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Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 21791 mal)

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MisterB

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #30 am: 20.10.2016, 09:44 Uhr »
Zum Text eine kleine Anmerkung :

Wolltest du nicht eher schreiben .....

>>so etwas erleben zu dürfen.
so etwas ÜBERleben zu dürfen

 8)


supergeil. Haben die das Boot längerfristig ausgebucht ? Was ist die beste Zeit für ne Bärengarantie ? Ich weiß, Garantie gibt's keine, aber fragen kann man ja mal :)
Steht im Text schon drin wie der Flecken Erde dort heißt und wie der Veranstalter heißt ?
Ich entnehme dem Text das es dorthin auch Wasserflieger gibt ? Wahrscheinlich dann Tagestouren, oder ?

Gruß
Bernd
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Mig

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #31 am: 20.10.2016, 13:28 Uhr »
amazing!!!
grandiose Fotos! danke, dass Du Deine Erlebnisse mit uns teilst!
 :D :D :D :D :D :D :D

Yaphi

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #32 am: 20.10.2016, 18:38 Uhr »
Ich muss ehrlich sagen, dass mir bei den Bildern etwas mulmig wird und ich mir nicht sicher bin, ob ich da nicht zu große Angst hätte, wenn der Bär 3 Meter von mir entfernt ist...
Aber da niemand von der Tour eingeschritten ist, gehe ich davon aus, dass dsa "normal" ist ?

Culifrog

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #33 am: 22.10.2016, 08:29 Uhr »
Schon Dein Kurzbericht hat mich umgehauen, aber jetzt ist die Sehnsucht noch grösser, sowas auch mal zu erleben. Allerding habe ich etwas Angst vor den Kosten, dem Wetter (ich mag die Kälte nicht), vor der weiten Anreise und davor, wie enttäuscht ich wäre, ohne Bärensichtungen nach Hause zu kommen.
Ich freue mich auf den weiteren Verlauf, mehr von den sagenhaften Erlebnissen und natürlich Deine genialen Fotos!

Liebe Grüsse
Gaby

saibot

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #34 am: 23.10.2016, 08:14 Uhr »
Ein WOW auch von mir, ich bin schwer beeindruckt!!!

Gruß
Tobias

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #35 am: 23.10.2016, 17:35 Uhr »
Wolltest du nicht eher schreiben .....

>>so etwas erleben zu dürfen.
so etwas ÜBERleben zu dürfen

Vielleicht ;)

Haben die das Boot längerfristig ausgebucht ?

Ich denke, man sollte schon relativ frühzeitig buchen. Ich habe letztes Jahr im Oktober gebucht, weil ich auch nur an diesem einen Termin konte. Wenn man etwas flexibler ist, wird es sicher einfacher. Aber da das Boot nur 2 Kabinen hat, sind auch nicht so viele Plätze zu vergeben.

Was ist die beste Zeit für ne Bärengarantie ?

Die Bären sind wohl von Juni bis September da. Juli und August ist wohl die beste Zeit.

Steht im Text schon drin wie der Flecken Erde dort heißt und wie der Veranstalter heißt ?

Ja ;)

Ich entnehme dem Text das es dorthin auch Wasserflieger gibt ? Wahrscheinlich dann Tagestouren, oder ?

Es werden Tagestouren von Kodiak per Wasserflugzeug angeboten. Ob es auch welche von Homer oder direkt von Anchorage aus gibt, weiß ich nicht. Könnte ich mir aber vorstellen.

Der Touranbieter heißt ]Adventure Kodiak und wir sind an der Katmai Küste im Katmai NP, genauer in Geographic Harbour, einem natürlichen Hafen am ende eines Fjordes in der Sheikof Strait.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #36 am: 23.10.2016, 18:18 Uhr »
Wollt Ihr sehen, wie nah der Bär bzw. die Bärin gekommen ist?

Bitteschön!



Wie gesagt, Wirklich Angst hatte ich nicht aber angespannt ist man natürlich schon und das Adrenalin fließt ordentlich. Ich kann mich erinnern, dass mir einfiel, das ist irgendwo gelesen hatte, dass man den Tierchen nicht direkt in die Augen schauen sollte. Das ist der Grund, warum ich teilweise stur geradeaus schaue statt auf die Bärin, was auf dem Video etwas bescheuert aussieht ;)

Das Video habe natürlich nicht ich gemacht, sondern Bob, der neben mir stand. Ihn und seine Frau Sheri hört man auch.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #37 am: 23.10.2016, 19:03 Uhr »
24.8.16

Das Wetter an diesem Morgen war – sagen wir mal – suboptimal. Es hat geregnet! Durchgehend! Ohne Pause! Und wie!

Egal! Wir sind natürlich trotzdem rüber an den Strand gefahren und ein paar Bären waren auch da.

Als erstes sahen wir Big Mama und Sohnemann.





Die beiden verzogen sich aber rasch als Lazy Boy auftauchte.



Der war offensichtlich auf der Suche nach seinem Frühstück.







Diesmal zeigte er sogar ein bisschen Action aber so schnell wir er seinen Spitznamen nicht los ;)



Erfolg!





So richtig viel war aber an diesem Vormittag nicht los.  Wir haben uns daher langsam auf den Weg zurück zum Wasser gemacht. Dank Ebbe zog sich das  ganz schön. Aber dafür bekamen wir noch mal Big Mama zu Gesicht.



Viel Aktion schien aber von den beiden nicht zu erwarten zu sein. Dafür tauchte von der anderen Seite der Bucht Fat Lady auf und begann nach Muscheln zu suchen.



So wie es aussah, hatte sie aber wohl schon gefrühstückt und statt nach Fischen oder sonstigen anstrengenden Beschäftigungen stand ihr der Sinn mehr nach einer kleinen Ruhepause.



Da wir alle inzwischen komplett durchnässt waren,  sind wir zurück zum Schiff , um trocken zu werden und uns aufzuwärmen.
Der Regen machte keine Anstalten, aufzuhören. Daher haben wir beschlossen, die Zeit zu nutzen, um 2 Buchten weiter nach Westen zu fahren, wo es eine abgeschlossene kleine Lagune mit einem Fluss und einem Wasserfall geben sollte. Doe Fahrt raus in die Shelikof Strait und rüber zur Kuliak Bay hat ein Weilchen gedauert, so dass Zeit für ein Nickerchen war ;)

Sobald der Anker geworfen war, haben wir uns wieder per Schlauchboot auf den Weg an den Strand gemacht.
In Geographic Harbour war die gesamte Bucht gut einzusehen, da das Gras selbst direkt am Fluss höchstens kniehoch war. Hier sah das ganz anderes aus. Wir kamen über eine kleine Anhöhe vom Meer aus Richtung Fluss und ab da lief man durch mannshohes Gras, das nur an einigen Stellen platt getrampelt war durch Bären.  Das war dann doch deutlich spannender, weil man eben nicht schon auf 100 und mehr m Entfernung sehen konnte, was auf einen zu kommt.

So tauchte gleich als wir das Flussufer erreichten, eine junge Bärin neben uns auf. Die war zwar für eine Bärin recht klein (wahrscheinlich gerade drei Jahre alt und erst seit diesem Sommer von der Mutter getrennt) aber einen Schreck einjagen konnte sie einem auch ;)



Ich habe sie mal “Cutie“ getauft. Cutie machte ein paar halbherzige Versuche, im Fluss Lachs zu fangen, kam aber bald wieder raus aus dem Wasser.



Als nächstes lief sie am Ufer entlang zu einem kleinen Wasserfall. Als wir hinterher sind, sahen wir sie auf einmal oberhalb von uns im Gebüsch stehen.



Kurze Zeit später verschwand sie über die Felsen wieder Richtung Flussmündung.



Der Wasserfall war nämlich schon „besetzt“. Dort wartete ein riesiges Männchen auf Lachs (der größte Bär, den ich gesehen habe).



Er sah interessant aus, weil seine Oberlippe wahrscheinlich nach einem Kampf tief gespalten war. Muss aber schon länger her gewesen sein, denn die Wunde war komplett verheilt.  Ein Name war so natürlich schnell gefunden: “Two-Lips“



Er war seeeeehr gemütlich und schien darauf zu warten, dass ihm die Lachse direkt in den Mund fliegen.



Zumindest hat er selber nicht viel getan, um einen zu erwischen.



Ganz gemächlich ist er dann über den Trampelpfad abgewackelt, den wir gekommen waren. Wir haben ihm natürlich bereitwillig Platz gemacht und standen knietief im Fluss als er an uns vorbei ist. Trotzdem kam er uns ganz schön nahe.



Er hat uns aber keines Blickes gewürdigt ;)

Wir sind dann auch langsam wieder Richtung Flussmündung. Jetzt war es wirklich ganz spannend, durchs hohe Gras zu laufen. Wir wussten ja, dass kurz vor uns 2 Bären in diese Richtung gelaufen waren.
Cutie fanden wir dann auch am Fluss beim Lachs fischen.







Offensichtlich ist sie im hohen Gras auf Two-Lips getroffen, denn kurze Zeit später kam sie mit einem Affenzahn an uns vorbei gerannt. Nichts wie weg!
Einmal hat sie sich in sicherem Abstand noch umgedreht und sah dabei gar nicht glücklich aus.



Da es jetzt schon recht dunkel wurde, sind wir langsam wieder zurück zur Küste. Two-Lips haben wir dabei noch einmal aus größerer Entfernung im Gras gesehen.

Auch wenn uns die Bären an diesem Tag nicht ganz so nah gekommen sind wie am Vortag, waren die Begegnungen im hohen Gras irgendwie noch spannender.

Bis denne ...
Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #38 am: 26.10.2016, 13:31 Uhr »
Also bei Deinen Bildern bin ich mal wieder sprachlos, Dirk.
Allerdings wäre ich bei diesen Bärenbeobachtungen wahrscheinlich gestorben vor Angst. Mir ging damals in Kanada schon der Ar... auf Grundeis, als ca. 15-20m vor uns ein großer Bär den Weg kreuzte, stoppte, uns anstarrte und dann weiterlief. Aber wenn mich ein Bär in Armeslänge Abstand umkreisen würde, so wie man es auf dem Video sieht...  :zuberge: :nixwieweg:
Viele Grüße,
Andreas
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usa2008

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #39 am: 26.10.2016, 19:45 Uhr »
Zitat
   Allerdings wäre ich bei diesen Bärenbeobachtungen wahrscheinlich gestorben vor Angst.

Ich auch und der Bär hätte meinen Angstschweiß gerochen und  bestimmt mit großer Wahrscheinlichkeit
seine Laufrichtung geändert um nachzuschauen, ob das wirklich ein Mensch ist, der da so abartig riecht
und schlottert  :lol:

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #40 am: 27.10.2016, 23:44 Uhr »
25.8.16

Morgens brachte uns der Zodiac wieder zu der kleinen Lagune und der Flussmündung.

Der Blick zurück in die Lagune mit einer Menge angeschwemmtem Holz:


Vor der Mündung macht der Fluss fast eine 270° Kurve., so eine Art Mini-Horseshoe Bend in grün.





So schön die Landschaft auch war, wir wollten Bären sehen! Und die ließen auch nicht lange auf sich warten. Diesmal war es eine Bärendame mit 2 älteren Jungtieren, die wahrscheinlich im 2. Lebensjahr waren. Die Bärin war mit Sicherheit die geschickteste Lachsfischerin, die wir gesehen haben. Daher habe ich sie Fishermom getauft (Fisherman + Mom).



Sie hat wirklich eine Menge Lachse gefangen. Und netterweise ist sie dabei meistens auf uns zu gelaufen, so dass wir viele Gelegenheiten für Action-Shots bekamen.









Sie war allerdings auch darauf angewiesen viele Lachse zu fangen, denn kaum hatte sie einen aus dem Wasser gezogen, war ach schon der Nachwuchs da und hat ihn ihr weg geschnappt. Mehr als der Schwanz blieb meist nicht für sie.




Mehr gibt es nicht?

Nächste Runde:





Wenn der Nachwuchs gar zu frech wurde (besonders der größere hat sich da hervor getan), gab es auch schon mal ein paar Ohrfeigen.



Genutzt hat das aber nichts. Den Fisch haben trotzdem die Kinderlein gefressen.





Auf zur nächsten Runde:









Diesmal sah es so aus, als ob sie tatsächlich mal einen Lachs für sich haben wollte.



Aber da hatte sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht.



Letztlich blieb für Muttern wieder mal nur der Fischschwanz übrig.



Danach wurden die drei etwas unruhig und kletterten ans Ufer hoch, um bessere Übersicht zu haben.



Grund war ein anderer Bär, der weiter entfernt am Flussufer aufgetaucht war. Aus der Ferne konnten wir nicht erkennen, ob es ein Männchen oder Weibchen war (bzw. ein ’boar’ oder eine ’sow’).  So der so drehte er oder sie bald um und verschwand wieder Richtung Landesinnere. Sofort waren “unsere“ drei wieder am bzw. im Wasser.



Inzwischen war eine weitere Besuchergruppe angekommen, die wohl per Wasserflugzeug eingeflogen war.  Und auch die bekamen gleich ihre ’close encounter’ serviert.



Danach dreht sich Fishermom aber brav wieder um und kam auf uns zu.













Allerdings kam sie diesmal deutlich näher als sonst. Also näher als die 4m Mindestabstand auf die mein 500er scharf stellen kann.



Das “interessante“  war dabei, dass sie unten im Fluss auf den Hinterbeinen stand und ganz offensichtlich die Böschung hoch wollte – und zwar genau da, wo ich stand.
Einmal standen wir uns wörtlich Aug’ in Aug’ gegenüber und ich hatte so das Gefühl, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, ob sie sich mit diesem seltsamen Wesen über ihr anlegen sollte. Offensichtlich waren aber 1,93 und “ein Hauch“ über 120 kg  beeindruckend genug, dass sie sich das noch einmal anders überlegte.

Puuuuuuuuuh!

Ein oder zwei Lachse wanderten noch in die Mägen der kleinen Familie.



Aber dann waren die drei auf einmal ganz schnell verschwunden. Den Grund dafür sahen wir auch bald. Two-Lips hatte offensichtlich ebenfalls Hunger.





Gleichzeitig kam über Funk die Meldung, dass a) unser Lunch fertig war und b) das Schlauchboot unterwegs.

Da Bill glaubhaft versicherte, dass die mögliche Gefahr durch eine hungrige Bärin gar nichts sein gegen das, was einen erwartete, wenn man Marys Essen kalt werden ließ, machten wir uns folgsam auf den Weg zurück zum Strand und ließen Two-Lips unbeobachtet seine Fische fangen.

Am Vortag hatte Bill mich gefragt, ob ich damit einverstanden wäre, an diesem Nachmittag wieder zurück Richtung Kodiak Island zu schippern. Bob wollte gerne Lachs und Heilbutt angeln und mit ein bisschen Glück hätte ich die Möglichkeit, die noch größeren Kodiak-Bären zu sehen.
Da die bisherigen Bärensichtungen alle meine Erwartungen ohnehin übertroffen hatten, war ich einverstanden. Also haben wir uns nach dem Lunch auf den Weg gemacht. Die Fahrt über die Shelikof Strait war zunächst eher langweilig. Bis auf ein paar Sturmvögel gab es nicht viel zu sehen.



Aber im Laufe der zeit klarte der Himmel immer weiter auf und die Sicht wurde zunehmend besser.







Später gab es dann dich noch ein recht spannendes Unterhaltungsprogramm. Immer wieder sah man am Horizont aufspritzende Gischt und als wir näher kamen, konnten wir auch die Verursacher erkennen.

Orcas!



Und es war nicht nur einer sondern eine ganze Gruppe und sie waren offensichtlich auf der Jagd.







Auf dem nächsten Bild kann man auch erkennen, was sie gejagt haben – Schweinswale. Auch wenn das kleinere Tierchen hinter dem Orca aussieht wie ein Mini-Orca, ist er kein Familienmitglied sondern Futter für die Orcas.



Mit der Verfolgung der Orcas hatten wir uns inzwischen der anderen Seite der Meerenge genähert und die Inseln des Kodiak-Archipels begrüßten uns mit einer stimmungsvollen Szenerie mit Dunst und Wolken.


(Wie immer Klick aufs Bild und Klick aufs Plus-Zeichen)





Wir suchten uns einen Ankerplatz und Mike und Bob sind mit dem Zodiak noch einmal für ein Stündchen die nächste Flussmündung herauf gefahren und kamen mit 4 kapitalen Silver Salmons zurück. Einen hat Bob gleich gespendet, so dass es als Diner nicht nur einfache Steaks gab sondern Surf und Turf. Lecker! .Aber leider auch viel zu viel, so dass eine flüssige Verdauungshilfe dringend nötig war. Das war dann das Ende der Flasche Makers Mark, die ich mit an Bord gebracht hatte ;)

So ging leicht angeschickert ein weiterer fantastischer Tag zu Ende.

Bis denne ...
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #41 am: 31.10.2016, 22:16 Uhr »
26.8.16

Dieser Tag ist schneller erzählt als die letzten.
Zum Sonnenaufgang gab es zumindest ein bisschen Farbe am Himmel.



Die Wölkchen am Himmel brachten ein paar durchaus dramatische Effekte ins Bild.





Und auch die Farbenspiele im Wasser waren mir ein Foto wert.



Die Landschaft mit den diversen kleineren und größeren Inseln, zwischen denen wir uns bewegten, war einfach traumhaft.

Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns mit dem Zodiac auf den Weg gemacht zu dieser Flussmündung.



Dort hat sich Sam im Flyfishing versucht.



Bob und Mike haben es ein Stückchen weiter flussaufwärts mit der klassischen Methode probiert





 und ich habe nach Wildlife Ausschau gehalten.

Meine Ausbeute beschränkte sich auf eine Möwe,



einen Kingfisher zunächst im Baum



dann leider nicht ganz scharf im Flug



und einen Bald Eagle



Bären waren weit und breit keine zu sehen und auch sonst ließ sich bei auf ein Deer, das kurz wischen den Bäumen am anderen Flussufer auftauchte, kein Vierbeiner sehen. Aber nach dem Regen der letzten Tage war es auch schön, einfach in der warmen Sonne am Flussufer auf und ab zu laufen.
Insgesamt war ich noch der erfolgreichste von uns denn die Lachsausbeute belief sich für alle zusammen auf Null! ;)
Zum Mittagessen ging es zurück aufs Schiff, von dem ich jetzt endlich auch ein Foto gefunden habe.



Von den Kabinen habe ich aber tatsächlich keine Fotos gemacht.  Nachmittags sind wir weiter Richtung Kodiak geschippert. Diesmal blieb es insgesamt ruhig. Keine Wale, nur ein par Otter, die alle abtauchten, bevor ich ein vernünftiges Bild machen konnte.
Das heißt, einen Wal haben wir doch gesehen aber der war nicht mehr ganz taufrisch.



Das muss vor ein paar Jahren das  Highlight jeder Bootstour gewesen sein, denn natürlich lockte diese riesige Menge Fleisch jede Menge Bären an.

Unterwegs haben wir noch einmal ein paar Würmer gebadet, diesmal in der Hoffnung Heilbutt zu fangen. Damit ich was zu tun hatte, habe ich es auch mal versucht. Und wer war der einzige, der einen gefangen hat?
Ich natürlich. Keine Ahnung, was ich da tue aber gute 25 kg Heilbutt aus dem Wasser ziehen! Bob war ein bisschen neidisch. Aber als Trost hat er den Fisch bekommen, denn ich hätte ihn ja schlecht im Camper mitnehmen können.

Zum Abschluss dieses gemütlichen Schönwettertages gab es einen hübschen Sonnenuntergang.





Tja, damit geht die Bootstour schon wieder dem Ende entgegen.  Am nächsten Morgen stand nur noch die restliche Rückfahrt nach Kodiak auf dem Programm. Schade eigentlich! Aber ich habe mich natürlich auch auf „den Rest“ von Alaska gefreut.

Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #42 am: 01.11.2016, 19:17 Uhr »
27.8.16

Wieder gab es einen netten Sonnenuntergang vom Boot aus zu bewundern.





Danach war es Zeit für ein letztes leckeres Frühstück an Bord bevor wir den Anker gelichtet und die letzten Stunden Bootsfahrt nach Kodiak in Angriff genommen haben.

Unterwegs hatten wir noch einmal die Gelegenheit ein paar Buckelwale zu beobachten.





Diverse Male konnten wir sehen, wie verschiedene Wale abtauchten, um auf Fischfang zu gehen.






Immer wieder ein toller Anblick, wenn sie einem sozusagen noch mal mit der Schwanzflosse zuwinken bevor sie in der Tiefe verschwinden.





Dann schienen wir sie verloren zu haben. Wir setzten also unseren Weg nach Kodiak fort und ich hielt Ausschau nach ein paar interessanten Landschafts-Motiven als ich plötzlich hinter mit ein lautes Pfffff hörte. Wal-Mama und Nachwuchs schwammen direkt neben dem Boot her.









Nach diesem letzten Bild waren dann auch diese beiden verschwunden und kurz danach hatten wir Kodiak erreicht.

Mike fuhr erst Sheri und Bob und dann mich ins Hotel (bei mir wieder das BW). Ich musste ein Stündchen warten bis mein Zimmer fertig war und bin ein bisschen am Hafen herum gelaufen. Nach dem einchecken wollte ich erst mal mein Gepäck wieder flugzeugtauglich machen. War aber schwierig, weil as 2 Taschen irgendwie nur noch eine geworden war.
Schussel! Die zweite Tasche war natürlich immer noch in der Storage Unit von Mike, wp wir sie vor dem Trip deponiert hatten. Also schnell das Handy rausgekramt und angerufen. Mailbox! Na prima!
Hilft nix, Taxi gerufen und zum Hafen gefahren. Ich wusste ja, dass sie erst abends wieder auslaufen wollten. Die Taxifahrerin fragte nur nach dem Namen des Schiffs und wusste sofort, wo es liegt und wem es gehört. Kleinstadt halt ;)
Sie wartete auch auf dem Parkplatz des Hafens auf mich. Mike war aber unterwegs, um ein paar Besorgungen zu machen so dass ich sie wieder weg geschickt und Mary ein bisschen vom putzen abgehalten  habe.
Als Mike mich sah, wusste er gleich, was wir vergessen hatten. Ich half ihm erst das Material aufs Schiff zu bringen, das er besorgt hatte (unter anderem eine überraschend schwere Pumpe. Anschließend fuhr er mich zur Storage Unit und dann noch mal zum Hotel.
Nach dem erneuten und diesmal endgültigen Abschied habe ich mich endlich daran gemacht, mein Gepäck möglichst gleichmäßig auf die beiden Taschen zu verteilen , um unter den 23kg/Gepäckstück zu bleiben. Bei Übergepäck kennt Alaska Airlines keinen Spaß – da sind direkt 50$ fällig.

Bis ich damit fertig war und geduscht hatte, meldete sich schon vernehmlich mein Magen, so dass ich auf weitere Exkursionen in den Ort verzichtet habe und lieber in den nächsten Pub bin.
Auch so kann man einen tag rum bringen ;)

Nach leckerem Fisch und dem einen oder anderen leckeren Bierchen war ich relativ früh in der Heia. Der Flieger ging am nächsten Morgen um 8 Uhr irgendwas, so dass ich früh raus musste. Und mit Flug nach Anchorage, Camper-Übernahmen, Einkauf und Fahrt nach Seward hatte ich ein volles Programm vor mir.

Ich war ein bisschen wehmütig, dass die Katmai Tour vorbei war aber freute mich gleichzeitig auch auf das, was jetzt vor mir lag.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #43 am: 06.11.2016, 00:20 Uhr »
28.8.16

Morgens musste ich recht früh raus, denn der Flieger nach Anchorage ging schon um 9:00h und ich wollte kein Risiko eingehen. Das war auch gut so, denn als ich knapp 90 Minuten vor Abflug am Flughafen war, tobte dort schon das Chaos. Erstens stand eine riesig lange Schlange vor dem Checkin und dann noch mal eine ungefähr genau so lange vor der Security. Die Schlange zum Checkin wand sich durch den gesamten Wartebereich und vor bzw. im Checkinbereich stapelte sich jetzt schon mehr oder weniger ungeordnet Gepäck, das darauf wartete, aufs Band gelegt zu werden. Wenn das mal alles heile in Anchorage landet!

Ich habe mir am Automaten einen schlechten Kaffee gezogen und mich in Geduld gefasst. Da ja am frühen Morgen nur ein Flieger startet, werden sie schon alle mitnehmen.
Als es so langsam auf die Abflugzeit zu ging, wurde es in der Halle noch voller, weil jetzt die ersten Abholer eintrudelten und auch noch in die Halle wollten.  Da die meisten Einheimische waren, kannte jeder jeden und überall wurde gequatscht und getratscht. So kannte ich bis ich durch die Security durch war, alle wichtigen Neuigkeiten aus Kodiak der letzten ein oder zwei Wochen ;)

Irgendwie haben sie es geschafft, alle halbwegs pünktlich in den Flieger zu kriegen und wir konnten mit erträglicher Verspätung starten. O.k., die Startbahn sollte wirklich nicht viel kürzer sein! ;)

In Anchorage kamen wir dann sogar pünktlich an und Alaska Air hielt das Versprechen locker ein,  dass das Gepäck spätestens 20 Minuten nach Touchdown am Gepäckband ist.

Mit dem Taxi bin ich zu Go North gefahren (gleich neben dem Hotel von vor 1 Woche). Und ich hatte Glück: Mein Camper war schon bereit, obwohl ich ja deutlich vor der eigentlichen Übernahme-Zeit da war.
Go North vermietet offensichtlich zu fast 100% an Deutsche. Die beiden Mädels, die die Formalitäten erledigten und die Einführung in die Camper machten, waren Deutsche und der einzige Ami war der Chef, der aber auch deutsch sprach.
Die einzigen Nichtdeutschen Kinden waren 2 Italiener. Die weder deutsch noch vernünftig englisch sprachen. Machte die Auto-Übernahme nicht unbedingt einfacher

Nach der kurzen Einführung sah ich mich dank ausführlichem Handbuch in der Lage, die nächsten Wochen zu überleben und ließ mir den Weg zum nächsten Supermarkt erklären.

Mein Autochen war ein Ford F350 mit einem ca. 1 Tonne schweren WoMo-Koffer auf der Ladefläche. Riesig lang, riesig breit und über 4m hoch. Wow!

Den Supermarkt, zu dem ich die Wegbeschreibung bekommen hatte, habe ich nicht gefunden aber mithilfe des Navis einen Safeway. An dem wäre ich auch fast vorbei gefahren, weil der Carrs hieß und nicht Safeway. Carrs ist eine Kette aus Alaska, die inzwischen zu Safeway gehört.
Dort und im benachbarten Liquor Store habe ich mich mit dem nötigsten versorgt. Als Kühl- und Gefrierschrank voll waren, ging es los Richtung Seward.

Die Fahrt am Turnagain Arm entlang war eher langweilig, weil Ebbe war und ich daher überwiegend auf Schlamm guckte. Keine Belugawale oder sonstiges Getier, was man hier sonst wohl sehen kann weit und breit. Außerdem war recht viel Verkehr dank Sonntag und gutem Wetter.
Hinter Portage ließ der Verkehr nach und die Landschaft wurde interessanter. Hier fiel mir erst mal auf, dass mein Kamera-Rucksack blöderweise zusammen mit dem übrigen Gepäck hinten im Camper lag. Da ich recht müde war und daher möglichst schnell ankommen wollte, bin ich zunächst tapfer weiter gefahren. Aber dann wurden die Motive draußen doch zu schön, um einfach dran vorbei zu fahren.





Überall schöne klare Seen und fotogene Berge. Wer kann da schon vorbei fahren? ;)



Auch eine hübsche Eisenbahnbrücke wollte unbedingt aufs Bild.



Allerdings musste man etwas aufpassen, wenn man die asphaltierte Straße verließ. Es war nicht zu übersehen, dass das Wetter die letzten Wochen nicht ganz so sommerlich schön gewesen war. Es hatte offensichtlich ordentlich und ausdauernd geregnet, den der Boden war überall schlammig und matschig.



Auch wenn es auf den ersten Blick trocken aussah, musste das nichts bedeuten.



Am Abzweig zum Exit Glacier habe ich kurz nachgedacht, ob ich den noch an diesem Tag mitnehmen sollte. Aber ich ein wenig Bedenken, dass ich auf dem öffentlichen Campground in Seward direkt am Wasser vielleicht keinen Platz mehr bekommen könnte, wenn ich zu spät dran war. Außerdem würde ich an der Stelle in 2 Tagen wieder vorbei kommen.

Die Angst, keinen Platz mehr zu bekommen, war unbegründet aber die begehrte erste Reihe direkt am Wasser war tatsächlich schon ausgebucht.

Aber auch in der zweiten Reihe hatte man noch eine nette Aussicht.


Camper von hinten


Camper von vorne


Camper von innen


Camper mit Durst

Nachdem ich noch eine ganze Weile die Sonne genossen hatte, während ich beobachtete, wie eine asiatische Familie 2 Parzellen weiter versuchte, so ein riesiges WoMo mit diversen Slideouts  bezugsfertig zu machen, wobei natürlich jeder immer als besser wusste, als der , der gerade etwas machte.
Nach diesem netten Unterhaltungsprogramm habe ich mich damit beschäftigt, Gepäck und Einkäufe so zu verstauen, dass nicht bei jedem Schlagloch  alles kreuz und quer durcheinanderfällt und ich trotzdem alles wiederfinde.
Anschließend habe ich die Küche eingeweiht und war relativ früh im Bett.

Für den nächsten Tag hatte ich online eine Cruise durch den Kenali Fjords NP gebucht und die sollte schon um 8:00h los gehen.
Gruß
Dirk

NähkreisSteffi

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #44 am: 07.11.2016, 10:50 Uhr »
Hallo Dirk,

wie immer sensationelle Bilder, vor allem von den Bären und Walen!  :respekt: