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Autor Thema: Where rainbows wait for rain – 2 Wochen West-Texas – November 2009  (Gelesen 20417 mal)

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aa_muc

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Hi there!

Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich mich zum Schreiben eines Reiseberichts durchgerungen. Da das Jahr ja noch recht jung ist, möchte ich aber an dieser Stelle zuerst noch allen einen guten Start in dieses Jahr & viele schöne Reisen wünschen  :D

Jetzt aber zu meinem Bericht - über das Wandern in den texanischen Bergen. Zugegeben, Wandern und Texas ist auf den ersten Blick nicht wirklich die naheliegendste Kombination. In der Regel fallen selbst einem Amerikaner zum Thema Texas nicht Berge ein, sondern erst einmal Öl und Rinder, Großstädte wie Dallas und Houston, oder auch die Golfküste. Aber Texas ist nicht nur groß, sondern weist auch sehr unterschiedliche Landschaften auf. Nachdem ich vor Jahren erstmals (aber nur kurz) im Big Bend National Park war, wollte ich irgendwann mal wieder dorthin zurück. Im letzten April hatte ich dann eher zufällig einen günstigen Flug nach Austin entdeckt – damit stand mein Reiseziel für November 2009 fest.



Ziel der Reise waren die beiden Nationalparks Big Bend und Guadalupe Mountains im Westen von Texas, dazu ein kurzer Stopp auf dem Hinweg im Hill Country und – da ich ja zu meinem Ausgangspunkt nach Austin zurück musste – noch ein kleiner Umweg auf dem Rückweg über San Antonio. Auf Grund dieser Ziele dürfte mein Reisebericht wohl etwas wander- und wüstenlastig werden  :grins:



Mittwoch, 11. November 2009

Um möglichst bequem zum Flughafen und wieder zurück zu kommen, hatte ich mich dieses Mal für das eigene Auto entschieden. Trotz Studium der aktuellsten Staumeldungen im Internet kamen mir aber bei München West dann doch massive Zweifel an meiner Entscheidung – nichts ging mehr, auch nicht nach 10 Minuten, 20 Minuten,.... Das fing ja schon mal gut an. Andererseits gehöre ich zu den Leuten, die eh immer viel zu früh am Flughafen sind, da das Warten daheim auch nicht wirklich interessanter ist. Nach einer halben Stunde ging es dann doch wieder weiter, als sei nichts gewesen – und ich war 1,5 Stunden vor dem Abflug am Gate...


Der Flug UA 903 nach Washington D.C. verlief ohne Besonderheiten –  ganz witzig ist allerdings das Mithören des Cockpit-Funkverkehrs im Entertainment-System. Das Unterhaltungssystem kommt mit seinen parallel ablaufenden Filmen zwar langsam in die Jahre, aber zumindest hat auch in der Economy jeder seinen eigenen kleinen Bildschirm. Ich habe auch sicher schon besseres Essen im Flieger bekommen - die Auswahl war der Klassiker "Chicken or Pasta". In Washington kamen wir zwar eine halbe Stunde zu früh an – aber nachdem laut Durchsage im Flieger zu dieser Zeit etwa 8 Maschinen aus Europa kurz hinter einander eintreffen, ist die Wartezeit bei der Einreise ein reines Glücksspiel. Für United / Star Alliance Passagiere mit Anschlussflügen finden die Kontrollen direkt im Ankunftsterminal statt. Die Immigration war dann dank vieler offener Schalter immerhin in knapp 20 Minuten geschafft, aber die Koffer ließen noch weitere 20 Minuten auf sich warten. Und als Bonus gab’s noch mal über 20 Minuten für die erneute Handgepäckkontrolle. Immerhin war ich dann schon im richtigen Terminal und hatte noch Zeit, den ziemlich leicht geratenen "Snack" im Flieger etwas zu ergänzen.


Flug UA 903 auf der Überholspur

In einem recht leeren Anschlussflug ging’s dann knapp 4 Stunden weiter nach Austin, wo um etwa 20:30 Uhr im Flughafen schon mehr oder weniger die Nachtruhe eingekehrt war. Als Mietwagen (Hertz, gebucht über ADAC) bekam ich einen Kia Optima mit 12.000 Meilen und Satelliten-Radio zugewiesen. Die Überraschung kam im Hotel, als ich zwischen Tankfüllung und Meilenangabe auf dem Mietvertrag ein "CLS C" fand  :kratz:. Weiter unten stand dafür dick und fett gleich zweimal als gebuchte Kategorie "CLASS D" (und zu allem Überfluss stand auf der Reservierungsbestätigung überhaupt keine "Class", sondern nur "SCAR" bzw. "Standard"). Ein Downgrade also :sprachlos: – auch mal was Neues... Der Mitarbeiter am Schalter hatte nur gefragt, ob ich ein "Standard" - Fahrzeug gebucht hätte und hatte dann noch auf das Satelliten-Radio hingewiesen...


Wyndham Garden Hotel, Austin

Das Wyndham Garden Hotel war zum Glück nicht weit vom Flughafen entfernt. Zu allem Überfluss bekam ich dort aber den kostenlosen Internetzugang nicht zum Laufen - zur Fehlersuche war ich dann jedoch einfach zu müde. Immerhin konnte man auch im "Business-Center" des Hotels seine Mails schreiben.


PhilippJFry

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wander- und wüstenlastig

Jipiee!
 :applaus:


Palo

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Da fahr ich mit :D

Gruß

Palo

Angie

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Hallo!

Ein wander- und wüstenlastiger Reisebericht? :D Ich bin dabei!! Zumal ich immerhin einige Male in Texas war, aber nie zum Wandern :oops: Das hole ich jetzt mit dir nach  :groove:


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

aa_muc

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Donnerstag, 12. November 2009 - Hill Country revisited

Die erste Nacht in Texas habe ich dann miserabel geschlafen und zwischendurch viel zu viel über falsche Mietwagenkategorien & nicht funktioniernde WiFi Internet-Zugänge nachgedacht. Nach Buttermilk Pancakes, Kaffee und Orangensaft ging’s mir dann schon besser und ich macht mich zwecks Auto-Tausch erst einmal wieder zum Flughafen auf. Einziger gelangweilter Kommentar am Schalter: Da war wohl gestern kein "Class D" da  :zuck:. Immerhin stimmte beim jetzt zugewiesenen Fahrzeug die Klasse. Der Pontiac G6 hatte aber die nächste Überraschung parat: Nur ein Schlüssel ohne Fernbedienung, dafür mit einem Schlüsselanhänger, auf dem fett "damaged" geschrieben stand  :staunend2:. Die vordere Stoßstange sah tatsächlich etwas mitgenommen aus. Damit 14 Tage und hunderte Meilen von der nächsten Mietwagenstation entfernt unterwegs sein...?  :never: Also wieder zurück zum Schalter. Das Resultat war dann ein leidlich sauberer, schon etwas abgewohnter (40.000 Meilen), aber dafür nett ausgestatteter 2008er Ford Fusion SEL V6 mit Satellitenradio.

Immerhin konnte es jetzt losgehen: Auf nach Westen. Okay, fast: Erst noch auschecken und Wasser, Müsliriegel und Germ-X (es war ja auch hier Schweinegrippe-Saison) kaufen, aber dann...  :lachen35:

Erster Zwischenstopp sollte Luckenbach sein um - nach 22 Jahren schon allein aus Nostalgiegründen - ein paar Fotos zu machen. Für alle, die nicht Texaner oder Country Music Fan sind: Luckenbachs "claim to fame" ist ein Lied von Waylon Jennings aus dem Jahr 1977 mit dem Titel "Luckenbach, Texas (Back to the Basics of Love)". An sonsten besteht Downtown Luckenbach aus einem Laden, der mal Postamt war, einem daran angeschlossenen Saloon und einer Dance Hall.




Luckenbach, General Store & Saloon


Dance Hall

Mit schnell mal ein paar Bilder machen war es dann aber auch wieder nicht getan, nachdem gerade jemand seine Gitarre auspackte (Jimmy Lee Jones) und es unter den alten Bäumen hinter dem (ehemaligen) Luckenbach Post Office einfach zu gemütlich war. Zur Unterhaltung trugen später auch noch die Teilnehmer irgend einer privaten Oldtimer & Sportwagen-Rallye bei, die beim Zwischenstopp in Luckenbach ihre Autos (vom 1938er Delhaye bis zum 2009er Porsche Panamera) natürlich unbedingt vor dem Post Office fotografieren mussten.


Jimmy Lee Jones


Nach etwa zwei Stunden raffte ich mich dann doch zur Weiterfahrt nach Fredericksburg auf und gönnte mir dort im Rather Sweet Cafe einen Blueberry Lemon Muffin und Cappuccino.


Fredericksburg, Main Street




Vereinskirche

So gestärkt traute ich mir dann noch etwas Geschichte & Kultur zu und besichtigte das Pioneer Museum. Dort sind als Freilichtmuseum einige Häuser der überwiegend deutschen Siedler in und um Fredericksburg gesammelt, einschließlich Schule und "Sunday House" (wo man bei Stadtbesuchen in Fredericksburg übernachtete, um nicht am selben Tag wieder zu seiner Farm zurückfahren zu müssen).






Da ich kein solches "Sunday House" in Fredericksburg hatte (das letzte erhaltene steht wohl im Museum), wollte ich noch ein paar Meilen auf dem Weg nach Westen hinter mich bringen und fuhr weiter bis Junction. Die Übernachtung im dortigen Legends Inn (laut Internetseite: "Where the Flags Fly and the Flowers Bloom") brachte zumindest eine Erlösung – ich kam mit meinem Netbook doch ins Internet. Als Abendessen gab’s ein amerikanisch-bodenständiges Chicken Fried Steak in Isaaks Restaurant.


Canyoncrawler

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Hallo,

Texas und Wandern da bin ich dabei.  :D

Wir waren auch in den Guadalupe Mountains und im Big Bend zum Wandern und Campen, allerdings zu einer nicht ganz optimalen Jahreszeit (September) *schwitz*.

Habe die Wanderschuhe geschnürt und bin marschbereit.  :wink:

Habt ihr euch mit den alten Damen im Pioneer Museum und der Vereinskirche auf Deutsch unterhalten ?  8)
Die freuen sich wenn sie mal wieder ihr Deutsch pflegen können, das zwar altmodisch klingt aber ganz ausgezeichnet ist.

Gruss Kate
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aa_muc

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Freitag, 13. November 2009 - Erste Berge in Sicht...

Dieser Tag war erst einmal ein Fahrtag mit etwa 320 Meilen, aber Texas ist halt groß & weit... Deshalb war ich auch um kurz vor 7 Uhr – zum Sonnenaufgang – bereits beim Frühstück... Wenn schon eine Zeitumstellung, dann gleich passend zu Sonnenaufgang und -untergang. Letzterer war ja auch schon um 17:30 Uhr...
Weiter ging’s recht flott auf der Interstate 10 in Richtung Westen. Texas traut da seinen Autofahrern recht viel zu und erlaubt tatsächlich tagsüber 80 Meilen/Stunde. So hatte ich bald die Region jenseits des Rio Pecos erreicht, wo einst Judge Roy Bean Recht & Gesetz war, das Land karg und leer wird, einzelne Ölförderpumpen vor sich hin nicken und inzwischen riesige Windparks die Mesas längs der Interstate krönen.


Gelangweilter Autofahrer auf der Interstate 10,
kurz vor Bakersfield, Tx



Paisano Pete

Da ich recht früh dran war, entschloss ich mich zu einem kleinen Umweg durch die Davis Mountains, anstatt direkt von Fort Stockton nach Alpine zu fahren. Daher ging's über den Wild Rose Pass (für die Siedler einst Teil des Weges von San Antonio nach El Paso) erst einmal nach Fort Davis.


am Wild Rose Pass

Fort Davis, gebaut 1854 zur Sicherung der Verbindung von San Antonio nach El Paso gegen Überfälle der Apachen, Kiowas und Comanchen, diente nach dem Bürgerkrieg bis 1891 vor allem dem Schutz der texanisch-mexikanischen Grenze. Aus dieser Zeit stammen auch die noch erhaltenen Gebäude. Im Fort war ich für lange Zeit der einzige Besucher. Mit den über Lautsprecher abgespielten Trompetensignalen und Kommandos und den leeren, weit verteilten Gebäuden ergab das eine ziemlich geisterhafte Stimmung.


die Häuser der Offiziere


Wenn schon am Ende der Welt, dann aber gemütlich...




Nein, das ist nicht das örtliche Hostel.


Ziel des Tages war Alpine – wenn auch nicht gerade in den Alpen, aber doch 1364 m hoch gelegen. Neben Fort Stockton ist Alpine der einzige größere Ort in weitem Umkreis - mit nur etwa 6.000 Einwohnern aber einer eigenen Universtät (Sul Ross State University). Im kleinen aber feinen Museum of the Big Bend holte ich mir schließlich noch ein paar Tipps für die kommenden Tage. Zum Abendessen war dann mal mexikanisch angesagt - dank Internet fand ich auch auf Anhieb das jenseits der Bahngleise in einer ziemlich dunklen Wohngegend gelegene und nicht zu unrecht empfohlene La Casita. Übernachtet habe ich im Oak Tree Inn, da die Renovierung des Holland Hotels nicht rechtzeitig fertig geworden war (was bei der mit der Renovierung einhergehenden Preiserhöhung auch zu verschmerzen war).


Downtown Alpine
mit dem im November '09 noch nicht wiedereröffneten Holland Hotel





Ein nicht zu überhörendes Argument gegen die Übernachtung im Holland Hotel
(zumindest vor der Renovierung)



Ein Angebot, auf das ich dann doch verzichtet habe :dance:


aa_muc

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Habt ihr euch mit den alten Damen im Pioneer Museum und der Vereinskirche auf Deutsch unterhalten ? 
Die freuen sich wenn sie mal wieder ihr Deutsch pflegen können, das zwar altmodisch klingt aber ganz ausgezeichnet ist.
Hm. Nein... Ich dachte nicht, dass ich mich so gut getarnt hatte  :think:.
Ich habe mich nur mit einem älteren Herrn länger unterhalten, der zwar ein paar mal in Deutschland war, aber nicht Deutsch sprach.

Zitat
Wir waren auch in den Guadalupe Mountains und im Big Bend zum Wandern und Campen, allerdings zu einer nicht ganz optimalen Jahreszeit (September) *schwitz*.
November war zum Wandern klasse - aber zum Zelten wäre es nachts ziemlich frisch gewesen (um 0°C, selbst am Rio Grande und in Terlingua / Study Butte)

Gruß,
Achim

aa_muc

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Samstag, 14. November 2009 - Oh, Chihuahua...?

Heute standen die Davis Mountains auf dem Programm. Da ich ja meinen Urlaub nicht nur im Auto verbringen wollte, gab's zum Start eine erste kleine Wanderung im Chihuahuan Desert Nature Center zwischen Alpine und Fort Davis. Neben einem kleinen botanischen Garten gibt’s dort den kanpp zwei Meilen langen Modesta Canyon Trail, der durch ein typisches Stück Chihuahua-Wüste und einen kleinen Canyon mit Quelle führt. Damit kombinierbar ist der Clayton’s Overlook Trail, der einen tollen Rundumblick über die Davis Mountains bietet. Wie sich zeigt, ist Wüste nicht unbedingt wüst - sobald ein wenig Wasser da ist, wird's grün:


Modesta Canyon




Nachdem ich versehentlich zwei Rehe von ihrer Wasserstelle verjagt hatte, ging's aus dem Canyon hinauf zu Clayton’s Overlook.




Gegen Mittag kam dann eine Schülergruppe aus Houston, die vor allem nicht zu überhören war. Vielleicht macht man das ja so, damit die Tiere mehr Zeit haben, sich zu verstecken und sich nicht so sehr durch überraschend auftauchende Wanderer erschrecken :kratz:. Aber ich wollte ja sowieso noch weiter: Nachdem der Davis Mountain State Park auf dem Weg lag und es für’s McDonald Observatory noch zu früh war (wie ich zumindest dachte), fuhr ich als nächstes dort zu einem Aussichtspunkt (der wohl abends einen tollen Blick auf den Sternenhimmel ermöglicht), was aber nach dem Vormittags-Spaziergang zum Clayton’s Overlook nichts wirklich besonderes bot.

Beinahe hätte ich mit diesem Umweg dann im McDonald Observatory einen tollen Vortrag über unsere Sonne mit Live-Bildern verpasst (wobei sich die Sonne aber dummerweise recht schnell hinter ein paar Wolken verzog). Allerdings waren die spektakulärsten Bilder sowieso Aufzeichnungen, da die Sonne offenbar gerade recht ruhig und friedlich und fleckenlos war. Im Anschluss an den Vortrag ging’s erst zum Harlan J. Smith Teleskop, wo unser Führer voller Begeisterung mit der Teleskop- und Kuppeldach-Steuerung spielte und das zig Tonnen schwere Teleskop fröhlich hin und her schwenkte.




Am Ende der Tour ging’s noch zum Hobby-Eberly Teleskop, das durch seinen modular aufgebauten Spiegel völlig anders aussieht, als man sich üblicherweise ein Teleskop vorstellt:


Hobby-Eberly Teleskop


Nach etwa 2,5 Stunden Sonne, Mond &  Sterne entschloss ich mich dann wegen der aufziehenden Wolken, nicht zur Star Party zu bleiben und fuhr über Marfa zurück nach Alpine.


Marfa, Tx


Die berühmten Marfa Lights habe ich zwar nicht zu Gesicht bekommen, aber der Sonnenuntergang auf dem Rückweg nach Alpine war auch nicht zu verachten...






tiswas

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@aa_muc

Spitze geschrieben und sehr schöne Bilder.

Danke für den Reisebericht.


Mit welchem Programm hast Du die Karte erstellt?

Habe leider momentan wieder Probleme mit dem Einloggen, daher als "Gast".

Grüsse

Tissi


aa_muc

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Spitze geschrieben und sehr schöne Bilder.
Danke  :D

Zitat
Mit welchem Programm hast Du die Karte erstellt?
Ich habe eine ziemlich alte Version von PhotoImpact (irgendwo aus dem Reste-Verkauf...)
Da ich nicht wusste, ob meine Karten-Vorlage Public Domain oder urheberrechtlich geschützt ist, habe nur die Grenzen & Orte grob nachgezeichnet und den Rest wieder gelöscht...

Gruß,
Achim

aa_muc

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Sonntag, 15. November 2009 - Im Land der grüßenden Autofahrer



"...where rainbows wait for rain,
and the big river is kept in a stone box,
and water runs uphill.
And the mountains float in the air,
except at night when they go away
to play with other mountains..."

(immer wieder gerne zitiert,
aber der Ursprung dieser Beschreibung
ist nicht eindeutig zu ermitteln)


Nun ging es also zum Big Bend National Park. Um falschen Erwartungen gleich vorzubeugen – November ist dort keine Zeit für Regenbogen und der big river ist alles andere als grande. Ich habe auch keine Ahnung, was die Berge nachts so treiben. Vom Rest bin ich begeistert – die Gründe dafür sind aber sicher Geschmackssache. Ich denke mal, dass der Big Bend einer der Nationalparks ist, die man z.B. erwandern muss. Für eine "reine" Autotour gibt es eher wenige Highlights, und diese sind auf Grund der Größe des Parks (etwa so groß wie das Saarland) dünn gesät und liegen weit auseinander. 

Die Strecke von Alpine nach Süden (etwa 80 Meilen bis zum Nationalpark, etwa 105 Meilen bis zum Basin in den Chisos Mountains) gibt erst einmal dem Begriff "big sky country" einen Sinn (auch wenn den Montana für sich beansprucht): Endlose Ebenen, einzelne Tafelberge und am Horizont die Bergketten entlang des Rio Grande.


Hwy 118 Alpine - Big Bend National Park


Nachdem sich die Frühaufsteher-Taktik bewährt hatte, fuhr ich direkt zum Trailhead des Lost Mine Trails in die Chisos Mountains. Der Trail beginnt kurz nach dem Panther Pass an der Zufahrt zum Basin in den Chisos Mountains. Der Weg bis zu einem ersten Sattel verläuft weitgehend im Wald.


Von diesem Sattel aus hat man dann auch schon einen ersten Ausblick hinaus in die Wüste und hin zu den Bergeketten am Rio Grande. Leider war es nicht nur an diesem Tag ziemlich dunstig - irgendwo im Park gibt es eine Info-Tafel, welche die Verschlechterung der Sichtverhältnisse in den letzten Jahrzehnten an Hand von Fotos zeigt. Ein Hauptverursacher sind Kraftwerke und Industrie im nördlichen Mexiko, aber vor allem auch Kohlekraftwerke in den USA. (Hier ist die Zusammenfassung einer Studie des National Park Service und der Environmental Protection Agency von 2004: BRAVO Study).




Nach dem Sattel geht es recht steil auf einem Südhang weiter, bis man einen Höhenrücken erreicht. Der Trail endet an ein paar Felsen am Ende dieses Bergrückens, von denen aus man einen schönen Blick hinaus in die Ebene und auf die in der Ferne im Dunst hintereinander aufgereihten Bergketten jenseits der mexikanischen Grenze hat. Zurück geht's auf dem gleichen Weg.




Blick in Richtung Basin, mit "Casa Grande"


Blick nach Südosten, Pine Canyon

Die ca. 400 Höhenmeter auf einem Südhang im strahlenden Sonnenschein sind trotz der "nur" 2,4 Meilen (einfache Strecke) gar nicht so ohne, was man spätestens beim Abstieg den entgegen kommenden Wanderern ansieht – besonders denen, die kein Wasser dabei haben.

Kurz nach 14 Uhr war ich dann zurück in Study Butte am Big Bend Motor Inn – nur meine Reservierung war nicht da. Das war zum Glück aber nicht weiter schlimm, da eh wenig los war und somit auch genügend freie Zimmer verfügbar. Den Kommentar zum Zimmerpreis ($90 mit AAA-Rabatt zzgl. Tax) verkneife ich mir besser. Sagen wir’s mal so: die Lodge im Nationalpark ist noch teuerer...


Big Bend Motor Inn, Study Butte

Nachdem ich geduscht hatte, waren immer noch fast 2 Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang. Also ging’s noch zur "Geisterstadt" Terlingua, um die Spuren der einst 2000 Einwohner zählenden Bergbausiedlung anzuschauen. So weit zumindest der Plan. Nach einem Besuch des Friedhofs...


...bin ich aber nur noch bis zur Veranda der Terlingua Trading Company gekommen, die ich dann (wie die meisten der Anwesenden) nur noch zum Getränke holen verließ und um irgendwann bei Sonnenuntergang ins Starlight Theatre zum Abendessen zu wechseln. 


Die mehr oder weniger berühmte "Terlingua Porch"
 :gitarre:


"A view from a porch"


und nochmal bei Sonnenuntergang 
:sun:

An dieser Stelle noch ein Hinweis für andere Reisende, die sich in diese Gegend verirren:
Nein, der entgegenkommende Autofahrer hat euch nicht verwechselt – der ist so freundlich (auch wenn man erst mal etwas überrascht ist, wenn auch der Sheriff grüßend die Hand hebt). Also: Immer eine Hand zum Zurückgrüßen bereithalten! 
:groove:


americanhero

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eine feine Ecke, die mich auch noch sehr reizt. Die Bilder sind sehr vielversprechend,klasse  :lol: :lol:
Freu mich schon auf die Fortsetzung

Canyoncrawler

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Hallo,

sehr schön und informativ geschrieben und prima Bilder.

Danke für die Eindrücke vom Lost Mine Trail, den konnten wir leider nicht gehen, da mein Mann ausgerechnet im Big Bend von einem Hexenschuss geplagt wurde und auf dem Window Trail für den Tag schon genug "gelitten" hatte und der Lost Mine Trail ausfallen musste.  :(

Das mit den grüssenden Autofahrern ist uns auch aufgefallen, wie bei den Motorradfahren, jeder hat uns gegrüsst.  :D
Wir dachten es liegt an unserem License Plate aus Texas. Hattest Du auch ein Nummernschild aus Texas?

Gruss Kate
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sehr schön und informativ geschrieben und prima Bilder.
Danke  8)
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Danke für die Eindrücke vom Lost Mine Trail, den konnten wir leider nicht gehen, da mein Mann ausgerechnet im Big Bend von einem Hexenschuss geplagt wurde und auf dem Window Trail für den Tag schon genug "gelitten" hatte und der Lost Mine Trail ausfallen musste. Aber bei nur 4 Tagen Big Bend gab's auch genug anderes zu tun.
In einem Park, wo sich das Wandern wirklich lohnt ist das wirklich Pech. Für die nächsten drei Tage habe ich da noch ein paar Trails zu bieten, die ihr dann vermutlich auch nicht gegangen seid. Dafür war ich nicht bei den Grapvine Hills (wenn ich Deine Signatur da richtig zuordne), da ich längere Schotterpisten vor allem dank der hervorragenden (...) Bereifung meines Ford Fusion vermeiden wollte.
Zitat
Das mit den grüssenden Autofahrern ist uns auch aufgefallen, wie bei den Motorradfahren, jeder hat uns gegrüsst.  
Wir dachten es liegt an unserem License Plate aus Texas. Hattest Du auch ein Nummernschild aus Texas?
Ja, ich hatte auch einen richtigen texanischen Mietwagen.
In den "Tales from the Terlingua Porch" von Blair Pittman ist eine Geschichte über das Problem, "angemessen" zurückzugrüßen - also was man  z.B. macht, wenn der Gegenüber mit beiden Händen winkt  :rollen:  Zudem gab's wohl laut Pittman mal eine Kampagne für freundlicheres Autofahren in Texas, die aber scheinbar nur im Westen so richtig Wirkung gezeigt hat.

Gruß,
Achim