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Autor Thema: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008  (Gelesen 13851 mal)

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mbx4711

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Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« am: 24.06.2008, 17:01 Uhr »

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal meine geplante Rundreise durch Kalifornien vorgestellt, siehe http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=32067.msg413355#msg413355.

Also, die Tour ist nun vorbei, wir haben sie sogar überlebt, und damit gibt es hier einen Reisebericht darüber. Um mich mal selbst zu loben, eigentlich war die Planung sogar perfekt, wenn man alle Rand- und Nebenbedingungen in Betracht zieht.

Generelles:


Planung:


Das ganze begann letztes Jahr mit der Idee einer Rundreise durch den Westen Kanadas. Irgendwie kam ich mit der Planung nicht ganz voran, und hatte dann die Idee: Warum nicht mal wieder durch den wilden Westen? Es schwebte mir in etwa eine der üblichen Rundreisen Las Vegas - Moab und zurück vor. So ganz liess sich das auch nicht planen, und nach vielen Iterationen blieb davon nichts übrig, tatsächlich wurde es eben eine dreieinhalbwöchige Tour durch Kalifornien in Nord-Süd Richtung.

Ich fand die Planung recht relaxed, mit häufigen 2- oder 3-tätigen Aufenthalten in den einzelnen Hotels und Tagesetappen üblicherweise nicht über 250 Meilen. Im Prinzip war es so auch, die Kurven im Sequoia NP und auf der CA 1 nördlich SF sind allerdings wirklich nicht zu verachten und senken die Durchschnittsgeschwindigkeit ungemein.

Flüge:

Bei über 12 Stunden Flugzeit habe ich mich für die Business Class entschieden, und um das preislich einigermassen akzeptabel zu machen, kam als Abflugort Amsterdam heraus (bei eigentlichem Start/Ziel Köln). Nicht wirklich optimal, aber gegenüber Abflügen ab deutschen Flughäfen 700 Euro günstiger. Geflogen sind wir mit Swiss über Zürich nach Los Angeles und zurück.

Der Mietwagen war von Hertz. Auf Alamo hatte ich nach all den Geschichten hier keine Lust, auch wenn es ein paar Dollar gespart hätte. Ich habe wie üblich eine normale Limousine gebucht, Grösse "Standard". Es wurde ein Pontiac G6, den Wagen kann man maximal als durchschnittlich bezeichnen, Autos können die Amis immer noch nicht bauen. Negativ waren der recht kleine Kofferraum und die schmale und sehr hohe Ladekante, es passten hinten gerade zwei grosse Trolleys nebeneinander. Mit 4 Zylinder Motor (162 PS) und 4 Gang Automatik war der Wagen nicht sehr temperamentvoll, z.T. über 9 l auf 100 km fand ich beim amerikatypischen Dahingleiten (auch Schleichen genannt) ein bisschen viel. Der Wendekreis war LKW-würdig.

Gebucht habe ich Flug und Mietwagen im Reisebüro, das war der grösste Fehler. Es ging drum, herauszufinden ob es evtl. Consolidator/Veranstaltertarife gab, und ob mit denen auch ab Deutschland ein günstiger Preis möglich wäre. Ob es irgendwelche Angebote gab, weiss ich nicht, es wurde sehr schnell klar dass die Dame hinter dem Schalter Null Ahnung von Flugbuchungen hatte. Also haben wir dann o.g. Swiss Flug gebucht, den ich vorher per Internetabfragen gefunden hatte. Für ihre "Leistung" berechnete die Dame  allerdings eine nur noch als Abzockpauschale zu bezeichnende Gebühr (85 EUR statt 15 im Internet). Die Mietwagenbuchung hat sie ebenfalls komplett verbockt, letztendlich kostete mich das dann nochmal 25 EUR Stornogebühren. Die Reisebüroindustrie hat damit wieder einen Kunden weniger, weiter will ich mich nicht aufregen.

Die Hotels hatte ich alle vorgebucht. Darüber wird hier zwar gross gestritten, aber bei einem recht minutiösem Plan wie meinem fand ich es ganz gut, am Ende des Tages einfach beim gebuchten Hotel vorzurollen und nicht noch gross suchen zu müssen. Änderungen der Tagesetappen wären eh nur ein/zweimal möglich gewesen. In einigen Orten war natürlich total tote Hose, so dass vor Ort ein paar Dollar einzusparen gewesen wären. Gebucht habe ich meistens Kettenhotels der Mittelklasse.

Navigation:

Als Karte habe ich die Marco Polo Karte Kalifornien benutzt, für (fast) ausschliesslichen Aufenthalt auf Asphaltstrassen ist diese sehr gut. Daneben besitzt ich ein Nokia Smartphone E61, darauf habe ich "Nokia Maps" geladen und für einen Monat die Navigation für USA freischalten lassen (kostete 8,99 EUR). Zusammen mit einer GPS Maus war Standortbestimmung und Navigation möglich. Die Navigation ist dabei etwas fragwürdig und führt in bestimmten Situationen (Autobahnkreuze und sehr kurze Abschnitte bis zum nächsten Abbiegen) fast automatisch in die Irre. Wenn man darum weiss geht es aber, ausserhalb von Städten braucht man die Navigation ohnehin nicht.

Abrechnung:

Gekostet hat der Urlaub für 2 Personen so ca. 9.400 EUR, mit Econonmy Class Flügen wären es wohl mindestens 3.000 EUR weniger gewesen.

Flüge:                 4.770 EUR
Mietwagen:            767 EUR  (25 Tage "Standard" Fahrzeug, d.h. Pontiac G6)
Benzin:                  492 EUR  (4.661 Meilen, 166 Gallonen Regular zu im Durchschnitt 4,50 USD, Verbrauch 8,4 l/100 km)
Hotels:                2.308 EUR  (im Durchschnitt 92 EUR pro Nacht, es gab einige gute Ausreisser nach oben)
lfd. Ausgaben: ca. 1.100 EUR

Summe:               9.437 EUR

Dazu kommen noch die Kosten für die Fahrt nach und von Amsterdam, die noch nicht feststehen, und natürlich das Shopping.

Tag Eins mit Fotos gibts heute Abend.

Bis dann,
Manfred

mbx4711

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #1 am: 24.06.2008, 19:27 Uhr »
Tag 1 war am Sonntag, 25. Mai.

Es ging also ernsthaft los. Am Samstag war ich bereits von Stuttgart nach Köln zu meinem Reisebegleiter, Stephan, gereist. Für den Transport zum Flughafen nach Amsterdam hatte er seine Eltern verpflichtet.

Um 09:55 sollte es in Amsterdam losgehen, mit mehr wie genügend Sicherheitsreserven war die Abfahrt auf "kurz nach 4 Uhr" terminiert. Wie (fast) erwartet, klingelten seine Eltern schon um 02:45 an der Tür, als wir gerade aufstehen wollten. Es ging also noch eher los, und kurz nach 6 waren wir am Flughafen.

Der Swiss Schalter war geschlossen, bei Lufthansa daneben meinte man er würde gegen 7:30 geöffnet. Also gingen wir mit unseren Koffern wieder nach unten zum Kaffeetrinken.


Ich während der Zwangskaffeepause

Um 07:45 wahren wir wieder am Schalter, und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Genau ein Schalter wurde aufgemacht, so dass es nichts mit 'Priority Check Inn' war. Am Schalter sassen 2 Damen, eine arbeitete, die andere schaute nur zu und wurde wohl eingearbeitet. Die Abfertigungsgeschwindigkeit lag bei ca 1 Person pro 5 Minuten, jedenfalls bis wir an der Reihe waren. Ich legte die Pässe auf den Tisch und wies darauf hin, dass wir ein Ticket nach Los Angeles hätten. Das wurde wohl auch im Computer gefunden, aber dann ging es los. Tippen, auf den Monitor schauen, Tippen, schauen, nochmal die Pässe anschauen, tippen, schauen, usw. ... Wie ich ihren holländischen Bemerkungen entnahm, kämpfte die Dame wohl mit dem APIS System. Ich fragte freundlich, ob sie unsere Adresse in den USA benötigte. (Den Zettel damit hatte ich nicht vorgelegt da ich nicht wusste ob die Daten in Amsterdam oder Zürich eingegeben werden, nach der Methode: Wenn sie es braucht wird sie schon danach fragen ...). Nein Danke meinte die gute Frau. Weiter tippen, weiter schauen usw. ... Die Schlange hinter uns wuchs munter, und einige hinter uns wurden etwas ungeduldig und starteten eine Diskussion mit der Schalterdame und verlangten, uns doch bitte als letzte abzufertigen. Das tat sie dann doch nicht, hätte auch Ärger gegeben. Irgendwann fragte sie dann doch nach der Adresse und meinte, wenn dies jetzt nicht klappte wüsste sie wirklich nicht weiter. Wie zu erwarten spuckte der Computer jetzt die Bordkarten aus, und sie wurden uns mit einem "Sorry for the wait" überreicht. 30 Minuten hatte es letztendlich gedauert. Wir machten uns schleunigst aus dem Staub in Richtung Gate.

Um die Spannung auf Null fallen zu lassen, dies war die einzige Katastrophe auf der ganzen Reise.


Am Gate: Das Übliche auf einem Flughafen: Viel Verkehr


Der Flieger kommt, die Passagiere stehen noch beim Check Inn

Irgendwie muss die Check-Inn Dame und eine herbeigeeilte Kollegin es doch noch geschafft haben, die anderen Passagiere trudelten auch noch ein und mit etwa 10 Minuten Verspätung ging es in die Luft Richtung Zürich.

Hier scheint sich aufgrund eines blöden Nummerierungsproblem ein (hoffentlich nur vorläufiger) Teilverlust von Fotos ereignet zu haben, es gibt jedenfalls keine Fotos aus Zürich. Viel los war aber nicht. Die Langstrecke geht ab Terminal E, also machten wir uns dahin auf den Weg. Der A340 stand schon am Gate, es wurde dann eine Stunde Verspätung wegen technischem Defekt angekündigt. Letztendlich waren es 30 Minuten.


Stephan hat es sich am Fenster gemütlich gemacht


Meine Füsse haben auch Platz


Das Wetter war schlecht, zumindest fürs Sightseeing, fast immer eine geschlossene Wolkendecke. Ein paar Fotos waren trotzdem möglich.


Hebriden nordwestlich Schottland


Nach 5 Stunden: Grönland


zur Halbzeit endlich der amerikanische Kontinent - Kanada


zum Schluss noch eine kleine Lücke in den Wolken mit  Blick auf die Rocky Mountains

Und nach über 12 langweiligen Stunden kamen wir dann pünktlich um 16:30 Ortszeit in LA an. Das Terminal wurde gerade umgebaut, alles sah recht eng und provisorisch aus. Es waren nur wenige Leute vor uns in der Schlange bei der Immigration, es dauerte trotzdem recht lange, da gerade Schichtwechsel war und die Maschine vor uns aus Korea kam, die Leute hatten wirklich ihre Probleme mit den Formularen. Dafür brauchten wir dann nicht mehr auf die Koffer warten und gingen gleich durch den Zoll auf nach draussen und warteten auf den Hertz Bus. Der brauchte tatsächlich fast 10 Minuten fürs Erscheinen.

Bei Hertz abgesetzt ging es recht schnell bis wir den Wagen hatten. Weiter auf die Strasse und ab ins Hotel (Residence Inn by Marriott) nach Manhattan Beach. Gottseidank kam die GPS Maus schnell in Schwung, ich hatte schon wieder ein paar falsche Kurven genommen und vom Sepulveda Blvd war nichts zu sehen. Im Hotel kurz duschen und frisch machen, und dann noch nach "Downtown" Manhattan Beach, um Getränke zu kaufen und etwas zu essen. So gegen 20 Uhr waren wir am Strand.


Sonnenuntergang in Manhattan Beach




Die Pier in Manhattan Beach


Manhattan Beach von der Pier aus

Manhattan Beach sieht nach einem netten Städtchen aus mit eher höherwertigen Geschäften und Restaurants und auch einem schönen Strand. An dem Abend haben wir wegen der Übermüdung nicht mehr viel davon gemerkt, und in den folgenden Tagen leider auch keine Zeit mehr gehabt für einen Strandbesuch.

Abendessen gab es in der "Manhattan Beach Brewery", Burger mit einem dort gebrauten Bier, anschliessend kurz bei Ralphs vorbei um ein Paar Flaschen Wasser und Bier zu kaufen und dann war es wirklich spät genug, um ins Bett zu fallen.

Meilen: 24 (kommt mir ein bisschen viel vor, da stimmten wohl die 'Miles Out' auf dem Hertz Beleg nicht ganz)

Hotel: Residence Inn by Marriott in Manhattan Beach, ganz gut aber teuer, 197 USD pro Nacht, macht in Total 591 Dollar für 3 Nächte.

Soweit so gut, Tag 2 demnächst.

Manfred

Sylta

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #2 am: 24.06.2008, 21:19 Uhr »

Tag 1 war am Sonntag, 25. Mai.


Moin Manfred,
wow, da bist Du aber wirklich schnell mit Deinem Reisebericht,... Ihr könnt ja noch nicht lange wieder in deutschen Gefilden zurück sein...?!

Ich liebe es, die Welt von oben anzusehen...und die Flugzeugbilder gefallen mir schon mal gut....ich freu mich auf den weiteren Bericht.

Viele Grüße von
Sylta

knutshome

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #3 am: 24.06.2008, 21:46 Uhr »
Da spring ich doch auch glatt noch mit auf und sichere mir einen Fensterplatz. ;-)

Viele Grüsse
Carmen

Palo

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #4 am: 24.06.2008, 23:38 Uhr »
Ist ja toll, ein neuer Reisebericht, da fahr ich aber mit. :D

Ich bin der gleichen Meinung wie du, die Leute in den Reisebueros haben keine blassen Schimmer, Gott sei Dank gibt es Internet da kann ich mir selber gut helfen.
Gruß

Palo

Charles-Henry

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #5 am: 25.06.2008, 01:15 Uhr »
Hi Manfred, hi Stephan,
da bin ich doch dabei.
Aber eine Frage: seid ihr beide nah verwandt? Denn wenn ich deinen Bürstenhaarschnitt auf Stephan übertrage seht ihr fast wie Zwillinge aus.

mbx4711

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #6 am: 25.06.2008, 08:43 Uhr »
Tag 2 (Montag 26. 5.)

Memorial Day in LA

Auch mit Jetlag bringe ich es nicht fertig, um 5 Uhr auszustehen, aber um 7 waren wir munter und probierten das Frühstücksbuffet. Es war ein 'full Breakfast', also mit warmen Sachen, von mittlerer Qualität, in einem Frühstücksraum ohne besonderes Ambiente.

Hier erst mal unser fahrbarer Untersatz, er sieht besser aus als er ist, aber er hat die 7000 km gut durchgehalten:



Nach dem Frühstück fuhren wir los, zunächst nach Santa Monica. Hier kamen wir gegen 9 an, und es gab noch massenweise Parkplätze, wir namen einen am Strand für 6 USD "all day". Im Prinzip wanderten wir die Promenade auf und ab, erst zur Pier, dann nach Venice Beach, und wieder zurück zum Auto.


Santa Monica Pier vom Strand aus, das alte Riesenrad steht noch, es soll gegen ein neues ausgetauscht werden


Der 'Muscle Beach' wanderte irgendwann nach Venice ab, Santa Monica blieb nur ein Gedenkschild

Auf der Pier war noch nichts los, man machte so langsam die Buden und Geschäfte auf. Hier der Blick von der Pier auf den nördlichen Strand, im Hintergrund Malibu:




In Venice Beach auf der Promenade.

Die Promenade wandelt sich langsam aber sich vom Hippie Treff zum Nobelshopping.


Altes Haus in Venice Beach


Es wurde belebt auf der Promenade.

Auffallend war die hohe Polizeipräsenz in Venice.

In Santa Monica zurück, gab es noch eine "large Coke" (ca 1,5 l) pro Person, dann ging es weiter den Santa Monica Boulevard entlang bis Beverly Hills. Hier parkten wir am Rodeo Drive und sahen den Reichen und Schönen beim Shopping zu. Leider gab es keine Reichen und Schönen, nur Touristen auf der Suche nach ihnen.


Rodeo Drive


Hotel am Wilshire Blvd

Nun ging es geradeaus nach Norden, immer dem 'Benedict Canyon' folgend, in die eigentlichen Hügel. Hier sind die Strassen von Bäumen gesäumt, alles ist von unzähligen Gärtnern gut gepflegt, und ein "Einfamilienhaus" folgt aufs andere. Die wirklich Reichen wohnen hinter Mauern, man sieht nichts. Vom Mulholland Drive hatte man dann eine schöne Aussicht ins San Fernando Valley, der Smog war durch den Regen der vergangenen Wochen ausgewaschen worden:



Es ging wieder runter (den Laurel Canyon lang), einmal kurz durch West Hollywood und dann nach Hollywood selber. Ich fand es ganz schön schwierig, die berühmten paar hundert meter zu finden, wir kurvten ein paar mal um den Block, fanden es dann doch und vor allem einen Parkplatz in der Nähe. Vor dem Kodak Theater war der Teufel los, wir hielten uns deswegen nur kurz auf.


Der berühmte Blick aufs Hollywood Sign


Kodak Theatre


Ein Löwe (oder ein Drache?) bewacht den Eingang zum Chinese Theatre, davor die Betonplatten mit den Widmungen.

Wir machten uns davon quer durchs menschenleere Downtown, und dann auf den Freeways zurück zum Hotel.


Downtown

Im Hotel angekommen wollten wir in der nahe gelegenen Plaza bei 'Olive Garden' (ein Kettenitaliener) Essen gehen. Der muss tatsächlich gut sein, es gab lange Wartezeiten, also gingen wir in ein lokales 'gut bürgerliches' Restaurant gegenüber. Dort gab es amerikanisches Standardessen (durchaus erträglich), Steak für Stephan, Chicken für mich und eine unfreundliche Bedienung für uns Beide.

Das wars dann für den Tag. Gefahrene Meilen: 67

Manfred




mbx4711

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #7 am: 26.06.2008, 11:40 Uhr »
Rot, Grün und Blau – per Bahn durch LA

Tag 3: Dienstag (27. Mai 2008)

Heute war „Abenteuerurlaub“ an der Reihe, wir wollten heute LA mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung ist dies aber kein Problem und funktioniert recht gut.

Manhattan Beach liegt relativ nahe an der grünen Linie der Stadtbahn, lso machten wir uns nach dem Frühstück so gegen 9 Uhr mit dem Wagen auf zur Endstation „Redondo Beach“, dort gab es einen grossen Park and Ride Parkplatz. Aus dem Automaten erstanden wir zwei Tageskarten (jeweils 5 USD) und erklommen den Bahnsteig und warteten auf das, was kommen würde. Es war ein Zwei-Wagen Stadtbahnzug.


Metro Ticket


Metro Rail Station


Metro Rail Zug

Es sollte nach Long Beach gehen, dazu muss man an ‚Wilmington/Imperial’ von der grünen Linie in die blaue umsteigen. Die grüne Linie fährt im Mittelstreifen der aufgeständerten I105, also ging es nach unten wo die blaue Linie kreuzte. Zunächst hörte es sich so an, als würde ein Güterzug vorbeikommen, tatsächlich haben die Stadtbahnen ähnliche Signalhörner wie Lokomotiven. Also ging es recht schnell weiter nach Süden. Eine Fahrt mit der blauen Linie ist in jedem Fall recht interessant, man sieht die andere Seite der Stadt, Gegenden in die man sich ansonsten nicht hereintrauen würde. Die Fahrzeit von Downtown bis Long Beach beträgt allerdings eine gute Stunde. In Long Beach endet die Bahn in der Stadtmitte in der ‚Transit Mall’, hier kann man zwischen allen Buslinien und der Bahn umsteigen.

Gut 500m südlich liegt Long Beachs ‚Waterfront’, die in den letzten Jahren renoviert und grösstenteils neu aus dem Boden gestampft wurde. Kostenlose Shuttlebusse bringen einen überall hin. Die Waterfront besteht aus einer Marina, mit Restaurants und Shops, dem Aquarium, das Convention Center liegt auf dem Weg und Hotels und Bürohochhäuser sind auch vorhanden.  Die Anlage und Architektur ist schon beeindruckend. Wir waren noch vor Mittag da, und es herrschte so gut wie kein Betrieb. Lediglich am Aquarium standen einige Schulklassen.

Ein paar Eindrücke:


Das Riesenrad dürfte funktionieren, bei der Achterbahn handelt es sich jedoch nur um das Geländer einer Fussgängerbrücke


Missisippi Dampfer und Ocean Liner


Stadtpanorama von der Marina aus gesehen, links das Aquarium

Nach einem Bummel entlang der Watefront machten wir Pause bei Starbucks und dann ging es mit der nächsten Bahn zurück bis Downtown LA. Wir besichtigten den Finanzial District, das sind die Wolkenkratzer am nördlichen Rand der Innenstadt.


Skycraper


Westin Hotel

Einmal quer durchs Erdgeschoss der Bank of America und wir waren an der ‚Kulturmeile’:


Moderne Kunst


Philharmonie


Walt Disney Concert Hall

Wir liefen dann weiter zur Union Station, um die Fahrt fortzusetzen. Die Union Station wird inzwischen wieder gut genutzt, als Drehscheibe des ÖPNV. Hier enden Metro und Vorort- sowie Intercityzüge. Echte Langstreckenzüge gibt es nur noch 2 am Tag nach Chicago und Seattle.


Union Station


Ein Überbleibsel einer anderen Zeit, das Innere der Union Station

Wir fuhren noch mit der roten Linie, der einzigen echten ‚U-Bahn’ in LA, nach Universal City. Mit einem aus etwas merkwürdigen wohl aus den 60e Jahren stammenden Gefährt (offener Bus und zwei Anhänger) wird man von dort zu den Universal Studios gebracht. Den Park selber haben wir nicht besichtigt, dafür war es zu spät, aber den ‚City Walk’, die davorliegende Fress- und Entertainmentmeile’, sind wir abgelaufen. Wieder war es doch ziemlich leer.


Der City Walk, im Hintergrund der drehende Globus vor den Studio Eingängen, beliebtes ‚I was here’ Fotomotiv.


King Kong auf dem City Walk

Das wars an Sightseeing für den Tag, wir machten uns auf ins Hotel. Es hätte mich ja gereizt, in Hollywood auszusteigen um zu sehen, ob dort der gleiche Riesentrubel herrschte wie am Vortag, aber angesichts der Urzeit und er Riesenstrecke haben wir darauf verzichtet. Wir hatten jedoch gute Anschlüsse and die blaue und die grüne Linie, und auch unser Auto stand wohlbehalten auf dem Parkplatz, so dass wir kurz nach 6 wieder am Hotel waren.


Es war einer der wenigen Tagen in LA ohne Smog, und dann hat man vom Bahnsteig der grünen Linie einen guten Blick auf Downtown und die dahinter liegenden Berge

Die ‚Residence Inn by Marriott’ haben im Prinzip komplette Appartements mit Wohnbereich, Schlafbereich und Küche, hier zwei  Fotos:





Das Abendessen haben wir uns einfach gemacht, in der Nahe gelegenen Plaza gab es auch einen Sizzler, wir haben für 8,95 pro Person das Buffet geplündert.

Manfred

ilnyc

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #8 am: 26.06.2008, 12:01 Uhr »
Sehr netter Beginn, schöne herrlich sommerliche Fotos. Steige mit auf und bin dabei!

dashy

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #9 am: 26.06.2008, 12:26 Uhr »
Ich will auch noch mit...bitte alle ein wenig zusammen rutschen :wink:

Bei den Fotos kommen wieder sehr schöne Erinnerungen hoch, gerade Santa Monica, Manhattan Beach und Venice haben uns sehr gut gefallen und genauso (naja, ein wenig ruhiger war es bei uns zu der Zeit) habe ich die Orte auch noch in Erinnerung.

Sehr schöne Bilder, auch von Downtown  :daumen:

Bin gespannt wie es weitergeht
dashy


Sunnydale

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #10 am: 26.06.2008, 20:05 Uhr »
Da komm ich doch auch noch mit. Schöner Einstieg- finde auch gut, daß mal Fotos von den Hotelzimmern gezeigt werden- da hat man doch gleich einen ganz anderen Einblick und kann sich so sicher den einen oder anderen Tip für sich selbst mitnehmen.

Freu mich schon auf die Weiterfahrt... :lol:

Sunnydale

Lotus

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #11 am: 26.06.2008, 21:06 Uhr »
da sind wir dabei dat ist prima ...

weiter so wir warten auf mehr
03/2006 - Ostküstenrundreise (NY bis Chicago)
03/2007 New York Citytrip inkl. Shopping
09/2007 Südwestschleife inkl. Hochzeit in Las Vegas
11/2008 Floridarundreise
02/2009 San Francisco und die Küste
06/2009 Boston+NeuEngland
11/2009 Florida

mbx4711

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #12 am: 26.06.2008, 22:54 Uhr »
Am Nachmittag Kurven...

Tag 4: Mittwoch, 28. Mai 2008


Heute ist vorläufig Schluss mit Stadtleben. Nach 2 Tagen in der Riesenstadt LA geht es heute in Richtung Sequoia Nationalpark. Der kürzeste Weg ist schnell und langweilig, deswegen haben wir einen kleinen Umweg gemacht. Ab Bakersfield nicht mehr auf der 99 weiter nach Visalia und dann der 198, sondern rechts ab ins Kern River Valley (Strasse 178). Statt jedoch über den Pass nach Ridgecrest weietrzufahren, bogen wir am Lake Isabella links ab ins Gebirge. Eine Strecke, die selbst Grundmann lobt, aber als kurvig und zeitaufreibend bezeichnet. Und damit hat er recht. Insbesondere der Abstieg im Tule River Valley mit unendlich vielen Kurven zieht sich in die Länge. Ab Springfield noch eine Abkürzung nehmend erreichen wir dann die 198 nach Three Rivers, unserer Tagesetappe.

Das ganze in Google Maps.

Aus LA sind wir gut herausgekommen. Die Interstate 405 verläuft nah an Manhattan Beach, und wir hatten praktisch keinen Stau, in der Gegenrichtung sah es wesentlich schlimmer aus. In Bakersfield gab es an einer Tankstelle eine Pause und für alle (einschliesslich Auto) was zu trinken, und dann ging es ab ins Gebirge. Die Strasse wurde recht schnell ziemlich eng.


Goodby LA


unteres Kern River Valley


Lake Isabella

Die Landschaft wechselte wiederholt und drastisch. War es am Anfang eine karge Gebirgslandschaft, wie sie für den Südwesten typisch ist, wurde es schnell hochalpin. Auf dem Abstieg waren es dichte Wälder, welche die umliegenden Hänge bedeckten.


Zwischen Lake Isabelle und Johnsonville


Der Kern River


alpine Landschaften


Tule River Valley

Am Ende führen wir durch hügeliges Weideland, das dürre gelbe Gras bot einen eigenartigen Gegensatz zu den grünen Büschen und Bäumen, die über die Weiden verstreut waren.

Three Rivers erreichten wir um 15:30 Uhr und beschlossen, den Tag zu beenden. Die Strecke in den Sequoia sollte nämlich kurvig sein, und davon hatten wir genug.

Thfree Rivers ist wohl ein 5 km langes Dörfchen entlang der Strasse, im Prinzip werrden die Bäume alle paar hundert Meter durch einige Häuser unterbrochen. Wir brauchten also das Auto, um den Ort zu besichtigen, fast alles war geschlossen, so das wir schliesslich um 16:30 noch ein paar Sandwichs als Mittagessen ergatterten.

Danach gings ins Hotel und den Whirlpool.

Übernachtet haben wir im Comfort Inn, dem einzigen Kettenhotel im Ort, irgendwie passte es nicht dahin. Es war ganz ok bis aufs Frühstück.

Abendessen war bei einem recht autentischen Mexikaner, da wir erst wenige Stunden vorher Mittag gegessen hatten, mussten wir mit den Riesenportionen arg kämpfen und waren pappsatt.


Das Hotelzimmer, der Blitz entlarvt eiskalt das Reinigungspersonal

Hotel: Comfort Inn & Suites Three Rivers, 118,79 USD pro Nacht, bei zwei Nächten zusammen 237,58 USD

gefahrene Meilen: gestern:  11 (vergessen anzugeben)
                          heute:  297

Manfred
   

candygirl

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #13 am: 27.06.2008, 07:54 Uhr »
Toller Bericht und schöne Bilder, ich steige auch noch mit ein!

Sunnydale

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Re: Nord/Süd Kalifornien Rundreise Juni 2008
« Antwort #14 am: 01.07.2008, 10:59 Uhr »
Schöne Bilder...

Öhem, wann geht´s denn weiter?? :D

Gruß Sunnydale