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Autor Thema: USA Südwest - oder die große Acht  (Gelesen 19286 mal)

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Snoopie

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USA Südwest - oder die große Acht
« am: 23.01.2012, 17:24 Uhr »
Reisebericht USA Südwest - oder die große Acht

Hallo an alle Reisebericht-Leser!   :winke:

Dies ist mein Reisebericht über unsere letzte USA-Reise im August / September 2011. Nachdem ich fast die gesamte Reise mit Hilfe des Forums geplant (und sogar nur Dank des Forums eine Permit für die Wave gewonnen) habe, ist es Ehrensache euch nun an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Ich hoffe, es finden sich einige Mitreisende...!  :roll:

Die Planungsphase und die Zeit der Vorfreude nahm dieses mal fast 2 Jahre in Anspruch – eine lange Zeit um die Route auszuklügeln und Sehenswertes in den Weiten des Internets zu suchen.

Die in etwa gleiche Reise haben wir vor ca. 16 Jahren schon einmal gemacht (unsere erste gemeinsame USA Reise! – bei der ich endgültig und unheilbar vom USA-Virus befallen wurde). Wir wollten diese gerne noch mal wiederholen, unsere Erinnerungen auffrischen und erweitern.

Bei der intensiven Planung wurde mir erst bewusst, an wie vielen tollen Naturwundern wir schon vorbeigefahren sind, ohne es zu wissen (schließlich stand mir damals noch nicht das Internet zur Verfügung). Das sollte diesmal anders werden!

Weil das Vorbereiten und die Vorfreude so schön ist, habe ich – nachdem die Route feststand -  bereits ein ¾ Jahr vorher (fast) alle Hotels vorgebucht. Eine völlig neue Art zu reisen. Sonst sind wir immer einfach drauf los gefahren und haben früh am Nachmittag ein Motel gesucht. Das frühzeitige Vorbuchen hat uns auf jeden Fall einiges Geld gespart, obwohl wir jetzt natürlich nicht mehr ganz flexibel waren. Wir waren gespannt, was uns besser gefiel.

Über den ADAC (wegen des Rundum-Versicherungsschutzes) wurde noch ein SUV gebucht, der uns auf unserer 4-wöchigen Reise genug Platz und Stauraum bieten und auch mal unebene Straßen bewältigen sollte.

Das Ergebnis der langen Vorbereitungszeit war ein – von unseren Freunden belächelter - prall gefüllter DIN A 4 Ordner mit den Reservierungsbestätigungen, den ESTA-Anmeldungen, und den vielen, vielen Wegbeschreibungen zu tollen Naturwundern, die wir traurigerweise nicht annähernd „abarbeiten“ konnten, weil wir dafür wohl unseren Urlaub um ein weiteres halbes Jahr hätten verlängern müssen. Leider hat das mit dem Jackpott in Las Vegas nicht geklappt, so dass wir die Liste der Dinge, die wir ansehen wollten, stark kürzen und auf hoffentlich später noch folgende Urlaube verschieben mussten.  :lol:

Einige Monate vor Reiseantritt brach bereits der große Jubel aus, weil ich in der Internet-Lotterie eine Permit sowohl für die Coyote Buttes South als auch für die Coyote Buttes North (Wave) gewonnen hatte. Letztere nur Dank eines Tipps im USA-Reise-Forum und unserer nigel-nagel-neuen super schnellen Internetverbindung in einer Nachverlosung.  :verneig:

Und so sollte unsere geplante Tour aussehen (wer sich die Route im Atlas oder auf Google Maps ansieht, weiß woher mein Reisebericht den Titel hat):

1 Tag:       Ankunft in Las Vegas
2 Tag:    Las Vegas – Palm Springs
3 Tag:    Palm Springs
4 Tag:    Palm Springs – Santa Barbara
5 Tag:       Santa Barbara – Solvang – Carmel by the sea – 17 Miles Drive –Monterey
6 Tag:      Monterey – S. F.
7 Tag:    S.F.
8 Tag:    S.F.
9 Tag:    S.F. – South Lake Tahoe
10 Tag:    South Lake Tahoe
11 Tag:    South Lake Tahoe – Yosemity N.P. – Fresno oder Oakhurst
12 Tag:    Fresno / Oakhurst – Kings Canyon – Sequioa N.P. – Visalia
13 Tag:   Visalia – Las Vegas
14 Tag:   Las Vegas – Valley of fire – Hurricane (Zion N.P.)
15 Tag:    Zion N.P.
16 Tag:   Hurricane – Bryce Canyon N.P.
17 Tag:   Bryce Canyon N.P. – Escalante – Torrey
18 Tag:   Torrey – Capitol Reef N.P. – Goblin Valley – Moab
19 Tag:   Moab (Canyonlands N.P.)
20 Tag:   Moab (Arches N.P.)
21 Tag:   Moab – Monument Valley - Page
22 Tag:   Page (Lower Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Toadstool Hoodoos)
23 Tag:   Page (Führung zur White Pocket und CBS)
24 Tag:   Page (Wanderung zur Wave)
25 Tag:   Page – Las Vegas
26 - 28 Tag:   Las Vegas (Entspannen, Shoppen und durch-Casinos-Schlendern)
29 Tag:    Abflug Las Vegas
30 Tag:   Ankunft in Deutschland

Soweit zur Vorgeschichte. Wer bis hierhin noch nicht das Interesse verloren hat, hat sicher schon erkannt, dass ich sehr ausführlich schreibe. Dies wird sich auch auf den folgenden Seiten nicht ändern – ich kann nicht anders, sorry! Ich hoffe trotzdem, dass einige durchhalten und viel Spaß beim Lesen, Fotos-Ansehen und Mitreisen haben!!! Es erwartet euch ein vielseitiger und wunderschöner Urlaub im Land der Naturwunder und der Träume!

LG Snoopie


Thinkpink

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #1 am: 23.01.2012, 17:32 Uhr »
Klingt vielversprechend, bin dabei! Und ich habe auch nichts gegen ausführliche Berichte!
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bowiepit

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #2 am: 23.01.2012, 17:51 Uhr »
Zweiter-ich werde Deinen Bericht gerne lesen und freue mich, dass Du viele, mir vertrauten Strecken befahren hast, so kann ich meine gemachten Erlebnisse wieder mal auffrischen.
Let`s go!
If it ain't Country - it ain't Music

tom2go

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #3 am: 23.01.2012, 17:51 Uhr »
Da steig ich doch glatt auch mit ein!

Stefanie_GZ

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #4 am: 23.01.2012, 18:14 Uhr »
Bin ich auch dabei.

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #5 am: 23.01.2012, 18:19 Uhr »
Schön! Mitreisende!!!  :welcome:

Also los geht's!


Samstag, 13.08.2011 – Abfahrt – der Urlaub beginnt!

Meine Schwester kommt um 10.00 zum Frühstück. Dabei weisen wir sie noch kurz in die Eigenheiten unseres Hauses ein, dann fahren wir los über Köln Richtung Frankfurt.

In Köln machen wir noch einen kurzen Besuch bei Freunden und sind um 17.00 Uhr schließlich im Steigenberger Langen.
Mit dem Shuttle fahren wir um 18.00 Uhr zum Airport zum Vorabend-Check-in. Da wir uns für diesen Urlaub die Premium Economy von Condor geleistet haben, können wir netterweise an der Warteschlange vorbei und an einem extra Schalter einchecken.

Eine Reisetasche wird gleich wieder vom Transportband genommen, da sie zwar nicht zu schwer, dafür aber zu große Maße hat (??? – sieht eigentlich genauso aus wie die andere Reisetasche….). Sie kommt auf einen extra Koffer-Kuli und wird weggeschoben. Ob wir die je wieder sehen? Und wenn ja – wann?  :roll: Wie gut, dass ich unsere Sachen „quer“ gepackt habe und so beim Verlust einer Tasche wenigstens ein paar Klamotten zur Verfügung hat!

Danach bummeln wir durch den Flughafen und essen beim Thai-Imbiss zu Abend. Um 20.30 Uhr fahren wir mit dem Shuttle zurück zum Hotel. Noch kurz duschen und dann geht’s auch schon ins Bett. Morgen wird’s anstrengend!



Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #6 am: 23.01.2012, 18:56 Uhr »
Ach, übrigens, ich habe ganz vergessen uns vorzustellen:



Das sind wir - Thomas und Snoopie

Und schon geht's weiter:

Sonntag, 14.08.2011 – It’s Vegas, baby!!!!

Um 8.30 schmeißt uns der Weckruf nach einer viel zu warmen und unruhigen Nacht aus dem Bett. Nochmal duschen und dann für 10 € pro Person das recht übersichtliche Frühstücksbuffet einnehmen. Um 10.00 Uhr holt uns der Shuttle ab. Noch im Hotel kommen wir mit einer deutsch-stämmigen Australierin ins Gespräch. Sie lebt seit 44 Jahren (!) in Adelaide und kommt nur noch selten nach Deutschland. Ihr Deutsch ist dafür noch erstaunlich gut! Wir bewundern ja immer den Mut, auszuwandern. Wir sind dafür zu feige und haben auch den falschen Beruf erlernt…  :roll:

Im Flughafen angekommen gehen wir schnell zum Boarding.



Leider gibt es nur einen Duty Free Shop, der weder Thomas Rasierwasser noch seinen Lieblingsfusel hat. Egal, kaufen wir halt was anderes!



Als wir zur Security kommen, verfallen wir in einen Schock! Wir müssen uns in eine Schlange von ca. 60 Metern einreihen. Da hilft auch kein Premium Economy… Ca. 45 Minuten schieben wir uns schrittweise vorwärts. Thomas muss mal wieder alle Elektronik einzeln vorzeigen. Ein einziges Chaos bis alles wieder verstaut ist!

Mit leichter Verspätung können wir in den Flieger. Der ist rappelvoll und wir begeistert von unserem Premium-Sitzen. So viel Platz hatten wir noch nie!





Um 12.35 Uhr heben wir schließlich ab und werden am Sitz mit Zeitschriften und Comfort-Täschchen (Nackenhörnchen, Brille, etc.) versorgt. Leider gibt’s bei Condor kein In-Seat-Entertainment. Inzwischen schieben wir Hunger und Durst. Als endlich die Frage kommt: „Fleisch oder Nudeln“ und wir uns für Fleisch entscheiden, witzelt der Steward: „Ich hätte Pasta genommen – das Fleisch kommt aus England!“ ;-)
Ich schmeiße mir eine Schlaftablette ein. Zunächst denke ich sie wirkt nicht, weil ich eine Stunde später noch immer nicht eingeschlafen bin, doch dann nicke ich ein und werde erst 6 Stunden (!) zum Abendessen wieder geweckt. Wir haben eine gute Sicht und sehen von oben Salt Lake City.



Pünktlich um 15.00 landen wir in Las Vegas. Da wir ganz vorne sitzen, sind wir ruck zuck aus dem Flieger und ohne Probleme schnell durch die Imigration. Unsere Taschen sind auch (oh Wunder!) beide da.

Als wir das Flughafengebäude verlassen, um zum Shuttlebus zu gehen, haut uns die Hitze förmlich um. 41 Grad! In Deutschland hat es den ganzen Sommer über immer wieder geregnet und war selten wärmer als 20 Grad….

Nach kurzem Warten kommt der Shuttlebus und bringt uns zum Autoverleih. Mein Kreislauf schwächelt und wir haben beide riesigen Durst. Ein netter Herz-Mitarbeiter verteilt kostenlos kleine Wasserflaschen. Ich liebe Amerika! Die angebotene Zusatzversicherung lehnen wir freundlich aber bestimmt ab und dann können wir auch schon unser Auto, einen schwarzen Ford Escape, entgegennehmen. Eine Choice-Line gibt es hier nicht.



Kurzer Test, ob alles o.k. ist, dann werden die Taschen eingeladen und los geht’s Richtung Excalibur-Hotel. Dort suchen wir erst einmal längere Zeit einen Parkplatz und gehen dann zunächst nur mit unserem Handgepäck durch das wuselige Hoteltreiben zur Rezeption. Da stehen wir erst wieder mal in der Schlange. Hier ist die Hölle los. Dabei ist das Wochenende doch schon fast vorbei…!



Nach kurzer Suche finden wir nach dem Einchecken den Fahrstuhl in den 7. Stock. Das Zimmer ist o.k., hat die besten Zeiten sicher hinter sich, ist aber groß und sauber und für 23 € pro Nacht absolut in Ordnung. Kurz die Sachen im Zimmer abgeladen, dann geht’s schon zum Town Square, einer Einkaufsmeile, die ist (für uns) neu und wurde von unserem Stewart wegen des dortigen Crocks-Shops empfohlen. Einen Tommy-Bahama Shop gibt’s dort auch. Dort trinken wir – völlig ausgedörrt - im angegliederten Restaurant erst einmal an der Bar 2 Bier, 2 Eiswasser und 1 Cola. Danach geht’s so langsam besser und Thomas verwandelt sich vom „bösen Jet-Lack-Tom“ wieder in meinen lieben Mann.



Danach bummeln wir noch kurz, sichten den Crocks-Laden, wo es auch richtige Business-Crocks gibt, kaufen aber nichts. Das hat Zeit und erscheint uns auch zu teuer, da die Town Square kein Outlet ist.

Dann fahren wir noch zu Vons, kaufen eine Styropor-Box, Getränke, Hühnchenbeine, Potatoe-Wedges und Ceasar’s Salat (wie habe ich den vermisst!!!) und verputzen leztere Dinge im Hotel.



Thomas ist extrem müde (er hat ja auch nicht 6 Stunden im Flieger geschlafen…) und ich habe auch keine Lust mehr mich ins Casino-Leben zu stürzen. Leider lässt sich das TV nicht schalten. Ein herbeigerufener Techniker stellt fest, dass das nicht an der Fernbedienung liegt und verspricht jemanden zu holen, der das TV neu programmiert…
Inzwischen ist es 20.30 Uhr und ich warte immer noch. Thomas ist schon eingeschlafen.

Um 21.00 Uhr schreckt uns der Elektriker aus dem Schlaf (bin doch auch eingedöst…). Er stellt fest, dass der Receiver nicht angeschlossen ist und schon funktioniert das TV wieder. Nur, dass wir dies jetzt auch nicht mehr brauchen, wir sind viel zu müde.
Das Bett ist super und bis 1.00 Uhr schlafen wir tief und fest bis uns die anspringende Klimaanlage hochschrecken lässt. Um 1.30 Uhr stelle ich außerdem fest, dass das Piepen, dessen Ursprung ich im Flur vermutet hatte, von meinem Nachtisch kommt. Irgendein Witzbold hat den Wecker gestellt…
Danach schlafe ich nur noch in kurzen Intervallen. Ich könnte eigentlich die Nacht in Las Vegas erkunden, aber ich bleibe im Bett neben meinem völlig erschlagenen Mann liegen, bis auch der um 5.00 Uhr die Augen öffnet. Jet-Lack…. Bis kurz vor 6.00 Uhr bleiben wir liegen.

Hop: Der große Sitzabstand in der Premium Economy und das Sommerwetter in Las Vegas
Flop: Jet Lack

Hotel: Excalibur Hotel Casino, Las Vegas, 23 € pro Nacht plus „Resort-Fee“ i.H.v. 14 $.




Uwe

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #7 am: 23.01.2012, 19:20 Uhr »
Hallo Snoopie,

da Ihr ja eh auf der A3 von Köln nach Frankfurt bei mir vorbei gefahren seit, steige ich jetzt schnell noch zu. Fliege im Oktober auch nach LV für eine Südwest Runde. Da kommt schon Vorfreude bei Eurem Reisebericht auf. Wir könnten uns auch von Hotel zu Hotel zuwinken, denn ich werde in der Pyramide übernachten.
Hoffe Thomas ist jetzt ausgeruht für die anstehende Reise. Freue mich auf den RB und die schönen Bilder.

Gruß

Uwe



Thinkpink

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #8 am: 23.01.2012, 19:26 Uhr »
Puh... 6 Stunden künstlicher Schlaf dank Schlaftablette, das wäre mir zu riskant wegen Thrombose, denn dann wäre ich garantiert dehydriert in der trockenen Flugzeugluft und mangels Bewegung.

Bin gespannt, wie es weitergeht.
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2011/12: 3 Wochen Südwesten Valley of Fire, Death Valley, Joshua Tree, San Diego

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #9 am: 23.01.2012, 19:27 Uhr »
Montag, 15.08.2011 – Wüstenhitze im Joshua Tree N.P.


Nach dem Duschen packen wir erst einmal unsere Taschen vor. Wir wollen im Auto regelmäßig die großen Reisetaschen lassen und nur noch das Handgepäck und eine kleine Reisetasche mit ins Hotel nehmen.

Thomas bringt schon mal die erste Ladung Gepäck ins Auto. Dann checken wir aus und veranstalten am Auto noch mal eine größere Umpackaktion.



Technik und Fressalien nach vorne hinter den Sitzen. Übernachtungs-Tasche neu packen, Foto-Aku zum Laden anschließen. Dann geht’s endlich los zu Harrah’s. Ersteinmal verpassen wir die Einfahrt, also noch mal um den Block und nächster Versuch. Diesmal klappt’s! Im Parkhaus stellen wir das Auto ab. Vor dem Hoteleingang finden wir auf einer Bank ein vergessenes, schönes weißes I-Phone. Ich nötige Thomas, es an der Rezeption abzugeben; er spart sich aber den Weg und gibt es einem uniformierten Security-Man. Ob der es wohl abgibt oder selbst behält? Ich habe ein schlechtes Gefühl…

Nach einiger Suche finden wir das Buffet, zahlen 16 $ pro Person und finden uns im Schlaraffenland wieder! Wir könnten uns reinlegen ins Essen! Leider haben wir jeweils nur einen Magen, daher essen wir Breakfast-Potatoes, Eier, Bacon-Strips, seeehr leckere Rolls (fast so lecker wie im Red Lobster!) und Obst. Danach platzen wir fast, strahlen aber wie die Honigkuchenpferde. Wir sind wieder im Land unserer Träume!





Zurück im Auto fahren wir noch mal zum Vons, wo wir noch eine Styroporbox für die Fressalien kaufen, ebenso Wasser, Sandwiches und Obst für unterwegs.



Danach fahren wir am Strip entlang zum „Vegas-Schild“, an dem es jetzt endlich ein Parkplatz gibt. Schnell wird ein Foto für die Daheimgebliebenen geschossen.



Dabei beobachten wir, wie sich ein Mann in „Bibo“ verwandelt. Der Arme – ein harter Job bei über 40 Grad….



Um 9.15 Uhr fahren wir endlich raus aus Vegas auf die 15 Richtung Süden. Viel gibt es hier nicht zu sehen. Wüste, kahle Berge und eine immer gerade aus führende Straße.



Wir wundern uns, wie viel Verkehr für amerikanische Verhältnisse hier unterwegs ist. Es sind Ferien, man merkt’s. Ich bin froh, dass wir unsere Hotels fast alle vorgebucht haben!

Kurz vor Barstow müssen wir durch eine „Agriculture-Control“. Wir fürchten schon, unser Bier und Obst wieder abgeben zu müssen, aber wir werden durchgewunken. Um 11.40 Uhr sind wir in Barstow. Dort halten wir bei Mc Donald, trinken Kaffee und 1 Smoothie und checken über die kostenlose Wifi-Verbindung unsere E-Mails.

Hier sind „nur“ 35 Grad. Wenn man die klimatisierten Gebäude verlässt, trifft einen die Hitze aber wie einen Hammer. Um 12.15 Uhr geht’s weiter. Noch schnell tanken, dann auf die 246 – einer typischen Wüstenstraße immer geradeaus. Wir haben uns entschlossen, noch den Joshua Tree N.P. anzusehen. Irgendwann wird’s hügelig. Und zwar so plötzlich und steil, dass man fast wie in einer Achterbahn nach unten „stürzt“. Immer wieder fragen wir uns, warum man in einer solchen verlassenen Gegend wohl wohnt…. Es stehen vereinzelte Mobilehomes mitten in der Wüste.



Irgendwann biegen wir auf die 62 Richtung 29 Palms. Der Weg bis zum Parkeingang zieht sich ziemlich. Endlich ist der Parkeingang kurz hinter 29 Palms erreicht. In glühender Hitze kaufen wir den Annual-Pass für 80 $. Der Ranger rät uns, im Winter wiederzukommen, dan könnten wir auch mal aussteigen, das sei wegen der Hitze jetzt kaum möglich…. Recht hat er! Wir fahren durch die Wüste zu den Jumbo Rocks. Ca. 15 Minuten krakseln wir durch die wunderschönen Steine und machen Fotos. Hier geht wenigstens ein heißer Wüstenwind. Wir beobachten Eichhörnchen, die unter den Steinen ihre Behausungen habe. Zum Picknicken ist es leider viel zu heiß. Unsere Sandwiches haben wir außerdem schon unterwegs gegessen.











Nachdem wir schön durchgegrillt sind, zieht es uns zurück ins klimatisierte Auto. Es geht weiter Richtung südlichen Parkausgang. Das Satellitenradio berieselt uns mit alten amerikanischen Klassikern. Die Fahrt zieht sich, auch wenn die Wüstenvegetation sich ständig verändert. Mal Joshua Trees, mal buschige Kakteen, mal felsige Berge, mal Smoke Trees, mal hohe strauchartige Kakteen. Zwischendurch gibt es „Washes“, an denen man sieht, wie hier Wasser in Sturzbächen aus den Bergen über die Straße geflossen ist.







Irgendwann haben wir die 10 erreicht. In Coachilla verlassen wir die Autobahn. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob dies die richtige Abfahrt ist, um die 111 nach Palm Springs zu erreichen…. Doch ist sie! Gleich nach (!) der Abfahrt ist ein Wegweiser. Das bleibt leider der einzige. Von nun an irren wir durch Indio und an protzigen Privat-Wohnanlagen mit üppig bewässerten Grünanlagen vorbei. Immernoch kein Schild, das uns den Weg zur 111 weist…. Wir orientieren uns an der Himmelsrichtung und Thomas meint großspurig: „Wir sind richtig – die Berge da hinten kenne ich!“. Blödsinn! Stattdessen fahren wir einmal einen riesen Bogen und fragen irgendwann einen neben uns stehenden Autofahrer nach dem Weg.

Dann finden wir endlich die 111 und nach einiger Fahrt um 17.00 Uhr unser Motel Travelodge in Palm Springs. Das sieht von außen ganz gepflegt aus, auch die Lobby ist topmodern und stylisch. Das Zimmer ist allerdings der Schocker! Ein Mauseloch ist nicht größer! Da hat man ein altes Gebäude angestrichen und einfach neue Möbel reingestellt (Teppichboden, Matratzen und Handtücher hat man behalten…). Wenn sich einer im Zimmer bewegt, muss der andere sich auf’s Bett flüchten, so eng ist es hier. Im Badezimmer kleben Blutspuren an der Wand, im Waschbecken noch die Haare vom Vorgänger. Zu allem Überfluss „müssen“ wir auch noch alle Taschen aus dem Auto mit ins Zimmer nehmen, um mal „ in Ruhe“ Ordnung zu schaffen, was hier wegen der Enge gar nicht möglich ist.



Der Pool ist pipi-warm und dreckig, also auch keine Erfrischung bei der Hitze. Hier sind es übrigens 43 Grad….! Wir schmelzen!!!! Abends suchen wir verzweifelt nach einem Restaurant. Alle bekannten sind in Idaho, dahin wollen wir aber nicht noch mal zurück fahren. Das sind immerhin 20 Meilen. Also kurven wir durch Palm Springs, das aussieht wie eine Geisterstadt. Dabei hatten wir die Stadt in sooo schöner Erinnerung! Aber hier steht inzwischen jeder 3. Laden leer – die Wirtschaftskrise hat zugeschlagen -. Offensichtlich sind alle Leute, die es sich irgendwie leisten konnten, nach Idaho gezogen – selbst die Ampeln quietschen verlassen im Wüstenwind. Ich bin wegen der Hitze und dem Jet Lack völlig fertig. Die Hitze ist nicht zum Aushalten. Die 2 einzigen verbliebenen Steakhäuser sind völlig überteuert und so landen wir schließlich im „Pizza-Hut“. Inzwischen bin ich so platt, dass ich gar keinen Hunger mehr habe – und das kommt selten vor! Es gibt Knoblauch-Brot, Cesar’s Salat und Pizza und ich esse fast nichts.



Um 20.30 Uhr liegen wir bei 38 Grad im Bett. Die Klimaanlage donnert und ich stopfe mir Oropax in die Ohren. Irgendwann nachts – ich glaube ich lag 5 Stunden lang im Koma – schalte ich die Klimaanlage aus, weil ich fürchte, eine Lungenentzündung zu bekommen. Morgens wachen wir dann wieder in brütender Hitze und in unserem eigenen Saft auf….

Top: Frühstück im Harrah’s und Jumbo Rocks im Joshua Tree N.P.
Flop: Das Travelodge in Palm Springs

Hotel: Traveldodge Palm Springs, 94 $ für 2 Nächte plus 4 $ “Resort-Fee” (von der nichts in der Reisebestätigung stand und die für dieses Motel absolut lächerlich ist)

Palo

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #10 am: 23.01.2012, 20:17 Uhr »

Bin dabei :D

Was ist bitte ein "Bibo"?

Gruß

Palo

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #11 am: 23.01.2012, 20:19 Uhr »
Zitat
Wir könnten uns auch von Hotel zu Hotel zuwinken, denn ich werde in der Pyramide übernachten.

 :winke:

Zitat
Puh... 6 Stunden künstlicher Schlaf dank Schlaftablette, das wäre mir zu riskant wegen Thrombose, denn dann wäre ich garantiert dehydriert in der trockenen Flugzeugluft und mangels Bewegung.

Nö, das hat bisher immer super geklappt. Nehme aber auch sonst nie irgendwelche Schlafmittel. Wenn ich allerdings alleine fliegen würde, wäre mir die Sache allerdings auch unheimlich. So aber passt mein Schatz auf mich auf....

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #12 am: 23.01.2012, 20:22 Uhr »
Zitat
Was ist bitte ein "Bibo"?

Oh Gott, bin ich wirklich schon sooo alt?! Während meiner Kindheit war Bibo täglich in der Sesamstraße zu sehen.....

http://www.nunon.de/images/produkt_matthies_bibo_75922.jpg

Buffalo Bill

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #13 am: 23.01.2012, 20:32 Uhr »
Wartet, ich komme auch noch mit!  :wink:

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #14 am: 23.01.2012, 20:39 Uhr »
Zitat
Wartet, ich komme auch noch mit!


Klar, unser Auto ist groß genug!