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Autor Thema: "Deutsch-Südwest" ?  (Gelesen 6401 mal)

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lurvig

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"Deutsch-Südwest" ?
« am: 19.05.2008, 10:34 Uhr »
Hallo zusammen,

bin seit ein paar Tagen aus dem Südwesten zurück und habe festgestellt, dass man an den interessantesten und ausgefallensten Plätzen entweder niemanden oder aber... genau: deutsche (oder deutschsprachige) Reisende trifft. Klar, ab und zu auch ein paar Amis, mal einen Franzosen. Aber auffällig viele Deutsche an auffällig ungewöhnlichen Orten. Das ging soweit, dass ich gleich auf deutsch angesprochen wurde "Hier trifft man eh nur Deutsche, müssen wir ja nicht englisch reden" ;)

Meine (vermutlich unvollständige) History:
Alstrom Point: ein Schweizer
White Valley: zwei Deutsche
Wire Pass: ein Deutscher und zwei Schweizer
Page Boy Motel (beide Nachbarzimmer): diverse Deutsche
Escalante State Park: ein Schweizer (der war nervig!)
Moqui Hill: Mietwagen von eindeutig deutschsprachigen Reisenden
Devils Garden an der HITRR: zwei Deutsche
AhShiSlePah: Mietwagen von eindeutig deutschsprachigen Reisenden

Ich hab ja so ein bisschen den verdacht, dass die Synnatschkes da nicht ganz unschuldig sind  :lol:
Denn jeder, den ich traf kannte deren Seite, hatte seine Insider-Tipps von dort oder zumindet habe ich in den Autos Ausdrucke dieser Seiten liegen sehen ;)

Gibts derart gute Insider-Infos in anderen Sprachen nicht? Kennen die Amis viele der besonderen Stellen im eigenen Land gar nicht?
Wie auch immer... ich fands sehr interessant.
Ist euch das auch schon aufgefallen?

Lurvig

mrh400

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #1 am: 19.05.2008, 14:39 Uhr »
Hallo,
wir sind zwar nicht ganz so "sophisticated" unterwegs, aber das ist uns bei unseren letzten Südwesttour 2005 auch schon aufgefallen:
Toadstool Hoodoos => außer uns nur ein deutsches Pärchen (sprachen mich wegen meiner HB-Cap gleich deutsch an)
Lower Antelope => außer uns nahezu ausschließlich deutschsprachige Besucher eingetragen
Farmington, NM => wenigstens 15 weitere Deutsche im Motel

2006 zwischen Denver und Yellowstone war das nicht mehr so ausgeprägt, aber im "Südabschnitt":
Fantasy Canyon => außer uns ein Pärchen aus Franken

Ich hab ja so ein bisschen den verdacht, dass die Synnatschkes da nicht ganz unschuldig sind  :lol:
ja, und Volker/Lal@ und Karsten Rau und Fritz Zehrer, um noch einige lobend zu erwähnen...

Gibts derart gute Insider-Infos in anderen Sprachen nicht?
Auf französisch gibt es die ebenfalls vorzüglichen Seiten von Thierry Lagarde und Philippe Schuler (afaik stilles Mitglied im Forum): http://www.ouestusa.fr ; auf englisch gibt es z.B.  http://www.desertusa.com oder http://www.zionnational-park.com mit ausgezeichneten Wegbeschreibungen (das wichtigste an diesem Link ist der Bindestrich, sonst landet man ganz woanders). Außerdem haben wohl auch unsere deutschsprachigen Autoren manche Anregung aus dem amerikanischen Raum (z.B. von Laurent Martres). Aber vielleicht muß man bei den USA-Seiten etwas intensivere Suche betreiben.

Kennen die Amis viele der besonderen Stellen im eigenen Land gar nicht?
1. s.o.; 2. das ist bei uns doch auch nicht viel anders...
Gruß
mrh400

DocHoliday

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #2 am: 19.05.2008, 14:47 Uhr »
Ist nicht nur im Südwesten so. In Australien habe ich 2005 auch nahezu überall deutschsprachige Reisende getroffen (überraschend viele Schweizer). Das ging so weit, dass mich auf Kangaroo Island ein Ranger fragte, ob in Deutschland überhaupt noch jemand arbeiten würde oder ob alle Deutschen jetzt in Australien wären ;).

Irgendwie scheint es uns doch nicht so ganz schlecht zu gehen.
Gruß
Dirk

taiger.wutz

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #3 am: 19.05.2008, 15:00 Uhr »
Irgendwie scheint es uns doch nicht so ganz schlecht zu gehen.

Ja, sieht ganz so aus :D


Auch ich kann "diesen Trend" bestätigen, zumindest in Südwest.

Jetzt im April auf Hawaii war`s nicht ganz so. Kaum Deutsche oder deutschsprachige Touristen gehört oder getroffen, sehr wenige eigentlich.

Gemessen am schwachen Dollar und unserer berühmten Reiselust schon etwas verwunderlich - immerhin wohnen über 100 Millionen Deutschsprachige in unseren Ländern... :wink:
Aber vielleicht schreckt der lange Flug doch viele ab!

Gruß
Günter
Reisen bildet - im besten Fall...
ansonsten werden Vorurteile bestätigt

frank-man

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #4 am: 19.05.2008, 15:17 Uhr »
Hi,

unser bestes Erlebnis in der Beziehung war 2003 am Grand Canyon: Wir kamen an den G.C. und der ganze Aussichtspunkt (fast) leer - ohne uns nur ein deutsches Paar, mit dem wir uns gleich ganz nett unterhielten.

Auch bei unserem Urlaub in Kanada 2006 sind wir mit dem Bus zum Lake O'Hara gefahren und es waren vielleicht 1/3 deutschsprachige mit im Bus.

Dagegen fand ich in Boston letztes Jahr nun wieder relativ wenig deutschsprachige Urlauber. Oben in Maine dagegen wieder  extrem viele deutsche Touris.

Das scheint wahrscheinlich vom Ort und der Zeit abzuhängen.
-------
04..06/03: USA Southwest
05/05: New York/Niagara
06/06: USA Northwest/ Kanada West
10/07: USA Neuengland
06/08: Yukon/Alaska WoMo
2010: Patagonia

lurvig

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #5 am: 19.05.2008, 15:20 Uhr »
immerhin muss ich feststellen, dass die deutschsprachigen, die ich getroffen habe allesamt (bis auf den einen Schweizer, der an chronischer Plapperitis litt) extrem nett und auch sonst sher angenehm waren. Liegt wohl aber daran, dass man von Natur aus an solchen Plätzen halt keine Leute trifft, die man auch zuhause nicht mögen würde.
Wie auch immer, es war interessant und hat mir den einen oder anderen guten Tipp eingebracht. Ohne den Hinweis meiner Motelnachbarn in Page wäre ich wohl nie im White Valley gelandet.... und das hat sich richtig gelohnt. Dort traf ich natürlich auch wieder Deutsche ;)

Lurvig

dschlei

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #6 am: 19.05.2008, 15:21 Uhr »


Gibts derart gute Insider-Infos in anderen Sprachen nicht? Kennen die Amis viele der besonderen Stellen im eigenen Land gar nicht?
Wie auch immer... ich fands sehr interessant.
Ist euch das auch schon aufgefallen?

Lurvig

Ich spreche hier mal einige Vermutungen aus.  Man sieht natuerlich viele Deutsche in den USA, weil halt der Euro so gut steht, USA Reisen sind erheblich billiger geworden.  Warum sieht man scheinbar mehr Deutsche als Amerikaner im SW?  Die meisten Amerikaner, die ich kenne (Verwandte, Bekannte Freunde und Arbeitskollegen) haben den Suedwesten irgendwann mal in ihrer Kindheit oder Jugend gesehen, und das war's dann auch.  Der Suedwesten scheint fuer Menschen aus dieser Ecke der USA nicht sehr interessant als Urlaubsziel zu sein.  Es koennte sein, dass Amerikaner aus anderen Ecken das genauso sehen.  Ich kenne absolut niemanden, der sich dafuer so richtig interessiert ), zu heiss, zu trocken, zu karg, kein greun, usw. sind die Argumente meiner Frau dagegen.  Da die meisten Amerikaner weniger Ferien haben als Deutsche, nutzen sie die Tage einfach lieber, um zu den Zielen zu fahren, die fuer sie attraktiver sind.  Hier bei uns ist das der Norden, an den grossen Seen oder den anderen 10 000 Seen die es hier im Norden gibt.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

lurvig

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #7 am: 19.05.2008, 15:29 Uhr »
ok, das klingt logisch.
Würde mich ja auch nicht unbedingt wundern, im Yosemite oder am Grand Canyon Massen deutscher Touristen zu treffen. Am Grand Canyon oder ähnlichen sehr bekannten Plätzen würde ich nicht sagen, dass es auffallend viele deutsche Touristen gibt. Da vermischt sich das ganz gut.
Aber gerade an diese ungewöhnlichen Plätzen wie Alstrom Point, AhShiSlePah, White Valley etc. war es eben auffällig. Da waren eigentlich nie Amis, nur deutsche oder Schweizer.... oder auch mal niemand ;)
Das wäre so, wie wenn ich an einer meiner Lieblingsplätze im Leipziger Auwald, der ebenso entlegen wie unbekannt wie schön ist, bei jedem Besuch einen amerikanischen Touristen treffen würde ;)

Lurvig

sker2608

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #8 am: 19.05.2008, 15:53 Uhr »
In den USA passiert ein das eigentlich ständig. 1999 waren wir in Milwaukee unterwegs und da sprach uns ein älterer Herr in deutsch an der schon seit vielen dort lebte. Von ihm erfuhren wir das in Milwaukee sehr viele Deutsche leben.
2006 fuhren wir durch den Yosmite NP in Richtung Mono Lake und an der Tanke kurz vor Mono Lake sprach mich ein junger Mann in gebrochenen Englisch an. Ich sagt zu ihm brauchst Dich nicht zu bemühen kannst auch in deutsch sprechen und war auch so er war Deutscher. Dann in Las Vegas genau das gleich Spiel am Pool sprachen und ein paar junge Leute an und siehe da sie waren ebenfalls aus Deutschland und nicht weit weg von da wo wir wohnen.

Deutsche scheinen irgendwie überall zu sein.  :wink:
1999 - WI, IL, IN, MI
2006 - CA, NV
2007 - CA, AZ, NV
2008 - FL
2011 - CA, NV, AZ, UT, CO, NE, SD, WY, ID
2011 - NY

EasyAmerica

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #9 am: 19.05.2008, 16:40 Uhr »
ok, das klingt logisch.
Ist es aber nicht. Sonst wären in den National Parks, allen voran Grand Canyon, Yellowstone und Yosemite, auch wenig Amerikaner. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mehr Europäer und immer weniger Amerikaner trifft, sobald der Zugang "unbequem" wird.
Viele Grüße
Heinz

dschlei

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #10 am: 19.05.2008, 17:18 Uhr »
ok, das klingt logisch.
Ist es aber nicht. Sonst wären in den National Parks, allen voran Grand Canyon, Yellowstone und Yosemite, auch wenig Amerikaner. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mehr Europäer und immer weniger Amerikaner trifft, sobald der Zugang "unbequem" wird.
Ich g;aube, dass diese NP's zum Standartziel der Amerikaner gehoeren.  Yellowstone und Yosemite haben ja auch nichts mit dem Sued-West zu tun.  Yellowstone ist schoen gruen und liegt im Mountain North Wesr, und Yosemite gehort mit zu einem Urlaub in Kalifornien (was ja auch nicht zum Sued West gehoert).  Ich kenne keinen Amerikaner, der davon traeumt in der Hitze in den Felswuesten zu wandern, um einen bestimmten Felsen, etc. zu sehen, oder der im SUV uebernachtet um morgens ein Tal im Sonnenaufgang zu fotografieren.  Man hat halt einmal den Suedwesten abgeklappert, und dann reicht es halt.  Immer wieder dahinfahren, wie viel das hier im Forum machen, kaeme keinem der Amerikaner, die ich kenne, in den Sinn.  Im Uebrigen fahrt man ja auch meistens in die warmen Gegenden, wenn es in anderen Ecken kalt ist.  Also, Kalifornien, New Mexico, Arzona, Florida und Hawaii sind fuer die Leute hier Winterziele.  Der Norden, Westen und Osten wird imm Sommer bereist!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

zehed

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #11 am: 19.05.2008, 19:38 Uhr »
Ist nicht nur im Südwesten so.

Das kann ich nur bestätigen.

Egal, wo wir unterwegs waren (viel auch in Süd- und Mittelamerika), wir haben immer Deutsche oder Schweizer getroffen. Das ging soweit, dass wir in Costa Rica 2 Mädels aus Israel getroffen haben, von denen die Eine perfekt deutsch sprach, aber uns im Glauben ließ, sie verstünde kein deutsch. Erst nach 2 Tagen verplapperte Sie sich. Auf meine Frage, warum sie kein deutsch mit uns gesprochen hat, antwortete Sie: Wir sind seit 4 Monaten in Südamerika unterwegs und haben fast nur Deutsche oder Schweizer unterwegs getroffen. Und weil meine Freundin kein deutsch spricht, bleibe ich lieber beim englisch.

Es ist wahrscheinlich schon so, dass wir es uns leisten können, viel zu reisen.

Martin




ThomasRV

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #12 am: 19.05.2008, 19:50 Uhr »
Ja Ja die Teutonen.......

Auch wir haben letztes Jahr in Down Under sehr viele getroffen. Fühlt man sich fast wie zu Hause  :)

Grüße
ThomasRV
1997 - California+Southwest
1999 - N.Y.C.
2001 - Vancouver -> Frisco by Bike on US 101
2003 - Montreal - Canada
2004 - Südstaaten
2007 - Alice-Adelaide-Melbourne-Sydney
2009 - Great Lakes - Rocky Mountains
2015 - Short Trip: D.C- Mid Atlantic - NYC

lurvig

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #13 am: 19.05.2008, 21:39 Uhr »
naja, mir gings ja weniger darum, dass man in USA generell viele Deutsche trifft, das wundert mich (gerade im Moment) gar nicht so sehr. Viel erstaunlicher finde ich halt, dass man dort, wo man normalerweise wenigst bis gar keine Touristen trifft, also an den ausgefallenen Orten entweder niemanden... oder eben Deutsche (oder Schweizer) trifft.
Der Kölner am Grand Canyon oder der Dresdner in Page wundern mich wenig. Aber die Deutschen am Moqui Hill, am Alstrom Point, im White Valley, also da, wo man sonst eigentlich so gut wie niemanden trifft, die wundern mich. Eben deshalb, weil man genau die dort trifft. Und keine Amis, keine Franzosen, keine Russen. Entweder niemanden oder Deutsche. ich finds immer noch seltsam....

Lurvig

nutella

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Re: "Deutsch-Südwest" ?
« Antwort #14 am: 19.05.2008, 22:10 Uhr »
Hallo,
ich denke auch dass dieses Forum da nicht ganz "unschuldig" ist. :P
Die o.g. Punkte findet man ja auch nicht in einem normalen Reiseführer.
Vieleicht spielt auch eine Rolle dass wir  Deutsche (besonders wir hier im Forum) vieleicht ein "Verlangen nach Einsamkeit" und
dem "Besonderen" haben. Beides ist in "Deutsch-Südwest" reichlich vorhanden.

Wir freuen uns immer wenn wir am Trailhead schon sehen das unser "Tagesziel" wohl wieder
für uns allein ist, und gibt es was schöneres als nichts anderes, und ich meine
wirklich nichts anderes als seinen eigenen Atem zu hören ?

Grüsse
Andreas
1997,2001 & 2008 Florida
1998, 2003, 2005, 2006, 2x 2007, 2008, 2009, 2010 Südwesten, 2015 und 2016 Florida Womo mit Kids, 2018 NY mit Kids, 2019 SFO mit Kids