Aloha
Vielen, die eine Reise nach Hawai’i und hier im speziellen nach Big Island planen, stellt sich die Frage, lohnt sich die South Point Road oder nicht?
Die Antwort auf diese Frage ist alles andere als leicht, denn ich fahre gerne zum South Point und war über die Jahre schon etliche Male dort.
Hier ist der wirklich südlichste Punkt („Ka Lae“ = „der Punkt“) der gesamten USA und nicht – wie viele Jahre angenommen – auf Key West in Florida.
Jene, die zum Green Sand Beach wandern möchten, bleibt gar nichts Anderes übrig, als die South Point Road zu fahren.
Wo ist denn überhaupt die South Point Road?
Sie befindet sich im Südwesten von Big Island, genau genommen zwischen MM 69 und 70 am Hwy. 11 und ist ausgeschildert.
Auf der South Point Road hat man
mit keinem Mietauto Versicherungsschutz, auch nicht mit Autos von Alamo. Mit Harper Autos durfte man bis vor wenigen Jahren inklusive Versicherungsschutz zum Ka Lae fahren, mittlerweile hat Harper diese Erlaubnis aus den Verträgen gestrichen.
Warum eigentlich?
Die South Point Road ist durchgehend geteert, zu Beginn 2-spurig, nach 3,2 Meilen 1,5-spurig, später wird der Asphalt schlechter. Kommt einem ein Fahrzeug entgegen, muss man selbst (oder der andere) auf die neben der Fahrbahn befindliche Wiese ausweichen, was üblicherweise keine Schwierigkeit bedeutet.
Landschaftlich ist es eher monoton. Es herrscht ein raues Klima und nahezu ständig wehen mehr oder weniger starke Winde von Osten.
Der Wind wird schon seit vielen Jahren für die Energieversorgung ausgenutzt und als erstes entstand die Kamoa Windfarm, die mittlerweile still gelegt ist. Viele Rotorblätter sind abmontiert.
South Point Road und Kamoa WindfarmKamoa Windfarm Nur unweit entfernt ist seit Mitte März 2007 die neue Windfarm „Pakini Nui“ in Betrieb, die mit 14 Stück 1,5 Megawatt-Turbinen Strom für 10.000 Haushalte erzeugt.
Pakini Nui Windfarm Der einseitig wehende Wind verleiht den Bäumen und Büschen ein eigenartiges Aussehen, da sie fast am Boden liegen.
Nach 10 gefahrenen Meilen ab der Abzweigung gabelt sich die Straße.
Rechts geht es zum South Point, links zur Kaulana Bay (von hier aus ist der Weg zum Green Sand Beach etwas kürzer als vom South Point).
Die letzten wenigen Meter zum „Parkplatz“ Richtung South Point sind nicht geteert. Beim Verlassen des Autos keine Wertsachen im Auto lassen!
Als Erstes fallen einem die Bootsanlegestellen auf, von denen manchmal Jugendliche ins Wasser springen. Die Klippen sind senkrecht.
Hier ist aber nicht der South Point!
Früher gab es rechterhand eine Straße. Sie wurde 1955 errichtet und sollte den Zweck haben, die Bootsanhänger leichter in das und aus dem Wasser zu befördern. Die Straße wurde jedoch unterspült und brach weg. Es sind nur spärliche Überreste zu sehen.
Geht man linkerhand in Richtung des Positionslichtes, ist unmittelbar dahinter der Kalalea Heiau (in manchen Reiseführern, auch der "Bibel", steht „Kalaea Heiau“, es fehlt ein „l“). Von hier sind es zum tatsächlichen South Point nur wenige Meter.
Meine GPS-Daten vom South Point, die mit jenen vom Internet nicht exakt übereinstimmen:
N 18.914022°
W 155.684708°
Jene, die zum Green Sand Beach wandern möchten, tun gut daran, zur Kaulana Bay zu fahren, da sich – wie schon erwähnt – der Weg ein wenig verkürzt und somit 2,25 mi one way zu laufen sind.
Auf dem Trail, der oftmals von Allradfahrzeugen befahren wird, gibt es keinerlei Schatten, die Sonne scheint gnadenlos herunter, weswegen ich Sonnenschutz in allen Belangen sowie die Mitnahme von Wasser empfehle.
Am Green Sand Beach angekommen ist man vielleicht zuerst etwas enttäuscht, denn grell-grün ist der Sand natürlich nicht. Er besteht aus Olivin, der ihm die eher mittelgrüne Farbe verleiht.
Der Abstieg ist von der rechten Seite des Fotos angeblich leichter möglich, als von anderen Stellen. Ich habe dies aber nicht versucht und mich mit dem Anblick von oben begnügt.
Vielleicht kann sich jetzt der eine oder andere unter euch leichter für oder gegen die South Point Road entscheiden, denn das ist letztendlich Sinn und Zweck meiner Schilderung
LG, Angie