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Autor Thema: Altes, Neues, Vergessenes .. und 3 Regenbogen (LA bis Vegas Mai/Juni 2019)  (Gelesen 40934 mal)

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usa-rookie

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Prolog

MannoMann… ich bin planlos.. Inspiration verzweifelt gesucht.. von „Schlaflos in Seattle“ bis „sweet Home Alabama“, um es Mal in Filmtiteln auszudrücken reichte meine gedankliche Palette an Touren. Ende Mai in Vegas war dabei natürlich schon gesetzt (WSOP)… aber sonst tat ich mich echt schwer.

Also tat ich erstmal Dinge, die ich besonders gut kann… nix.. bisschen Flugpreise vergleichen… nochmal nix… meine USA-Reise-Bibeln durchforsten… und wieder bissl nix. Bis – ja bis der Reisegott  mir gnädig gestimmt war und für 330 Öcken pro Nase LH-Flüge im Light-Tarif von Frankfurt nach Los Angeles raushaute.
Sofort geisterte mir ein Trip über den Joshua Tree NP durch den Kopf. Mir war der unglaubliche Sternenhimmel dort noch im Gedächtnis. Damit war auch klar, daß unser kleines Zelt nebst Schlafsäcken einen Koffer füllen würde.
Die weitere Planung fällt mir irgendwie schwerer… wir haben schon (fast) alles irgendwie gesehen im Südwesten.. hmmm .. dann fange ich halt am Ende an.
MLife spendiert das Mandalay Bay für 3 Nächte (1 zahlen wir selbst) und zuvor nehmen wir schonmal eine Sicherheitsbuchung über Memorial Day im Ballys.
Auch die Route nimmt Gestalt an… seht selbst:

15.5. Ankunft Los Angeles
16.5. Los Angeles  Sightseeing
17.5. Los Angeles – Joshua Tree NP (ÜN zelten im Big Rock CG)
18.5. Joshua Tree NP – Sedona (ÜN Bell Rock Inn)
19.5. Sedona
20.5. Sedona – Monument Valley (ÜN The View)
21.5.  Monument Valley – Dead Horse Point SP (2 Nächte zelten Dead Horse Point SP)
22.5. Arches NP? Canyonlands? Fisher Towers?
23.5. Dead Horse Point SP – Capitol Reef NP (ÜN zelten Fruita CG)
24.5. Capitol Reef NP – Bryce Canyon – evtl. bis zum North Rim? (ÜN?)
25.5. North Rim ?
26.5. von ? bis Vegas
Bis 7.6. (6.6.) Las Vegaaaaaaas… am 7.6. Rückflug ab Los Angeles

usa-rookie

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Ein bisschen Roadtrip Feeling im Video ..


miwunk

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Wow, Regen an den Fisher Towers. Und Schnee, wo war der denn?

Hoffentlich schaut nicht zufällig Dein Autovermieter dieses Video an, denn Du bist ja ungeteerte Strassen gefahren.  :oops: :roll: :lolsign:

usa-rookie

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Wow, Regen an den Fisher Towers. Und Schnee, wo war der denn?

Hoffentlich schaut nicht zufällig Dein Autovermieter dieses Video an, denn Du bist ja ungeteerte Strassen gefahren.  :oops: :roll: :lolsign:

… aus Versehen... nur aus Versehen....  8)

U2LS

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tststs...kann es gar nicht fassen, dass du dich auch mal aus LV hinaus traust  :wink:
Gruß
Lothar

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usa-rookie

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tststs...kann es gar nicht fassen, dass du dich auch mal aus LV hinaus traust  :wink:

Also Lothar... ich verweise auf meine Florida -  New Orleans und ... nun ja auch Vegas aus dem letzten Jahr... Vegas gehört zugebenermassen dazu, aber es darf gern "Programm" drumrum sein  :groove:
Hatte mich ja sogar von deinem Nordwest-Trip inspirieren lassen... leider waren die Flugpreise nicht so recht in meinem Sinne..

GLG romy

usa-rookie

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Der Prä-Anreise-Tag (14.5.19)

Es hat sich so eingebürgert, daß wir die Nacht vor der Reise bereits am Flughafen verbringen.. ich finde, das bringt so einen entspannten Urlaubsbeginn. Also los ins Shera……. Waaaaas? 250€ will die SPG-Group mir für einfach mal schlafen am Airport aus der Tasche ziehen?
Nö – nicht mit dem Commander, wie der Hase zu sagen pflegt. Auch der Flughafen Parkplatz-Betreiber scheint neuerdings mit den Raubrittern im Bunde zu sein. Was ist denn dieses Jahr hier los?

Also ein Hotel etwas außerhalb gebucht (Holiday Inn Express Mörfelden 75€) und einen Park-Service, der sogar Valet-Service anbietet (Parkplatzfuchs 125€ für 24 Tage) genommen. So – Ätschibätschi *maldieNahlesmach*.

Nach dem Hotel-Check-In will ich am Flughafen versuchen, unsere Koffer bereits los zu werden. Außerdem wollen wir bei der Reisebank etwas Bargeld für die ersten Tage tauschen… schlechte Idee, ganz schlechte Idee.. der Kurs ist unterirdisch. Memo an mich selbst: nie mehr Devisentausch am Airport!

Also weiter zum Automaten-Check-In. Der stellt sich als grössere Zicke raus, als Giselle beim Dschungelcamp. Pass nicht lesbar oder Passagier nicht gefunden… alle Register werden gezogen. Leicht genervt will ich mich doch zu einem „echten“ Menschen an den Schalter schleichen, werde aber von einer vorgeschalteten Mitarbeiterin abgefangen. Und die hat dann wahrlich magische Hände und entlockt dem nahestehenden Automaten die heissbegehrten Bordkarten. Die Koffer können wir natürlich noch nicht abgeben… morgen früh dann..

Im Hotel warten die ersten alkoholhaltigen Getränke im Eisbett des Waschbeckens bereits darauf, vernichtet zu werden. Prost – auf 3 ½ Wochen Amerika!!



Meine Planungen:


U2LS

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tststs...kann es gar nicht fassen, dass du dich auch mal aus LV hinaus traust  :wink:

Also Lothar... ich verweise auf meine Florida -  New Orleans und ... nun ja auch Vegas aus dem letzten Jahr... Vegas gehört zugebenermassen dazu, aber es darf gern "Programm" drumrum sein  :groove:
Hatte mich ja sogar von deinem Nordwest-Trip inspirieren lassen... leider waren die Flugpreise nicht so recht in meinem Sinne..

GLG romy

Ja,ja, die Flugpreise in den Nordwesten sind nicht von Pappe und haben mich auch lange von dieser Gegend entfernt gehalten, aber dort ist es soooooo schööööön.

Im September starte ich einen neuen Versuch, dich vom Nordwesten zu überzeugen. Inzwischen lasse ich mich aber von deinem erfrischenden Schreibstil inspirieren, denn die Sin City muss auch bald wieder mal sein, die letzte Reise dorthin liegt jetzt auch schon wieder mehr als 2 Jahre zurück.
Gruß
Lothar

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usa-rookie

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15.5.2019

Ich bin entweder so aufgeregt, zu angetrunken oder die Betten hier sind mies… jedenfalls hab ich kaum geschlafen..
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker…. Das inkludierte Frühstück reingezwängt und ab zum Flughafen. Den Fuchs des Parkplatzes sollen wir 15 Minuten vor Ankunft informieren. Die Übernahme durch den Fahrer mit Migrationshintergrund ist problemlos, obwohl es dem mir Angetrauten nicht wohl bei der Abgabe des Autoschlüssels ist. Aber es gibt sogar ein Übergabe-Protokoll für bereits (nicht) vorhandene Schäden..

Wo werden wir denn jetzt endlich die grossen Koffer los? Gegen 50€ pro Stück dürfen sie im Bauch des grössten deutschen Verkehrsflughafen verschwinden. Die 50€ müssen übrigens relativ rückständig an einer eigenen Kasse ein Stockwerk höher gezahlt werden.

Die Schlange am Sicherheits-Check zieht sich mal wieder Freizeitpark-mäßig im schönsten Schlingel-Schlangel durch die halbe Halle. Aber jetzt haltet Euch fest! Ich gelange zum allerersten Mal ohne ein einziges Piepen durch das Gate.. auch kein Sprengstoff-Dingens-Wisch-Test… nix! Das fängt doch gut an.
Der LH-Flug nach Zürich dauert exakt 30 Minuten und mit den Turbulenzen sind mir das 40 Minuten zuviel *örk*
Nee, es wird jetzt nicht gekotzt… aber die Maschine wird echt ganz schön durchgeschüttelt. In Zürich haben wir 2 Stunden Zeit. Als erstes sehe ich, daß es hier einen bessern Kurs für unser hart verdientes Geld gegeben hätte. Menno..
Aber egal -Ärgern gibt nur Falten. Da nehmen wir doch lieber in der schicken Bar mit Blick aufs Flugfeld noch einen Pinot Grigio.



Auf dem Weg zum Gate denken wir uns noch „ist ja gar nix los hier..“, aber nachdem wir noch bei Swiss kurz ausgefragt werden (schon auf englisch, was mich total überfordert) „Grund der Reise“? „Beruf“? „Wie lange dauert der Aufenthalt“? entdecken wir die Schlange der restlichen 1851 Eco-Passagiere.. :blink:

Da setzen wir uns lieber nochmal ein bisschen, bevor wir uns in die Büchse quälen. Apropos quälen… bevor wir unsere Eco-Sitze einnehmen dürfen, werden wir mit dem Anblick der schicken Einzelsitze in der Business gequält :angry:
Wir sitzen gaaaaaanz hinten… dort, wo das Fluggerät schmal wird, hat es 2er Sitze (Reihe 51).. gefällt mir wesentlich besser, als die 3er Bestuhlung weiter vorne. Danke lurvig für den Tip.

Bis dahin hat der Reisegott aber den steinigen Weg entlang der Galley mit den Hindernissen in Form von Mitreisenden für uns bereitgestellt. Ich sehe quasi die kleinen Rauchwölkchen aus des Hasen Ohren bei jedem, der erstmal in aller Ruhe seinen Koffer ins Gepäckfach schiebt (was ja noch o.k wäre), um ihn dann zu öffnen und höchstwichtige Dinge, wie Bücher, Kopfhörer und allerlei nochmal raus zu räumen… Mönsch, lasst doch erstmal den Rest einsteigen! Gefühlt brauchen wir 20 Minuten bis zum Platz.

Kaum sitzen wir begrüsst uns Kapitän Schlamper (der hieß wirklich so) mit einem charmanten „Grüezi“ und kündigt neben einer 20minüten Wartezeit wegen Schlechtwetter nochmal heftige Turbulenzen für die ersten 40 Minuten des Weges an… och nöööhh..
Erfreulicherweise finde ich den Sitzabstand ganz ordenlich und schlinge schonmal mein Nackenhörnchen um selbigen… bereiiiiit kann losgehen!



Aber irgendwie geht gar nix… wieder eine Durchsage vom Schlamper.. aufgrund der jetzt heftigen östlichen Winde (kommt nix gutes von dort.. ;) ) verschiebt sich der Start um ca. eine Stunde! Ich bleibe entspannt.. wir haben keinen Anschlußflug und somit keinen Druck.
Ich checke schonmal das Bordprogramm.. zugegebenermaßen hab ich das schon zuhause gemacht.. Wohooo… gleich 2 Filme von meiner „will-ich-ansehen-Liste“ sind im Programm: Bohemian Rhapsody und A star is born.

Überhaupt habe ich mich ein bisschen in Swiss verknallt.. das mag auch an der schweizer Schoki als Entschädigung für den verspäteten Abflug liegen… oder am charmanten Akzent.. jedenfalls kann ich mit Fug und Recht sagen, daß ich nach 19 Langstreckenflügen lediglich in der Business Class besser gegessen habe.







Auch der Service ist hervorragend.
Bohemian Rhapsody bekommt von mir 5 von 5 Romy’s… klasse Film! Nach einem Schläfchen ist A star is born dran.. sehr dramatisch… guter Film und ich bin ein grosser Fan von Bradley, aber ein bisschen viel Drama .. Oscar-Film halt.

Ein Eis-Sandwich, mehrere Becher Wasser und einen Tee später (das Frühstück in Form von Käse-Quiche und Keksen lehne ich sicherheitshalber ab) ruckelt es wieder extrem.. *örk* Ich lenke mich mit einer Doku über 90jährige Männer ab, die Weltklasse-Athleten werden wollen.. „Pacemakers“ heisst das Werk. Sehr inspirierend!





Muss man eigentlich keinen Zollzettel mehr ausfüllen?  Schon ist die Landung angesagt und ich beschenke die nette Crew mit Gummibärchen.. deutsche Schokolade scheint mir bei Schweizern irgendwie unpassend ;)

Aber zurück zum Zollzettel.. das erledigt jetzt offensichtlich alles der Automat.. umso umständlicher, daß man nach der ganzen automatisierten Fragerei dennoch wieder ins Schlingel-Schlangel muss, um dem Officer die gleichen Fragen zu beantworten. Wir stehen über 45 Minuten, bis wir zum Kofferband dürfen. Die zuvor ausgedruckten Zettel bekommt der Zollbeamte und endlich sind wir dahaaaa.



Bei Hertz haben wir einen Midsize SUV zu einem ähnlichen Preis, wie bei Alamo gebucht.. als Five-Star sollte eigentlich ein Upgrade vor Ort rausspringen, aber hinter unsrem Namen steht eine Parkplatz-Nr. und drauf ein KIA Sportage.. nochmal zurückrollen, um am Schalter zu fragen? Och nööhh… Außerdem hat Patrick entdeckt, daß der Wagen Sirius XM hat. Ok, dann nehmen wir das graue Ding halt mit.
Ab auf die Strasse Richtung Santa Monica, wo ich das Bayside Inn gebucht habe… das teuerste Hotel der Reise.. und parken wird auch nochmal mit 32$/Tag berechnet.





Aaaaber Lage, Lage, Lage… direkt am Ozean und in der Nähe des Santa Monica Pier! Einfach nur toll.. die Zimmer sind auch ganz nett und es gibt einen schönen Innenhof.
Wir spazieren noch bis zum Pier und über die Ocean Street wieder zurück…






...unterwegs kehren wir in Jimmys Tavern ein, um den ersten Burger, Fritten und Bier zu vertilgen.





Glücklich und satt geht’s zurück ins Hotel.

Fazit: Anreisetage sind toll!
Hotel: Bayside Inn 434€/2 Näche
Dinner: 56$ plus Tip

usa-rookie

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16.05.2019 oder der erste volle Tag

Ich hab wunderbar bis 5.30 Uhr durchgeschlafen.. danach nur noch rumgewälzt und schonmal eine Frühstückslocation in der Nähe eruiert.
Dann fix eine Klageschrift an die Stadt Los Angeles und den Bundesstaat Kalifornien verfasst… es regnet!! Und das geht ja mal gar nicht.. heisst es nicht in einem weltweit bekannten Song „seems it never rains in Southern California“?
Gegen 9 Uhr hat es dann auch fast mit dem feuchten Nass von oben aufgehört und nachdem wir im biologisch-dynamischen „Dogtown Café“ super gut und gar nicht typisch amerikanisch gefrühstückt haben, scheint sogar die Sonne vom wolkenlosen Himmel.





Also auf zum Tagesprogramm.. zuerst fahren wir zum Rodeo Drive.. der Strasse für die Schönen und Reichen und ganz schön Reichen. Weil nur Ersteres auf uns zutrifft bleibt es hier beim Gucken


























Unser Wagen:



Weiter zur Melrose Avenue.. dort will ich Murals gucken. Erstmal entdecke ich aber einen abgefahrenen Laden mit einem rosa Einhorn inklusive Flügel!



Ein Stück weiter gibt es einen Custom Vehicle Store.. Wahnsinn.





Im Pacific Design Center vermute (und finde) ich ein stilles Örtchen. Kunst gibt’s hier natürlich auch und ein Bad, wie ich es gerne haben möchte.







Erste Wandmalereien sichte ich auch..



...an der Pink Wall by Paul Smith haben sich die Instagrammer schon in Reih und Glied versammelt… Patrick schüttelt nur den Kopf.. eine rosa Wand? Und darum so ein Hype?




Mir gefallen auch „richtige“ Bilder, wie das von Marilyn wesentlich besser. Wir laufen eine Weile rum und schiessen viele Bilder.





















Leider finde ich die zu  mir passenden Engelsflügel  nicht
Stattdessen fahren wir weiter Richtung Griffith Observatory. S ist schon einiges los, aber wir ergattern ein Plätzchen und spazieren hoch. Die üblichen Fotos vom Hollywood Sign und der Stadt zu unseren Füssen gemacht.








Es ist mächtig windig mittlerweile, sodaß wir uns auf den Rückweg zum Hotel machen. Unterwegs finde ich dann doch noch die Engelsflügel… yipiiieh!



Zusätzlich in einem Hinterhof noch einige andere Wandmalereien.... in meinem Smarphone-Foto-Modus werde ich jäh vom Hasen gestoppt, dem die Gegend irgendwie unheimlich ist..











Und bei 80s on 8 läuft „unsere“ Musik… Patrick bemängelt das Fehlen von Styx „Mr. Roboto“. Ich entgegne nur „warte, Mr. Roboto kommt doch immer um 16 Uhr“… just 5 Minuten später, Punkt 4 erhebt sich das bekannte Intro und der Hase sieht mich an, als wäre ich gerade vom Mars gelandet. Tja, wer kann der kann.
Im Hotel gönnen wir uns erstmal einen Kaffee aus der hoteleigenen Maschine und sind etwas ratlos, was wir bei dem Wind, der sich zu einem palmenumherpeitschenden Sturm gemausert hat, jetzt tun wollen/sollen? Wir wollten nochmal zum Pier, um das „End-of-Trail“-Schild zu knipsen, aber mir ist jetzt mehr nach Häppchen und was zu trinken.
Da trifft es sich gut, daß das schicke Viceroy-Hotel eine happy hour mit 50% off anbietet. Das Anwesen versteckt sich sehr understatement-mäßig hinter hohen Hecken und auch der Kellner schaut leicht versnobt auf uns herab… egal, der Platz um den Pool ist nett, windgeschützt und sehr schick. Für gerade mal 37$ (plus Tip) halten wir uns an 2 Prosecco, Sliders und einem Chicken Cesars Salad gütlich… sehr lecker.







Nach einer Weile wird’s aber doch kühl und eher ungemütlich und wollten wir nicht auch noch den Sonnenuntergang anschauen?
Frau Sonne ist schon ins Meer geplumpst… Mir ist sooooo kalt.. noch 2 Bilder und zurück ins Hotel.



An der Strasse steht ein Auto mit allerlei Krimskrams drin, daneben ein Pärchen unter einer Decke.. wohnen die etwa in dem Wagen?
Zum heraufziehenden Sturm gesellt sich wilder Regen und ich beschliesse auch noch Russland zu verklagen.. oder China? Und hat Trump doch Recht, daß es gar keine Klimaerwärmung gibt? Fragen über Fragen..

Fazit: Der Arts District hat was und das Griffith Observatory muss nochmal zum Sonnenuntergang besucht werden.

U2LS

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Die Engelsflügel stehen dir wirklich klasse...und dazu  das farbliche passende T-Shirt  :groove:

Mit dem Hollywood Sign müssen wir aber noch mal üben  :wink:
Gruß
Lothar

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Gitania

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Howdy - die Romy auf Reisen :D
Freue mich auf eure Tour und eure Erlebnisse.
Der Verkehr in LA ist ja gruselig. Haben hoch zum Observatorium damals ne halbe Ewigkeit gebraucht!!!
wie wars bei euch?
LG
Romy

usa-rookie

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Die Engelsflügel stehen dir wirklich klasse...und dazu  das farbliche passende T-Shirt  :groove:

Mit dem Hollywood Sign müssen wir aber noch mal üben  :wink:

Uiuiui… da hast Du total Recht Lothar.... Patrick hat sicher 100 Bilder von dem Hollywood Sign mit meinen Wurstfingern gemacht und ausgerechnet das schlechteste hab ich rausgesucht... hier ein besseres  8):



@Romy
Schön, daß Du mit dabei bist  :D Die Anfahrt zum Griffith Observatory war relativ problemlos.. das letzte Stück war zähfliessend. Aber hey... ich bin täglich im Stau rund um Stuttgart unterwegs. Da ist das bisschen LA für mich ein Klacks..  :lol:

und gleich geht's auch weiter....

usa-rookie

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17.05.2019 oder erstens kommt es anders, zweitens als man denkt..
Um 3 Uhr wach… Jetlag? Aber woher denn… nochmal umgedreht und gemütlich bis 7 Uhr weiter gepennt. Und heute morgen soll es zu einer Jogging-Runde Richtung Strand gehen… laufen macht am Meer einfach mehr Spaß.. :)
Zuvor checke ich mal die Campground-Verfügbarkeit im Joshua Tree NP… aber wiedennwodennwasdenn? Die haben jetzt auch die „buchen-sie-bereits-im-November-wenn-sie-im-Juni-einen-Zeltplatz-wollen“-System.. Sollten wir am Ende keinen freien Platz für unser hauseigenes Romy's Inn mehr bekommen? Das rote „reserved“ prangt mir jedenfalls beängstigend von der Buchungsseite entgegen.

Aber egal – wir wollen ja erstmal ne Runde laufen.. mit dem  End-of-Trail-Schild haben wir keine Gnade und bannen es ebenso wie viele andere Pixel von Meer und Strand auf den Speicherchip des Smartphones.











Beim Zurückrennen sehen wir, daß das Pärchen von gestern wirklich im Auto wohnt. Die beiden schlummern unter ihrer Decke in dem vollgestopften Wagen.

Zum Frühstück geht’s wieder in unser abgefahrenes Dogtown Café, wo wir uns ca. die dreifache Menge an Kalorien wieder einverleiben, die wir eben verbraucht haben. Aaaaaber alles organic und damit bio! Bagel und Eggs.. dazu Milchkaffee.. sehr lecker! Beim Verlassen meint der Hase, daß er den Laden jetzt schon vermisst.





Zurück im Hotel erstmal die verdiente heisse Dusche und dann Koffer packen. Ich versuche vorsichtig, den besten Ehemann von allen die Möglichkeit zu unterbreiten, daß wir keinen Zeltplatz/Schlafplatz für die Nacht bekommen.
Unter der Dusche hab ich mit mir selbst die Eventualität des wildcampens diskutiert. Ich kann den fehlenden sanitären Anlagen nicht so recht was abgewinnen und noch weniger dem Hasen schmackhaft machen. Der hat halt zuviele „Criminal Minds“-Folgen gesehen, in denen Massenmörder immer in der US-amerikanischen Wildnis zuschlagen.

Anyway, wir machen uns auf Richtung Osten. Die I10 ist recht ereignislos.
Ab Redlands verspricht der RandMcNally (mein Strassenatlas) eine Scenic Route.. nun ja, zumindest der Blick auf die Berge ist ganz nett. Nur was zu trinken bräuchten wir jetzt auch mal. Ausser dem halben Liter Milchkaffee haben wir heute morgen noch nix zu uns genommen.
Im Aldi Süd (oder ist es doch eher Nord?) nahe der Autobahn erstehen wir einen 24er-Pack Wasser für wenig Geld und lassen uns auf der weiteren Fahrt mit AC/DC, Whitesnake und Falco unterhalten.

Ich hatte eine Übernachtung am Black Rock Canyon außerhalb des Joshua Tree NP eingeplant.
Die nette Rangerin meint aber bedauernd „we are full tonight“.. zieht aber sogleich einen Parkplan unterm Tisch hervor und markiert uns „first come – first serve“-Plätze, sowie Zeltmöglichkeiten außerhalb..
Wir fahren alle der zuvor markierten Plätze ab .. alle sehr schön gelegen... und ALLE komplett belegt







Zu den Möglichkeiten (umsonst) ausserhalb zu zelten, zählt auch ein ausgetrocknetes Flußbett auf BLM-Land.. Die Stimmung bei dieser Aussicht ist angespannt bis zickig und ob der Enttäuschung entspinnt sich eine innereheliche Diskussion… der Disput legt sich aber schnell, als ich kurzerhand die freien Motels in 29 Palms checke.. Kurzer Blick in die einschlägigen Portale.. Motel 6 für 75$ oder Holiday Inn für 115$.. Mal am Motel 6 vorbeifahren.. Irgendwie sind mir die Häuser der Kette nie sonderlich symphatisch und außerdem möchte ich nicht mehr arm sein..:laugh: :laugh:  also ab ins Holiday Inn.

Die Desk-Angestellte ist extrem nett und das grosse Zimmer findet auch unseren Gefallen, wenn auch hier die Sternenhimmel-Träumerei ein jähes Ende findet.



Wir entern einen nahen Lebensmittel-Markt und versorgen uns mit Bier und Esswaren.. wenigstens ein Picknick soll neben der Besichtigungs-Tour im Park noch sein.

Also wieder in den Park und zum Keys View, der auf unserer Liste noch fehlt. Ein atemberaubender Überblick übers Coachella Valley und die Andreas-Falte liegt vor uns. Wir bleiben einfach mal eine Weile sitzen und geniessen diese wunderschöne Landschaft.










Beim weiteren Weg fällt uns wieder mal auf, wie unterschiedlich die Gegend in diesem Park doch ist. Mancherorts trifft man auf regelrechte Wälder mit den namensgebenden Joshua Trees, wohingegen andernorts kahle Landschaften mit beigen Felsen abwechseln. Diese Felsen finden im Westteil ihren Höhepunkt.. dort sieht es aus, als hätte ein sehr grosser Mensch mit ebensogrossen Klumpen aus Knete Kunstwerke geformt.





Es sieht unwirklich.. fast wie eine Filmkulisse aus.. Am Trailhead Cap Rock laufen wir einen Mini-Trail und futtern auf dem angeschlossenen Picknick-Platz unser Riesen-Sandwich.. dazu gibt’s kaltes Bud und als Nachtisch Obst.
Wir halten noch hier und da, ehe wir beim Skull Rock auf den Sonnenuntergang warten. Dort läuft uns ein Wüstenhase über den Weg… süüüüüsss.







Als die Sonne hinter den Berg gefallen ist, wird es wieder windiger und damit auch kälter… also statt Sternenhimmel TV und Bier im Hotel.

Fazit: Spontan geht im Südwesten wohl nix mehr
Meilen: 290
Übernachtung: Holiday Inn Express 29 Palms 131$ incl. Tax + Fee

usa-rookie

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18.05.2019 …  ist das Kunst oder kann das weg?


Good Morning...



Um 7 Uhr sind wir wach und bereit für eine Runde im kleinen Gym des Hotels. Danach das wohl plastiklastigste Frühstück dieses Urlaubs… Besteck, Teller, Becher, Tassen.. alles ausnahmslos aus Polypropylen. Daumen runter Holiday Inn.
In 29 Palms soll der KIA auch was zum Frühstück bekommen.. Ihr ahnt es vielleicht.. die ZIP der deutschen Kreditkarte schmeckt der amerikanischen Zapfsäule nicht und wir müssen rein, um ein paar Dollar auf die KK buchen zu lassen, damit der Lebenssaft fürs Wägelchen endlich fliesst.
Doch dann sind wir „on the road“.. auf der CA62 Richtung Sedona. Der Wetterbericht für die Region verspricht nichts Gutes. Innerlich verfluche ich das mediale Zeitalter und meine Gewohnheit, das Wetter zu checken.. alles so abrufbar und vorhersehbar…. Und irgendwie doof.. :(
Unter dem Motto „ist das Kunst oder kann das weg“ gibt es auf den ersten paar Meilen die Cadillac Ranch aus Fahrrädern und „Werke“ aus Schuhen..













Dann wird’s eher zäh mit der Landschaft… ein Schild „next service 100 Meilen“ zeigt schon, daß es eher einsam wird. Das geht dann so: Trailer, ödes Land, Busch, abgeranzter Wohnwagen, Trailer, neues Wohnmobil, Busch, Ödland.. ich frage mich mal wieder „was arbeiten die Menschen, die hier wohnen“? bzw. auch wo??
Dann wird’s noch einsamer bzw. wir sehen nur noch Büsche und Staub. In meiner Phantasie sehe ich uns statt in dem SUV in einem rumpelnden Planwagen oder einer Postkutsche und ich kann förmlich das Kleid mit Reifrock spüren und sehe den Cowboyhut auf des Hasen Köpfchen… unendlich scheint die Strasse.. da Indianer!!
Ach nee… doch nur ein Wohnmobil :laugh:

Natürlich gebe ich auch ungefragt allerlei unnützes Wissen aus dem Tourpaket des ADAC zum Besten.
Dann knacken wir auch endlich mal die 80° Fahrenheit-Marke. In Parker überqueren wir den Colorado und erreichen die Grenze zu Arizona.



Hier war denn auch wieder der Mann mit dem Zaun am Werk und hat viele Meilen eingezäunt… für mich immer wieder was zum Wundern in der gottverlassenen Gegend.
In Bouse wohnen offensichtlich viele Trump-Anhänger, was unzählige Fahnen und Plakate eindringlich beweisen. Nicht nur deshalb will man hier nicht tot überm Zaun hängen ;) :unsure:

Salome sieht schon sehr nach Geisterstadt aus.. aber ich rufe laut „haaaaalt“, damit ich den riesenhaften Saguaro ablichten kann. Die Kaktusse… Kakteen… Tussis halt begleiten uns schon eine ganze Weile.







In Wickenburg halten wir kurz an. Ich zitiere mal einen meiner Berichte „Supermärkte bieten meist akzeptable Entsorgungsstationen“. Nun ja, auch der örtliche Safeway hält die Reste-Räume vor, aber eher in grenzwertigem Akzeptanz-Zustand. Aber was muss, das muss..  Beim Rumschlendern durch den Markt werde ich aber augenblicklich mit Lunchables entschädigt. Yipiiiehhh die Weiterfahrt ist gerettet. Was Gesundes darf auch mit..







Aufgrund akuter Langeweile auf unserem weiteren Weg, spielen wir „in welchem Hotel waren wir wann in Vegas“? Bei mittlerweile ca. 19 Besuchen und den vielen von uns bewohnten Hotels gar nicht so einfach..
Die Interstate 17 ist wenigstens etwas abwechslungsreicher und es gibt immer mal wieder grosse Saguaro-Felder… regelrechte Wälder..



Noch 60 Meilen bis Sedona..




Unser Hotel hier ist das Bell Rock Inn by Diamonds…



..von außen sehr schön.



Am Check-In dann erste Verwirrung, als der Desk-Angestellte etwas von 27$ Resort Fee erzählt. Sind wir schon in Vegas? Weiter geht’s  mit merkwürdigen Ansagen: Housekeeping bekommen wir auch keines, da wir nur 2 Nächte hier sind und somit einen „Short-Stay“ hätten. Ach so… langsam machen die sich bei mir unbeliebt.
Das Zimmer ist ganz ok, aber schon sehr in die Jahre gekommen. Wir haben hier über die Hotel-HP von Miles & More gebucht, weil es einen Batzen Meilen zur Buchung gab. Aber die 140$/Nacht ohne Frühstück wäre es - ohne den Meilen-Bonus -für mich nicht wert.

Positiv zu erwähnen ist, daß es eine komplett eingerichtete Küche mit Spülmaschine und grossem Kühlschrank gibt.








Also werden wir eine Einkaufstour machen und uns selbst ums Frühstück kümmern. So!
Wir spazieren zum nahegelegenen Bell Rock. Einfach schön die ganze Gegend um Sedona.








Auf der kleinen Terasse gönnen wir uns ein kaltes Bud. Es ist doch nicht alles schlecht… wenn ich auch beim Rausgehen gleich mal die altersschwache Fliegengitter-Tür abgerissen habe :whistle:
Die beiden Pools sehen auch nett aus.. nur das Wetter passt nicht so ganz. Egal, wir wollen zum Sunset an den kleinen Airport von Sedona.
Das hatte uns beim Check-In auch der Concierge wärmstens ans Herz gelegt. Vor ein paar Jahren noch DER Geheimtipp und kostenlos Parken war auch kein Problem.
Heute abend sind jede Menge Menschen da und es findet eine regelrechte Sunset-Party statt..






...die meisten haben Stühle und Tische dabei, auf denen sich Sekt, Bier und allerlei Esswaren stapeln. Ich bin einigermassen sprachlos… schön finde ich den „Aufmarsch“ nicht, auch wenn wir selbst natürlich auch einfach nur Touris sind, die den Sonnenuntergang gucken wollen ;)
Der arbeitslose Pete macht auch noch nen schnellen Dollar, weil er die 3 Öcken Parkplatzgebühr von jedem einfahrenden PKW fordert. Nach einer Stunde -kurz vorm Sonnenuntergang- ist er verschwunden. Genauso wie die Sonne selbst sich just um die Zeit hinter Wolken versteckt. Die Aussicht ist dennoch grandios und auch ohne direkte Sonneneinstrahlung werden die roten Felsen noch roter, röter oder wie auch immer die Steigerung ist.. ob ich mal nach einem Sekt frage.. :silly:









Nun denn, es geht Richtung Safeway und Frühstückssachen suchen… Muffins und andere süsse Teile sind schnell gefunden, aber gibt’s hier keine Butter außerhalb von 3 Pound-Eimern? Auch Marmelade kann ich keine in etwas kleineren Behältnissen finden. Den Hasen hatte ich mit Wurst-Suche beauftragt. Er kommt mir entgegen und sagt „die haben nur glutenfree“.. Ich stapfe mit und lache mich schlapp, weil an jedem Kochschinken, Putenbrust und noch so allerlei Wurstwaren das Prädikat „glutenfree“ prangt… ist das Zeug nicht per se ohne Gluten? Also zumindest wenn es nicht „verarbeitet“ ist und Weizen/Getreide zugesetzt ist. Wir diskutieren ein bisschen rum.. aber weil bei uns keiner unter Zöliakie o.ä. leidet, darf der Schinken mit.
Wein gibt’s hier auch … sogar ein praktischer Flaschenhalter ist am Wagen angebracht. Durch die vorhin schon erworbene Safeway-Karte sparen wir gleich 4$. Super!




Auf dem Weg zurück scheint der Vollmond beeindruckend … ich bin mit dem Südwesten, Sedona und der ganzen Welt wieder rundum versöhnt.







Jetzt aber eeeeendlich ins PJ’s und Pulled pork futtern. Für den Hasen gibt’s nen Burger und für uns beide ein frisch gezapftes Bier. Danke Willi  für diesen Tipp von vor ein paar Jahren. Immer noch gut diese Sportsbar!





Auf der Terasse noch ein Schlummertrunk..

Fazit: Fahrtag – kann man machen, muss aber nicht so oft sein. Und Sedona ist immer noch sehr schön und entspannend.
Meilen 356
Hotel: Bellrock Inn 280€/2 Nächte plus RF
Dinner: PJ’s 38 $ plus Tip