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Unterhaltung & aktuelle Hinweise => Pro und Contra => Thema gestartet von: Utah am 08.10.2005, 08:49 Uhr

Titel: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Utah am 08.10.2005, 08:49 Uhr
Hallo!

Einige aus dem Forum sind ja schon einmal an einem Tag vom South Rim des Grand Canyons zum Colorado River abgestiegen und am selben Tag wieder zurück.
Die unterschiedlichsten Erfahrungen wurden dabei gesammelt.

Was meint ihr zu diesem Thema ?
Ist es ratsam diese Tour zu empfehlen oder sollte man es besser lassen ?

Vielen Dank an dieser Stelle an Matze für den neuen P&C Vorschlag.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: cleetz am 08.10.2005, 09:32 Uhr
Ich hab das zwar noch nicht gemacht - aber es wird dringend! davon abgeraten. Auch einige Reiseberichte zu dem Thema kommen zum gleichen Ergebnis - es sind ja auch schon einige Leute dabei drauf gegangen, auch durchtrainierte Personen die sich überschätzt haben...

Ich? Niemals!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: mario123 am 08.10.2005, 12:29 Uhr
Ich habe diese Tour am 25. Mai 2005 unternommen.

Start um ca. 8 Uhr am South Kaibab Trail. Ankunft Bright Anglel Trail 19:15 Uhr.

Habe mir für den Abstieg ca. 4 Stunden Zeit genommen. Dann 1 Stunde an der Phantom Ranch verbracht und anschliessend aufgestiegen.

Kann es nur empfehlen, wenn man sich gut auf die Tour vorbereitet. Habe im Vorwege 30km-Touren unternommen (keine Bergtouren), um zu sehen ob ich die Entfernung überhaupt schaffe.

Man sollte dabei beachten, dass es nicht nur der Höhenunterschied ist, auch die Temperaturen spielen eine große Rolle. So waren es bei meiner Tour im Tal über 40 Grad Celsius.

Der Aufstieg war schon wirklich sehr anstrengend und zog sich dann auch in die Länge. Habe unterwegs auch einige Leute gesehen, die wirkliche Probleme hatten.

Was würde ich anders machen?

Auf jeden Fall würde ich früher starten. 8 Uhr war schon recht spät.

Wenn möglich würde ich die Tour nicht erst Ende Mai unternehmen. Auf keinen Fall im Juli/August
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: alljogi am 08.10.2005, 13:33 Uhr
Ich denke jeder muß für sich folgende Dinge beachten:

1) Wie fit bin ich, wie ist mein Leistungsstand? Wer normalerweise mit dem Auto zur Toilette fährt, sollte vielleicht besser die Finger davon lassen.
2) Zu welcher Jahreszeit will ich die Wanderung machen? Wie bereits erwähnt, wären der Juli / August nicht besonders geeignet. Ich selber bin Ende März in den Canyon gestiegen und die Temperaturen waren logischerweise recht angenehm

Als Alternative zum South Kaibab Trail und rauf wieder über den Bright Angel Trail würde sich aus meiner Sicht auch die Wanderung zum Plateau Point über den Bright Angel Trail anbieten. Entfernung ca. 20 km hin und zurück bei einem Höhenunterschied von ca. 1000 m. Der Eindruck vom Canyon ist auch hier grandios und diese Wanderung ist bei Beachtung der beiden oberen Punkte durchaus an einem Tage zu machen. Wir brauchten 3 h runter und 2,45 h rauf. Obwohl trainiert waren wir trotzdem am Ende unserer Kräfte und das Ende März.

Aus meiner Sicht muß man auch im Urlaub nichts übertreiben, deswegen werde ich diese Wanderung South Kaibab, Bright Angel nicht an einem Tage machen.

Gruß alljogi
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: chapter2 am 08.10.2005, 13:51 Uhr
Ich habe die Tour auch gemacht mit drei Leuten im September zusammen, fand es nicht so schlimm wenn man genug zu trinken bei hat.

paar Fotos

http://web41.mis04.de/projekt/photo/usa/
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: BettinaW am 08.10.2005, 21:16 Uhr
Hallo Utah,

die Tour habe ich auch schon gemacht. Es war im September von einigen Jahren.
Wir sind den Bright Angle Trail runter und wieder hoch.
Es ist machbar aber ich würde es nicht mehr machen. Die Wanderung am Rim entlang ist viel schöner.
Wir haben uns den Sonnenaufgang am Rim angeschaut und sind dann gleich gestartet. Ich glaube wir haben 3 Stunden nach untern gebraucht, haben dann dort eine kurze Rast gemacht und sind ca. 5-6 Stunden wieder aufgestiegen. Für den Aufstieg haben wir uns sehr viel Zeit genommen, die ich aber auch gebraucht haben.
Wir hatten pro Person 2 Liter Wasser dabei und haben diese an jeder Wasserstelle (ich glaube es sind 2 auf dem Weg) wieder komplett aufgefüllt.
Je weiter nach oben man kommt, umso mehr Leute kommen einen mit einem freundlichen Hallo entgegen. Zum Schluß hatte ich nur noch ein kleines Lächeln überig....sagen konnte ich erst nachdem ich wieder oben stand etwas.
Ganz ohne Kondition und Wandererfahrung würde ich diese Tour nicht machen. Das schlimme daran sind die Temperaturen und das man den lockeren Abstieg zuerst hat.

Schöne Grüße
Bettina
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 09.10.2005, 10:51 Uhr
Für mich persönlich kommt eine Tagestour nicht in Frage. Mein Höhenmeter-Tagesrekord liegt bei 1000 m, und den muß ich nicht in der  Wüste brechen. Eher könnte ich mir vorstellen, in vier Tagen von Rim zu Rim zu wandern.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: chapter2 am 09.10.2005, 11:25 Uhr
Wir sind am Yaki Point runter dann zur Phantom Ranch und Indian Garden. Dann sind wir wieder rauf am Bright Angel Trailhead.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 09.10.2005, 13:57 Uhr
Hallo,

Nicht jeder: Menschen, die z.B. in den Alpen derart große Höhenunterschiede (+- 1500hm) gehen, können das auf jeden Fall bewältigen! Ich empfand es auch recht angenehm zuerst runterzuwandern. Mir kam das irgendwie gelenkschonender vor. Dass man das als Nicht-Sportler aus dem Stand nicht angehen sollte, ist klar. Wir haben jede Menge Menschen getroffen, die falsch ausgerüstet (viel zu wenig Wasser o-ä.) waren oder einfach offensichtlich eher bewegungsarm leben. Das sind dann auch die Menschen, die logischerweise kollabieren.
Der amerikanische I-Did-It-Hype um diese gewöhliche Tageswanderung sorgt für noch mehr Leutchen, die das besser lassen sollten.

Die Ranger:  ...geben pauschale Auskünfte für all die Massentouristen (ob Bergsportler oder nicht) und richten sich nicht nach "Leistungsklassen". Die Ranger-Aussagen sind deshalb nicht besonders hilfreich. Es sind tendentiöse und pauschalisierende Verhinderer-Ansagen!

Die Hitze: Wir sind noch bei Dunkelheit (der erste Bergsteiger-Shuttle!) den South Kaibab (der Weg ist gut, keinesfalls technisch schwierig) runter. Beat The Heat ist DER Schluessel. Wir haben außerdem regelmäßig gegessen und pausiert. Ich habe meinen 3 Liter Camel-Back drei Mal befüllt.

Die Verpflegung: Generell sollte man mindesten zwei Brotzeiten dabei haben, außerdem jede Menge (über den gschätzten Bedarf hinaus! Riegel (Powerbar o.ö.). Desweiteren habe ich für den Notfall IMMMER Power-Gel dabei. Es gibt auch eine Art "isotonische Flüssigkeit", die sehr gut hilft (genauso wie übrigens das power-gel), wenn der Wanderer zu wenig getrunken hat. Generell ist es falsch zu warten bis man Durst/Hunger hat. Regelmäßig Trinken/Essen!  
Dennoch: Die Canyon-Wanderung ist keineswegs eine Expedition! Es ist eine ganz normal anstrengende Tageswanderung. Vorbereitung ist dennoch wichtig.

Das Profil: Ich habe ja schon geschrieben, dass ich es angenehm empfinde zuerst hinunterzugehen. Ich habe allerdings auch die relative Sicherheit, dass 1500 hm für mich zu bewältigen sind. Wir sind von unten den Bright Angel Trail raufgegangen und ab Indian Gardens wird es "mental" schwierig.  Die "Wand" sieht nach 400 hm aus es sind aber noch 900hm! Hier darf man sich auf keinen Fall dazu hinreisen lassen zu schnell zu gehen (Wir haben einen solchen Wanderer mit unseren Riegeln wieder aufgepäppelt!). Leichter wird es dadurch, dass es immer frequentierter wird und es auch einige schattenspendende Raststellen gibt (eine sogar mit Wasser!)

Warum nicht übernachten?: ganz unten ist es zwar ganz nett, aber auch nicht mehr. Mir persönlich widerstreben auch die Muli-Touristen im Phantom-Ranch-T-Shirt.  Im Zweifelsfall würde ich auf jeden Fall zelten, um diesen Gesichtern aus dem Weg zu gehen. Gegen das sicherlich sehr schöne Zelten spricht, das zusätzliche Gewicht. Ich schätze es verglichen mit dem 1-Tagestrip wesentlich schwerer ein, diese zusätzlichen Kilos (Verpflegung, Zelt Schlafsack, IsoMatter, Gaskocher, Geschirr) zu  schleppen. Eine Alternative wäre es eventuell bei den Indian Gardens zu zelten. ich finde es dort wesentlich schöner und man kann noch einen netten Abendspaziergang an die letzte Abbruchkante machen. Optimal ist für mich allerdings der 1-Tagestrip

Die Gehzeiten: South Kaibab runter ca 2.5 Stunden/ Bright  Angel hoch ca 5h. Das sind entspannte netto-Gehzeiten. Dazu kommen freilich die Pausen!

Die Alternative: Als generelle Alternative möchte ich  (die hier schon erwähnte?) Verbindung zwischen South-Kaibab (runter) und Bright Angel (rauf) empfehlen; man spart sich dabei 500hm. Das schaut sehr schön her und ganz unten ist es imho nicht besonders sensationell. Wir haben außerdem Engländer getroffen, die genau auf diesem Verbindungsstück kreisende Geier gesehen haben. Ich würde mit meiner Kenntnis heute auf jeden Fall diese Tour gehen. Wahrscheinlich werden das jetzt wenige beherzigen, weil die meisten wohl runter wollen, aber für mich ist diese Wanderung erst mal die schönere Tour (wenngleich ich sie noch nicht gemacht habe!)

Fazit: Wir (w&m) sind Genuß-Bergsteiger und Mountainbiker und Anfang dreißig. wir haben diese Tour Anfang Septemer an einem normal heißen Tag gemacht (Es gibt wohl noch spezielle heißere Tage). Unter dem Strich war es eine Anstrengung, aber keineswegs besonders herausfordernd oder gar grenzwertig. Die bedauerlich recht hohe Todesfallrate kommt wohl allein durch Menschen zustande, die das nach meinem Absatz eins hier, besser nicht gemacht hätten. Davon hatte es auch an unserem Tag einige.
Alle ausdauersportlich einigermaßen geübten können diese 1-Tages-Tour auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Vorbereitet sein sollte man allerdings schon! Die Ranger-Angaben waren bei uns eindeutig dramatisierend! (Das habe ich dem Ranger auch so nach unserer Wanderung mitgeteilt)



Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Antje am 09.10.2005, 16:49 Uhr
Hallo,

für mich persönlich würde ich die Frage gar nicht stellen - ich denke nicht, daß ich die Tour machen kann und machen würde.

Wir haben nicht mal drüber nachgedacht, als wir am GC waren.

Ich halte auch die Ranger-Angaben nicht für dramatisierend, sondern eher auf den Zustand des amerikanischen Durchschnittsbürger abgestimmt und ich denke, selbst jemand, der womöglich täglich ne halbe Stunde joggt und relativ fit ist, ist nicht unbedingt geeignet für die Tour.

Ein geübter Bergwanderer kann die vermutlich mit entsprechender Wasser- und Nahrungsausstattung schon machen. (machen ja genug).

Aber ich denke, die Tour wird von vielen unterschätzt, vor allem eben die Tatsache, daß es nach unten ja deutlich wärmer wird (und wenns oben schon 30° hat...) und ne Menge Leute sind das Trinken eben nicht gewohnt. Und die Ranger dürfen dann dehydrierte Möchtegerns von den Wegen pflücken...

Mein Fazit: Es geht sicher - Trainingszustand vorausgesetzt.

Es geht für mich sicher nicht....ich hab weder den Trainingszustand nch derzeit die Belastbarkeit meiner Knie (grummel... Flach gehen geht auch 20 km - jede Steigung oder unebenes Gelände ist ne Qual....)

Antje
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 09.10.2005, 18:12 Uhr
Zitat von: Antje
... ich denke, selbst jemand, der womöglich täglich ne halbe Stunde joggt und relativ fit ist, ist nicht unbedingt geeignet für die Tour.

Das glaube ich aber schon! Leute, die das machen, sind topfit und bestimmt in einem besseren Zustand als wir!

Zitat von: Antje

Aber ich denke, die Tour wird von vielen unterschätzt, vor allem eben die Tatsache, daß es nach unten ja deutlich wärmer wird (und wenns oben schon 30° hat...) und ne Menge Leute sind das Trinken eben nicht gewohnt. Und die Ranger dürfen dann dehydrierte Möchtegerns von den Wegen pflücken...

Das ist der Punkt! Wenn man beispielsweise im September um 5:30 noch bei Dunkelheit losgeht, dann ist man wirklich allerspätestens um eins wieder bei den Indian Gardens im Schatten. Dort könnte man auch zwei-drei Stunden bei Wasser und Schatten pausieren und ein Mittags-Schläfchen machen.
Gute Ernährung und Trinken ist freilich noch vieeeel wichtiger als tausendprozentig top-fit zu sein. Aber deswegen schreiben wir das ja auch hier! ;)

Meine Hauptkritik bezüglich der Ranger ist, dass sie keine differenzierten Aussagen treffen. Derart pauschal sind sie einfach Nonsens! Man kann wirklich diese Tour ohne weiteres an einem Tag machen, wenn man etwas Bergerfahrung mitbringt UND entweder so wie so etwas trainiert ist oder sich entsprechende darauf vorbeitet. Eventuell eben vier Wochen vorher jeden Tag eine halbe Stunde Ausdauer-Sport. Beim Joggen vielleicht auch mal ne Steigung einbauen. Gesund sein sollte man freilich und was man auch noch erwähnen könnte: Vielleicht erst noch ein paar Tage akklimatisieren!

Diese Tour ist wirklich nicht extrem! Sie wird es eventuell, wenn man es falsch angeht. Das gfilt aber wahrlich für viele Unternehmungen. Ganz ungefährlich ist Bergsport (dazu zählt ich das jetzt einfach mal) nie!

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Easy Going am 09.10.2005, 19:16 Uhr
Der Unterschied von einer Wanderung beispielsweise in den Alpen und von Rand des Grand Canyons bis zum Canyongrund sind die klimatischen Bedingungen, die beim Grand Canyon einem Sprung vom Norden Kanadas nach Mexico entspricht.
Gerade Leute deren Kreislauf bei solchen Extremem anfällig ist, sollten sich eine Tour runter und rauf an einem Tag gerade im Sommer sehr gut überlegen, auch wenn sie körperlich "topfit" sind.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 09.10.2005, 19:36 Uhr
Zitat von: Easy Going
Der Unterschied von einer Wanderung beispielsweise in den Alpen und von Rand des Grand Canyons bis zum Canyongrund sind die klimatischen Bedingungen, die beim Grand Canyon einem Sprung vom Norden Kanadas nach Mexico entspricht.

Stimmt natürlich prinzipiell. Es sind allerdings maximal 10 Grad nach Ranger. Wenn man, wie wir sehr früh aufbricht und dann auch entsprechend früh wieder von unten losgeht (bei uns war es glaub ich 9:30), dann spürt man die Temperaturunterschiede kaum. Aber man kann das nicht oft genug betonen, auch wenn der klimatische Vergleich von Easy Going doch recht plakativ und drastisch daherkommt

Zitat von: Easy Going

Gerade Leute deren Kreislauf bei solchen Extremem anfällig ist, sollten sich eine Tour runter und rauf an einem Tag gerade im Sommer sehr gut überlegen, auch wenn sie körperlich "topfit" sind.

Menschen mit nicht kalkulierbaren Kreislauf sollten das gar nicht machen. Gesund und akklimatisiert sollte man sein!

Übrigens: Wenn man unten übernachtet muss man auch wieder rauf. Ich willsagen: Das Runtergehen beanspruchte uns eigentlich gar nicht! Es geht also quasi unten erst los, egal ob man unten geschlafen hat, oder nicht. Deshalb meine Empfehlung mit dem allerersten Licht am Kaibab-Tailhead loszugehen, dann hat man kaum Körner verbraten. Wenn man das und das Trinken/Essen beherzigt ist das keine Hexerei, sondern ganz normal anstrengend wie eine ausgewachsene Tagestour. Zum Vergleich: Ich fand den Slickrock-Bike-Trail in Moab deutlich anstrengender und auch den Joint-Trail im Needles District schwerer.

Der Grund warum ich da so PRO bin. Ich habe so einige Bekannte, die aufgrund der übertriebenen Ranger-Parolen diese Tour nicht unternommen haben. Und genau diese Bekannten sind zum Teil deutlich fitter als wir. Man muss zwar nicht unbedingt runter (es gibt im Westen spektakulärere Sachen), aber die Ansagen der Ranger müssen nun wirklich mal deutlich relativiert wertden und deshalb schreibe ich dazu so engagiert.

Entscheiden muß eh jeder für sich selbst. All diese Eindrücke sind subjektiv. Ich möchte nochmals meinen Alterntiv-Vorschlag weiter oben hervorheben. Diese Wanderung ist imho eher schöner und sollte nicht soooo heiß werden. Also wer sich nicht ganz zutraut runter zu gehen, könnte das in Erwägung ziehen.

Gruß und nix für ungut!
Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: cleetz am 09.10.2005, 20:25 Uhr
Zitat von: emvau
Menschen mit nicht kalkulierbaren Kreislauf sollten das gar nicht machen. Gesund und akklimatisiert sollte man sein!


Welcher Durchschitts-Touri kann das selber objektiv entscheiden? Denke mal keiner...

Zitat
Der Grund warum ich da so PRO bin. Ich habe so einige Bekannte, die aufgrund der übertriebenen Ranger-Parolen diese Tour nicht unternommen haben. Und genau diese Bekannten sind zum Teil deutlich fitter als wir.


Was die Ranger betrifft: Welche Leute versuchen denn da runter - und wieder raufzusteigen und fragen da den Ranger? Das ist doch der normale Durchschnitts-Touri (zu dem ich mich auch zähle) und wenn man dem dann sagt:
" Hey, kein Problem, nimm genug Wasser mit und geh früh los, dann geht das"
dann haben die warscheinlich noch mehr zu tun um die Leute da wieder rauszuholen.

OK, Du weißt das Du durchtrainiert bist, Kondition hast und Du kannst das Risiko auch besser abschätzen als Mr. Touri, der sich erst vor Ort entscheidet da runter zu laufen. Ich denke mal Ziel der Ranger ist es die spontanen, unvorbereiteten Wanderungen von Durchschnitts-Leuten zu verhindern, die dann sicher auch ein Problem bekommen würden.

Ich hab mal einen Bericht gelesen, wonach auch viele junge, durchtrainierte Leute es nicht mehr aus eigener Kraft nach oben geschafft haben. Das gibt doch IMHO schon zu denken...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Easy Going am 09.10.2005, 20:31 Uhr
Hallo emvau,
auf Empfehlungen von Rangern würde ich generell nicht allzu viel geben (das wäre fast ein eigenes Pro & Contra Thema :wink: ).

Ich kenne jedenfalls einige Leute die sich für relativ fit hielten und nach dieser Aktion mächtige Probleme hatten - kann man auch auf diversen HP's nachlesen.

Es gibt halt Leute die wissen gar nicht was die Aufregung soll und andere sind hinterher ein paar Tage krank.
Vernünftige Selbsteinschätzung sowie eine geeignete Tages und Jahreszeit (bezüglich den Temperaturen) sind wohl die wichtigsten Punkte die man berücksichtigen sollte - deshalb von mir kein eindeutiges pro oder contra.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 09.10.2005, 22:43 Uhr
Hallo,

ich denke Easy Going sieht das ganze gelassen und bringt es auf den Punkt. Du siehst beide Seiten!

Zitat von: cleetz

ch denke mal Ziel der Ranger ist es die spontanen, unvorbereiteten Wanderungen von Durchschnitts-Leuten zu verhindern, die dann sicher auch ein Problem bekommen würden.

Das ist klar! Aber die Information kommt bei dieser Abschreckungsmethodik klar zu kurz.

Zitat von: cleetz

Ich hab mal einen Bericht gelesen, wonach auch viele junge, durchtrainierte Leute es nicht mehr aus eigener Kraft nach oben geschafft haben. Das gibt doch IMHO schon zu denken...


Sollten diese jungen Leute wirklich einigermaßen trainiert gewesen sein, haben sie definitv mehr als eine kleinigkeit falsch gemacht. Offensichtlich hatten sie weder diesen Thraet noch sonstige Informationen.

Man MUSS es ja auch nicht an einem Tag machen. Viele Leutchen haben berechtigte Gründe (so zum Beispiel Matze, der diesen Threat sicherlich auch noch entdecken wird) zu übernachten. Ich sage ja nur, dass es bedeutend mehr Menschen genußvoll an einem Tag bewältigen können als der gemeine Ranger glauben macht. Ein paar Empfehlungen nicht nur für diese Tagestour stehen hier im Threat!

Für mich bleibt die Tageswanderung die optimale SR-SR-Variante!

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Easy Going am 09.10.2005, 23:19 Uhr
zu diesem Thema fällt mir spontan immer der Bericht von Forumsmitglied Grey Wolf ein. Übrigens auch sehr gut geschrieben. :wink:

http://www.greywolfsreisen.de/usa54.htm

Der Bericht wirkt in dem Fall Contra dem Thread-Thema - aber es wurde auch eine "Pro"-Stellungnahme eingestellt was mir erstens im punkto Objektivität gut gefällt und zweitens die unterschiedlichen Betrachtungsweisen des Themas verdeutlicht.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 10.10.2005, 07:15 Uhr
:roll:

Oh Mann, ich möchte jetzt dem Grauen Wolf nicht zu nahe treten, aber die haben ne Menge falsch gemacht und das als Wiederholungstäter: :(

Vielleicht doch noch ein paar Hinweise:
- Man sollte schon wissen, wie sich 1500hm anfühlen. Unerfahrene gehen zu schnell und finden nicht den eigenen Rythmus
- An der Phantom-Ranch gibt es Riegel und Snacks!
- Mindestens drei Liter in den Rucksack. Regelmäßig trinken und wieder auffüllen. Zwingt euch in der Stunde einen Liter zu trinken! Denkt auch an die Salze. Isotonische lösliche Tabs oder Power-Gel o.ä.!
- Die Tour lässt sich auch prima mit festeren Turnschuhen gehen. Keinesfalls mit neuen Schuhen. Bergschuhe sind wirklich nicht nötig, eher von Nachteil (Wärmeentwicklung im geschlossenen Schuh). Außerdem ist der Weg technisch sehr leicht.

Wer mit neuen Schuhen geht, letztenlich zwei Birnen Proviant dabei hat und Pastete als Sportlernahrung betrachtet, braucht sich nun wirklich nicht zu wundern. Dieser Bericht ist abenteuerlich! Dazu passt es ins Bild, dass sie die Phantom-Ranch nicht gefunden haben. Ist auf den Rancher-Flyern eindeutig eingezeichnet! Außerdem war er doch schon vor 15 Jahren unten gewesen... :roll:
Also da kommt so einiges zusammen. Leider hat er das unvorbereitet sein bitter büßen müssen! :( GreyWolf ist wohl für sein Leben lang traumatisiert, was Canyon-Touren anbelangt. Mit gewissen Tips wäre ihm das nicht passiert.

Steht früh auf, auch wenn's nicht so heiß werden sollte! Ein Morgen-Phlegma ist an diesem Tag nicht angebracht! Dann kommt man schon ganz anders in die Tour rein.

Mit je einer Birne wieder rauf, ich kann's immer noch nicht richtig glauben. Und pastete dabei (wäre ohnehin viel zu wenig gewesen)... :shock: Das MUSSTE eine Tortur werden...

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: GreyWolf am 10.10.2005, 12:38 Uhr
Ich gebe zu, dass meine Vorbereitung nicht gerade optimal war. Allerdings denke ich, dass unsere Vorbereitung immer noch besser ist als 80 Prozent der Leute, die ich unterwegs gesehen habe. Ich denke da an eine Jugendgruppe, die total am Ende war, obwohl sie zum Teil nicht mal ganz unten waren.

Ich denke, das Hauptproblem dieser Wanderung ist, dass der Canyon keine Fehler und keine Unwägbarkeiten verzeiht. Bei uns einfach das Problem, dass wir unten feststellen mussten, dass 70 Prozent unserer Nahrungsmittel verdorben waren - echtes Pech - ansonsten hätten wir essensmäßig kein Problem gehabt. Die vielgelobten Power-Riegel mögen für viele eine Alternative sein, aber für uns als Allergiker wegen der üblichen Nussbeimischung nicht essbar.

Im Gegensatz zu irgendwelchen Alpentouren sehe ich beim Grand Canyon auch das Problem, dass man halt die eine Hälfte NUR nach unten und die andere NUR nach oben geht. Damit werden die Muskeln - gerade auch wegen der zum Teil recht steilen Wegstrecken - sehr unterschiedlich belastet. Wenn man das nicht gewohnt ist, sind Probleme nicht weit. Und das man dann eben erst beim permanenten Bergauflaufen feststellt, dass man Probleme mit den Schuhen bekommt, die ansonsten auf ebenem Boden eigentlich okay waren - tja, das lernt man dann eben.

Hinsichtlich der Phantom Ranch: Naja, vor 15 Jahren war ich mal unten, aber so genau erinnerte ich mich nicht mehr. Und wenn ich unten ankomme und da einige Hütten sehe, gehe ich einfach mal davon aus, dass das die berühmte Ranch ist. Dass sie es nicht war, habe ich später dann auch festgestellt. Ausschilderung hatte ich übrigens nicht gesehen.

Übrigens hat mich vielleicht gerade diese damalige Tour vor 15 Jahren jetzt die Sache lockerer oder zu locker angehen lassen, denn damals hatte ich - jünger, dynamischer? - keine Probleme. Wenn ich aber genau nachdenke, waren einige aus meiner Gruppe danach total am Ende - aber wenn es einen nicht selbst betrifft, verdrängt man es ja.

Mir gibt jedenfalls zu denken, dass die Ranger darauf hinweisen, dass das typische Todesopfer im Grand Canyon jung, sportlich, männlich ist.

Fazit: Ich würde diese Tour wirklich nur denjenigen empfehlen, die ausreichende Erfahrung mit Bergtouren haben. Allen anderen kann ich nur sagen, dass es gut gehen kann, aber auch furchtbar daneben gehen kann.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 10.10.2005, 12:58 Uhr
Ich will jetzt nicht in aller Ausführlichkeit meine Argumente gegen die Tagestour wiederholen! Nachlesen (http://bestsmileys.com/buttons/19.gif) (http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=177810#177810)!

Ich denke schon, auch wenn für Manchen die Warnungen zu drastisch und undifferenziert sind, dass sie richtig sind! Wie sollen die Ranger differenzieren? Wie sollen sie unterschieden: fitter, sportlicher Touri oder unsportlicher Touri??
 Aber ein Aspekt ist bei dieser Diskussion noch gar nicht zur Sprache gekommen: das Erlebnis Grand Canyon, als größte und grandiose Schlucht - ein spektakuläres "Bauwerk" der Natur!
Wir haben für Abstieg über South Kaibab ca. 5 Stunden gebraucht und am anderen Tag ca. 9 Stunden Aufstieg über BA!
Warum "so" lange: wir haben uns sehr viel Zeit genommen, um diese Natur zu bewundern, respektvoll den "Abstieg" in die Erdgeschichte zu würdigen! Dabei haben wir auch viele Tiere (Adler!) beobachten können und wir haben an einigen Stellen einfach nur dagesessen, die Stille genossen und uns umgeschaut!! Das war für mich und meine Frau das eigentliche Erlebniss Grand Canyon!!!
Und das geht Ihmo bei Runter und Rauf an einem Tag verloren!!

Und übrigens, auch mir ging der Aufstieg an die Substanz, obwohl ich mich für fit und sportlich einschätze!
Erschwerend war natürlich auch, dass wir diese Tour im Hochsommer (Juli) gemacht haben! Ging aber nicht anders, weil wir diese Reise als Silberhochzeitsreise gemacht haben - und unser Hochzeitstag ist nun mal im Juli!
In dieser Jahreszeit würde ich noch viel mehr abraten von der Tagestour!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 10.10.2005, 13:06 Uhr
Hallo GreyWolf,

vielen dank für deinen ausführlichen und offenen bericht! so eine pannenserie veröffentlicht nicht jeder gerne und zeigt anderen deutlich auf, wie man es  eben nicht macht. das ist sehr hilfreich.

Zitat von: GreyWolf
Fazit: Ich würde diese Tour wirklich nur denjenigen empfehlen, die ausreichende Erfahrung mit Bergtouren haben. Allen anderen kann ich nur sagen, dass es gut gehen kann, aber auch furchtbar daneben gehen kann.

so ist das! man braucht eine gewisse erfahrung! man sollte am eigenen körper schon mal erlebt haben, was es heißt, deutlich mehr als 1000hm zu gehen.

aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch! wenn wirklich 80% schlechter vorbereitet wären, hätten wir weit mehr notfälle. aber du hast natürlich mit deiner ausage ein wenig recht: betrachtet man, wie frequentiert der trail ist und wer sich dann doch noch unten rumtreibet, dann ist die zahl der notsituationen verwunderlich gering!

was mich noch interessieren würde: bei euch ist eine menge falsch gelaufen und ihr hattet sicher keinen spass. wie war das körpergefühl. hattet ihr angst um eure gesundheit? wie war der kreislauf? oder war es in erster linie eine qual, wegen dem unpassenden schuhwerk und dem fehlenden essen. habt ihr andere wanderer nicht um essen/wasser gebeten?

lasst euch die freude am hiken durch so ein negativ-erlebnis nicht nehmen. als aufbau-programm könnt ihr ja mal bei den canyon-lands wieder anfangen. ;)
und von wegen allergie: es gibt schon powerbars ohne nuss. oder versucht doch mal power-gel für eine schwächephase! schmeckt zwar ätzend, aber es hilft echt extrem schnell. eine richtige brotzeit erstzt das aber nicht! wir hatten insgeasmt 4 sandwiches pP dabei und noch äpfel und bananen. dazu riegel und gel! wir haben dreimal sandwich-pause gemacht und noch zwei mal riegel-pause. außerdem alle 5 minuten ein paar schluck getrunken! wichtig ist auch die tage vorher schon "über den durst zu trinken". ;)

und da ist ja matze... Hallo! :D diese sicht der dinge kann ich sehr gut verstehen. wir sind an der SR nicht so sehr in diese Stimmung gekommen, weil da an der rim echt viel los war. das wirkt sich irgendwie auch auf die tour aus. allerdings war unser tag keineswegs gehetzt, sondern schon eher gemütlich! trotzdem muss ich wohl einräumen, dass es eventuell mehr beeindruckt, wenn man sich mehr zeit lässt.

aber zwischen 5:30 und 20:00 wäre iegentlich genügend zeit!

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 10.10.2005, 15:26 Uhr
Mal an dieser Stelle eine Anmerkung: Es ist wohltuend, wie ruhig und sachlich diese Diskussion geführt wird, selbst bei so einen bedauerlichen Ausgang der Tour von G.Wolf! Keine Häme oder ä.!
Ich sage dass aus diesem Grund, weil an anderer Stelle es schon mal beleidigend und unsachlich wurde! So sollte über unser Lieblings-Urlaubs-Land immer diskutiert und gestritten werden!! :clap:

Nur mal so am Rande!! :rotor:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Easy Going am 10.10.2005, 16:09 Uhr
Zitat von: emvau
aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch!


Wie du jemanden nicht zu nahe treten willst und ihn dabei einen Dilletanten nennst - scheint mir ein seltenes Kunstwerk.

Dilletantisch sind die, die sowas in Badelatschen machen - das was Grey Wolf passiert ist hätte vielen anderen hier im Forum - mich eingeschlossen mit dem entsprechenden Pech auch passieren können - bzw. hatte man an anderer Stelle selbst schon mal ein vergleichbar grenzwertiges Erlebnis.
Das man irgendwo auch mal einen Fehler macht kommt vor - aber wie Grey Wolf schon geschrieben hat - der Canyon verzeiht in dem Fall keinen Fehler.
Der Hauptunterschied neben den klimatischen Bedingungen zu den Alpen ist der (wie auch schon geschrieben ) das es erst mal runter geht.
In den Alpen kehrt man einfach um wenn man platt ist. Beim GC ist das eben das Problem - wenn man erkennt das man sich in irgendeiner weise übernommen hat - kann es zu spät sein.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 10.10.2005, 17:48 Uhr
Zitat von: Easy Going
Zitat von: emvau
aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch!

Wie du jemanden nicht zu nahe treten willst und ihn dabei einen Dilletanten nennst - scheint mir ein seltenes Kunstwerk.


nun ich hoffe, dass du das nicht so auffasst, GreyWolf!

erst letztes wochenende habe ich einen fahrradreifen an einer stelle geflickt, wo das loch gar nicht war...  :lol: da hab ich mich wohl etwas dilletantisch verhalten ohne dilletant zu sein, so empfinde ich das zumindest. oder erst drei wochen zuvor: wintereinbruch in den alpen bis runter auf 1300 hm, der wetterbericht hatte es hinausposaunt und ich wußte das auch. die handschuhe waren trotzdem zuhause. war auch kein spass und selbst schuld. hab ich mich über meinen dilletantismus geärgert... :mad: ich hänge den begriff also nicht so hoch! ansonsten bestehe ich nicht auf diesen terminus und nehme ihn gerne zurück, falls es denn GreyWolf stört!

derartig grundlegende fehler sollten jedenfalls foren-mitglieder, die diesen threat gelesen haben, nicht mehr machen. dafür ist dieser threat ja auch da!

gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: grimmi am 10.10.2005, 18:38 Uhr
Pro
1. man benötigt nur ein Urlaubstag  :idea:
2. Den Canyon an einem Tag zu durchlaufen ist ein tolles Erlebnis
3. Man muss nicht allzuviel Gepäck mitschleifen und nicht im Canyon übernachten (dies ist ein besonders starkes pro für 5-Sterne-Hotel-Bewohner  :roll: )
 
Contra
1. Es ist sehr anstrengend (für mich war das ein pro, ab und zu möchte man ja auch mal ans "Limit" gehen)
2. es ist nicht ungefährlich

Ich hatte die Tour Anfang April gemacht und würde es auch wieder tun, allerdings niemals im Sommer, den schon bei damals nur 15-20 Grad kam ich ganz schön ins schwitzen...

Zitat
Und wenn ich unten ankomme und da einige Hütten sehe, gehe ich einfach mal davon aus, dass das die berühmte Ranch ist. Dass sie es nicht war, habe ich später dann auch festgestellt. Ausschilderung hatte ich übrigens nicht gesehen.

Diese Hütten sind nicht die Phantom Ranch  :?:  :bahnhof:
Wo ist die denn dann zu finden? Ich dachte auch, die paar Hütten (zugegeben, die waren sehr verlassen als ich damals vorbei kam) sind die Phantom Ranch :fire:

viele grüsse
grimmi


P.S. Im Postkartenarchiv von 2004 gibts eine Karte von grimmi aus dem Canyon, die hatte ich damals auf dem Camping Platz in der Nähe der Hütten (nicht Phantom Ranch!) geschrieben, und wie man sieht kam die Karte und somit auch ich wieder heil aus dem Canyon  :lolsign:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 10.10.2005, 19:51 Uhr
Ich habe schon einige Erfahrungsberichte von Leuten gefunden, die in einem Tag runter und hoch sind oder an einem Tag runter und am nächsten Tag hoch. Interessant wären aber auch Berichte über die Alternative: Wie empfindet man den Canyon, wenn man den Aufstieg auch noch in zwei Tage teilt und an Indian Gardens übernachtet?
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 10.10.2005, 20:33 Uhr
Zitat von: OWL
Interessant wären aber auch Berichte über die Alternative: Wie empfindet man den Canyon, wenn man den Aufstieg auch noch in zwei Tage teilt und an Indian Gardens übernachtet?


Also wir haben Engländer getroffen, die das genau so gemacht haben. Sie haben am Indian-Gardens-Abend zusätzlich die Verbindung zum KaibabTrail (siehe oben; freilich hin und zurück) gemacht und davon nur so geschwärmt. Erstens waren auf diesem Weg praktische keine Menschen und zweitens konnten sie da längere Zeit ein kalifornisches Kondor-Pärchen beobachten. Dazu die Abendstimmung. Muss toll gewesen sein! Allerdings waren sie 8 Wochen im Westen unterwegs und investierten deshalb gerne so viel Zeit. Für mich, der maximal drei Wochen verreisen kann, wäre das zu viel für den Grand Canyon! Ein weiterer Nachteil wären die 40 Pfund auf dem Rücken gewesen.

gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 10.10.2005, 20:38 Uhr
Zitat von: grimmi
Pro

Diese Hütten sind nicht die Phantom Ranch  :?:  :bahnhof:
Wo ist die denn dann zu finden? Ich dachte auch, die paar Hütten (zugegeben, die waren sehr verlassen als ich damals vorbei kam) sind die Phantom Ranch :fire:

Bist Du auch den Kaibab runter?
Du hättest dem Weg (nahe des Trinkwasser) nach rechts folgen sollen!

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: GreyWolf am 10.10.2005, 21:19 Uhr
Die Hütten unten direkt am Fluss ist die Ranger Station. War auch bei uns vollkommen verlassen (was uns eigentlich zu denken hätte geben müssen). Die Phantom Ranch liegt dahinter in einem Seitental des GC, also Richtung North Rim- sieht man von der Ranger Station nicht und ich habe auch keine Schilder gesehen.

Zu emvau: Ich kann Deine Position gut verstehen und Du scheinst einige Ahnung zu haben.
Ich persönlich finde unsere damalige Vorbereitung nicht soooo "dilettantisch" - Gedanken genug hatten wir uns ja vorher genug gemacht - , sondern eher blauäugig. Man unterschätzt einfach die möglichen Probleme. Gerade deswegen habe ich ja auch diesen Tag ausführlich auf meiner HP geschildert, einschließlich aller meiner Fehler, damit andere daraus lernen können.

Zur Frage nach Essen/Trinken während des Aufstiegs: Trinken war ja kein Problem, gibt ja genug Wasser am Trail zum Auffüllen - wir hatten eher zuviel Wasser dabei.
Hungrig waren wir eigentlich auch nicht, da wir gut gefrühstückt hatten und dann ja noch die berüchtigten Birnen dabei hatten. Im Nachhinein ist mir klar, dass mehr Nahrung sicher besser gewesen wäre, wegen der Energie, die man braucht - unterwegs hatte ich das nicht so gemerkt (fight-flight-syndrom?).

Die Hauptprobleme waren sicher psychisch: die plötzlich auftretenden massiven Probleme, die die Wanderung plötzlich als bedrohlich erscheinen ließ. Dazu kommt, dass wenn man aufsteigt, kein Gefühl dafür hat, wie weit man noch laufen muss. Man sieht ja den Rim erst richtig zum Schluss, wenn man kurz davor ist. Die aufgestellten Entfernungstafeln, die die letzten 2(?) Meilen aufwärts stehen, fand ich dann eher deprimierend als hilfreich ("Immer noch 1 Meile....").

Sicher wäre es sinnvoll, die Tour in zwei Tagen zu machen und es locker angehen zu lassen. Das erfordert aber wieder einiges an Vorbereitung und auch an zusätzlichem Gepäck. Irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera - naja, etwas besser, aber Ihr wisst was ich meine. Man bekommt es halt nicht geschenkt.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 11.10.2005, 11:24 Uhr
Sind zwei Tage wirklich sinnvoll? Dann hat man das schwere Übernachtungsgepäck und muß trotzdem am 2. Tag die 1500 m hoch. Es sei denn, man geht am ersten Tag runter und gleich wieder bis Indian Gardens hoch.

Bei der Beschreibung von emvus Engländern zeigt sich ein weiterer Vorteil einer mehrtägigen Tour: Man hat Zeit, auch Abstecher von der vielbegangegen Hauptroute zu unternehmen. Ein weiteres Argument gegen die Eintagestour.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 11.10.2005, 12:37 Uhr
Zitat von: OWL
Sind zwei Tage wirklich sinnvoll? Dann hat man das schwere Übernachtungsgepäck und muß trotzdem am 2. Tag die 1500 m hoch. Es sei denn, man geht am ersten Tag runter und gleich wieder bis Indian Gardens hoch.


diese variante finde ich sehr überlegenswert, denn damit entschärft man das schwierige, nämlich den aufstieg!
außerdem: unten ist es imho nichts besonderes. die weite und dimension des GC sieht man eine etage höher viel deutlicher!  desweiteren übernachten in den indian gardens wesentlich weniger leute, was der atmosphäre sicherlich gut.
eventuell könnte man auch den bright angel runter bis indian gardens, zelt aufbauen und dann ohne extra-gepäck rüber zum kaibab, runter zum river und über den bright wieder zurück zu indian gardens. eine variante, die mir gefällt. nachteil: der (entgangene) kaibab ist auch oben schöner als der bright angel. aber dafür muss man das extra-gepäck und proviant nicht ganz so tief runtertragen.

was die wenig begangene route "kaibab-bright angel-link" eine etage höher anbelangt, so finde ich, ist das eine ausgezeichnete tagestour, vom kaibab-trailhead aus beginnend freilich. sind dann so 1000hm! man sollte allerdings vom ich-muss-unbedingt-ganz-runter-drang befreit sein... ;)

Gruß
gruß

 

Gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 11.10.2005, 13:47 Uhr
Wie schwierig ist denn eigentlich die Verbindung zwischen Bright Angel Trail und South Kaibab Trail (ist übrigens ein Teil des Tonto Trail)? In den Publikationen des NP wird dringend davor gewarnt, bei der ersten Wanderung unterhalb des Rims andere Trails als Kaibab und Bright Angel zu gehen, auch der Tonto Trail soll teilweise ganz schön heftig sein. Oder ist die BAT-SKT-Verbindung besser ausgebaut als andere Abschnitte?
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: GreyWolf am 11.10.2005, 15:26 Uhr
Also, ich finde es unten schon sehr interessant, wenn man endlich an dem Fluss ist, der das alles geschaffen hat und der da so behäbig langfließt.

Ich könnte mir eine 2-Tages-Tour so vorstellen, dass man in aller Gemütsruhe den South Kaibab mit dem Gepäck runter bis zum Fluss geht, dort den restlichen Tag verbringt und dann am Spätnachmittag wieder bis Indian Gardens aufsteigt. Damit hat man schon mal einen Teil des Aufstiegs hinter sich - wichtig für den zweiten Tag. Übernachtung dann bei Indian Gardens.
Am nächsten Tag könnte man ggf. noch mal bis zu diesem Plateaupunkt bei Indian Gardens machen und dann wieder ganz aufsteigen.

Gepäckmäßig würde ich mich absolut aufs Minimum beschränken. Schlafsack, kaum Wechselwäsche, möglichst kalorienreiche, aber leichte Kost. Ein möglichst leichtes Zelt, das muss reichen.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 11.10.2005, 16:10 Uhr
Ich finde emvaus Varianten auch sehr überlegenswert, immer unter der Voraussetzung, daß die Querverbindung über den Tonto nicht zu schwierig ist.

Was unter dieser Voraussetzung noch als Dreitagesvariante möglich wäre:

1. Kaibab bis zum Tonto, dann auf diesem zum Indian Garden

2. Mit leichtem Gepäck auf dem Tonto zurück, dann über Kaibab runter und auf Bright Angel wieder zurück zum Indian GArden

3. Auf Bright Angel raus

Dann wäre auch der Abstieg auf dem oberen Kaibab im Programm. Statt 2 mal obererer Bright Angel hätte man Tonto doppelt.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: emvau am 11.10.2005, 16:49 Uhr
diese  OWL-variante wäre dann wirklich eine sehr entspannte!

bezüglich des tonto hab ich mal gegoogelt. da ist auch der abschnitt, den wir hier brauchen, ausführlich beschrieben:
http://www.kaibab.org/gc/bc/gc_tr_tt.htm#t3

gruß
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 11.10.2005, 19:43 Uhr
Meine letzte Variante wäre sicher sehr entspannt, aber schließlich ist man ja im Urlaub!

Danke für den Link; das klingt so, als ob die Route mit etwas Wandererfahrung zu begehen sein sollte.
[/quote]
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 15.06.2006, 18:06 Uhr
Hallo,
also wir sind dieses Jahr am Sonntag 23.04.2006 den Grand Canyon an einem Tag runter und rauf.
Sind morgens um 6.00Uhr am South Kaibab Trail runter, haben um 8.45Uhr (mit kurzen Trink-, Foto- und Filmpausen) die erste Brücke erreicht.
Je weiter man runter kommt umso schöner wird der Ausblick auf den Colorado. Wir hatten Glück, die Sonne schien und der Fluß war wirklich so grün wie man ihn von vielen Bildern kennt (Traumhaft).
Wir haben uns unten 1 Stunde aufgehalten (Frühstückspause).
Um 10 Uhr haben wir mit dem Aufstieg nach der 2 Brücke begonnen. Man geht etwa noch 2km am Colorado vorbei bevor es wieder ins Landesinnere geht.
Mit kurzen Pausen am Indian Garden, 3-Mile Resthouse und 1,5-Mile Resthouse haben wir nachmittags um 15.40Uhr wieder den South Rim erreicht.
Das Wetter war an diesem Tag auch sehr gut zum wandern, sonne (ca 20-22Crad) bis ca 14.30 Uhr, dann zogen Wolken auf, etwa 1 Meile bevor wir den South Rim erreichten kamen ein paar Regentropfen runter.
Wir sind beide keine Sportler oder Wanderer aber die Tour ist schon an einem Tag zu schaffen.
Ich selbst möchte nicht mit Zelt und Schlafsack bepackt den Berg wieder  rauf krabbeln.
Wichtig: gutes Schuhwerk, viel Flüssigkeit, Essen und vielleicht eine Portion Ehrgeiz ( ich will da unten auf der Brücke stehen).

Viele Grüße
Heike 268
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 15.06.2006, 21:58 Uhr
Zitat von: Heike 268
Hallo,
also wir sind dieses Jahr am Sonntag 23.04.2006 den Grand Canyon an einem Tag runter und rauf.
Sind morgens um 6.00Uhr am South Kaibab Trail runter, haben um 8.45Uhr (mit kurzen Trink-, Foto- und Filmpausen) die erste Brücke erreicht.
Je weiter man runter kommt umso schöner wird der Ausblick auf den Colorado.


Genau deshalb bleibe ich ein Gegner der Tagestour:
Zitat
kurzen Trink-, Foto- und Filmpausen

Man nimmt sich zu wenig Zeit für die grandiose Landschaft!!

Zitat
Ausblick auf den Colorado.
Das ist doch nicht alles, was die Wanderung hinunter ausmacht!!!! Natürlich ist es faszinierend, den Fluß so zu sehen! Aber alles vorher, die geologischen Erdschichten - die Tiere unterwegs usw. usw.
Eine Tagestour wird der Einmaligkeit nicht gerecht!!!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 16.06.2006, 07:04 Uhr
Wir, d.h. 2 junge Männer (damals Mitte 20) sind bis zum Plateau Point abgestiegen und wieder hoch.

Morgens um 6 Uhr los und um 12:30 Uhr waren wir wieder oben. Da wir uns als Limit 17 Uhr gesetzt hatten (+ 2 Stunden möglich), hätten wir sicherlich auch den Rest noch geschafft.

ich muß aber sagen, die Warnungen kann ich verstehen und sie auch nur weiter geben. Ansonsten sind zu viele völlig untrainierte Leute unterwegs, die sich völlig überfordern und so die Unfälle verursachen.
Wir selbst sind körperlich fit, machen Ausdauer und Mannschaftssport regelmäßig, d.h. mehrfach die Woche (bis zu 5x) und fahren im Winter Ski, so daß wir auf die Höhenlage kannten udn wußten wie der Körper darauf reagiert. Für uns war es kein Problem.


Ich möchte aber nochmals ausdrücklich vor dem Nachmachen warnen
Die Tour ist nicht ohne und ich würde sie jedem so nicht anraten, der mal nicht eben 10 Km aus der "kalten Hose" laufen (joggen) kann.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: groovy am 16.06.2006, 08:46 Uhr
Zitat von: Matze
Zitat von: Heike 268
Man nimmt sich zu wenig Zeit für die grandiose Landschaft!!

Eine Tagestour wird der Einmaligkeit nicht gerecht!!!


Da hast du sicherlich Recht, aber gerade für Anfänger besteht doch der ganze USA-Urlaub aus Kompromissen und kurzen Eindrücken.Sonst dürfte doch niemand eine Rundtour machen sondern könnte/müßte seine drei Wochen an ein bis zwei schönen Stellen verbringen.Würde ich auch lieber machen aber dafür ist mir der Urlaub zu teuer.

MfG  Volker
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 16.06.2006, 08:54 Uhr
Also wir haben es auch noch vor, an einem Tag die Tour zu machen, allerdings nur im Mai oder Oktober. Wir sind schon zum Plateau-Point und wieder zurück (im Mai) und ich denke, da kann man schon besser abschätzen, ob man dann den Trip bis ganz runter(und wieder rauf) schafft.

Was wir noch für wichtig halten ist, ( und dies geht an Alle, die sich sowieso nicht davon abhalten lassen), diese Tour nicht innerhalb der ersten  Tage nach der Ankunft in den USA zu machen. Wir sind der Meinung, dass man sich hierfür schon an die 9 Stunden Zeitunterschied  gewöhnt haben sollte.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 16.06.2006, 13:22 Uhr
Zitat von: emvau
Vielleicht doch noch ein paar Hinweise:
- Man sollte schon wissen, wie sich 1500hm anfühlen. Unerfahrene gehen zu schnell und finden nicht den eigenen Rythmus

Genau das ist m.E. der wichtigste Punkt. "Je jünger, um so schneller laufen sie" und finden ihren Rhytmus nicht. Ein erfahrener Bergwanderer kann diese Tour ohne weiteres an einem Tag machen; natürlich nicht im Hochsommer. Dann ist es beim Anstieg zu heiß.

Die Probleme, die GreyWolf auf seiner Seite beschreibt, haben mit der Tatsche ob man einen oder zwei Tage benötigt aber auch rein gar nichts zu tun. Die Tortour hätte sich bei zwei Tagen nur verlängert aber nicht gebessert. GreyWolfs Schilderung zeigt aber, wie wichtig eine richtige Vorbereitung ist. Wer am Berg unerfahren ist, sollte sich vor der Tour möglichst von einem Erfahrenen beraten lassen.

Ich darf für mich in Anspruch nehmen, über genügend Bergerfahrung zu verfügen. Obwohl ich weder durchtrainiert noch jung bin noch gesund lebe, traue ich mir die Grand Canyon Tour auch heute noch ohne weiteres an einem Tag zu, weil ich meinen Körper am Berg kenne und in wenigen Minuten Herzschlag, Atmung und Schrittfrequenz in einen gleichmäßigen, übereinstimmenden Rhytmus bringen kann. Ich sage dazu: "Ich habe meinen Schritt auf unendlich gestellt."  :D

Den folgenden Spruch habe ich von einem Bergführer übernommen: "Große Schritte - Große Kraft, Kleine Schritte - Kleine Kraft!" Wer diesen Spruch beherzigt, schafft auch 1.500 Höhenmeter. Es ist dann nur eine Frage der Zeit und der Ausdauer. Über die Ausdauer entscheidet in erster Linie der Kopf und nicht der Körper. Wer ständig daran denkt, wann bin ich denn endlich da, geht daran kaputt.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.06.2006, 13:44 Uhr
Da kann ich mich HEINZ nur einschliessen.

Wir laufen auch immer unseren eigenen Rhythmus.
Dabei kommt es schon mal vor, dass uns jemand überholt, den wir dann später locker hinter uns lassen, da wir ein Tempo anschlagen, dass wir lange und gleichmässig durchhalten können.

Wenn jemand schnellen Schrittes den Berg (Canyon) hochrennt, muss er entweder gut trainiert sein oder wird unweigerlich langsamer.

Wir hatten im Juli 2000 auch vor, an einem Tag bis zum Colorado und zurück zu laufen.

Leider hat uns eine Erkältung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich wurde morgens wach und war wie gerädert. Wir sind dann trotzdem los und wollten so weit laufen wie möglich und dann umkehren.
Wir sind bis Indian Gardens gekommen und haben dort unseren Umkehrpunkt gesetzt, da der Aufstieg ja wesentlich länger dauert und um ein vielfaches mehr anstrengt als der Abstieg, für den man allenfalls gute Kniegelenke braucht.

Bis zum Plateau Point hätte ich an diesem Tag sicher nicht laufen können, bis zur Phantom Ranch schon gar nicht.

Ohne Erkältung hätten wir es aber selbst im Juli bis nach unten geschafft, man muss nur genug Wasser und Energiereiche Nahrung mitführen und unterwegs fleissig nachtanken.

Sollte ich nochmal an den Grand Canyon kommen, würde ich es auf alle Fälle wieder versuchen.
Wir gehören aber auch zur Wanderfraktion und laufen gerne und regelmässig.

Allen Gelegenheitswanderern und Couchpotatoes würde ich dringend davon abraten, im Hochsommer bis zum Colorado und zurück laufen zu wollen.
Der Kreislauf leidet enorm unter der Hitze und das Höhenprofl des Bright Angel Trails ist ziemlich knackig, da kommen auch erfahrene Bergwanderer ins schwitzen und schnaufen.

Es ist auch in den kühleren Monaten definitiv kein Spaziergang, man sollte immer daran denken, dass man für den Aufstieg ca. 2-3x so lange braucht, wie für den Abstieg und er ein vielfaches an Kraft kosten wird.

Das macht Canyontouren so gefährlich. Beim Bergwandern hat man die kraftraubenden Aufstiege am Anfang der Tour und kann dann zum Schluss sich gemütlich ins Tal rollen lassen.
Beim Canyonwandern ist das umgekehrt, man sollte sich also genügend "Körner" aufbewahren.

Gruss
Kate
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 18.06.2006, 12:49 Uhr
Zitat von: Canyoncrawler

Wir laufen auch immer unseren eigenen Rhythmus.
-------------------------------------
Beim Bergwandern hat man die kraftraubenden Aufstiege am Anfang der Tour und kann dann zum Schluss sich gemütlich ins Tal rollen lassen.
Beim Canyonwandern ist das umgekehrt, man sollte sich also genügend "Körner" aufbewahren.

Hallo,
genau dies sind die entscheidenden Punkte. Wer seinen eigenen Rhytmus nie auf anspruchsvollen Bergtouren mit Höhenunterschieden von 1.000 Metern und mehr kennen gelernt hat, kann ihn im Grand Canyon auch nicht einhalten. Den Grand Canyon als Erstlingstour zu machen, davor würde ich immer abraten. Man muss sich seine Kräfte einteilen können, weil man die Tour nicht abbrechen kann. Man muss hoch. In den Bergen kann man jederzeit aufgeben; hier nicht.

Vielleicht helfen folgende Erläuterungen ein wenig. Für mich und jeden Bergwanderer sind sie selbstverständlich. Aber es scheint ja so zu sein, dass viele Bergunerfahrene den Grand Canyon angehen.

In den Bergen spielt die Entfernung für den Zeitbedarf praktisch keine Rolle. Entscheidend ist der Höhenunterschied. Bei geübten Bergwanderern mit normaler Kondition geht man von etwa 400 Höhenmetern in einer Stunde aus. Bei 1.350 Höhenmetern sind das am Bright Angel Trail also etwa 3 1/2 Stunden reine Gehzeit für Geübte, die Ihren Rhytmus kennen. Für die gut 2 km im Tal im unruhigen bergauf-bergab kommt mindestens noch eine gute halbe Stunde hinzu.

Mein ganz persönliches Tempo liegt bei etwas über 300 Höhenmetern/h. Ich brauche für den reinen Aufstieg also etwa 4 1/2 Stunden. Dabei gehe ich fast ohne Pause. Nur zum Essen und Fotografieren halte ich kurz an, setzte mich aber möglichst nicht. Das größte Hindernis waren daher für mich die Mulis, die mir dauernd im Weg standen, so dass ich meinen Rhytmus nicht einhalten konnte. Überholen darf man sie nicht, da sie scheuen könnten.

Nach meinen Unterlagen habe ich für den Anstieg 5 Stunden ab Phantom Ranch benötigt. Das entspricht also ziemlich genau meinem ganz persönlichen Zeitbedarf.

Ähnlich genau kann ich den Abstieg errechnen. So langsam ich im Aufstieg bin, so schnell bin ich im Abstieg. Ich gehe 800 Höhenmeter/h. Normal sind 600 Höhenmeter/h. Vom Yaki Point bis zum Colorado sind es knapp 1.500 m. Bis zur Phantom Ranch habe ich 2 Stunden gebraucht. Damit entspricht das wiederum ziemlich genau meinem ganz persönlichen Zeitbedarf. Normal sind etwa 2 1/2 Stunden.

Wer in ähnlicher Weise für sich selbst den Zeitbedarf ausrechnen kann, weiß schon vorher, was auf ihn zukommt. Wer das nicht kann, sollte sich vorher in unseren schönen Alpen mal auf einer 1.500 m Tour üben. Es gibt genügend unschwierige Wandertouren auf guten Wegen und Steigen. Wer auf einer solchen Tour Schwierigkeiten hat und sie vielleicht sogar abbrechen muss, sollte unbedingt die Finger vom Grand Canyon lassen. Dort ist es wegen der Hitze schwieriger.

Dabei spielt es für mich überhaupt keine Rolle, ob man die Tour in ein oder zwei Tagen macht. Den Berg mal eben runterzuhüpfen ist für mich persönlich überhaupt kein Problem. Wer im Bergabgehen ungeübt ist und Kniebeschwerden bekommt, weil er nicht locker genug ist, sollte die Tour auf keinen Fall machen. Auch hier gilt der Grundsatz: Schmerzen werden beim Wandern nie besser, sie werden immer schlimmer!

So ist es z. B. wichtig, beim kleinsten Anzeichen einer Druckstelle im Schuh sofort etwas zu unternehmen. Es wird sonst garantiert schlimmer.

Noch ein ganz persönlicher Tip für ein Ersatzteil, dass ich immer in mehrfacher Ausfertigung dabei habe. Es hilft bei drückenden Wanderschuhen oder Schischuhen genauso, wie z.B. bei einem einschneidenden oder drückenden Rucksackteil: Die Slipeinlage ist immer dabei. Ich habe damit schon so manch einem aus der Patsche geholfen. Das Ding verrutscht nicht dank seiner Klebeseite und es kann nach Belieben zurecht geschnitten werden. Die ganz normale Stärke ist o.k. Nehmt nicht die Dicken oder die Dünnen. Wenn man dieses ideale "Universal-Werkzeug" erst einmal kennt, reicht für alle Anwendungsgebiete eure Fantasie. :)  :idea:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.06.2006, 19:28 Uhr
Zitat von: Heinz


Noch ein ganz persönlicher Tip für ein Ersatzteil, dass ich immer in mehrfacher Ausfertigung dabei habe. Es hilft bei drückenden Wanderschuhen oder Schischuhen genauso, wie z.B. bei einem einschneidenden oder drückenden Rucksackteil: Die Slipeinlage ist immer dabei. Ich habe damit schon so manch einem aus der Patsche geholfen. Das Ding verrutscht nicht dank seiner Klebeseite und es kann nach Belieben zurecht geschnitten werden. Die ganz normale Stärke ist o.k. Nehmt nicht die Dicken oder die Dünnen. Wenn man dieses ideale "Universal-Werkzeug" erst einmal kennt, reicht für alle Anwendungsgebiete eure Fantasie. :)  :idea:


Hallo,

also ich bin bisher immer ohne Slipeinlage als Ersatzteil ausgekommen.

Wir haben als "Universalwaffe" einen Bogen Moosgummi (gibt es in jedem Bastelgeschäft) in unserem Reperaturset. Zur Befestigung für unterwegs haben wir immer eine Rolle Gewebeklebeband dabei.

Gegen Blasen habe ich diese gelartigen Blasenpflaster in meiner Rucksackapotheke (z.b. Compeed oder Hansaplast), sodass ich bei Bedarf eine Druckstelle/Ablederung mit einem Blasenpflaster abpolstern kann.
Selbst in gut eingelaufenen Schuhen können längere steile Aufstiege schon mal zu Reibung an der Ferse führen.

Gruss
Kate
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: BudFox am 06.07.2006, 11:00 Uhr
Wie sieht es eigentlich in den Monaten Januar & Februar aus, kann man da den Weg in den Canyon gehen oder ist der gesperrt bzw. zu gefährlich.

Hat jemand Erfahrung ob sich das in dieser Jahreszeit lohnt???
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 06.07.2006, 12:17 Uhr
Ich kann es nicht 100% sagen - aber ich würde denken, dass der Weg nach unten, zumindest S.Kaibab Trail gesperrt ist!

Schnee und Eis - ja, gibt es im GC auch!!!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: BudFox am 06.07.2006, 12:24 Uhr
Zitat von: Matze
Ich kann es nicht 100% sagen - aber ich würde denken, dass der Weg nach unten, zumindest S.Kaibab Trail gesperrt ist!

Schnee und Eis - ja, gibt es im GC auch!!!


Hatte ich mir ja schon fast gedacht.  :(
Denke auch das der obere teil vereist sein könnte, was ja nicht ungefährlich ist.

Dann muss die Phantom Ranch wohl noch ein paar Jährchen auf mich warten! Schnüff!!!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 06.07.2006, 12:29 Uhr
Definitiv gesperrt ist nur der North Rim. Da man aber ganzjährig Permits für Mehrtageswanderungen erwerben kann, wird es wohl in der Regel (sicher nicht immer) möglich sein, vom South Rim aus loszulaufen.

Durchschnittstemperaturen im Januar nach dem "Backcountry Trip Planner" des nps:
South Rim: max. +5°C, min -8°C
Inner Gorge: max. +13°C, min +2°C

Also wenn die Anfahrtsstraße zum South Rim geräumt ist, sind das durchaus machbare Klimabedingungen für eine Wanderung.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 16:01 Uhr
Hallo,
Jährlich verunglücken 250 Leute im Canyon,die meisten
aus Selbstüberschätzung.
Ich bin am May,28/ 06 runtergewandert vom South Rim
zum Plateau Point,nur 6 mi.Runter geht ja noch,aber man
muss ja auch wieder hoch.Ich war jedenfalls fix und alle.
Und dann waren mir auch die Warnungen klar,von wegen
bis zum Colorado und wieder zurück in one Day.
Gruss Renate
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: HolgerS am 02.08.2006, 21:28 Uhr
Mai und Februar sind aber doch schon ein wesentlicher Unterschied, von der persönlichen Konstituition mal ganz abgesehen .....
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Sammy06 am 02.08.2006, 21:38 Uhr
Zitat von: HolgerS
Mai und Februar sind aber doch schon ein wesentlicher Unterschied, von der persönlichen Konstituition mal ganz abgesehen .....
Ja O K im Mai ist es waermer,aber ich wandere
hier in Deutschland auch regelmaessig.Man vergisst nur es
sind fast 1000 Hoehenmeter zu ueberwinden.
Gruss Renate
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: americanhero am 02.08.2006, 21:46 Uhr
Zitat von: Sammy06
Hallo,
Jährlich verunglücken 250 Leute im Canyon,die meisten
aus Selbstüberschätzung.
Ich bin am May,28/ 06 runtergewandert vom South Rim
zum Plateau Point,nur 6 mi.Runter geht ja noch,aber man
muss ja auch wieder hoch.Ich war jedenfalls fix und alle.
Und dann waren mir auch die Warnungen klar,von wegen
bis zum Colorado und wieder zurück in one Day.
Gruss Renate



Ach, dann bist du ja nur einen Tag vor mir zum Plateau Point gewandert. :wink:  Aber ich muß sagen, ich fand es okay und auch nicht zu anstrengend. Klar, zwischendrin hatte ich auch mal meinen toten Punkt erreicht auf dem Rückweg, wo ich mir dann wünschte, ich wäre schon oben. Aber der größte Teil der Tour war einfach nur toll und ich habe auch viele Fotostops eingelegt. War ja nicht auf der Flucht, sondern ich wollte den Canyon genießen.
Bis ganz zum Colorado hinunter hätte ich mir zwar auch zugetraut, aber aus Vernunft dann doch nicht gemacht. Schließlich kann man ja vor so einer Tour überhaupt nicht einschätzen, wie man mit so einer Tour klarkommt.
Jetzt weiß ich ja, was ich zu erwarten habe, und werde sicherlich auch noch einmal eine Tour bis ganz runter machen. Aber dann mit Übernachtung am Campground, da ich so eine Gewalttour an einem Tag hoch und runter einfach für puren Leichtsinn halte.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Sammy06 am 03.08.2006, 20:15 Uhr
Hi Yvonne,
ich glaub wenn man so etwas schreibt hört es
sich immer schlimmer an als es war.
Aber als der Ranger auf dem Rückweg fragte ob ich okey bin
hab ich so bei mir gedacht,ob er mich wohl trägt wenn ich
nein sage :wink:
Oben habe ich mir dann schon gedacht,es hätte keine Meile
mehr sein dürfen und im Shuttle hat mir auch gleich
jemand ein Platz angeboten.
Das nächstemal geh ich auch bis runter zum River.
Gruss Renate
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: alljogi am 04.08.2006, 07:24 Uhr
Zitat von: BudFox
Wie sieht es eigentlich in den Monaten Januar & Februar aus, kann man da den Weg in den Canyon gehen oder ist der gesperrt bzw. zu gefährlich.

Hat jemand Erfahrung ob sich das in dieser Jahreszeit lohnt???


Die Frage ist zwar schon ein paar Woche alt, trotzdem gebe ich meinen Senf noch dazu.

Ich war bisher 2x im Februar am GC South Rim und 1x im März. Im März lag nur ganz oben noch ein wenig Schnee, was aber nicht weiter tragisch bzw. gefährlich war. Allerdings hatten wir im Februar schon etwas mehr Schnee und Eis. Trotzdem wurde der Bright Angel Trail von vielen Leuten begangen. Wenn man allerdings etwas genauer hinschaute sah man, dass sie Steigeisen an hatten.

Auf Nachfrage bei den Rangern meinten die, dass man den Trail nur mit Steigeisen in dieser Jahreszeit begehen darf. Die kann man übrigens vor Ort kaufen.

Wir haben es trotzdem gelassen, da wir noch nie mit Steigeisen unterwegs waren. Wir wollten uns ja nicht verletzen.

Gruß alljogi
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: taiger.wutz am 07.09.2006, 10:03 Uhr
Gesetzt dem Fall, man möchte an einem Tag runter und wieder rauf -
merkt aber unten: oh oh, das wird wohl nix, das schaffe ich nicht...

In diesem Fall hat man ja auch keine Übernachtung in der Phantom Ranch gebucht und keinen Platz im Campground.

Ich glaube mich zu erinnern, irgendwo gelesen zu haben, daß man unten an (in) der Phantom Ranch (?) noch ein Zelt  m i e t e n könne...
Stimmt das oder ist das ein Ammenmärchen???

Es grüßt der unwissende
Günter
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 07.09.2006, 10:25 Uhr
Das halte ich für ein Gerücht.

Der Sinn der Permitregelung ist ja gerade, die Übernachrungszahlen im Canyon auf ein für die Natur verträgliches Maß zu begrenzen und in der stark genutzten Corridor Zone (= Bright Angel Trail und Kaibab Trail) die Übernachtungen auf wenige Orte zu konzentrieren.

Abgesehen davon: Wenn Campingplatz und Ranch voll sind, sind sie halt voll.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: taiger.wutz am 07.09.2006, 11:04 Uhr
Hi Thomas,

danke für die Richtigstellung.

Könnte es aber sein, daß ich nur falsch zugehört habe :)
Falls ich "oben" ein Permit beantragt und bekommen habe, muß ich dann ein Zelt mitschleppen oder gibt`s das dann evtl doch "unten"... :?:
...ich meine: gemietet.

Sorry, interessiert mich halt.

Gruß Günter
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 07.09.2006, 11:14 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Hi Thomas,

danke für die Richtigstellung.

Könnte es aber sein, daß ich nur falsch zugehört habe :)
Falls ich "oben" ein Permit beantragt und bekommen habe, muß ich dann ein Zelt mitschleppen oder gibt`s das dann evtl doch "unten"... :?:
...ich meine: gemietet.

Sorry, interessiert mich halt.

Gruß Günter


Da ich selbst mit Zelt schon mal "runter" bin und übernachtet habe, möchte ich Dir nur meine Beobachtung mitteilen.

Es hatten alle, an diesem Tag jedenfalls, ihre eigenen Zelte dabei!
Also gehe ich mal davon aus, dass es "unten" keine Zelte zu mieten gibt!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 07.09.2006, 13:26 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Gesetzt dem Fall, man möchte an einem Tag runter und wieder rauf -
merkt aber unten: oh oh, das wird wohl nix, das schaffe ich nicht...

Wer schon nach dem wirklich kinderleichten Abstieg konditionelle Schwierigkeiten hat, wird auch am nächsten oder übernächsten Tag nicht ohne fremde Hilfe wieder hochkommen.

Wer durch den langen Abstieg Kniebeschwerden bekommt, kann sich auf den Aufstieg freuen. In der Regel sind die Schmerzen bergauf dann weg oder zumindest wesentlich milder.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Clay am 07.09.2006, 13:36 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Falls ich "oben" ein Permit beantragt und bekommen habe, muß ich dann ein Zelt mitschleppen oder gibt`s das dann evtl doch "unten"... :?:
...ich meine: gemietet.


Ich war zuletzt Anfang Oktober 2000 unten, hatte kein Zelt mit - nur eine Isomatte und einen Schlafsack - und hatte damit auf dem Picknicktisch meiner Tentsite vorzüglich übernachtet. Von der Möglichkeit, ein Zelt von den Betreibern der Phantom Ranch zu mieten, hab' ich noch nie gehört.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: taiger.wutz am 07.09.2006, 13:46 Uhr
Lieber Heinz,

Du scheinst die Frage nicht richtig gelesen zu haben. Hier ging`s überhaupt nicht um evtl Knie- oder Konditionsprobleme, sondern allein darum, ob es eine Möglichkeit gäbe "unten" zu übernachten, weil...

Deine Kraft und Kondition in allen Ehren, aber es gibt (gäbe) auch andere Beweggründe, den Aufstieg nicht sofort wieder zu schaffen. Muß ich das wirklich näher erklären...??? Herz- oder Kreislaufprobleme, Hitzschlag, Magen-Darm-Probleme... soll ich weiter aufzählen?

Damit Du auch das nicht wieder mißdeutest, ich bin kerngesund - aber es gibt eigentlich keine dummen Fragen, oder? :wink:

Dennoch vielen Dank für Dein posting

Günter
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 07.09.2006, 14:11 Uhr
Zitat von: taiger.wutz
Lieber Heinz,

Du scheinst die Frage nicht richtig gelesen zu haben. Hier ging`s überhaupt nicht um evtl Knie- oder Konditionsprobleme, sondern allein darum, ob es eine Möglichkeit gäbe "unten" zu übernachten, weil...

Deine Kraft und Kondition in allen Ehren, aber es gibt (gäbe) auch andere Beweggründe, den Aufstieg nicht sofort wieder zu schaffen. Muß ich das wirklich näher erklären...??? Herz- oder Kreislaufprobleme, Hitzschlag, Magen-Darm-Probleme... soll ich weiter aufzählen?

Damit Du auch das nicht wieder mißdeutest, ich bin kerngesund - aber es gibt eigentlich keine dummen Fragen, oder? :wink:

Dennoch vielen Dank für Dein posting

Günter

Stimmt, dass du nichts von Knieproblemen geschrieben hast. Du hast nur das geschrieben
Zitat von: taiger.wutz
Gesetzt dem Fall, man möchte an einem Tag runter und wieder rauf - merkt aber unten: oh oh, das wird wohl nix, das schaffe ich nicht...

und das was du damit meinst, meiner Fantasie überlassen. Mit dem, was du jetzt aufzählst, halte ich den Aufstieg für lebensgefährlich. Da könnten nur noch die Mulis helfen.

Besondere Kraft- und Kondition habe ich übrigens überhaupt nicht.  :oops: Ich treibe keinen regelmäßigen Sport und esse und trinke zuviel,  :twisted: mache am Berg das Fett aber mit viel Berg- und Körpererfahrung wett.  :wink:
Hey, Ihr Leute, die ihr mich kennt, diesmal kann ich auf eure Bestätigung (meiner Körperlichkeit) verzichten.  :evil:  :wink:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: leia am 03.10.2006, 21:49 Uhr
Wir sind im August 2004 bis zum Plateau Point. Ganz nach unten haben wir uns wegen unsere Tochter damals nicht getraut. Die Aussicht war grandios. Der Aufstieg war trotz der Hitze mit viel Wasser und Pausen machbar. Wir haben uns dafür gut Zeit gelassen. 2007 werden wir -sofern nix dazwischen kommt- an einem Tag runter wandern. Die größte Sorge für mich ist dabei die Möglichkeit eines Gewitters. Das haben wir nämlich bei letzten Mal kurz vor dem Ziel erlebt und unter diesen Bedingungen möchte ich nicht Aufsteigen müssen...

Leia
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: tommifive am 09.12.2006, 17:48 Uhr
Hallo,

wir (meine Freundin, 29, und ich, 34) haben die Tagestour bis zum Colorado Mitte Juni letzten Jahres gemacht. Wir sind durchschnittlich fit und unsere Bergwanderungserfahrung beschränkte sich zu diesem Zeitpunkt auf zwei Wochen Wanderurlaub auf Cran Canaria. Da ich kein Reisetagebuch schreibe und das ganze bereits ein Weilchen zurück liegt, kann ich leider nicht mehr alle Details widergeben.

Um es vorauszuschicken: Ich hatte vorher Greywolfs Bericht im Netz gelesen und deshalb vor der Tour einen gesunden Respekt.

Übernachtet hatten wir damals in Tusayan und haben morgens den ersten Shuttle Bus zum South Kaibab Trailhead genommen. Dort sind wir ca. gegen 4.30 Uhr noch in völliger Dunkelheit angekommen.

Losgegangen sind wir so bald der Trail erkennbar war (ca. 4.45 Uhr). Ich weiss es leider nicht mehr genau, aber der Abstieg bis zum Colorado hat wohl ca. 3 h gedauert. Wie lange wir für die Strecke am Colorado benötigt haben, kann ich nicht mehr sagen. Am (unteren) Beginn des Bright Angel Trails sind wir wohl dann ca. gegen 9.30 Uhr gestartet. Der Aufstieg war eine ganz ordentliche Anstrengung, die wir bis dahin in diesem Umfang noch nicht erlebt hatten. Nach zahlreichen Stops (am letzten Resthouse sogar von einem Gewitter umrahmt) sind wir dann gegen 14.45 Uhr am Bright Angel Trailhead wieder angekommen. Wettermäßig hatten wir übrigens Glück. Es war fast den ganzen Tag über bewölkt und damit (mit Ausnahme des beschriebenen Gewitters) verhältnismäßig angenehm (für den Gran Canyon).

Fazit der Tour:
Es war eine interessante Erfahrung, aber mit Sicherheit kein Naturerlebnis. Wer die Schönheit des Canyon wirklich in sich aufnehmen will, dem empfehle ich die Tour nicht. Empfhehlenswert ist dagegen wirklich für JEDEN: frühes Aufstehen, um einen Sonnenaufgang am Rim des Canyon zu erleben.

Für alle, die sich dennoch entschließen nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Tips aus unserer Sicht:
 
1.
Sich bewusst sein, dass man in schwierigen Situationen auf sich selbst gestellt ist. (Das war für mich übrigens einer der wichtigsten Tips aus Greywolfs Bericht.) Und auch die häufig dramatisch klingenden Warnungen der Ranger ernst nehmen. Sollten sich unterweges Schwierigkeiten ankündigen (z. B. reibende Schuhe - NICHT ERST BLASEN), dann sollte man sofort und ohne zu zögern umkehren.

2.
Wegen der fehlenden Wasserstellen am South Kaibab Trail auf jeden Fall diesen Weg für den Abstieg und den Bright Angel Trail für den Rückweg wählen.

3.
So früh aufbrechen wie möglich. D.h. die Tour sollte beginnen, sobald der Trail in der Dämmerung erkennbar ist.

4.
Genug (jedoch wegen der Wasserstellen auf den Rückweg keine Unmengen) zu Trinken und zu Essen (am einfachsten Powerriegel) mitnehmen. Die Getränke sollte auf jeden Fall so reichlich sein, dass man (z.B. bei Schwierigkeiten) auch auf dem South Kaibab Trail unterwegs umkehren und den Rim wieder sicher erreichen kann. Ich weiss es nicht mehr gennau, bin aber der Meinung, dass wir beim Start insgesamt ca. 6 Liter Wasser dabei hatten.

5.
Bei der Wahl der Kleidung auch auf einen Gewitterguss gefasst sein. Wenn man durchnässt wird, erscheint dies zwar auf den ersten Blick bei den zu erwartenden Temperaturen als willkommene Abkühlung. Sollte danach jedoch Wind aufkommen, kann der Urlaub wegen einer schweren Erkältung ganz schnell einen bitteren Beigeschmack bekommen. Ach ja, insbesondere für den recht steilen Abstieg über den South Kaibab Trail sind Wanderstöcke ganz angenehm. Naja, und die Schuhe die sollten eben eingelaufen sein.

Viele Grüße

Thomas
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 11.12.2006, 07:12 Uhr
Wir haben 1994 die Tour zum Plateau Point (bright Angel Trail) gemacht. Wir sind morgens um 6 Uhr losgegangen und waren bereits um 13 Uhr wieder ob - mit Pausen und allem.
Allerdings gebe ich zu, daß es eine ziemliche Ochsentour ist......
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 11.12.2006, 07:34 Uhr
Zitat von: playmaker11
Wir haben 1994 die Tour zum Plateau Point (bright Angel Trail) gemacht. Wir sind morgens um 6 Uhr losgegangen und waren bereits um 13 Uhr wieder ob - mit Pausen und allem.
Allerdings gebe ich zu, daß es eine ziemliche Ochsentour ist......

Hi,
also ehrlich, das macht ja auch keinen Sinn, aber wahrscheinlich hattest du nicht mehr Zeit. Wir sind vor 2 Jahren um 07.00 Uhr los und waren genau bei Einbruch der Dunkelheit wieder oben. Ein wenig genießen sollte man das Ganze schon, dann wird es auch keine Ochsentour....
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: alljogi am 11.12.2006, 14:15 Uhr
Zitat von: kolumbus1492
Zitat von: playmaker11
Wir haben 1994 die Tour zum Plateau Point (bright Angel Trail) gemacht. Wir sind morgens um 6 Uhr losgegangen und waren bereits um 13 Uhr wieder ob - mit Pausen und allem.
Allerdings gebe ich zu, daß es eine ziemliche Ochsentour ist......

Hi,
also ehrlich, das macht ja auch keinen Sinn, aber wahrscheinlich hattest du nicht mehr Zeit. Wir sind vor 2 Jahren um 07.00 Uhr los und waren genau bei Einbruch der Dunkelheit wieder oben. Ein wenig genießen sollte man das Ganze schon, dann wird es auch keine Ochsentour....


Ich muss da Playmaker11 einmal virtuell zur Seite springen. Wir sind auch vor 3 Jahren zum Plateau Point gelaufen. Ziemlich früh morgens sind wir losgegangen. Allerdings war das Ende März und es war bitterkalt am Rim. Unten war es dann angenehm, aber so richtig heiß wurde es nie. Wir sind keine schnellen Läufer, vor allem nicht in den Bergen. Wir sind eher stetige Läufer. Wir haben runter 3 h gebraucht und da haben wir sehr ausgiebig geschaut und fotografiert und Pausen gemacht. Rauf haben wir dann ab Indian Garden 2h45 min gebraucht. Im Grunde ist es egal wie lange man braucht. Aber genossen haben wir das Ganze auch ungemein und am Plateau Point selber haben wir eine ausgiebige Rast gemacht, genau wie im Indians Garden. Der letzte Rast war dann am 3 Milen-House. Von da ab sind wir dann sehr stetig nach oben gestiegen. Weil ich kann nicht ständig stehen bleiben. Ich muss, wenn einmal am laufen einfach weitergehen. Dann fällt das ganze mir leichter. Wir waren dann auch wieder gegen 1- 1.30 am Nachmittag oben und konnten den Nachmittag wunderbar relaxen.

Aber das schönste war dann den Sonnenuntergang am Rim zu verfolgen und von oben die Strecke zu sehen, die man am Morgen gelaufen ist.

Gruß alljogi
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 11.12.2006, 14:51 Uhr
Zitat von: alljogi
Zitat von: kolumbus1492
Zitat von: playmaker11
Wir haben 1994 die Tour zum Plateau Point (bright Angel Trail) gemacht. Wir sind morgens um 6 Uhr losgegangen und waren bereits um 13 Uhr wieder ob - mit Pausen und allem.
Allerdings gebe ich zu, daß es eine ziemliche Ochsentour ist......

Hi,
also ehrlich, das macht ja auch keinen Sinn, aber wahrscheinlich hattest du nicht mehr Zeit. Wir sind vor 2 Jahren um 07.00 Uhr los und waren genau bei Einbruch der Dunkelheit wieder oben. Ein wenig genießen sollte man das Ganze schon, dann wird es auch keine Ochsentour....


Ich muss da Playmaker11 einmal virtuell zur Seite springen. Wir sind auch vor 3 Jahren zum Plateau Point gelaufen. Ziemlich früh morgens sind wir losgegangen. Allerdings war das Ende März und es war bitterkalt am Rim. Unten war es dann angenehm, aber so richtig heiß wurde es nie. Wir sind keine schnellen Läufer, vor allem nicht in den Bergen. Wir sind eher stetige Läufer. Wir haben runter 3 h gebraucht und da haben wir sehr ausgiebig geschaut und fotografiert und Pausen gemacht. Rauf haben wir dann ab Indian Garden 2h45 min gebraucht. Im Grunde ist es egal wie lange man braucht. Aber genossen haben wir das Ganze auch ungemein und am Plateau Point selber haben wir eine ausgiebige Rast gemacht, genau wie im Indians Garden. Der letzte Rast war dann am 3 Milen-House. Von da ab sind wir dann sehr stetig nach oben gestiegen. Weil ich kann nicht ständig stehen bleiben. Ich muss, wenn einmal am laufen einfach weitergehen. Dann fällt das ganze mir leichter. Wir waren dann auch wieder gegen 1- 1.30 am Nachmittag oben und konnten den Nachmittag wunderbar relaxen.

Aber das schönste war dann den Sonnenuntergang am Rim zu verfolgen und von oben die Strecke zu sehen, die man am Morgen gelaufen ist.

Gruß alljogi


Hi,
wenn man schreibt, es war eine Ochsentour, dann sollte man halt langsamer laufen, ansonsten verstehe ich nicht, warum man sich das antut und um 13.00 Uhr oben ist.

Wichtig dabei ist, seinen eigenen gleichmäßigen Rhythmus zu finden..
wenn ich außerdem 3 Stunden für runter brauche, dann reichen mir keine 4 Stunden für den Rückweg. Denn auch auf dem Rückweg muß ich noch mehrfach die Aussicht genießen, da wieder ganz andere Lichtverhältnisse sind. Deshalb reichen da 4 oder sogar 5 Stunden nicht aus.
Aber vielleicht genießt jeder auf seine Art und Weise...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: alljogi am 11.12.2006, 17:12 Uhr
Hallo Kolumbus1492,

ich gebe zu ich hatte mich auch gewundert warum wir so schnell bergauf waren. Ich denke es lag wirklich daran, dass wir sehr gleichmäßige Berggänger sind. Wir laufen nicht schnell, aber dafür eben ständig und ausdauernd. 5 Stunden am Berg bis zum Rim rauf würde mich persönlich richtig stressen. Ständiges stehen bleiben und wieder "anfahren" würde mich noch müder machen, als der gleichmäßige Trott nach oben.

Aber du hast schon Recht. Jeder genießt die Tour anders. Anstrengend war es auf jeden Fall und die Bezeichnung Ochsentour liegt nicht so weit daneben. Man sollte schon wissen, was man tut wenn man runter läuft.

Gruß alljogi
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 11.12.2006, 17:53 Uhr
Hi alljogi,
wahrscheinlich trägt auch dazu bei, dass ihr ja aus einer bergigen Gegend kommt und wir ja eher Flachlandtiroler sind.
Aber selbst wenn ich schneller oben sein könnte, ich möchte es gar nicht. Wir laufen ja auch da runter, weil es eben nicht jeder macht. Wir sind in der Dämmerung oben gewesen und das war vom Timing optimal.

Interessant ist es schon wie unterschiedlich man das angeht. Ihr wollt keine Pausen oder nur kurze, bei uns ist eher das Gegenteil der Fall.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 11.12.2006, 18:17 Uhr
Zitat von: alljogi
Hallo Kolumbus1492,
Ständiges stehen bleiben und wieder "anfahren" würde mich noch müder machen, als der gleichmäßige Trott nach oben.

Geht mir auch so. Daran würde ich kaputt gehen.  :) Oft habe ich sogar im Gehen fotografiert oder habe im Stehen meinen Schritt auf der Stelle tretend beibehalten.  :lol:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 12.12.2006, 07:08 Uhr
Um das mal aufzuklären:
Hannover ist ziemlich flach, auch wenn die Umgebung hügelig ist und der Harz gleich vor der Tür. Trotzdem war es beileibe nicht meine erste Bergtour. Da ich seit meiner frühesten Kindheit Skifahrer bin und auch die Berge im Sommer immer wieder besucht habe (und etliche Touren gemacht habe), war das für mich kein Problem. Zudem waren wir jung und ziemlich gut trainiert....
Das Ganze war im August, daher war es ziemlich heiß. Wir waren mit 5 Leuten unterwegs von denen aber nur 2 (ein Freund und ich) gewandert sind. Die anderen sind oben geblieben und wir hatten uns für 17 Uhr verabredet und sind die Nacht noch weiter nach San Diego gefahren.

Wir sind halt einfach gegangen - zunächst bis Indian Gardens und dann weiter, wobei die Hitze ab da ziemlich unangenehm war (kein Schatten). Daher haben wir es uns gespart länger als nötig zu verweilen (zumal auf dem letzten Abschnitt ohnehin nicht so viel zu sehen ist.

Anstrengend, aber kein Problem. Allerdings bleibt es auch eine Ochsentour, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit läßt. Allein die Höhenmeter sind schon enorm. Man vergißt es immer.....
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 12.12.2006, 07:30 Uhr
Zitat von: playmaker11
Um das mal aufzuklären:
Hannover ist ziemlich flach, auch wenn die Umgebung hügelig ist und der Harz gleich vor der Tür. Trotzdem war es beileibe nicht meine erste Bergtour. Da ich seit meiner frühesten Kindheit Skifahrer bin und auch die Berge im Sommer immer wieder besucht habe (und etliche Touren gemacht habe), war das für mich kein Problem. Zudem waren wir jung und ziemlich gut trainiert....
Das Ganze war im August, daher war es ziemlich heiß. Wir waren mit 5 Leuten unterwegs von denen aber nur 2 (ein Freund und ich) gewandert sind. Die anderen sind oben geblieben und wir hatten uns für 17 Uhr verabredet und sind die Nacht noch weiter nach San Diego gefahren.

Wir sind halt einfach gegangen - zunächst bis Indian Gardens und dann weiter, wobei die Hitze ab da ziemlich unangenehm war (kein Schatten). Daher haben wir es uns gespart länger als nötig zu verweilen (zumal auf dem letzten Abschnitt ohnehin nicht so viel zu sehen ist.

Anstrengend, aber kein Problem. Allerdings bleibt es auch eine Ochsentour, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit läßt. Allein die Höhenmeter sind schon enorm. Man vergißt es immer.....


Bei uns war es Mai, August ist natürlich was anderes....
aber muß man sich nicht gerade deshalb mehr Zeit lassen?
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 12.12.2006, 12:07 Uhr
Zitat von: kolumbus1492

Bei uns war es Mai, August ist natürlich was anderes....
aber muß man sich nicht gerade deshalb mehr Zeit lassen?

Das ist vollkommen individuell. Wenn ich bei Hitze in der Sonne Pause machen müsste, käme ich anschließend nur sehr schwer wieder auf die Beine. Bei meinem Aufstieg habe ich nur eine Pause gemacht, und zwar am Indian Garden. Das heißt aber nicht, dass ich deshalb schneller war als andere, da ich im Vergleich zu anderen sehr langsam gehe.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 12.12.2006, 12:36 Uhr
Zitat von: Heinz

Bei meinem Aufstieg habe ich nur eine Pause gemacht, und zwar am Indian Garden. Das heißt aber nicht, dass ich deshalb schneller war als andere, da ich im Vergleich zu anderen sehr langsam gehe.

Hallo Heinz,
ich will die Diskussion jetzt nicht auf die Spitze treiben, aber wir haben sehr viele Pausen gemacht und es fand sich immer ein Platz, der im Schatten war. Manchmal war es ein Felsvorsprung, ein großes Gebüsch oder auch mal ein Baum.
Natürlich war das auch wieder der "Zustand" im Mai. Im August wird die Sonne wohl höher stehen.
Schön, dass wir alle so individuell sind, es wäre doch viel langweiliger, wenn jeder es gleich sehen oder empfinden würde.
Für dich ist es einfacher wenig Pausen zu machen, wenn ich da meine Frau sehe, ohne (teilweise auch längere) Pausen wär das nicht möglich.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EasyAmerica am 12.12.2006, 12:42 Uhr
Zitat von: kolumbus1492
Für dich ist es einfacher wenig Pausen zu machen, wenn ich da meine Frau sehe, ohne (teilweise auch längere) Pausen wär das nicht möglich.

So ist es. Meine Frau braucht auch Pausen. Sie hasst meinen Eselstrott, wie sie immer sagt.  :twisted: Für die Alpen haben wir aber Kompromisse gefunden.  :D Außerdem könnte man in den Bergen jederzeit abbrechen und zurückgehen. Das geht am Grand Canyon nicht. Da muss man rauf, ob man nicht mehr kann oder will spielt keine Rolle.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: kolumbus1492 am 12.12.2006, 13:06 Uhr
Zitat


Außerdem könnte man in den Bergen jederzeit abbrechen und zurückgehen.

Ja, und der entscheidende Unterschied zu den Bergen ist der, dass man da eher bergab (zurück) geht und am GC ist es genau umgekehrt. Immer nur bergauf
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Crimson Tide am 12.12.2006, 14:11 Uhr
Zitat von: kolumbus1492
Zitat


Außerdem könnte man in den Bergen jederzeit abbrechen und zurückgehen.

Ja, und der entscheidende Unterschied zu den Bergen ist der, dass man da eher bergab (zurück) geht und am GC ist es genau umgekehrt. Immer nur bergauf


Oh ja, den gleichen Nachteil hat auch der Bryce Canyon...vor allem kann man noch so früh losgehen, beim Aufstieg hat man dann die pralle Mitagssonne auf dem Kopf, weil man sich unten nicht rechtzeitig trennen konnte!  :lol:

Und das ist sicher ein Argument mit, im Grand Canyon zu übernachten!

Man kann dann erneut frühmorgens losgehen!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: mrh400 am 12.12.2006, 14:16 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
Oh ja, den gleichen Nachteil hat auch der Bryce Canyon...vor allem kann man noch so früh losgehen, beim Aufstieg hat man dann die pralle Mitagssonne auf dem Kopf, weil man sich unten nicht rechtzeitig trennen konnte!  :lol:
früh losgehen :shock: , aber früh am Nachmittag  :wink: , dann kommt man gegen Abend wieder hoch... :D
ich weiß, total ot
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 12.12.2006, 14:20 Uhr
Monika, das muß ich mit Radio Eriwan beantworten:

Im Prinzip hast Du recht, aber:
Im Bryce führen die üblichen Wanderungen (Navaja Noop, Queens Garden Trail, Peekaboo) 100 bis 120 m runter und hoch, am Grand Canyon geht es aber um mehr als das 10-fache!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Crimson Tide am 12.12.2006, 14:59 Uhr
Zitat von: OWL
Monika, das muß ich mit Radio Eriwan beantworten:

Im Prinzip hast Du recht, aber:
Im Bryce führen die üblichen Wanderungen (Navaja Noop, Queens Garden Trail, Peekaboo) 100 bis 120 m runter und hoch, am Grand Canyon geht es aber um mehr als das 10-fache!


 :lol:  :lol: Da kannst Du mal sehen, WIE schlecht unsere Kondition war im Bryce!

Aber umso mehr scheint eine Übernachtung vorm Aufstieg aus dem GC wichtig zu sein!
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Crimson Tide am 12.12.2006, 14:59 Uhr
Zitat von: mrh400
Zitat von: Crimson Tide
Oh ja, den gleichen Nachteil hat auch der Bryce Canyon...vor allem kann man noch so früh losgehen, beim Aufstieg hat man dann die pralle Mitagssonne auf dem Kopf, weil man sich unten nicht rechtzeitig trennen konnte!  :lol:
früh losgehen :shock: , aber früh am Nachmittag  :wink: , dann kommt man gegen Abend wieder hoch... :D
ich weiß, total ot


 :lol:  :lol:  :lol: ...oder so! :wink:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 12.12.2006, 15:56 Uhr
Klar kann man bei Hitze langsamer gehen, muß man ja aber nicht. Wenn man es vertragen kann.
ist doch auchb i.O. so- jeder geht sein Tempo. es gibt nichts schlimmeres, wenn das nicht geht, weil der Eine dann zu schnell, der Andere zu langsam wird. 8)
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Uschi am 29.12.2006, 20:21 Uhr
Zitat von: Easy Going
Hallo emvau,
auf Empfehlungen von Rangern würde ich generell nicht allzu viel geben (das wäre fast ein eigenes Pro & Contra Thema :wink: ).

Ich kenne jedenfalls einige Leute die sich für relativ fit hielten und nach dieser Aktion mächtige Probleme hatten - kann man auch auf diversen HP's nachlesen.

Es gibt halt Leute die wissen gar nicht was die Aufregung soll und andere sind hinterher ein paar Tage krank.
Vernünftige Selbsteinschätzung sowie eine geeignete Tages und Jahreszeit (bezüglich den Temperaturen) sind wohl die wichtigsten Punkte die man berücksichtigen sollte - deshalb von mir kein eindeutiges pro oder contra.


Hallöchen :D
Möchte dieses Posting dick unterstreichen. Wir haben ein junges Pärchen erlebt, wo die Frau einfach nicht mehr konnte. Sie war unterzuckert und ist dem Mann fast in die Arme gekippt.  Sie setzte sich hin und weinte bitterlich. Sie war über ihre körperlichen Kräfte hinausgegangen. Sie hatten sich - laut eigener Aussage überschätzt - :roll:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: andimu am 04.01.2007, 20:22 Uhr
Jetzt hab ich den ganzen Thread durchgelesen, aber leider nicht so viel zu Wandermöglichkeiten im Frühjahr gelesen.

Wir werden zwischen dem 24. und 26.03.07 im GC NP sein und würden gern eine Wanderung in den Canyon (Kaibab / Bright Angel) unternehmen.  Ich bin etliche Touren in den Alpen gegangen. Wir haben die Warnungen gelesen und fühlen uns fit genug bzw. denken, uns gut genug einschätzen zu können.

Ich finde keine Infos zu Schneehöhen am South Rim im März/April. Ist schon mal jemand zu dieser Jahreszeit in den GC abgestiegen? Ist das in jedem Fall machbar? Ein Paar Seiten vorher ist erwähnt, dass man Ende Februar teilweise nur mit Steigeisen runtergehen konnte / durfte. Hat das Ende März schonmal jemand erlebt?

Danke, andimu
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: AZcowboy am 04.01.2007, 21:48 Uhr
Hallo Andimu

Wenn Du schreibst März/April, dann gehe ich davon aus, daß Du eher Ende März meinst. Zu dieser Zeit wirst Du kein Problem mehr am Rim haben. In den Canyon hinein wird es dann sowieso wärmer - dort ist sowieso alles ok.

Winke
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: OWL am 04.01.2007, 23:50 Uhr
Hatte ich Dir die Durchschnittstemparaturen nicht schon mal genannt?

laut Infozeitschrift des nps:
South Rim -4 nachts / 11 tags
unten am Fluß 9 nachts / 22 tags

Du kannst also oben noch mit Nachtfrost rechnen, größere Schneemengen dürften eher die Ausnahme sein. Und unten sind wahrscheinlich optimale Wandertemparaturen.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: mrh400 am 05.01.2007, 09:29 Uhr
Hallo,
Zitat von: AZcowboy
Wenn Du schreibst März/April, dann gehe ich davon aus, daß Du eher Ende März meinst.

 :wink:  :arrow:
Zitat von: andimu
Wir werden zwischen dem 24. und 26.03.07 im GC NP sein
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Mari am 05.01.2007, 17:41 Uhr
Ich war letztes Jahr gegen Mitte/Ende März am Grand Canyon. Dort hat es oben am Rim geschneit und war auch ziemlich kalt. Auf dem Weg runter war es die ersten Höhenmeter verschneit und durch den niedergetrampelten Schnee auch ziemlich rutschig/glatt. Weiter unten lag kein Schnee mehr und man konnte problemlos gehen.
Im Park wurden Eiskrallen verkauft, die man sich unter die Schuhe schnallen kann.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: olfine am 18.12.2012, 14:51 Uhr
Wir sind am 05. Juli 2012 den Bright Angel Trail bis zu Indians Garden und dann bis vorne zum Plateau Point.

6.00 Uhr los, um 13.30 Uhr wieder oben gewesen.

Mein Sohn (14 Jahre, Leistungssportler, 7 Liter Wasserverbrauch) ganz locker.

Meine Frau und ich (um die 40 Jahre), 4,5 bzw. 6 Liter Wasserverbrauch, auch recht locker, obwohl
ich 4 Knieoperationen (Sch...  Handball) hinter mir und eine schwere Arthrose im Kniegelenk habe.

Mein Fazit: Leicht sportliche Menschen, die genug zu Essen und Flaschen für Wasser dabei haben, schaffen es problemlos.

Sohn und ich wollten noch bis ganz nach unten, aber.......

Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Felid am 19.12.2012, 11:34 Uhr
ich finde eine solche tour zu gefährlich (persönlich für mich  :?).
dennoch würde mich eon solches abenteuer reizen, wenn es halt nicht so gefährlich für leib und leben wäre...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: HoM am 06.07.2013, 01:51 Uhr
Wir sind am 05. Juli 2012 den Bright Angel Trail bis zu Indians Garden und dann bis vorne zum Plateau Point.

Im September wäre das was anderes, aber bei der aktuellen Hitzewelle wäre ich da sehr vorsichtig.


Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EDVM96 am 06.07.2013, 01:53 Uhr
aber bei der aktuellen Hitzewelle wäre ich da sehr vorsichtig.
Am Sonntag hat es dort mal wieder jemanden erwischt: Hitzetod 0,75 Meilen vor der Phantom Ranch.
Auf dem Hinweg (also runter) wohlgemerkt, und in einer 5er-Gruppe die auf einem Multiday-Trip war.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: HoM am 06.07.2013, 01:56 Uhr
Zitat
Excessive Heat Warning Continues:
Temperatures may reach as high as 95F (35C) on the canyon rim and 117F (47C) within the canyon. If you are planning to hike, please read the precautionary/ preparedness actions you should take.


THIS WARNING IS RESERVED FOR ONLY THE HOTTEST DAYS OF THE YEAR AND
IS ISSUED WHEN TEMPERATURES ARE EXPECTED TO RISE TO DANGEROUS
LEVELS. DAY HIKERS ON BRIGHT ANGEL TRAIL SHOULD DESCEND NO FURTHER
THAN 1 1/2 MILES.
BETWEEN 10 AM AND 4 PM...PHYSICAL ACTIVITY IS
DISCOURAGED. HIKERS SHOULD ATTEMPT TO BE OUT OF THE CANYON...AT
INDIAN GARDEN OR BRIGHT ANGEL CAMPGROUND BETWEEN THESE HOURS. ALL
HIKERS SHOULD HAVE ADEQUATE GEAR...INCLUDING A WIDE-BRIMMED
HAT...SUNSCREEN...SALTY SNACKS...SUFFICIENT WATER AND ELECTROLYTE
MIX. DOUBLING YOUR CALORIE INTAKE HELPS MAINTAIN YOUR ENERGY. HIKE
SMART.


http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/trail-closures.htm#CP_JUMP_731727 (http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/trail-closures.htm#CP_JUMP_731727)
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EDVM96 am 06.07.2013, 02:00 Uhr
Das waren wie gesagt keine Day-Hiker, sie wollten runter bis zur Phantom Ranch.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: HoM am 06.07.2013, 02:13 Uhr
Das waren wie gesagt keine Day-Hiker, sie wollten runter bis zur Phantom Ranch.

Umso schlimmer. Aber der Thread heisst ja

Tageswanderung in den Grand Canyon

und jeder der hier z.Z. Megawanderungen plant sollte deutlich gewarnt sein - es ist sehr sehr heiß.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 06.07.2013, 07:39 Uhr
und jeder der hier z.Z. Megawanderungen plant sollte deutlich gewarnt sein - es ist sehr sehr heiß.

Alles eine Frage der Kondition und Ausrüstung... am Mount Everest ist es auch sehr kalt  :wink:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Jochen am 06.07.2013, 09:00 Uhr
und jeder der hier z.Z. Megawanderungen plant sollte deutlich gewarnt sein - es ist sehr sehr heiß.

Alles eine Frage der Kondition und Ausrüstung... am Mount Everest ist es auch sehr kalt  :wink:

...und auch dort bleiben viele auf der Strecke weil sie die Sache unterschätzen ...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 06.07.2013, 10:02 Uhr
...und auch dort bleiben viele auf der Strecke weil sie die Sache unterschätzen ...

Ich war bereits in Nepal und die Höhe von über 5000 m bereitete mir einige Schwierigkeiten. Ist man einigermaßen fit, schafft man es mit Doping (Sauerstoff) locker auf dem Mt. Everest. Es sind sogar Leute ohne Arme und Beine hochgekommen  :wink: Das größte Probleme sind die Zeitverzögerungen, die zu viele Bergsteiger auf der Südroute verursachen... länger als es gesundheitlich gut ist.

Von daher verdienen meinen Respekt jene Bergsteiger, die es ohne "Hilfsmittel" schaffen... so wie R. Messner die Mt. Everest Besteigung OHNE Sauerstoff 1978 o. im Alpinstil (ohne die Leiter am 2nd Step) 1980.

Dagegen ist eine Durchwanderung des Grand Canyon ein Spaziergang.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Jochen am 06.07.2013, 10:56 Uhr
Ich war bereits in Nepal und die Höhe von über 5000 m bereitete mir einige Schwierigkeiten. Ist man einigermaßen fit, schafft man es mit Doping (Sauerstoff) locker auf dem Mt. Everest.

Naja, ganz so locker kanns nicht sein, sonst würde es nicht so viele geben die es nicht schaffen. Man kann natürlich zu recht sagen, dass dies dann die sind welche die Sache unterschätzt haben, dann sind wir aber wieder beim Grand Canyon, dass es auch dort die sind, welche die vorhandenen Gefahren/Schwierigkeiten unterschätzen.

Zurück zum Mount Everest: wenn man den Berichten derer glaubt die schon (öfters) oben waren, sind deine 5000m (die ich damit nicht herabsetzen will) lächerlich gegenüber 7000m, diese wiederum lächerlich gegenüber 8000m und dieser wiederum einfach gegenüber den letzten paar hundert Höhenmeter...ich kann es letztendlich nicht beurteilen, ich war noch nie höher als 3500m, glaube das aber einfach mal. Der Schwierigkeitsgrad ist offensichtlich nicht linear zu den Höhenmetern.

Zitat
Von daher verdienen meinen Respekt jene Bergsteiger, die es ohne "Hilfsmittel" schaffen... so wie R. Messner die Mt. Everest Besteigung OHNE Sauerstoff 1978 o. im Alpinstil (ohne die Leiter am 2nd Step) 1980.

Dagegen ist eine Durchwanderung des Grand Canyon ein Spaziergang.

Da stimme ich zu. Ich habe aber den Eindruck, dass viele denken der Grand Canyon wäre vergleichbar mit einer Bergwanderung von 1000m auf 2500m in den Alpen und dem ist definitiv nicht so.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 06.07.2013, 16:20 Uhr
Zurück zum Mount Everest: wenn man den Berichten derer glaubt die schon (öfters) oben waren, sind deine 5000m (die ich damit nicht herabsetzen will) lächerlich gegenüber 7000m, diese wiederum lächerlich gegenüber 8000m und dieser wiederum einfach gegenüber den letzten paar hundert Höhenmeter...ich kann es letztendlich nicht beurteilen, ich war noch nie höher als 3500m, glaube das aber einfach mal. Der Schwierigkeitsgrad ist offensichtlich nicht linear zu den Höhenmetern.

Das Problem war nicht unbedingt die Höhe von 5100 m, sondern die nicht optimale Akklimatisierung auf verschiedenen  Höhenzonen... außer Kopfschmerzen und etwas Kurzatmigkeit waren die Probleme eher gering.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: thorsti am 06.07.2013, 17:58 Uhr
Ist man einigermaßen fit, schafft man es mit Doping (Sauerstoff) locker auf dem Mt. Everest. Es sind sogar Leute ohne Arme und Beine hochgekommen  :wink: Das größte Probleme sind die Zeitverzögerungen, die zu viele Bergsteiger auf der Südroute verursachen... länger als es gesundheitlich gut ist.

Sorry, aber diese Aussage halte ich für fahrlässig und sogar gefährlich! Es gibt Menschen, die sich von Natur aus recht schnell an die Höhe anpassen können und es gibt Menschen bei denen es recht langsam geht, bzw. ab einer gewissen Höhe gar nicht mehr!
Es ist bisher immer noch nicht genau bekannt, warum das so ist, aber es ist erwiesen, dass die Fähigkeit zur Höhenanpassung nichts mit der körperlichen Fitness eines Menschen zu tun hat.
Und ich wette, dass es bisher nicht einen einzigen Menschen gab, der es "locker" auf den Mt. Everest geschafft hat, selbst wenn er sich von 4 Sherpas hat hochziehen lassen :-) Das ist immer eine gefährliche Angelegenheit, bei der man auch einfach mal Pech haben kann. Das zeigt auch die Tatsache, dass die Todesopfer am Mount Everest aus allen Lagern kommen. Da erwischt es Touristen, die den Gipfel für 60.000 US $ erkaufen wollen genauso wie es erfahrene Alpinisten erwischt.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 06.07.2013, 18:48 Uhr
Das zeigt auch die Tatsache, dass die Todesopfer am Mount Everest aus allen Lagern kommen. Da erwischt es Touristen, die den Gipfel für 60.000 US $ erkaufen wollen genauso wie es erfahrene Alpinisten erwischt.

Du hast die Sherpas vergessen  :wink: Im Ernst... erfahrene Alpinisten/Guides erwischt es unter normalen Umständen nicht am Mt. Everest... es sei denn es kommt eine Lawine runter, plötzlicher Wetterumschwung oder herabfallende Seraks. Es sind schon einige berühmte Guides wie Rob Hall o. Scott Fisher am Mt. Everest gestorben, aber weil sie in erster Linie ihre Klienten nach oben bringen wollen. Und die teils unerfahrenen Klienten das Leben der Guides o. Sherpas gefährden.

Es gibt ein packendes Buch über die bisher größte einzelne Katastrophe am Mt. Everest 1996.

http://www.amazon.de/Into-Thin-Air-Personal-Disaster/dp/0385494785

und man kann sogar eine Nacht auf dem Mt. Everest überleben... http://de.wikipedia.org/wiki/Beck_Weathers (Klient aus der 1996er Mt. Everest Expedition... siehe Buch)
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: thorsti am 06.07.2013, 18:59 Uhr
Du hast die Sherpas vergessen  :wink: Im Ernst... erfahrene Alpinisten/Guides erwischt es unter normalen Umständen nicht am Mt. Everest... es sei denn es kommt eine Lawine runter, plötzlicher Wetterumschwung oder herabfallende Seraks.

Auf diesen Satz könnten wir uns einigen. Mit einer Einschränkung: normale Umstände sind am Mt. Everest halt auch vom Glück abhängig. Trotz aller modernen Technik mit Wettervorhersagen aus Innsbruck, macht das Wetter halt doch oft was es will!

Ich habe zum Thema 8000er auch viel gelesen und möchte Deiner Aufzählung über die 96er Katastrophe noch das Buch von Anatoli Boukreev hinzufügen, der eine etwas andere Sichtweise auf die Dinge hatte.

Für mich ist das aber eh alles wie vom anderen Stern. In den Himalaya werde ich nie hinkommen, da ich zu den Leuten gehöre, die eine extrem langsame Höhenanpassung haben. Ich hatte schon letztes Jahr am Mt. Evans, im Rocky Mountains NP und an Pikes Peak große Probleme :-) (um mal wieder den Bogen zu den USA zu schlagen)
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: EDVM96 am 06.07.2013, 19:18 Uhr
Das waren wie gesagt keine Day-Hiker, sie wollten runter bis zur Phantom Ranch.
Umso schlimmer. Aber der Thread heisst ja
Tageswanderung in den Grand Canyon
Nunja, Multi-Day-Hiker sind schließlich auch eine Teilmenge der Day-Hiker.
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es eher "vernünftige" Leute waren, denn sie wollten eben nicht an einem Tag runter und wieder rauf.
Trotzdem gab es eine Tote.

Zitat
The recorded high for Sunday afternoon was 113, according to the park. An excessive-heat warning was in effect for the Grand Canyon through Sunday evening, the Weather Service said.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: wuender am 06.07.2013, 19:25 Uhr
Da stimme ich zu. Ich habe aber den Eindruck, dass viele denken der Grand Canyon wäre vergleichbar mit einer Bergwanderung von 1000m auf 2500m in den Alpen und dem ist definitiv nicht so.

Naja, im Grunde ist die Tour in den Grand Canyon (bzw. wieder raus) ja auch vergleichbar mit einer Bergwanderung in den Alpen. Aber bei der Tagestour handelt es sich halt um eine Bergwanderung, bei der man schon etwas ausgepowert losläuft (da beim Grand Canyon der Abstieg zuerst kommt), bei der man nicht so einfach abbrechen und wieder zurücklaufen kann (das Ziel - der Canyonrand - ist nunmal ganz oben) und bei der es dauerhaft stramm bergauf geht. Und das Ganze (im Sommer) bei bis zu oder über 40 Grand Celsius.

Wer eine Alpentour bei solchen Bedingungen ohne mit der Wimper zu zucken läuft, schafft auch den Grand Canyon. Da ich ähnliche Bedingungen in den Alpen kenne, bin ich sehr froh, dass wir 2009 im Frühjahr am Grand Canyon waren. Einfach wegen den deutlich niedrigeren Temperaturen im Vergleich zum Sommer - die Wanderung runter und hoch in einen Rutsch war zu dieser Jahreszeit für jeden halbwegs erfahrenen und trainierten Bergwanderer ohne Probleme zu schaffen.

Und hier noch etwas OT - sorry dafür - aber das hier...

Im Ernst... erfahrene Alpinisten/Guides erwischt es unter normalen Umständen nicht am Mt. Everest...

...ist einfach Quatsch. Auch erfahrene Höhenbersteiger könne plötzliche Probleme mit der Höhe bekommen. Mir ist zum Beispiel die Geschichte von Hiro Takeuchi im Gedächtnis geblieben, der ohne den Einsatz von Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits wohl gestorben wäre: http://blogs.dw.de/abenteuersport/2013/04/02/hirotaka-takeuchi-everest/

Und der Schritt von etwas über 5000 Metern (an solche Höhen kommt man ja fast noch in den Alpen heran) auf fast 9000 Meter ist ein ganz gewaltiger (z.B. wegen der Abnahme des Sauerstoff-Partialdrucks) - das lässt sich defniniv nicht vergleichen!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 06.07.2013, 19:46 Uhr
Der Einwand mit Takeuchi ist berechtigt... genauso könnte ich aber einwenden, das einige fitte Hochleistungssportler einfach tot umgekippt sind... Marathon etc. Es wird immer Ausnahmen geben. Kein anderer Berg auf diesem Planeten ist logistisch so präpperiert worden, wie der Mt. Everest. Wäre dies nicht der Fall, gäbe es nicht diesen Ansturm von Bergsteigertouristen.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Matze am 06.07.2013, 23:47 Uhr
Für mich ist immer noch die Frage: "was habe ich davon, wenn ich (mehr oder weniger) da runter haste und wieder hoch".

Sehe ich noch, dass ich ein Stück durch Erdgeschichte wandere? Habe ich noch genug Ruhe und Muße überhaupt die Größe dieser Schlucht aufzunehmen? Habe ich noch die Zeit, um mal die Stille der Schlucht wahrzunehmen?

Sicher kann man es schaffen, in einem Rutsch hoch und runter - aber man wird damit dieser beeindruckenden Schlucht meiner Meinung nach nicht gerecht....
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: MARK am 27.07.2013, 09:18 Uhr
Hallo
Für mich ist immer noch die Frage: "was habe ich davon, wenn ich (mehr oder weniger) da runter haste und wieder hoch".

Sehe ich noch, dass ich ein Stück durch Erdgeschichte wandere? Habe ich noch genug Ruhe und Muße überhaupt die Größe dieser Schlucht aufzunehmen? Habe ich noch die Zeit, um mal die Stille der Schlucht wahrzunehmen?

Sicher kann man es schaffen, in einem Rutsch hoch und runter - aber man wird damit dieser beeindruckenden Schlucht meiner Meinung nach nicht gerecht....

Was du davon hast................keine Ahnung!!!
Für mich war's Weltklasse, die Erdgeschichte hat mich nicht wirklich fasziniert an dem Tag, die Größe wollte ich auch nicht in Ruhe aufnehmen, da für mich ein Loch einfach ein Loch ist auch bei einer Tiefe von 1500m. Ob ich dem GC gerecht geworden bin..................................keine Ahnung, interessiert mich auch nich, für mich war es hauptsächlich eine sportliche Betätigung in einer tollen Umgebung not more not less!
Mit Hirn und Fitness machbar, ich empfehle die Tageswanderung.....................kann ja jeder selbst entscheiden was er will.

Gruß
M
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: tiswas01 am 27.07.2013, 11:47 Uhr
Für mich ist immer noch die Frage: "was habe ich davon, wenn ich (mehr oder weniger) da runter haste und wieder hoch".

Du machst eine wirklich phantastische Wanderung, die es vermutlich in ähnlicher Form sonst nirgens gibt.

Sehe ich noch, dass ich ein Stück durch Erdgeschichte wandere? Habe ich noch genug Ruhe und Muße überhaupt die Größe dieser Schlucht aufzunehmen? Habe ich noch die Zeit, um mal die Stille der Schlucht wahrzunehmen?

Dreimal "Ja".

Sicher kann man es schaffen, in einem Rutsch hoch und runter - aber man wird damit dieser beeindruckenden Schlucht meiner Meinung nach nicht gerecht....

Fand ich schon, dass es der Schlucht gerecht wird und ich werde wieder eine Tagestour daraus machen. Aber es spricht ja nichts dagegen, dass man es auch in zwei Tagen macht, oder nur in Teilstücken.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 04.09.2013, 07:15 Uhr
Also ich bin auch mal an einem Tag runter und rauf.
Was ich davon hatte: ich war unten am Colorado River im Grand Canyon.
Hatte ich die Muße das alles aufzunehmen: ich finde ja und für mich haben die Eindrücke ausgereicht - mehr brauchte ich nicht.
Wird man dem GC damit gerecht: auch hier ein ja, denn ich finde den GC nicht so schön und bemerkenswert wie andere Sachen (Arches, Oregon Coast, Rocky Mtns. usw.).

Das heißt nicht, daß andere das nicht anders sehen können, aber für mich ist das nicht nur eine, sondern die beste Option.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Inspired am 04.09.2013, 07:44 Uhr
Es gibt Leute, die sind noch krasser drauf.

Nicht zur Nachahmung empfohlen:

http://thomasbohne.com/2013/04/29/r2r2r/
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: playmaker11 am 05.09.2013, 07:36 Uhr
Ich hab auch schon Leute gesehen, die runter gelaufen (gejoggt) sind und natürlich auch wieder hoch. Das wäre für mich auch nichts - jeder so wie er gerade kann....
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 06.06.2015, 18:07 Uhr
Hallo
ich bin jetzt das zweite mal (Tagestour) an den Colorado River gelaufen, diese mal Rim to Rim.
Es ist bestimmt ein tolles Erlebnis am Colorado River oder auf einen dieser Campingplätzen zu schlafen, aber mir persönlich wäre dieser Aufwand Zelt, Schlafsack u.s.w. mit zu schleppen zu viel. Runter geht ja noch aber das ganze Gepäck nachher wieder rauf...nein danke.
Es sind mir einige Leute begegnet die auch runter und hoch gejoggt sind....das wäre mir dann doch zuviel  :D
...und es ist mir aufgefallen das immer mehr Menschen unterwegs sind....2006 hätte man die Menschen morgens noch an einer Hand zählen können...diesmal waren die 2 Hände noch zu wenig  :o
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Raigro am 06.06.2015, 23:51 Uhr
...und es ist mir aufgefallen das immer mehr Menschen unterwegs sind....2006 hätte man die Menschen morgens noch an einer Hand zählen können...diesmal waren die 2 Hände noch zu wenig  :o
Weil immer mehr Menschen merken, dass die Warnungen "Lebensgefährlich" eher für den typischen, leicht bis mittelmäßig übergewichtigen Amerikaner gilt, und nicht für jemanden, der auch sonst in den Bergen mal unterwegs ist :D
Titel: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Detritus am 07.06.2015, 13:55 Uhr
Nun ja für meinen Geschmack toben da nach wie vor zu viele Leute rum die sich komplett überschätzen und mit völlig falscher Ausrüstung/Schuhwerk unterwegs sind. Und das sind nicht nur die übergewichtigen Ammis sondern gern auch mal die Deutschen oder Asiaten.

Klar wer als Deutscher regelmäßig in den Bergen wandert (und nicht nur "Spaziergänge" macht) der sollte da kein Problem haben, wobei  auch hier so mancher sich bei den Temperaturen im Sommer doch arg verschätzt.

Allein als wir im letzten Sommer die R2R Tour vom North zum South Rim gemacht haben (mit Übernachtung auf der Phantom Ranch) waren da so einige Kandidaten dabei bei denen ich meine Zweifel hatte ob die es packen:

- Gruppe von (nicht übergewichtigen durch aus sportlichen) Ammis die  wir auf dem Weg vom NR nach unten überholt haben, einer saß beim Dinner neben mir und war so fertig, dass er kaum das Besteck halten konnten (und auch die wollten am nächsten Tag wieder hoch)

- ein junges Paar was gegen Mittag an der PR auflief (kein Zelt, keine Iso-Matte etc.) hat zwei Stunden gerastet und ist dann Richtung SR aufgebrochen. Am Indian Gardes CG haben wir sie am nächsten Morgen wieder gesehen, sie haben dort auf einer der Bänke genächtigt und waren ebenfalls vollkommen platt

- eine 4 köpfige Familie (die Kinder werden so 13 und 11 gewesen sein) aus DE od. AUT mit einem Mini-Rucksack und einer Flasche Wasser (bei der ich keine Ahnung hatte wo die herkamen bzw. wie sie runter gekommen sind) die schon auf den ersten Kilometern beim SR massive Probleme hatten - und das ist ja noch nicht mal der wirklich Steile Part

Insofern haben die Warnungen durchaus ihren Sinn, werden ja auch so schon genug Rettungseinsätze jedes Jahr geflogen weil mal wieder jemand eingesammelt werden muss der es besser wusste...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 07.06.2015, 14:43 Uhr
Lebensgefährlich finde ich persönlich übertrieben...in meinem Augen gibt es andere Sachen die ich als Lebensgefährlich bezeichne, ich bin auch nicht dünn, durch trainiert oder sportlich, wandere auch nicht in den Bergen. Wir haben uns mit sonntäglichen Wanderungen auf die Rim to Rim Wanderung vorbereitet, genau überlegt was wir zum essen, trinken und fototechnisch alles mit nehmen.
Ich würde diese Tour auch nicht im Hochsommer laufen.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 07.06.2015, 14:53 Uhr
Lebensgefährlich finde ich persönlich übertrieben....

Sehe ich auch so! Da ist ein Hike hinauf zum Half Dome schwieriger.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 07.06.2015, 14:57 Uhr
So schwierig war der Half Dome auch net....kilometermässig gesehen sogar kürzer :wink:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 07.06.2015, 15:01 Uhr
So schwierig war der Half Dome auch net....kilometermässig gesehen sogar kürzer :wink:

Wenn es regnet o. ein Unwetter aufkommt, und du musst absteigen, hätte ich schon Muffensausen  :wink:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Detritus am 07.06.2015, 15:04 Uhr
Lebensgefährlich finde ich persönlich übertrieben....

Sehe ich auch so! Da ist ein Hike hinauf zum Half Dome schwieriger.

Was ist denn das für eine Logik? Weil Base Jumping gefährlicher ist als "normales" Fallschirmspringen muss man sich also um tödliche Unfälle beim Fallschirmspringen keine Sorgen mehr zu machen?

Es gibt sicherlich zig Wanderungen die potentiell gefährlicher bzw. schwieriger sind als der GG - ändert nichts daran dass pro Jahr im GC ein paar Leute sterben und eine Wanderung eben potentiell lebensgefährlich ist - egal was wir hier im Forum vielleicht denken...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 07.06.2015, 15:11 Uhr
Wenn Leute auf diesem Hike sterben, dann sicherlich nicht, weil der Pfad an sich gefährlich ist, sondern an Selbstüberschätzung o. fehlender Ausstattung! Gefährliche Trails in den USA gibt es einige.... siehe Maze/Canyonlands NP.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 07.06.2015, 15:20 Uhr
Ist alles Ansichtssache....es wird keiner gezwungen den Grand Canyon zu wandern oder andere lebensgefährliche Sportarten auszuführen, auch Autofahren kann lebensgefährlich sein...und das machen noch mehr Menschen die besser die Hände vom Steuer lassen würden.  :wink:
Das vor diesen Tageswanderungen gewarnt wird ist doch klar, der Aufwand jemand aus dem Canyon rauszuholen ist sehr groß und als Ranger kann ich mir auch schöneres vorstellen anstatt immer Sanitäter zu spielen.
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Detritus am 07.06.2015, 15:47 Uhr
Wenn Leute auf diesem Hike sterben, dann sicherlich nicht, weil der Pfad an sich gefährlich ist, sondern an Selbstüberschätzung o. fehlender Ausstattung!

Und genau auf diese Gefahren wird hingewiesen - so what?

Steht ja nirgendwo: Wenn sie die Tour an einem Tag machen ist das Ihr sicherer Tod...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: McC am 07.06.2015, 16:01 Uhr
Geübte Wanderer machen den Hike Rim to Rim in 12-15 Stunden...  :wink:



Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 07.06.2015, 16:12 Uhr
Ups da haben wir was falsch gemacht....11:50 Uhr  :roll:
Trotz Pausen und zahlreichen Bilder
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Detritus am 07.06.2015, 22:05 Uhr
Ihr Luschen...
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Heike 268 am 08.06.2015, 23:25 Uhr
Danke das du mir es noch mal so unter die Nase reibst  :lol: :lol: :lol:
Ich leide heute noch unter meinem Versagen  :prost:
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: VincentVega am 29.06.2015, 13:00 Uhr
Geübte Wanderer machen den Hike Rim to Rim in 12-15 Stunden...  :wink:
Andere gar nicht:
http://www.sltrib.com/home/2651658-155/hiker-dies-at-grand-canyon-national
Titel: Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
Beitrag von: Floridiana am 30.06.2015, 14:22 Uhr
Schon 5 Tote in diesem Jahr? Schlimm.