DienstagEndlich ist es wieder soweit. Die monatelangen Planungen sind abgeschlossen und der DIN-A4-Ordner ist erneut proppenvoll. Karten, Beschreibungen und Bilder, fein säuberlich geordnet, warten auf ihren Praxiseinsatz. Das inzwischen unverzichtbare elektronische Equipment hat unvorstellbare Ausmaße angenommen, so dass im Handgepäck mehr oder weniger nur noch zwei Bücher Platz finden. Fast hilflos würden wir vor und in den Canyons stehen, wenn die GPS'e ihren Dienst quittierten.
Die Lufthansa verlangt 40 Euro für den zusätzlichen Koffer. Ein verträglicher Preis, aber wie lange noch? Und mit 23 Kilo pro Nase ist es für fünf Wochen kaum zu schaffen. Wir wollen ja nicht Zeit vor einer Waschmaschine verschwenden. Im Dallmayr noch ein kleiner Leberkäs', wir Bayern sind aber auch heimatverbunden, und dann ab in die Sicherheitskontrollen. Volles Programm sozusagen, - so gründlich waren sie selten. Aber mein Feuerzeug interessiert erneut niemanden. Auch gut. Aber im Koffer wäre Ersatz gewesen.
Elfeinhalb Stunden eingepfercht in der Holzklasse; ich hasse es! An schlafen ist im Sitzen nicht zu denken und als wir nordamerikanisches Festland erreichen, mutieren meine Füße zu leblosen Anhängseln. Nur im Stehen läßt sich der restliche Flug ertragen. Gruppenbildung im Flieger ist nicht mehr erlaubt, wie wenn Terroristen sich vorher noch zu einem Arbeitkreis treffen würden. Ich denke kurz an die Italiener, die diese Regel nie durchhalten würden. Na ja, ich unterstütze alle Maßnahmen, die das Fliegen sicherer machen. Und mit den umliegenden, respektive sitzenden Zeitgenossen würde ich eh keine Gruppe bilden wollen. Ab und zu riecht es etwas streng nach dem Essen. Saubären!
18.30 Uhr Ortszeit; willkommen in Los Angeles. Ohne das grüne Formular und nur mit der Zollerklärung bewaffnet, stürmen wir die Einreise. Verlangt der doch tatsächlich eine Kopie des ESTA-Antrages; gut, dass ich ihn noch ausgedruckt habe. Und dann die Koffer. Der Gepäckwagen geht in die Knie und ich feue mich, dass endlich etwas Schweiß aus den Poren kommt. In Windeseile durch die Zoll-Kontrolle und dann nichts wie raus in die frische Luft. Die erste Zigarette auf us-amerikanischem Boden relativiert diese Frische. So soll es sein, der Urlaub hat begonnen!
Bei Hertz ging es recht zügig, aber es ist, da es keine Choice-Line gibt, doch immer ein klein wenig spannend, welches Auto man zugeteilt bekommt. Als wir auf dem Parkplatz sind, donnern die Jets direkt über unseren nagelneuen - zwei Meilen waren drauf - Mitsubishi Endeavor. Allrad, gute Bodenfreiheit, natürlich nagelneue Reifen, was will man mehr. Während einer weiteren Zigarette wird das Auto-GPS angeworfen und es führt uns nach nur 11 Meilen Fahrt zum Hotel. Das Double Tree in Santa Monica ist zwar schon etwas betagt, aber die Suite ist geräumig, zwei große Betten warten auf unsere, inzwischen doch sehr mitgenommen Körper und viele Handtücher beseitigen die Spuren der Dusche.
Zum Abschluß noch ein Bier an der Hotelbar. Das Radler, in Amerika heißt es "Shanty", und das Heinicken zischten nur so. Wenn man sich nach einem so langen Flug in das Bett legt, ist das wie im Paradies!
Fortsetzung folgt ... Ein bisschen wird sich die Bearbeitung verzögern, denn - nachdem die Bilder online sind - werden die Wanderungen vorrangig bearbeitet. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!