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Autor Thema: Durch den Südwesten September 08  (Gelesen 30546 mal)

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mannimanta

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #30 am: 29.09.2008, 17:52 Uhr »
Euer Reisebericht läßt sich einfach super lesen. :daumen:
Kompliment!

"Little Finland" ist ja noch sowas wie ein kleiner Geheimtipp.
Jedenfalls gibt es nicht viele Reiseberichte darüber.
Toll, daß ihr da ward! Das ist schon irgendwie eine ziemlich mystische
Gegend, den Bilder nach zu urteilen. :groove:

Wie war denn die Strecke so zu befahren?

Gruss,
Manni

 

zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #31 am: 29.09.2008, 21:05 Uhr »
hallo mannimanta,

ja also wir sind schon auch ziemlich proud of us :groove: es getan zu haben. Die Strecke ist meiner Meinung nach nicht zu kompliziert, wenn man/frau entsprechen vorbereitet ist. Es braucht schon einen High Clearence 4 Wheel Drive, aber die Sandpassagen waren nicht so schlimm. Sind inzwischen bei einer schlimmeren Ecke umgekehrt. Zeit 2 Stunden hin und auch zurück und mindestens 2 Stunden zum knipsen.

Ich hatte die Daten von Zehrers Website mit Gps Koordinaten, da habe ich mich etwas sicherer gefühlt. Die Seite ist echt toll, wir wollen danach morgen zur Coyote Buttes South fahren. Wir sind mittlerweile in Page angekommen. Aber immer schön der Reihe nach.

Gruß Zimmerfrau

zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #32 am: 29.09.2008, 22:04 Uhr »
19.09.08 Kanab - Bryce Canyon - Boulder - Loa

Bitte anschnallen es geht weiter, ich habe es etwas eilig, hinke nämlich gewaltig hinterher.

Freitag 19.09.08 Kanab

Abfahrt 7:57 Uhr
Vor der Abfahrt frühstücken wir noch im Best Western Red Rock. Das Breakfast gibt es im Keller, hier ist wesentlich mehr los als in Mesquite oder liegt es daran, dass wir später dran sind. Ein weiteres deutsches Pärchen ist auch noch vor Ort. Wir üben uns heute im Waffelbacken, hier gibt es nämlich einen Kasten aus dem man/frau sich Teig in einen Becher füllen kann und der kommt dann in ein Waffeleisen welches geschlossen und schwups auf den Kopf gedreht wird. Dann läuft die Zeit und nach nicht ganz 2 Minuten hat man/frau eine herrliche frische Waffel und kann sie mit Puderzucker bestäuben und ordentlich Ahornsirup drüber geben, ächt lecker. Auch der Kaffee ist nicht schlecht, finde ich jedenfalls. Herberts und meine Meinung sind da nicht immer deckungsgleich.

Also nach lecker Breakfast gehts noch zur Zapfsäule an einer Minitanke. Die ältere Dame hilft uns bereitwillig und bietet uns Kaffee an, leider sind wir ja gerade frisch abgefüllt. Also nein Danke. 10,5  Gallonen schluckt unser Toyota und das kostet 41, – US bucks. Das Wetter ist kühl 61° Fahrenheit ist ca 14 Grad, es ist bewölkt. Um 9:00 Uhr stehen wir an unserem ersten Roadworks Stop auf der 89 north zwischen Long Valley und Hatch. Es dautert aber nicht all zu lange und dann dürfen wir im Konvoi mit Lotsenfahrzeug durch die Baustelle fahren. Die Teerdecke wird erneuert.


Ankunft am Bryce Canyon 10:30 Uhr Regen und dicke schwarze Wolken heben unsere Stimmung nicht gerade. Erster Gang zum Visitors Center und mal informieren. Mit wenig Zeit wird uns empfohlen bis zum Bryce Point zu fahren, dort zu gucken, dann weiter zum Sunsetpoint und dort den Navajo Trail  durch das Amphitheater laufen. Dauer 1-2 Stunden hatschen. Herbert verpasst erst mal die Einfahrt zum Bryce Point und das ist auch gut so, wie sich später noch herausstellen wird.



Brennender Baumstumpf

Der Regen wird schlimmer, dicke Tropfen prasseln auf unsere Scheibe. Trotz Regen riecht es überall verbrannt und es sind Rauchschwaden zu sehen, es gibt ganz viele Brandnester hier, das scheint jedoch normal zu sein. Während unserer Fahrt zum südlichsten Zipfel der Canyons hört der Regen wieder auf und die Sonne kommt durch die Wolken, zwar immer nur ab und zu, aber es ist dann sofort sehr warm. Die ersten Viewpoints werden von uns angefahren und es ist wirklich grandios was da zu sehen ist. Einfach bizarr. Herbert meinte nach dem Visitorcenter wir könnten wieder gehen, er habe ja schon alles gesehen und auf den abgebildeten Fotos wären doch eh immer die gleichen Felsen abgebildet. Aber nu iss er nicht mehr zu halten und verfällt wieder in knips, knips Stimmung. Das Licht ist sogar besser wenn die Sonne nicht da ist.







Wir fahren also bis zum Endpunkt und halten natürlich auf der Fahrt Richtung Süden immer entgegen der Fahrtrichtung wie alle anderen Visitor, an den Viewpoints. Ein bischen Individualismuss muss halt sein. Es sind viele Harley und Motorradfahrer unterwegs, auch Radfahrer die schon nass geworden sind. Es gewittert in der Ferne und der Himmel sieht manchmal bedrohlich aus. Als wir genug geknipst und geguckt hatten gings wieder zurück, die Parkstraße ist nämlich eine Sackgasse. Rückwärts halten wir noch an Punkten die wir auf der Hinfahrt ausgelassen hatten, man/frau will ja schließlich nix verpassen, und wundern uns über seltsame Eis bzw. Schneereste die da am Boden liegen, hat da jemand seine Eisbox ausgeleert?  Kurze Zeit sehen wir die Lösung des Rätsels, es hat gehagelt. Die ganze Straße ist schneeweiß mit mindestens 4 cm Hagel bedeckt. Na wenn wir da keinen Dussel hatten, das wir im Süden des Parks unterwegs waren. Die Motorradfahrer stehen wie begossene Pudel rum und wir machen fröhlich Bilder von der Bescherung.



Dann schaffen wir die Einfahrt zum Sunset Point doch noch und dort ist die Aussicht wirklich noch überwältigender und es reizt uns schon sehr da hinunter zu steigen und den Navajo Trail zu laufen, doch die bedrohlich, dunklen Wolken lassen uns erst einmal einen Imbiss beschließen. Wir also zur Bryce Canyon Lodge um dort fest zu stellen es gibt nur ein Restaurant, bei dem man sich tunlichst anmelden muss oder man muss warten bis was frei ist. Das schmeckt uns nicht und so beschließen wir eine Picknickarea anzufahren und Brotzeit zu machen. Herbert hat ja noch eine Dose baked Beans und hat die glorreiche Idee sie im Motorraum beim Auspuff oder wo auch immer zu erwärmen. Auf so eine Idee kann nur ein Mann kommen. Aber es hat irgendwie funktioniert.



Das Picknick ist kurz und wenig erbaulich, aber wir mussten immerhin nicht im Auto mampfen. Der Regen hat uns schnell wieder in unseren Toyota flüchten lassen. Ein paar Amis waren da doch glatt am grillen und wollten das auch hartnäckig zu Ende führen aber als es dann in Strömen zu regnen anfing gaben auch sie auf. So fiel uns die Entscheidung nicht schwer den Navajo Trail aufzugeben und uns auf die Weiterfahrt zu machen.



Wir begeben uns auf die Scenic Road No. 12, das Navi spinnt wieder mal, es hat schon den Bryce Canyon nicht recht gefunden und wollte uns immer schon vorher in die verkehrte Richtung schicken. Gott sei dank gibt es ja noch Karten. Irgendwann funktioniert es auch wieder in unserem Sinne, oder hatten wir es wohl falsch programmiert? Aber es gibt ja schließlich nur einen Bryce Canyon in Utah. Die No. 12 ist wirklich ein Traum, sie wechselt ständig und die An-und Ausblicke sind absolut gigantisch und total unterschiedlich. Ich werde hier erst gar nicht versuchen das zu beschreiben. Wir haben doch ständig fotografiert. Auch wenn ich mir sicher bin die Fotos können das gar nicht wiedergeben was unsere Augen da sehen. Diese Weite, diese Farben und Formen und vor allem der oft abenteuerliche Verlauf der Straße.



Unterwegs machen wir einmal Rast an einem wunderschönen Platz, der in meinem Reiseführer beschrieben ist. Es ist nicht viel los dort, aber es sind doch ein paar Deutsche vorhanden, die wohl den gleichen Reiseführer haben. Am Nebentisch sitzt ein junger Mann der auch das Buch von Laurent Martres auf dem Tisch liegen hat. Die Location ist doch schon bekannt. Sie liegt ja auch einfach traumhaft. Ganz nebenbei mein Reiseführer ist "USA der ganze Westen" von Hans-R. Grundmann.



Wir müssen aus Zeitgründen und Gott sei Dank passt ja das Wetter auch nicht, an vielen interessanten Abstechern vorbei fahren. Denn es sind Dirt Road Trips und nachdem es so viel geregnet hat und auch immer wieder regnet, sind diese absolut nicht angesagt. Also schweren Herzens vorbei. Herbert macht das nichts er weiß ja gar nix davon, er überlasst alles mir, jetzt sogar das Fahren. Der Toyota fährt sich schön und nach einiger Zeit habe ich auch die Cruise Schaltung kapiert. Das ist der Tempomat und der ist bei den amerikanischen Straßen doch schon sehr angesagt, denn zwischen den gigantisch schönen und abwechslungsreichen Strecken gibt es natürlich die ewig kerzengeradeaus Strecken. Doch immerhin darf man/frau doch glatt jetzt schon mal 65 mph fahren, das sind doch immerhin so um die 100 Sachen.



Wir überlegen ob wir in Boulder übernachten oder bis Torrey weiterfahren. Ich mache an einem Minimarkt, Boulder ist auch nur ein absolutes Mininest, halt und kaufe ein paar Postkarten und erkundige mich nach Unterkunftsmöglichkeiten. Die junge Dame zählt einiges auf, meint aber in Torrey ist mehrt Auswahl. Inzwischen hat uns mal wieder eine Gewitterwolke erwischt und es bläst und stürmt. Das macht uns Boulder auch nicht gerade sympathischer, also wird weiter gefahren.

Jetzt geht es richtig hoch in die Berge und die Landschaft ist direkt alpine, es laufen uns auch schon mal Deers über den Weg, das sind irgendwelche Hirsche mit großen Ohren. Die Sonne sinkt langsam immer tiefer und die Farben werden fantastisch, ständig muß ich anhalten damit knips, knips gemacht werden kann. Nachdem wir den Capitol Reef Park schon etliche male in der Ferne erspäht haben kommen wir in Torrey an, was quasi der Eingang zu diesem National Park ist. Wir stoppen an einer Tankstelle mit Subway Restaurant und bestellen uns routiniert, schließlich haben wir das ja jetzt schon mal geübt, zwei Sandwiches.  Nach dem Imbiss geht es auf Unterkunftssuche. Ja da hatten wir mal wieder etwas nicht bedacht, es war Wochenende, Freitag abend und die Hotels alle voll.

Wir hatten es in Bricknell, westlich von Torrey im Aquarius Inn versucht, eine Empfehlung aus unserem Reiseführer, doch die hatten auch voll. Doch der Herr an der Rezeption  war echt klasse, er hat gleich rumtelefoniert und für uns eine Unterkunft besorgt. Erst beim dritten Anruf  wurde er fündig. Wir mussten dann noch 7 Meilen weiter nach Westen fahren bis in einen Ort Namens Loa, dort bekamen wir im Snuggles Inn ein schönes Zimmer für 65,– Dollar inkl. Tax. Meistens nennen sie einem nämlichen den Preis ohne die Steuer und die kommt dann noch drauf.

Das Inn war toll, sehr gepflegt und sehr großzügig, die Besitzer waren wohl Mormonen, denn es lagen überall Mormonenbibeln rum, in verschiedenen Sprachen. Wir haben uns keine mitgenommen. Internet gab es in der Halle. Es war ca  20:00 Uhr als wir dort ankamen. Müde sind wir nach 2 Dosen Bierchen dann auch gleich wieder in unser Kingsizebett gefallen. Herbert kann schlafen, was der schlafen kann. Kaum liegt er im Bett, ratzt er auch schon und das bis früh ohne Unterbrechung. Ich bin natürlich um 3:00 Uhr schon wieder wach. Das kann doch kein Jetlag mehr sein. Ich könnte glatt aufstehen, so ausgeruht bin ich. Nach einigen Wälzern hin und her geb ich auf und studiere die Utah Karte und die Informationen für den Capitol Reef National Park, den wir am nächsten Tag besuchen wollen. Irgendwann bin ich wieder müde und gehe wieder ins Bett zu meinem Schnarcher. Ich kann auch glatt noch mal einschlafen und wache dann erst gegen 7:00 Uhr Utah Zeit wieder auf.

carovette

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #33 am: 29.09.2008, 23:01 Uhr »
Hallo,

ich könnte mich mal wieder glatt unter den Bürostuhl schmeissen - du schreibst so witzig und irgendwie erkennt man sich doch immer wieder selbst in Deinem Bericht..... :oops:

Die Idee mit den Bohnen ist ja mal krass - hats denn geschmeckt???

Ich kanns kaum erwarten, dass es weitergeht - gib dem Läppi bitte  ordentlich Futter und schlaf dann mal gut heute nacht (und lange)

lg caro


zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #34 am: 30.09.2008, 05:21 Uhr »
Danke für die Blumen,

ja die Bohnen haben geschmeckt, er hat sie alle alleine aufgegessen.

aber nun mal gleich weiter, ich muss nämlich in´s Bett, morgen früh heißt es um 04:00 aufstehen. Warum erfahrt ihr später und ich will doch noch einen Tag loswerden.

Gruß Zimmerfrau

zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #35 am: 30.09.2008, 05:58 Uhr »
Samstag 20.09.08 Loa - Salt Lake City

Wir schlafen bis fast 7:00 Uhr früh und nach schön duschen und Kaffe kochen  mache ich mich dann so langsam an´s packen. Jetzt hatte ich mich so schön über den Capitol Reef National Park informiert, doch das war nun für die Katz. :roll: Denn Herberts Ohr macht wieder Probleme. Ich hatte glaube ich noch nicht erwähnt, das er kurz vor dem Abflug nach San Francisco erst mal eine ordentliche Mittelohrentzündung hatte. Mit Hilfe von ordentlich Antibiotika war das dann einigermaßen gut. Doch nun drohte es erneut anzufangen, also entschlossen wir uns kurzerhand, dass es wohl besser wäre nach Salt Lake City weiter zu fahren. Dort waren wir mit unserem Gaststudenten Justin verabredet. Er hatte vor 2 Jahren einige Zeit bei uns gelebt und sollten wir wirklich ärztliche Hilfe benötigen, so wäre er uns dabei doch wohl hilfreich.  :hilfe:

Also Capitol Reef ade, vielleicht ein andermal.

Beim Verlassen von Loa fahren wir doch tatsächlich an einem Sheriffauto mit Sheriffpuppe :lachroll: am Steuer vorbei, ich hatte davon irgendwo schon mal gelesen. Unterwegs löst sich dann auch noch das Rätsel der grünen Kreise, die ich vom Flugzeug aus beim Anflug auf Las Vegas, gesehen hatte. Es handelte sich wohl, genau wie hier, um beregnete Felder. Die Beregnungsanlage dreht sich wie ein Zirkel um den Mittelpunkt und das gibt die schönen, runden, grünen Wiesen oder Felder.

Wir machen nur einmal einen Tankstop und eine kurze Picknickpause und fahren ansonsten durch bis Salt Lake City wo wir gegen 14:00 Uhr eintreffen. Die Fahrt geht über Salina und dann auf der Interstate 15 north und ist nicht sonderlich aufregend.

In Salt Lake suchen wir erstmal Justins Appartement auf aber er ist nicht da und telefonisch auch gerade nicht zu erreichen. Also suchen wir mit Hilfe von Navi nach einer Unterkunft in der Nähe. Navi gibt uns Bed u. Breakfast Unterkünfte und nachdem wir 2 davon angefahren haben geben wir diese Art von Übernachtungsmöglichkeit auf. Das erste B&B könnte ich am ehesten mit englischer Kolonialstiel oder wohnen bei Queen Mum beschreiben. Der Preis 157,-- US Dollars. Das zweite war Kategorie verstaubtes Museumszimmer unterm Dach bei 120,-- US Dollars. Also nä, das war nu nix für uns 2 Landeier und auch nix für unseren Geldbeutel.

Nun aller guten Dinge sind halt drei und als drittes fanden wir das City Creek Inn, mit Blickkontakt zum Capitol Hill und 5 Minuten Fußweg zum Temple Square. 65,-- US Dollars inkl.,was amerikanische Motels, so Frühstück nennen (Saft,Joghurt,Muffin) und Wireless Lan, auch noch inkl. Tax. Also da konnten wir doch nicht meckern, da blieben wir. Schneeweischen konnte vor dem Zimmer parken und Wäsche konnte ich auch mal waschen, die Maschine für 1.25 Us Dollar und trocknen pro 10 Minuten 25 Cent.

Mit Justin verabredeten wir uns dann für den nächsten Tag, für heute waren wir erschlagen genug und deshalb ab in´s Kingsize. Jetzt weiß ich gar nicht ob das so stimmt, was ich da über die Betten schreibe. Ich habe in meinem Reiseführer nämlich die genauen Maße für die Betten gelesen, Double 1,35 x 1,90m , Queensize 1,50 x 2,00m und Kingsize 1,95 x 2,00m. Ich habe unsere Betten also ehrlich gesagt nicht vermessen aber rein subjektiv war das jedesmal Kingsize.

Die erste Nacht war etwas unruhig, ich bin nächtliche Stadtakustik nicht so gewöhnt, doch die nächsten 3 Nächte habe ich gut geschlafen. Mein Süßer schläft zur Zeit überall wo er sich niederlegen kann und, Gott sei dank, das mit dem Ohr hat sich wieder beruhigt.

Hier gibt´s mal keine Pictures, musste mich schließlich um meinen Ohrinfection angetrauten sorgen. Aber gleich geht es weiter.

21.09.08 Salt Lake City und Justin

Sonntag 21.09.08 Salt Lake City

Nach dem üppigen Motelfrühstück ohne Kaffee, den soll es hier demnächst aber auch noch geben, machen wir uns auf das Mormonenheiligtum zu erkunden. Hier waren wir ja nun vor 25 Jahren auch schon mal gewesen und ich hatte noch so einige Erinnerung daran. Damals waren wir von New York kommend hier gelandet und was mir damals als erstes in´s Auge fiel war die Sauberkeit. Alles wie geleckt. Das ist zumindest hier um den Temple Square und den Capitol Hill hier auch heute noch so. Im Großen und Ganzen gilt es für den gesamten Großraum Salt Lake City, von ein paar Ecken abgesehen.

Wir also los um ausgerechnet am Sonntag in die wohlvorbereiteten Arme der Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints zu laufen. Am Conference Center war schon einiges geboten. Schmucke junge Damen boten kostenlose Führungen in aller Herren-und Damenländer Sprachen an. Wohl gekleidete Menschen entströmten dem imposanten Bau des Conference Centers und eilten über die Straße zum Temple Square. Wir mischten uns, etwas weniger wohlgekleidet, unter dieses Volk und wurden an jeder Ecke von allzu willigen Missionaren, mit zuckersüßem Lächeln nach unserem Wohlbefinden und unserer Hilfsbedürftigkeit befragt.  :pray:

Nachdem ich in Deutschland mit der LDS-Kirche, leicht mit LSD zu verwechseln, schon einige weniger angenehme Erfahrungen gemacht hatte, war meine Haltung sehr ablehnend und ich ließ mich schon gar nicht auf irgendeine ideologische Diskussion ein. Wir bestaunten die Prachtbauten und erinnerten uns an dies und das, und an jenes wieder gar nicht.

Hier kommt der Tempel, das absolute Heiligtum darf nur von Mormonen betreten werden.



Also der Temple Square ist unheimlich eindrucksvoll, eine Demonstration von Macht, Geld und Kompetenz. Wer hier in der Ecke ist sollte sich das nicht entgehen lassen. Mit der Ideologie der LDS Church habe ich absolut nix am Hut, ich habe immerhin mal versucht in ihrer Bibel zu lesen und kann deshalb  überhaupt nicht verstehen wie das Menschen begeistern kann. Doch es scheint zu funktionieren, zumindest hier und zwar perfekt. In und noch mehr um Salt Lake City herrscht die LDS Church und wo Wohlstand und Luxus zu finden sind, so ist es Teil dieser Kirche.

Die Assemble Hall ist sowas wie die Kirche für jeden Sonntag und da durften wir auch rein.



Doch nu genug davon, es gibt ja noch mehr hier. Zum Beispiel eine ganz tolle Visitor Information in der Council Hall gegenüber dem Utah Capitol auf dem Capitol Hill und natürlich das imposante Capitol selbst. Hier war nun unsere erste Rivival Tour erst mal zu Ende, dann hier trafen wir uns mit Justin und seiner Freundin. Wiedersehen nach 2 Jahren, halli, hallo und Umarmen usw.

Hier gibt´s ein Bild von seinem deutschen Auto mit Berlinaufkleber, in die Stadt hatte er sich damals total verknallt, ich muss doch seine Privatspäre wahren. Vielleicht stelle ich ihn euch im Monument Valley vor.



Zusammen machten wir uns auf den Weg nach Orem zu Justins Familie. Seine Mutter ist eine waschechte Navajo, sein Vater nicht, doch ihm und seinem Bruder kann man die indianische Abstammung total ansehen. Dunkle Haut, pechschwarze Haare und eine entsprechende Nase.

Wir sind dann gemeinsam Mexikanisch Essen gegangen. Es war ein lustiger Nachmittag. Abends bummelten Herbert und ich noch ein wenig durch die etwas verschlafene, ruhige Down Town SLC, denn Justin musste arbeiten. Er konnte sich erst für Mittwoch den 24.09.08 freinehmen und so hatten wir bis dahin Zeit Salt Lake City und die Umgebung zu erkunden.

Hier also noch ein paar Pictures und dann Schluss für heute.  :schlafen:

Das imposante Utah Capitol auf dem entsprechenden Hill.



nächtliches Salt Lake in Downtown.



Das LDS Conference Center mit künstlichem Wasserfall bei Night.



Das Art Center bei Night.



bis bald Zimmerfrau



man-of-aran

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #36 am: 30.09.2008, 08:22 Uhr »
Hallo Gudrun

Auch ich lese mit grosser Begeisterung mit. Ist ja witzig, wir haben Verwandte aus Deutschland, die heissen genau wie Ihr, Gudrun und Herbert. Allerdings seht Ihr nicht ganz genauso aus, jedoch ist Herbert der Doppelgänger meines Abi-Französischlehrers.

Super-Bericht. Mir hat es Little Finland angetan, das muss ich unbedingt auch mal sehen! In SLC habe ich die Mormonen nicht als so aufdringlich empfunden, wir hatten da gar kein Problem.

Schade, dass es mit dem Navajo Loop im Bryce Canyon nicht klappte, denn der ist ganz toll.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Ruedi
und täglich träume ich vom Juli 2008...

IkeaRegal

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #37 am: 30.09.2008, 19:56 Uhr »
Zitat
Scenic Road No. 12
Wo findet man denn den? Haben wir den total übersehen?

zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #38 am: 01.10.2008, 02:37 Uhr »
hallo,

ich weiß jetzt nicht ob Scenic Drive 12 die recht Bezeichnung ist. Ich schreibe ja teilweise in leicht übermüdetem Zustand. Gemeint ist die Straße oder Road No. 12 Cannonville in der Nähe des Bryce Canyon bis nach Torrey in der Nähe des Capitol Reef N.P.

Also die Straße ist wirklich toll.


zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #39 am: 01.10.2008, 03:16 Uhr »

22.09.08 Regen in Salt Lake City


Montag morgen und es regnet in Strömen in SLC. Na ist doch gut, da kann ich an meinem Reisebericht arbeiten und versuchen Land zu gewinnen. Gesagt getan und bis Mittag ist das Wetter auch wieder besser. Da setzen wir uns in Schneeweischen und suchen die Bingham Canyon Coppermine oder Kennecott Coppermine wie sie hier genannt wird, die größte Kupfermine der Welt.

Also, obwohl ich die Adresse, habe stellt Navi sich wiedermal total stur. So ein großes Loch im Berg, wir haben es von weitem schon gesehen, und Navi hat es nicht im Programm. Also erst mal nach Magna fahren, bei Subway ein Sandwich essen und nach der Coppermine fragen und nach einem Barbershop. Herberts Mähne braucht dringend einen Rückschnitt.

Auch das wird bewältigt, Barberkosten 13,67 US Dollar oder so ähnlich und den rechten Weg zur Coppermine. Sie ist nicht mehr all zu weit weg und kostet Eintritt. Ich glaube 5,-- Dollar pro Person waren das. Schneeweischen kriegt einen Spiegelanhänger in Grün und wir dürfen nur zum Visitor Center fahren. Die Straße schlängelt sich ca 4 Meilen den Berg hinauf, immer zwischen riesigenn Erddeponien hindurch.

Die ganze Landschaft scheint hier aufgeschüttet zu sein. Oben, großer Parkplatz, aber nix viel los. Direkt am Parkplatz ist eine Terrasse von der aus man/frau in die Tiefe blicken kann. Das ist schon ein gewaltiges Loch,  das sich da auftut und die riesen Trucks sehen aus wie Spielzeugautos. Es wirkt von oben wie ein Ameisenloch, kein Haufen, in dem geschäftige Ameisen hin und her wuseln. Ist schon sehr beeindruckend.

Mit uns besichtigt noch eine ganze Gruppe buddhistischer Mönche die Mine und die sind ein echter Farbtupfer hier mit ihren orangen Kutten. Und ich glaube Herbert fotografiert mehr die Mönche als den Coppercanyon.

Ich sehe mir im Visitorcenter den Film über die Mine an um die genannten Daten und Fakten auch gleich wieder zu vergessen. Herbert schaut sich im Museum um. Dann geht es noch in den Shop und wir kaufen uns jeder einen Kupferring, der uns dann ständig den Finger blau färbt.  :knurrig:

Dann geht es wieder in unser City Creek Inn und wir machen auf relaxt, will heißen, Herbert löst Sudoku und ich sortiere Bilder und schreibe Bericht. Nebenan gibt es eine Maverik Tankstelle und da versorgen wir uns mit Kaffee und den nötigen Annehmlichkeiten. Ganz amerikanisch eben. 

Und nu noch ein paar Bildchen von der Coppermine und den Orangen Farbtupfern.

Anfahrt zum Visitor Center der Kupfermine



Eine Gesamtansicht des großen Lochs, abfotografiert von einer Karte.



Das große Loch original geknipst.



Einer der kleinen Ameisentrucks.



und das ist eines seiner 6 Räder.  :wink:



und nun bis morgen.... :schlafen:




carovette

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #40 am: 01.10.2008, 06:47 Uhr »
Die Gesamtantsicht von der Mine (Karte) ist wirklich beeindruckend......aber: kein Mönchsbild?
Oder durfte man die nicht knipsen? Trotzdem war der Tag wieder sehr informativ!

lg caro

man-of-aran

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #41 am: 01.10.2008, 08:00 Uhr »

Genau dieses Pic musste ich auch machen, um überhaupt einen Überblick zeigen zu können.

Und auf dieses bin ich neidisch. Das stammt von weiter oben:

und täglich träume ich vom Juli 2008...

zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #42 am: 01.10.2008, 11:45 Uhr »
 :schlafen:

oh uups habe ich die vergessen, war wohl doch schon recht müde gestern, waren ja schließlich in den Coyote Buttes South unterwegs gewesen und hatten einen Plattfuß gehabt.

also mal sehen ob ich die Mönche noch finde.

bis bald zimmerfrau


zimmerfrau

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #43 am: 01.10.2008, 12:40 Uhr »

Nachtrag 22.09.08

Die Mönche von der Coppermine



23.09.08 Park City und Olympia Park

 
Den Tag gehen wir ebenfalls gemütlich an und starten erst  relativ spät in Richtung Wasatch Mountains. Schon unterwegs stellt Herbert fest, er hat den Foto vergessen.  :kloppen:  Arrggh, hübsch ruhig bleiben und wieder zurück. Dann führt uns Navi auch endlich mal wieder zu unserer Zufriedenheit über die Interstate 80 nach Park City. Die Fahrt durch die Wasatch Mountains ist ganz schön aber wir sind natürlich schon leicht Nationalpark geschädigt, also empfinden wir das nicht unbedingt als imposant und an unsere Alpen kommt es eh nicht ran.
 
In Park City erst mal zum Visitor Center, wieder ein ganz tolles mit offenem Kamin in dem ein Feuer hinter Glas prasselt und es gibt auch eine deutsche Broschüre. Mit Plan bewaffnet fahren wir dann erst mal in den Olympia Park. Wir bummeln durch das Olympiamuseum und schauen dann den Freestyleskispringern beim Üben zu. Jetzt fragt ihr euch sicher ob da schon Schnee lag. Nix da, die springen um diese Jahreszeit in´s Wasser, jawohl.  So was habe ich auch noch nicht gesehen, war echt faszinierend. Die Sprungschanze wird mit Wasser berieselt und das Wasser im Becken wird kurz vor dem Aufprall der Springer mit Luft aufgewirbelt um den Aufprall wohl etwas weicher zu gestalten. Also lauter nasse Skispringmäuse.

Mit Skiklamotten und Skiern zu schwimmen kann ich mir absolut nicht vorstellen, aber die haben das gemacht. Wir haben bestimmt 45 Minuten zugesehen es war wirklich klasse.







Also an der normalen Sprungschanze war gerade nichts geboten, lag wohl am Schneemangel.



Dann ging es weiter in das historische Park City mit seinen Kneipen und Shops. Um diese Jahreszeit ist es sehr ruhig dort, kein Parkplatzproblem und der kostenlose Shuttlebus, nur mit uns besetzt, hält genau da wo man/frau will. Zusteigen ist auch überall möglich einfach winke, winke. Es gibt eine nette Kneipenscene und schöne Shops. Ein Schmuckladen mit indianischem Schmuck hatte es mir echt angetan, die hatten ganz tolle Stücke, aber leider nicht ganz meine Preislage. Preise waren auch nicht angeschrieben sondern mussten erfragt werden. Die Kette in die ich mich spontan verliebt habe, hätte 560,-- Dollar gekostet und eine weitere 1290,-- bucks. Buh, also nix wie raus hier, bevor ich leichtsinnig werde.

Gegessen haben wir dann im Establishment, ein Tip vom Shuttlebusfahrer, war ok aber nicht aufregend. Lustiger war dann ein Kneipenbesuch in O´Shucks Peanutbar.



Dort gibt es immer Dienstags ein riesiges Bier, Berliner Weiße Glas, für 3 Dollar und dazu gab es Erdnüsse, die Schale wurde einfach  auf den Boden geschmissen.



Die Kneipe sah etwas verhaut aus aber es war schon eine lustige Gesellschaft dort vertreten und da hat mein Süßer sich dann auch ein Berliner Weiße großes 3 Dollar Bierchen geleistet. Danach noch ein wenig rumbummeln und nette Fotos klicken.






hier ein Vorschlag für das Recyclen von alten Skiern



Ein paar Möglichkeiten für unsere nächste Reise



Home sweet Home in blue mit Stars und Stripes



Dann waren wir Park City satt und ab ging`s durch die Mitte.


Wir drehten einen Loop und fuhren über Heber und Provo wieder zurück. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Walmart Supercenter Stop und Herbert kaufte sich zwei Jeans für a 10 Dollar. Vor allem gibt es hier seine Größe ganz unproblematisch.  :lachen07:

Dann konnte der Tag wieder gemütlich enden. Ich freute mich schon auf Mittwoch und dem Start in´s Monument Valley zu Justin Grandparents.

Bis dann  :groove:

rookie

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Re: Durch den Südwesten September 08
« Antwort #44 am: 01.10.2008, 20:14 Uhr »
Zitat von: Zimmerfrau
...ich freute mich schon auf Mittwoch...
Und ich freu mich schon auf morgen, wenn wieder ein Bericht von dir hier drin steht ... :D
Beste Grüße Gerd
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
A wise forum member

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