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Autor Thema: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012  (Gelesen 30086 mal)

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lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #15 am: 01.10.2012, 15:10 Uhr »

Gelandet sind wir schon mal gut. Hast du ein Foto vom schicken, kantigen Jeep?


Später ist bestimmt mal eins dabei. Modellmäßig war es ein Jeep Patriot.

Angie

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #16 am: 01.10.2012, 15:15 Uhr »
Modellmäßig war es ein Jeep Patriot.

Nicht übel, ein Jeep Patriot :D
Viele Grüße,
Angie

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lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #17 am: 02.10.2012, 11:22 Uhr »
28.08. - Tag 2: Seattle

Wie zu erwarten sind wir um 6 Uhr putzmunter. Wir machen uns gemütlich fertig und schleichen uns dann um 7 Uhr zur Bushaltestelle aus dem Haus. Den Weg in die City per Bus haben wir uns am Vorabend noch erklären lassen und es funktioniert perfekt. Mit fast schon deutscher Pünktlichkeit biegt der Bus um die Ecke und bringt uns in 20 Minuten für 2,50$ mitten in die Innenstadt. Besser geht’s nicht. Unser Glaube, dass die frühe Uhrzeit für einen Besuch bei Pikes Place Market nur gut sein kann, ist etwas daneben, denn gegen 8 Uhr herrscht dort tote Hose, vereinzelte Händler stehen dort, viele Läden sind noch zu und von fliegenden Fischen ist auch nichts zu sehen. Wir versorgen uns erstmal mit Backwaren zum Frühstück und gehen nach einem kurzen Besuch an der Waterfront – bei der wir einen Obdachlosen und seine Hunde erschrecken – einige markante Gebäude in Downtown Seattle ab.


Nix los am Pikes Place Market..


..außer dieser Möwe.


Seattle Art Museum


Markantes Gebäude in Downtown Seattle

Die Stadt ist erstaunlich Fahrrad- und Fußgängerfreundlich, auch wenn es stetig bergauf und bergab geht. Da der Reiseführer uns empfiehlt statt dem teuren Besuch auf der Space Needle lieber den wesentlich günstigeren, wesentlich beeindruckenderen und zudem noch deutlich höheren Columbia Tower zu erklettern, sind wir um halb 9 dort. Er öffnet um 9. Also in den nächsten Supermarkt, uns mit Getränken und einer AT&T Aufladekarte für unsere amerikanische Sim-Karte versorgt. Die Kassiererin muss zweimal die Managerin rufen, weil sie wohl noch nie einen AE Traveller Cheque gesehen hat. So bringt man die Zeit auch rum. Wir nutzen die restlichen Minuten, um die Karte aufzuladen und kurz daheim anzurufen, dann fahren wir um fünf vor 9 in den 73. Stock und genießen einen atemberaubenden Ausblick auf Seattle und den Puget Sound durch mannshohe Glasfenster. Das hat sich echt gelohnt.


Columbia Tower noch von unten


Blick Richtung Süden


Smith Tower am Pioneer Place


Blick Richtung Hafen


Blick Richtung Stadt inkl. Space Needle


Century Link Field

Nach einiger Zeit haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und marschieren Richtung Pioneer Square, dem ältesten Teil Seattles. Wirklich beeindrucken kann uns das nicht, lediglich der – künstlich angelegte – Waterfall Park ist ganz nett. Dazu lungern dort noch einige wenig vertrauenserweckende Gestalten herum. Wir belassen es also bei einigen Blicken aus der Ferne und besuchen noch das Klondike Gold Rush Museum, das den Klondike Trail und den Goldrausch, in einer recht verherrlichenden Form, darstellt. Anschließend bewegen wir uns weiter aus der Stadt raus in Richtung der weithin sichtbaren Football- und Baseballstadien. Während das Seahawks-Stadion erstmal nur von außen für uns erreichbar ist, buchen wir uns nach einem kleinen Lunch beim Safeco Field der Seattle Mariners für eine Stadionführung ein. Diese wird von einem Volunteer „in den besten Jahren“ durchgeführt, der uns und ein weiteres Paar auf einen Stock gestützt durch das ganze Stadion geleitet. Von den Tribünen über die VIP-Bereiche bis ins Clubhouse, die Umkleiden und schließlich ins Infield. Lediglich den Rasen dürfen wir nicht betreten, hören dafür so ziemlich jede Baseball-Anekdote der vergangenen hundert Jahre.


Alte Werbung am Pioneer Place


Waterfall Park


Am Safeco Field


Safeco Field von innen


Umkleide der Gäste


Vertrag von Babe Ruth (Replica)


Braves Memorabilia


Foul Ball, der auf der Pressetribüne einschlug


Da kriegt man doch gleich Hunger...

Zurück laufen wir an den Geschäften der 5th Avenue entlang und fahren mit der Monorail zum Seattle Center, wo die Space Needle steht. Diese gucken wir nur von außen an und staunen über die gesalzenen Preise für die dortigen Attraktionen. Wir entscheiden uns gegen dubioses Glas-Garten-Trallala, das Pacific Science Center mit einer Tut-Ench-Amun Ausstellung und besuchen das Experience Music Project (EMP). Dieses lässt uns etwas ambivalent zurück, da es einerseits sehr interessant gestaltet ist, andererseits aber seine Botschaft nicht vermitteln kann. Anschließend geht es mit dem Bus zurück zu unserer Unterkunft und auf Empfehlung des Gastgebers zu UNEEDA Burger, einem kleinen Schuppen der gute Burger und mit Chilli con Carne und Käse überbackene Pommes verkauft.


Mit der Monorail zur Space Needle


Space Needle von unten


EMP von außen


EMP von innen

Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #18 am: 02.10.2012, 11:43 Uhr »
Ich hätte denselben Fehler wie ihr gemacht und eine frühe Uhrzeit am Pike Place Market für sinnvoll gehalten. So kann man sich irren...

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #19 am: 02.10.2012, 15:45 Uhr »
Ich hätte denselben Fehler wie ihr gemacht und eine frühe Uhrzeit am Pike Place Market für sinnvoll gehalten. So kann man sich irren...

Wir haben uns nicht weiter drüber geärgert, sondern den Pike Place Market einfach für das Ende unseres Urlaubs vorgemerkt, dann werden wir nochmal einen Tag in Seattle sein und dann war auch deutlich mehr los.

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #20 am: 03.10.2012, 12:17 Uhr »
29.08. - Tag 3: Seattle - Port Angeles

Auch am Mittwoch schlafen wir nicht wirklich lange und verabschieden uns um 8:00 Uhr. Wir versuchen in der Stadt noch das Auto zu tauschen, weil die Zentralverriegelung nicht geht, aber der Mitarbeiter kann uns nur ein "Small Economy Car" anbieten. Das ist keine Option für uns und den Weg nochmal raus zum Flughafen sparen wir uns dann und machen uns auf den Weg zum Fährterminal um mit der Fähre nach Bainbridge Island überzusetzen. Während wir auf die Fähre warten frühstücken wir bei Subways. Die Fähre bringt uns in einer guten halben Stunde nach Bainbridge Island und gewährt uns noch viele tolle Blicke auf die Skyline von Seattle.


Unsere Fähre nach Bainbridge Island


Nochmal die Space Needle


Downtown Seattle


..und die ganze Skyline


Schemenhaft erkennt man die Olympic Mountains


Schöne Häuser am Ufer von Bainbridge Island

Nach einer guten weiteren Stunde Fahrt in Richtung des Olympic National Park, einem kurzen Stop in Dungeness um den Leuchttum auf der Dungeness Spit zu sehen - der Hike dorthin wären one-way 7 Meilen, also lassen wir das -  erreichen wir gegen Mittag unsere zweite AirBnB-Unterkunft (Klahanie View B&B) in Port Angeles. Herrlich abgeschieden und am Waldrand gelegen hat uns die Gastgeberin den Schlüssel versteckt bereitgelegt und uns erwartet ein wunderbar großes Zimmer mit gemütlicher Terrasse zum weitläufigen Garten hin.


Totes Getier am Dungeness Strand

Trotz des eher diesigen Wetters machen wir uns direkt auf den Weg zur Hurrican Ridge. Am Visitor Center oben angekommen erwartet uns vor allem Nebel und fieser Nieselregen. Es sollte der einzige Niederschlag der ersten Woche bleiben, ansonsten konnten wir uns nur über Sonne, Sonne, Sonne freuen. Wir lassen uns nicht unterkriegen und hiken vom Parkplatz zuerst zum Hurricane Hill Trailhead und dann auf eben jenem Trail zur Spitze des Hurricane Hills. Von den Ausblicken auf die Saint Juan de Fuca Strait und die Gipfelwelt des Olympic Nationalparks sehen wir nichts, dafür sind wir ziemlich allein auf dem Trail und können uns an mehreren Rehen, "Olympic Marmots (Murmeltieren)" und Chipmunks erfreuen. Nach gut 2 ½ Stunden Wanderung sind wir etwas durchgefroren wieder am Auto und begeben uns auf den Weg talwärts. Kurz vorher öffnet sich noch ein Wolkenfenster und erlaubt zumindest einige Blicke auf das Meer und die Inselwelt.


So präsentierte sich der Parkplatz Hurrican Ridge für uns


Und so die Olympic Mountains


Das Wetter auf dem Weg zum Hurricane Hill wechselte stetig zwischen Regen, Nebel und Wolken


Impressionen von der Wanderung


Impressionen von der Wanderung


Impressionen von der Wanderung


Impressionen von der Wanderung


Impressionen von der Wanderung


Schöne Blumenwiesen gab es trotz des Wetters


Olympic Marmot am Wegesrand


Ungestört von allem


Hier ist mein Revier


Deer am Straßenrand


Deer am Straßenrand


Deer im Wald


Ein Chipmunk


Das Wolkenfenster in Richtung Vancouver Island


Und hier nochmal näher


Von einem tiefer gelegenen Aussichtspunkt aus


Ebenfalls von diesem Punkt am Straßenrand


Dungeness Spit


Unterwegs telefonieren wir mit unserer Gastgeberin und lassen uns "Recommendations for Dinner" geben. Die Wahl fällt dabei auf "Bella Italia", etwas was wir bei uns wohl als "Edel-Italiener" bezeichnen würden. Dazu passen die Preise und das Essen, nicht aber die Glastische mit den Papiersets. Barbara isst einen sündhaft teuren aber exzellenten Lachs, der so frisch ist, dass er beinahe noch vom Teller hüpft. Im Nachhinein lesen wir, dass in diesem Restaurant das erste Date zwischen Bella und Edward in der "Twilight-Saga" stattgefunden hat. Davon unberührt fahren wir nach Hause und gehen erneut früh schlafen, da wir am nächsten Tag den Wecker auf 6 Uhr gestellt hatten.

sil1969 als Gast

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #21 am: 03.10.2012, 15:53 Uhr »
Da freue ich mich auf den Olympic. Wir waren Anfang Juli dort und fanden ihn klasse. Bin gespannt, was ich wiedererkenne! Murmeltiere haben wir leider keine gesehen... :(
Gruß Silvia

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #22 am: 04.10.2012, 10:04 Uhr »
30.08. - Tag 4: Port Angeles

Warum wir heute im Urlaub zu dieser unchristlichen Zeit aufstehen? Wir haben um 9 Uhr eine Whale Watching-Tour in Port Townsend gebucht und müssen zuerst eine Stunde dorthin zurücklegen. Überpünktlich sind wir da und dank Ortskenntnis, Ausstattung mit Regenjacken und Co. werden wir als „Well prepared“ und damit vermutlich gleich als Deutsche erkannt. Um 9 Uhr startet das Schiff mit etwa 30 Wal-hungrigen Gästen an Bord in Richtung San Juan Island. Veranstalter ist Puget Sound Express, ein Familienunternehmen mit Papa Kapitän und seiner Tochter als Expertin für Wale und das Wohl an Bord.


City Hall von Port Townsend


Und raus aufs Meer


Lighthouse auf der Dungeness Spit


Frachtschiff, das aus Alaska kommt

Whale Watching funktioniert so, dass zahlreiche Boote vor der San Juan Insel kreuzen und sich gegenseitig informieren, sobald einer Wale gesehen hat. Da es insgesamt etwa 70 „resident Orcas“ sind, die in der San Juan de Fuca-Strait leben, ist das Risiko mit einer Garantie auf Walsichtungen zu werben wohl überschaubar. Irgendwo in der Ferne taucht immer eine Flosse auf. Nach der kurzen Einführung okkupieren wir direkt nach Verlassen den besten Platz auf dem Vorderdeck des Bootes und lassen uns in Decken eingemummelt den frischen Seewind um die Nase wehen. Dabei meinen wir in der ersten Stunde mal kurz zwei Seelöwen/hunde zu sehen, ansonsten kreuzen nur ein paar Vögel unseren Weg. Danach passieren wir einen Felsen, auf dem zahlreiche Seehunde faul herumliegen, die wir aus der Ferne bestaunen können. Nach einer weiteren halben Stunde entschließt sich unser Kapitän von der geplanten Route Abstand zu nehmen und stattdessen lieber eine Gruppe Wale zu verfolgen. Und tatsächlich sehen wir nach etwa zwei Stunde mehrere Orcas, die offensichtlich am Fischen sind und deswegen recht ungezielt umherschwimmen und dabei immer wieder auftauchen. Dank der weißen Stellen sind die „Killerwale“ sofort zu erkennen.


Seehunde..


..und Vögel..


..und nochmal Seehunde.


Unsere erste Walsichtung.

Das Boot treibt dann mit abgeschaltetem Motor still auf dem Meer, mittels eines Hydrophones werden die Rufe der Wale hörbar gemacht. Dazu gibt die zuvor bereits angeführte Tochter einige Informationen über die Wale. Wir haben das Glück, dass wir die Wale nicht nur aus der Ferne sehen, sondern ein Wal schnurstracks Kurs auf unser Boot nimmt, drei Meter vor dem Boot nochmal kurz auftaucht, durchprustet und dann unter dem Boot durchtauchend seinen Weg fortsetzt. Das war beeindruckend. Nach einer guten halben Stunde inmitten der Wale machen wir uns auf den Weg nach Friday Harbor auf San Juan Island, dem ersten Ziel unsere Tour. Dort halten wir für zwei Stunden zum Lunch, wir laufen aber statt zu lunchen ein wenig durch den Ort, besuchen das Whale Museum und setzen uns dann mit einem Eis an den Hafen und schauen dem Treiben zu, bevor es gegen kurz vor 3 zurück Richtung Port Townsend geht.


Orcas


Orcas


Orcas


Da nimmt er Kurs auf unser Boot


..taucht kurz vorher auf..


..und verschwindet auf der anderen Seite wieder

Unterwegs ereilt den Kapitän nochmal der Ruf, dass Wale in der Nähe sind und wir fahren einen kleinen Umweg um nochmal für etwa 30 Minuten eine größere Gruppe Wale beobachten zu können. Dann geht es zügig zurück nach Port Townsend, wo wir etwa gegen 18 Uhr wieder eintreffen. Telefonisch erkunden wir uns auf der Rückfahrt wieder nach „Recommendations“ und entscheiden uns für Fiesta Jalisco, ein mexikanisches Restaurant in Port Angeles. Die mit Käse überbackenen Nachos als Appetizer waren wohl übertrieben, wir brauchen am Ende ein Doggy Bag und sind geschafft für den Tag. Wir schauen noch kurz bei unserer Gastgeberin für einen Plausch herein und lassen uns von ihr soft-boiled Eggs für das morgige Frühstück versprechen.


Hafen von Friday Harbor


Zurück geht es aufs Meer


Noch ein kleines Lighthouse


Vögel


Vögel


Orcas


Orcas


Orcas


Orcas

sil1969

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #23 am: 04.10.2012, 12:35 Uhr »
Hallo,
wir hatten am 17.6. die Whalewatching-Tour von Anacortes aus gemacht mit Mystic Sea Charters. Unsere Bilder sehen ähnlich aus.  :)
(wenn du magst, kannst du ja mal im Bericht schauen "Bären zählen in Kanada und ein bisschen USA"
Gruß Silvia
LG Silvia

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #24 am: 05.10.2012, 13:45 Uhr »
31.08. - Tag 5: Port Angeles - Forks

Um 8:30 frühstücken wir ausführlich mit Joghurt, Muffins und Käse – alles, was noch vom Vortag im Kühlschrank war. Dann klopft es und unsere Gastgeberin bringt uns Toast, vier Eier, Beeren (Himbeeren und Blaubeeren aus dem eigenen Garten gemischt mit Melone) und Marmelade – sehr lecker, danach sind wir satt. Wir verabschieden uns von der tollen Unterkunft und starten unsere Tour weiter in Richtung Westen. Da das Wetter heute besser ist als am Mittwoch, fahren wir nochmal zehn Meilen in Richtung Hurricane Ridge, um von einem Viewpoint am Rande der Straße aus in Richtung Meer zu fotografieren. Anschließend geht es zum Lake Crescent, dort halten wir das erste Mal und laufen einen kurzen Trail zu den Marymere Falls. Die Straße schlängelt sich sehr schön am See entlang, später biegen wir dann in Richtung Neah Bay ab und werden erstmal von vielen Meilen „Road Work“ gebremst.


Aussichtspunkt auf dem Weg zur Hurrican Ridge


Am idyllisch gelegenen Lake Crescent


Chipmunks (oder Squirrels???) haben wir immer wieder gesehen


Interessante Farben am Lake Crescent


Interessante Farben am Lake Crescent';


Weg durch den Regenwald zu den Marymere Falls


Sonnenlicht fällt in einen toten Baum


Weg durch den Regenwald zu den Marymere Falls


Marymere Falls

Kurz vor Neah Bay erreichen wir das Makah-Museum, dass über die Lebensweise und die Geschichte des Makah-Indianerstammes berichtet, der in der nordwestlichsten Ecke sein Reservat zugewiesen bekommen hat – welches Stück Land nur noch eine Winzigkeit vom eigentlichen Territorium darstellt. Von Winnetou-Lagerfeuer-Romantik ist nichts zu spüren, eher umgibt uns ein komisches Gefühl, wenn eine Angehörige des Stammes Eintrittskarten für ein Museum über den Stamm und sein Vermächtnis verkauft. Dazu passt auch das Bild von Neah Bay, der Ort wirkt wenig ansprechend und auch die Makah scheinen das Problem vieler „Natives“ in den USA zu haben. Keine Arbeit, Zugehörigkeit zur Unterschicht und massive Probleme mit berauschenden Mitteln. Das Museum dagegen ist schön gemacht, etwas textlastig, klärt aber umfassend über die Makah auf. Am Ende erwerben wir für 10$ noch ein Permit um die weiteren Sehenswürdigkeiten im Reservat besuchen zu können.


Blick auf Vancouver Island auf dem Weg nach Neah Bay

Zum einen wäre das Cape Flattery, der „most northwest point of the US“. Ein kurzer Trail von etwa 20 Minuten führt uns durch den Wald zu einer Aussichtsplattform, die einen recht brauchbaren Ausblick auf den Pazifik und die Spitze von Vancouver Island bietet, zudem kann man sehr schön den ersten Leuchtturm bewundern. Außerdem sehen wir noch eine tauchende Robbe und mehrere Seesterne am Felsen. Nach einigen Fotos machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto und fahren zum Trailhead vom Shi Shi –Beach Trail, den wir an diesem Tag noch laufen wollten.


Interessanter Baum auf dem Weg zum Cape Flattery


Höhlen am Cape Flattery


Cape Flattery Lighthouse


Ein Tufted Puffin


Die tauchende Robbe

Wir laufen dabei eine gute Stunde durch den Wald, nur getrübt dadurch, dass Barbara auf dem bisweilen matschigen Weg zielsicher in das größte Matschloch überhaupt tritt und die nächste Meile deswegen etwas pampig ist (wobei „treten“ auch eine sehr nette Umschreibung ist für bis zum Knie im Matschloch versinken und Matthias, anstatt zu helfen nur am lachen und Fotos machen ist). Am Ende geht es dann noch steil die Klippen herunter und wir stehen am sehr schönen Shi Shi –Beach. Wir gehen ein wenig am Strand spazieren und entdecken einige Tide Pools mit vielen Seesternen, Anemonen und mehr. Damit ist die Stimmung wieder gerettet.



Tote Bäume auf dem Weg zum Shi Shi Beach


Weg zum Shi Shi Beach


Am Shi Shi Beach


Am Shi Shi Beach


Am Shi Shi Beach


Viele Seesterne und Anemonen


Einzelner Seestern


Wer erkennt den alten gekrümmten Mann der sich den Rücken hält?

Zügig machen wir uns auf den Heimweg, haben wir doch noch die Fahrt bis zu unserer nächsten Unterkunft in Forks vor uns. Unterwegs ergeben sich an der Küstenstraße noch einige tolle Blicke in Richtung Vancouver Island vor der sich eine Wolkenbank eindrucksvoll aufgebaut hat. Wir halten für einige Fotostopps, da sowohl Sonnenuntergang als auch Vollmond unseren Blick immer wieder fesseln und erreichen erst spät das Wood Street Guest House in Forks. Für die Tür haben wir einen Nummerncode, so dass wir unabhängig von unseren Vermietern einchecken können. Das Guest House ist ein voll ausgestattetes Apartment mit Küche, Wohn- und Schlafzimmer. Zum Dinner gibt es die aufgewärmten Reste vom Mexikaner und dazu Beef Jerky. Schmeckt und reicht. Vampire sehen wir keine.


Abendstimmung am Strand


Wolkenwand vor Vancouver Island


Wolkenwand vor Vancouver Island


Wolkenwand vor Vancouver Island


Der Vollmond taucht auf

Angie

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #25 am: 05.10.2012, 15:47 Uhr »

Wer erkennt den alten gekrümmten Mann der sich den Rücken hält?

Ich!  :groove: Der arme Kerl steht genau in Bildmitte :D


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #26 am: 05.10.2012, 22:12 Uhr »
Ich finde die Tidepools total toll!

Zum Thema Shi Shi Beach fällt mir der Film von Sarahbonita und Goliath ein. Konny hat den Trail während des Wanderns gefilmt, auch da war es nicht gerade trocken. Seine Kommentare sind aber neben dieser schönen Wanderung das beste, denn er trug Sandalen...  :lol: :lol: :lol: Kann euch nur empfehlen, am Ringtausch der beiden teilzuhaben!

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=55482.0

heika6112

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #27 am: 06.10.2012, 18:46 Uhr »
Ich bin noch schnell hinterher geflogen! Bis jetzt ist Eure Reise identisch mit unserer im vergangenen Jahr. Da werden Erinnerungen wach! Bin gespannt, wie es weitergeht.

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #28 am: 09.10.2012, 09:47 Uhr »
01.09. - Tag 6: Forks

Wir stehen wieder recht früh auf – eine Tatsache, die sich am anstehenden Labor Day Weekend noch auszahlen wird. Auf dem Weg in den Hoh Rainforest sind wir deshalb so gut wie alleine und kommen als einer der ersten am Visitor Center an. Wir lassen uns kurz die Trails erklären und laufen dann einen der kurzen Trails am Parkplatz um einen ersten Eindruck zu bekommen, die zahlreichen Schautafeln dienen dem Verständnis.


1. Trail im Hoh Rainforest


1. Trail im Hoh Rainforest


1. Trail im Hoh Rainforest


1. Trail im Hoh Rainforest


Trockenes Flussbett des Hoh Rivers


1. Trail im Hoh Rainforest

Als wir zurück am Ausgangspunkt sind, hat sich die Besucherzahl schon stark vervielfacht und der zweite kurze Trail wirkt überlaufen. Wir entscheiden uns stattdessen auf den „Hoh River Trail“ einzubiegen, einen 18 Meilen langen Trail, der bis zum Gletscher am Mount Olympus führt. Dort herrscht wieder Ruhe und wir laufen den Trail für knapp 3 Meilen bis zu schönen im Wald versteckten Wasserfällen. Dort machen wir eine Rast und drehen dann um, haben auf beiden Teilen des Weges immer wieder schöne Ausblicke auf den Hoh River, der aufgrund des recht trockenen Sommers ziemlich verloren wirkt in seinem enorm breiten Bett. Als wir wieder am Parkplatz sind, ist dort alles total „overcrowdet“ und wir sind froh, dass wir wieder wegkommen können. Der Rainforest hat uns insgesamt sehr gut gefallen, ein interessanter Wald wo uns besonders die „moosbehangenen Äste“ und die vielen – teils kuriosen – Baumgebilde gefallen haben, bei denen neue Bäume ihre Wurzeln in und um die Reste alter Bäume geschlungen haben – wodurch in mehreren hundert Jahren die lustigen Höhlen zwischen den Ast-Stämmen entstehen.


Hoh River Trail im Hoh Rainforest


Blick auf den Hoh River und die Olympic Mountains


Neue Stämme in totem Altholz


Hoh River Trail im Hoh Rainforest


Hoh River Trail im Hoh Rainforest


Auch hier gabs reichlich Squirrels


Hoh River Trail im Hoh Rainforest


Hoh River Trail im Hoh Rainforest


An den Wasserfällen

Für den Nachmittag wollen wir nochmal an den Strand und fahren deshalb zurück nach Forks und biegen nördlich kurz danach links ab in Richtung Meer und fahren nach La Push. Wir parken direkt am Strand, nehmen die Schuhe in die Hand und machen einen schönen Strandspaziergang an der Wasserlinie einmal den ganzen Strand entlang und wieder zurück. Das Wasser umspült uns die Füße, zum Baden ist es uns aber wohl zu kalt. Um uns aufzuwärmen und zum Dinner kehren wir in La Push ins River Edge Restaurant ein und genießen Seafood und Slow Roasted Prime Rib.


Am Strand von La Push


Am Strand von La Push


Am Strand von La Push

Für den Tag noch nicht genug gelaufen, beschließen wir noch nach Mora zu fahren, um dort den Sonnenuntergang zu bestaunen. Am Strand angekommen, weist uns ein Hinweisschild auf den „Hole-in-the-Wall“ Felsen in etwa einer Meile Entfernung hin. Wir laufen diese Meile über den Strand und finden dort wieder viele Seesterne in den Tidepools. Auf dem Rückweg geht die Sonne dann langsam unter, kein perfekter, aber ein sehr schöner Sonnenuntergang. Anschließend fahren wir zurück nach Forks.


Am Strand von Mora


Am Strand von Mora


Hole-in-the-wall


Ich geh baden


Seestern im Tidepool


Sonnenuntergang


Sonnenuntergang


Sonnenuntergang


Sonnenuntergang


Sonnenuntergang


Sonnenuntergang

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #29 am: 10.10.2012, 09:26 Uhr »
02.09. - Tag 7: Forks - Seaside

Den vermutlich „vollsten“ Tag unserer Reise haben wir zu großen Teilen als Fahrtag konzipiert, um sich die ganzen urlaubshungrigen Amerikaner an den Sehenswürdigkeiten austoben zu lassen. Von Forks aus geht es mit einem kleinen Zwischenstopp am Ruby Beach in Richtung Süden. Die Strecke ist rund um Aberdeen recht langweilig, überwiegend Wälder, abgeerntete Wälder, neu aufgeforstete Wälder, usw..


Am Ruby Beach

Kurz vor der Mündung des Columbia River biegen wir noch zum Cape Disappointment ab, das seinem Namen keine Ehre macht, da es doch gleich zwei schöne Leuchttürme bereithält. Beim zweiten werden wir von einer Trauerzeremonie überrascht, als eine amerikanische Familie unter Tränen beginnt Asche aus einer großen Plastiktüte über die Klippen zu kippen. Mit zwei Sätzen zurück bringen wir uns gerade noch aus der Windrichtung.


Cape Disappointment  - Blick Richtung Süden


Leuchtturm Nummer 1 taucht auf


Leuchtturm Nummer 1


Leuchtturm Nummer 1


1. Trail im Hoh Rainforest


Leuchtturm Nummer 2


Cape Disappointment

Zurück am Auto setzen wir dann über die eindrucksvolle Brücke nach Astoria über und sind damit in Oregon angekommen. Als erstes Ziel fahren wir den Astoria Column an, eine schöne Säule auf einem Hügel, die einen beeindruckenden Überblick über die Stadt und die Mündung des Columbia Rivers mitbringt. Danach fahren wir zum Maritime Museum um dort zu parken und einen kleinen Walk durch die Stadt zu machen. Eine schöne Seepromenade hat Astoria nicht, stattdessen ankern dicke Kähne vor der Küste und es „duftet“ nach Fischabfällen. Zurück in Richtung Stadt gibt es dann doch eine Menge alter Häuser, die man sich erlaufen kann. Alt unter amerikanischen Gesichtspunkten, wer wie wir viele deutsche Altstädte kennt, kann darüber nur müde lächeln. Das „Flavel House“ ist zu einem Museum umgebaut und zeigt die Einrichtung eines „Upper Class“ – Hauses im viktorianischen „Queen Anne – Style“. Das Museum gefällt uns sehr gut, anschließend kommen wir noch an der Keimzelle der Stadt, dem nachgebauten Fort Astoria vorbei.


Zufahrt zur Brücke


Astoria Column


Blick auf Astoria


Blick Richtung Süden


Die Brücke im Detail


Astoria Downtown


Flavel House


Flavel House von innen


Flavel House von innen


Ehemaliges County Jail


Altes Gebäude in Astoria


Fort Astoria

Wieder zurück am Auto entscheiden wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit gegen einen Besuch im Maritime Museum und fahren in Richtung Fort Stevens State Park. Am Strand besichtigen wir das Schiffswrack der Peter Irdale und statten auch den Resten einer amerikanischen Geschützstation einen Besuch ab. Leider lassen uns die Bunker-Beton-Anlagen ohne jede weitere Erklärung eher ratlos zurück. Das ebenfalls im Park liegende Military Museum mit weiteren frei begehbaren Geschützanlagen können wir leider nicht besuchen, da dort ein „Labor Weekend Civil War Reenactement“ stattfindet und man 20 Dollar Parkgebühr haben will. Dafür darf man auch die Schlachten besuchen. Wir verzichten und fahren noch schnell zum Fort Clatsop, jenem berühmten Fort indem Lewis und Clark bei ihrer Expedition den Winter verbracht haben sollen. (Wenn man sieht, wie viele Orte sich mit den beiden rühmen, dann müssen die damals ganz schön rumgekommen sein. ;-) ). Das Fort erreichen wir 10 Minuten vor Schließung, der Ranger meint wir wären „a little bit late“, lässt uns dafür dann aber umsonst herein, damit wir uns noch schnell das nachgebaute Fort anschauen können. Dies ist jetzt nicht so beeindruckend, dass wir morgen wiederkommen wollen, um die Ranger bei ihren Vorführungen in Kostümen der damaligen Zeit zu erleben.


Schiffswrack der Peter Irdale am Strand


Schiffswrack der Peter Irdale am Strand


Bunker- und Geschützanlagen


Fort Clatsop (Nachbau)

Wir fahren noch weiter nach Seaside, wo sich die Zimmersuche etwas schwierig gestaltet. Für die Tage an der Küste hatten wir nicht vorgebucht. Schließlich kommen wir für viel zu viel Geld in einem eher mäßigen Quartier unter. Das Essen in der „Seaside Brewing Company“ ist dagegen einwandfrei und die Promenade am Meer lädt zu einem kleinen Spaziergang ein.