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Autor Thema: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)  (Gelesen 18032 mal)

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RedZed

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Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« am: 06.10.2006, 03:13 Uhr »
Das Wetter zwingt mich dann auch mal zu einem Live-Reisebericht, den ich schon immer mal schreiben wollte aber nie dazu kam. Wir sitzen in Moab in der Big Horn Lodge und draussen regnet es.  Jetzt versuche ich mal daran - mal sehen wie weit ich komme....

Sonntag, 01.10.2006

Morgen geht es endlich los, wir müssen packen. In der Wohnung herrscht das absolute Chaos. So wenig wie möglich, soviel wie nötig. Welches Koffer nehmen wir? Was brauchen wir an warmen & kalten Tagen....
Ich habe dann ca. 10 mal auf der Waage gestanden um die 23kg pro Koffer einzuhalten. Nach 4 Stunden ist es geschafft. Nochmal in unser Stammbistro, ein letztes Schnitzel und ein frisch gezapftes Pils...

Montag, 02.10.2006

Um 07.30 ist unser Fahrer da. Es hat Vorteile, wenn man nur 30 Minuten bis zum Flughafen braucht. Der Flieger soll um 11.20 Uhr gehen, wir rechnen damit das uns 3,5 Stunden für alles reichen.
Um 08.00 sind wir bei Delta am Schalter, keine Schlange :-). Wir fragen noch wie voll die Maschine wird - ob es eine Chance auf einen 3er für uns beide alleine gibt (die Boeing 777 ist mir 3*3 bestuhlt) - keine Chance.
Okay. Wir stimmen uns auf die USA ein, indem wir bei McD im Terminal frühstücken. Locker nehmen wir die 1. Sicherheitskontrolle, keine besonderen Kontrollen. Bis zur 2. Kontrolle ist es nicht weit, dort geht es dann ans Eingemachte. Schuhe und Gürtel aus, Notebook und Videokamera extra gecheckt. Die Frage nach Flüssigkeiten im Handgepäck können wir verneinen. Nach der 2. Kontrolle besteht keine Chance mehr auf Smoking oder Drinks - dazu muss man wieder raus.

Wir besteigen gegen 10.45 die Maschine, 3er am Fenster Mittelplatz und Gang. Der Fensterplatz ist noch frei --- BOARDING COMPLETED --- STRIKE. Wir haben unseren 3er ganz alleine. So wird der 9:33 Stunden Flug erträglich. Der Flug selbst verläuft ruhig und verschafft uns einen schönen Blick über die Südspitze von Grönland



Das Essen ist lecker, sowohl die Pasta als auch die Chicken.
Wir vertreiben uns die Zeit mit den üblichen Filmchen, obwohl das System teilweise spinnt. Dann gibt es den Delta-Snack:



Sehr lecker... Wir sind inzwischen über dem amerikanischen Kontinent. Eine Stunde vor Landung gibt es noch eine Pizza - ebenfalls sehr lecker. Rein von den Mahlzeiten habe ich noch keine bessere Gesellschaft erlebt.

Pünktlich landen wir in Atlanta. Die Immigration und der Zoll benötigen sagenhafte 45 Minuten. Weitere 10 Minuten später sind wir vom E in das A Terminal gewechselt - so langt die Zeit sogar noch für ein Bier in der Budweiser Brewery. Dann heisst es einsteigen für die weitere 4,5 Stunden Flug nach Las Vegas. Für inneramerikanische Flüge untypisch reicht Delta hier ein kostenloses Snackpaket. Wir haben kurz vor Landung einen schönen Blick auf Lake Mead im beginnenden Sonnenuntergang - das bringt uns in Stimmung....

Pünktlich gelandet auf zum baggage claim. Wir haben - aufgrund des Pools - im Flamingo reserviert, für schlappe $50 pro Nacht. Direkt am der Gepäckausgabe kann der Gast der Harrahs Gruppe im Hotel einchecken. Das probieren wir aus, noch bevor wir unser Gepäck holen. Ja, das funktoniert tatsächlich :-). Gepcäk geholt und mit dem Bus zu Alamo. Jetzt wollen wir hoffen, das der UA-Code funktioniert. Ich habe im Forum viel gelernt, also gehe ich zum Automaten. Keine 5 Minuten später habe ich meinen Vertrag in der Hand, super auch das hat geklappt.
In der Choice Line für Convertibles steht ein Sebring und ein Beetle. Wie geplant nehmen wir den Sebring - auch wegen des Kofferraums. Während wir einladen stellen die Jungs 2 weitere Sebrings ab...
Kurze Zeit später sind auf dem Weg zum Hotel. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir finden die Einfahrt zum Flamingo sofort. Wir fahren in den 26. Stock und öffnen unser Zimmer  :shock:  grauenvoll! Wir wollten ein Nichtraucherzimmer mit einem Kingbed. Wir landen in einem stinkenden Raucherzimmer mit 2 Queenbetten und das Zimmer ist schmuddelig und niemals 3 Sterne wert - und das für 2 Nächte. Also zur Rezeption. Keine anderen Nichtraucherzimmer mehr frei. Nur Upgrades möglich. Der Kollege empfiehlt eines der ganz neu renovierten Zimmer für schlappe $50 Aufpreis pro Nacht - das verdoppelt mal eben den Preis. Nach einigen Diskussionen entscheiden wir uns dafür - wir haben keine Wahl und sind auch ziemlich müde.
Also rauf in den 20.Stock - oha - alles neu gestrichen, man riecht noch die frische Farbe. Das Zimmer ist das absolute Gegenteil vom 1. - und durchaus auch 4. Sterne wert. Über die Farben von Teppich und Tapete kann man allerdings streiten.

Wir packen aus und stellen fest, das ein Shampoo aufgegangen ist (komischerweise im kontrollierten Koffer, wo laut Begleitzettel nichts beschädigt wurde). Tolle Sache, die Hälfte der Klamotten hat was abbekommen und einige Toilettenartikel können wir getrost entsorgen. Also reinigen wir alles soweit nötig und gehen direkt nochmal einkaufen. Noch einen schnellen Burger und zurück ins Hotel. Total platt fallen wir um 11pm ins Bett....

Dienstag, 03.10.2006

Der Tag soll der Erholung dienen. Wir wollen uns ein wenig an den Pool legen - deshalb haben wir das Flamingo gebucht und Einkaufen.
Wir wachen gegen 7 auf und wandern erstmal zu Starbucks fürs ein kleines Breakfast. Um 9.15 liegen wir dann am Pool



Der Pool ist schön, keine Frage. Aber ich würde das Flamingo nicht nochmal buchen - zumal uns beim Betreten des Pools keiner nach unser Zimmerkarte gefragt hat. Zudem läuft die ganze Zeit 80er Jahre Musik, die einen am Einschlafen hindert ;-). Um 14.00 zieht es sich zu und wir beschliessen shoppen zu gehen. Wir schaffen es dann, uns von 16.00 bis 20.30 im Outlet aufzuhalten und wieder mal mehr zu kaufen, als wir brauchen.
Zurück im Hotel beschliessen wir, nochmal einen Blick ins Stardust zu werfen bevor es am 01.11. schliesst. Unterwegs futtern wir in Denny's.
Das Stardust selbst ist ziemlich leer. Die Sportwettenecke ist schon zu. Mir ist etwas schleierhaft, warum diese Hotel abgerissen wird - es gibt schlimmere am Strip. Wir laufen bis zum Sahara und gambeln noch ein wenig. Mit dem Monorail geht es zurück zum Flamingo und ab ins Bett.

Mittwoch, 04.10.2006

Heute starten wir mit unserer Rundreise und es steht ein ziemlicher Brocken auf dem Programm. Wir wollen die I15 bis nach Cedar City und dann über die 14  und die 12 via Escalante nach Torrey. Wir stehen früh auf (ist nicht schwer, wir haben die Zeitverschiebung noch nicht überwunden), schlürfen einen Kaffee und sitzen im Auto. Bis St George fahren wir durch, dort gibt es ein kleines Frühstück und den Einkauf der notwendigen Nahrungsmittel im WalMart. Kurz hinter St. George schliessen wir das Dach unseres Cabrios - es fängt an zu regnen. Bei Cedar City verlassen wir die Interstate, um den Scenic Drive zu fahren. Wie jedesmal bekomme ich den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu.
Der Regen hört auch auf, es bleibt aber bewölkt. Bedauerlicherweise genügt die Zeit nicht für das Kodakchrome Basin, man muss eben Abstriche machen. Dennoch haben wir einige schöne Ausblicke. Der Herbst zieht ein und die Bäume tragen ein herrliches Gelb
 


bei der Gelegenheit könnte ich auch mal unser Gefährt vorstellen,



das einem gewissen Gefährungspotential unterlag. Die letzten Milen nach Torrey standen Unmengen von Kühen neben und auf den Strassen. Ein lag halb auf der Strasse, die muss mit Herzinfarkt umgekommen sein. Meine Beifahrerin verbot mir aber jeglichen halt und Fotos....
Um 19:00 Uhr erreichen wir Torrey, gerade noch bei Tageslicht. Wir checken im Wonderland Inn ein, laut tripadvisor ein annehmbares Motel.
Der Raum ist auch absolut sauber - aber er müffelt für meine Nase ziemlich. Die Chefin beschliesst aber, dass sei nicht so schlimm, wir bleiben. Wir suchen zum Abendessen das Capitolreef Inn, das in den Foren zum Essen empfohlen wurde. Die Einrichtung ist teilweise etwas ausgesessen und wacklig - aber dennoch gemütlich. Auch das Essen ist lecker. Nach unserem 9 Stunden Trip mit 520 gefahrenen Kilometern fallen wir schon um 22.00 Uhr tot ins Bett.

Donnerstag, 05.10.2006

Langsam gewöhnen wir uns an die Zeitumstellung. Wir wachen erst gegen 7.00 Uhr auf - es gibt Hoffnung. Ein Blick aus dem Fenster verheisst wettermässig nichts Gutes. Dunkle Wolken und kein Sonnenstrahl zu sehen. Das folgende Bild lässt erahnen, welchen Blick aus dem Motel man bei gutem Wetter haben muss

 

Wir packen unsere sieben Sachen. Die heutige Wegstrecke führt uns über den Capitol Reef NP und das Goblin Valley bis nach Moab. Die 380km packen wir locker. Unser Frühstück nehmen wir im Castle Rock Cafe direkt unterhalb des Wonderland Inn neben der Chevron Tankstelle. Frühstück ist übertrieben, Bagels mit Cream Cheese aber einen richtigen Cafe dazu. Dann geht es ein paar Meilen zum Capitol Reef. Kaum verlassen wir das Visitor Center (um den Nationalparkpass reicher), fängt es an wie aus Eimer zu giessen  :( . Okay, dann eben nur den Scenic Drive. Wander ist heute sowieso zu gefährlich, überall warnen die Schilder vor Flash Floods. Aus Frust mache ich kein einzige Foto - die ganze Sache wirkt eben ohne das Sonnenlicht nur halb so gut. Entsprechend haben wir die Sache bald hinter uns. Am Vistor Center mache ich dann doch noch ein Foto



Mit gedämpfter Laune machen wir uns über die 12 und die 24 in Richtung Goblin Valley auf. Ich habe viel darüber gelesen und freue mich schon, zwischen den Gnomen zu spazieren. Der Regen hört auf - hoffentlich hält das. Die Landschaft ist immer noch reizvoll, an einigen Rocks zeigen sich bereits die ersten kleinen Wasserfälle. Kurz vor dem Entrance zum Goblin Valley öffnet der Himmel wieder seine Schleusen. Wir überlegen, ob wir dennoch reinfahren sollen, entscheiden uns dann auch dafür. Immerhin hört es kurz nach unserer Ankunft auf zu regnen. Sehen schon putzig aus, die Goblins - leider eben nur braun/grau anstelle von leuchtend rot



Mutig entscheide ich, nun doch auf wenigstens ein paar Meter reinzulaufen. Glücklicherweise fängt es in der Zeit nicht wieder an zu regnen. Meine schwarzen Turnschuhe sind allerdings binnen kürzester Zeit rot und ich bin um 5cm gewachsen - soviel Matsch hängt da dran.
Bei gutem Wetter hätten wir sicherlich noch einige Zeit hier verbracht, so setzen wir uns aber bald wieder ins Auto und brechen Richtung Moab auf.
Die Strecke vom Goblin Valley nach Norden und dann via Interstate nach Moab ist nicht erwähnenswert, bis kurz vor Moab. Dort treffen wir um 15 Uhr ein und geniessen erstmal eine Holzofenpizza bei Zak - sehr delikat. Neben dem Restaurant ist eine Bar mit Pool Table und eine Laundry - die wollen wir dann später auch benutzen. Wir fahren in paar Meter bis zur Big Horn Lodge, der Regen hat mal wieder aufgehört. Von aussen betrachtet hätte ich hier nicht angehalten - die Zimmer jedoch sind absolut in Ordnung. Innen überall Holz, eine Mikrowelle, ein Kühlschrank und ein Coffeemaker - dazu "wired" Internet. Die $70 ist es wert. Wir beschliessen waschen zu gehen. Wow, die Maschinen hier waschen alles in halber Zeit im Vergleich zu Deutschland. Nach einer Stunde sind wir fertig & es regnet mal wieder. Die Chefin beschliesst zu bügeln (wie vorteilhaft für mich) und gestattet mir, am Schleppi Reiseberichte zu schreiben.
Damit bin ich jetzt fürs Erste fertig - auf uns wartet Eddie McStiff.

Morgen soll dann der Canyonland oder Arches auf dem Programm stehen - hoffentlich wird das Wetter besser....
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Palo

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #1 am: 06.10.2006, 04:16 Uhr »
Schoener Bericht ich komme auf die weiterere Reise mit :)

Gruss

Palo
Gruß

Palo

AndyOne

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #2 am: 06.10.2006, 05:14 Uhr »
Hi RedZed,

wir sitzen hier nur ein paar Meilen nördlich in Green River, das Wetter macht uns doch etwas Sorgen bezüglich der geplanten Unternehmungen. Falls Du von unserem Taten lesen willst, die sind auch täglich hier zu lesen.
Ansonsten wünsche ich uns, dass der Regen aufhört.
bye
Andy

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americanhero

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #3 am: 06.10.2006, 07:22 Uhr »
Oh man, da drücke ich mal ganz fest die Daumen, daß der Regen nachlässt und ihr wenigstens etwas von eurem Programm machen könnt.
Obwohl ich sagen muß, daß die knubbeligen Goblins auch bei Nässe interessant aussehen. :wink:
Ich bin auf jeden Fall auf der weiteren Tour mit dabei und warte mal gespannt, wie es weitergeht.


Greetz,

Yvonne

brigi

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #4 am: 06.10.2006, 07:38 Uhr »
Hi,
auch ich wünsch Euch :sun:
lese noch ein Weilchen mit - bis es in 1 Wo losgeht u ich Euren Spuren folgen darf :D

:rotor:
liebe Grüsse Brigi
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Leo68

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #5 am: 06.10.2006, 07:57 Uhr »
Hallo RedZed,

lasst Euch bloss nicht die Laune verderben und macht trotz allem Fotos! Vielleicht ärgert Ihr Euch später - Sonnenbilder hat jeder. :wink:

Wünsche Euch auf jeden Fall viel Spaß und baldigen :sun: -schein

Viele Grüße
Rainer

WanderLöwe

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #6 am: 06.10.2006, 18:39 Uhr »
Hey RedZed,
super Bericht, toll zu lesen, auf jeden Fall bitte mehr davon. Ich drück Euch die Daumen, dass das Wetter bald besser wird.
Viele Grüße
Tom

Kauschthaus

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #7 am: 06.10.2006, 19:28 Uhr »
Hallo RedZed,

das tut mir echt leid mit dem Wetter. Aber leider ist das ja unberechenbar.

Bin mal gespannt, ob es aufklart, viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

mannimanta

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #8 am: 06.10.2006, 19:36 Uhr »
:shock: :shock:


Das ist soooo gemein!
Auch wenn es kein Trost ist, aber:
Wer hat schon so ein Foto von den Gobelins?

Ich werde mal mit dem "Regenmacher-Medizinmann"
ein ernstes Wort reden... :wink:

HeikeME

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #9 am: 06.10.2006, 20:41 Uhr »
Schöner Bericht,

ich wünsche euch noch einen schönen Urlaub bei hoffentlich schönerem Wetter um die roten Steine zu genießen.

Viele Grüße

Heike :)

RedZed

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #10 am: 07.10.2006, 01:47 Uhr »
danke für Eure Aufmunterungen. Ich sollte den Titel in "into the great wet open" ändern...:-(

Donnerstag, 05.10.

Eddie McStiffs war völlig überfüllt. Wir entschieden uns - bei inzwischen feinstem Dauerregen - für die Moab Mirco Brewery. Das Bier ist zwar noch lange nicht so lecker wie bei uns, aber besser als Budweiser Dosenbier...
Den Sonnenaufgang am Mesa Arch für den nächsten Morgen legten wir gleich ad acta und gingen mit gedämpftem Optimismus ins Bett.



Freitag, 06.10.
Prickelnd. Aufwachen, Vorhang wegreissen und am liebsten gleich wieder ins Bett zurück. Dicke schwere dunkle Wolken am Himmel, die Erde ist feucht. Der fehlende Regen lässt uns dennoch hoffen.
Im örtlichen Supermarkt hole ich Starbucks Coffee, sowie Croissants und Muffins. Wir beschliessen gegen 9.00 Uhr den Canyonlands NP anzufahren - was sollen wir in Moab auch sonst machen?
Bis zum Visitor Center des Island in the Sky Bereichs kein Regen. Das ändert sich dem Start auf dem Scenic Drive. An der Gabelung und dem möglichen Trail zum Mesa Arch regnet es schon mehr, wir entscheiden uns auf die Wanderung zu verzichten und fahren weiter die Aussichtspunkte bis zum Grand View Point Overlook. Hier hat der Regen wieder etwas nachgelassen, wir steigen aus und......sind überwältigt von der Sicht. Bei all Eurer Aufmunterung - ich will hier keine Regenbilder machen! Ich will Sicht ohne Ende, Sonne und Farben!



Wie muss das denn bei gutem Wetter erst aussehen?
Wir fahren weiter in Richtung Upheaval Dome, auf halbem Weg komme ich mir vor wie im November in Deutschland. Nebel und geringe Sichtweite aufgrund der tiefen Wolken, Regen wie Bindfäden. Am Upheaval Dome schaffen wir es nicht mal auszusteigen. Die Laune sinkt auf den Tiefpunkt. Und morgens sagte die Kassierin im Supermarkt noch so ein Wetter haben sie selten in Moab.
Wir verlassen den Canyonlands NP - zumindest einige "aussergewöhnliche" Fotos gelingen mir dann noch. Aussergewöhnlich weil eher selten - nicht weil schön.



Wir fahren gegen 13 Uhr zurück und wollen im Cafe bei Eddie McStiff eine warme schwarze Brühe zu uns nehmen. Den Gedanken an den Arches NP am selben Tag haben wir schon verworfen - nicht bei diesem Wetter. Bei der Fahrt durch Moab zeigt sich dann das schlechte Wetter nochmal anders:



und im ganzen Center von Eddie McStiff ist der Strom weg. Auch einige Ampeln sind tot. Es langt. Wir fahren ins Hotel und schauen uns die Wettervorhersage an. Regen für unsere weiteren Ziele Arches, Mesa Verde, Albuquerque und Santa Fe. Super. Selbst einen Tag in Moab dranhängen verheisst keine Besserung. Spontan verbringen wir den Rest des Tages mit der Routenneuplanung, die Ihr dann ab morgen hier nachlesen könnt. Das kostet fast den Rest vom Tag. Unser Abendessen nehmen wir direkt neben der Big Horn Lodge in Smitty's Golden Steak Restaurant - sehr leckeres Essen und eine supernette Bedienung - da gibt man gerne Tip.
 
Nun packen wir unsere sieben Sachen ein wenig zusammen und machen uns morgen früh auf den Weg nach Grants via 4 Corners. Das werden knapp 550km - selbst heute nur mit unserem Tagesausflug in den Canyonlands haben wir 100 Milen auf die Uhr geschafft.

Es hat übrigens aufgehört zu regnen...

Sascha
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WanderLöwe

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #11 am: 07.10.2006, 12:27 Uhr »
Ich drücke Euch ganz doll die Daumen, dass Euch das Wetter für die letzten Tage noch entschädigt. Ich kann nachempfinden, wie es augenblicklich bei Euch aussieht. Ich wollte 2004 in einer ähnlichen Situation den restlichen Urlaub (noch ca. 2 Wochen) abbrechen und vorzeitig zurück fliegen. Meine bessere Hälfte konnte mich mit immenser Überzeugungsarbeit Gott sei Dank davon abbringen.
Wie gesagt, ich drück' Euch mächtig die Daumen.
Viele Grüße
Tom

Clay

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #12 am: 07.10.2006, 13:36 Uhr »
Witzig - meine Eltern sind z.Z. auch in der Big Horn Lodge in Moab und waren gestern ebenfalls im Canyonlands NP ... Laut E-Mail von heute Morgen aber trotz des Regens total von der Landschaft begeistert, weil Ersttäter in punkto Westen. Heute wollen sie sich trotz des Regens noch den Arches NP anschauen und es dann morgen weiter westlich versuchen - ewig kann der Regen ja nicht dauern! Als "Notprogramm" für heute Nachmittag habe ich ihnen ein Wine Tasting  bei der Spanish Valley Winery empfohlen ... quasi als "Sonnenersatz"!  :wink: Euch eine schöne, trockene und sonnige Weiterreise - ich drücke alle Daumen!

Clay

RedZed

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #13 am: 08.10.2006, 06:30 Uhr »
Samstag, 07.10.2006

Zeitig stehen wir auf, um dem Regen zu entfliehen. Ein Blick aus dem Fenster - Sonne! Aber es ziehen auch dicke dunkle Wolkenfelder durch. Nein, die Enttäuschung würden wir nicht verkraften nun in den Arches NP zu fahren und dann geht es wieder los mit dem Regen. Wir bleiben bei der Umplanung und verlassen Moab in Richtung Süden mit der Hoffnung, zurückzukommen.

Während der Fahrt sehen wir noch einige Reste des abfliessenden Wassers an den Berghängen, in denen sich die Sonne spiegelt - nice!
Dann entdecken wir auch unseren ersten Arch - den Wilson Arch direkt am Highway



auch hier noch abfliessende kleine Wassermengen. Wir fahren weiter Richtung Cortez, die Landschaft macht Spaß. In Cortez entscheiden wir uns mit Blick auf das Wetter, einen Abstecher in den Mesa Verde zu machen und uns Spruce Tree House anzusehen. Der kleine Umweg fällt bei der heutigen Strecke nicht ins Gewicht.  Die Fahrt nach oben zum Visitor Center zeigt näherkommende Wolken - nicht schon wieder. Für die Kultur im Visitor Center haben wir nicht viel Zeit und sind nach 10 Minuten schon wieder im Wagen. Auf dem Weg zum Spruce Tree House sehen wir jede Menge abgebrannte Wälder - ein gruseliger und trauriger Anblick. Dem "grünen Tafelberg" fehlt die Farbe.
Unser Ankunft am Spruce Tree gestaltet sich erfreulich. Die Sonne hat sich kurz durchgesetzt und der Besucheransturm ist so gering, das wir sogar Photos ohne Menschen machen können



Zwei Ranger stehen direkt davor und erklären geduldig die Geschichte - schön, dass wir das "mitnehmen". Nach einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg -  es liegt noch genug Strecke vor uns. Leider geht es nur langsam voran, die Wolkendecke hat sich zugezogen.



Jetzt weiß ich, was "Sichtweite unter 20m" bedeutet - zudem fehlt zumindest unserem Wagen die Zusatzeinrichtung "Nebelschlussleuchte".
Merkwürdigerweise machen mir die anderen Platz - obwohl ich sehr langsam und vorsichtig fahre. Offensichtlich ist man Nebel in dieser Form nicht gewöhnt. Wir verlassen Mesa Verde gegen 14.30 Uhr und laben uns beim ersten gesichteten Taco Bell des Urlaubs - daran können wir nicht vorbeifahren ;-).
Gesättigt geht es weiter in Richtung 4 Corners. Wir sehen in der unendlichen Weite diverse Regenfälle, haben aber das Glück im Zickzack zwischendurch zu fahren.  Gegen 17.00 Uhr sind wir an den 4 Corners. Die Navaja Abzocke missfällt mir sehr. $3 pro Person sind schon ziemlich frech - auch wenn es für den Touristen nicht viel ist.
Eine Amerikanerin spricht uns auf deutsch an und bietet uns ein Foto von uns gemeinsam an. Leider konnte sie mit der Kamera nicht wirklich umgehen :-(. Wir staunen, schiessen unsere Fotos (auch ein kurioses dabei  -  es gibt wirklich merkwürdige Menschen :-D)








und erstehen einen überteuerten ;-) Magneten für den Kühlschrank. Wir entscheiden uns, das Dach des Convertible zu öffen - die Witterung wechselt von mostly cloudy zu partly cloudy. Haben wir es doch richtig gemacht? Ein Stück durch Arizona und wir kommen nach New Mexiko. Die Landschaft wird langweiliger und die 90 Meilen von Shiprock bis Gallup ziehen sich. Wir wundern uns über einen sogenannten "Saftey Corridor" über mehrere Meilen (erleben wir später auf der Interstate nochmal), können aber nichts aussergewöhnliches feststellen. Müssen wir mal nachschlagen, was das ist. Wir lernen nur, das alle Strafen sich verdoppeln. Uns überholt ein weißer Wagen mit erhöhter Geschwindigkeit, der junge Fahrer schaut noch zu uns rüber - wenige Minuten später biegt er vor dem Sheriff auf den Parkplatz ein.


In Gallup ist dann auch noch die Hauptstrasse gesperrt und wir irren 15 Minuten herum, bis wir die Auffahrt auf die I-40 East finden. Zwischenzeitlich ist es dunkel geworden und wir brausen die I-40 mit 75 Meilen dahin. Leichte Kurven werden durch Schilder angezeigt wie in Deutschland 90° Kehren ;-). Um kurz vor 20.00 Uhr erreichen wir Grants, unser heutiges Ziel. Wir haben damit 430 Meilen Tagesfahrt hinter uns - und es langt auch. Das ist damit auch die längste von mir gefahrene Strecke am Tag. Wir suchen das Days Inn und checken ein - wir haben gestern reserviert. Kostenpunkt $56 pro Nacht. Das Zimmer liegt im Erdgeschoss, ist groß und sauber.

Um noch etwas Bewegung zu haben beschliessen wir die knapp 800m bis zum Wal Mart zu laufen und die Mitbringsel einzukaufen. Sieht wie immer komisch aus, wenn 2 Leute den ganzen Parkplatz zu Fuss überqueren :-D.
Dummerweise ist der Wal Mart nicht sehr gut sortiert, vieles durcheinander oder gar nicht vorhanden - obwohl SuperCenter.
Wir kaufen dann lieber gar nichts und überlegen, ob wir genug Hunger für Denny's haben.....nein, haben wir nicht. Lieber eine Dose Bier im Hotel & dann ins Bett. Morgen stehen El Mapais und das Acoma Pueblo auf dem Programm - wir wollen nicht so spät raus.

In diesem Sinne "gute Nacht" :-)
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die_franken

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Re: Into the great wide open (NV-UT-CO-NM-AZ)
« Antwort #14 am: 08.10.2006, 07:51 Uhr »
schöner Bericht

Ihr habt ja wirklich PECH mit dem Wetter :roll: