und dem Milepost in der Tasche los geflogen. Vor gebucht hatte ich nur die Übernachtungen in Kodiak vor und nach der Bootstour und die erste Übernachtung in Anchorage am Anfang und den Teklanika CG im Denali für 3 Nächte am Ende der Tour.

So viel kann ich vorweg nehmen: Das hat der Reise nicht geschadet.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #1 am: 06.10.2016, 23:55 Uhr »
18.8.16 DUS-SEA

Beginn der etwas umständlichen ANreise. Da Condor auf dem Rückflug zu meinen gewünschten Terminen nicht fliegen wollte, wurde es BA über Seattle. War mir insofern ganz recht, als ich an Seattle bisher immer vorbei gefahren war und mich die Stadt durchaus interessierte. Morgens um 7:00h ging es los. Der Flug nach London und der Weiterflug nach SEA waren ereignislos und am frühen Nachmittag trat ich in SEA aus dem Flughafen und freute mich über Sonnenschein und 30°C. Mit dem Taxi ging es in die Stadt und mein Zimmer im Belltown Inn in der 3rd Avenue war erfreulicherweise schon bezugsbereit. Nach einer langen Dusche und mit frischer Kleidung fühlte ich mich wieder fit und habe mich zu Fuß auf den Weg nach Downtown gemacht. Mein Ziel war heute der Pike Place Market. Unterwegs habe ich mich schon mal nach geeigneten Restaurants bzw. Kneipen für das Abendprogramm umgeschaut und auch einige interessante Läden gesehen.
Das Straßenbild und die Atmosphäre haben mir gut gefallen.



Beim Pike Place Market bin ich zunächst mal draußen entlang gelaufen



und habe den Blick auf den Hafen genossen.



Dann ging es mitten rein ins bunte Treiben.



Am faszinierndsten fand ich tatsächlich dieses Meer von Farben. Insbesondere die diversen Blumenläden haben es mir angetan. Übrigens ausnahmslos alle mit asiatischen Blumendamen.



Aber natürlich habe ich mir auch die Lebensmittelstände genau angeschaut.


Obst


Gemüse


Schinken, Wurst und Käse


und natürlich Fisch und Meeresfrüchte trugen ihren Teil zu dem Farbenmeer und dem Durcheinander verschiedenster Gerüche und Aromen bei.

Die Fische werfenden Verkäufer am großen Fischsstand wollten natürlich auch aufs Bild aber so richtig begeistert bin ich von dem Ergebnis nicht.



Aber die Show, die sie abziehen, wenn sie sich gegenseitig die Fische zuwerfen, ist schon nett.
Neben Lebensmitteln gab es natürlich auch allerlei Andenkenläden, Kunsthandwerk und anderen Tinnef. Dazwischen fanden sich versteckt auch kleine Schätze wie dieser Barber-Shop, der komplett aus der Zeit gefallen zu sein schien (man beachte das schwedische Qualitätsmöbel rechts vorne ;)).



Das eine oder andere Seafoodrestaurant gab es auch und in einem davon bin ich schließlich gelandet und habe mir eine Portion Muscheln und ein Stout schmecken lassen.
Inzwischen war es draußen richtig heiß geworden. Ich habe daher auf weitere Wanderungen durch die Innenstadt verzichtet und bin langsam zum klimatisierten Hotel zurück. Unterwegs habe ich mir noch was kaltes zu trinken geholt. Abends gab es noch eine Kleinigkeit zu essen in der Nähe des Hotels und ein Bier aus dem Kühlschrank, dann forderte der Jetlag seinen Preis.
Außerdem wollt ich am nächsten Morgen die Skyline zum Sonnenaufgang knipsen. und ein bisschen Schönheitsschlaf muss ja auch sein.


FF (Fortsetzung folgt)
Gruß
Dirk

freddykr

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #2 am: 07.10.2016, 08:27 Uhr »
Bin dabei und sichere mir ein Plätzchen in der ersten Reihe. :)
Viele Grüße,
Danilo


MisterB

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #3 am: 07.10.2016, 09:46 Uhr »
Den Market habe ich zwar auch mal von oben nach unten abmarschiert, aber die Fischwerfer, von denen ich schon in mehreren Berichten gelesen habe, habe ich irgendwie nicht gesehen.
Wahrscheinlich war ich mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort :)

Hast du die Gum Wall geknipst ?

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
http://www.berndsteinke.de


VincentVega

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #4 am: 07.10.2016, 09:46 Uhr »
Das klingt spannend. Da bin ich dabei. 8)
2014 Q2 - Southwest
2015 Q2 - Southwest
2016 Q2 - Southwest
Planning:
2017 Q1 - Florida

Yaphi

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #5 am: 07.10.2016, 10:20 Uhr »
Da bin ich auch nochmal dabei, auch wenn ich ja schon einen Sneak Peak hatte ;)


cleoxx

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #7 am: 07.10.2016, 20:04 Uhr »
auch dabei :-)


NähkreisSteffi

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #8 am: 07.10.2016, 20:36 Uhr »
Hallo Dirk,

klar komme ich auch wieder mit. Allerdings dieses Mal mit Unterbrechung, am Montag gehts nach Kanada!

Viele Grüße

Steffi

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #9 am: 12.10.2016, 23:39 Uhr »
Schön, dass schon so viele dabei sind!
Welcome aboard everybody!
Dann lasst uns mal richtig loslegen.

19.6.16

Dank Jetlag war ich früh wach und relativ munter. Zu Fuß war es mir zu weit bis zu Kelly Park, also habe ich mir ein Taxi gerufen. Leider war der Taxi-Fahrer auch nicht der hellste und hat es trotz Navi geschafft, sich zu verfahren. Ich habe ihn dann in der groben Nähe des Parks anhalten lassen und bin den Rest zu Fuß gegangen - sonst würde wir wohl jetzt noch durch diverse Wohngebiete kreisen.

Trotz dieser Verzögerungen war ich noch rechtzeitig da und der Blick auf Seattle entschädigte für einiges.



Pano:

(Klick und Pluszeichen für größere Variante)

Hochkant


Nachdem ich dieses Schauspiel in Ruhe (es waren nur wenige Menschen da oben) genossen hatte, habe ich mich auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Nach der Erfahrung auf dem Hinweg bin ich lieber gleich zu Fuß gegangen. In der Nähe des Hotels habe ich mir was zum frühstücken gekauft und es im Zimmer genossen. Den Rest des Vormittags in ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen. Diesmal ohne Kamera weil ich eigentlich ein bisschen shoppen wollte (habe aber nichts gefunden).

Der erste Eindruck von Seattle war auf jeden Fall positiv und ich habe ja am Ende noch mal einen Tag dort, um diesen Eindruck zu vertiefen.

Nachmittags ging es per Limo (kostet das gleiche wie ein Taxi) zum Flughafen. Der Flug war ereignislos und wegen Wolken auch nicht besonders unterhaltsam was den Blick aus dem Fenster anging. ALs ich aus dem Hotel kam, stand da schon ein Shuttle vom Marriott, wo ich heute übernachten wollte, ein Platz für mich war auch noch frei. Nach dem Checkin bin ich gleich noch mal raus, denn der Himmel war jetzt wieder klar und es war sogar warm genug, um in der Sonne draußen zu sitzen. Ich bin ein wenig am Lake Spenard entlang gelaufen, der mit dem Lake Hood einen großen Flughafen für Wasserflugzeuge bildet und habe mir die Flieger aus der Nähe angesehen. Dabei habe ich zumindest ein paar iPhone-Bildchen geschossen.











Abendessen gab es in einer Art Sports Bar mit Live Musik im Lakefront Hotel. Dort bin ich noch mit dem Thekennachbarn ins Gespräch gekommen, der mir gleiche diverse Tips fürs Lach fischen gegeben hat. Das ich ihmn 3x gesagt habe, dass ich mit fischen nichts am Hut habe, hat ihn in keiner Weise beeindruckt ;)

Damit war ich also tatsächlich in Alaska angekommen und war gespannt wie ein Flitzebogen, was in den nächsten Tagen auf mich zu kommen sollte. Da der Wetterbeicht für den nächsten Tag gut aussah, habe ich online noch schnell einen Mietwagen für einen Tag auf Kodiak Island gebucht.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #10 am: 13.10.2016, 00:12 Uhr »
Und gleich noch einen Tag hinterher:

20.8.16

Vormittags habe ich noch ein Weilchen den Wasserflugzeugen zugeschaut.







Danach ging es wieder mit dem Shuttle zum Flughafen. Der kurze Hopser nach Kodiak Island war schnell erledigt und irgendwann auch das Chaos in der Wartehalle überstanden. Da passiert alles gleichzeitig. Passagiere für den nächsten Flug in der Schlange vom Checkin und Security, ankommende Passagiere, die auf ihr Gepäck warten, dass von außen durch drei Tore in eine Art Trog gekippt wird und dazwischen Leute, die jemanden abholen oder zum Flughafen gebracht haben. Letztlich ging es aber halbwegs flott und mein Gepäck war vollzählig da. Die Prozedur am AVIS-Schalter war ruckzuck erledigt und kurze Zeit später saß ich in meinem Autochen. Mir fällt gerade auf, dass ich mich ums verrecken nicht erinnern kann, was es für ein Modell war. Alzheimer lässt grüßen ;) Irgendein kleiner SUV glaube ich.
Da es schon später am Nachmittag war, bin ich nicht erst zum Hotel sondern gleich vom Flughafen aus links auf die Straße zum westlichen Teil der Insel abgebogen. Eigentlich gibt es außerhalb des Örtchens Kodiak nur diese einzige asphaltierte Straße. Insgesamt sind es knapp 60 Meilen, von denen ich die meisten abgefahren bin. Sie führt überwiegend an der Küste entlang und bietet immer wieder schöne Ausblicke.









An dieser Bucht

habe ich umgedreht, weil es inzwischen doch schon spät geworden war und sich außerdem mein leerer Magen bemerkbar machte.

Das stellte sich wenig später als weise Entscheidung heraus, denn kurz bevor ich wieder am Flughafen war, sah ich an einer Brücke über einer Flussmündung einige Menschen stehen und schnell auch den Grund, warum sie dort standen. Eine Braunbärendame mit 2 Jungen war dort dabei fürs Abendessen zu sorgen.







Es gab übrigens Lachs.


Auch wenn sie recht weit weg war, hat es Spaß gemacht, durchs Tele und durchs Fernglas die Szene zu beobachten. Ein paar Weißkopfseeadler waren auch noch da und stritten sich um die Lachsreste, die die Bären übrig ließen.





Schließlich habe ich mich losgerissen. Das Best Western in Kodiak, in dem ich übernachtet habe, hat ein eigenes Restaurant, in dem ich Fish & Chips mit Heilbutt gegessen habe.Lecker!
Es schienen eine Menge Locals dort zu sein und es gab sogar Live-Music.

Damit war die etwas langwierige Anreise überstanden. Am nächsten Tag sollte ich um 15:00h abgeholt werden. Dann sollte es aufs Boot gehen und abends noch raus ins Meer Richtung Katmai Coast.
Gruß
Dirk

Palo

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #11 am: 13.10.2016, 03:06 Uhr »
Mit Tiersichtungen hast du ja unheimliches Glueck, gleich schon die ersten Baeren :groove: Wie machst du das bloss?

Gruß

Palo

mrh400

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #12 am: 13.10.2016, 09:18 Uhr »
Hallo,
komme auch noch mit - ist für mich ja totales Neuland (wenn man von Deinem Livebericht absieht).
Gruß
mrh400

Gitania

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #13 am: 13.10.2016, 09:28 Uhr »
Bin auch noch mit dabei :hand:
Freue mich wieder auf deine tollen Bilder. Wir waren ja fast zur gleichen Zeit wie du auf dem Festland unterwegs und ich habe schon  immer mal in deinen Livebericht reingeschaut, wenn es Netz gab.
Ich denke, wir waren am gleichen Morgen in Haines bei den Bären :hand:
LG
Gitania

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #14 am: 13.10.2016, 18:18 Uhr »
Mit Tiersichtungen hast du ja unheimliches Glueck, gleich schon die ersten Baeren :groove: Wie machst du das bloss?

Man muss ihnen halt genug bezahlen ;)

Hallo,
komme auch noch mit - ist für mich ja totales Neuland (wenn man von Deinem Livebericht absieht).

Mal schauen, ob ich Dich von Alaska überzeugen kann.

Wir waren ja fast zur gleichen Zeit wie du auf dem Festland unterwegs und ich habe schon  immer mal in deinen Livebericht reingeschaut, wenn es Netz gab.
Ich denke, wir waren am gleichen Morgen in Haines bei den Bären :hand:

Och!  :shock: Ist ja witzig!
Gruß
Dirk