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Autor Thema: Von Denver bis San Francisco in 39 Tagen (Teil 2 Las Vegas bis San Francisco)  (Gelesen 5888 mal)

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UweT

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24. bis 26. Tag: Las Vegas/Calico Ghost Town/Lake Isabella/Sequoia N.P.

Abschiedsfrühstück bei Sam’s Town.
Ich hole mir am Eibratstand ein Spiegelei „sunnyside up“. Es war nicht möglich, nur ein Ei zu bekommen. Für die Ami’s sind vier Eier Satz. Darum haute die Bedienung nach dem Motto eine Portion auch gleich vier Eier in die Pfanne. Da ihr ein kleines Stück Eischale mit in die Pfanne geriet, schmiss sie alles weg. Das war mein Einsatz, ihr mit Worten und Gesten zu erklären, dass ich tatsächlich nur 1 Ei haben wollte. Sie schüttelte verständnislos mit dem Kopf, haute mir aber doch nur 2 Eier in die Pfanne.
Das einige Männer mit ihren Käppis bzw mit großen Sambreros auf dem Kopf am Tisch saßen und aßen fand ich die ganze Zeit über in den USA sehr ungewöhnlich.
Diese zwei Besonderheiten fielen mir in Sam’s Town besonders auf.
Wir fuhren via Flamingo Road und Strip zur I 15 South. So fuhren wir noch einmal an all den großen Hotels vorbei. Auf der Interstate nahm ich die zweite Spur und befand mich dabei, wie ich bald merken sollte, auf einer Abbiegespur zum Zubringer des Airports. Also fuhren wir auch noch am Airport vorbei, natürlich alles zur Rushhour, orientierten uns am Stadtbild von Las Vegas und nahmen einen zweiten Anlauf zur I 15 South via Tropicana Road. Wir hatten dabei einen neuen Blick auf das MGM, New York New York und andere Hotels. So wurde der Umweg zu einem Gewinn.
Die I 15 brachte uns dann zum Tagesziel Calico Ghost Town.
Wir bogen eine Abfahrt zu früh ab und kamen so durch den Ort Yermo: Eine leere und fast völlig zerstörte Stadt, in der wir gerade einen Menschen sahen. Das war Igitt-Amerika!!
Die alte Silberminenstadt Calico ist eine touristisch aufgemöbelte Stadt, die es lohnt anzusehen, wenn man auf der Vorbeifahrt ist.




Wir hatten auf dem Campground Calico Ghost Town bei der Minenstadt für 11 $ übernachtet, mit primitiven sanitären Einrichtungen, aber mit Strom und Wasser für den RV. Entsprechend schnell fiel die Morgenwäsche aus. Nach dem nun wieder selbstgemachten Frühstück, machten wir uns zu unserem Tagesziel Lake Isabella auf den Weg.
Erst eierten wir durch Barstow, um die US 58 zu erreichen, da wir die ansonsten exakte Beschilderung der Amerikaner vermissten. In Mojave bogen wir auf die US 14 North ein, fuhren durch den Red Rock Canyon SP und nahmen am Freeman Junction die US 178 West bis zum Tagesziel Mountain Mesa am Lake Isabella. Der Red Rock Canyon war noch einmal eine kleine Abwechslung gegenüber der ansonsten eher tristen Wüstenfahrt durch die Mojave Wüste.
Mit der US 178 hatten wir den Südzipfel der Sierra Nevada erreicht. Die US 178 war für den Driver eine anspruchsvolle Gebirgstraße mit Pässen bis 1.600 m hoch und herrlichen Ausblicken auf Täler und Berge.
In Onyx trafen wir auf eine mit großem Plakat an der US 14 schon angekündigten Tankstelle. Es wurde auch Zeit, der Tank brauchte wieder eine Füllung. Nur diese Tankstelle hatte kein Benzin! O.K., 10 mi weiter trafen wir auf die Nächste mit Benzin.
In Mountain Mesa erreichten wir dann den angestrebten CG.
Es ist hier doch ein bisschen einsamer als ich gedacht hatte. Auch Baden gehen konnten wir nicht. Die CG-Host hatte uns erklärt, dass wegen eines großen Waldbrandes das Wasser noch zu trübe sei.
Wir fragten nach einem Restaurant zum Dinner und kamen zwei im Ort und ein weiteres im Nachbarort genannt. Ulla und ich erkundeten die beiden im Ort und fanden das Äußere nicht ganz so prickelnd. So fuhren wir 6 mi zurück nach South Lake und speisten gut im „Sierra Vista
Unser Ziel heute, am 19. Sept, sollte der Sequoia and KingsCanyon NP mit den Mammutbäumen und dem tiefen Kings Canyon sein.
Die US 178 vom Lake Isabella nach Bakersfield ist eine reine Senic-by-Way – Gebirgstsraße. Wir kamen an einer Waldbrandstelle vorbei, an der noch Brandnester von Feuerwehren und per Hubschrauber gelöscht wurden.
Ab Bakersfield fuhren wir die US 99, US 65 bis Exeter, US 245 bis Woodlake, US 216 bis Vasalia North, US 63 bis Squaw Valley und die US 180 bis zum Grant Grove Village im Sequoia NP. Wenn man die Karte näher betrachtet, sind wir durch die Gegend zwischen der bequem zu fahrenden US 99(sehr stark befahren) und dem Westrand der Sierra Nevada ganz schön hin und her gefahren. Das was auf der Karte so übersichtlich erschien, war in der Praxis nicht so einfach. Wir fuhren über Nebenstraßen
-- durch riesige Erdölfelder,
-- Obstplantagen(Orangen, Limonen, Zitronen,
   Oliven)
-- Weinanbaugebiete
-- kleine Ortschaften mit wenig Verkehr.
Der Beschilderung zu folgen war da nicht immer einfach!! Dafür haben wir das Hinterland von Süd Kalifornien erlebt.
Beim Visitor Center erkundigten wir uns nach einem offenen CG und nahmen uns Info’s mit. Dann besuchten wir noch den zweitmächtigsten Baum der Welt, den General Grant Tree. Danach machten wir den Tageshalt auf dem Azalea CG. Es ist ein naturbelassener Campingplatz in schönster, landschaftlicher Lage:
Rundherum riesige Sqeuoia’s in einer herrlichen Ruhe, bei gutem Abstand zum Nachbarn.
27. Tag: Sequoia and Kings Canyon
Der CG Azalea ist ohne Wasser, Strom und Duschen. Macht nichts, es geht auch mal einen Tag ohne.
Der Nachbar sprach mich an:
Er ist US-Amerikaner, jedoch gebürtiger Holländer von der Insel Texel. Jetzt lebt er im Staat Michigan im Städtchen „Holland“. Wir klönten eine ganze Weile über unser Leben, woher, wohin, was schon von der Welt gesehen, usw. Dann rief ihn seine Frau zu, sie sei auch abfahrbereit. Mit guten Wünschen verabschiedeten wir uns.
Nach dem Frühstück ging es in den Sequoia NP hinein, mit dem Ziel: General Sherman Tree. Er ist der mächtigste Baum der Welt.
Bei einem Halt roch es stark nach Waldbrand. Wir sahen dann auch in Richtung Cedar Grove einen recht großflächigen Brand. Wir sahen keine Flammen aber riesige Rauchschwaden über den Bergen aufsteigen. Eine Firefighter-in stand neben ihrem Fahrzeug und beobachtete den Brand mit einem Fernglas. Wir fragten sie nach der Gefahr. Sie bestätigte uns einen größeren Brand, der z. Zt. nur beobachtet würde. Es bestünde jedoch keine Gefahr für die Menschen und den Gebäuden im Park, so dass von den Feuerwehren noch nicht eingegriffen würde. Wir könnten ganz unbesorgt weiter fahren.
Der General Sherman Tree war dann nicht der Aha-Effekt. Wie denn auch: Er steht als Großer unter Großen!!
Hier ein paar Daten vom Baum:
Höhe: 83,8 m
Durchmesser am Fuß: 11 m
Durchmesser in 55 m Höhe: 4,2 m
Durchmesser des größten Astes: 2m
Umfang am Fuß: 31 m
Gewicht: 1.256 t
Volumen: 1.487 m³ [27 Jahre jeden Tag ein Wannenbad]
Alter: 2.200 Jahre




Nach dem Besuch des General Sherman Tree‘s hatten wir noch Zeit.
So beschlossen wir, noch ein Stück die US 180 in den Kings Canyon zu fahren. Immerhin machte ich darauf aufmerksam, dass die Benzinanzeige seit heute Morgen auf ½ stand und nun entsprechend weniger anzeigte! Die US 180 ist hier eine wunderschöne Senic-by-Way Road mit weiten Blicken auf die hohe Sierra Nevada. Es ging km auf km nur bergab, so dass ich um den Benzinvorrat fürchtete, den wir auf dem Rückweg brauchen würden. Die Kings Canyon Lodge kam mir da gerade recht, hatte sie doch eine Tankstelle. Also nichts wie ran an die schöne alte Tankstelle mit einer Füllstation aus den 30iger Jahren. Herrlich! Der Tankwart, Wirt und Host der Lodge war sich seiner exklusiven Lage sehr bewusst. Der Benzinpreis war für 10 gal 44 $. Außerhalb des Parks bezahlten wir zwischen 29,8 bis 31,5 $ für 10 gal. Na ja, mir war‘s egal, ich hatte genügend Benzin. Wir haben dann zwei Messbecher voll der alten Tanktechnik oder 20 gal (76 Liter) getankt.


Weiter ging‘s den Canyon hinunter. Die Strecke wurde kurviger und enger. Die Felswände kamen näher und näher an den RV heran. Bei der Boyden Cave (Höhle) konnten wir bequem anhalten und die Lage peilen. Immerhin waren wir jetzt 1074 Meter tiefer als Grant Grove Village!! Wir bestaunten das enge, steile Tal des King Rivers und beschlossen umzukehren. Wir kannten die weitere Strecke nicht und wollten auch nicht in die Dunkelheit kommen.
Zurück hatten wir die Talseite mit Ausbuchtungen zum Halten. So konnten wir noch manch schönen Blick in das Tal und auf die mächtigen Felswände nehmen und genießen. Auch den Waldbrand konnten wir gut sehen. Im Kings Canyon Visitor Center beschlossen wir, einen CG außerhalb des Parks zu nehmen. Zudem zeigte die Anzeige des black water-Tanks auf voll, d.h. wir mussten nötig dumpen.
Wir fanden am Ausgang den Kings Canyon Mobile Home Park. Ein schmuddeliger Platzwart verlangte 35 $ und sagte: „Cash, no credit, no plastics, no restrooms, no showers!!” Wir bekamen immerhin einen Platz full hook up und konnten so unser Schmutzwasser los werden.

28. Tag bis 29. Tag: Sequoia/San Luis Obispo/Moss Landing
Heute Morgen bekamen wir den RV ohne Hilfe nicht wieder fahrtbereit: Der Slide Out ließ sich nicht betätigen. Wir riefen bei RoadbearRV an und ließen uns beraten. Ein Fachmann prüfte mit mir alle elektrischen Möglichkeiten durch:
-- es ging nicht mit der Hausbatterie (die Anzeige zeigte ja auch: Batterie leer!),
-- es ging nicht mit der externen Stromversorgung,
-- die Leitung zum Zündschloss war O.K. (mit ausgefahrenem Slide Out kann man den RV nicht starten!),
-- dann war zum Schluss die Sicherung für die Hausbatterieanlage dran, und siehe da, die war herausgesprungen.
Also Sicherung wieder rein und probiert: Funktionierte wieder!!
Der Fachmann war sich nicht ganz sicher, ob unsere Hausbatterie auch wieder aufgeladen werden würde und schickte uns nach Fresno zu einem RV-Händler.
Mit eingefahrenem Slide Out konnten wir wieder starten und fuhren nach Fresno. Ein Mechaniker prüfte die Ladeeinrichtung und fand alles O.K. Wir konnten also unbesorgt weiter fahren. Bis San Luis Obispo war die Batterie auch wieder aufgeladen. Unangenehm war, dass sich die „schwache Batterie“ im Abstand von ca. 90 Sekunden mit einem piep Ton meldete.
Die US 180, US41, US 46, US 101 und die US 1 waren heute unsere Straßen, um die Pazifikküste zu erreichen.
Die US 41 führte uns durch riesige Plantagen und leere, flache Prärielandschaften. Das Küstengebirge zeigte dann wieder ein buntes Bild:
-- rolling hills (rundliche, weich geformte Hügel, die rollenden Wellen gleichen)
-- von mit herbstlichen, langhalmigen, gelben Gras bewachsenen Berge,
-- grün-schwarze Bäume.
Wir fanden unseren CG im El Chorro Regional Park auf Anhieb. Im self serve Modus bezahlten wir 30 $ Übernachtungsgebühr, suchten uns einen Stellplatz aus, markierten diesen als besetzt und fuhren in die Stadt San Luis Obispo. Kaum Parkmöglichkeiten für unseren RV erschwerten den Einzug in diese hübsche Stadt mit einer alten Mission, von den Spaniern gegründet. Zudem hat sie enge Straßen bei starkem Verkehr. In einer Bar aßen wir zu Abend.
Das kühle Küstenklima hatten wir erreicht. Am Abend sahen wir in den Bergen auch wieder den Abendnebel.
Um 08:00 Uhr am nächsten Morgen brachen wir auf. Tagesziel war Monterey.
Wir fuhren ab jetzt auf der Traumstraße der Welt, dem Highway 1. In San Simeon hielten wir zum Frühstück an einem schönen Motel mit Meeresblick.


Hearst Castle, ein vom Zeitungspapst Hearst aus originalen Fragmenten europäischer Schlösser und Burgen zusammengesetzter Monumentalbau, sahen wir vom Visitor Center.
Der HW 1 schlängelt sich an der Küste entlang der Felsen, mal oben mal unten in einer fantastischen Landschaft. Wir hatten Glück mit dem Nebel. Häufig hüllt er die Küste und Berge bis zum frühen Nachmittag in ein trübes Licht ein. Heute war die Sonne schon am frühen Morgen da. Den Nebel mit seinen über die Berge hinziehenden Schwaden, sahen wir nur aus der Entfernung. Die herrlichen Blicke auf das Meer (endlich hatten wir es wieder!) verführten zu häufigen Pausen. So benötigten wir für die gefahrenen 243 km immerhin 10 Stunden.
Nördlich von Monterey, in Moss Landing, erreichten wir den Campground Moss Landing KOA Express (128 $ für 2 Nächte). Moss Landing ist ein kleines Fischerdorf mit großer Marina für die Sportschiffahrt. Ein Fischmarkt mit Restaurant (Phil’s Fish Market) lud mit live Musik zum Essen ein. Ich aß Heilbutt mit Salat.

30. Tag bis 32. Tag: Monterey/Santa Cruz/Gilroy
Wir frühstückten im netten Cafè „Haute Enchilada“.
Ich hatte zwei Spiegeleier auf Reis mit schwarzen Bohnen bestellt. Ulla nahm sie mir ab, da ich das Gericht nicht mochte. Dafür bekam ich ihre Bestellung: French Toaste mit Ahornsirup.


Danach ging es ab nach Monterey. Wir hatten eine Map vom KOA Host bekommen und konnten so einen Parkplatz ansteuern, der für RV’s zugelassen war. Wir löhnten 16 $ for the whole day. Es ging gemütlich über die durch John Steinbeck berühmt gewordenen Cannery Row zum Aquarium. Überraschenderweise mussten wir nicht warten, sondern konnten sofort hineingehen. Das Aquarium zeigt in seinem Hauptteil in beeindruckender Art das Leben in der Bucht von Monterey. Wir haben uns die Becken und Terrarien nach 1998 noch einmal mit viel Interesse angeschaut. Nach einem Shopping durch die Stadt ging es zurück zum CG.


Die Host diente uns eine Whal-watching Tour für 4 Stunden und 46 $ bei cash an. Die Tour würde morgens um 09:00 Uhr beginnen und bis 13:00 Uhr dauern. Die check-out time des CG ist 12:00 Uhr, und so müssten wir schon gleich morgens den Platz verlassen und uns außerhalb einen Parkplatz für 5 $ nehmen. Ich fragte, ob wir denn nicht die 1 Stunde (12:00 bis 13:00 Uhr) auf dem CG parken könnten. Dieses würde nicht erlaubt! Dieses fanden wir bei 64 $ für eine Übernachtung (und wir hatten 2 Nächte) sehr kleinlich und unfreundlich. Wir vermuteten, dass die Host eine Provision für die Vermittlung von KOA-Gästen bekäme. Wir beschlossen daher auf die Whale-watching Tour zu verzichten und stattdessen den 17 miles Drive um die Monterey Peninsula zu fahren und dann weiter nach Santa Cruz.
Es war noch nachmittags und so tranken wir bei Haute Enchilada noch eine Margarita und kauften noch in einer Boutique Modisches ein. Zum Abendessen waren wir im The Whole Enchilada. Es ist ein empfehlenswertes Lokal. Als wir zum Schluss einen Tequila bestellten, sagte Ulla:“Aber einen Guten!“ Er war dann auch gut und teuer: 10 $ der Drink.
Unsere Map führte uns am nächsten Tag durch Monterey hindurch und am Aquarium vorbei. Danach begann das alte, wunderschöne Monterey mit zauberhaften, bunten, verspielten Holzhäusern. Wir verließen die Hauptstraße, gingen durch die netten Gassen und fuhren dann auf dem Ocean View Boulevard direkt am Pazifik entlang zum 17mi-Drive. Es wurde eine schöne Bay-watch Tour. Das Wasser brandete hoch an der zerklüfteten Küste. Hier wohnt auch die High Society, versteckt hinter Bäumen und Büschen, entfernt im hinteren Teil der riesigen Grundstücke.
Im Wasser erlebten wir einen Fischotter, der auf dem Rücken schwimmend laut auf einen Stein schlug, um eine Muschel aufzubrechen. Es war niedlich, aber erstaunlich, mit welcher gekonnten Technik er die Muschel in seinen Händen haltend, den Stein auf dem Bauch eingeklemmt, zielsicher arbeitete.
Ein weiterer Halt ist dann beim „Lone Cypress Tree“. Diese einzeln auf einem Felsvorsprung stehende Zypresse soll die erste sein, die sich hier vor mehr als 200 Jahren ansiedelte. Sie soll die Mutter aller Zypressen in dieser Gegend sein. In Carmel by the Sea wollten wir noch Halt machen, bekamen aber in der engen Stadt keinen Parkplatz für unseren RV.
So fuhren wir gleich weiter zu unserem ÜbernachtungsCG Santa Cruz/Monterey Bay KOA. Immerhin mussten wir hier für 2 Nächte 170 $ löhnen. Die Pazifikküste ist teuer!!
Ulla und ich machten noch einen Spaziergang zum Strand und gingen dabei durch eine kleine Siedlung mit dem Namen „Sand Dollar“. Ich badete kurz meine Füße im Ocean. Das zweite Mal seit 1993. Damals war es in Oregon.
Wir hatten uns entschlossen, das riesige Outlet Center in Gilroy zu besuchen. Hin fuhren wir über die US 152 durch die Berge, zurück über die US 129 um die Berge herum.
Sich im Center zu orientieren war erst möglich, als wir einen großen Plan hatten. Parkplatz zu bekommen war sehr einfach, da in großer Anzahl vorhanden. Wir haben eine ganze Reihe von Dingen eingekauft. Dazu waren wir ja auch gekommen. Ich kaufte mir eine very cheap Armbanduhr von Timex.
Auf der Rücktour machten wir noch in Watsonville halt, liefen ein bisschen durch die Straßen und kauften bei Albertson noch einmal ein.
Auf dem CG hatten wir Nachbarn bekommen:
Die Frau waren 81 Jahre und der Mann 80 Jahre alt. Wohnhaft waren beide in Los Angeles. Sie hatten Verwandte in Eureka, Nord California, besucht. Ihre Eltern kamen aus Norwegen. Dort hatten sie auch 4-mal Verwandte besucht. Dennoch wussten sie nicht auf Anhieb wo Deutschland liegt. Sie wussten mit Germany nichts anzufangen. Bald aber entwickelte sich zwischen uns eine lebhafte Unterhaltung. Ulla und ich hatten den Eindruck, dass sie etwas dement war, weil sie gleiche Fragen in kurzen Abständen wiederholte. Er bekam anscheinend nicht alles mit und nickte immer nur mit dem Kopf. Wie die Beiden sicher mit ihrem RV durch das Land kamen war uns ein kleines Geheimnis. Wir sahen sie dann am nächsten Morgen vor uns wegfahren und wussten, dass sie in südlicher Richtung fuhren. Wir fuhren in nördlicher Richtung davon!


33. Tag bis 35. Tag: Santa Cruz/Half Moon Bay/Page Mill Road/Pelican PointIn Santa Cruz hangelten wir uns bis zur Bay durch. Am Strand und der Bucht entlang zieht sich ein riesiger Vergnügungspark. Es war noch früh am Tag, so dass sich die Fahrgeschäfte, Dattelautomatenhallen und sonstige Spielstätten langsam füllten.
Ein Cheerleader Contest war allerdings schon voll im Gange. Die Kostüme wurden angezogen, die Gesichter geschminkt und die Lieder geprobt. Die Mütter kreischten sich die Kehlen wund, wenn ihre Sprösslinge auf der Bühne aktiv waren. Es war ein großes Spektakel.
Ich ging einmal den Strand ab, dann aßen wir eine Hotdog Beef: Warme Knackwurst, kurz auf dem Grill angebrannt. Anschließend fuhren wir mit der Gondelbahn einmal über einen großen Teil des Parks hinweg.
Am frühen Nachmittag ging es dann weiter auf der US 1 in Richtung Half Moon Bay. Der HW one ist hier fast so schön wie auf der Strecke von San Luis Obispo nach Monterey, so dass es viele Pausen gab. Wir bestaunten Kite-Surfer, die ihre Künste in der hohen Brandung vorführten und die Kürbisernte auf den Feldern. Die Pumpkins wurden sehr hübsch, auf Gestellen oder Strohballen Veil angeboten.
Der CG Half Moon Bay State Beach wurde am Sonntagnachmittag langsam leerer, so dass wir einen Platz bekamen. Die Sanitäranlagen waren aufgrund des großen Besucherstroms am Wochenende sehr verdreckt. Wir beschlossen am nächsten Tag den CG Pelican Point ein paar Meilen weiter südlich zu erkunden. Man merkte hier besonders stark den Einfluss San Francisco’s.
Wir genossen den schönen Sonnenuntergang am Horizont des Pazifiks.

Draußen herrschte Frühnebel, als wir aufstanden.
Wir machen den RV abfahrbereit und starteten nach HMB (offizielle Abkürzung für Half Moon Bay). In der Mainstreet fanden wir ein schönes Cafè und saßen dann draußen in der schon warmen Sonne beim Frühstück.
Der Ort hat tolle Geschäfte und so landeten wir in einem Druckereigeschäft mit traumhafter Handwerkskunst und einer Drogerie mit Modeschmuck. Ein alter Herr arbeitete an einer uralten Druckmaschine mit Handantrieb und stellt herrliche Drucke her. Die Ladies waren begeistert und kauften originelle Notizblöcke. Die Drogeriebesitzerin ist gebürtige Deutsche und freute sich, wieder einmal ihre Heimatsprache zu sprechen. Ulla kaufte funkelnden Modeschmuck.
Ich hatte vorgeschlagen, doch einmal den San Andreas Graben in Augenschein zu nehmen. Wir fuhren die US 92 bogen dann auf eine parallel zur US 280 South verlaufenden, neu gebauten, völlig leeren Straße ein und fuhren sie bis zur Page Mill Road. Dieser folgten wir westlich bis zum „Los Trancos Open Space Reserve“. Die Straße schlängelte sich einen Hügel hinauf, war eng mit Bäumen bestanden und recht schmal. Um nicht die Klimaanlage vom Dach zu fegen, fuhr ich soweit es ging auf der Mitte der Straße. Meine Ladies bereitete ich auf einen schnellen Schwenk mit starkem Bremsen vor, sollte mir in einer Kurve ein Fahrzeug entgegenkommen. Es war die anspruchsvollste Straße auf unserer diesjährigen Fahrt. Auf einem großzügigen Parkplatz hielten wir und hatten tatsächlich unser Ziel, den San Andreas Falt Trail erreicht. Nach ein paar Serpentinen den Hang hinunter kamen wir dann auch an die Stelle, die ich sehen wollte:
Ein alter Holzweidezaun war an einer Stelle gebrochen und verlief um 2 m versetzt weiter. Hier brach die Erde beim großen Erdbeben 1906 in San Francisco auf und wurde um ca. 2 m versetzt. Die Gegend betrachtend, erahnte man die unfassbar starken Kräfte, die seinerzeit hier tätig gewesen sein mussten.


Ulla fragte dann auf dem Parkplatz vorbeikommende Ranger nach einem weiteren Weg zurück in die Zivilisation. Wir konnten dann auch nach einem kleinen Stück auf der Page Mill Road auf die US 35 einbiegen und hatten damit eine bequeme Straße erreicht. Von einer Stelle aus hatten wir einen weiten Blick über den San Andreas Graben, Palo Alto und dem Südteil der San Francisco Bay.
Unterwegs kauften wir noch frisches Gemüse für einen Salat und hiesige Erdbeeren, sowie im Supermarkt Bier, Wein und Paprika ein.

Der Pelican Point RV Park erweist sich als schicker Platz an der Miramonte Point Road, so dass wir blieben. Das Hotel in der Nähe und die Villen an der Straße zeigten uns, dass wir in einer guten Gegend gelandet waren
Kofferpacken und RV abgabefertig machen war das heutige Programm.
Danach hatten wir Zeit, uns an einen kleinen Sandstrand in die Sonne zu legen. Der wird von steilen Sandsteinwänden eingefasst. So entstand eine schöne, kleine, abgeschlossene Bucht.
Eine mächtige Brandung schlug an den Strand und spülte anderen Gästen ihre Kühltaschen, Handtücher und Schaumstoffunterlagen über den Sand. Kleine, flinke Strandläufer(Vögel) flitzten mit ihren flinken Beinchen am Spülsaum mit der auslaufenden Brandung um die Wette.
Ich machte einen kleinen Gang durch die „Gemeinde“, an schönen Villen einem 5 Sterne Hotel und einem großen Golfplatz vorbei.
Abends fuhren wir dann nach HMB hinein und aßen beim Italiener zu Abend.
36. Tag bis 38. Tag: Half Moon Bay/Hayward/San Francisco
Um 08:00 Uhr tankten wir noch einmal den Propangastank auf dem CG voll und fuhren dann zu RoadbearRV nach Hayward.
Die US 92 führt über die San Mateo Bridge zur Ostseite der San Francisco Bay. Trotz sehr starkem Berufsverkehrs und einer kurzen Falschfahrt gelangten wir aufgrund des Google maps Ausdrucks punktgenau zu RoadbearRV.
Mit dem RV war alles O.K. So konnten wir nach einer 1 ½ stündigen Wartezeit mit dem Shuttle zu unserem Hotel Diva in der Downtown San Francisco’s - Geary Street - fahren. Nach dem Check-in der Zimmer, aßen wir in „unserem Lori’s Diner“ - Sutter Street - etwas, da das Frühstück heute ein wenig zu kurz gekommen war. Dann ging es mit der Cable Car zur Fisherman’s Wharf.


Auf der Wharf gingen wir wieder, wie in 1993, 1998, 2005, in der Touristenmenge am Wasser entlang, bestaunten die Seelöwen, Pier 39, die Golden Gate Bridge, Alcatraz, die Oakland Bay Bridge, die Skyline von SFC, usw. Es ist immer wieder dasselbe, wird mir jedoch nie langweilig. Für mich ist und bleibt San Francisco eine faszinierende Stadt.
Abends guckten wir noch einmal bei Lori’s Diner rein und gingen dann zu Bett.
Wir fühlten uns nicht unsicher auf den Straßen, auch wenn beim Hotel Diva ums Eck ca. 7 Wochen vorher bei einer Schießerei eine deutsche Touristin ums Leben kam.
Morgens erhielt ich mit ein paar Schwierigkeiten (Computeransagen bei Lufthansa SFC) die Bestätigung für unseren Rückflug.
Heute gab es Frühstück bei Lori’s Diner in der Powell Street. Dann ging‘s mit der Cable Car zur Station Hyde Street und weiter zum Pier 41. Wir kauften Tickets für eine Fährfahrt quer über die Bay nach Sausalito(10$ je Person). Das Wetter war typisch für SFC:
-- auf der Stadtseite kam langsam der blauer Himmel durch,
-- auf der Mitte der Bay lag ein dicker, dichter Nebelstreifen,
-- auf der Seite Sausalito’s war schon klarer Himmel mit viel Sonne,
--  über die zum Pazifik zeigende Hügelkette flossen die Nebelschwaden wie Wasserfälle herunter.
In Sausalito hatten wir dann Schwierigkeiten mit dem Bus und Taxiverkehr. Auch Fragen im Visitor Center und am Informationskiosk brachten keine Klarheit. Die Leute dort waren sicher freiwillige, ehrenamtliche Rentner, die die Gepflogenheiten vor Ort nicht so genau kannten. Wir wollten die berühmten Bootshäuser von Sausalito sehen. Eine Busfahrerin schaltete ihre Fahrtanzeige auf „außer fahrplanmäßig“ und fuhr uns „privat“ zu den Hausbooten. Sie bekam ein entsprechendes Trinkgeld.


Wir besichtigten zwei Steige des Hausboothafens, bestellten beim Drink in einem Restaurant ein Taxi und fuhren zur Fähre zurück. Hier bekamen wir die Auskunft über eine Busverbindung über die Golden Gate Bridge nach SFC hinein. Statt 20 $ für Uschi und mich für die Fähre bekamen wir im Bus als „retiered persons“ einen Rabatt und zahlten nur 4,10 $. Es wurde eine schöne Fahrt über die Bay, durch die US 101, die Lombard Street und South of Market zur Cable Car Station Powell Street.


Da wir Hunger hatten, gingen wir zu Fuß zur China Town zum Essen. Wir suchten eine spezielle Lokalität von vor 5 Jahren. Wer die Straßen von SFC nicht kennt, weiß hinterher, wie schwer ein Fußweg hier sein kann: Die steilen Straßen sind hier eben auch wirklich steil und kräfteraubend. Aber wir fanden unser Chinarestaurant, in dem fast ausschließlich Chinesen nach deren Sitte essen. Wir blieben lange die einzigen „Langnasen“. Es hatte wieder gut geschmeckt. So waren wir nach einem leichteren, da bergabführenden Rückweg gegen 21:00 Uhr wieder zurück im Hotel.
Heute wollte Ulla gerne das Ferry Building und den Golden Gate Park besuchen. Uschi und ich waren das nicht so wichtig. Daher trennten wir uns nach dem Frühstück für den heutigen Tag bis 18:00 Uhr im Hotel Diva.
Wir gingen erst rund um den Union Square und Market Street eine Tasche für Svenja(Tochter) shoppen. DSW Powell Street hatte keine, Marshal Market Street auch nicht. Im Macy’s am Union Square (eine teure Meile) wurden wir fündig. Wir bekamen auf die Tasche auch noch 30% off, so dass es sogar noch ein Schnäppchen wurde. Wer hätte das gedacht, als wir uns dem Macy’s näherten! Bei Ghiradelli in der Post Street(Union Square) kauften wir noch Schokolade für Schwiegermutter.
Beides(Tasche und Schokolade) brachte ich gleich in unser Hotel. Uschi wartete am Union Square auf mich. Heute war Künstlertag auf dem Union Square. Sie stellten ihre Bilder und Skulpturen zum Verkauf aus. Da der Nebel sich sehr langsam lichtete, hatten wir Zeit, uns das Ganze einmal genauer anzusehen. Es waren schöne Sachen dabei und auch zu bezahlbaren Preisen zu bekommen. Aber wie sollten wir ein Ölbild oder eine Skulptur mit in das Flugzeug bekommen?
Gegen ½ 12 Uhr setzten wir uns mit dem Ziel Fisherman’s Wharf in die Straßenbahn. An der Oakland Bay Bridge (Pier1)stiegen wir aber schon aus. Das Wetter war sonnig geworden und so reizte eine neue Sicht auf die Bay. Als wir uns umsahen, waren wir aber auch unbeabsichtigt beim Ferry Building angelangt. Im Ferry Building sind eine ganze Reihe Spezalitätenläden (Pilze, Käse, Fleisch, Backwaren, Brot, u.a.m.) ansässig. Dieses war für uns ein heimatlicher Anblick, sieht man sonst in den USA vorwiegend riesige Supermärkte für Lebensmittel aller Art. Mit der Straßenbahn ging es dann weiter zur Pier 39 und zur Buslinie 39. Mit diesem fuhren wir hinauf zum Telegraph Hill mit dem Coit Tower. Von hier aus wurden früher die Ankünfte von Schiffen beobachtet und an die Reeder und Händler in der Stadt weiter gegeben(Schiffsmeldedienst). Wir genossen die herrliche Ausblicke auf die Golden Gate Bridge, die Oakland Bay Bridge mit Treasure Island, die Gefangeneninsel Alcatraz, den Washington Square mit der Hochzeitskirche Peter and Paul, die Lombard Street, usw. Danach ging es nach einem kleinen Imbiss bei Lori’s Diner Ghiradelli Square via Cable Car von der Station Jefferson -/Hyde Street zurück zum Hotel.
Abendessen war dann, wieder mit Ulla, im LorI’s Diner Sutter Street angesagt. Danach suchten wir vergeblich nach einem Platz in einer der vielen Bars. Es war alles gerammelt voll! Wochenende in San Francisco. So setzten wir uns bei einem Italiener ins Restaurant an der Powell Street und tranken noch einen kleinen Schluck.
39. Tag: San Francisco/Flug zur Freien und Hansestadt Hamburg
Heute war Reisetag.
Wir nahmen unser letztes Frühstück bei Lori’s Diner ein.
Der Shuttle fuhr uns dann zum Airport. Da der Fahrer unfreundlich und muffelig war, bekam er kein Trinkgeld. Als wir am Check-In Schalter standen, vermisste Uschi mit einem Mal ihren Rucksack mit allen Papieren (Ausweise, Pässe, Flugtickets). Wir hatten in der „Anspannung“ und einem auf „schnell, schnell“ drängenden Shuttlefahrer den Rucksack im Bus liegen lassen. Uschi und ich gingen zur Information und erklärten einer älteren Dame unseren Kummer. Sie wusste was zu tun war, rief beim Shuttelunternehmen an und platzierte Uschi, mich und sich selbst außerhalb der Flughalle so, dass wir den zurück kommenden Shuttle nicht verfehlen konnten. Innerhalb von 10 Minuten hatten wir den Rucksack wieder. Uff!! Ein Trinkgeld wies die Dame an der Info zurück. Ich möge doch einen entsprechenden Betrag an eine Charity geben. Sie sagte noch:“Please do it in your homeland!”

Beim Einchecken dauert es lange, da der Computer am Schalter streikte und der Drucker am Counter für Übergepäck es ebenso nicht tat. Aber die Zeit ging vorüber und davon hatten wir genug, weil wir frühzeitig zum Airport gestartet waren.

Palo

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:lol: :lol: hoffentlich hatte das Benzin an der alten Tankstelle keinen Rost mit drin ;-)

Gruß

Palo

SusanW

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Auch eine sehr schöne Strecke  :D
Liebe Grüße 
Susan