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Autor Thema: Buchtipp: Bill Bryson  (Gelesen 2230 mal)

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GreyWolf

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Buchtipp: Bill Bryson
« am: 07.09.2001, 12:59 Uhr »
Mal ein paar Buchtipps für alle, die gerne mal einen Insider über Amerika lesen wollen. Bill Bryson schreibt sehr gute und unterhaltsame und teilweise wahnsinnig komische (Reise)Bücher. Für alle USA-Fans interessant ist z.B. sein aktuelles "I`m a stranger here myself", in dem Bryson seine Erlebnisse schildert, als er nach vielen Jahren in England wieder in die USA zurückkehrt. Witzige Kolumnen, die einem so manchen Aspekt des amerikanischen Lebens näherbringen. Gibt es allerdings wohl (noch) nicht auf Deutsch.  
Interesant ist auch ein älteres Buch von ihm, das seine Erlebnisse einer Reise durch die USA schildert. Leider habe ich den Titel nicht mehr parat (sowas wie "verlorenes Paradies"??), lässt sich aber über einen elektronischen Buchshop leicht finden. Gibt es auch auf Deutsch.
Sehr gut auch seine Schilderung einer versuchten Weitwanderung über den Appalachian Trail (der geht von Georgia nach Maine !) in "Picknick mit Bären". Er schafft es zwar nicht, aber das Buch ist ungemein witzig.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Berki

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #1 am: 29.10.2001, 21:14 Uhr »
Bryson rulez !!!!


Das Buch, das Du meinst, heißt "Straßen der Erinnerung - Eine Reise durch das vergessene Amerika" und gehört in den Bücherschrank eines jeden USA-freaks !
(Diese Nachricht wurde am 29.10.01 um 21:14 von Berki geändert.)

scoutgirl

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #2 am: 30.10.2001, 13:08 Uhr »
Für Wanderfreunde gibt es von Bill Bryson auch "A Walk in the Woods", die Geschichte einer Wanderung auf dem Appalachian Trail. Sehr empfehlenswert, obwohl "I'm a Stranger Here Myself" wohl noch witziger ist....
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Britta

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #3 am: 30.10.2001, 19:13 Uhr »
Vorsicht, die deutschen Übersetzungen sind längst nicht so gut wie die Originale! Ich kenne Leute, die sehr enttäuscht waren!
Britta

Berki

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #4 am: 30.10.2001, 19:22 Uhr »
Also ich kann mich diesbezüglich nicht beschweren, noch dazu wo amerikanische Prosa im Original nur von Leuten genossen werden kann, die Amerikanisch fließend beherrschen (z.B. weil sie schon jahrelang dort leben).

Bei Bryson kommt noch hinzu, daß er zulange in Großbritannien gelebt hat um ein reinrassiges Amerikanisch schreiben zu können.

Britta

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #5 am: 30.10.2001, 20:38 Uhr »
Hallo Berki,

ich weiss ja nicht, was Du unter amerikanischer Prosa verstehst, aber reinrassiges amerikanisch, wie Du es nennst, gibt es ohnehin nicht, genauso wenig wie reinrassiges Hochdeutsch.

Und gerade weil Bill Bryson auch in GB gelebt hat, lebt seine Sprache von den beiden Einflüssen und ist damit nicht wirklich übersetzbar. Das heisst aber deshalb nicht, dass sein Englisch schwer zu lesen/verstehen ist.
Britta

scoutgirl

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #6 am: 31.10.2001, 09:05 Uhr »
Da kann ich mich nur anschliessen, um die Bill Bryson Bücher zu lesen, muss man nicht in der Lage sein die allerkleinste Feinheit der englischen Sprache zu beherrschen. Vom Sprachniveau her fand ich sie nicht sehr anspruchsvoll (ist natürlich alles relativ, ich lese viele englischsprachige Bücher lieber im Original). Schlimmstenfalls lernt man halt ein paar neue Redewendungen und Vokabeln.
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Berki

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #7 am: 31.10.2001, 11:51 Uhr »
OK, ich habe noch keinen Bryson im Original gelesen. Dafür aber Bukowski, Clancy, Steakley, Steinbek (soviel zum Thema "amerikanische Prosa"). Und ich habe manche Bücher nach den ersten Seiten weggelegt. Wobei ich sagen muß, daß ich durchaus ein recht fließendes Amerikanisch beherrsche, schon aus beruflichen Gründen.

Hut ab vor jedem ncht-"native speaker", der von sich behaupten kann, aus jedem Original das Gleiche (oder gar mehr) zu schöpfen wie aus der Übersetzung.

Und IMHO gibt es sehr wohl ein reinrassiges Amerikanisch in Buchform - genauso wie es ein reinrassiges Hochdeutsch in der Literatur gibt.

scoutgirl

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #8 am: 31.10.2001, 13:30 Uhr »
Um aus dem Original mehr zu schöpfen, als aus der Übersetzung, muss man kein native speaker sein...
Bestes Beispiel dafür: John Salinger's "Catcher in the Rye" (Dt.: Der Fänger im Roggen). Die deutsche Übersetzung ist echt lausig obwohl von (soweit ich mich erinnere) Heinrich Böll.
IMHO ist es ein grosser Unterschied, ob man ein Buch im Original oder in der Übersetzung liest, egal wie gut die Übersetzung ist. In meinem Kopf entstehen dabei ganz unterschiedliche Bilder und eine unterschiedliche Atmosphäre, in der ich mir die Geschichte vorstelle.
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Berki

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #9 am: 31.10.2001, 16:53 Uhr »
Nun, es ist sicher für einen Literaturnobelpreisträger wie Heinrich Böll nicht so leicht, den schnoddrigen Slang eines Jerome Salinger 1:1 ins Deutsche zu übersetzen ... aber vielleicht wollte er das auch gar nicht ??!!


Britta

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #10 am: 31.10.2001, 18:48 Uhr »


Ein Literaturnobelpreis ist absolut keine Qualifikation mit Worten eines Anderen adäquat umzugehen....

Britta

Berki

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #11 am: 31.10.2001, 19:51 Uhr »
Herr Böll hat noch mehr Dummheiten gemacht als Übersetzungen vermasselt ...

Micky McBenz

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #12 am: 31.12.2006, 11:20 Uhr »
Guten Morgen!

Ich hole hier mal diesen Uralt-Thread hervor, da ich jetzt auch etwas dazu beitragen kann. Auch in diesem Thread http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=762&highlight=bryson wurde über das Buch "Straßen der Erinnerung" von Bill Bryson diskutiert.

Es ist wieder auf deutsch lieferbar (Ausgabe von August 2006)  :daumen: und ich habe es neulich zum Geburtstag geschenkt bekommen.


Das Buch habe ich in den letzten Tagen ganz schnell verschlungen. Mann mag kaum aufhören, weiterzulesen. Bill ist ein Amerikaner aus Iowa, der aber nach England ausgewandert ist. Nach Jahren besucht er seine alte Heimat und begibt sich auf eine Reise durch kleine Örtchen kreuz und quer durch USA.
Bill beschreibt seine Reiserouten recht genau. Es empfiehlt sich, einen guten USA-Atlas (z.B. von Rand McNally) zur Hand zu haben, damit man stets genau weiß, wovon er gerade schreibt.
Herrlich sind seine ständigen kleinen provokativen und teils sarkastischen Lästereien über die vielen Kleinigkeiten in Amerika bzw. im amerikanischen Leben, die Bill nicht so mag.

Hier ein Beispiel, wie er gerade über Reisende mit Motorhomes und deren Equipment lästert:
"Auf den Campingplätzen des ganzen Landes sieht man diese Leute um ihre Fahrzeuge stehen, eifrig damit beschäftigt, ihre neuesten Errungenschaften zu vergleichen - von Methangas betriebene Eiswürfelmaschinen, tragbare Tennisplätze, insektenvernichtende Flammenwerfer, aufblasbare Rasenflächen. Es sind merkwürdige und gefährliche Menschen, um die man einen großen Bogen machen sollte."

So in diesem Stil schreibt er oft in dem Buch, ich muss sehr häufig lachen  :lol: , mir gefällt dieser Stil  :grins: !

Das Buch ist im Original bereits 1989 erschienen, ist jedoch nach wie vor aktuell. Ich persönlich habe aus dem Buch außerdem viele schöne Anregungen für Orte bekommen, die ich gern mal besuchen möchte...

Bill Bryson, "Straßen der Erinnerung", Taschenbuchausgabe, Goldmann-Verlag, EUR 8,95

nypete

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #13 am: 31.12.2006, 15:17 Uhr »
Hallo,

das Buch ist Weihnachtgen bei mir gelandet ( weil meine Tochter es schon kannte ), habe gerade angefangen zu lesen. Später mehr dazu.
Gruß nypete


Canyonmurmel

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Re: Buchtipp: Bill Bryson
« Antwort #14 am: 31.12.2006, 16:27 Uhr »
Hallo,

ich habe bis auf "Mein Afrika-Tagebuch" (nicht mein Interessens-Bereich) alle Bücher von Bill Bryson.

Ich kann sie nur jedem empfehlen. Die Bücher sind einfach klasse geschrieben, mit viel Humor und Fachwissen. Ich habe übrigens die deutschen Ausgaben gelesen.

Schöne Grüße!

Sandra