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Autor Thema: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.  (Gelesen 16007 mal)

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danny

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Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« am: 27.09.2003, 00:11 Uhr »
So, der Übersicht halber fange ich noch mal ein neues Topic an! Hoffe es gefällt euch, über Rechtschreibfehler bitte ich großzügig hinwegzusehen ;-)


01.09.2003 „Über den großen Teich“

Treffpunkt Leipzig Hauptbahnhof 5.00Uhr. „Pünktlich“ 5.15 Uhr treffen Robert, Dane und Katha auf Gleis 11 ein. Kurze Begrüßung (unter strafendem Blick vom „master of holidays“ Danny) und einsteigen in den ICE nach Frankfurt. Wir finden uns 5.19 Uhr auf den „vorerst richtigen“ Plätzen ein. 5.22 Uhr – Abfahrt.
Das Highlight des Tages – natürlich: Danny hat Geburtstag! Dementsprechend wird erst mal original eine Flasche Sekt im Zug vertilgt – das läßt die ganze Reise etwas entspannter angehen!
Nachdem wir darauf hingewiesen wurden, dass es eine bestimmte Platznummer im Zug nicht nur einmal gibt, wechselten wir noch mal kurz den Waggon um eine entspannte Zugfahrt ohne weitere Zwischenfälle zu erleben.
Viel Zeit zum umsteigen blieb nicht, aber wir kamen pünktlich am Flughafen an. Leichtsinnig, wie wir waren dachten wir, 3 Stunden vor Abflug auf dem Airport reicht aus, um sich noch was hinter die Kiemen zu schieben – aber weit gefehlt: Aufgrund sehr hoher Sicherheitsvorkehrungen (besonders meine Schuhe schienen sehr verdächtig) war dies leider nicht mehr möglich. Ein großes Lob gilt jedoch allen Flughafenmitarbeitern, denn fast jeder, der unsere Pässe kontrollierte, gratulierte Danny zum Geburtstag!
Der Flug dauerte gut 9 Stunden und alle waren froh über den Zwischenstop in Charlotte an der East Coast (wir hofften immer noch auf was „richtiges“ zu essen!). Glücklicherweise überstanden alle recht reibungslos den Zoll und das Gespräch mit dem Immigration Officer. Standesgemäß fand auch hier der erste Besuch bei Burger King statt. Danach ging es allen Beteiligten besser und wir waren für den letzten Teil der Reise gewappnet.
Noch 6000km von L.A. entfernt – und schon bekamen wir die ersten Stars zu Gesicht: Im selben Flieger saßen doch tatsächlich: ELKE SOMMER und PATRICK DUFFY!!!
Irgendwann hatten wir auch diesen Flug überstanden und besonders der kranke, aber sehr tapfere Dane war froh, jetzt erst mal fast 4 Wochen keinen Flieger mehr von innen sehen zu müssen.
Als nächstes galt es den Mietwagen abzuholen: Mit dem Shuttle zu ALAMO, dort sämtliche Versicherung ablehnen und auf den gebuchten Wagen bestehen – und schon bekommt man, was man will: einen „Dodge Grand Caravan“ aka „Chrysler Grand Voyager“.
Mit Laptop ausgestattet brauchten wir auch nicht lange zum Hotel: Die erste Nacht verbrachten wir im Park Hyatt. Dane und Katha als Späher vor und einchecken. Robert und Danny bildeten die Nachhut.
Nach kurzem „Frischmachen“ fuhren wir eine Weile „planlos“ durch Beverly Hills um dann zu entscheiden, dass uns das Bett nach immerhin 28 Stunden „Wachzeit“ doch am liebsten ist!

02.09.2003 „Walk of Fame“

Ursprünglich sollte der Wecker 10.00 Uhr läuten, doch vom Jetlag geplagt, war der letzte 7.30 Uhr wach. In aller Ruhe nutzen wir das Marmorbad um uns dann eine Frühstücksgelegenheit zu suchen. And the winner is: Winchell`s Donuts. Noch kurz ins 7-11, auschecken und los ging es rein nach L.A. Zuerst wurde natürlich das Auto in den Bergen von Hollywood vom Chefingenieur Held erprobt (eindeutig zu viele Überstunden!). Dann bummelten wir ca. 2 Stunden auf dem Walk of Fame / Hollywood Boulevard lang und bestaunten die Sterne und Geschäfte. Danach: Cruising, cruising, cruising – in der Nobelecke – vorbei an fantastischen Villen in Beverly Hills und an Edelboutiquen auf dem Rodeo Drive.  
Und schon ging es weiter, denn wir hatten ja noch viel vor. Auf dem Highway 1 am Pazifik entlang fuhren wir ca. 150 km bis nach San Diego. Nachdem wir feststellten, daß hier ge“schampelt“ wird, hieß es für uns erst ein mal eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Während der sich als nicht ganz so einfach erwiesenen Suche vergnügten wir uns bei „Tells“ mit lustigen „Tacos, Sacos und Cacos“. Danach führte uns das „Orientierungsgenie“ Danny erst mal gerade aus (denn „er sagt das so und da is das so“) und stellte nach einer Weile fest, dass es doch die falsche Richtung war (aber „er hat ja den Plan“) . Also kurze „Schlende“ und wieder zurück um dann nach dem ursprünglichen Ausgangspunkt zu merken, dass die erste Richtung doch richtig war. Aber der flexible, richtungsweisende Orientierungsmeister suchte uns auf der Stelle einen neuen Weg. Aufgrund erheblicher Kommunikationsschwierigkeiten mit Dane verpassten wir wiederum eine Ausfahrt und fuhren also bis zum Ende den 1. Weg und mussten leider erkennen, dass wir schon damals fast am Ziel gewesen wären.
Unser Heim für diesen Abend sollte die Lomo Lodge sein, welche Adlerauge Katha während der aufregenden Fahrt erspähte und damit das Elend beendete. Alls waren zufrieden mit der relativ kleinen, aber feinen Unterkunft.
Um den Abend noch zu nutzen wollten wir uns noch einen Teil von San Diego ansehen. Wir entschieden uns für „Old Town“. Dort bekamen wir allerdings vorwiegend kleine Läden mit viel, um nicht zu sagen ausschließlich, kitschigen Souvenirs zu Gesicht. Sichtlich enttäuscht ließen wir uns in einer mexikanischen Kneipe nieder, um in aller Ruhe Danny`s Geburtstagsrunde zu genießen. Schon draußen wurden die besten Margheritas von San Diego angekündigt. Leider wurden wir dabei etwas unter Zeitdruck gesetzt, denn in „Old Town“ gibt es 21 Uhr die letzte Runde. Dafür waren die Margheritas und Nachos aber auch sehr gut! Danach verschlug es dann auch sofort ins Bett.

03.09.2003 „Von San Diego nach Phoenix“

Am nächsten Tag führten wir uns dann „Down Town“ und „Seaport Village“ von San Diego zu Gemüte. Nach der eher eintönigen Auswahl auf dem Frühstücksbuffet und einem bitteren Kaffee machten wir als erstes bei Starbucks zu einem gepflegten Chocolat Brownie halt. Danach nahmen wir uns  die Horton Plaza – eine riesige mall – unter Augenschein. Überwältigt von so vielen shops auf so engen Raum machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Vorbei an schönen Gebäuden und durch Straßen mit Palmen kamen auch schon nach einigen Blocks am „Seaport Village“ an. Als Gegensatz zu den Wolkenkratzern von San Diego fanden wir hier gemütliche Restaurants und außerdem eine kleine Lagune mit Enten und einer Schildi, bei der bis jetzt noch nicht geklärt ist, ob diese es sich nur gemütlich gemacht hat oder ob sie sich gar nicht mehr bewegen wird...
Als nächste Etappe stand die Fahrt nach Phoenix vor der Tür – dies war immerhin eine Strecke von 500 km – und da wurde vorher noch mal bei Ralph`s eingekauft. Die Strecke ist landschaftlich unglaublich: zuerst ein riesiges Kieselsteinmeer, dann komplette Wüste – plötzlich grüner Rasen und ein Fluß und danach wieder Berge. Während Robert und ich auch mal auf den Straßen Amerika`s hinter dem Steuer sitzen durften, fettete der Dane den Danny auf der Rückbank ordentlich ab -  beim Fifa natürlich! Während der Fahrt sahen wir nicht nur einige Polizeiwagen, die zügige Fahrer gerade pullten, wir hatten auch einen kurzen small talk mit mexikanischen Grenzposten. Small talk trifft es ganz gut, denn hier wurde uns klar, dass Robert eher von der schüchternen Natur ist, wie auch der Grenzposten selbst lächelnd bemerkte. Nach fast 6 Stunden Fahrt, einigen Tankfüllungen und Pullerpausen in der Wüste erreichten wir Phoenix. Wir fanden im Best Western auch gleich eine günstige und angenehme Unterkunft. Nachdem wir bei Blimpie`s jeder noch ein Sub vertilgt hatten und mancher sich noch eins mitnahm, obwohl er eigentlich gar nichts mehr essen wollte. Dann wollte sich Dane noch nachmittags zum Kaffee – äh nachts zum Kühlschrank schleichen und das Sandwich heimlich verputzen (Ich habe fertig!). Dann ging es im Zimmer hoch her: Die Jungs spielten voller Inbrunst „You don`t know Jack“ wobei Robert der klare Spitzenreiter war. Danach folgte eine heiße Nacht – denn es war schweinewarm!        

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #1 am: 27.09.2003, 00:14 Uhr »
04.09.2003 „Weiter Richtung Williams“

Aufgrund des angenehmen Flairs vergnügte ich mich erst mal ausgiebig im Bad, während die Jungs eigentlich in den Pool springen wollten – der war leider noch nicht geöffnet. Dafür wurden wir mit dem Frühstück positiv überrascht: Es gab von Cornflakes über Donuts und Muffins bis hin zu Bagels eine große Auswahl und sogar der Kaffee schmeckte für amerikanische Verhältnisse recht gut – wenn man nicht aus Versehen French Vanilla statt Milch nimmt! Damit wir auch was von der Stadt sehen, fuhren wir gleich früh nach Phoenix rein – Down Town. Allerdings mußten wir leider feststellen, dass diese Stadt nicht viel zu bieten hat und fuhren fix weiter nach Sedona – in die Natur.
Puh – und noch beim Schreiben dieser Zeilen tropft mir der Schweiß von den Fingern, denn wir waren gerade in den Red Rock Mountains kraxeln! Mit einigen Bedenken meinerseits ging es aufwärts - natürlich nicht den Weg lang, sondern frei Schnauze! Schon nach einigen Höhenmetern hatten wir einen fantastischen Blick auf die Umgebung, aber den besten Ausblick hatte mit Sicherheit „Master of the Mountain“ Robert. Nachdem sich Danny und ich auf einem Plateau entschlossen hatten es mit dem Weiterklettern zu belassen, machten sich der Dane und Robert auf den Weg in schwindelerregende Höhen (unsere Entscheidung beruhte natürlich nur auf fototechnischen Gründen!). Irgendwann ging es für den Dane wegen seiner Sandalen auch nicht weiter, aber Robert bahnte sich weiter seinen Weg und in diesem Fall war er der Held. Nun ging es ans Absteigen – da hatte fast jeder so seine Bedenken: Danny hatte Angst um seine Gesundheit, Dane wegen seinen Schuhen und ich, dass mir niemand unter den Rock schaut! Robert hingegen störte das alles gar nicht, denn er war noch völlig im Freudentaumel und ließ daher auch fast seine Sonnenbrille auf dem Berg liegen, aber zum Glück hat er es nach einigen Metern noch gemerkt. Wieder unten angekommen freuten sich alle über das klimatisierte Auto – und weiter ging es!
Auf dem Weg nach Williams gab es dann urplötzlich einen Wetterumschwung . es regnete in Strömen und blitzte am Horizont. In der gewünschten Stadt angekommen suchten wir uns nur schnell ein Motel (Encono Lodge) und machten uns dann sofort auf den Weg zum Grand Canyon (O -Ton Kadda: um da mal reinzuglotzen). Unterwegs wollten wir noch einen Flug über den Canyon für morgen früh reservieren, aber bis dahin waren es noch nicht genügend Personen – mal sehen, was uns da erwartet. Der Weg zum Grand Canyon wurde zu meiner und Roberts Freude übrigens immer musikalisch mit Country unterlegt! Als nächstes kauften wir den National Park Pass, mit dem wir jetzt 1 Jahr lang Zutritt zu allen amerikanischen Nationalparks haben. Dann ging es rein zum ersten Aussichtspunkt im Grand Canyon. Wegen des Wetters waren die Sichtbedingungen nicht optimal, aber auch dieser Blick war schon überwältigend. Der Regen ließ uns jedoch schnell wieder im Auto Platz finden und wir fuhren (etwas planlos) einfach im Nationalpark herum und bestaunten sehr zutrauliches Rotwild. Auf einem zweiten Aussichtspunkt  machten wir erneut halt um das Naturspektakel zu begutachten.
Über den weiteren Verlauf des Abends waren wir uns einig – unser Ziel war ein Steakhouse. Über den Rückweg waren wir uns allerdings nicht einig, was kurzzeitig zu Unstimmigkeiten zwischen Gilligan und Mr. Ignoranz  führte. Dadurch hatten wir wiederum die Möglichkeit, Orte kennen zu lernen, die wir sonst nie gesehen hätten – und das manchmal sogar mehrmals. Aber auch diese Hindernisse überwanden wir souverän und erfreuten uns alle am Fleisch und entschieden, dass künftig nur noch Harmonie herrschen soll!  Noch kurz eingekauft ( 1000 Aspirin für 6,58$ – wir haben ja noch viel vor!) und schon ging es ab ins Bett, denn der Wecker war auf 5.45 Uhr gestellt!

05.09.2003 „Vogel- und Froschperspektive auf den Grand Canyon“

Pünktlich 7.45 Uhr standen wir auf dem Airport der Canyon Airlines um uns das ganze mal aus der Luft anzusehen. Leider hatten sich auch bis jetzt keine weiteren 2 Personen gefunden um den Flug zu ermöglichen. Wir hatten uns schon fast mit dem 10 bzw. 11 Uhr Flug abgefunden, als doch tatsächlich 1 Minute vor 8 Uhr noch ein Ehepaar auftauchte, die auch gleich fliegen wollten! Da war der Jubel groß. Nur kurze Zeit später saßen wir auch schon in einer „DeHavieland Twinotter“ ( hier ein Danke an Gedächtnisakrobat Danny!) und jeder hatte einen Fensterplatz und somit gute Sicht. Das Wetter spielte auch mit, denn der Himmel zog sich gerade auf.
Und schon ging es los: Hinweg über den Kaibab National Forest dauerte es nicht lange bis wir in den Grand Canyon hineinflogen. Nun bot sich für uns ca. 45 Minuten ein Naturschauspiel vom aller feinsten. Dieses Wunder der Natur verursachte bei Robert ein Gänsehautfeeling sondersgleichen und Dane erfreute sich besonders an dem unvergleichlichen Farbspiel der unterschiedlichen Sedimentschichten. Danny fand alles toll und hielt dies als Videos fest. Ich war so überwältigt, dass ich im Reisebericht gar keine Worte dafür finde und daher auf meine Miturlauber zurückgreife. Begleitet wurde der Flug von Informationen über Colorado und „Granyon“ oder aber spannunsgeladener Musik. Hier entstanden allein 100 Fotos (wie gut, dass es die Digicam gibt!)! Doch kein Foto, Video oder Reisebericht wird jemals auch nur ansatzweise die Eindrücke, die sich uns boten unserer Nachwelt begreiflich machen können. Wieder auf der Erde, mussten wir die gewonnenen Impressionen erst mal bei einem ordentlichen Omelett verdauen.
Gut gestärkt hatten wir uns im Vorfeld den Ausichtspunkt Hopi ausgesucht, den wir heut zu Fuß im Canyon erwandern wollten. Auf dem Weg dort hin kamen wir noch an einigen anderen Stellen mit tollem Blick vorbei und bei jedem bot sich uns ein neues Bild.
Das letzte Ziel für heute war der Dessert View, den wir noch mit dem Auto anfuhren und für heute abschließend den Ausblick genießen durften. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Und da haben sich 2 von uns noch was Großes vorgenommen: Dane und Robert wollen es wagen, runter zum Colorado zu sriefeln. Eine Strecke beträgt 12 km und es wird ein Höhenunterschied von 1300m zurückgelegt. Wegen des Klimas ist es notwendig so zeitig, wie möglich loszugehen. Für gewöhnlich dauert der Aufstieg 2-3 mal so lange, wie der Abstieg. Mit diesem Ziel vor Augen fuhren wir in den Supermarkt um die entsprechende Verpflegung zu besorgen. Nach ca. 1 Stunde hatten wir ausreichend Wasser, Salzstangen, Cookies, Äpfel und Bananen im Korb.
Gilligan hatte heute leider seinen Hut vergessen – war also auch gar nicht richtig Gilligan und hat sich mörderisch den Kopf verbrannt, aber den anderen ging es auch nicht wirklich besser.
Da es früh raus gehen sollte, spielten wir noch ein paar Runden „You don`t know Jack“ wobei der Gott des Allgemeinwissens Danny einen neuen Highscore von 85000 hinlegte (wir sind unwürdig!). Gilligan gewann noch die letzte Runde und dann war Schlafenszeit.


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #2 am: 27.09.2003, 00:16 Uhr »
06.09.2003 „Thunderstorms“

5.30 Uhr wollten Dane und Robert den Abstieg beginnen, das hieß für uns 3.45 Uhr aufstehen (und da will mir einer weis machen, dass das Urlaub ist?). Schon beim Läuten des Weckers sahen wir in der Ferne ein riesiges Gewitter über dem Granyon. Auch auf der Fahrt zum Abstieg wurde es nicht besser Als wir den Ausgangspunkt erreichten war es 5.30 Uhr und es schiffte in Strömen und blitzte und donnerte. Da machten wir es uns eben in unserem Van gemütlich und betrachteten eine Stunde lang dieses Naturspektakel. Dann zog es langsam auf und mit einer Stunde Verspätung brachen Dane und Robert auf.
Danny und ich gingen erst mal in Ruhe frühstücken und dann ins high speed inetrnet Cafe um unseren Freunden und Verwandten in good old Germany ein Lebenszeichen zu übermitteln.
Gegen 11.30 Uhr machten wir uns dann auch auf den Weg, wenigstens ein Stück die Tiefen des Canyon erkunden. Der Anfang des Abstieges war gesäumt mit Pfützen vom Regen und mit Muli – AA – also kein leichtes Unterfangen! Bereits nach wenigen Minuten rutschte ich dann auch schon aus (damit hatte ich natürlich gerechnet!), konnte mich dann aber durch eine akrobatische Meisterleistung gekonnt mit der rechten Hand noch abfangen. Die große Frage war nun – isses nur Dreck oder sind es die Essensreste der Mulis? Zu meinem Glück war es ersteres. Somit war alles nur halb so schlimm und wir bahnten uns den Weg abwärts. Nach gut 2 Meilen entschieden wir uns, dann wieder umzudrehen, denn was nach unten wie eine Gazelle hüpft, schnauft nach oben wie ein Walross. Doch auch schon aus dieser Tiefe bekamen wir noch mal ein ganz anderes tolles Bild vom Granyon. Nach ca. 3 Stunden waren wir wieder am Auto und gerade in der Aklimatisierungsphase, als ganz plötzlich und unverhofft Gilligan schon ins Fenster illerte - JUHU. Wir hatten frühestens 1 Stunde später mit den beiden gerechnet! Da haben Dane und Robert eine regelrechte Meisterleistung hingelegt.
Und dies geschah in der Zwischenzeit bei Robert und Dane:
Nach kurzen Startschwierigkeiten, da der Anfang des South Kaikab Trails nicht sofort zu finden war und wir in Anbetracht der geringen Morgentemperaturen nach dem Gewitter schon leicht zu frieren begannen, stürzten wir uns hochmotiviert und schwer mit (Über-)Lebensmitteln bepackt 6.30 Uhr in die Tiefe. Sehr schnellen Schrittes überwanden wir Höhenmeter um Höhenmeter, vergaßen dabei aber nicht, dem eindrucksvollen Erwachen des Granyon Beachtung zu schenken! Nur manchmal stoppten wir kurz, um schnell ein paar Fotos zu machen, dann gings weiter, um keine Zeit zu verlieren. Ab und zu fing es leider wieder zu regnen an, was bei T-Shirt und kurzer Hose als Bekleidung nicht besonders angenehm war, aber nichts konnte uns aufhalten. Ziel war es, in zwei Stunden den River zu erreichen und vor der heißen Mittagssonne aus der Dangerzone beim Aufstieg zu sein. Das erste Ziel war kein Problem, die zwei Stunden hielten wir mehr als ein (gut, die letzten 100m mussten wir rennen, aber egal, Energie war noch ausreichend vorhanden und so konnten wir sagen, den Abstieg in weniger als zwei Stunden geschafft zu haben!). Unten angekommen präsentierte sich ein reißender Colorado River, der tatsächlich wesentlich breiter und imposanter ist, als er von 1300m weiter oben erscheint. Und in genau jenen wollten wir unsere Füße hängen und dabei gemütlich frühstücken. Det ging aber nicht, weil es dort nix zum Sitzen gab, aber ein kurzer Seitenarm des Rivers erfüllte uns unseren Wunsch und kühlte unsere Füße bei leckeren Bananen, Cookies und Wasser. Um 9.45 Uhr gings dann wieder aufwärts diesmal den Bright Angel Trail, immer noch bei wolkenverhangenem Himmel, aber frohen Mutes und frisch gestärkt. Einerseits waren wir ganz froh, durch die Wetterlage nicht in den Genuss von 50 Grad Celsius gekommen zu sein, andererseits war dadurch natürlich die Sicht beschränkt. So hoffte insbesondere der Dane letztlich doch auf Sonnenschein: „Sieh mal, da ist was, das sieht schon wie ein Schatten unter mir aus!“ Nachdem der Anfang des Aufstiegstrails relativ sanft war, kamen wir ziemlich schnell beim ersten Haltepunkt auf halber Strecke an, wo Rast gemacht wurde und auch endlich die Sonne rauskam, also sich mit Sonnenmilch eingecremt wurde. Da wir jedenfalls Stunden unter der Zeit lagen (nur noch 5 Meilen vor uns und die Abholer erst in 5 Stunden bestellt), gingen wir die Sache ruhig an und machten immer mehr Pausen und genossen dabei die Aussicht und die Stille. Inzwischen schien die Sonne ganz schön heftig und auch der Weg wollte uns nochmal fordern, indem er einfach steiler wurde. Aber wir Kings of the Granyon ließen uns nicht unterkriegen und erreichten schließlich glücklich gegen 15 Uhr unseren Treffpunkt. Nun suchten wir am Treffpunkt nach den Verbündeten, die jedoch wie erwartet noch nicht zur Stelle waren. Also packte der „Master of the Mountain“ seine geschundenen Füsse an die frische Luft und genoss die Sonne, während sich Gilligan auf die Suche nach dem silbernen Dodge Caravan machte. Nach einigen erfolglosen Versuchen war auch dieses letzte Abenteuer für heute bestanden und die beiden Passagiere des „CK“ freuten sich sichtlich über das verfrühte Wiedersehen...
Danach ging es für uns noch nach Kayenta, aber erst mal natürlich was futtern. Leider mussten wir uns dafür eine ganze Weile  gedulden. Auf der immer geraden Strecke erhoben sich rechts riesige Felsen, die in der Abendsonne ein schönes Bild abgaben (wo, wo? Ich seh gar nichts! – rechts, das ist auf der anderen Seite, Danny!!!). Hier war die Auswahl an Hotels eher beschränkt und nach langem Suchen entschieden wir uns mehr oder weniger freiwillig für das Best Western. Nach kurzem Besuch des Pools und 3 Runden Bildung verfielen wir alle in einen tiefen Schlaf nach einem anstrengendem und erlebnisreichen Tag!


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #3 am: 27.09.2003, 00:16 Uhr »
07.09.2003 „Die große Suche“

Eigentlich wollten wir uns den Sonnenaufgang im Monument Valley ansehen, hatten uns dann aber doch entschlossen, denn Wecker zur Abwechslung mal erst auf 8 Uhr zu stellen. Das war auch ganz gut so, denn beim aufstehen merkten wir jeden unserer Knochen und heute ging alles etwas langsamer von statten als für gewöhnlich. Aber: Vom Kopf her bin ich echt fit (Robert)! Wir entschieden uns daher für ein ausgedehntes und nahrhaftes Frühstück im Hotel.
Dann machten wir uns auf den Weg  zum Monument Valley. Nach einer ziemlichen Strecke merkten wir, dass wir auf dem falschen Weg waren und entschieden uns daher auch gleich für das Valley of the god`s ,welches eigentlich direkt in der Nähe sein müßte. Vorbei am namenhaften Felsen „Mexican Hat“ wollte sich auch dieses Tal uns nicht zeigen (heut ist Sonntag – vielleicht liegt es ja daran!). Dafür landeten wir an den Goosenecks des San Juan Rivers und das war echt sehenswert! Der Fluss schlängelte sich meanderförmig vorbei an hohen Felsen – mal wieder ein unbeschreibliches Bild der Natur.
Danach wurde erst mal der Dodge auf Tauglichkeit fürs Monument Valley mit seinen Geländepassagen getestet. Fahrer Dane machte in Absprache mit der gesamten Reisegruppe (es kamen nur zaghafte Einsprüche...) einen kleinen Abstecher in die Prärie. Ziel war eine Erhebung abseits des Highways, welche prächtige Sicht auf das angrenzende Bergmassiv versprach. Wieder und wieder erreichten wir jedoch den „vorletzten“ Berg, denn jedesmal tat sich oben auf der Kuppe ein noch höherer Hügel auf, der die Sicht versperrte. Das Gelände wurde immer unwegsamer und so gaben wir auf und erreichten den letzten Berg nur noch zu Fuss. Von hier wurden ein paar Bilder gemacht, dann ging es wieder ins zivilisierte Leben zurück.
Nun auf den Weg zum Monument Valley. Da Robert auf dem Hinweg die Einfahrt verpasst hatte (O-Ton: „Da war niemals ein Schild!“), gaben wir nun mehr Obacht und fanden auf Anhieb die Zufahrt. Schnell 5$ pro Nase abgedrückt und los ging es. Aus Freude, dass sich das Valley doch zeigte, gaben wir vergnügt im Chor ein paar Lieder zum besten. Das Repertoire reichte von Country Roads über Movie Star (ABBA ist Pflicht!) bis hin zu Buffalo Soldier. Da eine Jeep-Tour noch mal 35$ gekostet hätte, entschieden wir uns dann doch für den fast leergefahrenen Caravan. Die Strassen erinnerten zwar eher an eine Panzer-Übungsstrecke, doch die Aussicht an den Etappenpunkten entschädigte für die Rütteltour. Robert entweihte mitten im Valley dann noch kurzerhand auf Befehl von Danny ein Heiligtum der Indianer, indem er einen Berg bestieg, aber was soll man als „Master of the Mountain“ auch machen!? Insgesamt hinterließ das Marlboro-Country einen bleibenden Eindruck bei uns, wobei Dane und Robert in Gedanken noch den Granyon durchschritten und deshalb mental noch nicht wieder für neue Erlebnisse bereit waren. Also auf den Rückweg gemacht und mit den letzten Tropfen Sprit noch in die Tankstelle in Kayenta eingerollt. Hier gab es bis jetzt den billigsten Sprit mit 1,69$ pro Gallone.
Nun weiter nach Page, von hier aus wollen wir den Antelope Canyon und die Rainbow Bridge erkunden. Nachdem wir im Page Boy Motel schon vorgewarnt wurden, dass der ¼ Meilen Abstieg zum Antelope Canyon 18$ pro Person kostet, fuhren wir trotzdem zum Ausgangspunkt um uns davon selbst zu überzeugen. In der Tat war es so, wie angekündigt. Allerdings ging der Eintritt nur zu 1/3 an die Indianer. Da der Canyon auch gerade geschlossen wurde, hatten wir leider nicht die Möglichkeit, dort rein zu glotzen. (Aufgrund des teuren Eintritts mussten wir dann leider feststellen, dass Robert Indianern – äh den Native Americans gegenüber ziemlich rassistisch eingestellt ist. Pfui! Kommentar Robert: Ich kann es halt nicht gutheißen, wenn mir raffgierige Rothäute mit horrenden Preisen den Zutritt zu Wundern der Natur verbieten, sie haben es ja nicht mal selbst gebaut oder so...)  So entschieden wir uns schon mal den Spähtrupp für morgen zu machen und fuhren an den Lake Powell – den 2. grössten Stausee der Welt. Eigentlich hatten wir vor, eine Bootsfahrt zur Rainbow Bridge zu machen – der grössten natürlichen Brücke. Kaum waren wir im Hafen angekommen, erblickte Gilligan (wer auch sonst) das Schild „Rent a boat“. Sofort war auch der Rest der Urlaubsmannschaft Feuer und Flamme und wir machten uns auf den Weg, die ganze Angelegenheit näher zu erkunden. Nach vielem hin und her, genauer Betrachtung der einzelnen Modelle und nach Gesprächen mit der Crew des Bootsverleihs entschieden wir uns für ein Power Boat „18 Feet“ mit 150 PS!
Mit dem Traum vor Augen ging es mal wieder zu Safeway (Danke für die vielen ersparten $ an Club-mitglied Robert!). Wir entschieden uns für Obst, Baguette, Creamcheese, Chips, Joghurt und Fisch mit Mayo (oder so was ähnliches – ich will‘s gar nicht wissen!). Das Einkaufen hier ist auf jeden Fall immer ein riesiger Fun –Faktor, denn fast immer komme ich mit Tränen in den Augen oder Bauchschmerzen vom Lachen aus dem Supermarkt. Zumindest brauchten wir noch Plastikbesteck für morgen auf dem Schiff (es gibt zwar 10 kg Eiswürfel im Supermarkt, aber kein Plastikbesteck!) und waren also geradezu gezwungen, noch mal an irgend einer Fast Food Kette einzureiten. Diesmal war es das A&W – wo man das Essen nur über Intercom bestellen kann (wie wir feststellen mussten, als wir versuchten in den Laden reinzugehen!). Auch dies brachte wieder jede Menge Spaß, aber da der Dane ja schon Erfahrung hat, überstanden wir auch diese Hürde. Und dann ging es mit ausreichend Plastikbesteck unterm Arm auch schon wieder ab in die Heija!

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #4 am: 27.09.2003, 00:17 Uhr »
08.09.2003 „Ahoi!“

Und nun war es so weit, der große Traum stand uns bevor. Gut gestärkt machten wir uns wieder auf dem Weg zum Lake Powell. Wie gestern besprochen, mieteten wir uns ein Mercury 150 für einen halben Tag. Bis zur Rainbow Bridge sollten wir es zwar nicht schaffen, aber es war ein Mordsgaudi. Gilligan übernahm nach einer kurzen Einweisung natürlich zuerst das Steuer. Als wir das Hafen-gelände verließen, wurden die 150 Pferdestärken auch sofort getestet und festgestellt, dass das Boot ganz schön Dampf macht. Jetzt war jeder von uns mal Kapitän und alle hatten Gefallen daran. So schipperten wir erst mal ein ganzes Stück in Richtung Navajo Canyon. Es war schon ein tolles Gefühl mit dem Boot rumzuheizen inmitten von riesigen Felswänden. Dann kam das übliche: Vorbei an den Hausbooten und schön alle winken, abfetten von anderen Motorbooten, extreme Schlendemanöver und Kanuten ärgern. Um noch ein bisschen Thrill reinzubringen, fuhren wir noch in einen ziemlich engen Nebenarm. Hier galt besondere Vorsicht, denn wir durften nicht so nah an die Felsen heran. Aber es hat sich gelohnt - wir sahen noch einige äußerst idyllische Buchten. Der relativ starke Wind erschwerte die ganze Angelegenheit, aber die Chefnavigatoren Held & Tennhardt brachten uns sicher wieder zurück. Gegen 11 Uhr stoppten wir erst mal den Motor. Die Jungs nutzten die Gelegenheit um das Wasser zu testen. Es war sehr angenehm –ganz klar und nicht zu kalt. Danach wurde genüsslich das zweite Frühstück bei Sonnenschein auf dem Boot eingenommen – was will man mehr? Schließlich fuhr jeder von uns noch mal eine Strecke, wir schossen viele Fotos und machten hier und da halt um zu baden oder um uns zu sonnen. Bei voll Speed erhielten wir schon mal ein Gefühl für die Vergnügungsparks, die uns noch bevorstehen. Leider wurde der Ausflug noch von einem unangenehmen Ereignis überschattet. Gilligan hüpfte mal wieder guten Mutes ins Wasser und hatte nicht daran gedacht, dass er die Sonnenbrille noch auf hat. Auch mein fast baywatchtauglicher Sprung ins kühle Nass reichte leider nicht aus, sie vor dem Untergang zu bewahren. Naja, jetzt hat der See wenigstens was davon, wenn die Sonne dolle scheint und wir finden bestimmt auch  eine neue Sonnenbrille für Gilligan. Die 5 Stunden vergingen wie im Flug. Wir tankten das Boot noch auf und gaben es wehmütig wieder ab.
Heut machten wir uns noch auf nach Panguitch in der Nähe vom Bryce Canyon. Zum Glück gab es in der Nähe von unserem ziemlich günstigen Motel auch ein Subway. Das Cameron`s wurde angepriesen mit Color TV. Das war, wie wir schnell merkten etwas übertrieben, aber dafür gab es einen original old school Fernseher und besonders hervor zu heben ist die Fernbedienung. Dane meinte sogar ein paar Flöhe gesehen zu haben und das die Bettwäsche stinkt. Man gönnt sich ja sonst nichts!

09.09.2003 „Viva Las Vegas!

Wir erwachten heut morgen in unserem „Luxushotel“ und waren alle froh, es bald verlassen zu dürfen, denn tatsächlich müffelte das Zimmer und auch die Betten waren schmaler als sonst. Das Wetter war heut nicht wirklich schön, ziemlich bedeckt und relativ kalt. So richtig konnte dies alles nicht die gute Laune fördern.
Wir machten los, zum Bryce Canyon. Von den vielen Eindrücken der letzten Tage, waren wir etwas „oversandstein-ed“, daher reichte uns ein relativ kurzer Stopp und das Anfahren von Ausichtspunkten im Bryce Canyon aus.
Nun sollte es weiter gehen bis nach Vegas. Um ein günstiges Hotel zu ergattern wollten wir vorher im Internet reservieren. Leider dauerte eine ziemliche Weile bis wir einen Zugang zum Internet gefunden hatten, nämlich in St. George (die ham doch echt `ne Meise hier, die können überhaupt nicht Auto fahren!) in der Bücherei. Hier hatte dann jeder von uns 60 Minuten Zeit, seine Mails zu checken, Noten abzufragen, Kontostand zu prüfen, Konzerttermine auszukundschaften, nach Autoverkauf zu sehen und Hotels zu reservieren. Schließlich buchten wir für die nächsten 3 Nächte das Excalibur – und dahin sind wir nun grade unterwegs.
Angekommen sind wir in der Spielmetropole als es noch hell war. In diesem Fall sieht man riesige Strassen und ein Hotel neben dem anderen. Das Excalibur war nicht schwer zu finden, denn die Türmchen der Burg waren schon vom Highway aus zu sehen. Es liegt direkt zwischen der Luxor-Pyramide und dem New York New York. Die Schlange vor dem Check In war nicht zu verachten, aber irgendwann waren auch wir an der Reihe und erhielten unseren „luxury room“ in der 5. Etage. Da in Vegas nichts  normal ist, sondern alles um Dimensionen größer, mussten wir einen Fußmarsch von fast 10 Minuten zurücklegen um unser Zimmer zu erreichen. Das Hotel ist eine Mischung aus Mittelalter und Kleinmesse hoch 10, aber irgendwie cool. Das Zimmer an sich war sehr in Ordnung und für 4 Personen auch geräumig genug. Allerdings gab es ein unangenehmes Brummen von draußen, so das wir uns dazu entschieden, das Zimmer noch mal zu tauschen. Dies dauerte dann zwar noch mal eine Weile, wegen der Schlange und dem Umzugsweg, aber jetzt haben wir für die nächsten 3 Tage unsere Ruhe! Der Ausblick ist extraordinär: Wir sehen aus unserem Fenster das Empire State, die Freiheitsstaue, das Crysler Building, die Brooklyn Bridge und eine Achterbahn (Ja, eine Achterbahn!).
Wir fackelten nicht lange, sprangen allesamt unter die Dusche (natürlich nacheinander!) und stylten uns Casino-tauglich. Aus lauter Vorfreude fiel ich bei meinem Ausdruckstanz erst mal ordentlich auf den Hintern – zur Belustigung aller anderen. Jeder tauschte 10$ in Quarter und dann ging es los an die einarmigen Banditen. Inmitten einem Rausch aus bunten Lichtern, lustigen Automatenmelodien und klappernden Kleingeld drifteten wir in die Welt der Spiele. Für einige war diese Welt eher zu Ende (armer Danny) und andere hatten mehr Glück und trugen ihren Einsatz bzw. einen kleinen Gewinn vorerst mit davon.
Natürlich wollten wir uns die Stadt ansehen und liefen schnurstracks auf das New York New York zu, wo sich zum Beispiel die Coyote Ugly Bar befindet. Die Größe der Hotels ist unvorstellbar – neben unendlich vielen Zimmern, tausenden Automaten hat hier jedes Hotel seine eigenen Showräume, unzählige Restaurants und Fast Food Läden und richtige Malls. Dann war es soweit – wir standen mitten auf dem Las Vegas Strip: Hier bot sich uns in der Dunkelheit ein unglaubliches Lichtermeer und wir wußten gar nicht, wo wir zu erst hinsehen und hingehen sollten. Nicht weit entfernt stießen wir auf den M&M Laden, den Danny uns schon angekündigt hatte. Hier gab es vom Schlafanzug bis zur Parkuhr alles von besagter Marke. Dane verliebte sich sofort in Geschirr, aber erst mal zogen wir weiter – vorbei und hinein in all die namhaften Hotels. Vor dem Bellagio erlebten wir eine fantastische Wasser und Licht Show und Robert ergatterte im Virgin Megastore seine heiß begehrte Seal CD. Wir kamen bis zum Cesars Palace, wo die ganze Zeit (zu unser aller Begeisterung) Werbung für die Show von Celine Dion  abgespielt wurde. Der Heimweg war sehr mühsam, denn nicht nur bei mir drückten die Schuhe. Als wir nach fast 4 Stunden Fußmarsch wieder im Hotel ankamen, warfen wir noch ein paar Münzen in den Automaten und verschwanden dann erschöpft, aber glücklich ins Zimmer.    


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #5 am: 27.09.2003, 00:19 Uhr »
10.09.2003 „Mein wunderbarer Waschsalon“

Heute wollten wir uns zum ersten mal den Bauch beim Frühstück so richtig vollschlagen und ent-schieden uns für den Runden Tisch oder besser gesagt für das runde Buffet im Hotel. Am besten hat glaube ich allen der Kaffee geschmeckt. Das Buffet bot zwar reichlich Auswahl, aber entweder ist es für uns Europäer ungewohntes Essen oder wir sind komisch. Satt wurden wir aber trotzdem.
Aufgrund der Tatsache, dass man für 4 Wochen Urlaub nicht genug Sachen mitnehmen kann, kamen wir in den Genuß auch mal einen Waschsalon von innen zu sehen. Mit Büchern und Laptop ausgestattet schlugen wir dort ein und füllten zwei Maschinen. Nach einer guten Stunde war dann (fast) alles gut gewaschen und getrocknet.
Jetzt zogen wir (zu Roberts Freude) weiter zum Las Vegas Outletcenter. Gleich im ersten Laden, bei Nike, schlugen wir alle zu. Danach kauften die einen mehr (Dane und Robert) und andere hielten  sich (ungewollt) zurück (Danny und ich). Da es hier weder GUESS oder GAP noch Banana Republic gab, stand von vorn herein fest, dass dies nicht unser letztes Outlet war. Nachdem wir nun fast alle Läden durch hatten und ich noch mal kurz in einen Schuhladen hineinspähte, passierte es – die Jungens waren einfach weg als ich wieder raus kam. Ich schaute in ein paar der nächsten Läden und als ich niemanden sah, der mir bekannt vorkam, machte ich mich auf dem Weg zum Auto, da mir dies als ein geeigneter Treffpunkt schien. Dort verweilte ich dann ca. 15 Minuten bis der Dane aufgeregt angerannt kam und mich sichtlich erleichtert in die Arme nahm. Sie waren angeblich im nächsten Laden gewesen und wieso ich denn zum Auto gehe und überhaupt. Aber am Ende waren alle froh über die Reunion (es wurde nämlich schon eine Entführung befürchtet) und das Auto wurde zum zukünftigen Treffpunkt erkiesen, wenn wir uns mal verlieren (hatte also auch sein Gutes).
Abends wollten wir dann zum Stratosphere Tower um mal noch eine andere Ecke von Vegas zu sehen. Der Turm ist über 1200 Feet hoch und hat auf dem Dach neben einem grandiosen Ausblick auch eine Achterbahn. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Allerdings wurden wir von einer Menschenmasse überrascht, die wir nicht erwartet hatten. Am Ende ging aber alles schneller als gedacht und irgendwann standen wir dann oben und genossen die traumhafte Aussicht. Hier oben wurde uns erst mal klar, wie riesig die Stadt war und das wir nur einen Bruchteil davon gesehen haben. Deutlich zu erkennen war allerdings auch, dass sich das Leben eindeutig auf dem Strip abspielte. Dann fuhren wir noch oben auf dem Turm Rollercoaster und waren froh, dass sich niemand am Kopf verletzt hat. Gespielt haben wir dann natürlich auch noch. Der heutige Glückspliz war eindeutig Robert: Er gewann 80, 80 und 25 und dann  sogar einmal 100 Quarter! Damit hatte er nicht nur seinen Einsatz wieder, sondern sogar Gewinn gemacht, nämlich 25$ - Congratulations!
Da wir es gestern nicht mehr in das berühmte Mirage geschafft hatten, wollten wir dort noch ein Bierchen trinken. Das Hotel war atemberaubend. In der Lobby war ein großes Aquarium und in der Bar standen riesige Bäume und wir fühlten uns wie im Regenwald. Die Preise schienen eher vom Mond zu kommen und daher machten wir uns langsam auf den Weg nach Hause. Besonders Robert und ich waren nicht böse darüber, denn die Klimaanlagen machen uns beiden sehr zu schaffen und wir schnauben den ganzen Tag!

11.09.2003 „Mamma Mia!“

Heut ließen wir es ganz entspannt angehen. Wir erwachten so gegen 10.30 Uhr, machten uns dann in aller Ruhe fertig und  probierten das lunch-Buffet des Excalibur. Es gab von Fisch, Seafood über Chinaessen bis zur Pasta und natürlich Tex-Mex alles. Nach kurzer Entspannungspause (Essen is ja anstrengend!) machten wir uns dann auf zum Pool. Robert bevorzugte (mehr oder weniger freiwillig) das Bett, denn ihn hat es wirklich böse erwischt. Wir anderen genossen die Sonne, das Wasser und sogar den Jaquzzi (mit ca. 40 Grad!!!).
Für abends hatten wir Karten für „Mamma Mia!“ organisiert. Gestriegelt und gebügelt machten wir uns dann langsam auf den Weg zum Mandalay Bay vorbei an der Pyramide von Luxor und bestaunten wieder einmal den Prunk der Hotels. Vom Musical waren wir alle begeistert (besonders natürlich Danny und ich!), denn es war wirklich sehr gut inszeniert und die einzelnen Lieder wurden perfekt in die Handlung eingebaut. Nach den standing ovations ging es dann mit dem Excalibur Express Richtung New York New York auf zum Rollercoaster. Das war ein Spaß – durch Looping und Schraubenzieher wurden wir ganz schön durchgerüttelt und waren froh, daß wir uns entschieden hatten erst danach zu essen. Die nächste Station war allerdings erst noch mal der M&M Laden um dort das heiß geliebte Geschirr zu kaufen. Wie gesagt so getan! Mit der Beute ging es dann noch einmal zurück zum Hotel um ins Auto zu hüpfen und dann begaben wir uns auf Nahrungssuche. Im Hinterkopf hatten wir mal wieder ein Steakhouse. Da (fast) allen schon der Magen knurrte, waren wir froh, dass Restaurant bald gefunden zu haben. Allerdings mussten wir noch 15 Minuten warten, weil es sehr voll war – dabei war es immerhin schon 0.00 Uhr! Was isst man um die Zeit? Natürlich ein ordentliches T-Bone Steak! Damit unser Magen noch etwas Zeit zum Verdauen hat, wollten wir uns noch das Venatian ansehen. Und auf einmal standen wir mitten in Italien – auf dem Markusplatz, direkt am Kanal auf der Rialto Brücke. Wirklich unglaublich, was die Amis alles klauen! Beeindruckt fuhren wir wieder in unser Hotel. Robert und Danny gingen gleich hoch und Dane und ich vergambelten noch 20$ - ging sehr schnell, hatten eben kein Glück diesmal!


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #6 am: 27.09.2003, 00:22 Uhr »
12.09.2003 „Dem Tod ins Auge sehen...“

Leider waren die 3 Tage in Vegas schon wieder um und das hieß für uns weiterzuziehen! Wir wollten heut bis in die Nähe des Seqouia National Park kommen und das hieß, wir mussten das Death Valley durchqueren. Wie sich schon bald herausstellte, war das alles gar nicht so einfach, da die Highways, die wir nutzen wollten an Infrastruktur nicht so viel zu bieten hatten. Nach einer knappen Stunde Fahrt meldete sich die Benzinlampe und als wir über unser Hightechequipment feststellten, dass in nächster Zukunft keine Tankstelle auftaucht, mussten wir erst mal wieder umkehren. Nach einer Weile erhob sich auf der anderen Seite dann das Ziel. Bis wir dort ankamen sind wir zwar auch noch ein paar mal unglücklich abgebogen, aber schließlich erreichten wir das Ziel. Die Möglichkeit nutzten wir gleich um einen Subs zu essen und fuhren (nach längerer Diskussion über den Weg) weiter.
Das Death Valley hielt, was es verspricht, denn es war sehr heiß. Ausgestiegen sind wir trotzdem zweimal. Das erste mal machten wir nur Fotos und Pipi und das zweite mal sogar ne klitzekleine Wanderung, denn auf einigen Schildern wurde ein Fluss angekündigt. Leider mussten wir schon auf dem Weg merken, dass es das besagte Wasser gar nicht mehr gibt und wir kehrten enttäuscht zum Auto zurück. Hier angekommen, merkten wir, dass sich unsere letzte Gallone Wasser im Auto verteilt hat. Oh Schreck – wir waren also mitten in der Wüste, es war schweineheiß, Robert war voll Blut beschmiert (der arme ist immer noch nicht so richtig auf dem Dampfer und hat Nasenbluten) und wir hatten Null Wasser mehr! Wir sahen dem Tod quasi direkt ins Auge. Wir wollten also so schnell wie möglich raus aus dem Tal der Toten und zurück in die Zivilisation um Wasser zu kaufen, als sich mitten in der Wüste ein kleines Dorf vor uns erhob. Wir waren also gerettet! Mit genügend Flüssigkeit ausgestattet fuhren wir weiter.
Um uns die Autofahrt so angenehm wie möglich zu gestalten spielten Robert und ich zuerst Super-code, bei welchem wir relativ gleich stark waren und Schiffe versenken, wo mich Robert 2 mal tüchtig abzog. Dane glänzte beim Supercode im Lösen des Codes, war aber leider nicht in der Lage, die Bewertung mit weißen und schwarzen Punkten vorzunehmen, Das Lieblingsspiel des Urlaubs überhaupt ist allerdings Musik raten. Dies spielen wir zu jeder Tages- und Nachtzeit, egal ob wir im Granyon oder im Supermarkt stehen. Da kommen Erinnerungen  hoch...
Dane schlug einen Fahrerwechsel vor auf welchen hin ich mich gern zur Verfügung stellte. Trotz der Bedenken eines Miturlaubers, der hier nicht namentlich genannt wird, nahm ich das waghalsige Unterfangen auf mich und setzte mich mit schwitzigen Händen ans Steuer.
Anmerkung des namentlich nicht genannten: Meine Bedenken richteten sich nicht gegen Kaddas fahrerische  Fähigkeiten im Allgemeinen, sondern beruhten auf der Tatsache, dass die ausgegebene Route sehr knifflig war und die herausragenden Orientierungskompetenzen eines männlichen Gehirns erforderte. Sorry das war nicht persönlich gemeint, nur eine Tatsache der Evolution!
Die Route wurde individuell für uns vom Routenmeister Danny geplant und zu Beginn verlief auch alles in seinen geordneten Bahnen. Plötzlich zeigte sich, dass die laut streets & trips gut ausgebaute Strasse nur ein zweitklassiger Feldweg ist. Das war eine neue Herausforderung für mich, aber ich meisterte die Situation ganz gut. Nach einer ganzen Weile Holperfahrt kamen uns schon begründete Zweifel und schließlich endete der Weg mitten in der Pampa. Was passierte? Natürlich SCHLENDE! Also der ganze Weg zurück. Vor lauter Wut und Enttäuschung pfiff der Routenmeister auf die Technik und suchte uns einen neuen Weg aus der ADAC-Landkarte. Auch bis an diese Stelle war alles noch im grünen Bereich. Doch es kam, wie es kommen musste. Ich verpasste eine Strasse, wurde kurz und knapp dafür geschollten und daraufhin entschied ich mich diesmal für einen Fahrerwechsel. An dieser Stelle übernahm Danny wieder das Steuer und ich den Beifahrersitz.
Was dann folgte, hatte sicher keiner von uns erwartet, wir kamen in absolut bergiges Gebiet und das ca. 3 Stunden lang. Robert und Dane wurde durch die wilde Kurvenfahrt auf der Hinterbank schlecht, langsam wurde es immer dunkler und wir fuhren durch das absolute nichts! Da waren weder Häuser noch Autos oder gar Menschen. Nach gut 11 Stunden Fahrt erblickten wir am Horizont dann so was wie Zivilisation. Der Ort, den wir uns zum Übernachten ausgesucht hatten war dann sogar relativ groß und schnell fanden wir ein günstiges Motel. Da in dem Nichts, das wir durchquerten auch keine Essensgelegenheit vorhanden waren, hatten wir megemäßig Hunger. Zum Glück gab es in der Nähe gleich ein Tells. Juhu! Allerdings wurden wir bei der Nahrungsaufnahme von einer Mongolin gestört, die uns irgendwas verklingeln wollten. Dummerweise erzählte Robert (um sie abzuwimmeln), dass wir Russen sind. Leider hatte er wieder nicht richtig zugehört, denn die Freundin der Besagten war wirklich Russin! Als diese sich unseren Tisch appropinquarte, verschwand der Robbi dann ganz plötzlich auf Toilette... Dann gabs mal wieder einen You Don`t know, Jack / Lese – Abend.

13.09.2003 „Natur Pur!!!“

Heut stand wieder ein Nationalpark auf dem Programm. Es ging zum Sequoia National Park.
Bevor wir unser Motel verließen, fischte der Dane erst mal seine Stinke-Adiletten aus dem Pool, wo diese die Nacht verbracht hatten. So ganz weg ist der dezente Duft aber immer noch nicht und deswegen sind sie jetzt in der Tüte! Dann schlugen wir ordentlich beim Frühstück zu – in der Donutfactory, was eigentlich ein China-Fastfood ist, aber war lecker.
Wir mussten wieder ein Stück in die Berge, denn die Sequoais wachsen erst in einer Höhe von 1400 – 2500 m Höhe. Am ersten Aussichtspunkt bewunderten wir mal wieder das Farbspiel der Natur, diesmal allerdings die Farben des Mischwaldes (blöderweise wurden wir hierbei von einem peinlichen Landsmann zugetextet).Dann sahen wir uns den größten Baum der Welt / Erde an – den General Sherman, der 84m in der Höhe und 30m im Umfang misst. Um mal wieder ein bisschen Waldluft zu schnuppern, hikten wir noch eine Weile durch den Wald. Dabei wurden nicht nur beeindruckende Bilder der Natur geschossen, sondern wir hatten auch intellektuell hochtrabende Gespräche und Diskussionen (optimal vs. ideal...). Als ich gerade mal wieder mit Robert was lateinisches durchdeklinierte standen doch tatsächlich genau auf dem Weg ein paar Rehe und Hirsche. Scheu, wie diese possierlichen Tierchen nun mal sind, hüpften sie auch schon davon, da konnten auch Roberts Uhu- und Danes undefinierbare Laute nichts ausrichten.
Wir zogen schliesslich weiter in Richtung Yosemite Park und wollten uns in aller Ruhe noch eine Bleibe suchen, was sich als ziemlich kompliziert erwies. Der Yosemite ist der beliebteste Nationalpark der USA und es ist Wochenende – da verschlägt es außer den Touristen auch noch viele Amerikaner hier her. An den Motels war entweder schon außen zu lesen „No Vacancy“ oder uns wurde drinnen mitgeteilt, dass alles voll und wir auch nirgendwo anders was finden werden. Auf gut Glück probierten wir es trotzdem noch weiter, denn noch mal 50 Meilen zurückfahren wollten wir nicht. Und nachdem wir schon befürchteten, dass wir die Nacht im Auto verbringen müssen, kamen wir auf die Sky Ranch. Das Zimmer war zwar nicht billig, aber wir hatten ja keine andere Wahl. Außerdem war es ein wirklich schönes Ambiente: Ein niedliches Zimmer, ein Salon mit Kamin, eine Bar und sogar eine Tischtennisplatte und Billard. Schon wenige Minuten nach der Ankunft vergnügten wir uns auch schon alle mit einem Bier beim Tischtennis. Haushund Lucky ließ sich dann immer von dem streicheln, der gerade nicht spielte und eine Miez gab es natürlich auch. Eigentlich wollte der Dane noch ne Runde rennen gehen, aber aufgrund der schlecht beleuchtenden Strasse, verschoben wir das auf morgen früh und gingen schlafen.  


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #7 am: 27.09.2003, 00:23 Uhr »
14.09.2003 „Schon vor dem Frühstück total am Ende!“
 
Um uns auf das Wandern einzustellen, wollten wir früh eine Runde joggen gehen und so schmissen wir uns in unsere Sportklamotten. Leider gab es nur eine asphaltierte Straße, die zu allem Übel auch noch bergauf ging. Genau aus diesen Gründen entschied ich mich bereits nach kurzer Zeit lieber umzukehren. Danny kam auch nach einer Weile zurück und die beiden anderen trudelten später irgendwann ein. Zum Frühstück gab es leckere selbst gemachte Muffins und Kaffee. Dann zogen wir los.
Der Yosemite National Park war nicht weit, aber der Park an sich ist riesig. Wir mussten erst mal eine gute halbe Stunde im Park fahren um zum Glacier Point zu gelangen, denn von hier aus wollten wir loswandern. Unser Ziel war der 5 Meilen entfernte Nevada Wasserfall, denn zum Halfdome war es leider zu weit. Und schon stiefelten wir los mitten durch die Natur. Merkwürdigerweise sah es immer mal so aus, als ob es schon einige Brände gegeben hat, denn die Bäume sahen teilweise ziemlich abgebrannt aus. Als erstes ging es bergab – und das nicht zu knapp. Nach ca. 2 Meilen kamen wir dann im Tal an und kühlten unsere Füße im eiskalten Fluss. Bevor es auf der anderen Seite wieder hoch ging, machten wir eine ausgedehnte Fotopause und ließen die Natur auf uns wirken. Der Auf-stieg hatte es dann schon in sich, zumal die Sonne ganz schön prasselte und wir nicht immer im Schatten wanderten. Den Wasserfall erreichten wir nach 3 Stunden Es war schon beeindruckend, wie das Wasser aus einer Höhe von 1800 m herunterplätscherte. Hier oben hatten wir einen grandiosen Ausblick auf den Halfdome, er schien zum Greifen nah, aber in Wirklichkeit war es noch ein ganz schönes Stück bis dahin. Den Punkt, an dem wir losgelaufen waren konnten wir auch sehen – und der wiederum schien ganz schön weit weg, ich wußte nicht, ob und wie ich das je durchhalten sollte!  Nach der Erholung machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg. Zuerst ging es eine ganze Weile hinunter, da unterhielten wir uns noch sehr angeregt. Die heutigen Themen waren unter anderem die Fanta 4, Beverly Hills 90210 und vor allen Dingen das Essen. Wir hatten ja nur ge-frühstückt und das war jetzt schon über 6 Stunden her. Vom Hunger getrieben verlief der Rückweg relativ zügig oder es kam uns nur so vor. Dane und Robert inspizierten noch einen Felsvorsprung unter dem es ganz steil abwärts ging. Robert traute sich nur noch auf allen Vieren bis zur Klippe. Danny und ich nutzten das ganze als Verschnaufpause. Wir kamen schon langsam wieder zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, aber die Beine (besonders meine) wurden immer schwerer. Auf dem Weg flitzten immer mal lustige Eichhörnchen oder sogar Streifenhörnchen vorbei. Mit Dane`s Hilfe kam dann auch ich nach 6 Stunden oben an, die letzten Meter waren wirklich die schlimmsten! Jetzt wollten wir alle nur noch was essen, aber im Park war leider keine Möglichkeit. Vorher mussten wir noch tanken – im Park – natürlich zu einem entsprechenden Preis (2,44$)! Dann nahmen wir die nächst beste Gelegenheit und kamen somit in eine Pizzeria, in der wir zuschlugen. Eigentlich wollten wir direkt bis San Francisco durchfahren, aber irgendwie spielte mein Magen da nicht mit. Entweder war der ganze Tag für mich zu anstrengend oder das wenige Essen oder die vielen Kurven ließen mich sehr elend fühlen. Daher suchten wir uns in der Nähe, in Oakdale, ein Motel und verbrachten die Nacht dort. Noch mal Danke an die anderen für ihr Verständnis!

15.09.2003 „Let`s go to San Francisco...“

Mitten in der Nacht klingelte erst mal Dannys Telefon. Es war sein Vati, der nur mal sehen wollte, ob das mit dem Handy funktioniert und sonst erreicht man ihn ja nicht – na gut, warum nicht.
Mir ging es nach der Nacht wieder sehr gut und so machten wir uns nach dem Frühstück direkt auf den Weg nach S.F. Ein Hotel in Stadtnähe hatten wir uns schon rausgepickt, damit wir nicht absolut planlos durch Stadt fahren mussten. Schon aus der Ferne sahen wir die Skyline und freuten uns auf die Stadt, von der wir nur gutes gehört hatten. Wir hatten unser Vertrauen zu Streets & Trips wiedergewonnen und es führte uns auch ohne Fehler zu unserem Hotel. Wir haben eingecheckt, uns ein bisschen ausgeruht und uns erklären lassen, wo was zu finden ist. Als erstes wollten wir irgendwo was essen und so zogen wir los. Nach geraumer Suche entschieden wir uns für einen Sub-Laden, in dem Danny ( der sich wahrscheinlich auch nur von Subs ernähren könnte!) der Hunger wegen des Personals erst mal verging. Wir anderen ließen uns jedoch nicht abschrecken und trafen unsere Wahl. Der Dane wollten mal Sushi ausprobieren und hatte sich für zwei Sorten entschieden, die es dann leider nicht gab und auch das gewünschte Sub war zur Zeit nicht available. Na ja, da musste er dann gezwungener Maßen etwas anderes nehmen, aber sowohl das Sushi als auch unsere Subs waren köstlich.
San Francisco wollten wir auf jeden Fall zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Das hieß, wir brauchten erst mal die Tickets. Wir schlenderten also noch ein bisschen rum, kleine Verschnaufpause im Starbucks und schon hatten wir unsere Pässe und fuhren los zur Fisherman`s Wharf. Jetzt war es nicht nur relativ kühl, sondern hier am Wasser war auch ein ganz schöner Wind, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Wir sahen uns die Piers an und erkundigten uns schon nach einer Überfahrt nach Alcatraz, welche für morgen geplant war. Zwischen Pier 39 und Pier 41 gibt es eine weitere Touristenattraktion – nämlich Seelöwen. Keiner weiß so richtig, wo und warum sie hier herkommen und eigentlich machen sie auch nur Lärm und verbreiten Gestank, aber sie sind immer ein Anziehungspunkt für Touristen. Uns haben sie auf jeden Fall sehr gefallen und es war eine Freude, sie zu beobachten. Auf dem Weg zurück zum Bus kamen wir an einem Schokoladengeschäft vorbei. Hier gab es einfach alles! Das meiste war aus Europa, denn wie der Kaffee, so ist die Schokolade hier auch nicht so der Brenner. Uns tropfte ziemlich der Zahn, aber die Preise waren so unverschämt, das wir dann schweren Herzens den Laden wieder verließen.
Im Hotel angekommen, machten wir erst mal nen ruhigen. Scheinbar war heute Bill Murray Abend und so schauten wir uns das Murmeltier an. Allerdings dauerte das ca. 2,5 Stunden, denn in der Werbepause, die ungefähr aller 15 Minuten war, wurde auch noch gekocht und das verzögerte die ganze Sache ungemein. Danach rafften wir uns noch mal auf um was trinken zu gehen. In der Strasse, die uns empfohlen wurde, sah es aber irgendwie nicht so danach aus. Hatten wir dann unverhoffter Weise doch etwas gefunden, sahen wir über dem Eingang schon die Regenbogenfahnen hängen und wir entschieden uns fürs Weitergehen. Schließlich fanden wir doch eine Kneipe, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Es war tolle Musik (wir erlebten die Punkmusik der 70ger Jahre mit) und die Leute sahen auch alle wunderbar strange aus. Nach zwei (okay ich hatte nur eins) Bier machten wir uns dann wieder los zum Hotel.

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #8 am: 27.09.2003, 00:24 Uhr »
16.09.2003 „Der nächste Kranke“

Heute wollten wir mit dem ersten Boot nach Alcatraz übersetzen, leider war schon alles belegt und wir mussten fast 2 Stunden warten. Danny erkundete die Piers und wir anderen gingen erst mal was frühstücken (Danny hatte sich für früh cleverer Weise noch ein Sub aufgehoben!). Danach spazierten wir auch noch eine Weile an den Piers entlang. Hier fanden wir ein Museum, das alte Spielautomaten ausstellte – da waren sehr witzige Sachen dabei, ein U-Boot und ein Schiff aus dem 2. Weltkrieg. Wie verabredet trafen wir uns alle wieder kurz vor dem Boarding. Die Überfahrt dauerte nur wenige Minuten und schon waren wir dort angelangt, wo einst die Schwerverbrecher ihre Strafe absaßen und wo Sean Connery entfloh. Danny und Robert hatten eine Audio-Tour und Robert erzählte uns an passender Stelle dann immer, was nun wo passiert ist. Es war auf jeden Fall ein Erlebnis. Leider verpassten wir das nächste Schiff nur um ein paar Sekunden und saßen dann noch eine halbe Stunde hier fest, aber dann ging es wieder zurück aufs Festland.
Hier trennten sich dann unsere Wege. Dane und ich wollten die berühmte Powell Linie mit dem Cable Car erkunden, wurden allerdings von den Menschenmassen abgeschreckt und disponierten um. Wir gingen als erstes zum Coit Tower, der auf einem Berg liegt und noch über 200 Fuß hoch ist. Von hier hatten wir einen tollen 360 Grad Ausblick über die ganze Stadt. Leider war es auch wie gestern ein bisschen diesig. Dann verschlug es uns nach China Town. Dies ist eine Stadt für sich mitten in San Francisco und hier leben ca. 80000 Chinesen. Dies merkt man schon auf den Strassen, wo man kaum Menschen ohne Schlitzaugen sieht und erst recht in den Läden. Vom Hunger geplagt, gingen wir in ein Bistro, in dem wir die einzigen Nicht-Chinesen waren und konnten uns nur mit Hand und Fuß verständigen, denn alles war nur chinesisch ausgezeichnet und auch das Englisch der Verkäuferin war sehr begrenzt. Geschmeckt hat es aber sehr lecker und billig war es allemal (2,60 $ für 2x Nudeln). Wir beobachteten dann hier noch etwas das Geschehen bis wir mehr oder weniger zufällig auf eine Cable Car Linie stießen und dort mitfuhren. Nach einer Weile stellten wir fest, dass wir in die falsche Richtung fuhren und so mussten wir wieder umdisponieren. Wir entschieden uns als nächstes für den Alamo Square. Dies ist der Platz von S.F., von wo aus die meisten Fotos gemacht werden. Vom Hügel aus hat man einen tollen Blick auf wunderschöne viktorianische Häuser. Wir fanden eine Bank in der Sonne und verbrachten die nächste Zeit hier. Weiter ging es zur Market Street. Vorbei an der City Hall, die an den Bau das Petersdoms angelehnt ist, und an der Oper kamen wir auch bald an und machten es uns mal wieder in einem Starbucks gemütlich. Vorerst letztes Ziel war der Union Square, eine berühmte Einkaufsmeile. Im Dämmerlicht war alles irre beleuchtet und sah sehr schön aus. Abends wollten wir noch schön essen gehen und fuhren zu einem Italiener, den wir gestern schon erspäht hatten. Das war auf jeden Fall eine ausgezeichnete Wahl. Mehr oder weniger zufällig bekam der Dane seine Shrimps und ich hatte lecker Lachs. Nach der letzten Zeit, die sich zu einem großen Anteil aus Fast Food zusammen setzt war das wirklich ein Hochgenuss!
Wir wollten uns wieder alle im Hotel treffen und als wir ankamen, waren die anderen beiden auch schon da. Diesmal hat es Danny erwischt. Durch die Dauerbelastung hat es sein Knie ziemlich entschärft. Das ist natürlich mega ärgerlich. Und mit Eiswürfeln hat er über Nacht versucht zu retten, was zu retten ist.

17.09.2003 „Die Golden Ga(y)te mal nicht im Nebel“

Heut machten wir einen gemütlichen Tag. Wir hatten keinen Wecker gestellt und standen gegen 11 Uhr auf. Dannys Knie war artig und zeigte sich schon wieder von seiner guten Seite. Trotzdem wollten wir unsere Ziele heut mit dem Auto anfahren.
Unseren Hunger stillten wir mal wieder in China Town mit Gebäck aus einer bakery, die der Dane gestern schon entdeckt hatte. Es war superlecker und superviel.
Wir wollten uns einen Punkt suchen, von dem wir einen guten Blick auf die Golden Gate Bridge hat-ten. Dafür fuhren wir erst mal aus der Stadt raus und verpassten leider den ausgeschilderten Aussichtspunkt. Auf eigene Faust suchten wir uns einen schönen Ausblick in den nahe gelegenen Hügeln. Nach einer Weile und natürlich einer Schlende hatten wir dann einen ersten guten Blick. Die Dimensionen dieser Brücke sind unglaublich. Mit dem Wetter hatten wir auch Riesenglück, denn es war glasklare Sicht. Wir fanden noch 2 andere Aussichtspunkte und hatten von dort aus einen tollen Blick auf die Brücke und die Stadt aus verschiedenen Perspektiven. Als nächstes stand der Golden Gate Park auf dem Programm. Leider waren wir 3 Tage zu früh hier, denn das Conservatory of Flowers wird erst dann wieder geöffnet. Daher gingen wir eine Weile im Park spazieren. Und schon ging es weiter zur Lombard Street, der krummsten Straße der Welt. Zuerst fuhren wir einen wahn-sinnig steilen Berg hinauf und dann in vielen kleinen Kurven wieder runter. Robert und ich verspürten seit einiger Zeit mal wieder das Verlangen nach einem Tells nach dem süßen Frühstück. Das Street & Trips zeigte einige in nicht weiter Ferne an. Um dort hinzukommen durchquerten wir das Schwulenviertel, was ziemlich leicht an den ca. 1Million Regenbogenfahnen zu erkennen ist. Das erste Tells haben wir nicht gefunden und so fuhren wir zum nächsten. Das war leider geschlossen und wir konnten nur noch die Überreste erkennen.
Also haben wir wieder ein neues rausgesucht und nur kurze Zeit und nach einer Schlende kamen wir an. Danach fuhren wir zurück zum Motel. Im Unterschied zu den öffentlichen Verkehrsmitteln ist Auto fahren hier echt stressig! Hier verschickten wir ein paar mails, schrieben Karten und sahen fern. Heute wollten wir abends eigentlich noch mal ordentlich ausgehen. Das Essen war in der Cheese Cake Factory geplant. Ausgehungert kamen wir bei Macy`s an und als wir die Schlange sahen, schwante uns schon Böses. Wir stellten uns auf 40 Minuten warten eine und waren erfreut, als wir schon nach einer halben Stunde dran waren. Stilecht tranken wir erst mal eine Flasche Cabernet Sauvignon Woodbridge (empfohlen von Hobbywinzer  Robert) – der Wein war ausgezeichnet. Vor dem Haupt-gang teilten wir uns Nachos, auch sehr lecker! Dane und ich hatten uns jeder einen Salat bestellt und Danny und Robert genossen die lang ersehnte Pasta. Die überdimensionalen Portionen waren einfach nicht zu schaffen, aber wenn wir schon einmal in der Cheese Cake Factory sind mussten wir ja auch einen Cheesecake probieren. Da wir alle genudelt waren, teilten wir uns einen OREO-Cheesecake. Der war überragend. Wir ließen uns von unserer Kellnerin noch zwei Adressen zum Tanzen geben und gingen los. Gleich gegenüber war der Starlight Room, wo heute das 7jährige Bestehen gefeiert wurde. Dem entsprechend lang war auch die Schlange. Als wir eine Weile angestanden hatten, entschieden wir uns, den anderen Club in Angriff zu nehmen. Da wir absolut voll waren (vom Essen) und der Koch mit Knoblauch nicht gespart hatte, besorgten wir noch schnell Kaugummis und einen  Jägermeister. Danach ging es allen besser. Leider war der Club, in den wir wollten geschlossen. So gingen wir weiter zur South of Market Street. So richtig nach Nightlife sah es hier aber auch nicht aus. In den Nebenstrassen wurde es dann richtig gruselig (mir zumindest!). Es gab zwar ein paar Läden, aus denen Musik rauskam, aber die sahen eher leer aus. Nach einer Stunde ergebnislosem Suchen fuhren wir mit dem letzten Bus wieder zurück ins Hotel. Jetzt haben wir uns vorgenommen, in L.A. das Nachtleben zu erkunden.

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #9 am: 27.09.2003, 00:27 Uhr »
18.09.2003 „Einmal Caramelfrappucino, bitte...sprach das Auto“

Heute verließen wir San Francisco wieder. Den Vormittag allerdings verbrachten wir noch mal in einem Waschsalon um die Ecke vom Hotel zu. In der Zwischenzeit fuhr Harry (Danny) netter Weise schon mal den Wagen vor. Ohne einen Frappuccino wollten wir aber nicht los. Daher hielten wir noch kurz bei Starbucks um uns noch ein köstliches Getränk zu kaufen. Dann ging es richtig los. Der Verkehr war mal wieder ziemlich dicht und von Schampeln kann hier auch nicht die Rede sein! Und dann passierte das Unglück: Bei einer hochkomplizierten Übergabe-/Tauschaktion eines Caramel-frappuccino ließ ich (natürlich ich!) den Becher fallen und der Inhalt ergoß sich auf der Zwischen-sitzbank. Alles nur halb so schlimm, denn da die war zufällig mit Zeitungen ausgelegt. Als Danny dann allerdings ein abruptes Bremsmanöver hinlegte (weil ein durchgeknallter Chinese über die Strasse rannte), verteilte sich das ganze auf Dane`s Schuhe und seine Tasche. Kurz darauf waren wir erst mal damit beschäftigt, die Sauerei wegzumachen.
Wir befanden uns auf dem Weg nach Monterey und wir fuhren den Highway 1, der immer direkt an der Küste entlang geht. Als wir den Pazifik zum ersten mal sahen, waren wir überwältigt und legten wir eine kurze Fotopause ein und schon ging es weiter. In Santa Cruz rückten wir bei Tells bzw. Mc Donalds ein. Nur wenig später erreichten wir auch schon Monterey. Da wir es heut nicht mehr schaffen würden, dass Aquarium in Ruhe zu begutachten, gingen wir, nachdem wir ein Motel gefunden hatten an den Strand. Da es schon später Nachmittag war, spürten allerdings nur unsere Füße Pazifikwasser. Es war nicht mehr so warm, das Wasser war ziemlich kalt und außerdem lag ganz komisch aussehender Seetang überall rum. Daher lümmelten wir am Strand rum, genossen die Meerluft und warteten auf den Sonnenuntergang.
Abends wollten wir zur Abwechslung mal ins Kino gehen, aber schon nach kurzer Zeit merkten wir, daß es hier in Monterey wohl keines geben wird. Darum beschlossen wir, lieber in Ruhe essen zu gehen. Nach einigem Hin- und Herfahren und ein paar Schlenden entdeckten wir dann das Carrows. Es schien eine Art Diner zu sein und wir waren (vorerst) begeistert über unsere Wahl. Das Menu klang auch ganz gut. Das Essen an sich war dann allerdings nicht der Knaller. Der Lachs war komisch gekocht, Dane`s Nudeln viel zu weich und schmeckten auch nicht besonders, nur Danny war mit seiner Pasta sehr zufrieden. Dafür genehmigten wir uns danach noch ein Stück Kuchen und einen Erdbeershake. Der Shake war lecker und der Kuchen viel zu viel und zu süß. Unsere Abend-beschäftigung war mal wieder hochintellektuell: Wir begannen schon im Auto damit, uns aus dem Wörterbuch Wörter auszusuchen, die die anderen übersetzen sollten. Im Diners suchten wir dann englische Synonyme und die Krönung war Zitate raten. So verbrachten wir bestimmt zwei Stunden bis wir wieder im Motel ankamen. Hier gab es mal wieder eine kurze Unstimmigkeit, diesmal zwischen lesenden und fernsehender Parteien, das legte sich dann aber auch irgendwann und wir schliefen friedlich ein.    

19.09.2003 „Heut wird jedem mal schlecht!“

Juhu – heute steht Aquarium auf dem Programm, da gibt’s bestimmt Schildis. Wir waren pünktlich zur Seeotterfütterung da. Das sind lustige Gesellen, die tollen im Wasser rum, spielen mit Bällen und klopfen an die Scheibe. Das Füttern war sehr witzig anzusehen. Die Otter tauchten nach den Shrimps oder kamen aus dem Wasser geklettert und einer hat gleich AA gemacht (hab ich leider nicht gesehen!). Weiter ging es zu den Touch Pools. Hier haben wir Seesterne, Krebse, Seegurken und Schnecken oder so was angefaßt – bei dem Rochen haben wir uns nicht getraut. Das war ganz schön merkwürdig. Außerdem haben wir natürlich viele Fische gesehen – sogar Leoparden- und Hammerhaie und eine ganz ganz kleinen Hai. Sehr lustig und besonders dem Dane hat der Stelzenvogel gefallen – der hat ganz lange Beine und nen ganz langen Schnabel. Dann gab es noch viele Anemonen, Krebse und einen riesigen Oktopus zu sehen. Besonders interessant war dann noch die Quallenabteilung. Da gab es große und kleine und bunte und manche haben sogar richtig geleuchtet – das war toll. So im Aquarium sehen die richtig schön aus, aber so im Meer möchte man glaube ich den wenigsten Tieren begegnen, die wir heute gesehen haben. Zum Abschluß haben wir uns noch einen Film über Fischfang angesehen und jetzt wissen wir, was wir essen dürfen und was nicht.
Der Besuch hatte uns ziemlich hungrig gemacht und so dinierten wir bei Burger King. Und dann ging es schon wieder ans Autofahren bis nach Pismo Beach. Heute fuhr ich mal wieder und schon nach kurzem wurde Dane und Robert schlecht. Es lag aber nicht (nur) an meiner Fahrweise (obwohl mir natürlich zum Autofahren gewisse Gene fehlen – ich weiß ;-)), denn es ging direkt neben der Küste lang und war dementsprechend bergig und kurvig. Anmerkung des namentlich nicht genannten: Da sieht man mal wieder wie Frauen zuhören! Nicht zum Autofahren fehlen die Gene, sondern bei der räumlichen Orientierung und dem Umgang mit Landkarten hapert es! In der ersten Fotopause zogen Dane und Robert von Reihe 3 in Reihe 2. In der nächsten Pause kam Robert vor auf den Beifahrersitz und am dritten Aussichtspunkt ging Robert ans Steuer und Dane vor. Aber die Küste und der Ozean waren sehr beeindruckend – da bekommt man richtig Lust darauf, in die Fluten zu springen. Das werden wir sicher spätestens in L.A. machen.
Das Wetter in Pismo war richtig blöd. Man hatte ungefähr 10 m Sichtfeld, dann wurde alles vom Nebel verschlungen und kalt war es auch ganz schön. Ein Motel fanden wir relativ schnell, denn besonders groß ist der Ort nicht. Nach dem Einchecken stellten wir noch beruhigt fest, dass der Parkplatz unter intensivem Polizeischutz steht. Dann cruisten wir ein bisschen rum um uns eine Essgelegenheit zu suchen. Nach geraumer Zeit sahen wir einen Italiener, der uns zusagte. Wir stellten das Auto ab und merkten, daß wir direkt neben unserem Motel waren, obwohl wir eine ganze Weile rumgefahren waren. Heute hatte es auch wieder allen geschmeckt. Da der Ort sonst nicht mehr viel hergab, begaben wir uns daraufhin wieder ins Motel. Unsere abendliche You don`t know Jack – Runden sind leider seit San Francisco nicht mehr möglich, weil Robert und ich es irgendwann durchgespielt hatten. Seitdem wird immer gelesen – is ja auch nicht schlecht für die Bildung.  


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #10 am: 27.09.2003, 00:28 Uhr »
20.09.2003 „...aber wir haben es versucht...“

Da das Wetter heut wieder nicht der Reißer war, haben wir beschlossen, direkt nach L.A. zu fahren. Robert und Dane gingen vor dem Frühstück vorbildlich joggen während Danny und ich uns noch mal rumgedreht haben.
Vorsichtshalber gingen Robert und Dane gleich vor damit ihnen nicht wieder schlecht wird. Während der Fahrt vertrieben wir uns die Zeit mit lesen, FIFA oder Video schauen. Zum Mittag haben wir bei einem Chinarestaurant Rast gemacht – eine wirklich gute Wahl, denn es war sehr reichlich und sehr lecker.
In L.A. angekommen , hielten wir wieder Ausschau nach einem geeigneten Motel. Da die Preise hier relativ sportlich sind, brauchten wir eine Weile bis wir uns schließlich für eines entschieden hatten.
Um uns für heut abend was zum Weggehen und zum Einkaufen ein geeignetes Outlet zu suchen, brauchten wir Internet. Die Jungens zogen los um eine WLAN-Karte für den Laptop zu organisieren, die wir vor der Abfahrt wieder zurück geben wollten. Es dauerte nicht lange und da waren sie schon wieder da. Dann wurde erst mal ungefähr eine Stunde getüfftelt um ins Netz zu kommen und auch dann  blieb es uns verwehrt. Also wurde die Tante an der Rezeption bequatscht und wenigstens für abends hatten wir ein paar Adressen.
Wir machten uns alle fertig und zogen los. Unterwegs hielten wir noch bei Subway und weiter ging es. Wir brauchten ca. 2 Stunden um nach Hollywood zu gelangen, denn der Verkehr war ziemlich dicht. Der Parkplatz kostete gleich erst mal 10$, aber damit hatten wir schon gerechnet. Die erste Adresse, die wir anstrebten war das Avalon. Es standen auch einige Leute davor und es sah aus, wie eine Schlange. Leider war da heute nur ein Konzert und richtig eröffnet wurde der Club erst im Oktober. Da wir die Parkgebühr nun schon einmal bezahlt hatten, gingen wir erst mal zu Fuß weiter um uns was zu suchen. Nicht weit entfernt, sahen wir einen Club aus dem echt gute Musik kam und vor dem sich jede Menge Leute tummelten. Sah also alles gut aus, allerdings wurden wir nicht beachtet und blieben draußen stehen. Um uns herum wurden dann immer mal einige Leute reingelassen, scheinbar kannten die aber auch die Einlasser. Nach einer halben Stunde Warten entfernten wir uns um weiter zu suchen. Wir liefen eine Weile herum, sahen aber auch keine andere Alternative und standen plötzlich wieder vor dem selben Club. Jetzt begann das gleiche Spiel wieder von vorn. Zwischendurch wurden immer mal ein paar Mädels ohnmächtig heraus getragen und wir begannen zu spekulieren, was es wohl für Drogen waren. Nach wiederum fast einer halben Stunde Nichtbeachtung gingen wir erneut weiter und fanden doch tatsächlich noch eine Art Disco in die wir auch nach kurzer Zeit rein kamen – und das sogar zum halben Preis. Zuerst sah es relativ klein aus, aber nach 3 mal um die Ecke gehen war es dann doch größer als gedacht. Um unseren Tanzriemen (vorwiegend Roberts) zu befriedigen machten wir uns auf die Suche nach der Tanzfläche. Diese war lustiger Weise abgetrennt in einem Glaskasten. Hier tanzten wir nun ein paar Lieder und fröhnten unseres Daseins. Bei einem Bierchen hatten wir Gelegenheit, die anderen Leute zu begutachten und mussten feststellen, daß auch hier mit Sicherheit Drogen im Spiel waren. Wir waren vielleicht eine gute halbe Stunde hier, da wurde plötzlich das Licht angemacht und die Musik ging aus. Was war das denn bitte? Es ist Samstag, 2 Uhr mitten in L.A. und die wollten den Club schließen? Widerstand war zwecklos und so wurden wir wieder hinaus gekehrt. Scheinbar war das dann aber doch hier üblich, denn plötzlich standen alle Leute auf der Straße vor den Clubs. Wir wollten dann aber doch wieder zurück ins Motel, aber vorher noch vorbei am Viper Room. Der gehört Johnny Depp und River Phoenix ist vor dessen Türen verstorben. So taten wir es dann auch und mußten feststellen, daß es ziemlich abgewrackt von außen aussah.
Auch um diese Zeit war es nicht einfach durch die Stadt zu kommen, denn die Straßen waren voll, weil jeder nach Hause wollte. Also erlebten wir auch hier nicht das Nachtleben, das wir uns vorgestellt hatten.


danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #11 am: 27.09.2003, 00:29 Uhr »
21.09.2003 „So viele Schlenden wie noch nie“

Heute ging es rund, denn der Vergnügungspark wartete auf uns. Da keine Saison mehr ist, hat der „Six Flags Magic Mountain“ – Park nur noch am Wochenende auf und deshalb hat es uns schon Samstag wieder nach L.A. verschlagen. Der Park war aber gute 50 Meilen entfernt und so machten wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg dort hin und gegen 10.30 Uhr erreichten wir den Eingang. Es sah zwar erst nach vielen Menschen aus, aber viele bevorzugten wohl den Wasserspaßpark, was bei ca. 35 Grad auch nachvollziehbar ist. Wir jedoch ließen uns nicht von unserem Unterfangen abbringen und gingen geradewegs auf den ersten Rollercoaster zu. Er nannte sich Goliath und zum einfahren war er ziemlich anspruchsvoll, nämlich sehr hoch und megasteil. Mit gemischten Gefühlen nahmen wir Platz und warteten auf das, was kommt. In aller Ruhe wurden wir hoch gezogen, oben wurde angehalten um die Spannung auf den Höhepunkt zu bringen und dann ging es volle Wucht runter. Das merkte man deutlich in der Magengegend, aber es machte riesig Spaß. Unten angekommen freuten wir uns, daß alle die Fahrt gut überstanden hatten und weiter ging es zum Superman, eine Art Turm, auf den man geschleudert wird. Das geht zwar nicht lange, sah aber sehr spektakulär aus. Nachdem wir eine dunkle Höhle mit aufregender Musik durchquert hatten, öffneten sich die Tore und wir setzten uns rein. Mit enormen Schwung wurden wir nach oben geschleudert um dann rückwärts senkrecht wieder herunter zu fahren. Besonders der Wendepunkt ganz oben hatte es in sich. Als nächstes stand Psyclone bevor, eine ältere Holzachterbahn. Da merkte man schon deutlich einen Unterschied zu der ersten, denn diese war nicht im geringsten so komfortabel und das nahm der ganzen Sache etwas den Spaß und wir beschlossen gemeinschaftlich, die Holzachterbahnen demnächst links liegen zu lassen. Das letzte vor dem Mittag stand uns Ninja bevor. Das ist die schnellste aufgehangene Achterbahn an der Westküste. Wir saßen also diesmal in beweglichen Gondeln, sah auch sehr spannend aus. War an sich auch nicht schlecht, aber wir hatten ehrlich gesagt ein bißchen mehr erwartet. Dann war erst mal Mittagspause. Alles war relativ teuer und nicht besonders lecker, halt Massenabfertigung. Aufgrund der Hitze erstanden wir alle Souvenirbottles, die wir uns dann ganz cool an unsere Hosen machten. Um unseren Magen wieder einzugewöhnen und das Essen in Ruhe zu verdauen, fuhren wir ne Runde Tidal Wave, eine Wasserrutschbahn. Unglücklicherweise saßen wir ganz hinten und noch dummererweise wurden Dane und Robert extrem naß, denn die saßen auch noch außen. Egal, war ja eh warm – da glich das einer Abkühlung. Danach spazierten wir eine Weile an den Buden lang und betrachteten die Spiele. Dane wollte mit einen Scooby Doo erwerfen, hat aber leider nicht geklappt. Robert war ganz nah dran. Dann hatte Robert Blut geleckt und forderte Danny zu einer Party Maulwurfkloppe. Der Herausforderer war auch der Gewinner mit 150 zu 120 Punkten und dafür bekam er einen Husky (noch mal herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!). Danny und ich begaben uns daraufhin in die Zentrifuge und genossen das sehr. Als wir wieder heraustorkelten lagen Dane und Robert ausgestreckt auf einer Bank rum. Das hieß dann wohl, die Mittagspause war noch nicht vorüber. Also pausten wir noch eine Weile und Robert konnte sein eben gewonnen Hund auch sofort als Kopfkissen einsetzen. Als wir uns wieder aufrafften ging es weiter nach Gotham City zu Batman. Mir war langsam aber sicher etwas unwohl in der Magengegend, aber eher von der unerträglichen Hitze und dem Nichtsessen und ich überlegte, ob ich überhaupt mitfahre. Zum Nachdenken blieb in diesem Fall viel Zeit, denn wir mussten ziemlich lange warten. Da mir ja schlechter nicht werden konnte, entschied ich mich doch mitzufahren. Das war auch gut so, denn es war sehr aufregend 5 Loopings hintereinander zu erleben. Das war bisher die beste, befanden alle gemeinschaftlich. Wir füllten unsere Getränke auf und beschlossen noch 3 weitere Aktionen in Angriff zu nehmen. Was als nächstes folgte war Scream. Die Fahrt ging richtig lange und es gab alles, was das Herz begehrt. Es war das neuste, was es hier gab. Wir durchfuhren jede Menge Loopings, Schrauben und schlendeten in einer Tour. Weil das richtig Spaß gemacht hatte, wollten wir gleich sitzen bleiben und noch einmal fahren. Bei Danny und Robert verlief das auch problemlos, aber Dane und ich wurden eiskalt raus-geschmissen und wir mussten von außen zusehen, wie unsere Plätze leer weiterfuhren. Als Robert und Danny glücklich wieder eintrafen, gingen wir weiter zur Viper. Danny und ich nahmen nebenbei noch ein Wikinger Schiff mit. Auch dort mussten wir uns einige Minuten gedulden, aber auch das hatte sich gelohnt – hier ging es noch einmal richtig ab. Abschließen wollten wir unseren Besuch mit der Fahrt auf der berühmt berüchtigten Extreme. Schon vor der Viper hörten wir, daß an dieser wohl zur Zeit gearbeitet wir. Zwischendurch fuhr sie aber wieder und so stellten wir uns geduldig an. Nach ca. 1 Stunde waren wir schon relativ nah am Ziel, dann bewegte sich aber gar nichts mehr. Dann wurde auch schon durchgesagt, daß es eine technische Störung gibt und niemand weiß, wie lange es dauern wird. Als wir noch mal eine halbe Stunde dort verbracht hatten, beschlossen wir dann schweren Herzens, daß es wohl keinen Sinn mehr macht, war aber echt schade. So gingen wir noch in ein paar Souvenirläden. Eigentlich suchte Danny was für seine Nichte, aber auch alle anderen hatten großen Spaß hier. Besonders Robert, denn er spielte immer mal wieder mit kleinen Kindern und wurde fies von einem kleinen Mädchen bedrängt, was ihm ihren Drachen fast ins Gesicht schlug.
Da wir ja mit Essen im Laufe des Tages gespart hatten wegen des Preises und wegen schlecht werden, schlugen wir im nächsten Wendy`s ein. Da das nicht weit vom Park entfernt lag, war die Schlange hier ähnlich der im Vergnügungsparks, aber das waren wir ja langsam gewöhnt. Als wir satt wieder im Motel angekommen waren gingen wir hintereinander duschen, denn auf unserer Haut hatte sich eine nette Salzschicht wegen dem heißen Wetter gebildet. Dann haben wir noch „Dragon Heart“ geschaut bzw. sind dabei eingeschlafen...

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #12 am: 27.09.2003, 00:30 Uhr »
22.09.2003 „Auweia – das wird teuer!“

Heute war Roberts lang ersehnter Shopping-Tag! Endlich ging es in ein richtiges Outlet. Gestern haben Dane und Robert noch ein ansprechendes Outlet (GUESS?, GAP, Banana Republic) aus dem Internet gesucht und heute ging es los. Wiederum mussten wir gute 50 Meilen Weg auf uns nehmen, aber das taten wir echt gern. Als erstes ging es zum Radio Shack, die Karte, die wirklich nicht funktionierte zurückgeben. Und weiter ging es zu Barnes & Noble, Dane hatte noch ein paar Buchbestellungen offen. Schon dort wurde es für einige ganz schön teuer, denn Dane und ich zusammen haben für 100 $ zugeschlagen, aber in Bildung investiert man ja gern. Das war ja schon mal ein guter Start.
Nach einer Stunde Fahrt trafen wir dann im Camarillo Outlet ein und kurvten erst mal ein paar Runden mit dem Auto um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir stellten das Auto ab und verabredeten uns zum Mittag in gut 1,5 Stunden. Bis dahin hatte der Dane schon ein paar Fußballschuhe, 2 Hosen und 2 Hemden, Robert 2 Jeans, Danny 2 Hosen und eine neue Sonnenbrille und ich die Hosen für die Verwandtschaft, 1 T-Shirt für den Bruder und eine Hose für mich (wie selbstlos!) erstanden. Mittag gabs mal wieder einen ordentlichen Sub und dann ging es schon weiter in die nächsten 3 Stunden shoppen. Und auch hier haben alle noch mal mörderisch zugeschlagen. Danny noch 2 Paar Schuhe, 3 T-Shirts uns einen Sweater, Robert 2 Hosen, 2 Hemden, 1 Polo und 2 Pullover, Dane 2 Hosen, 1 Krawatte, 1 Gürtel und ich 2 Paar Schuhe, 1 T-Shirt, 1 Pullover und eine Strickjacke. Danny und Robert mussten sich beide noch eine Tasche zulegen, damit sie das ganze Zeugs auch nach Hause kriegen. Das einzige, was fehlte war zu Danes Enttäuschung Calvin Klein, da muss er jetzt noch eine Weile die alten Pumpern anziehen. Alles in allem haben wir zusammen 1.420 $ umgesetzt und jetzt ist das Kreditkartenlimit von uns erreicht. Im übrigen hat Danny, der eigentlich nicht unbedingt einkaufen wollte, am meisten von allen ausgegeben!!!
Nachdem wir im Hotel ca. 1 Million Tüten hoch geschleppt hatten, waren wir erst mal eine ganze Weile damit beschäftigt, alles zu sortieren und alle Schilder zu entfernen.
Für abends hatten wir uns mal wieder Kino vorgenommen. Von der netten Dame an der Rezeption ließen wir uns erklären, wo es Kinos gibt und schon ging es los. Das erste Kino allerdings war ganz klein und es wurden nur unbekannte Filme gespielt. Aber nur 3 Meilen kam schon das nächste Kino. Das war schon größer und der gewünschte Film („Once upon a time in Mexico“) wurde auch gespielt. Also kauften wir Karten und gingen bis zum Start noch was futtern. Zum Film würde Jack wohl sagen:: Hab schon bessere Filme gesehen, hab schon schlechtere Filme gesehen. Das drückt ganz gut die Meinung von uns aus.

23.09.2003 „Alle Aufregung umsonst!“

Heut früh ignorierten alle 4 gekonnt das Klingeln des Weckers und pellten uns erst gegen 10 Uhr aus dem Bett – natürlich in aller Ruhe. Frühstück gab es dann leider nicht mehr aber da hatten wir wenigstens mal wieder einen guten Grund für Starbucks. Genau gegenüber war eine library, wo wir vorhatten unsere Mails zu checken. Leider mangelte es an der Umsetzung, denn es gab nur 4 PC`s und die waren alle belegt und es war auch kein Ende abzusehen, denn 10 Leute waren noch vor uns an der Reihe. Also fuhren wir rein nach Hollywood und unsere Wege sollten sich noch einmal trennen. Diesmal gingen Dane und Danny ins Automuseum und Robert und ich entschieden uns kurzfristig für den Besuch des Hollywood Entertainment Museum. Wir erlebten ein Zeitreise durch alte und neue Filme, sahen einige Sets, wurden aufs Raumschiff gebeamt und lernten, wie die Geräusche zum Film gemacht werden. War ganz informativ, aber man kann auch in L.A. gewesen sein, ohne es zu sehen. Danny und Dane hatten von ihrem Museumsbesuch auch mehr erwartet, denn es ab sehr viele alte Ausstellungsstücke und kaum Sportwagen aus den 70gern – heute. Robert und ich hatten noch ein wenig Zeit um in die Geschäfte zu schauen und da sah ich die Stiefel, die ich schon am ersten Tag erspäht hatte. Ich wollte natürlich ordnungsgemäß erst die Meinung vom Dane einholen bevor ich sie kaufte und ließ sieh daher schweren Herzens stehen. Dann sackten uns Dane und Danny auch schon wieder ein und wir fuhren zum Griffith Observatory um uns einen Blick über L.A. zu verschaffen. Leider machte uns diesmal das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn man konnte aus dieser Entfernung wirklich kaum etwas wegen dem Nebel von der Stadt erkennen bzw. Fotos machen, na ja... In der Zwischenzeit hatten wir alle den Dane überredet doch noch mal zum Schuhladen zu fahren, damit ich die Stiefel kaufen kann. Voller Freude meinerseits fuhren wir erneut in die Mall am Hollywood Boulevard als uns fast noch jemand drauf fuhr. Die Strapazen der Parkplatzsuche nahmen wir auch noch auf uns und rein ging es ins Geschäft. Robert hatte noch einen Pullover im Auge gehabt, den er sich in der Zwischenzeit noch kaufte. Und nun kam der Schock: Die Schuhe gab es nicht in meiner Größe, eine ganze Welt stürzte für mich ein. Ich probierte sie voller Hoffnung eine Nummer kleiner an, aber keine Chance – sie waren zu klein! Hätte ich sie doch nur vorhin schon anprobiert. Jetzt hatten wir den ganzen Streß umsonst auf uns genommen, zumindest fast umsonst – wenigstens Robert hatte seinen Pullover bekommen.  
Da es noch nicht so spät war fuhren wir nach Venice Beach. Die Fahrt war natürlich wieder mal mit einigen Schlenden verbunden, aber macht ja nix. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass die Streetperformer schon alles eingepackt und die Läden geschlossen hatten. So spazierten wir eine Weile am Strand entlang und beobachteten die restlichen Surfer. Leider waren wir nun gar nicht im Pazifik baden, denn das Wetter hat es nicht hergegeben.  
Das Essen fand heute auf Dane`s Empfehlung hin bei Olive Garden statt und es war wieder einmal sehr reichlich und sehr lecker.
Da heute unsere letzte Nacht im Hotel war, packten wir zum größten Teil schon unsere Sachen damit wir morgen alles in Ruhe abhandeln können.

danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #13 am: 27.09.2003, 00:33 Uhr »
So, das solls zu dieser späten Stunde erst mal gewesen sein. Den Rest stelle ich dann spätestens am Sonntag Abend rein wenn ich ihn von "Pullitzer-Anwärterin" Katha zur Verfügung gestellt bekomme!

Danny

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Re: Reisebericht South-West 1.9. - 25.9.
« Antwort #14 am: 27.09.2003, 05:49 Uhr »
Hallo Danny

Vielen Dank für diesen sehr anschaulichen, interessanten und sehr oft amüsanten Bericht. Ich habe ihn in einem Zug und mit viel Vergnügen durchgelesen. Kathe verdient nen Preis dafür!  ;)

Tja, wer eine Reise macht, der hat was zu erzählen.  :D

Freue mich schon auf den letzten Teil.
Mit liebem Gruß aus Phoenix
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